Newsletter FMH Finanzberatung

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Newsletter FMH Finanzberatung
Nr. 32 / Februar 2014 | Seite 1
Anlagezinsen
Innovatives „WeltSpar“-Konzept
Dauerhaft höhere Zinsen als bei
Banken in Deutschland – mit diesem
Anspruch wollen die Macher von
„WeltSparen“ Kunden gewinnen.
Über eine deutsche Bank eröffnen
Interessenten ein Konto, von dem aus
sie Festgeldanlagen bei Banken
vor allem im EU-Ausland tätigen
können. Voraussetzung: Die
Institute müssen ohne Staatshilfen
durch die Finanzkrise gekommen
sein. Bislang können die Kunden nur
auf die Fibank aus Bulgarien
zurückgreifen, die 2,9 % für einjäh­
riges Festgeld zahlt. In Kürze sollen
Institute aus Italien, Portugal und
Norwegen dazukommen. Wichtig
ist: Solange die Bank ihre Lizenz in
einem EU-Land hat, sind durch die
Einlagensicherung Beträge von
100.000 Euro pro Bank und Anleger
abgedeckt – das unterscheidet
„WeltSparen“ von der KaupthingBank, bei der isländisches Recht galt.
Im Insolvenzfall wird der Anleger
von der jeweiligen Einlagen­
sicherung informiert und muss
dann seinen Anspruch anmelden.
Außerhalb der Euro-Zone besteht
zudem ab dem Insolvenztag ein
Überziehungszinsen
ING-DiBa landet cleveren PR-Coup
Respekt, dieser PR-Coup ist
gelungen: „ING-DiBa schafft den Ü­
berziehungszins ab“, titelte jüngst
die F.A.Z. Man wolle Kunden nicht
mit Strafzinsen schulmeistern,
sondern mit ihnen reden, so die
Bank. Fortan gibt es daher einen Zins,
der mit aktuell 7,95 % für den
Dispokredit und die geduldete
Überziehung gilt. Klammen Kunden
werden vermutlich Rahmen- oder
gleich Ratenkredite empfohlen.
Der große Bahnhof, den die INGDiBa veranstaltet, könnte Bewegung
in die Szene bringen, nachdem
Sparda-Bank München und Berliner
Volksbank den Überziehungszins
eher lautlos abgeschafft hatten. Zu
wünschen wäre es ja, denn seit dem
Jahr 2000 kassieren Banken für
Überziehungen gut 4 Prozent­
punkte mehr als für Dispokredite
(Grafik). Das nutzt der Marge, aber
„WeltSparen“ ist mit
Kaupthing nicht vergleichbar.
Max Herbst
Finanzpresse sollte
genauer hinsehen
Himmelhoch jauchzend, zu
Tode betrübt – so dichtete der
alte Goethe schon über unsere
Gefühle. Solches Auf und Ab
kann man auch in der Presse
beobachten. Ärgerlich wird es,
wenn prinzipiell vernünftige
Konzepte wie das „WeltSparen“
(s. links) mit Kaupthing & Co
über einen Kamm geschoren
und abgelehnt werden, weil
Banken-Bashing gerade „in“ ist.
Wir wollen hier keine Lanze für
WeltSparen brechen, doch
Tatsache ist: Die Initiatoren
wählen innerhalb der EU
Banken aus, die höhere Zinsen
bezahlen und der gesetzlichen
Einlagensicherung angehö­
ren. Was ist daran falsch?
