Weihnachts- und Heimatbrief 2007

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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachtsund Heimatbrief 2007
Weihnachtsund Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Liebe Freunde Ochsenhausens
in nah und fern,
Ein denkwürdiges Ereignis war auch die Primiz, die seit vielen
Jahren wieder ein Neupriester in unserer Kirchengemeinde
gefeiert hat. Ganz persönlich habe ich mich sehr über meine
Wiederwahl als Bürgermeister gefreut. Ich freue mich darauf,
gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern unsere schöne
Stadt zu bewahren, zu gestalten und weiterzuentwickeln.
W
ird’s besser? Wird’s schlimmer? / fragt man alljährlich. / Seien wir ehrlich: / Leben ist immer /
lebensgefährlich.“ - Mit diesem hintersinnigen Satz
bringt Erich Kästner, dem wir so zauberhafte Bücher wie „Emil
und die Detektive“ oder „Das doppelte Lottchen“ verdanken,
die Sache auf den Punkt. Wie oft machen wir uns Sorgen um
dieses und jenes: um die Familie, um den Arbeitsplatz, um
unsere Gesundheit. Wir versuchen uns gegen alle möglichen
Risiken abzusichern und zu versichern und vergessen darüber
oft den Augenblick zu leben.
Wenn Sie auf das zu Ende gehende Jahr zurückblicken, hoffe
ich, dass Ihre persönliche Bilanz positiv ausfällt. Und für 2008
wünsche ich uns allen, dass wir nicht so oft fragen: Kommt’s
besser, kommt’s schlimmer? Sondern dass wir mit dem Erreichten zufrieden sind und den Moment genießen können. In
diesem Sinne Ihnen allen eine besinnliche Adventszeit, frohe
Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr mit Vertrauen
und Zuversicht.
Gerade am Jahresende fragen wir uns, was die Zukunft
und was das neue Jahr bringen mögen: Wird’s besser? Wird’s
schlimmer? Gleichzeitig geht unser Blick zurück und wir ziehen Bilanz über das alte Jahr. Was hat sich erfüllt, was hat sich
nicht erfüllt? Was ist besser, was ist schlimmer geworden? Auch
der vor Ihnen liegende neue Weihnachts- und Heimatbrief
ist eine Bilanz dessen, was sich im zu Ende gehenden Jahr in
Ochsenhausen zugetragen hat. Und da gibt es viel Positives zu
berichten. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland
ist auch in unserer Stadt angekommen. Unseren Betrieben
geht es gut, die Arbeitsplätze sind sicher und auch die Steuereinnahmen fließen. Als Stadt konnten wir eine ganze Reihe
von Vorhaben auf den Weg bringen, die uns zum Teil seit
Jahren beschäftigen. Etwa die Neubebauung des sogenannten
Linzmeier-Areals, den Ausbau der Ortsdurchfahrt Eichen und
die Neugestaltung der Rottuminsel. Sehr gefreut habe ich mich
über die Gründung des Bürgervereins OX-21, der die begonnene Stadtentwicklungsinitiative fortsetzt. Und nicht zuletzt
war das Jahr 2007 auch ein Jahr des Festens, in dem wir gleich
einen ganzen Sack voller Jubiläen feiern konnten: 850 Jahre
Mittelbuch, 150 Jahre Kapelle Hattenburg, 40 Jahre Bildungswerk, 20 Jahre Öchslefest, 10 Jahre Altenzentrum Goldbach…
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Im Dezember 2007
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Der erste Christbaum
in der Waldheimat
man findet sich gleich wieder hinein, wenn die Mutter den
Ankömmling ohne alle Umstände so grüßt. „Na, weil-s-d’ nur
da bist!“
Auf dem offenen Steinherd waberte das Feuer, in der guten
Stube wurde eine Kerze angezündet.
Erzählung von Karl Heinrich Waggerl
B
ist doch noch kommen! Wir haben schon g’meint, ’s
Wetter! Der Nickerl hat schon g’rehrt (geweint), hat
’glaubt, du kunntst im Schnee sein steckenblieben. Na,
weil d’ nur da bist. Was magst denn gleich? Eine Eierspeis?
Einen Kaffee? Weihnachtsguglhupf han ich aa schon.“
„Mutter, nit!“ wehrte ich ab, „tut lieber das Spanlicht anzünden, das ist schöner!“
Sie tat’s aber nicht. Das Kienspanlicht ist für die Werktage.
Weil der Sohn heimkam, war für die Mutter Feiertag geworden. Darum die festliche Kerze.
Kennt ihr sie? Kennt ihr sie nicht? Das ist ja die Stimme
der Mutter! Es waren die ersten Weihnachtsferien meiner
Studentenzeit. Wochenlang hatte ich schon die Tage, endlich
die Stunden gezählt bis zum Morgen der Heimfahrt von
Graz nach Alpel. Und als der Tag kam, da stürmte und
stöberte es, dass mein Eisenbahnzug steckenblieb ein paar
Stationen vor Krieglach. Da stieg ich aus und ging zu Fuß,
frisch und lustig, sechs Stunden lang durch das Tal, wo der
Frost mir Nase und Ohren abschnitt, dass ich sie gar nicht
mehr spürte; und durch den Bergwald hinauf, wo mir so
warm wurde, dass die Ohren auf einmal wieder da waren
und heißer als je im Sommer. Der Nase vergaß ich, doch stak
sie sicher fest im Gesicht, wo sie heute noch steckt. Auch
mein Bündel Bücher schleppte ich, denn die Professoren
waren so grausam gewesen, mir Hausaufgaben zu geben,
besonders in der Mathematik und Grammatik, die ich heute
noch hassen könnt bis aufs Blut, wenn es nicht gar so blutlose
Wissenschaften wären.
Und für mich erst recht Feiertag!
Als sich die Augen an das Halblicht gewöhnt hatten, sah ich
auch den Nickerl, das achtjährige Brüderl. Es war das jüngste
und letzte. Es stand in seinem blädernden (flatternden) Höslein gerade wie ein Bäumchen da und hatte natürlich den
Finger im Mund. Seine schwarzen Augen waren weit offen
und ganz rund, so verwundert schaute er mich an. Der, um
den er schon „g’rehrt“ hatte, war jetzt da, und die Vertraulichkeit stellte sich erst allmählich ein. Selbst als ich ihn zum
Kaffee einlud, war es noch nicht so weit, dass er den Finger für
das Stück Guglhupf vertauschen wollte.
„Ausschaun tust gut!“ lobte die Mutter meine vom Gestöber
geröteten Wangen. Sie hatte ihr Gesicht, das nicht gut und
nicht schlecht ausschaute – das alte, kummervolle und doch
frohgemute Mutterantlitz. Ich schaute dieses Gesicht nie lang
an, immer nur verstohlen, es war immer eine Schämigkeit da,
bei ihr auch so, wie bei zwei heimlichen Liebsten. Zärtlich bin
ich mit ihr nie gewesen, wohl auch nie grob – und diesmal bei
der Heimkehr haben wir uns nur die Hände gegeben. Aber
wohl war mir! Wohl zum Jauchzen und Weinen. Ich tat keines, ich blieb ganz ruhig und redete gleichgültige Dinge.
