FT II Holz
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FT II Holz
Holzarten für Terrassendielen/GaLa-Bau Anforderungen - Eigenschaften - Schadensfälle PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Name des Wissenschaftlers Thünen-Institut für Holzforschung Wissenschaftliche Betreuung der Holzsammlung des Thünen-Instituts mit ca. 35.000 Mustern und ca. 50.000 mikroskopischen Präparaten Holzanatomische Bestimmung von weltweit gehandelten Hölzern Wissenschaftliche Untersuchungen zur Struktur, Eigenschaften und Verwendung unterschiedlicher Baumarten Erstellung von Verbraucherinformationen zu Handelshölzern Beteiligung an der Lehre im Bereich „Holzstruktur und -qualität“ im Studiengang Holzwirtschaft der Universität Hamburg Seite 2 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Die wissenschaftliche Holzsammlung am Thünen-Institut Referenzmaterial für den Art- und Herkunftsnachweis Anzahl der Muster: ca. 35.000 Anzahl der Familien: ca. 245 Anzahl der Gattungen: ca. 2.400 Anzahl der Arten: ca. 11.500 Anzahl der regelmäßig gehandelten Hölzer ca. 600 bis 800 (weltweit) Seite 3 Fotos Ilja Hendel PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Entwicklung und Anwendung von computergestützten Systemen zur Holzartenbestimmung WoodID, macroHOLZdata, CITESwoodID im DELTA-INTKEY-System Die Datenbanken enthalten Beschreibungen und ein interaktives System zur Holzartenbestimmung für Laub- und Nadelhölzer aus allen wichtigen Waldregionen der Welt, die international gehandelt werden. Bestimmung der Hölzer anhand von ca. 45 makroskopischen Strukturmerkmalen Seite 4 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzeigenschaften neu eingeführter Hölzer für den Terrassenbau Marktentwicklungen Nachfrage nach dauerhaften Hölzern für den Außenbereich (insbesondere GaLaBau) Begrenzte Kapazitäten etablierter Hölzer wie z.B. Bangkirai Einfuhr von Austauschhölzern sog. Substitutionshölzer mit z.T. noch unbekannten Eigenschaften Entwicklung von Zertifizierungssystemen zum Herkunftsnachweis und Qualitätskontrolle Einführung der EU-Holzhandelsverordnung Seite 5 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - die richtige Wahl? TMT / WPC ? Wood Plastics Tropenholz ? Bangkirai Nadelholz? Lärche Seite 6 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Anforderungsprofile 1. Markteigenschaften: Akzeptanz beim Abnehmer muss gegeben sein (Zertifizierung, Ökobilanz) Liefermöglichkeiten ausreichend und konstant Sortierung gleichmäßig, Qualität ausreichend Preis marktgerecht 2. Gebrauchseigenschaften: Witterungsbeständigkeit hoch Dauerhaftigkeitsklasse des ungeschützten Kernholzes möglichst 1 bis 2 (LH) Feuchteverformung tolerierbar Stehvermögen gut Feuchteanpassung möglichst langsam Rohdichte ~ 550 kg/m³ (NH) bzw. > 650 kg/m³ (LH) bei u = 15% Biegefestigkeit, Biege-E-Modul und Härte ausreichend 3. Verarbeitungseigenschaften: Trocknung rasch und fehlerlos (abhängig von Struktur, Rohdichte und Schwindung) Bearbeitung maschinell gut (abhängig von Wuchseigenschaften, Rohdichte u. Inhaltsstoffe) Oberflächenbehandlung problemlos (abhängig von Porengröße, Inhaltsstoffen) Seite 7 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Gebrauchseigenschaften Rohdichte und Härte Zur Beurteilung der Eignung eines Holzes für Terrassendielen kommt der Rohdichte eine herausragende Bedeutung zu, da viele mechanischtechnologische Eigenschaften, z.B. Biegefestigkeit, Schraubenausziehwiderstand, mit der Rohdichte korreliert sind. Rohdichte [g/cm³] Härte nach Brinell [N/mm²] Bangkirai 