GRÜNE LASBERG
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GRÜNE LASBERG
5 1 0 2 / 1 E B A G S E G R Ü N AU G R E B S LA h Post.at Zugestellt durc EMAGAZIN DAS GEMEIND SBERG LA N DER GRÜNE Wahljahr 2015 - Blick auf Lasberg L A S B E R G .G R U E N E .AT INHALT ...................................................................... BLICKRICHTUNG LASBERG S. 1/2 ...................................................................... AUSGLEICHSFLÄCHE S. 2 UNSER KANDIDAT S. 3 EQUAL PAY DAY & BILDUNG S. 4 RADWEG LASBERG S. 5 ...................................................................... ...................................................................... ..................................................................... ...................................................................... ALLE KRAFT DEM ZENTRUM S. 6-7 ...................................................................... ERNTEGEMEINSCHAFT S. 8 IM MOMENT LEBEN S. 9 ...................................................................... ..................................................................... GASTBEITRAG / IMPRESSUM S. 10-11 ..................................................................... FRAGESTUNDE S. 12 ..................................................................... KONTAKT EMIL BÖTTCHER AM KOPENBERG 5 4291 LASBERG Tel: 0664 / 600 721 45 45 Mail: [email protected] UM KLAR ZU SEHEN, GENÜGT OFT EIN WECHSEL DER BLICKRICHTUNGSAINT-EXUPÉRY S A N TO IN E D E echs Jahre sind seit dem grünen Einzug in den Gemeinderat bereits vergangen: Was hat sich verändert? Voller Optimismus, Idealismus und Elan begann eine Gruppe von grün denkenden GemeindebürgerInnen ihre Aktivitäten. Grünen Einwände vorbringen werden wir als „Verhinderer“ empfunden und auch nach außen so dargestellt. Um wie viel einfacher wäre es doch, bereits frühzeitig gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, und die vielfältigen Ideen und Meinungen einfließen zu lassen. Wir glaubten an ein Miteinander und gemeinsame überparteiliche Ziele. Der politische Alltag und die Zusammenarbeit gestalteten sich jedoch äußerst schwierig. Viele Ideen wurden durch eine Mehrheitspartei einfach verworfen, mancher Vorschlag gar als eigener von selbiger Partei eingebracht. Sogar Gemeinderatsbeschlüsse wurden aufgehoben und nach dem Wunsch der Mehrheitspartei abgeändert (z.B. beim Beschluss der ASZ-Öffnungszeiten). Um eines klarzustellen: Wir sind für ein neues Zuhause für die Trachtenmusikkapelle. Und wir wollen auch ein Gemeindeamt, das den heutigen Bedürfnissen entspricht, sowohl denen der BürgerInnen als auch denen der Gemeindebediensteten. Doch wir sind auch dafür, vorhandene Ressourcen zu nutzen. Wir wollen eine offene Stellungnahme der Gemeindepolitiker, was mit dem alten Gemeindehaus passieren wird, sollte es neu gebaut werden. Sind Turnsaal, Kindergarten und Musikschule in den Planungen miteinbezogen? Vorschläge und Ideen von uns oder auch von anderen sind in der Regel unerwünscht, vielmehr haben wir den Eindruck, dass oft bereits vorhandene Pläne oder Vorhaben ohne weitere Diskussion umgesetzt werden sollen. Wenn wir Unserer Meinung nach fehlt der Gemeindeführung jegliche zukunftsorientierte Weitsicht. ....................................................... FORTSETZUNG AUF SEITE 02 BLICKRICHTUNG FORTSETZUNG VON SEITE 01 Die von den Grünen initiierte Ortsbegehung mit einem Architekten ist als Farce zu sehen, denn die Stricherlliste der ÖVP mit Ja und Nein, für oder gegen Neubau des Gemeindeamtes mit Musikheim erstickte jeden Handlungsspielraum und Objektivität. Was verstehen WIR unter zukunftsorientiert? Folgende Ideen und Visionen wurden nicht ernsthaft in Betracht gezogen, denn die Pläne, so scheint es, waren schon vorher fix und fertig. Altes bewahren, wie beispielsweise den Turnsaal nach einer Renovierung als Mehrzwecksaal nutzbar zu machen, oder den Altbau des Kindergartens mit der Musikschule zu verbinden um mehr Platz für den Kindergarten zu schaffen. Diese Themen werden in den nächsten Jahren aktuell werden, warum nicht gleich in die Planung miteinbeziehen? Es ist sicher nicht leicht für eine mächtige Mehrheitspartei, nach vielen Jahren der Alleinherrschaft mit „aufmüpfigen Oppositionellen“ konfrontiert zu sein. Es entsteht wohl Angst, Macht und Einfluss zu verlieren. Aber kann man nicht auch etwas gewinnen wenn man in demokratischer Weise zusammenarbeitet, respektvoll und wertschätzend miteinander umgeht? In den nächsten Jahren werden viele offene Themen in Lasberg akut werden. Es wird Zeit, dass mehr gemeinsame Politik und mehr Transparenz in Lasberg Einzug halten. ... UND DANN MACH ICH MIR DIE WELT, WIE SIE MIR GEFÄLLT D ie unglaublichsten Geschichten sind nicht die erfundenen, sondern die täglich erlebten. Besondere Kreativität herrscht im Bereich von Politik und Wirtschaft, als auch in der Schnittstelle dieser beiden Bereiche. Eine davon wurde jüngst in der Gemeinde Lasberg publik. Im Zuge des Baus der S10 wurden viele Hektar wertvolles Land zerstört und zubetoniert. Das Gesetz sieht vor, diese Zerstörung mit sogenannten Ausgleichsflächen zumindest teilweise „wieder gut zu machen“. Als solche Ausgleichsfläche erwarb die ASFINAG von einem Bauern 10 Hektar gut zu bewirtschaftenden landwirtschaftlichen Grund. Da aber aus ökologischer Sicht Magerwiesen fehlen, beschloss man schlicht und einfach, dass die humusreiche, ertragreiche landwirtschaftliche Fläche unter Verursachung erheblicher Umweltschäden in Magerwiesen umgewandelt wird. An einer Fläche von 7 Hektar soll aus diesem Grunde der Humus abgetragen werden. Da