So kam ich, als es schon dämmerte, glücklich hinauf, wo das
alte Haus, schimmernd durch Gestöber und Nebel, wie ein
verschwommener Fleck stand, einsam mitten in der Schneewüste. Als ich eintrat, wie war die Stube so klein und niedrig
und dunkel und warm – und urheimlich. In den Stadthäusern
verliert man ja allen Maßstab für das Waldbauernhaus. Aber
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
In der dem Christfest vorhergehenden Nacht schlief ich
wenig, etwas Seltenes in jenen Jahren. Die Mutter hatte mir
auf dem Herde ein Bett gemacht mit der Weisung, die Beine
nicht zu weit auszustrecken, sonst kämen sie in die Feuergrube, wo die Kohlen glosten. Die glosenden Kohlen waren gemütlich; das knisterte in der stillfinstern Nacht so hübsch und
warf manchmal einen leichten Glutschein an die Wand, wo in
einem Gestell die buntbemalten Schüsseln lehnten. Aber die
Schwabenkäfer, die nächtig aus den Mauerlöchern hervorkrochen und zur Zeit einmal Ausflüge über die Glieder und das
Gesicht eines Studenten machten -! Indes wird ein gesunder
Junge auch die Schwabenkäfer gewohnt. Aber sie nicht ihn.Da war’s ein anderes Anliegen, über das er noch obendrein
schlüssig werden musste in dieser Nacht, ehe die Mutter an
den Herd trat, um die Morgensuppe zu kochen. Ich hatte viel
sprechen gehört davon, wie man in den Städten Weihnacht
feiert. Da sollen sie ein Fichtenbäumchen, ein wirkliches
Bäumlein aus dem Wald, auf den Tisch stellen, an seinen
Zweigen Kerzlein befestigen, sie anzünden, darunter sogar
Geschenke für die Kinder hinlegen und sagen, das Christkind
hätte es gebracht. Auch abgebildet hatte ich solche Christbäume schon gesehen. Und nun hatte ich vor, meinem kleinen
Bruder, dem Nickerl, einen Christbaum zu errichten. Aber
alles im geheimen, das gehört dazu. Nachdem es soweit taglich
geworden war, ging ich in den frostigen Nebel hinaus. Und
just dieser Nebel schützte mich vor den Blicken der ums Haus
herum arbeitenden Leute, als ich vom Walde her mit einem
Fichtenwipfelchen gegen die Wagenhütte lief, dort das Bäumlein in ein Scheit bohrte und unter dem Karren- und Räderwerk versteckte. Dann ging ich nach Sankt Kathrein zum
Krämer, um Äpfel zu kaufen. Der hatte aber keine, sie waren
im selben Jahr zu Pöllau und Hartberg nicht geraten, und so
war kein Obstträger in die Gebirgsgegend gekommen.
Nun fragte ich den Krämer, ob er vielleicht Nüsse habe.
„Nüsse!“ sagte er. „Zum Anschauen oder zum Aufschlagen?
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Ich habe ihrer noch ein Sackel, vom vorigen Jahr her. Aber die
sind nur zum Anschauen. Schlagst sie auf, so hast einen
schwarzen oder verdorrten Kern, der nit zum Essen ist.“
Die Nüsse ließ ich ihm. Das wollte ich dem Brüderl nicht
antun: eine schöne Schale und kein Kern. Solche Sachen darf
man ihm nicht angewöhnen.
Ich ging über das Brückerl zum Bäcker und kaufte einen
Vierkreuzerwecken, den ich in die Brusttasche steckte, so dass
der Fuhrmann Blasel, der mir nachher begegnete, lachend auf
mich herrief: „Nau, der Waldbauernpeter hat ja eine Hühnerbrust bekemma!“, denn die Vierkreuzerwecken in Sankt
Kathrein waren damals nicht danach, dass sie unter dem zugeknöpften Rock unbeachtet bleiben konnten.
Ich kam nach Hause, und nun war für den Christbaum alles
beisammen. Aber kaum mir darob behaglich ward, fiel mir
ein, dass gerade etwas sehr Wichtiges fehlte: die Kerzen. Ich
hatte die kleinen Wachskerzen vergessen; wo nehme ich sie
her?
Ich nahm sie einfach her. In einem Bauernhaus ist für alles
Rat, nur gehört zur Herbeischaffung manchmal eine Notlüge.
Sie ist nicht schwer zu machen. Zur Mutter ging ich und bat,
ob sie mir nicht ihren roten Mariazellerwachsstock leihen
wollte. Sie fragte, wozu? Na, dann tat ich’s halt. Ich ginge in
der Nacht zur Christmette, wo in der Kirche alle Leute ihre
Lichter hätten, so möchte ich auch eins haben. Sie langte nur
in ihren Gewandkasten, da hatte ich den Wachsstock.
Dieweilen also die Leute alle draußen zu tun hatten, bereitete ich in der großen Stube den Christbaum. Das Bäumchen,
das im Scheite stak, stellte ich auf den Tisch. Dann schnitt ich
vom Wachsstock zehn oder zwölf Kerzchen und klebte sie an
die Ästlein. Das plagte ein wenig, denn etliche wollten nicht
kleben und fielen herab. Ich hätte sehr gern Geduld gehabt,
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
um alles ordentlich zu machen, aber jeden Augenblick konnte
die Tür aufgehen und vorzeitig wer hereinkommen. Gerade
diese zitternde Hast, mit der sie behandelt wurden, benützten
die Kerzchen, um mich ein wenig zu necken. Endlich aber
wurden sie fromm, wie es sich für Christbaumkerzen geziemt,
und hielten fest. Es war gut. Unterhalb, am Fuße des Bäumchens, legte ich den Wecken hin.
nung. Da vermutete einer, ein Junge, der aus dem Tal war: es
könnte ein Christbaum sein. Sollte es denn wirklich wahr
sein, dass Engel solche Bäumlein vom Himmel bringen? – Sie
schauten und staunten. Und aus des Vaters Gefäß qualmte der
Weihrauch und erfüllte schon die ganze Stube, so dass es war
wie ein Schleier, der sich über das brennende Bäumchen
legte.
Da hörte ich über der Stube auf dem Dachboden auch schon
Tritte – langsame und trippelnde. Sie waren schon da und
segneten den Bodenraum. Bald würden sie in der Stube sein,
mit der wir den Rauchgang zu beschließen pflegten. Ich zündete die Kerzen an und versteckte mich hinter dem Ofen.
Noch war es still. Ich betrachtete vom Versteck aus das lichte
Wunder, wie in dieser Stube nie ein ähnliches gesehen worden.
Die Lichtlein auf dem Baum brannten so still und feierlich, als
schwiegen sie mir himmlische Geheimnisse zu. Aber da fiel es
mir ein – wenn sie niederbrannten, bevor die Leute kommen!
Wie konnte ich’s denn hindern? Wie sollte ich sie denn zusammenrufen? Da konnte ja alles ganz dumm misslingen! Es ist
gar nicht so leicht, Christkindel zu sein, als man glaubt.
Die Mutter suchte mit den Augen in der Stube herum: „Wo
ist denn der Peter?“
„Ah“, sagte der Vater, „jetzt schon, jetzt rait ich mir’s schon
(jetzt kann ich es mir schon ausrechnen), wer das getan hat.“
Da erachtete ich es an der Zeit, aus dem Ofenwinkel hervorzutreten. Den kleinen Nickerl, der immer noch sprachlos und
unbeweglich war, nahm ich an dem kühlen Händchen und
führte ihn vor den Tisch. Fast sträubte er sich. Aber ich sagte
– selber feierlich gestimmt – zu ihm: „Tu dich nicht fürchten,
Brüderl. Schau, das lieb Christkind hat dir einen Christbaum
gebracht. Der ist dein.“
Endlich hörte ich an der Schwelle des Vaters Schuhklöckeln
– man wusste schon immer, wenn es so klöckelte, dass es der
Vater war. Die Tür ging auf, sie traten herein mit ihren Weihgefäßen und standen still.
Und da hub der Kleine an zu wiehern vor Freude und Rührung, und die Hände hielt er gefaltet wie in der Kirche.
Öfter als vierzigmal seither hab ich den Christbaum erlebt,
mit mächtigem Glanz, mit reichen Gaben und freudigem
Jubel unter Großen und Kleinen. Aber eine größere Christbaumfreude, ja eine so heilige Freude habe ich noch nicht
gesehen als jene meines kleinen Bruders Nickerl, dem es so
plötzlich und wundersam vor Augen trat – ein Zeichen dessen,
der vom Himmel kam.
„Was ist denn das?!“ sagte der Vater mit leiser, langgezogener
Stimme. Der Kleine starrte sprachlos drein. In seinen großen
runden Augen spiegelten sich wie Sterne die Christbaumlichter. – Der Vater schritt langsam zur Küchentür und flüsterte hinaus: „Mutter! – Mutter! Komm ein wenig herein.“
Und als sie da war: „Mutter, hast du das gemacht?“
(gekürzte Fassung)
„Maria und Josef!“ hauchte die Mutter. „Was lauter haben s’
denn da auf den Tisch getan?“ Bald kamen auch die Knechte,
die Mägde herbei, hell erschrocken über die seltsame Erschei7
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
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Die vier Kerzen
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ier Kerzen brannten am Adventskranz.
