Lese-Probe - Rombach Verlag

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Lese-Probe - Rombach Verlag
Bevor’s rum isch
von
Heinrich Bohnert
Bevor’s rum isch
Dialekt-, Sach- und Informationsbuch
über die Gemeinde
Seelbach im Schuttertal
von
Heinrich Bohnert
Bevor’s rum isch – Impressum
Dieses Heimatbuch wird herausgegeben von:
Heinrich Bohnert
Lipsitz 3 A
18528 Bergen auf Rügen OT Lipsitz
Telefon: 03838-315223
Telefax: 03838-315542
E-Mail: [email protected]
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Impressum
© 2016. Rombach Verlag KG, Freiburg i.Br./Berlin/Wien
1. Auflage. Alle Rechte vorbehalten
Umschlag: Walter Vetterer
Ilustrationen Wolfram Bohnert
Layout/Satz: Vetterer Medien, 77960 Seelbach
Lektorat Thomas Keilhack
Herstellung: Rombach Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG,
Freiburg im Breisgau
Printed in Germany
ISBN 978-3-7930-5144-2
Bevor’s rum isch – Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Autors, Widmung
Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Seelbach
Historischer Abriss - Über Seelbach in Kürze
7–
8
9
10 – 11
Mitarbeiter und Sponsoren
12
Der Autor
13
Kapitel 1. Der Seelbacher Dialekt in seinem Sprachgebrauch (kleines Wortlexikon)
15 – 79
Kapitel 2. Ausdrücke, Aussprüche, Begriffe, Redewendungen
80 – 97
Kapitel 3. Spitznamen und scherzhafte Übernamen
98 – 159
Kapitel 4. Familien und Familienbezeichnungen
160 – 177
Kapitel 5. Markante Gebäude, Anlagen und Plätze
1. Historische Stätten und Gebäude, 2. Andere Gebäude und Baulichkeiten,
3. Anlagen, Plätze, Figuren, Bäche
178 – 227
Kapitel 6. Gewanne und ihre ortsüblichen Bezeichnungen
228 – 241
Kapitel 7.
242 – 257
Nicht mehr existierende bzw. umbenannte Straßen, Plätze, Gebäude,
Räumlichkeiten, Gebietsteile und Bauwerke
Kapitel 8. Nicht mehr existierende Vereine und Personenvereinigungen
258 – 273
Kapitel 9. Wirtshäuser, Gastronomie einst und jetzt
1. Alteingesessene Gastronomie 2. aus neuerer Zeit
274 – 287
Kapitel 10. Handel, Handwerk und Industrie im Wandel der Zeit
288 – 357
1. Bäckereien, 2. Baugeschäfte, 3. Elektrohandwerk, 4. Friseure, 5. Gärtnereien, Gartenbaubetriebe
6. Lebensmittel- und Kolonialwarengeschäfte, Gemischtwarenläden, Supermärkte, Discounter
7. Malerbetriebe, 8. Metzgereien, 9. Schneiderhandwerk, 10. Schreinereien 11. Schuhmacher,
Schuhgeschäfte, 12. Sonstiges Handwerk, 13. Handel und Industrie, 14. Sägewerke, Mühlen
15. Sonstiges Gewerbe und sonstige Betriebe,
16. Freie Berufe – Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Architekten, Hebammen
Physiotherapie- und Massagepraxen: Praxis für Ergotherapie Fußpflege und Kosmetik
Kapitel 11. Kinderspiele anno dazumal
358 – 371
Kapitel 12. Sprüche, Aus- und Abzählreime
372 – 376
Kapitel 13. Persönlichkeiten aus der Geschichte Seelbachs
1. Liste der Seelbacher Bürgermeister 2. Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde,
3. Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde,
4. Schulleiter der Volksschule zur Zeit des Autors und kurz danach
5. Lehrer an der Volksschule zu Zeiten des Autors 1951-1959,
6. Polizeipostenführer, 7. Feuerwehrkommandanten
8. Weitere markante Persönlichkeiten
377 – 393
Kapitel 14. Typische Seelbacher Vornamen und deren volkstümliche Formen und Aussprache
394 – 396
Kapitel 15. Sitten, Gebräuche, Traditionen
397 – 419
Kapitel 16. Kleine Anekdoten
421 – 426
„Mir sin Seelbacher” (Lied von Ulli Bohnert)
428 – 429
Nachbetrachtung des Autors
432
Bevor’s rum isch – Vorwort des Autors
Vorwort des Autors
Die Idee, irgendwann einmal ein solches Buch wie das nun vorliegende zu verfassen, kam mir schon vor 12 Jahren. Ich stellte fest, dass seit dem Heimatbuch, das anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Gemeinde Seelbach
im Jahre 1979 erschienen ist, keine Arbeit mehr gedruckt wurde, die sich grundlegend mit der Ortsgeschichte
im weitesten Sinne auseinander gesetzt hätte. Die verdienstvollen Beiträge jener Autoren unter der damaligen
Schriftleitung des zu früh verstorbenen Gerhard Finkbeiner waren mir ein großer Ansporn. Besonders liegt mir
am Herzen die persönlichen Geschichten und Schicksale der Menschen und ihrer Familien, die mit ihren persönlichen Eigenarten, ihrer Lebenseinstellung, ihrer eigenen Sprache, ihrem Engagement im dörflichen Leben und
nicht zuletzt durch ihre Arbeit in den unterschiedlichsten Berufen unseren Ort geprägt haben. Diese Menschen
– also die „Seelbacher und Seelbacherinnen” – werden mit ihren Geschichten und Schicksalen im Mittelpunkt
dieses Buches stehen.