die Güterwege dieser Region den Abtransport von 1000 Fuhren Humus mit schweren LKW’s nur schwer beschädigt überstehen würden, errichtet man dafür einfach einen temporären Transportweg. Ich nehme an, über die Folgen der unglaublichen Erosionsproblematik, die durch diesen Raubbau entsteht, muss sich dann der Hochwasserschutz weitere Gedanken machen. Irgendwo wird man dann schon um viele Millionen Euro ein riesiges, monströses Retentionsbecken errichten können, welches die Gefahren, die durch derart unvernünftiges und umweltzerstörerisches Handeln entstehen, wieder abwendet. Ist es nicht höchst absurd, zu meinen, die Zerstörung der Natur durch eine weitere Zerstörung ausgleichen zu können? Jede und jeder kann einen Beitrag dazu leisten - für eine Politik, die geprägt ist von mehr Ehrlichkeit, Offenheit und Bürgerorientiertheit. Christiane Jogna Im September hat jeder/jede von uns die richtige Entscheidung in seiner/ihrer Hand. Die ASFINAG kauft für die S10 hektarweise (wertvolles) Land. Im Umweltverträglichkeitsverfahren wird der Antragstellerin (ASFINAG) u.a. vorgeschrieben, Ausgleichsflächen zu schaffen. Sie kauft dafür noch mehr Land. Und wie macht man, in diesem Fall die ASFINAG, aus einem landwirtschaftlich, wertvollem Ackerland eine Magerwiese? In dem man Humus (wertvolles Ackerland) abgräbt und mit LKW‘s wegschafft. Hildegard Nachum und Alexandra Lindner 02 PARADOXON GRÜNE LASBERG 01/2015 geplante Ausgleichsfläche .................................................................. UNSER BÜRGERMEISTERKANDIDAT UNSER BÜRGERMEISTERKANDIDAT Unser Bürgermeisterkandidat für die Wahl 2015 stellt sich vor. Grünes Team: „Was möchtest du primär ändern?“ Grünes Team: „Wie lautet dein Lebensmotto?“ Emil Böttcher, geboren 1953, verheiratet mit Elisabeth, Vater von fünf Kindern und Großvater von sieben Enkelkindern. Seit August 1980 beim Land Oberösterreich tätig. Ehrenamtliche Tätigkeit für den Elternverein, die Union, den Naturschutzbund. So mancher kennt ihn auch als Fotograf bei verschiedenen Veranstaltungen. Emil: Ich möchte die Impulsgruppen wieder aktivieren, damit sich die Bevölkerung aktiv in die Gemeindeentwicklung einbringen kann. Weiters setze ich mich für eine klare Informationspolitik in der Gemeinde ein. Konkret heißt das, dass alle Informationen, Mitteilungen und Beschlüsse zeitgerecht an die Öffentlichkeit weitergegeben werden. Auch sollen die Lasberger wieder zu mündigen Bürger/Innen werden und Entscheidungen mittragen dürfen. Emil: Ein Motto im klassischen Sinne habe ich nicht. Meinen Lebensweg gehe ich Schritt für Schritt mit Bedacht im Hier und Jetzt. Grünes Team: „Deine Gründe um für die Grünen als Bürgermeister in Lasberg zu kandidieren?“ Emil: Meine Beweggründe sind denen vor sechs Jahren nach wie vor ähnlich: Achtsam und respektvoll mit jeder Meinung umgehen und die Lösung für Probleme gemeinsam finden. Ich sehe meine Kandidatur als Angebot an die LasbergerInnen. Ich möchte die Zukunft für unser Lasberg gemeinsam mit allen Parteien gestalten. Da ich im Sommer in Pension, aber nicht in den Ruhestand gehen werde, stehen für mich genügend Zeitressourcen zur Verfügung um dieses Amt gewissenhaft auszuüben. Mich freut es, dass die Wahl bunt werden wird und mit Martin Eder auch ein SPÖ Kandidat antritt. Grünes Team: „Was bedeutet für dich das Bürgermeisteramt?“ Emil: Ich sehe mich nicht als „BÜRGERMEISTER“, sondern als BÜRGER- und BÜRGERINNENSPRECHER. Die Meinung aller Bürger, egal welcher Partei, sollte einfließen um Lasberg als unseren gemeinsamen Lebensraum gestalten zu können. Grünes Team: „Wie sieht deine Familie den Entschluss, als Bürgermeister zu kandidieren?“ Emil: Meine Familie stellt meinen Lebensmittelpunkt dar. Lasberg ist unser Heimatort und so wie ich, will auch Meine Familie nur das Beste für Lasberg. Sie unterstützen mich natürlich auch bei meiner Kandidatur. Interview mit Emil Böttcher „Freunderlwirtschaft“, wie sie heutzutage gelebt wird, ist nicht in meinem Sinne. Politische Handlungen sollen überlegt und vor allem nachvollziehbar sein. GRÜNE GEMEINDE 01/2015 03 EQUAL PAY DAY & BILDUNGSOFFENSIVE FRAUEN ARBEITEN IN OÖ DREI MONATE „UMSONST“ F rauen verdienen in Österreich immer noch um 23,85 Prozent weniger als Männer. In OÖ ist der Einkommensunterschied sogar noch größer: Bei uns müssen Frauen mit 27,1 Prozent weniger Lohn oder Gehalt auskommen. Rein theoretisch arbeiten sie also drei Monate – bis zum 31. März – umsonst, sprich unentgeltlich, während die Männer bis zu diesem Termin – dem so genannten Equal Pay Day – im Durchschnitt bereits 9.866,-- Euro verdient haben. „Erst am 1. April beginnen Frauen in Oberösterreich zu verdienen, obwohl sie genau so viel und in genauso anspruchsvoller Position gearbeitet haben wie Männer. Das ist nicht trag- BROSCHÜRE Zu bestellen ist der praktische Leitfaden kostenlos per Mail unter [email protected] oder www.frauen.ooe.gruene.at bar“, sagt die Grüne Frauensprecherin Maria Buchmayr. GehaltsverhandlungsLeitfaden für gleichen Lohn: „Vor dem Gehaltszettel sind alle gleich“, unter diesem Motto haben die Grünen OÖ daher erneut einen Gehaltsverhandlungs-Leitfaden herausgegeben. Darin finden sich praktische Tipps, wie man erfolgreiche Gehaltsverhandlungen führt und die eigene Karriere in der immer noch großteils männlich dominierten Chefetage fördert. Buchmayr: „Dass es in einem wohlhabenden Land wie Oberösterreich sogar Frauen mit Existenzängsten gibt, obwohl sie Vollzeit arbeiten ist ein Armutszeugnis. Das müssen wir schleunigst beenden“. FRAUEN OÖ M VOR DE ZETTEL TS GEHAL LE GLEICH. L SIND A NCEN: HE CHA HE , GLEIC