Es war ganz still. So still, dass man
hörte, wie die Kerzen zu reden
begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte:
„Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber
die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen
mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner
und verlosch schließlich.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich
heiße Glauben, aber ich bin überflüssig. Die
Menschen wollen von mir nichts wissen. Es
hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein
Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite
Kerze war aus.
Leise und sehr traurig meldete sich nun die
dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich
habe keine Kraft mehr zu brennen. Die meisten
Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen
nur sich selbst und nicht die anderen, die sie
lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten
Aufflackern war auch dieses Licht gelöscht.
Da kam das Kind ins das Zimmer. Es schaute
die Kerzen an und sagte: „Aber, aber, ihr sollt
doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast
fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die
vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine
Angst! Solange ich brenne, können wir auch
die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße
Hoffnung.“ Mit einem Streichholz nahm das
Kind Licht von dieser Kerze und zündete die
anderen Lichter wieder an.
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Was ist Weihnachten?
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Von Andreas Gryphius stammt folgende tiefsinnige Einsicht:
„Der Mensch war Gottes Bild / weil dieses Bild verloren /
wird Gott ein Mensch / in dieser Nacht geboren.“ Dass Gott
Mensch geworden ist und sich nicht zu schade war für diese
Welt, gegen die so weit erfahrene Erfahrung seiner Abwesenheit und Fremdheit, das ist der Grund der Hoffnung. Das ist
das Geheimnis von Weihnachten.
E
in Geheimnis umweht das Weihnachtsfest. Und gerade
das macht es für uns aus. Denn, so stellte schon Albert
Einstein fest, das Schönste, das wir erleben können, ist
das Geheimnisvolle.
Weihnachten ist und bleibt das wichtigste Fest des Jahres. Hier
bündeln sich Erinnerungen und Sehnsüchte, Geheimnisvolles,
Haltungen und Erwartungen. Weihnachten ist ein Sinnbild
für Harmonie und ein gelingendes Leben, für Geborgenheit
und Frieden, für Freude und Festlichkeit. Daran ändert auch
nichts, dass wir immer wieder die Kommerzialisierung des
Festes beklagen und immer mehr Sachzwänge erleben, die das
Fest zu verdunkeln drohen. Einigen Menschen wird es sogar
immer erst wieder wohler, wenn die Festtage vorüber sind.
Dass sich Ihnen dieses Geheimnis der Weihnacht in diesem
Jahr – vielleicht auch wieder erneut – erschließen möge,
wünscht Ihnen
Pfarrer Jörg Schwarz
Auch Christen entgehen dem Treiben in der Gesellschaft
nicht. Sie sind ebenso eingebunden in die vielen Bräuche, aber
auch in den Trubel, der mit dem Weihnachtsfest verbunden
wird. Allerdings könnten sie, wenn sie ihren Glauben nicht verstecken wollen, darauf aufmerksam machen, dass Weihnachten
nur Sinn macht aufgrund seiner ursprünglichen Botschaft. Der
Botschaft, dass Gott auf geheimnisvolle Art Mensch geworden
ist in Jesus von Nazareth, seinem Christus, seinem Gesandten.
Weihnachten ist deshalb ein Fest, das eine Antwort gibt auf
die Geheimnisse unseres Lebens, vor allem darauf, wie und wo
wir darin Gott begegnen können. Weihnachten sagt uns jedes
Jahr neu: Wir können dem Geheimnis Gottes nahe kommen,
können der Unbegreiflichkeit Gottes begegnen, weil er uns in
Jesus Christus entgegengekommen ist. Und wir können wieder
Hoffnung für eine gelingende Zukunft schöpfen, weil Gott einen Weg gezeigt hat, der über das hinausreicht, was Menschen
festhält.
Kanzel der Klosterkirche
Ochsenhausen
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20 Jahre Öchslefest
rundum positives Fazit ziehen: „Ich bin mit dem Verlauf hoch
zufrieden.“ Vielleicht motiviert dieser Erfolg die Macher, den
Festumzug, der bei seiner Premiere großen Anklang fand, zu
einer Dauereinrichtung werden zu lassen.
Bunter Festzug lässt die Geschichte
lebendig werden
Z
um inzwischen 20. Mal feierte die Rottumstadt ihr
traditionelles Öchslefest. In den zwei Jahrzehnten
seines Bestehens hat sich das Fest zu einem historischen Stadt- und Heimatfest entwickelt, das weit über die
Stadtgrenzen hinaus bekannt ist und das alljährlich tausende
von Besuchern anzieht. Höhepunkte der Jubiläumsauflage
waren ein großer Alphorntag und der erstmals stattgefundene
Festumzug.
Eingeläutet wurde das 20. Öchslefest mit der traditionellen
Postkutschenfahrt von Füramoos nach Ochsenhausen. Bereits
in aller Frühe konnten am Samstagmorgen die Besucher beim
traditionellen Flohmarkt das eine oder andere Schnäppchen
ergattern, ehe Bürgermeister Andreas Denzel mit dem Fassanstich das Fest offiziell eröffnete. Rings um Marktplatz und
Rathaus herrschte anschließend ein fröhliches Treiben. Drechsler, Seiler und Seifensieder ließen sich bei der Arbeit über die
Schulter schauen, zahlreiche Musik- und Tanzgruppen sorgten
für Kurzweil, und das Amateurtheater versetzte die Besucher
mit historischen Szenen in Klosterszeiten zurück.
Höhepunkt des Festes war der eigens für das Jubiläum auf
die Beine gestellte Festumzug am Sonntag. Rund 30 Gruppen
ließen in bunten Bildern Gegenwart und Vergangenheit der
Stadt und der einstigen Benediktiner-Reichsabtei lebendig
werden. Ebenfalls ein besonderes Ereignis war der erstmals
stattfindende Alphorntag: Rund 100 Alphornbläser aus der
ganzen Region erfreuten die Besucher mit dem geheimnisvollen Klang ihrer Instrumente. Und nachdem auch Petrus
mitmachte und die Sonne vom Himmel lachte, konnte der
neue Vorsitzende des Öchsle-Festkomitees, Klaus Jauch, ein
Höhepunkt des 20. Öchslefestes: der bunte Festzug
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Historische Trachten gehören zum traditionellen Ochsenhauser
Stadtfest
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Bürgerverein OX-21 gegründet
Chronik 2007
Mitreden, mitplanen, mitgestalten
Januar
T
hemen aufgreifen, Projekte vorbereiten, Ideen entwickeln: dies hat sich der Bürgerverein OX-21 auf die
Fahnen geschrieben. Der zu Jahresbeginn aus der Taufe
gehobene Verein will die im letzten Jahr in der Rottumstadt
eingeläutete Stadtmarketinginitiative fortführen.
• O
chsenhausen hat zu Jahresbeginn
8 764 Einwohner. Davon entfallen 5 749 auf die
Kernstadt selbst. Mittelbuch hat 917 Einwohner
und Reinstetten mit Teilorten 2 098.
• M
itreden, mitplanen, mitgestalten:
diese Aufgabe hat sich der neugegründete
Bürgerverein OX-21 auf die Fahnen geschrieben.
Zum Vorsitzenden des neuen Vereins wurde Walter Schiele
gewählt. Unterstützt wird er von seinen beiden Stellvertretern
Regine Kämper-Brecht und Ernst Leitritz, Kassier Wolfgang
Gawaz, Schriftführerin Waltraud Sambou und Bürgermeister
Denzel als weiterem Vorstandsmitglied. Die Interessen der
Jugendlichen werden von Dennis Hopp und Alexander
Weiß vertreten, die der Migranten von Cafer Özdem. Dem
Vorstand gehören außerdem die Sprecher der vier gebildeten
Arbeitskreise an: Guido Wohnhaas (Gewerbe, Handel, Verkehr), Rainer Schick (Umwelt, Energie, Gesundheit), Martina
Miller (Soziales, Familie, Jugend, Bildung) und Helmut Ferus
(Kultur, Tourismus, Gastronomie).
