FT II Holz

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FT II Holz
Holzarten für Terrassendielen/GaLa-Bau
Anforderungen - Eigenschaften - Schadensfälle
PD Dr. habil. Gerald Koch
GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Name des Wissenschaftlers
Thünen-Institut für Holzforschung
 Wissenschaftliche Betreuung der Holzsammlung des Thünen-Instituts
mit ca. 35.000 Mustern und ca. 50.000 mikroskopischen Präparaten
 Holzanatomische Bestimmung von weltweit gehandelten Hölzern
 Wissenschaftliche Untersuchungen zur Struktur, Eigenschaften und
Verwendung unterschiedlicher Baumarten
 Erstellung von Verbraucherinformationen zu Handelshölzern
 Beteiligung an der Lehre im Bereich „Holzstruktur und -qualität“ im
Studiengang Holzwirtschaft der Universität Hamburg
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PD Dr. habil. Gerald Koch
GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Die wissenschaftliche Holzsammlung am Thünen-Institut
Referenzmaterial für den Art- und Herkunftsnachweis
 Anzahl der Muster: ca. 35.000
 Anzahl der Familien: ca. 245
 Anzahl der Gattungen: ca. 2.400
 Anzahl der Arten: ca. 11.500
 Anzahl der regelmäßig gehandelten Hölzer ca. 600 bis 800 (weltweit)
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Fotos Ilja Hendel
PD Dr. habil. Gerald Koch
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Entwicklung und Anwendung von computergestützten
Systemen zur Holzartenbestimmung
WoodID, macroHOLZdata, CITESwoodID im DELTA-INTKEY-System
 Die Datenbanken enthalten Beschreibungen und ein interaktives System zur
Holzartenbestimmung für Laub- und Nadelhölzer aus allen wichtigen
Waldregionen der Welt, die international gehandelt werden.
 Bestimmung der Hölzer anhand von ca. 45 makroskopischen Strukturmerkmalen
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Holzeigenschaften neu
eingeführter Hölzer für den Terrassenbau
Marktentwicklungen
 Nachfrage nach dauerhaften Hölzern für den Außenbereich
(insbesondere GaLaBau)
 Begrenzte Kapazitäten etablierter Hölzer wie z.B. Bangkirai
 Einfuhr von Austauschhölzern sog. Substitutionshölzer mit z.T. noch
unbekannten Eigenschaften
 Entwicklung von Zertifizierungssystemen zum Herkunftsnachweis und
Qualitätskontrolle
 Einführung der EU-Holzhandelsverordnung
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Holzarten für Terrassendielen - die richtige Wahl?
TMT / WPC ?
Wood Plastics
Tropenholz ?
Bangkirai
Nadelholz?
Lärche
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Holzarten für Terrassendielen - Anforderungsprofile
1. Markteigenschaften:
 Akzeptanz beim Abnehmer muss gegeben sein (Zertifizierung, Ökobilanz)
 Liefermöglichkeiten ausreichend und konstant
 Sortierung gleichmäßig, Qualität ausreichend
 Preis marktgerecht
2. Gebrauchseigenschaften:
 Witterungsbeständigkeit hoch
 Dauerhaftigkeitsklasse des ungeschützten Kernholzes möglichst 1 bis 2 (LH)
 Feuchteverformung tolerierbar
 Stehvermögen gut
 Feuchteanpassung möglichst langsam
 Rohdichte ~ 550 kg/m³ (NH) bzw. > 650 kg/m³ (LH) bei u = 15%
 Biegefestigkeit, Biege-E-Modul und Härte ausreichend
3. Verarbeitungseigenschaften:
 Trocknung rasch und fehlerlos (abhängig von Struktur, Rohdichte und Schwindung)
 Bearbeitung maschinell gut (abhängig von Wuchseigenschaften, Rohdichte u. Inhaltsstoffe)
 Oberflächenbehandlung problemlos (abhängig von Porengröße, Inhaltsstoffen)
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Holzarten für Terrassendielen - Gebrauchseigenschaften
Rohdichte und Härte
Zur Beurteilung der Eignung eines Holzes für Terrassendielen kommt der
Rohdichte eine herausragende Bedeutung zu, da viele mechanischtechnologische Eigenschaften, z.B. Biegefestigkeit, Schraubenausziehwiderstand,
mit der Rohdichte korreliert sind.