EIC ARBEIT ÜR ERFOLGR E H IC E GL NF NGEN. ITFADE DER LE SVERHANDLU GEHALT 1 DAMIT UNSERE JUGEND NICHT MEHR IN DIE BILDUNGSLÜCKE FÄLLT O berösterreich ist ein erfolgreiches Land und steht in vielen Bereichen besser da als andere Bundesländer. Österreichweit haben auch wir in der Bildungspolitik ein Problem: Eine/r von 12 Jugendlichen bricht die Ausbildung ab, das Schulsystem ist starr, Nachhilfe kostet die Eltern pro Jahr 100 Millionen Euro. Gute Bildung und Ausbildung sind ganz klar vom Einkommen abhängig. Die Jugend fällt in die Bildungslücke! Das haben unsere Kinder nicht verdient, damit verlieren wir auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft den Anschluss. Wir sind überzeugt, dass jedes Kind das Recht auf eine Ausbildung und einen qualifizierten Ausbildungsplatz hat. Dazu braucht es konkrete Hilfe bei der Auswahl der passenden Schule 02 04 VO R S I C H T CKE B I L D U N G S LÜ ooe.gruene.at/bildungsoffensive GRÜNE LANDESSEITE 04/2015 GRÜNE LASBERG 01/2015 und des richtigen Berufs. Kein Kind darf zurückgelassen werden! So muss im Kindergarten die Frühförderung ausgebaut werden. Die Volksschulen wollen wir gemeinsam stärken: Derzeit können vier von zehn Kindern nicht ordentlich rechnen, schreiben oder lesen. Jede/r vierte SchülerIn braucht private Nachhilfe, auch weil ganztägige Schulformen Mangelware sind. Die rotschwarze Schulpolitik schafft es trotzdem seit Jahren nicht, ein gemeinsames Ziel festzulegen. Die LehrerInnen leiden unter dieser Planlosigkeit. Wir Grüne machen nun Druck, damit bei uns in Oberösterreich all diese Probleme rasch angegangen werden. Bringen wir unsere Schulen ins 21. Jahrhundert und machen wir OÖ zum Schrittmacher einer modernen Bildungszukunft! RADWEG Eine unendliche Geschichte, die nicht sein muss! Sind Sie auch schon öfters mit dem Fahrrad „in die Stadt“ gefahren? Einfach nur zum Spaß, aus sportlicher Ambition oder um dem Körper, der Geldbörse und der Umwelt Gutes zu tun. Wollten Sie z. B. als Freistädter im Sommer einmal in das schöne Freibad nach Lasberg radeln oder umgekehrt als Lasberger Kind auf dem Fahrrad einen Nachmittagsausflug nach Freistadt machen? Diese Strecke würde sich für einen kleinen Ausflug geradezu perfekt anbieten. Wäre da nicht folgendes Problem: Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich beim Radeln Richtung Freistadt durchaus oft Angst verspüre: ob am frühen Morgen, untertags oder in der Dämmerung, wenn sich Autofahrer neben mir duellieren, sich gegenseitig überholen oder mir stinkende LKWs die Luft zum Atmen rauben – wissend, dass sie die Stärkeren auf der Straße sind. Haben Sie sich dabei auch schon einmal um ihr Leben oder das ihrer Kinder gefürchtet, oder zumindest die eine oder andere „brandgefährliche“ Situation erlebt? Ich bin sicherlich kein Angsthase auf dem Rad, da ich immerhin schon halb Europa mit dem Rad durchquert habe. Der Radweg von Lasberg nach Freistadt (und umgekehrt) birgt allerdings besondere Risiken. Dabei ist der Beginn dieses Weges beim Verlassen von Lasberg wirklich gelungen: vom Kreisverkehr weg, vorbei am neuen Feuerwehrhaus bis zur „Kefermarkter Kreuzung“ Alles ist perfekt geplant, gut ausgeführt und weit und breit sind alle Hindernisse wie z.B. Kanaldeckel oder andere störende Einbauten entlang der Strecke aus dem Weg geräumt. Leider ist diese schön ausgebaute Strecke bald zu Ende und es beginnt für den Fußgänger oder Radfahrer ein gefährlicher Spießrutenlauf: Der Weg geht halb am Straßenbankett, halb im Drainagegraben dahin oder hinter Leitschienen und auf Gehsteigen mit erhöhten Steinkanten und schlechten Auf- und Abfahrten. Um „wertvollen“ Grund zu sparen, fährt man in „Schlangenlinien“ dahin, mit Teilstücken, die einfach direkt an der Straße aufhören. Diese Strecke ist ein „Flickwerk ohne Ende“. Nicht einmal die Ortstafel von Freistadt bringt Erlösung. Denn auch die Stadteinfahrt ist alles andere als „fahrradfreundlich“. Foto: Robert Roselstorfer (K)EIN DURCHGEHENDER FUSS- UND RADWEG! zur Lasberger Kreuzung in Freistadt gemeinsam mit der Stadtgemeinde Freistadt und der zuständigen Straßenverwaltung Überlegungen anzustellen, wie die Herstellung einer fuß- und radfahrtauglichen Verbindung rasch gelingen kann. ES GEHT UM DIE SICHERHEIT DER MENSCHEN IN UNSERER REGION! DIE FERTIGSTELLUNG DES RADWEGES VON LASBERG NACH FREISTADT SOLLTE DAHER FÜR DIE VERANTWORTLICHEN GEMEINDEPOLITIKER/ INNEN OBERSTE PRIORITÄT HABEN! ODER MUSS ERST EIN UNGLÜCK PASSIEREN? Ein Gastkommentar von Robert Roselstorfer DARUM FORDERE ICH DIE GEMEINDE LASBERG AUF: beim Baulos „Grub“ endlich mit der Arbeit zu beginnen, um das „Radwegnirvana“ beim Kreisverkehr S10 zu beenden, die „Wimberger Senke“ zu entschärfen und die Kuppe nach Grub nicht nur autotauglich, sondern auch radfahrfreundlich zu gestalten. Die Verbindung von Grub durch den Wald bis zur Kefermarkter-Kreuzung in Angriff zu nehmen, mit den Grundeinlösen zu beginnen und einen realistischen, möglichst zeitnahen Baubeginn festzulegen. Für den Weg von Walchshof bis Foto: Robert Roselstorfer GRÜNE GEMEINDE 01/2015 05 ALLE KRAFT DEM ZENTRUM ... AUS DER SICHT EINES „ZUAGROASDEN“ D ie Lasberger Grünen haben mich eingeladen, einen Artikel zum Thema Erhalt alter Bausubstanz zu schreiben. Dem komme ich gerne nach. ALLE KRAFT DEM ZENTRUM B ernhard Rihl ist Architekt mit vielfältigen Erfahrungen nicht nur im Bauwesen sondern auch als Projektmanager und engagierter Begleiter von Gemeindeprojekten. Er bekleidet bedeutsame Funktionen und wurde vom Land Oberösterreich für seine kulturellen Verdienste ausgezeichnet. Das hat uns Grüne veranlasst, Herrn