Was tun gegen Rechtsextremismus? Dulden oder

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Was tun gegen Rechtsextremismus? Dulden oder
AB 7: Dulden oder verbieten?
Was tun gegen Rechtsextremismus?
Die Fußballclubs St. Pauli, Hertha BSC, Werder Bremen, Borussia Dortmund
und Dynamo Dresden tun es – und auch viele Schulen verbieten das Tragen
rechtsextremer Symbole und Kleidung. Diskutiert: Sollen sich Lehrer und Schüler
um ein Schulklima bemühen, in dem rechtsextreme Symbole und Codes nicht
geduldet werden? Soll man in der Hausordnung der Schule das Tragen von
Symbolen oder Kleidung mit rechtsextremer Bedeutung verbieten?
Pro- und Kontra-Argumente
Schulen sind
zur Neutralität
verpflichtet.
Deshalb versteht
sich ein Verbot
doch von selbst.
Schüler wollen
einfach ihre
Grenzen
austesten.
Interessant
sind doch die
Schüler, die
ihre Lehrer
zur Weißglut
bringen.
Verbieten ja, aber auch die
Eltern der Betroffenen mit
ins Boot holen.
Nur Streber lassen sich so etwas vorschreiben!
Ein Verbot allein genügt nicht.
Verbote muss man begründen.
Verbote sind nur heiße Luft
und bringen uns im Kampf
gegen den Rechtsextremismus
nicht weiter.
Wenn man solche Symbole
und Kleidungsmarken
durchgehen lässt, testen
Schüler immer weiter aus,
wie weit sie gehen können.
Lehrer müssen ein glaubhaftes Modell
abgeben und deshalb Standpunkte beziehen.
Den Schülern
muss signalisiert
werden, dass
rechtsextreme
Symbole und
Klamotten eben
nicht normal
und cool sind.
Provokationen
werden schnell
langweilig, wenn
sie ihr Ziel nicht
erreichen.
Was haben denn die
zahlreichen Verbote
der letzten Jahre im
Kampf gegen den
Rechtsextremismus
genutzt?
Wer mit Nazisachen provozieren will, kommt bei
den allermeisten Schülern nicht an.
Es geht doch um die
Frage, was cool ist
und wer in unserer
Schule etwas zu
melden hat!
Das Verbot
rechtsextremer
Kleidungsmarken
ist ein eindeutiges
Zeichen.
Diese Argumente können euch in der Diskussion vielleicht helfen:
1. Bildet je eine Pro- und eine Kontra-Gruppe.
2. Führt eine Diskussion, bei der jede Gruppe abwechselnd zu Wort kommt.
3. Gebt Feedback: Welche Argumente haben euch besonders/gar nicht beeindruckt?
4. Überlegt: Welche Argumente wurden noch nicht genannt?
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Mit mehr als 1.360 Schulen bundesweit ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ das größte Schulnetzwerk
gegen Rassismus (Stand: Oktober 2013). Rund eine Million Schüler besuchen eine Schule, die diesen Namen trägt
und einen prominenten Paten (Sportler, Sänger, Schauspieler) hat. Schulen, die diesen Titel erwerben wollen, müssen
eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, die gemeinsam von den Lehrern und Schülern erarbeitet werden müssen.
Mindestens 70 Prozent aller, die in der Schule lernen, lehrenoder arbeiten, verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich
gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt sowie gegen undemokratisches Gedankengut einzusetzen.
Der Titel ist eine Selbstverpflichtung, aktiv in Gegenwart und Zukunft etwas zu tun. Bei der Umsetzung erhalten die
Schulen Hilfe von den Landeskoordinationen oder der Bundeskoordination in Berlin.
Was tun gegen Rechtsextremismus?
© wdr Planet Schule 2014