• D
ie städtische Jugendmusikschule lädt zu einem
Neujahrskonzert in den Bibliothekssaal ein.
• B
eim Landesnarrentreffen wird Kuhhausen zum Nabel
der närrischen Welt. Auch die Teilorte Mittelbuch
und Reinstetten sind fest in närrischer Hand.
• R
einstetten hat wieder einen neuen Pfarrer: Thomas
Augustin wird neuer Seelsorger der Seelsorgeeinheit
Reinstetten, Laubach, Gutenzell und Hürbel.
Bei der Gründungsversammlung im Adlersaal brachte Bürgermeister Andreas Denzel das Ziel des neuen Vereins auf den
Punkt: „Wir wollen, dass die vielen guten Ideen von OX-21
nicht in der Schublade verschwinden, sondern umgesetzt
werden.“ Der Bürgerverein ist dabei auf einem guten Weg,
denn inzwischen wurde bereits eine ganze Reihe der im Vorfeld erarbeiteten 65 Projekte vorangebracht. So wurde etwa in
Kooperation mit der Grundschule eine Hausaufgabenbetreuung für Migrantenkinder eingerichtet, ein „Kindermusikzug“
dient der Sprachförderung im Kindergarten, und gemeinsam
mit den Heggbacher Einrichtungen bemüht sich OX-21 um
die Integration für Menschen mit Behinderungen. Ideen für
die Belebung des Klostergartens und die Einrichtung eines Museums zur Geschichte des Hubschrauberbaus in Ochsenhausen
• D
er Polizeiposten Ochsenhausen bezieht sein
neues Dienstgebäude in der Biberacher Straße. Bei
einem Tag der offenen Tür im Sommer stellt die
Polizei ihr neues Domizil der Öffentlichkeit vor.
• N
aturstrolche Mittelbuch: Beim Kinderumwelttag
des BUND erhält die Mittelbucher Kindergruppe
den ersten Preis. Ein Jahr lang hatten sich die jungen
Forscher dafür mit dem Thema Wasser beschäftigt.
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Bürgerstiftung soll gegründet werden
wurden ebenfalls bereits entwickelt. Auch für die Verbesserung
der Verkehrssituation und den Bau der Ortsumgehung sowie
die Ausweisung einer gentechikfreien Zone macht sich der
neue Verein stark.
E
ine Bürgerstiftung soll es künftig in Ochsenhausen
geben. Bei der Gründung des Bürgervereins OX-21
zu Jahresbeginn kündigte die Volksbank Biberach an,
50 000 Euro in eine solche Stiftung einbringen zu wollen. An
diese Zusage wurde die Bedingung geknüpft, dass Bürger und
Unternehmen dieses Kapital verdoppeln. Damit würde der
neuen Bürgerstiftung ein Stiftungsvermögen von mindestens
100 000 Euro als Startkapital zur Verfügung stehen.
Bei so vielen Vorhaben gibt es auch in den nächsten Jahren
noch genügend zu tun. Weitere Mitstreiter werden deshalb
vom Bürgerverein OX-21 mit offenen Armen empfangen.
Aufnahmeformulare gibt es bei allen Ochsenhauser Banken,
bei der Stadtverwaltung und auf der städtischen Internetseite
www.ochsenhausen.de
Musikalische und kulinarische Schmankerl servierten die ausländischen Mitbürger beim verkaufsoffenen Sonntag
im Oktober. Der angebotene Nationalitätenstand ging auf die Initiative des Bürgervereins OX-21 zurück.
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Bürgermeisterwahl
Chronik 2007
Andreas Denzel eindrucksvoll
im Amt bestätigt
Februar
• P
eter Frey feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum als
Hausmeister im Schulzentrum Herrschaftsbrühl.
G
lückwünsche zuhauf gab es für Andreas Denzel am
Abend der Bürgermeisterwahl. Mit 98,2 Prozent der
gültigen Stimmen wurde der bisherige Bürgermeister, der 1999 erstmals zum Stadtoberhaupt der Rottumstadt
gewählt worden war, eindrucksvoll für weitere acht Jahre in
seinem Amt bestätigt. In Laubach und Mittelbuch erhielt
Denzel, der keinen Gegenkandidaten hatte, sogar 100 Prozent
der Wählerstimmen.
• D
er Lichtmessmarkt eröffnet die Reihe der
traditionellen Jahrmärkte in Ochsenhausen.
• E
hrung: der langjährige Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Reinstetten, Peter Kasper, wird
mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
• Der Gemeinderat verabschiedet den Haushalt
für das Jahr 2007. Das 310 Seiten starke
Zahlenwerk hat ein Gesamtvolumen von
24 204 250 Euro. Davon entfallen 19 357 550 Euro
auf die laufenden Einnahmen und Ausgaben im
Verwaltungshaushalt. 4 846 700 Euro stehen im
Vermögenshaushalt für Investitionen zur Verfügung.
Nach der Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses
durch den Gemeindewahlausschussvorsitzenden und stellvertretenden Bürgermeister Dr. Arnulf Haas wurde der alte und
neue Bürgermeister mit Beifall empfangen. Zahlreiche Bürger,
Vertreter des öffentlichen Lebens sowie Freunde und Bekannte
waren ins Rathaus gekommen, um persönlich zu gratulieren.
Auch mehrere Bürgermeisterkollegen aus dem Umland hatten
sich eingefunden. Die Stadtkapelle und der Spielmannszug
der Feuerwehr erfreuten den frischgebackenen Schultes trotz
strömenden Regens mit einem Ständchen. In einer kurzen Ansprache bedankte sich der sichtlich gerührte Andreas Denzel
für das Vertrauen der Wähler und versprach, sich auch in den
nächsten acht Jahren mit ganzer Kraft für die Stadt Ochsenhausen und ihre Teilorte einzusetzen: „Ich freue mich darauf,
zusammen mit Ihnen unsere wunderbare Stadt zu bewahren,
zu gestalten und in eine gute Zukunft zu führen.“
• O
chsenhausen erhält ein neues Museum: Der Gemeinderat gibt grünes Licht für die Einrichtung eines
Waschmuseums, in dem die Ochsenhauser Waschfrauen ihre Sammlung an historischer Wäsche und
Waschutensilien der Öffentlichkeit präsentieren wollen.
• D
er Frauenbund Reinstetten lädt zu seinem
überregionalen Landfrauentag ein.
• K
unst und Kultur im Kloster: unter diesem
Motto stellt die Stadt Ochsenhausen auch im
Jahr 2007 wieder ihr Kulturprogramm vor. Ein
Höhepunkt ist die Große Sommerausstellung, die
dem spanischen Maler Joan Miró gewidmet ist.
Wahlabend: zahlreiche Bürger und Vertreter des öffentlichen
Lebens gratulierten Bürgermeister Andreas Denzel (rechts) zu
seiner Wiederwahl
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Ochsenhausen erhält Außenstelle
der Energieagentur
Weniger Kinder
und mehr ältere Menschen
V
A
olles Haus beim Thema Energie: jede Menge Besucher
konnte Hausherr Andreas Denzel beim kreisweiten
Energieforum begrüßen, das erstmals im Ochsenhauser Rathaus stattfand. Themen waren dabei unter anderem der
Klimaschutz, erneuerbare Energien und die gesetzlichen Energieverordnungen. Das Energieforum wurde von einer kleinen
Ausstellung begleitet. Außerdem gab es jede Menge Tipps für
Hauseigentümer, wie man Heizkosten sparen und dafür noch
Geld vom Staat holen kann. Im Rahmen des Energieforums
wurde außerdem die erste Außenstelle der Energieagentur
Biberach eröffnet: sie hat ihren Sitz in Ochsenhausen. Dort
bieten im Rathaus künftig Fachleute in regelmäßigen Abständen Beratungen zu allen Themen rund ums Energiesparen an.
uch in Ochsenhausen macht sich mittlerweile die
viel zitierte demographische Entwicklung bemerkbar:
einem immer höheren Anteil älterer Menschen stehen
sinkende Geburtenzahlen gegenüber. Während die Geburtenrate vor nicht allzu langer Zeit noch bei 120 bis 130 Geburten
lag, kommen in Ochsenhausen mittlerweile nur noch 80 bis 90
Kinder pro Jahr auf die Welt. Dies ist deutlich an der sogenannten Bevölkerungspyramide zu sehen, die im Idealfall die Form
einer regelmäßigen Pyramide aufweist. Dieser „Christbaum“
ist mittlerweile im unteren Bereich ziemlich zerzaust. Dagegen
nimmt die Zahl der älteren Menschen deutlich zu. So leben in
Ochsenhausen mittlerweile fast 400 Bürger, die 80 Jahre und
älter sind. Die älteste Bewohnerin ist derzeit 99 Jahre alt.