Zinsticker
+++ VTB Direktbank garantiert Neukunden einen
Tagesgeldzins von 1,5 % für die Dauer von 6 Monaten;
die Zinsen für Festgeldanlagen wurden erhöht – z. B. für
24 Monate von 1,5 auf 2 % +++ ADAC bietet mit einem
Effektivzins von 4,35 % für die Laufzeiten von 12 bis 60
Monaten den günstigsten überregionalen Autokredit
+++ CreditPlus erhöht den Anlagezins für 12 Monate
von 1,10 auf 1,35 %; die Zinssätze für längere Laufzeiten
wurden gesenkt +++ Santander Direkt Bank hat den
Tagesgeldzins auf 0,9 % gesenkt +++ Münchener
Hypothekenbank hat die Aktion „Nimm 30, zahle 20“
für alle Angebote zunächst bis 31.3. befristet +++
Nr. 32 / Februar 2014 | Seite 2
Zinsentscheidungs-Rechner für Baudarlehen
Welche Zinsbindung wählen? Hier erfahren Sie’s
Über welche Dauer soll ich mein Bau­
darlehen mit fester Zinsbindung
abschließen – über 5 oder 15 Jahre
bzw. über 10 oder 20 Jahre? Solche
Fragen stellen sich viele Immobi­
lienkäufer. Entscheidend für die
Antwort ist nicht nur die Höhe der
aktuellen Zinsen für die verschiede­
nen Laufzeiten, sondern auch die
weitere Zinsentwicklung. Die
Zinsen der Zukunft kennt zwar
niemand, doch mithilfe der
Finanzmathematik lässt sich exakt be­
rechnen, ab welcher künftigen
Zinshöhe sich die kürzere Zinsbin­
dung nicht mehr rentiert. Eben das
erledigt der ZinsentscheidungsRechner der FMH-Finanzberatung
für Sie – gratis und in nur wenigen
Sekunden. Dazu müssen Sie nur
einen identischen Darlehensbetrag,
die beiden gewünschten Laufzeiten,
den Tilgungssatz für die lange Lauf­
zeit sowie jeweils realistische
Sollzinsen angeben, die Sie unseren
Zinsvergleichen entnehmen
können. Der Rechner passt die Werte
so an, dass die Restschulden am
Ende der langen Laufzeit jeweils
gleich hoch sind. Übrigens: Im obigen
Beispiel ist die kürzere Laufzeit nur
dann die bessere Wahl, wenn der Zins
nach 10 Jahren nicht über 4,78 %
steigt.
Zinsentscheidungs-Rechner
Grundbuchrechner
Einlagensicherung
Teildarlehen möglich
Greift bei allen Banken in der EU
Ob Bauspardarlehen oder Kredit
von der KfW – immer mehr Bau­
darlehen werden in Teilbeträgen
vergeben, da sie von mehreren
Kreditgebern stammen. Solche
Teildarlehen müssen eigens ins
Grundbuch eingetragen werden.
Diese Tatsache berücksichtigt ab
sofort auch unser Notarkosten- und
Grundbuchrechner. Dort
können Sie bei der Schaltfläche
„Darlehen wird in Teilbeträgen
ins Grundbuch eingetragen“ die
Antwort „Ja“ markieren und
anschließend die jeweiligen
Summen eintragen. Leidige
Erkenntnis: Je mehr Teilbeträge es
gibt, desto teurer wird’s.
In Deutschland bieten etliche Banken,
die auch in der Türkei Geschäfte
machen, Tages- und Festgelder zu
vergleichsweise attraktiven Konditi­
onen an: So verzinst die Ziraat Bank
3-jährige Sparbriefe mit 2,1 %. Die
GarantiBank zahlt für 12-monatiges
Festgeld 1,4 % Zinsen, und die
Akbank AG überweist fürs Tagesgeld
immerhin 1,25 % aufs Konto. Doch
angesichts der politischen Unruhen
in der Türkei und der anziehenden
Inflation fragen sich manche Sparer,
ob ihr Geld dort sicher ist oder wäre.
Unsere Antwort: Anlagebeträge bis
100.000 € pro Kunde sind so sicher
wie bei Deutscher Bank, ING-DiBa
oder Volkswagen Bank. Denn alle
IMPRESSUM
DISCLAIMER
diese Häuser haben eine Banklizenz
in einem Land der Europäischen
Union. Dadurch haben Sparer im Fall
einer Bankenpleite einen Anspruch
auf zügige Erstattung ihres Geldes.
Das gilt auch für Töchter russischer
Banken, die wie VTB Direktbank und
Deniz Bank in Österreich eine
Banklizenz besitzen und von der
Presse gern kritisch beäugt werden.
Fakt ist: Der Sparer legt sein Geld da­
mit nicht bei einer Bank in Russland,
sondern in einem EU-Land an.
Maßgeblich ist weniger das BankRating, sondern fast nur die Ein­
lagensicherung des EU-Staates, in
dem die Lizenz erteilt wurde.
Einlagensicherung
Herausgeber (V.i.S.d.P.): FMH-Finanzberatung e.K., Zeil 13 / 60313 Frankfurt I Redaktion & Konzeption: Jürgen Lutz Text+Consult
Die Informationen des FMH-ZinsReports stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Verkauf oder Kauf von
Finanzprodukten dar und können eine sach- und anlegergerechte Beratung auf keinen Fall ersetzen.