What`s up 2004 August - 2004 September
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What`s up 2004 August - 2004 September
What´s up? Neues aus der EUFH August/September 2004 17. August 2004 Neu in Deutschland: Studiengang für den baukaufmännischen Führungsnachwuchs ist gestartet Anfang Juli haben die ersten Studierenden mit dem neuen Studiengang Bauwirtschaft begonnen, der in dieser Form in Deutschland bisher einmalig ist. In enger Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum der Bauindustrie in Kerpen qualifiziert die Europäische Fachhochschule (EUFH) in Brühl bei Köln jetzt junge Leute ganz gezielt und speziell für Führungspositionen im kaufmännischen Bereich der Baubranche. Das neue duale Studienangebot, das in den Bauunternehmen bereits großes Interesse gefunden hat, bildet an der EUFH einen ganz neuen Schwerpunkt im Fachbereich Industriemanagement. „Die Bauindustrie benötigt dringend qualifizierten Führungsnachwuchs. Es war an der Zeit, diese Ausbildungslücke zu schließen“, sagt Johannes Nebel vom Berufsförderungswerk der Bauindustrie in Nordrhein-Westfalen. „Der neue Studiengang reagiert ganz gezielt auf die Anforderungen an zukünftige Führungskräfte in der Bauwirtschaft.“ Entsprechend konnten vom ersten Tag an führende Bauunternehmen für den dualen Studiengang gewonnen werden. Bei der Hochtief AG in Essen zum Beispiel wird Philipp Pollmann während seines Studiums den Beruf des Industriekaufmanns erlernen. Jens Fischer arbeitet und lernt während der Praxisphasen bei der Heijmans Bau GmbH in Goch an der holländischen Grenze. Der niederländische Baukonzern hat etwa 50.000 Mitarbeiter. Philipp, Jens und ihre Studienkollegen bereiten sich zunächst bis Ende September im Kerpener Ausbildungszentrum gründlich auf ihre Tätigkeit in den Kooperationsunternehmen vor. Sie erwerben schon in dieser sehr frühen Phase ihres Studiums viele bauspezifische Kenntnisse. Es werden theoretische Grundlagen gelegt, aber auch die Praxis kommt keineswegs zu kurz. Auch während der eigentlichen Theoriephasen des Studiums an der Hochschule in Brühl wird es sehr bauspezifische Inhalte geben: „ Dazu gehören Baurecht, Wirtschaftsrecht für Baubetriebe oder Bauablaufoptimierung“, so Professor Dr. Peter François, Dekan des Fachbereichs Industriemanagement, dem der neue Studiengang zugeordnet ist. „Für die sehr branchenspezifischen Inhalte wird es eigene Lerngruppen geben, während allgemeinere, betriebswirtschaftliche Kenntnisse oder auch Fremdsprachen gemeinsam mit Studierenden des Fachs Industriemanagement vermittelt werden.“ Der neue Studiengang bietet ausgezeichnete Zukunftsperspektiven, und die Zahl der Interessenten wächst. Yücel Kabbatas beispielsweise entschied sich deshalb für die Bauwirtschaft. Und das, obwohl er ein großes Fußball-Talent ist und gute Chancen auf einen Vertrag beim Bundesligisten Bayer Leverkusen gehabt hätte. Er beginnt seine Ausbildung bei der Von der Wettern GmbH, einem traditionsreichen Kölner Straßenbau-Unternehmen. Für Rushani Nagendram, die 20-jährige, seit 1986 in Deutschland lebende, Tamilin aus Sri Lanka, ist die Bauindustrie ihre Traumbranche. Rushani hat bereits im vergangenen Jahr ihr Studium begonnen und ist deshalb eine Art „Pilotstudierende“ in der Bauwirtschaft. In der Bauunternehmung Heitkamp in Düsseldorf baut die junge Frau nicht nur hohe Häuser, sondern auch schon früh an ihrer Karriere in der Baubranche. Seite 1 What´s up? Neues aus der EUFH August/September 2004 Viele junge Leute mit besonderem Interesse an der Baubranche können Rushani folgen, denn es gibt zahlreiche