Die Einwohnerzahl von Ochsenhausen lag zu Jahresbeginn
bei 8 764 Einwohnern und blieb damit gegenüber dem Vorjahr
in etwa konstant. Davon entfallen auf Ochsenhausen selbst
5 749 Einwohner. Mittelbuch mit Einöden hat 917 Einwohner
und Reinstetten einschließlich seiner Teilorte 2 098 Bürger.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Ortsdurchfahrt Eichen wird ausgebaut
„Rottuminsel“ soll neues Gesicht erhalten
E
E
iner großen Baustelle glich über viele Monate hinweg
der Teilort Eichen. Nach Pfingsten wurde dort mit dem
Ausbau der Ortsdurchfahrt begonnen. Dabei entsteht
auf der westlichen Seite ein Gehweg. Außerdem werden die
Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Straßenbeleuchtung
erneuert.
instimmig grünes Licht gab der Gemeinderat für die
Bebauung der sogenannten „Rottuminsel“. Mit dem
Bereich zwischen Bachgasse, Poststraße und Biberacher
Straße soll einer der wichtigsten innerstädtischen Sanierungsbereiche neu gestaltet werden. Für die Neubebauung wurde
ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb ausgelobt, den
das Ulmer Architekturbüro Mühlich, Fink und Partner gewann. Gegenwärtig wird die Aufstellung eines Bebauungsplans
vorbereitet. Entstehen soll in diesem Bereich ein hochwertiges,
stadtnahes Wohngebiet mit einer lockeren Bebauung aus
Einzel- und Mehrfamilienhäusern, das durch die Einbeziehung
der angrenzenden Rottum und des Rottumkanals seinen besonderen Reiz gewinnt.
Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt geht ein langgehegter
Wunsch der Eichener Bürger in Erfüllung, nachdem das Vorhaben in der Vergangenheit aus Kostengründen immer wieder
aufgeschoben werden musste. Die Bauarbeiten erfolgten abschnittsweise, um die Beeinträchtigungen für den Verkehr und
die Anwohner in Grenzen zu halten. Endgültig abgeschlossen
wird das Bauvorhaben mit der Aufbringung des Feinbelags.
Dies soll bis Juni 2008 der Fall sein, wenn alles nach Plan
läuft.
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Eichen ist die mit Abstand
größte städtische Tiefbaumaßnahme der letzten Jahre. Die
Gesamtkosten sind mit rund 1,4 Millionen Euro veranschlagt.
Dazu erhält die Stadt aus Fördermitteln des Landes einen
Zuschuss von 220 000 Euro. Weitere 390 000 Euro steuert der
Landkreis bei, nachdem es sich bei der Straße in Eichen um
eine Kreisstraße handelt.
So könnte die Bebauung der „Rottuminsel“ einmal aussehen.
Hier ein Modell des siegreichen Architekturbüros.
Freuen sich über die neue Energieagentur: Geschäftsführer Walter
Göppel (links) und Bürgermeister Andreas Denzel
18
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Zehn Jahre Altenzentrum Goldbach
im Landkreis Biberach habe das Altenzentrum Goldbach für
seine vorbildliche Arbeit bereits zum dritten Male das von
einem unabhängigen Institut verliehene Qualitätssiegel für
Pflegeheime erhalten. Der besondere Dank des Bürgermeisters
galt auch dem Förderverein: er trage durch seine engagierte
Arbeit ganz wesentlich zur Lebensqualität im Altenzentrum bei
und sorge dafür, dass sich die Bewohner wie zuhause fühlten.
Die Bewohner fühlen sich wie zuhause
S
ein zehnjähriges Bestehen konnte das Altenzentrum Goldbach (Foto) feiern. Beim Jubiläum, das mit einem ökumenischen Festgottesdienst und dem traditionellen Sommerfest der Arbeiterwohlfahrt gefeiert wurde, konnte die Einrichtung
auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Längst vergessen sind die Querelen um den Standort, die
dem Bau des Altenzentrums vorausgingen. Seinerzeit hatte
sich eine Bürgerinitiative gebildet, die das Vorhaben über einen
Bürgerentscheid kippen wollte. Auch die damaligen Gegner
stehen inzwischen längst hinter dem Altenzentrum Goldbach,
das als Modellprojekt weit über den Landkreis Biberach hinaus
Anerkennung genießt. Die vor einigen Jahren gegründete
Stiftung für das Altenzentrum kommt der Einrichtung ebenfalls langfristig zugute und trägt dazu bei, dass sich die älteren
Menschen in ihrer neuen Heimat wohl und geborgen fühlen.
Praktisch vom ersten Tag an waren die 72 Pflegeplätze und
die zwölf betreuten Wohnungen, die an der Bahnhofstraße
entstanden, voll belegt. Und ebenfalls von Anfang an schrieb
die in Form einer GmbH geführte Einrichtung schwarze
Zahlen. Ein Beleg dafür, dass sich „Wirtschaftlichkeit auf der
einen und Menschlichkeit auf der anderen Seite“ nicht auszuschließen bräuchten, wie Bürgermeister Andreas Denzel in
seiner Festansprache feststellte. Denn als einzige Einrichtung
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Neuer Geschäftsführer
Chronik 2007
F
ührungswechsel beim Altenzentrum: einen Wechsel
in der Geschäftsführung gab es im Jubiläumsjahr beim
Altenzentrum Goldbach. Guido Uhl, der die Einrichtung
seit 2004 geleitet hatte, schied zur Jahresmitte aus, um eine neue
Aufgabe als Geschäftsführer einer Behinderteneinrichtung in
seiner norddeutschen Heimat zu übernehmen. Bei der Verabschiedung im Rahmen einer Gemeinderatssitzung dankte ihm
Bürgermeister Andreas Denzel, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Altenzentrums ist, für seine Arbeit und bedauerte sein
Ausscheiden. Guido Uhl habe das Altenzentrum Goldbach „sehr
erfolgreich geführt“ und umsichtig, effizient und professionell
geleitet. Ihm sei es wesentlich zu verdanken, dass das Altenzentrum heute bestens dastehe und kostendeckend arbeite.
März
• E
ine Ausstellung mit dem Biberacher Maler Roland
Ranz eröffnet die diesjährige Ausstellungsreihe in der
städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters.
• D
ie neugestaltete Filialdirektion der Kreissparkasse in
der Schloßstraße wird ihrer Bestimmung übergeben.
• P
farrer Xaver Notchiveetil feiert sein
40-jähriges Priesterjubiläum.
• O
chsenhausen hat erstmals einen Mietspiegel: Das
von der Stadtverwaltung mit Hilfe von Fachleuten
entwickelte Zahlenwerk bietet Mietern und Vermietern Hilfe bei der Ermittlung der ortsüblichen Miete.
Gleichzeitig mit der Verabschiedung wurde Thomas Zimmermann als Nachfolger in sein Amt eingeführt. Der neue
Geschäftsführer war bisher die rechte Hand von Guido Uhl und
kennt das Altenzentrum Goldbach bereits.
• M
it einem Vortrag von Diözesankonservator
Dr. Wolfgang Urban wird im Klostermuseum
das restaurierte Gemälde Mariä Verkündigung
von Johann Heiss (1614 – 1704) übergeben.
• I n Subiaco wird das alljährliche Benediktusfest gefeiert.
Aus diesem Anlass fährt eine Abordnung der Ochsenhauser Königsdragoner in die italienische Partnerstadt.
• D
as offene Tor: unter diesem Titel wird
im Klostermuseum eine Ausstellung mit
dem Maler Max G. Bailly eröffnet.