Nach dem Ende des unseligen 2. Weltkrieges haben viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge in unserer Gemeinde eine schnelle Aufnahme und einen neuen Mittelpunkt ihres Lebens gefunden. Der gelungene Beitrag dieser
Bevölkerungsgruppe zur weiteren Gestaltung und Entwicklung unseres Dorfes ist nicht mehr wegzudenken. Die
politische und kirchliche Konstellation unserer Gemeinde hatte sich durch die Ankunft und die gelungene Integration dieser neuen Bürger grundlegend und nachhaltig verändert: auch diese historische Entwicklung findet in
diesem Buch ihren Niederschlag. Es ist nicht verfehlt, an dieser Stelle der Bevölkerung von Seelbach einmal Dank,
Respekt und jede Anerkennung zu zollen: die gezeigte Solidarität, die in vielen praktischen Dingen geleistete
Hilfsbereitschaft und das verständnisvolle Entgegenkommen den neu zugezogenen Flüchtlingsfamilien gegenüber
- bei allen Anfangsschwierigkeiten – war einmalig und wird nicht vergessen werden; eine Tatsache, die angesichts
der Flüchtlingsdramen unserer Tage zu denken geben sollte.
Seit drei Jahren war ich nun intensiv dabei, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ich begann lose, Material zusammenzutragen, zu ordnen und erste Versuche zu Papier zu bringen. Dabei kam mir die Idee, nicht ein Buch mit
fortlaufendem, erzählendem Inhalt zu schreiben, sondern ein Buch in der Form eines Nachschlagewerks, dessen
Inhalt nach thematisch aufgeteilten Kapiteln alphabetisch geordnet sein würde. Das Buch sollte übersichtlich und
leicht zu handhaben sein, mit schnellem Zugriff auf die enthaltenen Informationen; die Ausarbeitung einer ausgesprochenen Dorfchronik oder eines Ortssippenbuches war von mir nicht beabsichtigt; Stammbäume darzustellen
und Ahnenforschung zu betreiben, ist nicht Aufgabe dieses Buches und aufgrund der gewählten Themen auch gar
nicht möglich. Selbstverständlich wurden aber bei der Bearbeitung der Übernamen, der Familienbezeichnungen
und der angestammten Familiennamen die vielfältigen verwandtschaftlichen Beziehungen und das Seelbach-typische soziale Geflecht innerhalb unseres Dorfes in die Darstellungen mit einbezogen. Einzelne Personen oder
Familien, denen ein jeweils eigener Textbeitrag gewidmet ist, sind über den kompletten Text des Buches hinweg
fett gedruckt und/oder kursiv hervorgehoben; dies gilt auch für Gebäude, Flurnamen, Vereine, Institutionen usw.
Die Texte sind inhaltlich so gestaltet, dass „Eingeweihte” sehr wohl erkennen können, worüber oder um welche
Person es sich in den jeweils einzelnen Beiträgen oder Schlagworten handelt. Dieses Wissen zu erneuern, zu erklären und weiterzugeben, sei ihnen, den „Eingeweihten”, ans Herz gelegt.