Unternehmen, die mit der EUFH kooperieren möchten und auf diese Weise zu einer hohen Qualität des dualen Studiengangs beitragen werden. Absolventen des Studiengangs Bauwirtschaft an der privaten und staatlich anerkannten Europäischen Fachhochschule werden nach sieben Semestern ihr Diplom in der Tasche und damit ausgezeichnete Einstiegschancen ins Berufsleben haben, denn außer über branchenspezifische Fachkenntnisse werden sie auch schon über erste Auslandserfahrung verfügen. Ein Auslandssemester ist an der EUFH genauso fester Bestandteil des Studiums wie intensive Fremdsprachen- und Persönlichkeitstrainings. 31. August 2004 Botschafter von Madagaskar besuchte die EUFH: „Duales Studium ist spannend und wichtig“ Mit großem Interesse informierte sich am Montag Dr. Denis Andriamandroso, der Botschafter von Madagaskar, bei seinem Besuch an der Europäischen Fachhochschule in Brühl über die dualen Studiengänge der EUFH. Durch seine eigene langjährige Tätigkeit an verschiedenen Hochschulen in Großbritannien und Frankreich hat er ein besonders großes Interesse an innovativen Bildungskonzepten. Begleitet wurde der Botschafter bei seinem Besuch von Lutz Pollmann, dem Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen Verbände Nordrhein, dessen Sohn an der EUFH Bauwirtschaft studiert. „Der Botschafter, den ich von verschiedenen Kooperationsprojekten mit Madagaskar her sehr gut kenne, hat mir gegenüber den Wunsch geäußert, einmal eine deutsche Hochschule aus der Nähe kennen zu lernen, an der mit viel Praxisbezug studiert wird“, so Pollmann, „und da fiel mir natürlich zuerst die EUFH ein.“ Mit Rektor Professor Dr. Jürgen Dröge und Hochschulmanager Professor Dr. Birger Lang diskutierte der Botschafter lange und intensiv über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Bildungssysteme in Deutschland und Madagaskar. „Das duale Studium ist spannend und wichtig“, sagte Dr. Andriamandroso, „eine akademische Ausbildung, bei der die jungen Leute vom ersten Tag an mit Bezug zur betrieblichen Praxis studieren, ist sicher auch für mein Land ein nachahmenswertes Modell.“ Der madagassische Botschafter möchte den Kontakt zur EUFH auf jeden Fall aufrechterhalten und weiter ausbauen. Geplant ist deshalb, dass er schon bald wieder nach Brühl kommt, um an der Hochschule einen Vortrag zu halten. Das verspricht, ein hochinteressantes Ereignis zu werden, denn Dr. Andriamandroso, der in Pittsburgh, Paris, Berlin und Norwich studiert hat, wird bestimmt viel zu erzählen haben. Während des Besuchs wurde auch über die Möglichkeit eines Studentenaustauschs für einzelne, besonders begabte, madagassische Studierende gesprochen. Überraschenderweise spielt Deutsch, Seite 2 What´s up? Neues aus der EUFH nach den Amtssprachen Madagassisch und Französisch, eine wichtige Rolle in dem afrikanischen Staat. Zurzeit lernen dort etwa 11.000 Schüler an 74 Gymnasien unsere Sprache. August/September 2004 Botschafter Dr. Denis Andriamandroso war beeindruckt von der Europäischen Fachhochschule und von Brühl. „Es hat mir hier wirklich sehr gut gefallen, und ich werde schon bald wiederkommen“, versprach er beim Abschied. 