Rohdichte
[g/cm³]
Härte nach Brinell
[N/mm²]
Bangkirai
0,65 - 0,94 - 1,16
26-38
Bilinga
0,63 - 0,75 - 0,78
25-35
Maçaranduba
0,90 - 1,04 - 1,11
38-54
Robinie
0,68 - 0,74 - 0,90
27-42
Douglasie
0,47 - 0,51 - 0,58
20
Lärche
0,47 - 0,54 - 0,62
19
Holzart
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Holzarten für Terrassendielen - Gebrauchseigenschaften
Dauerhaftigkeit
Die aus EN 350-2 übernommene Bewertung (Klasse) der natürlichen Dauerhaftigkeit
(Resistenz) beschreibt die relative Haltbarkeit des ungeschützten Kernholzes in Bezug auf
ihre Widerstandsfähigkeit gegen holzzerstörende Pilze.
Die natürliche Dauerhaftigkeit variiert zwischen den Hölzern stark und hängt insbesondere
von Art und Menge der Inhaltsstoffe ab, die fast ausschließlich im Kernholz eingelagert
werden. Splintholz aller Holzarten gehört zur Dauerhaftigkeitsklasse 5 (nicht dauerhaft).
Dauerhaftigkeitsklasse
1 sehr dauerhaft
2 dauerhaft
Beispiele
Bilinga, *Cumarú, *Ipê, *Maçaranduba
Bangkirai, Iroko, *Itaúba, Robinie
3 mäßig dauerhaft
Gerutu, Lärche, Douglasie
4 wenig dauerhaft
- nicht geeignet -
5 nicht dauerhaft
- nicht zugelassen -
* in der EN 350-2 nicht aufgenommen
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Holzarten für Terrassendielen - Marktentwicklung
 Die Gruppe der „Bangkirai, Balau“ Hölzer ist das beherrschende Element unter den
Importhölzern auf dem Deutschen Terrassendielenmarkt. Aufgrund der jahrelangen
intensiven Nutzung dieser Holzartengruppe bereitet die Rohholzbeschaffung zunehmend
Schwierigkeiten, so dass seit etwa 5 Jahren eine Reihe von südostasiatischen und
südamerikanischen Hölzern z.B.:
aus Südostasien z.B.
• Giam (Hopea spp.)
• Heavy White Seraya, Gerutu (Parashorea spp.)
• Mertas (Ctenolophon parvifolius)
• Punah (Tetramerista glabra)
• Upun (Upuna borneensis)
aus Südamerika z.B.
• Angelim vermelho (Dinizia excelsa)
• Cumarú (Dipteryx odorata)
• Ipê (Tabebuia spp.)
• Itaúba (Mezilaurus spp.)
• Maçaranduba (Manilkara spp.)
zu profilierten Terrassendielen verarbeitet und exportiert werden.
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Durchgeführte Normprüfungen - Kennwerte
 Rohdichte, DIN 52 182
 Biegefestigkeit quer zur Faser, DIN 52 186
 Biegeelastizitätsmodul, DIN 52 186
 Druckfestigkeit in radialer, tangentialer, longitudinaler Richtung
 Druckelastizitätsmodul, DIN 52 185, 52 192
 Brinellhärte, EN 1534
 Quellen und Schwinden, DIN 52 184
 DIN EN 350-1:1994: Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz
 DIN EN 113:1996: Prüfverfahren zur Bestimmung der vorbeugenden Wirksamkeit gegen
holzzerstörende Basidiomyceten
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Holzarten für Terrassendielen - etablierte Holzart
Bangkirai (Shorea spp., subg. Shorea)
Handelsnamen: Bangkirai, Balau,
Selangan batu No. 1 - No. 2 „SHBL“
Kennwerte:
 Rohdichte: 0,91 g/cm³
 E-Modul: 15.000 - 20.100 N/mm²
 Schwindmaß tangential: 9,5%
 Dauerhaftigkeitsklasse 2 (EN 350-2)
Hinweise:
 Hohe Schwindspannungen können zu
Rissbildung und Verziehen führen,
 Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz
ausgeprägt
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Beispiel für die Erstellung neuer Datenblätter
Überarbeitung der Serie „INFOMATIONSDIENST-HOLZ“
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Holzarten für Terrassendielen - Substitutionshölzer
Holzarten, die in 2013 im Austausch für Bangkirai (Shorea spp.,
Sektion Shorea) auf dem Deutschen Markt eingeführt wurden.
