Very British: 5. Lusienluster Polocup in Hirzenhain

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Very British: 5. Lusienluster Polocup in Hirzenhain
Polo ist ein rasanter Sport.
Very British: 5. Lusienluster Polocup
in Hirzenhain
Polo ist in Deutschland nicht gerade ein Volkssport. Deshalb freuen wir uns in der Redaktion Stallgeflüster
über eine Einladung zum 5. Luisenluster Polocup ganz besonders und machen uns auf den Weg. Hirzenhain im westlichen Vogelsberg ist die Heimat des Hessischen Poloclubs Luisenlust.
Stallgeflüster / Elke Stamm
Die Anreise – von Frankfurt rund 50
Minuten – bietet uns herrliche hessische
Landschaftsbilder, macht Lust auf einen
entspannten Tag im Grünen. Allerdings:
Kurz vor dem Ort Hirzenhain weist uns
unser Navi dann plötzlich den Weg in den
Wald. Das tut man nicht – auch wenn da
kein ausdrückliches Verbotsschild steht
und auch dann nicht, wenn es um eine
Stallgeflüster-Reportage geht. Schließlich
gelangen wir dann doch über eine öffentliche Straße recht nah an das Hofgut Luisenlust heran und benutzen dann eben
doch einen Weg, den wir üblicherweise
nicht befahren würden. Aber: Wir sind
richtig! Der Weg gehört zum Hofgut Luisenlust, das wiederum Fürst Philipp zu
Stolberg-Wernigerode gehört. Der Fürst
ist leidenschaftlicher Polo-Spieler – kein
Wunder, sein Onkel, Freiherr Albrecht von
Maltzahn war lange Jahre Präsident des
Deutschen Poloverbandes und stellte seine pensionierten Polopferde auf Luisenlust
unter.
Noch bevor wir das Auto verlassen, beeindruckt uns bereits der vor uns liegende, teils von Wald umgebene, riesig anmutende Poloplatz. Liebevoll gestaltet die
Zelte und Sonnenschirme am Rande, in
und unter denen die Gäste Erfrischungen
und so manch kunsthandwerkliches Mitbringsel aus der Region finden. Auf enge
Bindung zur Region Legen Fürst und
Fürstin zu Stolberg-Wernigerode bereits
seit der Ausrichtung des ersten Luisenlu-
© Fotos: Stallgeflüster Stamm
Very British, denn auch die Queen tut‘s Das Publikum stopft die in den Rasen getretenen Löcher
– ein ‚gesellschaftliches Ereignis‘ bei Polo-Turnieren.
ster Polocups im Jahr 2010 großen Wert.
Und das mit Erfolg. Zählte man im ersten
Jahr rund 1.500 Zuschauer, so kamen in
diesem Jahr bereits rund 5.000 Menschen
zu dieser eintrittsfreien Veranstaltung mit
‚Polosport zum Anfassen’, Sponsoren und
Verkaufsständen aus der Umgebung. Und,
‚very British’, denn auch die Queen tut’s,
kam das Publikum zum ‚tread in’. Dabei
ist es aufgefordert, den rund 180 x 270
Meter großen Platz zu betreten und die
von den Pferdehufen in die Grasnarbe getretenen Löcher zu stopfen.
Gepflegte Volksfest-Atmosphäre herrschte
dann auch auf dem Platz. Professionell die
Beschallung, ebenso die erfahrene PoloSprecherin Jan Kiesel, die Teams international,
Das Barockteam Esperanza faszinierte mit
Damensattel, spanischem Schritt und Stangentanz
mit der Garrocha.
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Pferdewechsel nach jedem Chucker ist Pflicht beim Polospiel. Die Pfleger
halten gegen Ende jedes Chuckers ausgeruhte Tiere bereit.
mit bekannten Spielern besetzt – also beste
Voraussetzungen für rasanten, spannenden
Polosport. Die Bindung zur Region spiegelte sich dann im Rahmenprogramm wieder: Da zeigte beispielsweise der Reiterhof
Breitenhaide aus Ortenberg eine Quadrille, das Barockteam Esperanza kam aus
Obermörlen, die Vogelsbergmeute legte
eine Schauschleppe und – last but not least
– kam auch das traditionelle Licher Sechser-Kaltblutgespann zum Einsatz.