0,65 - 0,94 - 1,16 26-38 Bilinga 0,63 - 0,75 - 0,78 25-35 Maçaranduba 0,90 - 1,04 - 1,11 38-54 Robinie 0,68 - 0,74 - 0,90 27-42 Douglasie 0,47 - 0,51 - 0,58 20 Lärche 0,47 - 0,54 - 0,62 19 Holzart Seite 8 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Gebrauchseigenschaften Dauerhaftigkeit Die aus EN 350-2 übernommene Bewertung (Klasse) der natürlichen Dauerhaftigkeit (Resistenz) beschreibt die relative Haltbarkeit des ungeschützten Kernholzes in Bezug auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen holzzerstörende Pilze. Die natürliche Dauerhaftigkeit variiert zwischen den Hölzern stark und hängt insbesondere von Art und Menge der Inhaltsstoffe ab, die fast ausschließlich im Kernholz eingelagert werden. Splintholz aller Holzarten gehört zur Dauerhaftigkeitsklasse 5 (nicht dauerhaft). Dauerhaftigkeitsklasse 1 sehr dauerhaft 2 dauerhaft Beispiele Bilinga, *Cumarú, *Ipê, *Maçaranduba Bangkirai, Iroko, *Itaúba, Robinie 3 mäßig dauerhaft Gerutu, Lärche, Douglasie 4 wenig dauerhaft - nicht geeignet - 5 nicht dauerhaft - nicht zugelassen - * in der EN 350-2 nicht aufgenommen Seite 9 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Marktentwicklung Die Gruppe der „Bangkirai, Balau“ Hölzer ist das beherrschende Element unter den Importhölzern auf dem Deutschen Terrassendielenmarkt. Aufgrund der jahrelangen intensiven Nutzung dieser Holzartengruppe bereitet die Rohholzbeschaffung zunehmend Schwierigkeiten, so dass seit etwa 5 Jahren eine Reihe von südostasiatischen und südamerikanischen Hölzern z.B.: aus Südostasien z.B. • Giam (Hopea spp.) • Heavy White Seraya, Gerutu (Parashorea spp.) • Mertas (Ctenolophon parvifolius) • Punah (Tetramerista glabra) • Upun (Upuna borneensis) aus Südamerika z.B. • Angelim vermelho (Dinizia excelsa) • Cumarú (Dipteryx odorata) • Ipê (Tabebuia spp.) • Itaúba (Mezilaurus spp.) • Maçaranduba (Manilkara spp.) zu profilierten Terrassendielen verarbeitet und exportiert werden. Seite 10 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Durchgeführte Normprüfungen - Kennwerte Rohdichte, DIN 52 182 Biegefestigkeit quer zur Faser, DIN 52 186 Biegeelastizitätsmodul, DIN 52 186 Druckfestigkeit in radialer, tangentialer, longitudinaler Richtung Druckelastizitätsmodul, DIN 52 185, 52 192 Brinellhärte, EN 1534 Quellen und Schwinden, DIN 52 184 DIN EN 350-1:1994: Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz DIN EN 113:1996: Prüfverfahren zur Bestimmung der vorbeugenden Wirksamkeit gegen holzzerstörende Basidiomyceten Seite 11 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - etablierte Holzart Bangkirai (Shorea spp., subg. Shorea) Handelsnamen: Bangkirai, Balau, Selangan batu No. 1 - No. 2 „SHBL“ Kennwerte: Rohdichte: 0,91 g/cm³ E-Modul: 15.000 - 20.100 N/mm² Schwindmaß tangential: 9,5% Dauerhaftigkeitsklasse 2 (EN 350-2) Hinweise: Hohe Schwindspannungen können zu Rissbildung und Verziehen führen, Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz ausgeprägt Seite 12 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Beispiel für die Erstellung neuer Datenblätter Überarbeitung der Serie „INFOMATIONSDIENST-HOLZ“ Seite 13 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Substitutionshölzer Holzarten, die in 2013 im Austausch für Bangkirai (Shorea spp., Sektion Shorea) auf dem Deutschen Markt eingeführt wurden. (Substitutionshölzer oder Falschdeklarationen!) Red Balau (Shorea spp., subg. Rubroshorea) DIPTEROCARPACEAE Gerutu (Parashorea spp.) DIPTEROCARPACEAE Kapur (Dryobalanops spp.) DIPTEROCARPACEAE Upun (Upuna borneensis ) DIPTEROCARPACEAE Punah (Tetramerista glabra) TETRAMERISTACEAE Mertas (Ctenolophon parvifolius) LINACEAE Seite 14 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Marktentwicklung/-trends Anzahl der Muster (Terrassendielen), die im Jahr 2013 am ThünenInstitut für Holzforschung untersucht wurden: Holzartenbestimmung und Holzqualität Handelsname botanische Nomenklatur Kurzzeichen Expertisen Bangkirai Shorea spp. subg. Shorea SHBL 38 Red Balau Shorea spp. subg. Rubroshorea SHRB 17 Dipteryx spp. DXOD 9 Massaranduba Manilkara spp. MNXX 8 Ipé Tabebuia spp. TBXX 8 Dryobalanops spp. DRXX 6 Cumarú Kapur Seite 15 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Austauschholz Red Balau (Shorea spp., subg. Rubroshorea) Handelsnamen: Belangeran, Gujio „SHRB“ Kennwerte: Rohdichte: 0,87 g/cm³ E-Modul: 16.700 N/mm² Schwindmaß tangential: 8,8% Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4 (EN 350-2) Hinweise: Auswaschung von Inhaltsstoffen und Korrosion von Eisen ausgeprägt Seite 16 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Reklamationen - natürliche Holzfehler (wuchsbedingt) Ausgeprägte Auswaschungen von Inhaltsstoffen, Harzaustritte und Rissbildungen bei Red Balau, Keruing und Kapur Ausgeprägte Verwerfungen bei Bangkirai Seite 17 PD Dr. habil. Gerald Koch Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“ Holzarten für Terrassendielen - etablierte Holzart Maçaranduba (Manilkara spp.) Handelsnamen: Balata, Bulletwood „MNXX“ Kennwerte: Rohdichte: 1,10 g/cm³ E-Modul: 24.000 N/mm² Schwindmaß tangential: 9,4% Dauerhaftigkeitsklasse 1 (entspr. EN 350-2 nicht aufgenommen) Hinweise: Die Bearbeitung ist wegen der großen Härte erschwert, das Holz trocknet langsam mit starker Neigung zur Rissbildung Seite 18 PD Dr. habil. Gerald Koch Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“ Reklamationen - natürliche Holzfehler (strukturbedingt) Ausgeprägte Verwerfungen/Rissbildungen und Mazerationen = Faserablösungen bei der Holzart Massaranduba Seite 19 PD Dr. habil. Gerald Koch Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“ Holzarten für Terrassendielen - etablierte Holzart Cumarú (Dipteryx odorata) Handelsnamen: Tanko, Sarrapio „DXOD“ Kennwerte: Rohdichte: 1,07 g/cm³ E-Modul: 21.500 N/mm² Schwindmaß tangential: 7,7% Dauerhaftigkeitsklasse 1 (entspr. EN 350-2 nicht aufgenommen) Hinweise: Die Bearbeitung ist wegen der großen Härte erschwert Trocknung muss langsam erfolgen, um Verformungen zu reduzieren Seite 20 PD Dr. habil. Gerald Koch Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“ Reklamationen - natürliche Holzfehler (strukturbedingt) Ausgeprägter Wechseldrehwuchs bei tropischen Baumarten, z.B. Cumarú Seite 21 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Nadelhölzer Lärche (Larix decidua, Larix sibirica) Handelsnamen: Lärche, Larch, - „LADC, LAGM“, Sibirische Lärche Kennwerte: Rohdichte: 0,54 g/cm³ (DIN 68364) E-Modul: 12.000 N/mm² Schwindmaß tangential: 8,2% Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4 (EN 350-2) Sibirische Lärche: Klasse 3 Hinweise: Astholz und unregelmäßiger Faserverlauf führen zu Rissen Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz schwach Seite 22 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzarten für Terrassendielen - Nadelhölzer Douglasie (Pseudotsuga menziesii) Handelsnamen: Douglasie, Douglas-fir, Oregon pine – „PSMN“ Kennwerte: Rohdichte: 0,51 g/cm³ (DIN 68364) E-Modul: 11.000 - 13.200 N/mm² Schwindmaß tangential: 6,9% Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4 (EN 350–2) Oregon pine: Klasse 3 Hinweise: Die Bearbeitbarkeit des Holzes ist von der Jahrringbreite abhängig Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz schwach Seite 23 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Reklamationen - natürliche Holzfehler (strukturbedingt) Unzureichende Holzqualität: Splintholzanteil und hoher Astanteil Seite 24 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Verfärbungen - durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen vorher nachher Ausgeprägte Verfärbungen der Holzoberflächen durch eine Kontaminierung mit Eisen (Nachweis mit Kaliumthiocyanat) und Behandlung mit Oxalsäure zur Entfernung der Verfärbungen Seite 25 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Verfärbungen - durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen Verfärbungen durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen (Holzkassette aus Lärche, links) Verfärbungen durch Eisen-Gerbstoff-Reaktionen (Holzoberfläche einer Terrassendiele aus Garapa, rechts) Seite 26 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Rissbildung - infolge zu hoher Einbaufeuchten Gefahr der Rissbildung, insbesondere bei Hölzern mit hoher Rohdichte, die mit zu hohen Feuchten (oberhalb des Fasersättigungsbereiches) verbaut werden Seite 27 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Wood Plastic Composites WPC - Holzwerkstoffe Verbundwerkstoffe aus Holzbestandteilen, thermoplastischen Kunststoffen und Additiven. Der Holzanteil liegt zumeist bis zu 70 Prozent Vorteile: Geringe Neigung zum Reißen und Splittern Hersteller garantieren eine hohe Lebensdauer Nachteile: Die Biegefestigkeit fällt gegenüber Hölzern geringer aus, was beim Aufbau der Terrassen-Unterkonstruktion und der Verlegung zu beachten ist Seite 28 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Wood Plastic Composites WPC - Holzwerkstoffe Mikroskopische Querschnitte von WPC mit ausgeprägten Fehlstellen (Lunkern) und inhomogenen Holzpartiklen Seite 29 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Compressed Bamboo - neue Produkte Verbundwerkstoff aus verklebten und thermisch behandelten Bambus-Strands Seite 30 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Vergrauung - durch UV-Lichteinwirkung Bei der natürlichen Vergrauung durch Sonnenlichteinwirkung werden durch die Radikalwirkung des UV-Lichtes Lignin und farbgebende Holzinhaltsstoffe photochemisch abgebaut. Die Vergrauung wird zusätzlich durch die Auswaschung der Holzinhaltsstoffe infolge der unvermeidbaren Feuchteeinwirkung intensiviert. Die Vergrauung tritt - mit unterschiedlicher Intensität - bei allen Holzarten auf und kann bei Bedarf durch pigmentierte Lasuren eingegrenzt werden. Seite 31 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Vergrauung - durch UV-Lichteinwirkung (Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg) Seite 32 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Vergrauung - durch UV-Lichteinwirkung (Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg) Seite 33 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Regelwerk - Terrassendielen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Stand der Technik - Fachregeln - Anwendungsempfehlungen Holzsortierung Holzschutz - natürliche Dauerhaftigkeit Tragfähigkeit „Bewährte“ Holzarten Brettdicken/Auflagerabstände Holzeinbaufeuchte Holz aus der wasserführenden Zone Entkoppeln von Holzteilen Fugenausbildung Befestigung der Dielen Brandschutz Rutschfestigkeit Seite 34 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Regelwerk - Terrassendielen 3. Holzschutz – natürliche Dauerhaftigkeit (DIN 68 800) GK 3 = Außenbereich ohne Erdkontakt Differenzierung / Aufspaltung der Gebrauchsklassen (GK) Gebrauchsbedingungen / Beanspruchung Holzfeuchte Anwendungsbereiche Beispiele 3.1 (gegen Witterung geschützt) gelegentlich feucht gelegentlich > 20 % Außenbauteile ohne unmittelbare Wetterbeanspruchung Dauerhaft beschichtete Holzbauteile (Außenfenster, Außen-türen), Außenverkleidungen unter ausreichendem Dachüberstand 3.2 (gegen Witterung ungeschützt) häufig feucht Häufig > 20 % Außenbauteile mit Wetterbeanspruchung ohne ständigen Erdund/oder Wasserkontakt Außenbauteile ohne Erdkontakt, auf Sockeln montierte Zäune oder bewitterte Balkonbalken und -stützen GK 3 Seite 35 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Regelwerk - Rutschfestigkeit (Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg) Seite 36 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Regelwerk - Rutschfestigkeit (Auszug eines Vortrages von Claudia Koch der Holzforschung AUSTRIA um Thema Holzterrassen Februar 2014 in Hamburg) Seite 37 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzhandelssicherungsgesetz - gesetzliche Maßnahmen die einen Art- und Herkunftsnachweis erfordern Das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz regelt die nationalen Kontrollen von Holzeinfuhren aus Ländern, die mit der EU Partnerschaftsabkommen (FLEGTAktionsplan) gegen den illegalen Holzeinschlag abgeschlossen haben (Rechtliche Basis hierzu ist die EU-Verordnung 2173/2005). EU-Holzhandelsverordnung Verordnung (EU) Nr. 995/2010 Sie verbietet die Vermarktung von illegal eingeschlagenem Holz und verpflichtet alle Marktteilnehmer, die innerhalb der EU Holz oder Holzprodukte erstmalig in Verkehr bringen, bestimmte Sorgfaltspflichten einzuhalten. Dazu gehören unter anderem Informationspflichten zur Art und Herkunft des Holzes sowie Verfahren zur Einschätzung und Reduzierung des Risikos, dass das Holz aus illegalem Einschlag stammen könnte. Seite 38 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg EU-Holzhandelsverordnung Holzerzeugnisse die der Prüfung durch die EUTR unterliegen EU-Holzhandelsverordnung Verordnung ANHANG Unter die vorliegende Verordnung fallende(s) Holz und Holzerzeugnisse nach der Einreihung in die Kombinierte Nomenklatur gemäß Anhang I der Verordnung (EWG) Nr. 2658/87 4401 Brennholz in Form von Rundlingen, Scheiten, Pellets oder ähnlichen Formen; 4403 Rohholz, auch entrindet, vom Splint befreit oder zwei- oder vierseitig grob zugerichtet; 4406 Bahnschwellen aus Holz; 4407 Holz, in der Längsrichtung gesägt oder gesäumt mit einer Dicke von mehr als 6 mm; 4408 Furnierblätter für Sperrholz oder ähnliches Lagenholz 4410 Spanplatten, "oriented strand board"-Platten und ähnliche Platten 4411 Faserplatten aus Holz oder anderen holzigen Stoffen, auch mit Harz oder anderen organischen Stoffen hergestellt; 4412 Sperrholz, furniertes Holz und ähnliches Lagenholz; 4415 Kisten, Kistchen, Verschläge, Trommeln und ähnliche Verpackungsmittel 940330, 940340, 94035000, 940360 und 94039030 Holzmöbel Zellstoff und Papier der Kapitel 47 und 48 der Kombinierten Nomenklatur Seite 39 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzartenbestimmung in der Praxis - Anforderungen an eine eindeutige Bestimmung der Hölzer Deklaration der Handelshölzer nach DIN EN 13556 „Nomenklatur der in Europa verwendeten Handelshölzer“ Beispiele: Fichte = PCAB (von Picea abies) Buche = FASY (von Fagus sylvatica) Sipo = ENUT (von Entandrophragma utile) Auf der Grundlage der anatomischen Strukturmerkmale können die Handelshölzer auf der Gattungsebene entsprechend den Anforderungen nach DIN EN 13556 zweifelsfrei bestimmt werden. Seite 40 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzherkunftsnachweis - Methodische Entwicklungen durch das Institut für Forstgenetik 1. DNA-Sequenzierung für die Holzartenbestimmung Zweifelsfreie Bestimmung von Arten, die holzanatomisch nicht differenziert werden können, z.B. Swietenia macrophylla und Swietenia mahagoni. 2. Entwicklung von Genmarkern für den Holzherkunftsnachweis Für den Holzherkunftsnachweis wird das räumlich-genetische Muster der Bäume in ihrem Verbreitungsgebiet erfasst. Es werden dabei für jede Baumart in der jeweiligen Zielregion systematische Stichproben gesammelt und anschließend mit hoch variablen Genmarkern (Mikrosatelliten) untersucht. Echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla) Westindisches Mahagoni (Swietenia mahagoni) Swietenia macrophylla S. mahagoni 500 400 300 200 100 bp Seite 41 PD Dr. habil. Gerald Koch Seminar „Bauen mit Holz im Garten- und Landschaftsbau“ Holzherkunftsnachweis – genetische Methoden - praktische Beispiele - DNA-Fingerprinting: Genetisches Muster (Chloroplasten-DNA) für die geographische Verbreitung von Quercus = Weisseiche in Europa [Petit und Degen, 2002] Seite 42 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzherkunftsnachweis – genetische Methoden - praktische Beispiele - Referenzdaten: 33 Bestände mit 24 bis 400 Individuen Genetische Fingerabdrücke von 2028 Mahagoni Bäumen DNA-Fingerprinting: Genetisches Muster für die geographische Verbreitung von Swietenia = Echtes Mahagoni in Mittel- und Südamerika [Degen, Institut für Forstgenetik] Seite 43 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzartenbestimmung und Holzherkunftsnachweis - Forschungsaktivitäten Laufende Projekte und Forschungsvorhaben zum genetischen Holzherkunftsnachweis für folgende Handelshölzer: Meranti (Shorea spp.) in Südostasien (Universität Göttingen, seit 2008) Echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla) in den Neotropen (2004 - 2011) Analyse von 2000 Bäumen von 34 Standorten (Bolivien bis Mexiko) Merbau (Intsia spp.) in Südostasien (seit 2009) Analyse von 1000 Bäumen von 40 Standorten (Indomalesia) Iroko (Milicia excelsa, M. regia), Sapelli (Entandrophragma cylindricum) und Abachi (Triplochiton scleroxylon) in Afrika (ITTO-Projekt 2012 - 2014) Sib. Lärche (Larix spp.) und Mongolische Eiche (Quercus mongolica) in Russland (seit 2010) Analyse von 600 Bäumen von 20 Standorten (in Russland - 7000 km Transekt) Seite 44 PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg Holzartenbestimmung und Holzherkunftsnachweis - Ausblick Weiterentwicklung der holzanatomischen Bestimmungsprogramme und Datenbanken für die routinemäßige Holzartenbestimmung Genetische Baumartbestimmung für > 50 Arten in nächsten 3 Jahren Genetischen Referenzkarten für > 5 Baumarten in nächsten 3 Jahren Koordinierung und Durchführung des ITTO-Projekts in 7 afrikanischen Ländern Einrichtung des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte Kontaktadressen: PD Dr. Gerald Koch Thünen-Institut für Holzforschung Leuschnerstr. 91 D-21031 Hamburg [email protected] Seite 45 PD Dr. Bernd Degen Thünen-Institut für Forstgenetik Sieker Landstraße 2 D-22927 Großhansdorf [email protected] Vielen Dank ! PD Dr. habil. Gerald Koch GaLaBau 2014 - Internationale Fachmesse für Urbanes Grün und Freiräume, Nürnberg