zurück mp3 abspielen - Katholisches Rundfunkreferat NRW

Transcrição

zurück mp3 abspielen - Katholisches Rundfunkreferat NRW
katholisches-rundfunkreferat.de
01/04 2010:
Der Weg zum Letzten Mahl
Autor: Pastor Dietmar Schmidt
Ort: Bochum
zurück mp3 abspielen
Mahlzeit!
Der Kollege, dem ich zur Mittagszeit im Flur begegne,
macht einen etwas genervten Eindruck. Und so klingt dann auch sein Gruß,
im Vorübergehen, ohne mich anzusehen: Mahlzeit!
Ganz anders die Kollegein, die mir gerade aus dem Aufzug entgegen kommt:
Mahlzeit!
Dazu ein freundlich zugewandtes Lächeln,
das ist wie ein Sonnenstrahl im mausgrauen Alltag.
Einmal mehr bestätigt sich: Der Ton macht die Musik.
Schade, dass bei diesem Gruß zur Mittagszeit
nur noch eine Kurzformel übrig geblieben ist.
Eigentlich hat es doch mal geheißen: Ich wünsche dir eine gesegnete Mahlzeit!
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer.
Eine gesegnete Mahlzeit, das wäre auch eine gute Überschrift für das gemeinsame Essen,
zu dem sich Jesus mit seinen Freunden getroffen hat, am Abend vor seinem Tod.
Das Evangelium beschreibt die Vorbereitungen für diese Mahlzeit ziemlich geheimnisvoll:
Jesus schickt zwei seiner Freunde in die Stadt:
Dort werdet ihr einen Mann mit einem Wasserkrug treffen.
Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht. Dann fragt den Herrn des Hauses:
Wo ist der Raum für das Paschamahl mit dem Meister?
Dann werdet ihr im Obergeschoss einen großen Raum finden,
in dem die Polster für das Mahl schon bereitliegen.'
Was dann kommt, gehört zu den bekanntesten und wichtigsten Stellen
in der Bibel des Neuen Bundes:
Jesus versammelt seine Freunde zum Pascha-Mahl; es gibt Lamm,
wie damals in der Nacht, als Gott sein Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens befreit hat.
Und mitten in dieser Kult-Handlung nimmt Jesus Brot, bricht es, segnet es und sagt dazu:
Das ist mein Leib, hingegeben für euch.
Dann nimmt er den Becher mit Wein und sagt: Das ist mein Blut, vergossen für euch.
So sollt ihr heute Abend schon verstehen, was morgen am Kreuz geschieht:
Ich verschenke mein Leben für euch, damit ihr das Leben habt und es in Fülle habt.
Ich für euch, für immer.
Und jedes Mal, wenn ihr so das Brot und den Wein untereinander teilt,
werde ich selbst lebendig in eurer Mitte sein.
Allen, die mir heute Morgen zuhören, wünsche ich möglichst oft die Erfahrung,
dass Essen und Trinken Gemeinschaft stiften kann,
vom geteilten Pausenbrot bis zum mehrgängigen Festmenü.
Und wenn wir heute Abend - so wie Jesus es seiner Kirche aufgetragen hat Brot und Wein teilen, dann tun wir es in der Hoffnung, dass Jesus selbst in unserer Mitte ist:
Er, für uns, für immer,
damit unser Leben gelingt.
Das ist dann wirklich eine gesegnete Mahlzeit'.