Dieses Buch umfasst nur Ausführungen über den Kernort Seelbach, nicht aber (mit geringfügigen Ausnahmen)
über die beiden Teilorte Wittelbach und Schönberg.
Die Nachforschungen begann ich bei einem ersten Besuch in Seelbach 2013 an Ort und Stelle, welchem noch drei
weitere Besuche folgten. In vielen persönlichen Gesprächen mit Betroffenen und Augenzeugen, Einheimischen
und Zugezogenen, konnte die Grundlage für das Buch gelegt werden. Große Unterstützung fand ich von Anfang
an bei der politischen Gemeinde Seelbach durch Bürgermeister Thomas Schäfer. Die begeisterte Zustimmung
aller an den Gesprächen Beteiligter ermutigte mich, die Arbeit zu intensivieren, auch wenn, wie es sich bald zeigte, diese Arbeit wesentlich umfangreicher und aufwändiger werden würde als zunächst beabsichtigt. Ich stellte
Nachforschungen im Badischen Generallandesarchiv Karlsruhe und Freiburg an; auch das Gemeindearchiv in
Seelbach stand mir zur Verfügung. Aus Schriften, alten Zeitungsartikeln, dem Internet und aktuellen Presseveröffentlichungen bezog ich weitere Informationen.
7
Bevor’s rum isch – Vorwort und Widmung des Autors
Die Lektüre des Buches kann an jeder beliebigen Stelle begonnen werden. Durch Querverweise werden weitere
mit dem Stichwort zusammenhängende Inhalte erschlossen.
Durch das Engagement der Gemeinde Seelbach, einer Reihe von Geschäftsleuten und Privatpersonen ist es
gelungen, die finanziellen Grundlagen für das Erscheinen dieses Werkes zu schaffen. Ihnen allen wird auf
Seite 12 dieses Buches gedankt.
Weitgehend ist das Buch auch – wen wundert’s - eine Familiensache. Meine Schwestern Veronika Linnenberg
und Thekla Erlewein lieferten viele aktuelle Informationen, mein Bruder Wolfram Bohnert hat die handgemachte Illustrationen übernommen, und Bruder Ulli Bohnert steuert mit dem Lied „Mir sin Sellbacher” ebenfalls
einen bedeutenden Teil bei.
Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird nicht ohne Fehler sein. Die Recherchen wurden
aber sehr sorgfältig und gewissenhaft durchgeführt. So konnte in akribischer Kleinarbeit ein buntes Panorama an Informationen zum Einst und zum Jetzt der Geschichte meines Heimatortes zusammengestellt werden,
womit das Buch letztendlich zu einem umfangreichen, umfassenden und hoffentlich sehr informativen Werk
geworden ist.
Ich hoffe sehr, dass ich damit den alteingesessenen, den zugezogenen sowie allen ehemaligen Seelbachern
einen spannenden Überblick über die Geschichte und Entwicklung ihrer Heimat- oder Wohngemeinde und
deren Menschen geben kann. Möge dieses Werk auch gerade den Nachfolgegenerationen ein aufschlussreiches
Nachschlagewerk zur Geschichte ihrer Vorfahren sein. Es sei mir erlaubt, an diesen Wunsch meine Hoffnung
anzuknüpfen, dass es irgendwann einmal einen mutigen und begeisterten Heimatforscher geben wird, der die
Geschichte Seelbachs und die ihrer Menschen in den Mittelpunkt seiner weiteren Arbeit setzen wird. Mir als
Autor dieses Buches ist es besonders wichtig, allen Seelbachern, vor allem der jüngeren und heutigen Generation, den wahren Seelbacher Dialekt, die ehemalige und heutige dörfliche Struktur sowie den Sinn des Gemeinschaftsgedankens in der Gemeinde und allgemein wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Ziel war es auch, das Buch bis zu seinem Erscheinen so aktuell wie möglich zu halten. In dem Buch sind alle
relevanten Geschehnisse bis zum endgültigen Redaktionsschluss im März 2016 festgehalten.
Viel Spaß beim Lesen, Nachschlagen, Durchblättern und Stöbern wünscht der Autor!
Bergen auf Rügen, im März 2016
Heinrich Bohnert
Dieses Buch widme ich meiner Heimatgemeinde Seelbach mit allen ihren Bürgern
und Einwohnern. Möge es Gefallen finden, Erinnerungen wecken und künftigen
Generationen Aufschluss über vergangene Zeiten geben.