Spannend, blitzschnell und mitreißend
waren die Spiele – die Stimmung der Zu-
Gespanntes Warten auf den Spielbeginn Die Teams Luisenluster Platzhirsche
(schwarz) und Engel & Völkers (rot).
schauer entsprechend. Von Freitag bis
Sonntag gab es jeweils drei Matches, jedes eingeteilt in vier Chucker, nach denen
die Pferde gewechselt werden. Die sechs
Teams, benannt nach regionalen Sponsoren, Engel & Völkers, Hessol, Deko Studio Schwab, Land Rover Milinski, Licher
und nicht zuletzt natürlich die Lusienluster
Platzhirsche zeigten beachtliche sportliche
Leistungen an diesem heißen Wochenende. Das Finale am Sonntag bot noch einmal Spannung pur: Team Engel & Völkers
und Hessol kämpften um den ersten Platz
– kaum hatte ein Team ein Tor erzielt, er-
langte auch das andere gleich ein Tor. Erst
im vierten Chucker fiel die Entscheidung
für Engel & Völkers. Die gastgebenden
Luisenluster Platzhirsche mit Teamcaptain
Philipp zu Stolberg belegte nach einem
‚heißen’ Spiel gegen Deko Team Schwab
den dritten Platz.
Nach den Erfolgen der vergangenen Poloturniere plant der Hessische Poloclub
Luisenlust die Ausrichtung der Deutschen
Meisterschaften im Low Goal – mit Sicherheit wieder ein packendes Event in ländlich
romantischer Umgebung.
© Fotos: Stallgeflüster Stamm
Das Barockteam Esperanza faszinierte mit Damensattel, spanischem Schritt
und Stangentanz mit der Garrocha.
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© Fotos: Stallgeflüster Radermacher
Orthopädische Schuhe für Pferdehufe:
Zu Besuch in der Lehrschmiede
der Veterinärklinik der Uni Gießen
Der Gießener Veterinärklinik angeschlossen ist die Lehrschmiede. Generationen von Hufschmieden wurden hier schon ausgebildet. Zudem konnten und können Studenten der Tiermedizin hier Einblicke in die
Hufbearbeitung bekommen. Bereits früh hatte man in Gießen erkannt, dass bei der Reha von Pferden
auch die besondere Art der Hufbearbeitung und der Beschlag eine wichtige Rolle spielen.
Stallgeflüster / Tanja Radermacher
Die Lehrschmiede in der Frankfurter Straße
108 ist der Chirurgie für Pferde unter Leitung von Professor Dr. Lutz-Ferdinand Litzke angeschlossen. Bis heute geht die Arbeit
zwischen Hufbeschlag und Tiermedizin hier
Hand in Hand.
Hufbeschlaglehrschmied Wilhelm Becker,
der alle zwei Wochen Studenten der Tiermedizin betreut, erzählt uns: „Das Interessante in der Lehrschmiede ist, dass wir so
viele unterschiedliche Hufprobleme zu sehen
bekommen.“ Beispielsweise kommen schon
Fohlen mit Fehlstellungen hierhin. „Manchmal sind es im Frühjahr 20 bis 30 Fohlen,
die behandelt werden müssen“, so Becker.
Bei dem Pferdenachwuchs wird häufig mit
einem speziellen Kleber für die Hufe gearbeitet. Der Kleber härtet schnell aus, was bei der
Arbeit mit den quirligen, ungeduldigen Fohlen von Vorteil ist.