Rihl einzuladen um einen Expertenblick auf Lasberg zu werfen. Auch andere überparteileiche Personen nahmen teil. Ziel war, Anregungen zu bekommen, von jemandem, der mit der Materie vertraut ist, jedoch von außen kommt. Gemeinsam mit Herrn Rihl haben wir einen Rundgang durch Lasberg gemacht und im Anschluss die Beobachtungen diskutiert. In seinem Artikel nimmt Bernhard Rihl zu den örtlichen Gegebenheiten in Lasberg Stellung. Für Rihl ist Gemeinde nicht nur ein politisches Gefüge, eine Verwaltungseinheit, sondern ein über Generationen gewachsenes Miteinander, das zu einem „Wir-Gefühl“ führt und identitätsstiftend ist. Rihl sieht aber auch Wandel und Veränderung als Teil der (Gemeinde)Geschichte. Seit jeher hat sich Veränderung aus eigenen und fremden Kräften zusammengesetzt. So geht es auch in der heutigen Generation darum, neben dem Bewahren von Bewährtem, eine Anpassung an Notwendigkeiten zu vollziehen und Veränderungen vorzunehmen. Veränderungen sollten von der Gemeinschaft getragen sein. Dies führt nicht nur zu einer größeren Akzeptanz, sondern stärkt auch ein Gefühl von Solidarität und Miteinander. Dies gilt ganz besonders für den baulichen Bereich, in dem Veränderungen besonders lange überdauern. Wie kann nun ein ausgewogenes Verhältnis von Alt und Neu, von Bewahren und Verändern, von Neubau und Umbau, von Lenkung und Gemeinschaftssinn entstehen? Rihls Antwort ist Bürgerbeteiligung und Einbindung von dem Gemeinwohl verpflichteten unabhängiger Experten statt Entscheidungen im politischen Alleingang. Es braucht fachliche Kompetenz um in puncto Ortsentwicklung, Mobilität, Baukultur und Gemeinwohlthemen Konzepte zu entwickeln, die auch vorausschauend und zukunftweisend sind. Es braucht aber auch die Einbindung und Beteiligung von einer betroffenen Mehrheit, damit die Gemeinschaft gestärkt aus der Veränderung hervorgeht, sowie identitätsstiftende Aspekte erhalten bleiben und auch die Verantwortung gemeinsam getragen wird. In seinem Artikel bringt Herr Rihl einige Beispiele aus seiner langjährigen beruflichen Praxis. Insbesondere beschreibt er einen sehr erfolgreichen Umstrukturierungsprozess in Hörsching. Zusammenfassung Gastbeitrag - DI Bernhard Rihl - Kompletter Bericht Seite 10/11 06 GRÜNE LASBERG 01/2015 “Übrigens ist Lasberg ein freundlicher Markt”, so zitiert im Heimatbuch welches anlässlich der Feier zum 500 jährigen Jubiläum herausgegeben wurde. Dem kann ich nur zustimmen, Lasberg ist ein wunderschönes Fleckchen im malerischen Mühlviertel. So habe ich es bereits im Jahr 1988 empfunden, als es mich - einen in Wien lebenden geborenen Vorarlberger - erstmals hierher verschlagen hat. Anlass war damals ein Besuch bei Frau Anna Schwarz, der Großmutter meiner Frau Katharina. Im Jahr 2000 haben meine Frau und ich das Haus Markt 20 übernommen. Beruflich in Wien verpflichtet, haben wir von da an jede freie Minute genutzt und sind mit unserer Tochter Viola nach Lasberg gefahren, um die Natur zu genießen, sowohl bei diversen Wanderungen, als auch in unserem Garten. So manche Lasberger kennen mich inzwischen auch von einer meiner Traktorausfahrten. Viele Jahre haben wir in einem alten Haus gewohnt, das nicht nur familiengeschichtlich für uns Bedeutung hat, sondern in seinen Grundfesten auf das stolze Alter von mehr als 500 Jahren zurückblickt. „Schihüttenromantik“ haben wir die doch sehr einfachen Wohnverhältnisse damals scherzhaft genannt - es gab keine zentrale Heizung, auch Elektrik und sanitäre Anlagen bedurften einer Überholung, genauso wie die räumliche Aufteilung. So haben wir 2008 mit einer Generalsanierung und dem Umbau begonnen. Eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Zum Teil gab es Zurufe, das alte Haus doch abzureißen und etwas ganz Neues, Modernes „hinzustellen“. Uns LASBERG DAMALS & HEUTE erschien ein Erhalt der alten Bausubstanz Markt 20 lohnend. Wir freuen uns heute über alte Elemente in unserem Haus (z.B. den alten Gewölbekeller mit hauseigener Zisterne) genauso wie über moderne Lebensqualität (z.B. den Wintergartenzubau). Warum schreibe ich das? Weil ich denke, es ist uns gelungen, Altes zu erhalten, aber auch unseren heutigen Ansprüchen anzupassen und zu erweitern. Dabei war die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Baumeister natürlich notwendig. Ich habe Lasberg liebgewonnen - mit seinem alten Ortskern, schön renovierten alten Häusern und der existierenden Infrastruktur. Lasberg ist aber auch eine stetig wachsende Gemeinde, und es sind eine Reihe von Siedlungen rund um das Ortszentrum entstanden. So ist es naheliegend, dass die Infrastruktur ebenfalls mitwachsen muss. Nun steht zur Diskussion, das alte, derzeitige Gemeindeamt sowie die Häuser des Marktes 25 (Reidinger) und 26 (Wögerer), beide im Besitz der Gemeinde, abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Das ist natürlich eine Möglichkeit von vielen. Ich bin jedoch sicher, dass es auch andere Optionen mit echten Synergien zur Ortskernbelebung gibt. Die Häuser Markt 25 und 26 dürften immerhin schon 500-900 Jahre an derselben Stelle stehen. So zu lesen im Lasberg Buch von 1954, Seite 52: „Auch darf man nicht glauben dass der Ort damals noch nicht mehr Häuser gezählt hätte, denn nachdem die Kirche schon 1125 genannt ist, mussten auch damals schon Häuser bestanden haben; es wäre sinnlos, eine Kirche, die zu keiner Walfahrt diente (und solches ist von Lasberg weder bekannt noch anzunehmen), in gänzlich unbesiedeltes Gebiet zu setzen).