Der Autor
Heinrich Bohnert
8
Bevor’s rum isch – Vorwort des Bürgermeisters
Liebe Leserinnen und Leser,
mit seiner ganz persönlichen Chronik zu seinem Geburtsort Seelbach hat
sich Herr Heinrich Bohnert einen lang gehegten Wunsch erfüllt.
Sein Buch unterscheidet sich in seiner Art sicherlich von üblichen historischen Werken und ist vor allem eine Aufzeichnung von Kindheits- und
Jugenderinnerungen des Autors und seiner großen Familie. Entstanden ist
ein Buch über die ortstypischen Besonderheiten, die sich für die Zeit zwischen dem 2. Weltkrieg bis zum Jahr 2015 in vielen Gesprächen wiedergefunden haben.
Die Palette der Kapitel liest sich so bunt und lebendig wie das Leben in
Seelbach einst war und für viele Seelbacher immer noch ist. Sicherlich werden sich viele aufmerksame Leserinnen und Leser wiederfinden.
Ihnen allen wünsche ich viel Vergnügen bei der Lektüre!
Ihr
Thomas Schäfer, Bürgermeister
Altes und neues Wappen der Gemeinde Seelbach
9
Bevor’s rum isch
Bevor’s rum isch
10
Bevor’s rum isch – Historischer Abriss der Gemeinde Seelbach
Historischer Abriss - Über Seelbach in Kürze „Seelbach liegt richtig“ – so lautet der heutige Slogan der Gemeinde
Geschichte
Seelbach ist 1179, während der Herrschaftszeit von Kaiser Friedrich Barbarossa, erstmals urkundlich erwähnt.
Demzufolge wurde 1979 das 800-jährige Ortsjubiläum gefeiert.
Die ersten Grundherren waren die Herren von Lützelhardt. 1257 übernahmen die Herren von Geroldseck die
Grundherrschaft.
1612 wird Seelbach als Badeort erwähnt. Dies geht aus einer Beschreibung des Straßburger Arztes Dr. Saltzmann
hervor. Besonders erwähnt werden die Vorzüge des Seelbacher Wassers, welchem heilkräftige Wirkungen zugeschrieben werden.
1634 starb das Geschlecht der Geroldsecker aus. Über weitere Eigentümer, ab 1636 die Grafen von Cronberg,
ab 1692 die Markgrafen von Baden-Durlach, kam Seelbach 1697 an die Grafen von der Leyen. Diese erhielten
Anfang des 19. Jahrhunderts durch Napoleon Bonaparte im Rahmen des Rheinbundes den Status eines Fürstentums, welches aber schon 1819 im Großherzogtum Baden aufging. Der Bau der Paßstraße über den Schönberg
ins Kinzigtal war ein Geschenk von Großherzog Ludwig von Baden für die Eingliederung des selbstständigen
Fürstentums Hohengeroldseck in das Großherzogtum Baden. Von diesem Vorgang zeugt die Ludwigssäule auf
der Schönberger Passhöhe.
Bis 1831 war Seelbach eine Vogtei und unterstand einem vom Standesherrn bestellten Vogt. Am 1. März 1831
wurde das standesherrliche Oberamt Hohengeroldseck mit dem Verwaltungssitz Seelbach aufgehoben und 1834
in das Oberamt Lahr eingegliedert. Ab diesem Zeitpunkt trug das Ortsoberhaupt die Bezeichnung „Bürgermeister”. Letzte Vögte waren Vogt Georg Michael Baumann und Vogt Anton Schöttgen. Aber schon Vogt Schöttgen
(1831 - 1832) unterzeichnete erstmals mit „Bürgermeister”. Erster offizieller Bürgermeister war dann Karl Obert
(1832 - 1838).
Die erstmalige Katastervermessung der Gemarkung Seelbach erfolgte ab 1863. 1905 erfolgte die erstmalige Versorgung der Gemeinde Seelbach mit elektrischer Energie aus dem E-Werk des Ingenieurs Konrad Goldmann,
Hannover-Waldhausen, aufgrund des Vertrages mit diesem über die Errichtung und den Betrieb eines Elektrizitätswerkes in der Kunstmühle.
Aus dem Oberamt Lahr ging 1939 der Landkreis Lahr hervor. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam Seelbach
zum Ortenaukreis.