(Substitutionshölzer oder Falschdeklarationen!)
 Red Balau (Shorea spp., subg. Rubroshorea) DIPTEROCARPACEAE
 Gerutu (Parashorea spp.)
DIPTEROCARPACEAE
 Kapur (Dryobalanops spp.)
DIPTEROCARPACEAE
 Upun (Upuna borneensis )
DIPTEROCARPACEAE
 Punah (Tetramerista glabra)
TETRAMERISTACEAE
 Mertas (Ctenolophon parvifolius)
LINACEAE
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Holzarten für Terrassendielen - Marktentwicklung/-trends
 Anzahl der Muster (Terrassendielen), die im Jahr 2013 am ThünenInstitut für Holzforschung untersucht wurden:
Holzartenbestimmung und Holzqualität
Handelsname
botanische Nomenklatur
Kurzzeichen
Expertisen
Bangkirai
Shorea spp. subg. Shorea
SHBL
38
Red Balau
Shorea spp. subg. Rubroshorea
SHRB
17
Dipteryx spp.
DXOD
9
Massaranduba
Manilkara spp.
MNXX
8
Ipé
Tabebuia spp.
TBXX
8
Dryobalanops spp.
DRXX
6
Cumarú
Kapur
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Holzarten für Terrassendielen - Austauschholz
Red Balau (Shorea spp., subg. Rubroshorea)
Handelsnamen: Belangeran, Gujio
„SHRB“
Kennwerte:
 Rohdichte: 0,87 g/cm³
 E-Modul: 16.700 N/mm²
 Schwindmaß tangential: 8,8%
 Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4
(EN 350-2)
Hinweise:
 Auswaschung von Inhaltsstoffen und
Korrosion von Eisen ausgeprägt
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Reklamationen - natürliche Holzfehler (wuchsbedingt)
 Ausgeprägte Auswaschungen von Inhaltsstoffen, Harzaustritte und
Rissbildungen bei Red Balau, Keruing und Kapur
 Ausgeprägte Verwerfungen bei Bangkirai
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Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“
Holzarten für Terrassendielen - etablierte Holzart
Maçaranduba (Manilkara spp.)
Handelsnamen: Balata, Bulletwood
„MNXX“
Kennwerte:
 Rohdichte: 1,10 g/cm³
 E-Modul: 24.000 N/mm²
 Schwindmaß tangential: 9,4%
 Dauerhaftigkeitsklasse 1 (entspr. EN 350-2
nicht aufgenommen)
Hinweise:
 Die Bearbeitung ist wegen der großen
Härte erschwert, das Holz trocknet langsam
mit starker Neigung zur Rissbildung
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Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“
Reklamationen - natürliche Holzfehler (strukturbedingt)
 Ausgeprägte Verwerfungen/Rissbildungen und Mazerationen = Faserablösungen
bei der Holzart Massaranduba
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Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“
Holzarten für Terrassendielen - etablierte Holzart
Cumarú (Dipteryx odorata)
Handelsnamen: Tanko, Sarrapio
„DXOD“
Kennwerte:
 Rohdichte: 1,07 g/cm³
 E-Modul: 21.500 N/mm²
 Schwindmaß tangential: 7,7%
 Dauerhaftigkeitsklasse 1
(entspr. EN 350-2 nicht aufgenommen)
Hinweise:
 Die Bearbeitung ist wegen der großen
Härte erschwert
 Trocknung muss langsam erfolgen, um
Verformungen zu reduzieren
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Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“
Reklamationen - natürliche Holzfehler (strukturbedingt)
 Ausgeprägter Wechseldrehwuchs bei tropischen Baumarten, z.B. Cumarú
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Holzarten für Terrassendielen - Nadelhölzer
Lärche (Larix decidua, Larix sibirica)
Handelsnamen: Lärche, Larch, - „LADC,
LAGM“, Sibirische Lärche
Kennwerte:
 Rohdichte: 0,54 g/cm³ (DIN 68364)
 E-Modul: 12.000 N/mm²
 Schwindmaß tangential: 8,2%
 Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4 (EN 350-2)
 Sibirische Lärche: Klasse 3
Hinweise:
 Astholz und unregelmäßiger Faserverlauf
führen zu Rissen
 Korrosion von Eisen in Verbindung mit
Holz schwach
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Holzarten für Terrassendielen - Nadelhölzer
Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
Handelsnamen: Douglasie, Douglas-fir,
Oregon pine – „PSMN“
Kennwerte:
 Rohdichte: 0,51 g/cm³ (DIN 68364)
 E-Modul: 11.000 - 13.200 N/mm²
 Schwindmaß tangential: 6,9%
 Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4 (EN 350–2)
 Oregon pine: Klasse 3
Hinweise:
 Die Bearbeitbarkeit des Holzes ist von der
Jahrringbreite abhängig
 Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz
schwach
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Reklamationen - natürliche Holzfehler (strukturbedingt)
 Unzureichende Holzqualität: Splintholzanteil und hoher Astanteil
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Verfärbungen - durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen
vorher
nachher
 Ausgeprägte Verfärbungen der Holzoberflächen durch eine Kontaminierung mit
Eisen (Nachweis mit Kaliumthiocyanat) und Behandlung mit Oxalsäure zur
Entfernung der Verfärbungen
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Verfärbungen - durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen
 Verfärbungen durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen (Holzkassette aus Lärche, links)
 Verfärbungen durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen (Holzoberfläche einer
Terrassendiele aus Garapa, rechts)
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Rissbildung - infolge zu hoher Einbaufeuchten
 Gefahr der Rissbildung, insbesondere bei Hölzern mit hoher Rohdichte, die mit zu hohen
Feuchten (oberhalb des Fasersättigungsbereiches) verbaut werden
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Wood Plastic Composites WPC - Holzwerkstoffe
 Verbundwerkstoffe aus Holzbestandteilen, thermoplastischen
Kunststoffen und Additiven. Der Holzanteil liegt zumeist bis zu 70 Prozent
Vorteile:
 Geringe Neigung zum Reißen und Splittern
 Hersteller garantieren eine hohe Lebensdauer
Nachteile:
 Die Biegefestigkeit fällt gegenüber Hölzern geringer aus, was beim
Aufbau der Terrassen-Unterkonstruktion und der Verlegung zu
beachten ist
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GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Wood Plastic Composites WPC - Holzwerkstoffe
 Mikroskopische Querschnitte von WPC mit ausgeprägten Fehlstellen (Lunkern)
und inhomogenen Holzpartiklen
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GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Compressed Bamboo - neue Produkte
 Verbundwerkstoff aus verklebten und thermisch behandelten Bambus-Strands
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Vergrauung - durch UV-Lichteinwirkung
 Bei der natürlichen Vergrauung durch Sonnenlichteinwirkung werden durch die
Radikalwirkung des UV-Lichtes Lignin und farbgebende Holzinhaltsstoffe
photochemisch abgebaut.
 Die Vergrauung wird zusätzlich durch die Auswaschung der Holzinhaltsstoffe
infolge der unvermeidbaren Feuchteeinwirkung intensiviert.
 Die Vergrauung tritt - mit unterschiedlicher Intensität - bei allen Holzarten auf
und kann bei Bedarf durch pigmentierte Lasuren eingegrenzt werden.