• D
ie städtische Jugendmusikschule lädt zu
einem konzertanten Wochenende ein. Bei
insgesamt drei Konzerten geben die jungen
Musiker Kostproben ihres Könnens.
Bürgermeister Andreas Denzel mit dem scheidenden Geschäftsführer Guido Uhl (rechts) und seinem Nachfolger Thomas Zimmermann (links)
20
21
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
850 Jahre Mittelbuch
Ein buntes Spiegelbild der Dorfgeschichte
E
in wahres Jahrhundertfest konnte der Teilort Mittelbuch
im Sommer feiern. Mit einem großen Festprogramm
wurde das 850-jährige Jubiläum des Dorfes begangen.
Das Datum geht auf die erste urkundliche Erwähnung „Mitilbucs“ in einer Urkunde Papst Hadrian IV. vom 8. Juni 1157
zurück.
Tausende von Besuchern – darunter die Europaabgeordnete
Elisabeth Jeggle, die Abgeordneten Franz Romer MdB, Peter
Schneider MdL und Weihbischof Dr. Johannes Kreidler – fanden bei strahlendem Sonnenschein den Weg ins Dürnachtal.
Sie erlebten ein Festwochenende, bei dem die örtlichen Bürger
und Vereine ein buntes Spiegelbild der Dorfgeschichte darboten. Da wurden Sensen gedengelt und Pferde beschlagen,
der Dorfschmied schwitzte vor der heißen Esse, die Waldarbeiter zeigten ihr Tagwerk, und der Schreiner hobelte um die
Wette. Die Bauern droschen und schleppten die schweren Getreidesäcke und die Waschfrauen waren zu allerlei Schabernack
aufgelegt. Bei einer Oldtimerausstellung gab es historische
Traktoren und Maschinen zu bewundern, und der Dorfbüttel
versuchte in dem bunten Getümmel mit seiner Schelle für
Recht und Ordnung zu sorgen.
Anlässlich des Jubiläums wurde eine Ortschronik herausgegeben. Sie wurde von Gerhard Bauer verfasst und beschreibt
die Geschichte Mittelbuchs von den Anfängen bis in die
Gegenwart. Nicht zuletzt die zahlreichen historischen Abbildungen machen das Buch zu einer wahren Fundgrube über das
Jubiläumsjahr hinaus. Auch ein Film über das Dorfjubiläum ist
entstanden. Er lässt das Jahrhundertfest noch einmal lebendig
werden, nachdem in Mittelbuch selbst inzwischen wieder der
dörfliche Alltag eingekehrt ist.
Wie in guten alten Zeiten: Dorfbüttel Helmut Sproll (oben) und
„Postle“ August Bertsch, neugierig beäugt von Weihbischof Dr.
Johannes Kreidler und Pfarrer Sigmund F.J. Schänzle (rechts)
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
75 Jahre Sportverein Mittelbuch
Chronik 2007
N
icht nur das Dorf Mittelbuch selbst konnte ein Jubiläum begehen, sondern auch der dortige Sportverein.
Mit einem offiziellen Festbankett und einem großen
Jubiläumsfest im Sommer wurde das 75-jährige Bestehen
des Vereins gefeiert. Dabei standen mit Memmingen und
Heidenheim auch Spiele gegen höherklassige Gegner aus der
Bayernliga und der Oberliga auf dem Programm.
April
• H
ereinspaziert: bei einem Tag der offenen Tür der
städtischen Jugendmusikschule können die Kinder
die verschiedensten Instrumente ausprobieren.
• W
er nicht moschded, der roschded: bei der
25. und zumindest vorläufig letzten Auflage
des Mostfestes wird neben dem Mostkönig
zusätzlich ein Mostkaiser gekürt.
Harley-Treffen
Wolfegg eingefunden. Pfarrer Sigmund F. J. Schänzle segnete
die Fahrer mit ihren Fahrzeugen und empfahl sie der Fürsorge
der 14 Nothelfer und der für den Verkehr zuständigen Heiligen Maria, Raffael, Christophorus, Paulus und Jakobus. Der
Besuch war auf Vermittlung von Eiscafébesitzer Rino Bernardi
zustande gekommen, der selbst begeisterter Harleyfahrer ist.
Nach dem Segen von oben und einer Stärkung rollte der Konvoi mit den Edelmotorrädern über Mittelbuch, Eberhardzell
und Mühlhausen wieder zurück nach Wolfegg.
Heiße Öfen auf dem Klosterhof
B
ullernde Motorräder vor der barocken Fassade der
Klosterkirche: ein ungewohntes Bild bot der Klosterhof
bei einer großen Harley-Ausfahrt nach Ochsenhausen.
Rund 500 Biker aus ganz Europa hatten sich mit ihren chromglänzenden Maschinen von einem Harley-Davidson-Treffen in
Aus der Taufe gehoben wurde der Sportverein Mittelbuch am
20. März 1932. An einem Sonntagnachmittag versammelten
sich damals etwa 40 Sportfreunde im Gasthaus „Adler“, das bis
heute Vereinslokal geblieben ist. Die Gründung erfolgte mit
geistlichem Beistand, denn der damalige Ortspfarrer Anton
Fuchsloch leitete nicht nur die Gründungsversammlung, sondern wurde auch der erste Vorsitzende des jungen Vereins. In
den folgenden Jahren und Jahrzehnten durchlebte der Verein
wechselvolle Zeiten. So musste wegen der Kriegsereignisse und
infolge Spielermangels wiederholt der Spielbetrieb eingestellt
werden.
• D
er Mensch ist das Thema einer Ausstellung mit dem
Augsburger Maler und Bildhauer Christofer Kochs.
• Der Georgimarkt findet statt.
Aus dem ehemals reinen Fußballclub ist längst ein moderner
Verein mit mehreren Abteilungen geworden, der sich auch dem
Breiten- und Freizeitsport verschrieben hat. Mit einem hohen
Einsatz an Eigenleistungen haben die Vereinsmitglieder in den
letzten Jahrzehnten an der Fischbacher Straße mustergültige
Sportanlagen geschaffen. Auch um den Nachwuchs muss dem
Verein nicht bange sein, denn sage und schreibe 60 Prozent
der Einwohner Mittelbuchs sind Mitglieder in „ihrem“ Sportverein.
Segen von oben: Pfarrer Sigmund F.J. Schänzle begrüßt die
Harley-Fahrer mit ihren schweren Maschinen
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Wettbewerb um die Radio-7-Hauptstadt
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Trotz der Finalniederlage ließen deshalb die Ochsenhauser
nicht die Köpfe hängen. Und auch Bürgermeister Andreas
Denzel, der zeitweise selbst im Rateteam mitgekämpft hatte,
war zu Recht stolz auf seine Bürger: „Ochsenhausen ist eine
würdige Radio-7-Vizehauptstadt, die sich von ihrer besten
Seite gezeigt und viele Sympathiepunkte gewonnen hat.“
Ochsenhausen im Finale knapp geschlagen
U
m ein Haar hätte es gereicht und Ochsenhausen wäre
Hauptstadt im Radio-7-Land geworden. Denkbar
knapp mussten sich die Rottumstädter im Finale
gegen Bad Waldsee mit 4 : 5 Punkten geschlagen geben. Den
Ausschlag für die Niederlage gab die Tagesaufgabe: Hier galt
es, ein Strandbad mit Sandstrand, Cocktailbar und möglichst
vielen Gästen im Badeoutfit einzurichten. Und obwohl sich
auf dem Ochsenhauser Marktplatz über 1 700 Menschen in
Bikini und Badehose tummelten, hatte hier das wesentlich
größere Bad Waldsee knapp die Nase vorn.
Der Städtewettstreit war von Radio 7 anlässlich des 7.7.2007
ausgerufen worden. Insgesamt acht Städte, darunter Ochsenhausen, kämpften dabei um den begehrten Titel der ersten
Radio-7-Hauptstadt. In den beiden vorangegangenen Durchgängen hatten die Ochsenhauser souverän gewonnen. Sowohl
im Viertelfinale gegen Wangen als auch im Halbfinale gegen
Aulendorf ließ das Team um Franz Baur, Jochen Müller, Charly
Geßler, Frieder Neher und Gabriele Vogel nichts anbrennen.