Teilorte
1859 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Dautenstein, Litschental, Hasenberg, Steinbach und einige
weitere Zinken eingemeindet. 1971 erfolgte die Eingemeindung von Schönberg, 1975 die von Wittelbach, wobei
der Seelbacher ja „Schiienberg” und zu letzterem Ort bekanntermaßen „Middelbach” sagt.
Partnerschaft
Seit 1983 besteht eine Partnerschaft mit Zillebeke in Flandern, Belgien.
Höhenlage
Die Lage Seelbachs selbst wird mit 286 m ü.M. angegeben. Mit den beiden Teilorten Schönberg und Wittelbach
ist die Höhenlage 197 bis 524 m. Der höchste Punkt ist die Geroldseck mit 524 m, der tiefste die Schutterbrücke
im Steingraben mit 197 m.
Gemarkungsfläche
Seelbach hat eine Gemarkungsfläche vom 29,9 km2. Auf den Teilort Schönberg entfallen
8,9 km2, auf Wittelbach 4,6 km2, folglich hat Seelbach selbst 16,4 km2.
Einwohnerzahl
Die Einwohnerzahlen werden per Fortschreibung vom 30.06.2015 wie folgt angegeben: Seelbach 3998, Schönberg 191, Wittelbach 651 = derzeit insgesamt 4840 Einwohner. Zum 31.12.2015 waren es insgesamt 4.872
Einwohner.
11
Bevor’s rum isch – Mitarbeiter und Sponsoren
Was wäre ein Autor ohne Zulieferer, Informanten und freiwillige Mitarbeiter. So gebührt in erster Linie den
Geschwistern Veronika Linnenberg und Thekla Erlewein für ihre umfangreichen Informationen und Mithilfen
ein ganz besonderer Dank. Ihre Unterstützung war der Grundstein für das Buch und ausschlaggebend für die
konkrete Initiative meinerseits. Ebenso hat mein Bruder Wolfram Bohnert durch die spontane Zusage, das Buch
von Hand zu illustrieren, wesentliche Starthilfe geleistet. Schließlich ist unserem Jüngsten, Ulli Bohnert, das Lied
„Ja mir sin Seelbacher” zu verdanken.
Umfangreiche Informationen lieferten Walter Munz, Walter Rieger und Albert Fäßler. Ohne deren sachkundige
Auskünfte und Beiträge hätten viele Ausführungen nur unvollständig sein können. Thomas Keilhack hat in alter
Verbundenheit zu seinem Geburtsort Seelbach die mühsame Arbeit des Lektors übernommen. Die spontane Bereitschaft von Mediengestalter Walter Vetterer, das Buch bis zur Druckvorstufe zu bearbeiten und herzustellen,
war mitentscheidend für die materielle Qualität des Buches. Lieber Thomas, lieber Walter, allerherzlichsten Dank.
Dank gesagt sei auch den vielen Personen, welche in persönlichen Gesprächen oder am Telefon bereitwillig Auskünfte gaben, teilweise umfangreiche schriftliche Materialien zur Verfügung stellten und interessante Erinnerungen preisgaben, sodass in vielen Fällen erst durch diese freundliche Mithilfe die aufschlussreichen Artikel
entstehen konnten.
Ein großer Dank gilt auch der Gemeinde Seelbach mit Herrn Bürgermeister Thomas Schäfer an der Spitze. Die
vorbehaltslose Hilfe von Anfang an, die finanzielle Unterstützung des Werkes und der freundlich gewährte Zugang zum Gemeindearchiv bildeten eine weitere Basis zur erfolgreichen Ausarbeitung meines Projektes.
Natürlich musste das Buch auch finanziert werden.
Aus der Seelbacher Geschäftswelt haben folgende
Firmen einen finanziellen Beitrag geleistet, wofür der
Autor herzlich dankt:
Auch private Personen aus Seelbach
haben das Werk mit finanziellen
Mitteln unterstützt:
Mediengestaltung Walter Vetterer
Geschwister Bohnert (des Autors)
Braun Präzisionstechnik GmbH & Co. KG
Albert Fäßler, Sohn vom „Glaser” Alfred Fässler
Ralf Bürkle, Pflaster, Beton-, Fliesenarbeiten
Patricia Ketterer geb. Bohnert vom Thesenhof
Deusch Kfz GmbH
Oliver und Manuela Rösch
Bistro „Eulenspiegel”
Johannes Wagner, Sohn vom „Bolizei”
Franz Haag, Hildegard-Laden
Erika Weinrich geb. Schöttgen, Tochter vom
Schöttgen-Schuhmacher
Himmelsbach und IPC Computer
Holiday Heimtex Heiko Wagner
IdeenReich Regina Fleig
JULABO GmbH
Kloos Getränkevertrieb GmbH
Hartmut Zahn, Insel Rügen,
Musikschüler des Autors
Mein herzlicher Dank gilt auch weiteren Sponsoren,
welche namentlich nicht genannt werden wollen.