Die Behandlung erstreckt sich auch auf
Hufkrebs, abgerissene Hufwände oder dem
Spezialbeschlag von Rehepferden. Dabei ist
die Arbeit schon wegen der Ausbildung der
Lehrlinge und Schmiedeprüflinge nicht nur
aufs Pferd beschränkt. Auch die „Füße“ von
Eseln, Ziegen oder Rindern werden bearbeitet. Seit 2007 benötigt man als Hufschmied
keine vorherige Ausbildung als Metallbauer
mehr. Nun kann man entweder die Ausbil-
Vor dem Beschlagen werden die Pferde im Stand und in der
Bewegung begutachtet.
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dung zum Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung mit Kernbereich Hufbeschlag
machen. Möglich ist aber auch, sich nach
einer abgeschlossenen beruflichen Ausbildung (egal welcher Art) als Seiteneinsteiger
zum Hufschmied ausbilden zu lassen. Hier
müssen die Schmiede nach einem Einführungslehrgang (4 Wochen) für zwei Jahre
bei einem Hufschmied arbeiten und praktische Erfahrungen sammeln. „Dann kommen sie für vier Monate zu uns“ erzählt
Ausbilder Wilhelm Becker. Die Durchfallquote sei letztlich infolge des Engagements
der Auszubildenden gering. Es komme aber
auf die Einstellung der Leute an, etwas ler-
Hufbeschlaglehrschmied Wilhelm Becker begutachtet vor dem
Beschlag das Röntgenbild eines Pferdes.
nen zu wollen. Bei der Prüfung müssen die
Teilnehmer nicht nur ein Pferd rundum beschlagen. Sie müssen auch eine komplette
Beurteilung eines Pferdes, beispielsweise zu
den Abzeichen, der Stellung, dem Gangbild
und eventuellen Lahmheiten abgeben. Auch
alternative Beschlagsformen aus Kunststoff
werden angesprochen. „Letztlich ist in der
Praxis aber immer noch das Eisen das Mittel
der Wahl“ erklärt uns Hufbeschlagschmied
Sebastian Fröhlich. Becker und Fröhlich
teilen sich die Arbeit in der Lehrschmiede
mit ihrer Kollegin Melanie Striebinger, die
zur Zeit im Mutterschutz ist. Striebinger ist
Hufbeschlaglehrmeisterin und öffentlich
bestellte und vereidigte Sachverständige für
Hufbeschlag. Der Anteil von Frauen bei den
Ausbildungsgruppen liege pro Jahr circa bei
20 Prozent, erörtert Becker. Das habe nicht
nur mit körperlicher Kraft zu tun. „Vor allem
Technik und der Umgang mit dem Pferd
sind gefragt.“
Teilweise von weit her kommen die Pferdebesitzer, um ihre Vierbeiner in Gießen beschlagen zu lassen, denn der orthopädische
Hufbeschlag zählt zur Spezialität der Klinik. Als wir von „Stallgeflüster“ morgens die
Schmiede besuchen, hat sich eine Pferdebesitzerin aus der Nähe von Darmstadt mit
ihrer 20-jährigen Stute angekündigt. Seit
einem Reheschub hat die Stute, die bereits einen Spezialbeschlag hat, Probleme mit dem
Laufen. Ihre Tierärztin hatte der Besitzerin
die Spezialisten der Lehrschmiede empfohlen. Als das ehemalige Vielseitigkeitspferd
aus dem Hänger geladen wird, lassen sich
Wilhelm Becker und Sebastian Fröhlich das
Pferd in Schritt und Trab von allen Seiten
vorführen, um sich den Bewegungsablauf
anzuschauen. Zur Sicherheit wird die Stute in die Röntgenabteilung der Klinik geschickt. „Gerade bei Rehe können wir uns
mit dem Röntgenbild einen guten Überblick
über den Huf machen“ erzählt uns Becker.
In der Lehrschmiede wird in Ruhe und ohne Hektik
mit den Pferden gearbeitet. Wilhelm Becker arbeitet
generell ohne Aufhalter am Pferd.