“ Man stelle sich vor, am Hauptplatz in Freistadt zu stehen, an dem einige der alten Häuser durch profane Zweckbauten ersetzt wurden – wohl eine sehr ernüchternde Aussicht. Solch ein Szenario sehe ich auf Lasberg zukommen. Ich denke, Lasberg sollte sich die Errichtung von neuer Infrastruktur (Gemeindeamt, Musikheim) und die Neugestaltung des Ortskerns sehr gut überlegen. Gibt es nicht auch da die Möglichkeit, mit professioneller Hilfe Altes zu bewahren, zu sanieren und zu erweitern um somit das Gesamtbild des Ortskernes zu erhalten? Es gibt heute vielerorts Bestrebungen, die Ortszentren wieder mehr zu beleben. Mit der Eröffnung einer liebevoll hergerichteten Bar hat der Ort eine Bereicherung erfahren, dort treffen sich Jung und Alt. Ein Geschäft mit kleinem Cafe gibt es schon lange. Auch Gastronomie mit regelmäßig stattfindenden Stammtischen. Das Zentrum von Lasberg könnte noch mehr Belebung vertragen. Durch Abreissen von jahrhundertealter, geschichtsträchtiger Bausubstanz und Hinstellen von Zweckbauten wird keine Ortskernbelebung geschaffen. Es wäre doch schön, bei sommerlichen Temperaturen in einem Gastgarten am Marktplatz oder auch einfach auf Bänken zu sitzen. Da wären sicher kreative Lösungen möglich, und ich bin sicher, die LasbergerInnen hätten dazu viele Ideen! Mich würde z.B. interessieren, welche Wünsche Jugendliche haben in Bezug auf das Zentrum ihres Heimatortes. Genauso sind natürlich die Bedürfnisse der älteren Generation zu berücksichtigen. Ziel wäre für mich, ein harmonisches Miteinander von Jung und Alt zu ermöglichen. Das wünsche ich mir und Lasberg, sowohl was das menschliche als auch das bauliche Miteinander der Generationen betrifft. Gastbeitrag - Manfred Reiter DAMALS HEUTE ? GRÜNE LASBERG 01/2015 ZUKUNFT 07 ERNTEGEMEINSCHAFT DER FRÜHLING BEGINNT DIE GARTLSAISON STARTET Bilderbox.com GEMEINSCHAFTSGARTEN „KRAUTSCHÄDLN“ IN LASBERG Immer mehr Menschen haben Lust, ein Stück Boden zu bewirtschaften – auch wenn sie keinen eigenen Garten besitzen. Verschiedene Garteninitiativen und Gartenformen, wie etwa das Urban Gardening, Selbsterntegärten, interkulturelle Gärten oder Gemeinschaftsgärten sind entstanden. In Oberösterreich gibt es bereits 23 solcher Gemeinschaftsgarten-Projekte und weitere Projekte sind in Planung! Die Bandbreite der aktiven Personen ist groß: Von jungen Familien, die sich und ihren Kindern zeigen wollen, woher das Gemüse kommt und wie es schmeckt, Menschen auf der Suche nach einem Ausgleich zum Bürojob aber auch jene die keinen Zugang zu einem Stück Erde haben oder aus anderen Kulturen kommen. Alt und Jung, Mann und Frau. Sie alle profitieren und lernen von und miteinander. Öffentliche Flächen gemeinschafltich nutzen Eigenes Gemüse auf den Teller Ökologisch wertvolle Restflächen erhalten Garteln verbindet Neue Gartenfibel bringt viele Tipps für das giftfreie Garteln. Broschüre ab sofort gratis: www.anschober.at Urban Gardening WEITERE INFOS ZU DEN OÖ. GEMEINSCHAFTSGÄRTEN SOWIE ZUR FÖRDERUNG: www.bodenbuendnis.or.at 08 Die Idee der solidarischen Landwirtschaft (Community Supportes Agriculture, CSA) ist nicht neu. Mehrere Privat-Haushalte tragen die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebes, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. In Lasberg, am „Rosstauscherhof“ von Erich Innendorfer und Ursula Painsi wird so ein Projekt aktuell umgesetzt. er Start erfolgte im Herbst Sauerkraut als Delikatesse. 2013, das erste Erntejahr war Heuer wird die Produktionsfläche 2014, jetzt im Jahr 2015 geht es entscheidend erweitert. Ein stabiles in die zweite Runde. Glashaus aus einer Gärtnerei, mit einer Fläche von 110 m², wird zur Zeit Es wird gemeinsam geplant, welche aufgebaut und bietet vor allem für Lebensmittel erzeugt werden sollen, mediterranes Sommergemüse eine und wie groß die dazu benötigten Fläkältesichere Behausung. chen sein müssen. Dabei gilt es auch zu klären, welche finanziellen Mittel es Die Bewirtschaftung erfolgt ausbraucht um Saatgut einzukaufen, aber schließlich auf biologischer Basis. Die auch um den Betrieb und die techniQualität der Produkte in ersten Jahr sche Infrastruktur über das ganze Jahr war deshalb eine permanent positive zu gewährleisten. Welcher ArbeitseinÜberraschung und in Folge und ein satz ist ingesamt notwendig, und wie noch grösseres Vergnügen in der kann diese Arbeit organisiert werden? Verarbeitung und Verkostung. Der Wie erfolgt am besten die Aufteilung soziale Aspekt des gemeinschaftlichen der Ernte? Wirtschaftens ist vielleicht sogar der wichtigste. Die Mitglieder der ErnteDiese Form der gemeinschaftsgetragemeinschaft tragen nicht nur das genen Landwirtschaft kennt keine Risiko der Produktion und damit auch Produktpreise. Die jeweils aktuelle etwaiger Ausfälle. Sie arbeiten auch frische Ernte aber auch das Lagergut gemeinsam und begreifen so, wieviel im Winter wird aufgeteilt unter den Einsatz es braucht, um gute LebensKunden, die Mitunternehmer sind. mittel zu produzieren. Das erzeugt Die Erfahrung des ersten Jahres hat Achtung und Respekt gegenüber dem gezeigt, dass auf einer Nutzfläche von Element Lebensmittel und genauso ca. 1000 m² für 10 Familien beinahe gegenüber den Mitwirkenden in diemehr produziert werden kann als an sem Prozess. Abnahmebedarf da ist. Mehr als 50 verschiedene Gemüsesorten wuchsen Diese Erfahrung im ersten Jahr hat im umzäunten Garten, dazu kamen neugierig gemacht und die ErntegeKraut, Karotten und Kartoffel auf dem meinschaft „Krautschädln“ ist zufreien Feld und Tomaten im Folienversichtlich, in diesem Jahr weiter zu tunnel. Das füllte die wöchentlichen wachsen, miteinander. Gemüsekisten bis in den Winter, da Klaus Elmecker gab es dann noch selbst produziertes D GRÜNE LASBERG 01/2015 GEDANKEN DAS JOHANNISKRAUT SONNE UNSERER SEELE! Kräutertipp Das Johanniskraut wird auf Grund seiner goldgelben Blüten und der strahlenartigen Staubblätter als Lichtblume und Ebenbild der Sonne bezeichnet. Diese Heilpflanze ist die Sonnenkönigin der Pflanzenwelt! Gelingt das, kann man die Beobachtung weiter ausdehnen: „Was macht dieser Gedanke jetzt mit mir?