Susanne Krempp, Massagepraxis
KSE Haag GmbH
Panter Optik
Haarmoden Vögele
Metzgerei Alexander Weber
Eine große finanzielle Hilfe war die Idee und das Engagement meiner Geschwister beim Bauernmarkt am
Samstag, 12.09.2015, durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen mit einem ansehnlichen Ergebnis. Danke allen
Personen, welche diese Aktion als Helfer oder mit ihrem finanziellen Beitrag unterstützt haben.
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Bevor’s rum isch – Der Autor
Der Autor
In Seelbach 1944 geboren, hat sich Heinrich Bohnert vor allem seit Anfang
der 70er Jahre im In- und Ausland einen Namen als Komponist und Arrangeur für den Spezialbereich des Spielmanns- und Fanfarenzugwesens gemacht.
Eigens dafür gründete er 1981 einen Musikverlag, in welchem er seine eigenen Musikstücke und auch größere musikalische Eigenwerke verlegt. Das
kompositorische Wirken und damit der Verlag wurden im Laufe der Zeit um
weitere Musikrichtungen und Instrumentarien erweitert. Der Verlag besteht
bis heute. Auch in Unterricht und Literatur für Schalmeien ist er anerkannter
Experte. Als Dirigent, Ausbilder und Dozent war er bundesweit mit seiner
eigenen Musikschule in verschiedenen Vereinen und im Lehrgangs- und Ausbildungswesen bei Verbänden für Blasmusik, dem Spielmannswesen und für
Schalmeienmusik tätig, zuletzt als Fachdozent an der Landesfeuerwehrschule
Rheinland Pfalz, Fachbereich Musik, in Koblenz 1996-2003. Außerdem war
er Chorleiter und Leiter verschiedener Instrumentalgruppem und Ensembles.
In seiner neuen Heimat auf der Insel Rügen hat er 2006 den bis zur Wende bestehenden Volkschor mit neuen
Mitgliedern wieder ins Lebens gerufen und ist auch aktiver Mitarbeiter beim Verein zur Erhaltung historischer
Stätten in Rambin und Umgebung auf der Insel Rügen.
Einer ganzen Reihe bekannter Musiker konnte er beim Start in ihre Karriere durch seine fachlich qualifizierte
Schulungsarbeit behilflich sein. Hunderte von Nachwuchsmusikern wurden von ihm ausgebildet. Nach einer
Verwaltungslehre bei der Gemeinde Seelbach 1959-1962, dem Absolvieren der Wehrzeit beim Bundesgrenzschutz, wo er in der Handballauswahl spielte und auch als Leichtathlet viele Wettkämpfe bestritt, außerdem
1963-1964 der BGS-Band Kommando Süd angehörte und der anschließenden Beamtenlaufbahn bei der Stadt
Lahr 1965–1969 folgte die berufsbegleitende Ausbildung zum Betriebswirt an der VWA Karlsruhe 1970–1974
mit gleichzeitiger verantwortlicher Position im Verwaltungsberuf, bevor er sich, schon lange musikalisch in leitenden Positionen als Laie tätig, Anfang der 80er Jahre dem Musikberuf zuwandte und nach Erlangung der
entsprechenden Qualifikationen als Musiklehrer, Kapellmeister, Komponist und Arrangeur mit eigenem Musikverlag und eigener Musikschule tätig war. Beim TV Seelbach war er ab 1950 bis 1965 Turner, Leichtathlet
und Handballer, als letzterer auch Trainer und Jugendbetreuer. Er war 1962 der erste Trainer von Arno Ehret
aus Seelbach, dem Handball-Weltmeisters von 1978 und besten Linksaußen der Welt mit der Deutschen Handball-Nationalmannschaft unter Trainer Vlado Stenzel. Die eigene sportliche Karriere hat Heinrich Bohnert ohne
ernsthafte Verletzungen überstanden und nach dem Ausklingen mit Hobbyfussball schon 1975 beendet. Seit dem
16. Lebensjahr spielte er an verschiedenen Instrumenten und als Sänger in angesehenen regionalen Tanzkapellen.
Er sang auch von der Schulentlassung 1959 bis 1967 im katholischen Kirchenchor Seelbach. Bis heute betreibt er
(seit 2006) mit großem Erfolg seine private Musikschule auf der Insel Rügen, nimmt auch dort am öffentlichen
Leben in Verbänden und Vereinen teil und hat dort auch die bereits 2004 ins Auge gefasste Arbeit an diesem Buch
im März 2016 weitgehend beendet.