Hufbeschlaglehrschmied Wilhelm Becker (Bild links) und Hufschmied Sebastian Fröhlich sind Spezialisten
für den Pferdehuf.
„Dabei haben wir hier auch die Möglichkeit nach Besichtigung des Gangbildes des
Pferdes, der Röntgenabteilung genau zu sagen, wo der Schwerpunkt der Aufnahme
liegen soll“, so Becker, der auch für die Ausbildung des Schmiedenachwuchses zuständig ist. Im konkreten Fall wird bei der Stute,
die nur noch „spazieren“ geritten wird, eine
Rehe bedingte Veränderung im Huf festgestellt. Ein „hohle Wand“ ist im Huf entstanden. Becker legt den Hohlraum zunächst frei
und bearbeitet dann den Huf drum herum.
Er entscheidet sich dafür, die Eisen anders
zu formen, um ein besseres Abrollverhalten
zu ermöglichen. Zur Verteilung des Drucks
unter dem Eisen wird eine Lederplatte angebracht. Damit keine Fäulnis im Huf entsteht,
kommt zuvor eine spezielle Hufpaste, eine
Mischung aus Teer und Hanf zum Einsatz.
Diese dient auch als Polster für den Huf. Allein die Fotos in der Schmiedehalle machen
Bei diesem Pferd ist durch eine Rehe ein
Hohlraum im Huf entstanden. Dieser Hohlraum
wird freigelegt.
deutlich, wie unterschiedlich die Arbeit am
Pferdehuf sein kann. Fohlen mit schweren
Fehlstellungen sind da genauso zu sehen, wie
Großpferde mit abgerissenen Hufteilen oder
Verwachsungen nach Krankheiten. „Wir sehen hier wirklich alles“ erzählt uns Becker,
der am Pferd ohne Aufhalter arbeitet. Sebastian Fröhlich, der im Herbst die Lehrschmiedeprüfung absolvieren will, arbeitet
dagegen mit Aufhalter. „Das ist eine Geschmacksfrage, da geben wir keine Arbeitsweise vor“, so Becker. Der Ausbilder schätzt
an seinem Arbeitsplatz, dass die Tierärzte
direkt vor Ort sind. Bei Problemen könne
man kurzfristig mit den Veterinären Rücksprache halten. „Wir können uns einfach für
das einzelne Pferd hier mehr Zeit nehmen“
so Becker. Vom umfangreichen Wissen der
Ausbilder profitieren dann letztlich auch
Prüflinge in der Schmiede; denn Erfahrung
und Übung machen den guten Schmied aus.
Mit einer Spezialpaste aus einem Hanf-Teer-Gemisch wird
der Huf ausgekleidet, bevor darüber eine Lederplatte und
das Eisen befestigt werden.
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Krämer Pferdesport feiert mit seiner
Rhein-Main Filiale in Florstadt Jubiläum:
Ein Blick hinter die Kulissen des Pferdesportversandhauses
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Die hellen großzügigen Verkaufsräume laden zum Shoppen ein
Stallgeflüster / Tanja Radermacher
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unter diesem Namen mit 16 weiteren Geschäften vertreten.
Angefangen hatte alles 1967 mit einem
„Pferdesport Sattelimport“. Richard Krämer, ein erfolgreicher Geschäftsmann,
gründete im Alter von 65 Jahren die Firma „Sattelversand Krämer“. Krämer, der
eigentlich schon seinen Ruhestand angetreten hatte, erkannte den Bedarf an erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Sätteln. Der Amateur-Dressurreiter
gründete den Pferdesport Sattelimport
und das Versandhaus für den Pferdesport
© Fotos: Stallgeflüster Radermacher
Man sieht das Hinweisschild mit dem
großen Pferdemotiv bereits von der Autobahn aus. Nahe der A 45, an der Ausfahrt
Florstadt liegt der Mega Store Rhein-Main
der Reitsportfirma Krämer. Das Ladengeschäft mit seinen lichtdurchfluteten, ineinander verschachtelten Pavillons mit 1.300
Quadratmetern Verkaufsfläche lockt Pferdeliebhaber aus dem Rhein-Main Gebiet
und dem nahen Bayern. Von Western über
Isländer, Spanisch Reiten oder Artikeln für
die Vielseitigkeit findet man hier alles für
Reiter und Pferd. „Einkaufen als Erlebnis“ wird hier groß geschrieben. Vom 18.
