Gregor von Rezzori übersetzt

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Gregor von Rezzori übersetzt
Gregor von Rezzori übersetzt
- Grenzüberschreitungen - Projekt
Zentrum für Translationswissenschaft
in Zusammenarbeit mit
UNIVERSITAS Austria
Der Autor
Im kommenden Jahr wäre der Autor Gregor von Rezzori 100 Jahre alt geworden. 1914 in Cernowitz in der Nordbukowina geboren – in einer ursprünglich sizilianischen Familie, als Sohn eines österreichisch-ungarischen
Beamten kann er wohl als Grenzgänger par excellence gelten, aus dem alten
K.u.k.-Kronland stammend führt ihn der Lebensweg erhielt er die ukrainische bzw. sowjetische Staatsbürgerschaft, war bis 1940 rumänischer
Staatsbürger, war schließlich lange Zeit staatenlos, bevor er 1982 wieder österreichischer Staatsbürger wurde. Sein letzter Lebensort war die Toscana
wo er auch 1998 starb. Er war ein deutschsprachiger Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler und Journalist, der u.a. in Wien lebte, studierte
und für den ORF arbeitete. Seine Werke wurden u.a. ins Italienische, Französische, Spanische, Englische, Polnische, Rumänische, Ungarische und
Schwedische übersetzt. 1959 erhielt er den Fontane-Preis, weitere Preise
waren Premio Scanno, Premio Boccaccio, Premio Lorenzo Il Magnifico.
Das Projekt
1. Übersetzungsgeschichtliche Recherche,
2. Ausstellungskonzeption und Ausstellung
3. Workshop und Rundtischgespräch gemeinsam mit einigen der Übersetzer.
1. Übersetzungsgeschichtliche Recherche
Alle Übersetzungen und Übersetzer werden recherchiert und bibliographisch
erfasst. Zu den einzelnen erfassten Übersetzungen, Übersetzern und Verlagen werden in einem weiteren Schritt Kontexte recherchiert, die eine transnationale Geschichte der Übersetzungen von Rezzoris Werken ermöglicht.
Es werden translationswissenschaftliche und übersetzungsgeschichtliche
Schwerpunktthemen erarbeitet und Interviews mit den lebenden ÜbersetzerInnen (online) geführt.
2. Ausstellungskonzeption und Ausstellung
In einem zweiten Schritt werden die zusammengetragenen Informationen
bearbeitet. Gleichzeitig werden Möglichkeiten der Darstellung im Rahmen
einer Ausstellung diskutiert, Konzepte entworfen und für die gesammelten
Informationen angewendet. Die Ausstellung wird in einem letzten Schritt von
einem Graphiker umgesetzt. Dazu steht ein umfangreiches Fotomaterial zur
Verfügung, das von der Witwe Rezzoris, Baronessa Beatrice Monti della
Corte, zur Verfügung gestellt wurde.
Diese Ausstellung kann ab Januar 2014 weiteren Einrichtungen, die an
Gregor von Rezzoris Würdigung aus Anlass seines 100. Geburtstages interessiert sind, überlassen werden.
3. Workshop, Seminare und Rundtischgespräch
Zur Eröffnung der Ausstellung werden Rezzori-Übersetzer und RezzoriSpezialisten der Literaturwissenschaft nach Wien, ans Zentrum für Translationswissenschaft, eingeladen. Gemeinsam mit den Studierenden diskutieren sie zunächst in sprachbezogenen Gruppen und dann gemeinsam über
ihre Erfahrungen beim Übersetzen von Rezzori, aber auch über ihre allgemeine Hintergründe und ihre Herangehensweisen an das Übersetzen. Da die
Übersetzer aus verschiedensten Teilen Europas kommen und auf ganz unterschiedliche Weise Rezzori-Übersetzer wurden, wird sich eine Vielfalt an
Denkweisen und Perspektiven ergeben, aus der ersichtlich wird, wie komplex
und unterschiedlich das Entstehen einer Übersetzung ist und wie vielen Einflüssen es unterliegt.
Das Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien plant ein
Projekt zu den Übersetzungen und ÜbersetzerInnen der Werke des Schriftstellers Gregor von Rezzori, das gemeinsam mit Studierenden des Zentrums
für Translationswissenschaft im Rahmen einer Projektarbeit erarbeitet werden soll.

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