Beeindruckend waren die unglaubliche Stimmung und die
große Mitmachbereitschaft der Bürger, die sich für keinen
Spaß zu schade waren – für blau-gelb gefärbte Haare ebenso
wenig wie für einen Auftritt als „Putzmann“ mit Putzeimer
und Kittelschürze. So viele Menschen und eine so südländische
Begeisterung dürfte der Ochsenhauser Marktplatz noch nie
erlebt haben. Nicht umsonst konnte Ochsenhausen an allen
drei Wettkampftagen die Sympathiewertung der Radiohörer
für sich entscheiden.
Freude und atemlose Spannung beim Wettstreit um die Radio7-Hauptstadt: Moderatorin Michaela Dymski mit „Gladiator“
Stefan Rueß (oben) und bei der Arbeit auf dem Ochsenhauser
Marktplatz
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Chronik 2007
Mai
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
25. Mostfest
Städtepartnerschaft
„Wer nicht moschded, der roschded“
Olivenöl aus Subiaco
G
leich zwei Majestäten wurden bei der 25. Auflage
des traditionellen Ochsenhauser Mostfestes gekürt:
Mostkaiser mit dem besten aller eingereichten Möste
wurde Ludwig Albrecht aus Tannheim. Bernhard Kösler errang
als Viertplatzierter die Krone des Mostkönigs der Stadt Ochsenhausen.
• M
it der Dampfeisenbahn durch Oberschwaben:
das Öchsle startet in die neue Saison.
• B
ei strahlendem Frühsommerwetter wird im
Freibad Ziegelweiher die Badesaison eröffnet.
• D
as Kammerorchester lädt zu einem
Frühlingskonzert in den Fruchtkasten ein.
„Wer nicht moschded, der roschded!“ Diese Botschaft zog
sich wie ein roter Faden durch das Jubiläumsfest. Mit 166
angemeldeten Mösten kämpften so viele Teilnehmer wie noch
nie um den begehrten Titel. „Mosterator“ Franz Baur führte
in der rappelvollen Kapfhalle wie immer gekonnt durch das
humorvolle Programm. Unterstützt wurde er dabei von seinen
hübschen „Mostessen“ sowie den fidelen Notenmostern der
Stadtkapelle, dem Amateurtheater und einer Tanzgruppe der
KGO.
• H
och zu Roß: hunderte von Reitern ziehen beim
traditionellen Sankt-Georgs-Ritt singend und
betend durch die Fluren. Reliquienträger ist der
aus Ochsenhausen stammende Pfarrer Ekkehard
Schmid, der bald darauf sein neues Amt als
Pfarrer der Basilika in Weingarten antritt.
• T
raditionelle Fußwallfahrt der Katholischen
Kirchengemeinde Ochsenhausen zum Kloster Reute.
Chronik 2007
Mai
O
livenöl aus Subiaco gibt es in Ochsenhausen zu
kaufen. Das Öl wurde in der italienischen Partnerstadt von Kleinbauern erzeugt. Es stammt aus erster
Pressung und trägt mit „Extra vergine“ die höchste Qualitätsbezeichnung. Durch den Ölverkauf soll die Landwirtschaft
in Subiaco unterstützt werden. Der Kontakt war durch Rino
Bernardi zustande gekommen, der Mitglied des Ochsenhauser
Partnerschaftskomitees ist und in dessen Eisdiele auch das
Öl erhältlich ist. Rino und seine Frau Gabi halfen selbst bei
der Olivenernte in Subiaco mit und konnten sich so von der
hohen Qualität überzeugen. Auch sonst liefen die Kontakte
zu Subiaco im 18. Jahr der Partnerschaft wie geschmiert. Eine
Bürgerreise führte in die italienische Partnerstadt, und gegenseitige Sprachkurse förderten die Verständigung.
• F
ür die Neugestaltung der sogenannten Rottuminsel
lobt der Gemeinderat einen städtebaulichen
Realisierungswettbewerb aus. Die Ergebnisse werden
bei einer Ausstellung im Rathaus vorgestellt.
• D
ie 12. Auflage der Musikfestspiele Schwäbischer
Frühling begeistert zahlreiche Musikfreunde. Zum
fünften Mal zeichnet Professor Christian Altenburger
als Intendant für das Festivalprogramm verantwortlich.
• I n Eichen beginnen die Bauarbeiten für
den Ausbau der Ortsdurchfahrt.
Leider mischten sich zum Schluss des vergnüglichen Abends
Abschiedstränen in das schwäbische Nationalgetränk. Denn
Franz Baur kündigte an, dass nach einem Vierteljahrhundert
„ausgemostet“ sei. Der Vater des Mostfestes will zumindest
vorübergehend eine Pause einlegen. In Ochsenhausen droht
also die schreckliche, mostfestlose Zeit. Es sei denn, es findet
sich ein Mitstreiter, der in die Fußstapfen des erfahrenen
Mosterators tritt.
• D
ie Gesellschaft Oberschwaben lädt zu
ihrem 11. Oberschwabentag ein, der
erstmals in Ochsenhausen stattfindet.
• Z
ur Unterstützung der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Ochsenhausen wird eine
Feuerwehrstiftung ins Leben gerufen.
• D
oppeljubiläum in Hattenburg: beim
Kapellenfest an Christi Himmelfahrt werden
das 150-jährige Jubiläum der Kapelle und das
880-jährige Bestehen des Ortes gefeiert.
Wie geschmiert laufen die Kontakte zu Subiaco. Kurt Frey
(rechts), der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, und Manuel
Bernardi verkosten das Öl aus der Ochsenhauser Partnerstadt
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
4. Förderpreis der Jugendmusikschule verliehen
Erfolg beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
Über 13 000 Besucher bei Miró-Ausstellung
„Ihr könnt stolz sein auf Eure Leistung“
„Manchmal übe ich noch vor der Schule“
E
Z
S
um inzwischen vierten Male wurde der Förderpreis
der städtischen Jugendmusikschule verliehen. Die von
der Stadt Ochsenhausen und dem Freundeskreis der
Jugendmusikschule getragene Auszeichnung wird alle zwei Jahre
an besonders begabte und förderungswürdige Schüler vergeben.
Unterstützt wird dabei vor allem der Gedanke des gemeinschaftlichen Musizierens.
teffen Moll von der städtischen Jugendmusikschule
Ochsenhausen hat das geschafft, wovon viele junge
Musiker träumen: Beim 44. Bundeswettbewerb „Jugend
musiziert“ in Nürnberg gewann er den zweiten Preis und gehört
damit zu den besten sechs Schlagzeugern seiner Altersgruppe
in Deutschland.
mehr als erfüllt!“ Nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch
die Reaktionen in der Öffentlichkeit und in den Medien seien
durchweg zustimmend gewesen. Sogar das Fernsehen habe
berichtet. Noch selten habe man auf eine Ausstellung eine so
begeisterte Resonanz erhalten. Die Miró-Ausstellung habe sich
positiv auf den Tourismus ausgewirkt und die Rottumstadt den
ganzen Sommer über belebt, konstatierte Bürgermeister Andreas
Denzel: „Miró hat uns einen großen Sympathiebonus gebracht
und den Ruf Ochsenhausens als Kulturstadt weiter gefestigt.“
in voller Erfolg war die Große Sommerausstellung im
Fruchtkasten, die dem spanischen Maler Joan Miró
gewidmet war. Mit über 13 000 Besuchern zählte
die Bilderschau zu den erfolgreichsten Ausstellungen in der
Geschichte der städtischen Galerie. Nach 13-wöchiger Ausstellungsdauer zog Kulturamts- und Galerieleiter Michael Schmid
eine rundum positive Bilanz: „Miró hat unsere Erwartungen
„Spätestens nach dem Landeswettbewerb ist Schluss, dachte
ich“, erzählt der 13-Jährige. Doch der Traum platzte nicht,
sondern ging weiter. Denn nach Zwischenstationen beim
Regionalwettbewerb in Ulm und beim Landeswettbewerb in
Tübingen führte ihn sein Weg schnurstracks zum Bundesentscheid nach Nürnberg. Mit 23 von 25 Punkten bekam
er dort den zweiten Preis. Damit gehört er nun zu den sechs
besten Schlagzeugern seines Alters. Doch der Erfolg ist auch
dem talentierten Steffen nicht in den Schoß gefallen. Dahinter
stecken sehr viel Fleiß und Arbeit: „Manchmal übe ich noch
morgens vor der Schule“. Auch den Abend verbringt der
Nachwuchsmusiker lieber mit seinem Schlagzeug und seiner
Marimba als mit fernsehen.