bis zum 20. September feiert die Filiale in
Florstadt ein Jubiläum, denn bereits seit 11
Jahren gibt es Krämer im Gewerbegebiet
Niedermockstadt. Zum Jubiläum locken
Preisnachlässe und ein Showprogramm.
Die Filiale Rhein-Main wurde 2003 als
erster Mega-Store außerhalb der Firmenzentrale in Hockenheim eröffnet. Mittlerweile betreibt Krämer erfolgreich 24 Mega
Stores in ganz Deutschland und in Österreich. In der Schweiz hält Krämer zudem
seit 2005 die Mehrheit der Anteile der
Reitsport-Ladenkette Felix Bühler und ist
Rebekka Lechleidner hat als Leiterin
des Stores viele Aufgaben.
in Bad Kreuznach. Seinen Nachfolger fand
er 1973 in Heinrich Schmeckenbecher, ursprünglich einem Bewerber für das Auslieferungslager Baden-Württemberg. Die31.07.14
Firmenzentrale siedelte nach Hockenheim
um, wo heute in zweiter Generation der
Familie Schmeckenbecher auf über 33.000
Quadratmetern Artikel rund um den Reitsport entwickelt, vertrieben und verkauft
werden. Der heutige Geschäftsführer
Frank Schmeckenbecher legt besonderen
Wert auf kompetente Mitarbeiter, auf ein
solides Preis-Leistungs-Verhältnis und auf
beste Qualität.
In der Filiale in Florstadt sind zur Zeit
zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt, die den Kunden mit fachlichem Rat rund um das Thema Pferd zur
Seite stehen. Krämer legt Wert darauf, dass
der Mitarbeiterstamm ausschließlich aus
passionierten Reiterinnen und Reitern besteht. Durch ihre Fachkenntnisse können
sie Kunden präzise beraten. „Die hohe Motivation, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dadurch mitbringen, ist der rote Faden der Krämer zu dem dynamischen und
erfolgreichen Unternehmen gemacht hat,
das es heute ist“ erläutert Geschäftsführer
Frank Schmeckenbecher in seiner Firmenbroschüre.
Store Leiterin in Florstadt ist Rebekka
Lechleidner. Bereits seit August 2004 arbeitet sie für das Pferdesporthaus. Seit
Oktober 2010 ist Lechleidner Leiterin der
Rhein-Main Filiale und neben den Auf-
10:0
© Fotos: Stallgeflüster Radermacher
Verkaufsberaterin Christine Rieß berät die Kunden auch zum Thema Sicherheit.
Sattlermeister Wolfgang Seidler berät die Kunden
bei allen Fragen zum Thema Sattel.
Mit dem Equiscan kann der Pferderücken genau
vermessen werden. Das System dient auch zur
Kontrolle des Sattels, wie Sattlermeister Wolfgang
Seidler uns hier zeigt.