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Der Seelbacher Dialekt in seinem Sprachgebrauch
Kapitel 1
Der Seelbacher Dialekt in seinem Sprachgebrauch.
Ausdrücke und Begriffe im Seelbacher Dialekt, ihre Aussprache, Ausdrucksweise und Bedeutung.
Das nachfolgende kleine Wortlexikon erhebt im Rahmen dieses Buches keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ähnliche Dialekt-Ausdrücke sind auch im Sprachgebrauch anderer Orte unserer näheren Heimat üblich. Hier sollen nur diejenigen Ausdrücke und Wörter aufgeführt werden, welche für den Seelbacher Wortschatz typisch sind
Natürlich können die Dialektworte nur von einem „echten” Seelbacher oder einer „echten” Seelbacherin korrekt
ausgesprochen werden...... also von Seelbachern, die mit ihrem Heimatdialekt aufgewachsen sind. Diese „echten
Seelbacher” erkennt man daran, dass - nach ihrem Heimatort befragt - ihre Antwort „vun Sellbach“ lautet, also
die Ortsbezeichnung „Seelbach” wird von ihnen mit zwei deutlich betonten „ll“ ausgesprochen, während man
aber von ihnen nie „Seelbach” mit zwei lang ausgesprochenen Vokalen „e“ zu hören bekommen wird.
Die sogenannten „besseren Leute” erkennt man in Seelbach daran, dass sie gerne ein Gemisch aus Hochdeutsch und
Dialekt sprechen, also einen „Quasidialekt”, pflegen. Die jungen Leute von heute beherrschen den echten Dialekt so gut
wie nicht mehr. Deshalb dürfte besonders für sie dieses Lexikon hochinteressant sein. Möge es auch denen zur Hilfe gereichen, welche sich in Seelbacherisch schriftlich ausdrücken wollen, sich über die Schreibweise aber nicht im Klaren sind.
Die Vokale „i“ und „o“ werden oft nicht geschlossen ausgesprochen, sondern „i“ wie ein Zwischenlaut zwischen
„i“ und „e“; „o“ wie ein Zwischenlaut zwischen „o“ und „a“. Das „u“ wird manchmal mit geschürzten Lippen,
meist aber ohne wirkliche Lippenbewegung offen ausgesprochen; „e“ oft als „ä“. Wo dies der Fall ist, sind die
Buchstaben „i“, „o“, „u“ und „e“ lediglich zum Zwecke der Kenntlichmachung des Problems unterstrichen.
Um die Einordnung bzw. Zuordnung bestimmter Wörter deutlich zu machen und zu erleichtern und sie eventuell
in Gruppen zusammenfassen zu können, wurden ihnen Kürzel vorangestellt:
adj Adjektiv, Eigenschaftswort
adv Adverb, Umstandswort
AGRI aus der Landwirtschaft
ANATOM anatomischer Begriff
Aus Ausruf der Freude, des Schreckens oder des Ärgers; Warnruf
BOT aus der Botanik
engl aus dem Englischen
F Ausdruck aus dem familiären Sprachgebrauch oder dem eigenen Freundeskreis vorbehalten
f Femininum, weiblich
franz aus dem Französischen
GASTRO aus Küche und Gastronomie
ital aus dem Italienischen
m maskulin, männlich
MED aus der Medizin
MUS aus Musik und Kunst
n Neutrum, sächlich
nd neudeutsch
P derber Ausdruck, Schimpfwort, Gossensprache; mit Vorsicht zu gebrauchen !
pl Plural, Mehrzahl
red redensartlich
SPORT aus dem Bereich des Sports
s Singular, Einzahl
südd süddeutsch
v Verbum, Zeitwort
var Variation
ZOO aus der Zoologie, dem Reich der Tierevar Variation
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