07.09.2004 EUFH-Studenten feierten für Straßenkinder in Bolivien Sommer, Sonne und jede Menge Spaß auf dem Campus Bei ihrem selbst organisierten Sommerfest am Samstag lachte den Studierenden der Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Brühl die Sonne: Das herrliche Wetter sorgte für gute Stimmung auf dem Campus und natürlich auch für hohe Umsätze. Ein großer Teil davon kommt einem Kinderheim in einem Elendsviertel von Santa Cruz de la Sierra in Bolivien zugute. Das Studierenden-Parlament der Hochschule hatte das Fest auf die Beine gestellt. Eine der Organisatorinnen war EUFH-Studentin Sandra Hödl, die für einige Monate in dem bolivianischen Kinderheim „Casa Madre Jacinta“ gearbeitet hat. So war es schnell beschlossene Sache, dass ein Teil des Erlöses für die Kinder in Santa Cruz de la Sierra bestimmt sein sollte. Konkretes Ziel der Spendenaktion ist die Anschaffung eines Computers. Ein sicherer Umgang mit Textverarbeitung oder Internet kann den Kindern zukünftig bessere Perspektiven in der Arbeitswelt eröffnen. Bis weit in den Abend hinein grillten die Studenten Steaks und Würstchen, zapften Bier oder verkauften Kaffee und Kuchen. Es nahmen aber nicht nur EUFH-Studierende, Dozenten und Mitarbeiter am Sommerfest teil. Auch die Besucher des Tages der offenen Tür, der am gleichen Vormittag an der Hochschule stattgefunden hatte, feierten kräftig mit. Das Fest war für viele zukünftige Studenten eine willkommene Gelegenheit, schon jetzt ihre Kommilitonen oder auch einige Professoren näher kennen zu lernen. Im Laufe des Nachmittags fand auch ein erstes Treffen der „Neuen“, die ihr Studium Anfang Oktober aufnehmen, mit den „älteren Semestern“ statt, die Patenschaften für sie übernehmen, um ihnen den Einstieg an der EUFH zu erleichtern. Gegen Abend wurden einige Besucher des Sommerfestes mit einer Tombola für ihre Spendenfreudigkeit belohnt. Die Hauptpreise, Freikarten für das Phantasialand, gingen an zwei Studentinnen, die im Oktober mit ihrem Studium beginnen werden. Seite 3 What´s up? Neues aus der EUFH August/September 2004 21.09.2004 Die VIKTORIA-LOGISTIK-Systeme setzt zur Nachwuchsförderung auf das Konzept des dualen Studiums Logistik ist kein „Hühnerkram“ Alle Waren gelangen binnen 24 Stunden ans Ziel – das ist das Versprechen der Neusser VIKTORIA-LOGISTIK-Systeme an ihre Kunden im gesamten Bundesgebiet. Mit „BrummiRomantik“ hat die Arbeit eines modernen Logistik-Unternehmens nichts mehr zu tun. Florian Hufschmid (19), seit Anfang August Auszubildender zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen, weiß, dass die Anforderungen an den logistischen Nachwuchs hoch und seine zukünftigen Aufgaben anspruchsvoll und vielfältig sein werden. Deshalb studiert der gebürtige Bayer parallel zur Ausbildung Logistikmanagement an der Europäischen Fachhochschule in Brühl bei Köln. Gähnende Leere im riesigen Umschlagsbetrieb der Spedition. „Haben die hier nichts zu tun?“, fragt sich der ahnungslose Betrachter. „Ein Umschlagsbetrieb ist keine Lagerhalle“, erklärt Torsten Maertin, Leiter des Personalreferates und Qualitätsmanager bei VIKTORIA. „Im Idealfall ist hier alles komplett leer.“ Während der Crashzeiten früh morgens und spät nachmittags geht alles rasend schnell: An den 75 Toren der Halle werden in Windeseile die Wechselbrücken der LKW be- und entladen. Alle Waren müssen die Reise zu ihrem Bestimmungsort so schnell wie möglich fortsetzen. Die Ankunft innerhalb von 24 Stunden ist der Normalfall. Es gibt aber auch Expresssendungen, die bis acht oder zehn Uhr am folgenden Morgen ihr Ziel bereits erreicht haben müssen. Damit alles reibungslos funktioniert, ist bei den enormen Warenmengen, die hier durchlaufen, jeden Tag aufs Neue eine logistische Meisterleistung erforderlich. „Der Bedarf an hoch qualifiziertem Nachwuchs ist sehr groß im Logistik-Bereich. Das Konzept des dualen Studiums hilft uns dabei, unseren eigenen Nachwuchs schon früh optimal auf seine späteren Aufgaben im Job vorzubereiten“, sagt Torsten Maertin. Und