gaben im Store beispielsweise auch für die
Personalplanung zuständig. Die Freizeitreiterin mit Turnierstarts im Dressurreiten,
ist schon lange mit dem Pferdevirus infiziert. „Seit Kindesbeinen hatten wir eigene Pferde“ erzählt uns die Filialleiterin,
die durch ihre Mutter zum Reitsport gekommen ist. Vor sechs Jahren absolvierte
Lechleidner in Warendorf außerdem die
Prüfung zur FN-Fachberaterin für Reitsportausrüstung. Dort standen neben Fragen zur Materialkunde oder zur Pferdehaltung auch die Regelungen der LPO zur
Ausrüstung von Turniereitern und ihren
Pferden auf dem Programm. „Wichtig im
Turnierbereich ist einfach auch zu wissen,
wo die Dinge in der LPO geregelt sind“
erläutert uns Lechleidner. Nur so könne
dann auch eine zuverlässige Beratung der
Kunden erfolgen. Dass ihr die Arbeit Spaß
macht, erkennt man schnell. Strahlend erzählt sie uns: „Ich habe mein Hobby zum
Beruf gemacht.“
Für alle Fragen rund um das Thema Sattel
ist in Florstadt Wolfgang Seidler zuständig. Bereits seit zehn Jahren ist der Sattlermeister im Krämer-Team. Der passionierte
Springreiter startet selbst auf Turnieren bis
zur schweren Klasse. Sattelanpassung und
Verkaufsgespräche zum individuell passenden Sattel bietet Seidler in der Filiale
in Florstadt oder auch außerhalb an. Zum
Probereiten gibt es in Florstadt einen Reitplatz, auf dem die Kunden ausgiebig die
Sättel testen können. Im Umkreis von 70
Kilometern bietet Krämer aber auch die
Sattelberatung vor Ort an. „Bei nervösen
Pferden ist die Sattelanpassung vor Ort
häufig besser“ erklärt uns Wolfgang Seidler.
„Wir fahren dann zu den Kunden auf den
Hof oder auch auf die Weide zur Anprobe.“
Seit einiger Zeit arbeitet Krämer in Kooperation mit Kieffer und Equiscan. Damit kann der ausgesuchte Kieffer-Sattel für
das jeweilige Pferd maßangefertigt werden.
Das Vermessungssystem mit 98 Messpunkten wird dabei auf den Pferderücken
gelegt und kann mit Hilfe der gewonnenen
Messdaten ein 3D Bild des Pferderückens
erstellen. Anhand dieser Daten wird dann
ein Kieffer-Maßsattel erstellt. „Für den
Aufpreis von 49 Euro erhält der Kunde so
einen Maßsattel“ erklärt uns Seidler. „Die
Nachfrage hierfür wird immer größer, weil
die Leute einfach beim Sattelkauf auf der
sicheren Seite sein wollen“ so der Fachmann. Diese Form der Sattelanpassung sei
für alle Pferderassen und Reitweisen geeignet. Von Vorteil sei auch, dass die Daten
der Pferde im Archiv gespeichert werden
könnten und Veränderungen des Pferdes
schnell zu erkennen seien. Eine andere
Form der Sattelanpassung bietet Krämer
mit dem GenTec Adjustable Tree von Felix
Bühler. Mit einem Schraubsystem lassen
sich diese Sättel individuell dem Pferd anpassen. Man benötigt dafür nur den vorgesehenen Imbusschlüssel und einen Stift zur
Anpassung des Kopfeisens.
Fast von Anfang an arbeitet Christine Rieß
als Verkaufsberaterin im Krämer Team in
Florstadt. Wenn es nach ihr geht, könnte
das auch bis zu ihrer Pensionierung so weitergehen. Zu ihrer eigenen Reitkarriere
meint sie: „Ich konnte schon reiten, bevor
ich laufen konnte.“ Bis heute ist Rieß auf
Turnieren im Springsattel bis zur Klasse
L unterwegs. Ihre Erfahrungen im Sattel
kommen ihr jeden Tag bei der Beratung
der Kunden zugute. Ob bei Fragen zur Sicherheitsausrüstung der Reiter oder zum
Anpassen von Pferdedecken -die Verkaufsberatung deckt das gesamte reiterliche
Spektrum ab.
Kontakt:
MEGA STORE Rhein-Main
In der Grobach 17, 61197 Florstadt
Öffnungszeiten
Montag - Freitag: 9:00 - 19:00 Uhr
Samstag:
9:00 - 16:00 Uhr
www.kraemer.de
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Theresa Sommerfeld vom RSC Rutterhausen zeigte
mit Logatus schnelle fehlerfreie Ritte. Das Paar siegte
im M* Springen mit Stechen.