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GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Vergrauung - durch UV-Lichteinwirkung
(Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg)
Seite 32
PD Dr. habil. Gerald Koch
GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Vergrauung - durch UV-Lichteinwirkung
(Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg)
Seite 33
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Regelwerk - Terrassendielen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
Stand der Technik - Fachregeln - Anwendungsempfehlungen
Holzsortierung
Holzschutz - natürliche Dauerhaftigkeit
Tragfähigkeit
„Bewährte“ Holzarten
Brettdicken/Auflagerabstände
Holzeinbaufeuchte
Holz aus der wasserführenden Zone
Entkoppeln von Holzteilen
Fugenausbildung
Befestigung der Dielen
Brandschutz
Rutschfestigkeit
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Regelwerk - Terrassendielen
3. Holzschutz – natürliche Dauerhaftigkeit (DIN 68 800)
GK 3 = Außenbereich ohne Erdkontakt
Differenzierung / Aufspaltung der Gebrauchsklassen (GK)
Gebrauchsbedingungen /
Beanspruchung
Holzfeuchte
Anwendungsbereiche
Beispiele
3.1
(gegen Witterung
geschützt)
gelegentlich feucht
gelegentlich
> 20 %
Außenbauteile ohne
unmittelbare Wetterbeanspruchung
Dauerhaft beschichtete
Holzbauteile (Außenfenster,
Außen-türen), Außenverkleidungen unter ausreichendem Dachüberstand
3.2
(gegen Witterung
ungeschützt)
häufig feucht
Häufig
> 20 %
Außenbauteile mit
Wetterbeanspruchung
ohne ständigen Erdund/oder
Wasserkontakt
Außenbauteile ohne
Erdkontakt, auf Sockeln
montierte Zäune oder
bewitterte Balkonbalken und
-stützen
GK
3
Seite 35
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Regelwerk - Rutschfestigkeit
(Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg)
Seite 36
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GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Regelwerk - Rutschfestigkeit
(Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg)
Seite 37
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GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg
Holzhandelssicherungsgesetz - gesetzliche Maßnahmen
die einen Art- und Herkunftsnachweis erfordern
 Das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz regelt die nationalen Kontrollen von
Holzeinfuhren aus Ländern, die mit der EU Partnerschaftsabkommen (FLEGTAktionsplan) gegen den illegalen Holzeinschlag abgeschlossen haben (Rechtliche
Basis hierzu ist die EU-Verordnung 2173/2005).
EU-Holzhandelsverordnung Verordnung (EU) Nr. 995/2010
 Sie verbietet die Vermarktung von illegal eingeschlagenem Holz und verpflichtet
alle Marktteilnehmer, die innerhalb der EU Holz oder Holzprodukte erstmalig in
Verkehr bringen, bestimmte Sorgfaltspflichten einzuhalten. Dazu gehören unter
anderem Informationspflichten zur Art und Herkunft des Holzes sowie Verfahren zur
Einschätzung und Reduzierung des Risikos, dass das Holz aus illegalem Einschlag
stammen könnte.
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EU-Holzhandelsverordnung
Holzerzeugnisse die der Prüfung durch die EUTR unterliegen
EU-Holzhandelsverordnung Verordnung
ANHANG
Unter die vorliegende Verordnung fallende(s) Holz und Holzerzeugnisse nach der
Einreihung in die Kombinierte Nomenklatur gemäß Anhang I der Verordnung (EWG) Nr.
2658/87
 4401 Brennholz in Form von Rundlingen, Scheiten, Pellets oder ähnlichen Formen;
 4403 Rohholz, auch entrindet, vom Splint befreit oder zwei- oder vierseitig grob zugerichtet;
 4406 Bahnschwellen aus Holz;
 4407 Holz, in der Längsrichtung gesägt oder gesäumt mit einer Dicke von mehr als 6 mm;
 4408 Furnierblätter für Sperrholz oder ähnliches Lagenholz
 4410 Spanplatten, "oriented strand board"-Platten und ähnliche Platten
 4411 Faserplatten aus Holz oder anderen holzigen Stoffen, auch mit Harz oder anderen
organischen Stoffen hergestellt;
 4412 Sperrholz, furniertes Holz und ähnliches Lagenholz;
 4415 Kisten, Kistchen, Verschläge, Trommeln und ähnliche Verpackungsmittel
 940330, 940340, 94035000, 940360 und 94039030 Holzmöbel
 Zellstoff und Papier der Kapitel 47 und 48 der Kombinierten Nomenklatur
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Holzartenbestimmung in der Praxis
- Anforderungen an eine eindeutige Bestimmung der Hölzer
Deklaration der Handelshölzer nach DIN
EN 13556
„Nomenklatur der in Europa
verwendeten Handelshölzer“
Beispiele:
Fichte = PCAB (von Picea abies)
Buche = FASY (von Fagus sylvatica)
Sipo = ENUT (von Entandrophragma utile)
 Auf der Grundlage der anatomischen
Strukturmerkmale können die Handelshölzer
auf der Gattungsebene entsprechend den
Anforderungen nach DIN EN 13556 zweifelsfrei bestimmt werden.