“ – Welche Körperstelle/ welches Gefühl/ welche Bewegung/ welche Körperhaltung ist zu diesem Gedanken bemerkbar? Wie wäre es ohne diesen Gedanken? Das schöne und verwirrend einfache daran ist, sobald du „es“ gesehen und für dich beschrieben hast ist die „Arbeit“ schon getan und ein Wandel kann passieren. Die Buddhisten beschreiben die Gedanken wie kreischende Affen, die sich von Gedankenast zu Gedankenast schwingen. Jeder Mensch hat pro Tag bis zu ca. 60 000 Gedanken, die meisten davon sind wiederkehrende Gedanken ( – vielleicht schon 10x, 100x, 1000x, seit 10 Jahren). Sie richten sich entweder in die Zukunft (Wünsche, Verlangen, Vor-Sorgen, Zukunfts-Ängste,…) oder in die Vergangenheit (wir wiederholen Situationen oder Gespräche, suchen Ursachen für die jetzige Situation,…). Wir sind dazu konditioniert ständig uns selbst und andere zu bewerten und uns zu vergleichen. Sich selbst zu beobachten bedarf Training, beinhaltet aber die Möglichkeit sich selbst neu kennenzulernen, zu erkennen was einem wirklich wichtig ist und man hat die Chance sich von aufgenommenen Selbstund Fremdbildern zu de-identifizieren. Man nimmt das eigene Leben selbst in die Hand – das fühlt sich lebendig an! Präsent und im Moment zu sein bedeutet, zu erkennen, dass Gedanken da sind und sie zu benennen. Wenn du einen Gedanken erkennst sage zu dir: „AHA“ (= als Feststellung, nicht Bewertung) – das ist ein Gedanke der Vergangenheit/der Zukunft, dieser Gedanke ist neu/ diesen Gedanken hatte ich schon oft, dieser Gedanke trennt mich von/ bringt mich näher zu, der Gedanke hat die Farbe blau… Du wirst der Beobachter deiner Gedanken. Sonja Böttcher Obwohl der Verstand und die Gedanken oft zu laut sind, haben diese die gleiche Berechtigung/ den gleichen Wert wie unsere Gefühle, unser Instinkt, unsere Intuition und unsere Herzensweisheit. Der Verstand und die Fähigkeit zur Reflexion machen uns zum Menschen. In meiner Praxis unterstütze ich Menschen mit Themen/Problemen/Krankheiten… dabei, ihre Signale bewusst wahrzunehmen. Ich gebe Impulse, gebe Anregungen aktiv am Heilungsgeschehen teilzunehmen und beleuchte bestimmte Aspekte in dem Wissen, dass jeder Mensch seine Antworten in sich trägt! Sonja Böttcher www.herzensweisheit.at Das Johanniskraut wächst besonders gerne auf Magerrasen, Brachland, an sonnigen Waldrändern und auf sandigen Boden. Bei uns findet man es in voller Blüte auf Wiesen, die spät das erste Mal gemäht werden. Nur das Echte Johanniskraut hat Öldrüsen in den Blättern und Blüten. Wenn man das Johanniskraut zwischen den Fingern quetscht, dann kommt der rubinrote Pflanzensaft (Hypericin) zum Vorschein und die Finger färben sich rot-violett. Das Johanniskraut sollte man an einem sonnigen Tag zur Mittagszeit sammeln, die Blüten sollen schon offen sein oder beginnen sich zu öffnen. Man nimmt das obere Kraut von der Pflanze. Die Blütezeit des Johanniskraut ist von Juni bis August. Entweder es wird gleich weiterverarbeitet zu einem Öl oder Tinktur oder es wird getrocknet. Ideal wäre es, das Johanniskraut in Büscheln zu binden und kopfüber zu trocknen. Das Johanniskraut spendet Seelenbalsam und pflegt Narben, es wirkt entzündungshemmend, nervenstärkend, blutverbessernd, beruhigend und schmerzlindernd. Gabriele Böttcher Foto: Gabriele Böttcher IM MOMENT LEBEN GEDANKEN GRÜNE LASBERG 01/2015 09 ALLE KRAFT DEM ZENTRUM Foto: DI Bernhard Rihl - Quelle: www.rihl-steger.at NEUSTART ORTSKERNENTWICKLUNG UND ORTSKERNBELEBUNG Warum es sich lohnt innezuhalten, zu entspannen und nach dem Wesentlichen Ausschau zu halten. W Zur Person Bernhard Rihl ist Familienvater, überzeugter Oberösterreicher, Architekt, Projektentwickler, Projektmanager, Ausstellungsgestalter, Prozessbegleiter von Bürgerbeteiligungsverfahren, mehrfacher Unternehmer (rihl steger architekten, enerquent, LinzerBiene OG, u.a.), engagiert sich für Baugruppen (gemeinschaftliches Bauen, Arbeiten und Wohnen), engagiert sich als Vorstand u.a. in baukulturellen Initiativen wie LandLuft – Verein für Baukultur in ländlichen Räumen, Europäisches Forum für Baukybernetik, als Sprecher für OÖ der Plattform Baukultur, als Projektentwickler im Verein Pixel Hotel und in seiner Standesvertretung als Sektionsvorstand der Architekten in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten OÖ und Salzburg. Bernhard Rihl wurde vom Land OÖ für seine kulturellen Dienste ausgezeichnet. IMPRESSUM Grundlegende Richtung: Information der Grünen über das Gemeindegeschehen in Lasberg Impressum: M. H. V. Die Grünen OÖ, Landgutstr. 