Lokalmatador Timo-Wilhelm Weimer (hier mit Galando) belegte mit Cessandra im M* Springen mit Stechen
den sechsten Platz.
Reitturnier Lollar Ruttershausen
Das zweite Springturnier des RSC Ruttershausen setzte sportliche Maßstäbe – Auch als Zuschauermagnet mit Unterhaltungsprogramm ist der Verein vorbildlich aufgestellt
Stallgeflüster / Tanja Radermacher
Sommer, Sonne und gute Unterhaltung
bot das zweite Springturnier des RSC Ruttershausen, das Anfang August auf der Anlage der Familie Weimer stattfand. Weder
eine Turnierflaute noch mangelndes Zuschauerinteresse waren hier zu spüren. Allein 650 Nennungen machten deutlich, wie
begehrt das Turnier im Lollarer Ortsteil
ist. Sowohl bei den Sportlern als auch bei
den Besuchern sah man durchweg fröhliche und zufriedene Gesichter.
Einer der sportlichen Höhepunkte war das
M* Springen mit Stechen am Sonntag.
Hier siegte in der ersten Abteilung eine
Reiterin vom RSC Ruttershausen. Theresa Sommerfeld zeigte mit ihrem Schimmel
Logatus sowohl im Normalparcours als
auch im Stechen schnelle, fehlerfreie Ritte.
Auf Platz zwei folgte Kai Dieter Bellof
(RFV Mücke) mit Candy vor Sabine Franz
(RV Haiger-Rodenbach) mit Flaming
Light. Timo-Wilhelm Weimer erreichte mit Cessandra Platz sechs.
In Abteilung zwei siegte Janet
Ehlert (RFV Herbstein) mit De
la Ru mit dem zweitschnellsten
fehlerfreien Ritt in 32,88 Se-
kunden. Christoph Schmidt von der RSG
Fichtenhof Bad Homburg wurde mit Shawara Zweiter in dieser Abteilung vor dem
Sterzhausener Leon Bernhammer mit Cassano. Sowohl im Normalparcours als auch
im folgenden Stechen hatte Parcourschef
Torsten Aab den Teilnehmern einige anspruchsvolle Aufgaben gestellt. Insgesamt
erreichten im Preis der Sozietät Möller Theobald Jung Zenger elf Teilnehmer das Stechen. Sechs Starter blieben auch im Stechparcours ohne Fehler. Sabine Franz vom
RV Haiger-Rodenbach wurde zudem mit
Flaming Light für den besten Springstil
mit einem Sonderpreis, einem großen Präsentkorb, geehrt. Das Mannschaftsspringen am Sonntagnachmittag dominierte der
heimische Verein
von RSC Ruttershausen.
Sowohl Platz eins
als auch Platz
zwei gingen an
© Fotos: Stallgeflüster Radermacher
Neben tollem Springsport kam dabei auch
die Unterhaltung für die Zuschauer nicht
zu kurz. Am Samstagabend wurde bei voll
besetzten Besucherreihen die erste „Ruttershäuser Sportstaffel“ ausgetragen. Hierbei mussten Teams gegeneinander antreten, die jeweils aus einem Reiter und einem
Mitglied der Ortsvereine bestanden. Die
Burschenschafft Ruttershausen hatte hier
die Nase vorn. Es folgte der RSC Ruttershausen vor der Gruppe der Feuerwehr
Ruttershausen. Alle Gruppen wurden von
den Zuschauern nach Kräften angefeuert.
Auch die kleinsten Turnierbesucher kamen
während der Turniertage nicht zu kurz, für
sie gab es Kinderschminken und Keramikmalen zur Unterhaltung.
„Herzlich Willkommen“ waren die Reiterinnen und Reiter in Ruttershausen, wo sich
perfekte Bedingungen für den Sport boten.