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Holzherkunftsnachweis
- Methodische Entwicklungen durch das Institut für Forstgenetik
1. DNA-Sequenzierung für die Holzartenbestimmung
Zweifelsfreie Bestimmung von Arten, die holzanatomisch nicht differenziert werden
können, z.B. Swietenia macrophylla und Swietenia mahagoni.
2. Entwicklung von Genmarkern für den Holzherkunftsnachweis
Für den Holzherkunftsnachweis wird das räumlich-genetische Muster der Bäume in
ihrem Verbreitungsgebiet erfasst. Es werden dabei für jede Baumart in der
jeweiligen Zielregion systematische Stichproben gesammelt und anschließend mit
hoch variablen Genmarkern (Mikrosatelliten) untersucht.
Echtes Mahagoni
(Swietenia macrophylla)
Westindisches Mahagoni
(Swietenia mahagoni)
Swietenia macrophylla
S. mahagoni
500
400
300
200
100
bp
Seite 41
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Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“
Holzherkunftsnachweis – genetische Methoden
- praktische Beispiele -
 DNA-Fingerprinting: Genetisches Muster (Chloroplasten-DNA) für die
geographische Verbreitung von Quercus = Weisseiche in Europa [Petit und Degen, 2002]
Seite 42
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Holzherkunftsnachweis – genetische Methoden
- praktische Beispiele -
Referenzdaten:
33 Bestände mit 24 bis 400 Individuen
Genetische Fingerabdrücke von 2028 Mahagoni
Bäumen
 DNA-Fingerprinting: Genetisches Muster für die geographische Verbreitung von
Swietenia = Echtes Mahagoni in Mittel- und Südamerika [Degen, Institut für Forstgenetik]
Seite 43
PD Dr. habil. Gerald Koch
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Holzartenbestimmung und Holzherkunftsnachweis
- Forschungsaktivitäten Laufende Projekte und Forschungsvorhaben zum genetischen
Holzherkunftsnachweis für folgende Handelshölzer:
 Meranti (Shorea spp.) in Südostasien (Universität Göttingen, seit 2008)
 Echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla) in den Neotropen (2004 - 2011)
Analyse von 2000 Bäumen von 34 Standorten (Bolivien bis Mexiko)
 Merbau (Intsia spp.) in Südostasien (seit 2009)
Analyse von 1000 Bäumen von 40 Standorten (Indomalesia)
 Iroko (Milicia excelsa, M. regia), Sapelli (Entandrophragma cylindricum) und
Abachi (Triplochiton scleroxylon) in Afrika (ITTO-Projekt 2012 - 2014)
 Sib. Lärche (Larix spp.) und Mongolische Eiche (Quercus mongolica) in Russland
(seit 2010) Analyse von 600 Bäumen von 20 Standorten (in Russland - 7000 km
Transekt)
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Holzartenbestimmung und Holzherkunftsnachweis
- Ausblick  Weiterentwicklung der holzanatomischen Bestimmungsprogramme und
Datenbanken für die routinemäßige Holzartenbestimmung
 Genetische Baumartbestimmung für > 50 Arten in nächsten 3 Jahren
 Genetischen Referenzkarten für > 5 Baumarten in nächsten 3 Jahren
 Koordinierung und Durchführung des ITTO-Projekts in 7 afrikanischen Ländern
 Einrichtung des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte
Kontaktadressen:
PD Dr. Gerald Koch
Thünen-Institut für
Holzforschung
Leuschnerstr. 91
D-21031 Hamburg
[email protected]
Seite 45
PD Dr. Bernd Degen
Thünen-Institut für
Forstgenetik
Sieker Landstraße 2
D-22927 Großhansdorf
[email protected]
Vielen Dank !
PD Dr. habil. Gerald Koch
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