17, 4040 Linz Redaktion: Hildegard Nachum, Alexandra Lindner, Emil Böttcher Auflage: 1000 Stück Fotos: Emil und Florian Böttcher Layout: Florian Böttcher mit Unterstützung von Martina Eigner Druck: Druckerei Haider, Schönau 10 as macht eine Gemeinde aus? Wieso ist es viel mehr als ein Konstrukt im Sinne einer kleinsten räumlichen Verwaltungseinheit, bzw. einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, die der politischen Ebene einem 6-Jahreszyklus unterliegt? Für mich ist es vielmehr eine Gemeinschaft, ein durch ein starkes „WirGefühl“ eng miteinander über Generationen verbundenes Miteinander, das einen gemeinsamen Namen trägt. Das Wappen von Lasberg verweist alleine auf zwei identitätsstiftende Umstände. Erstens, dass Lasberg erst vor wenigen Jahren sein 500 Jahr Jubiläum der Markterhebung feiern durfte, und zweitens, dass die Pfarr-/Gemeinde offensichtlich einen Jahrhunderte alten materiellen und immateriellen Bezug zum Stift St. Florian inne hat. Es sind die Menschen von Lasberg, die seit Jahrhunderten Ihre Geschicke in die Hand nehmen und, dem steten Wandel ausgesetzt, an den eigenen und fremden Kräften scheitern oder aber wachsen. Es sind die Menschen, die im Vergleich zu eben genannten erst seit kurzem hier leben und ihr soziales Verständnis aus der Ferne mitbringen. Es sind die Menschen, die Lasberg verlassen mussten, um ihre Existenz anderswo zu sichern, und auf Ihre Heimat zurückblicken, und diesen Ort immer wieder aufsuchen. Es sind die Menschen, die noch heute von der Sommerfrische, die sie hier vor vielen Jahren alljährlich erleben durften, Erinnerungen mittragen. Es sind die Gäste, die auch heute noch den Ortskern als einen der schönsten in Oberösterreich zu schätzen wissen. Es sind die Fachleute, die sich erhoffen, dass dieses baukulturelle Juwel auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt. GRÜNE LASBERG 01/2015 Unser Verhältnis zum Wandel ist ambivalent. Wandel ist wichtig, denn er legalisiert das aktive Bemühen unserer Generation nicht nur zu bewahren, sondern auch unser Zusammenleben stetig anzupassen und unser Umfeld ergänzend umzugestalten oder gar neu zu gestalten. Er ermöglicht die vorausschauende oder aber die reaktive Auseinandersetzung unsere Bedürfnisse mit den Möglichkeiten der Gegenwart auszuleben. Wenn die Bewahrer Überhand nehmen, nehmen sie den Jungen die Luft zum Atmen. Wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, verliert der Ort seine wertvolle Identität. Das Gleichgewicht zu finden ist unumstritten eine Gemeinschaftsleistung. Das schafft kein Gemeinderat alleine. Es braucht das Engagement der Bevölkerung, der Politik, der Wirtschaft und der externen Experten, die in Summe diese immer brennenderen Fragen des Zusammenlebens gemeinsam bewältigen. Ja, und es kann gelingen. Es gibt die Leuchtturm-Gemeinden! Professionell begleitet ist Bürgerbeteiligung und Einbindung von unabhängigen Experten, die sich dem Gemeinwohl verpflichten, unbezahlbar wertvoll! Wir dürfen in beständiger Wiederkehr hyperaktive Veränderungen im Vorfeld politischer Wahlen vernehmen um diese Wahrnehmung nach erfolgter Wahl gegen das Gefühl des Stillstandes auszutauschen. Aus dieser Erfahrung heraus, erscheint vielen Wählern vorauseilend jede Veränderung schmerzhaft, sie verunsichert. Das Ergebnis inhomogener Entscheidungen einiger weniger Akteure führt über all die Jahre zu einem Verkümmern von Gemeinschaftssinn und Solidarität. KOMPLETTER BERICHT Wenn Veränderungen baulich umgesetzt werden, überdauern sie zudem besonders lange. Es ist uns unmöglich, zu jedem Zeitpunkt in allen unseren sozialen Beziehungen gemeinsame Ziele zu verfolgen, oder Handlungen jeglicher Art gemeinschaftlich durchzuführen. Ist dieser Begriff „Gemeinschaft“ daher oft nicht ehrlicher ausgesprochen lediglich Fiktion? Dient dieser Begriff nicht allzu oft Menschen, nicht selten einzelnen charismatischen Personen, bzw. Menschen in politischen Ämtern dazu, die „Gemeinschaft“ zu gewünschten Handlungen zu drängen? Wenn beispielsweise der Eindruck erweckt wird, dieses Handeln geschehe aus einer Notwendigkeit, aus einem Notstand oder dringlichem Anlassfall motiviert auch durch einen offiziellen „Auftrag“ der Gemeinschaft? Was ist möglich? Hier ein Beispiel meiner aktuellen Projektleitung für die Umsetzung des Masterplans Ortsentwicklung und Ortskernbelebung Hörsching. „Was kann öffentlicher Raum? Welche Qualitäten, welche Angebote im Sinne der Kommune sollte es im Zentrum geben? Was tun mit leer stehenden Immobilien? Welche Mobilitätsziele sollen formuliert, welche Mobilitätskonzepte entwickelt und umgesetzt werden?“ diese und viele andere Fragen lassen aufhorchen, wenn man dem Lenkungsbeirat beiwohnt. Man erkennt das Wollen der Beteiligten. Gemeinsames Analysieren, Gestalten und an einem Strang ziehen zeichnet ein Miteinander in dem Gremium aus, das der Gemeinderat von Hörsching im Herbst 2013 ins Leben rief, um effizient und effektiv Entscheidungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die in die Ausschüsse und in der Folge zur Beschlussfassung in den Gemeinderat getragen werden. Der Lenkungsbeirat setzt sich aus Bürgermeister, Amtsleiter, Bauamtsleiter, Vertreter/innen aller politischen Fraktionen im Gemeinderat und des Ortsentwicklungs- vereins Liebenswertes Hörsching zusammen. Ich, der externe Begleiter, strukturiere und arbeite zu. Der Umsetzungsphase ging ein Bürgerbeteiligungsverfahren voraus, das Visionen eines zukünftigen Miteinanders entwickelte und das letztlich zu diesem Masterplan Ortsentwicklung und Ortskernbelebung führte. Inzwischen ist die Marktgemeinde Hörsching - jeweils über einen Gemeinderatsbeschluss legitimiert - zur Eigentümerin dreier Schlüsselimmobilien am Brucknerplatz geworden, um selbstbestimmt Nutzungen zu entwickeln, zu forcieren und zu ermöglichen, die dem Gemeinwohl dienen, einen wertvollen baukulturellen Beitrag bieten und den Ortskern beleben werden. Noch heuer wird mit der Planung der essentiellen Begegnungszone Brucknerplatz begonnen werden. „Entscheidend für das Gelingen dieses Projektes ist, eine hohe Gestaltqualität anzustreben, die zukünftig allen Verkehrsteilnehmern eine gleichberechtigte und barrierefreie Nutzung des Zentrums erlauben wird. Es geht um eine Harmonisierung von Fußgängern, Radfahrern, motorisiertem Individual- und öffentlichem Verkehr.