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Viele Zuschauer gab es an beiden Turniertagen. Bei schönsten Wetter kam
fast so etwas wie Urlaubsfeeling auf.
Schnellstes Paar in der zweiten Abteilung im M* Springen mit Stechen
wurde Janet Ehlert mit De la Ru (RFV Herbstein).
die Mannschaften des Sportclubs. Auf
Platz drei landete die Gruppe des RFV
Laubach.
Auch der Vorsitzende des Bezirksreiterbundes Oberhessen Mitte, Albrecht Heinemann, zeigte sich am Sonntag zufrieden
mit dem Turnier und bedankte sich ausdrücklich bei dem Vorsitzenden TimoWilhelm Weimer für die Ausrichtung der
Finalrunde der Bezirksmeisterschaften, die
zuvor beim Turnier in Gedern buchstäblich „ins Wasser gefallen“ waren.
Aufstellung zur Siegerehrung, trotz Wolken im Hintergrund blieb das Wetter gut.
Ausgewählte Ergebnisse im Einzelnen:
Springpferdeprüfung Klasse A:
1. Fokko Pfeiffer (RV Wäldershausen) Hermes Heartbreaker
2. Alexander Ernst (RSC Ruttershausen) Calimero und
Nina von Schwartzenberg (RFV Borken) Captain Morgan
Springpferdeprüfung Klasse L (Nr.2):
1. Alexander Ernst (RSC Ruttershausen) Calimero
2. Christian Schwind (RV Wäldershausen) Struwwelpeter
3. Andrea Kopp (RFV Reiskirchen) Quandro
Stilspring-WB-mit erlaubter Zeit:
1. Nina-Sophie Ernst (RSC Ruttershausen) Nadja
2. Niklas Alexander Klein (Reiterkreis Bad Nauheim)
3. Michelle Reisky (RFV Gedern) Jägermeister N
© Fotos: Stallgeflüster Radermacher
Führzügel-Wettbewerb:
1. Hannah Weimer (RSC Ruttershausen) Nadja (8,0)
2. Lea Wiedemann (PSF Wettenberg) Mashidah el Sheitan (7,6)
3. Lisa Harth (RFV Wetzlar) Moon light Shadow (7,5)
Stilspringprüfung Klasse A*:
1. Abteilung:
1. Chantal Rühl (RFV Mücke) Colorado Czardas
2. Lea Günther (RFV Landenhausen) Lancade 18
3. Anna-Helene Schönberger
(RFV Lahnau-Waldgirmes) Canavaro Ass
II. Abteilung:
1. Bernd Hofmann (RFV Ortenberg) Chandra
2. Adrian Keller (RFV Landenhausen) Lucy
3. Alexander Ernst (RSC Ruttershausen) Chris Crock
2. Abteilung:
1. Lena Thiel (RSV Sterzhausen) Raven
2. Niklas Alexander Klein
(Reiterkreis Bad Nauheim) Salondame 2
3. Lea-Sophie Baberg (RV Lennetal in Plettenberg-Ohle)
Untouchable Pack
Springprüfung Klasse M* mit Stechen:
I. Abteilung:
1. Theresa Sommerfeld
(RSC Ruttershausen) Logatus
2. Kai Dieter Bellof (RVF Mücke) Grandy
3. Sabine Franz (RV Haiger-Rodenbach)
Springprüfung Klasse M*:
I. Abteilung:
1. Nils Christian Nau (RV Wäldershausen) City Man
2. Leon Bernhammer (RSV Sterzhausen) Cassano
3. Linus Georg Weber (RV Burgwiesen Bürgeln) Cayos
II. Abteilung:
1. Janet Ehlert (RFV Herbstein) De la Ru
2. Christoph Schmidt
(RSG Fichtenhof Bad Homburg) Shawara
3. Leon Bernhammer (RSV Sterzhausen) Cassano
Tolles Turnierpanorama mit besten Bedingungen für guten Sport. Eine echte
Werbung für den Springsport.
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