so übernimmt Florian Hufschmid, der Azubi aus Bayern, von Beginn an verantwortungsvolle Aufgaben in seinem Unternehmen. Zurzeit arbeitet er in der Serviceabteilung. Hier lernt er, mit Nachfragen oder Reklamationen von Kunden umzugehen oder sie über die Leistungen der Spedition zu informieren. Wenn es Probleme gibt, weil zum Beispiel ein Kunde die Annahme von Waren verweigert hat, versucht Florian, die Sache zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu klären. „Ich möchte die Logistik zu meinem Beruf machen, weil ich sehr gerne organisiere und es mir großen Spaß macht, Probleme zu lösen“, meint Florian. Aufs Studium verzichten wollte er nach dem Abi nicht. Nach 13 Jahren Schule wollte er andererseits aber auch endlich praktische Erfahrung sammeln. Deshalb war er gleich begeistert, als er auf einer Messe in Mannheim von der Europäischen Fachhochschule und dem dualen Studium hörte. Die Aussicht, nach nur sieben Semestern mit einem international anerkannten Hochschul-Diplom und einer abgeschlossenen Berufsausbildung in der Tasche bereits voll in den Job einsteigen zu können, war der Hauptgrund, warum er sich für das Logistikmanagement-Studium entschieden hat. Offiziell beginnt das Studium für Florian erst im Oktober. „Es war aber eine große Erleichterung für mich, dass ich gemeinsam mit sechs anderen Auszubildenden Anfang August schon angefangen habe. Seite 4 What´s up? Neues aus der EUFH August/September 2004 So war es viel einfacher, die vielen neuen Kollegen und die neue Umgebung schnell kennen zu lernen.“ Die Kombination von Studium und Ausbildung, von Theorie und Praxis, bietet viele Vorteile nicht nur für Florian. „Es ist nicht immer ganz einfach, wirklich geeignete Schulabgänger für unsere freien Ausbildungsplätze zu finden“, sagt Torsten Maertin, „wir wollen nicht für den Arbeitsmarkt ausbilden, sondern es ist unser Ziel, alle Auszubildenden optimal auf ihren Job hier bei uns in der VIKTORIA vorzubereiten.“ Durch eine Vorauswahl der Kandidaten hilft die Hochschule dabei, dass sich nur wirklich qualifizierte und motivierte junge Leute bewerben. Junge Leute wie Florian, der kurz entschlossen sofort nach Neuss in seine eigene kleine Bude gezogen ist, sobald feststand, dass er den Ausbildungsplatz bekommt. „Mein Backofen ist so klein, dass keine Tiefkühl-Pizza hineinpasst“, lacht er, „deshalb muss ich neben der Logistik jetzt auch ganz schnell das Kochen lernen.“ Noch steht Florian am Anfang, und er ist dabei, das Logistik-ABC am konkreten betrieblichen Beispiel zu erlernen: Wie etwa arbeitet ein Wechselbrückenumsetzfahrzeug, kurz auch „Mafi“ genannt? Wie schafft es so ein Ding, die LKW-Wechselbrücken in Sekundenschnelle von einem Tor des Umschlagbetriebes zum anderen zu befördern? Er weiß jetzt, dass „chaotische Lagerführung“ nichts mit Chaos im Lager zu tun hat, sondern dass es die Bezeichnung für die vollautomatische Steuerung des circa 15 Meter hohen Hochregallagers durch ein ausgeklügeltes Computersystem ist. Der junge Mann hat auch schon erfahren, dass „Pick to Light“ keine Hühner-Futterstelle mit Tageslicht ist, sondern eine ziemlich komplizierte Anlage zur schnellen und zuverlässigen Auftragsabwicklung. Florian weiß genau, dass Logistik kein „Hühnerkram“ ist. Er weiß, dass er sein ganzes Organisationstalent brauchen wird, um in seinem Job zu bestehen. Und er kann sicher sein, dass ihm die VIKTORIA-LOGISTIK-Systeme und die Europäische Fachhochschule mit vereinten Kräften alles beibringen werden, was er braucht, um den Anforderungen an einen modernen Logistiker gerecht zu werden. Seite 5