“ skizziert der beratende Verkehrsplaner Helmut Koch die grundlegenden Ziele. Zurück zum Wandel. Es gibt viele spannende Entwicklungen. Der Handel steht beispielsweise vor einem radikalen Kulturbruch. Galt bislang den Handelsketten das Einkaufszentrum in der Peripherie von ländlichen oder städtischen Zentren als beste Lage, so sehen sich Projektentwickler nunmehr mit der Tatsache konfrontiert, dass insbesondere der Internethandel und der Kundenwunsch nach authentischeren, regionaleren Einkaufserlebnissen große Chancen für historische Ortszentren bietet. Es ist eine Tatsache, dass der Handel immer mehr zum Ort der Begegnung, des Austauschs und der Identitätsbildung wird. Der Film „Global Shopping Village“ von GRÜNE LASBERG 01/2015 Ulli Gladik dokumentiert einmal mehr die Grenzen konventionell in der Peripherie realisierter Supermärkte und Einkaufszentren. Damit kann und soll man konkret in der Gemeindearbeit arbeiten. Die Zukunft wird auch jenen gehören, die in ihren Gemeinden gemeinsam an sozial und städtebaulich verträglichen Lösungen suchen, aktiv an ihrem Umfeld Verantwortung durch vorausschauendes Handeln übernehmen und den Mut haben, gemeinschaftlich Neues auszuprobieren und über „bewährte Wege“ stellen. Es führt hierbei selbstverständlich kein Weg an exzellenter, kompetenter Planung vorbei. Städtebau, Ortsentwicklung, Mobilitätskonzepte, Baukultur, Bürgerbeteiligung sind Gemeinwohlthemen und als komplexe Expertenthemen zu behandeln. Ich möchte jeder Gemeinde nahe legen, diese Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, und nach dem besten und nicht nach dem billigsten oder „bewährtesten“ Team zu suchen. Es geht darum, ganz individuelle, kommunale Herausforderungen anzunehmen und gemeinschaftlich anzugehen. Ich wünsche Lasberg die Kraft zur gemeinsamen Arbeit an den wesentlichen Kernthemen, den Mut zur Einbindung der Bevölkerung, den Schritt, Experten für genau jene Problemzonen hinzu zu ziehen, die bislang ungelöst sind. Sie sind die wahren Schätze, an denen sich Lasberg reibt. Ich wünsche ganz besonders Lasberg, dass es seine Schätze zu heben vermag. Gastbeitrag - DI Rihl Bernhard TERMINE Auflauf - 9. Mai 2015 ab 16 Uhr Grünkultur im Gasthaus Hofer 11. September 2015 ab 19 Uhr Gemeinderats-, Landtags- und Bürgermeisterwahlen 27. September 2015 11 FRAGESTUNDE FRAGESTUNDE JUNG UND ALT IN LASBERG Zwei Lasbergerinnen, drei Generationen voneinander entfernt, beantworteten dem Grünen Team einige Fragen zum Lebensraum Lasberg. Hannah L. ist 16 Jahre alt, besucht die BAKIP (Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik) Schule der Kreuzschwestern in Linz und pendelt täglich nach Linz. Mimi B., 76 Jahre alt, ist alleinstehende Pensionistin und kennt Lasberg seit 1945. Was gefällt dir an Lasberg am besten? Mimi: Der Zusammenhalt der Bürger/ Innen bei Notsituationen. Aber auch das Engagement bei verschiedenen Festlichkeiten. Hannah: Im Gegensatz zu Linz ist das Leben in Lasberg viel persönlicher, man grüßt sich und kennt sich. Auch die gute Mühlviertler Luft und die Natur schätze ich sehr. Welche Einrichtungen sind für dich wichtig? Mimi: Um die sozialen Kontakte pflegen zu können, nutze ich manchmal die Gaststätten im Ort. Auch das Lebens mittelgeschäft ist für mich von großer Bedeutung. Hannah: Das Musikheim und bei diversen Veranstaltungen die Kernlandhalle. Gibt es genug und gute Freizeitangebote für deine Altersgruppe? Mimi: Ja. Die Vorträge von der Gesunden Gemeinde, verschiedene Reiseberichte, Seniorenturnen und –tanzen. Auch Musikveranstaltungen und Theateraufführungen und Wanderungen. Hannah: Das Freibad nütze ich, auch Volleyballveranstaltungen besuche ich. Für das Jux fühle ich mich zu „alt“. Fort gehe ich außerhalb des Ortes, nutze aber die Taxigutscheine der Gemeinde. Bist du mit der Infrastruktur (Geschäfte, Arzt, Apotheke, Gasthäuser…) zufrieden? Mimi: Die Apotheke und die gesamte Nahversorgung müssen erhalten bleiben. Hannah: Nein, ich bin nicht zufrieden. Die Verbindungen von der Haltestelle nach Lasberg bzw. Freistadt – Lasberg sind nicht ausreichend. Welche Verbesserungsvorschläge hast du? Mimi: Ein Kaffeehaus wäre in Lasberg gut Hannah: Auch für mich wäre ein Ort, wo man gemütlich frühstücken, zusammen sitzen und sich einfach mit Freunden treffen kann, wünschenswert. Wenn dir die „gute Fee“ einen Wunsch für den Lebensraum Lasberg erfüllen könnte, was würdest du dir wünschen? Mimi: Rollstuhlgerechte und auch für Kinderwägen geeignete Gehsteige im und außerhalb des Ortes. Und ein Kommunikationszentrum für Jung und Alt. Hannah: ein modernes Freizeitzentrum (Sportstüberl) mit Gastgarten. Wie siehst du Lasberg in 20 Jahren? Mimi: ich hoffe, dass Lasberg ein lebens- und liebenswerter Ort bleiben wird. Hannah: als attraktive und trotzdem familienfreundliche Gemeinde. Hildegard Nachum und Alexandra Lindner AUF DEN PRANGER Es fehlen Kindergartenplätze und Räumlichkeiten für eine optimale Kinderbetreuung Dauerbrenner ASI: unzureichende Öffnungszeiten Manzenreith: für einige ältere Personen ist die Abfallentsorgung ein Problem WIR LADEN ZUM AUFLAUF! SAMSTAG, 9. MAI 2015 AB 16 UHR VERANSTALTUNG DER GRÜNEN LASBERG VERANSTALTUNGSORT: LAGRÜ, MARKT 24 IN LASBERG Kostenloser Fahrradcheck „B7 Fahrradzentrum“ von 16:00 - 19:30 Uhr Es gibt Aufläufe in unterschiedlichsten Variationen 12 GRÜNE LASBERG 01/2015 AUF DAS PODEST Ein herzliches Dankeschön an Friseurmeisterin Renate Wagner für ihre verlässliche Arbeit im Seniorenheim Lasberg Gratulation zum gelungenen Kochbuch der Gesunden Gemeinde Lasberg Applaus für das Theaterstück „Der Fuchs, der den Verstand verlor“