Die Preisverleihung erfolgte im vollbesetzten Bibliothekssaal
des Klosters. Beim anschließenden Preisträgerkonzert gaben die
jungen Musiker Kostproben ihres Könnens und demonstrierten
eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit und das hohe Niveau der
Musikschule. Insgesamt wurden 23 Ensembles mit zusammen
82 Schülern mit einem Preis bedacht, so viele wie nie zuvor. In
seiner Ansprache gratulierte Bürgermeister Andreas Denzel allen
Preisträgern: „Ihr könnt stolz auf Eure Leistung sein.“
Ende einer Ausstellung: Gemeinsam mit Kurator Winfried Heid
(rechts) und Kulturamtsleiter Michael Schmid begutachtet eine
Mitarbeiterin der Fundacio Joan Miró die wertvollen Werke,
bevor sie die Rückreise nach Barcelona antreten
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Öchsle-Museumsbahn
und Winterdampffahrten zum Weihnachtsmarkt unterbrochen
wurde. Trotzdem wird im neuen Lokschuppen in Warthausen
weiter eifrig geschraubt und gehämmert, damit sich die historische Dampflok „Rosa“ und ihre betagte Kollegin „Berta“
beim nächsten Saisonstart am 1. Mai von ihrer schönsten Seite
zeigen.
Regierungspräsident fährt auf der
Museumsbahn
G
leich mehrfachen Grund zum Feiern gab es bei der
Öchsle-Museumsbahn. Der 200 000. Fahrgast konnte
begrüßt werden, der Öchsle-Schmalspurbahnverein
feierte sein 25-jähriges Bestehen, und mit Landrat Dr. Heiko
Schmid wurde ein neuer Vorsitzender an der Spitze des Aufsichtsrats willkommen geheißen. Zudem statteten im Laufe des Jahres
eine Reihe prominenter Gäste dem Öchsle ihren Besuch ab.
Die im Öchsle-Schmalspurbahnverein zusammengeschlossenen Eisenbahnfreunde verhinderten vor 25 Jahren, dass die
Bahnstrecke zwischen Warthausen und Ochsenhausen der
Spitzhacke zum Opfer fiel, nachdem die Bundesbahn auch den
Güterverkehr eingestellt hatte. Seither warten und reparieren
die Vereinsmitglieder in ihrer Freizeit die historischen Lokomotiven und Wagen. Außerdem sind sie als Lokführer, Heizer und
in ihren schmucken historischen Uniformen als Schaffner tätig.
Durch seine Arbeit hat der Verein wesentlich dazu beigetragen,
dass seit der Gründung der Öchslebahn-Betriebsgesellschaft im
Jahr 2002 nun bereits 200 000 Fahrgäste echte Eisenbahnromantik mit dem Öchsle erlebt haben. Prominentester Fahrgast
war der neue Regierungspräsident Hermann Strampfer: Der
Tübinger Gast ließ es sich nicht nehmen, bei seinem Landkreisbesuch mit dem Öchsle zu fahren. Und auch Altlandrat
Peter Schneider hielt der nostalgischen Bahn weiter die Treue.
Obwohl er den Aufsichtsratsvorsitz der Öchsle-Bahn AG
an seinen Nachfolger Dr. Heiko Schmid abgab, fand er sich
erneut zu einer Öchslefahrt ein: diesmal in seinem neuen Amt
als Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg.
Wechsel bei der Öchsle-Bahn AG: Der neue Aufsichtsratsvorsitzende
Dr. Heiko Schmid (rechts) mit seinem Vorgänger Peter Schneider
32
„Wohin geht die Fahrt?“ – Regierungspräsident Hermann
Strampfer (links, mit Landrat Dr. Heiko Schmid) ließ es sich nicht
nehmen, bei seinem Kreisbesuch mit dem „Öchsle“ zu fahren
Derzeit genießt das Öchsle seinen wohlverdienten Winterschlaf, der nur kurzzeitig durch die beliebten Nikolausfahrten
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Oberschwabentag in Ochsenhausen
Chronik 2007
Z
u ihrem elften Oberschwabentag lud die Gesellschaft
Oberschwaben nach Ochsenhausen ein. Dabei zeigte
sich nicht nur das Wetter von seiner besten Seite: auch
die barocke Architektur der einstigen Benediktiner-Reichsabtei
und die Kirchenmusik trugen zum Gelingen des Tages bei.
Juni
• I m Alter von 87 Jahren verstirbt Theo Ronellenfitsch. Der Verstorbene war maßgeblich an der
Gründung der Realschule Ochsenhausen beteiligt.
Seit 1997 veranstaltet die Gesellschaft Oberschwaben, die
sich der Pflege der Geschichte und Kultur Oberschwabens
verschrieben hat, alljährlich einen Oberschwabentag an
wechselnden Orten. Zum Auftakt des Oberschwabentages in
Ochsenhausen erklang beim Festgottesdienst in der Klosterkirche die „Missa brevis in g“ des Roter Abtes und Komponisten
Nikolaus Betscher. Anschließend standen im Bibliothekssaal
zwei historische Vorträge auf dem Programm: Der Schweizer
Historiker Professor Dr. Peter Hersche aus Bern sprach zum
Thema „Barock in Oberschwaben“. Am Nachmittag folgte ein
Vortrag von Professor Dr. Konstantin Maier (Eichstätt/Berkheim) über die „Frömmigkeitskultur im Kloster Ochsenhausen
in der frühen Neuzeit“. Zusätzlich wurden den Teilnehmern
Führungen durch die Konventgebäude und die Sternwarte,
die Klosterkirche und das Klostermuseum angeboten. Seinen
eindrucksvollen Abschluss fand der Oberschwabentag in
Ochsenhausen mit einem Kirchenkonzert in der Klosterkirche,
an dem die Choralschola St. Benedikt und Ulrich Werther
(Leitung und Orgel) mitwirkten.
• F
urchtlos und treu: die Ochsenhauser Königsdragoner feiern ihr 20-jähriges Bestehen.
• M
usikalische Raritäten vom Barock bis zur
Klassik erklingen bei einem Kirchenkonzert
mit Ulrich Werther und der „Capella festiva
Ochsenhausen“ in der Klosterkirche.
• D
ie Arbeiten für die Generalsanierung der
Grundschule Ochsenhausen beginnen. Innerhalb
von drei Jahren wird das über 50 Jahre alte
Gebäude in mehreren Bauabschnitten saniert.
• M
it einem großen Jubiläumsfest feiert der Teilort
Mittelbuch sein 850-jähriges Bestehen.
• E
rfolgreicher Nachwuchsmusiker: beim
44. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in
Nürnberg gewinnt Steffen Moll den zweiten
Preis. Damit gehört er zu den besten sechs
Schlagzeugern seiner Altersgruppe in Deutschland.
Königsdragoner feiern 20-jähriges Bestehen
Chronik 2007
F
urchtlos und treu: diesen Leitspruch haben sich die
„Königsdragoner“ auf die Fahnen geschrieben. Mit
einer Reitermesse sowie Reit- und Fahrvorführungen
feierte die berittene Stadtgarde ihr 20-jähriges Bestehen. Ziel
der 1987 gegründeten Königsdragoner ist es, die Tradition des
ehemaligen württembergischen Dragonerregiments „König“
zu pflegen. Die Mitglieder tragen deshalb die Uniform dieses
Kavallerieregiments, dessen Ursprung bis in das Jahr 1686 zurückreicht und in dem ehemals auch Soldaten aus dem Kloster
Ochsenhausen dienten. Heute kommen die Königsdragoner
vor allem bei festlichen Anlässen zum Einsatz, wo sie in ihren
historischen Uniformen und mit ihren geschmückten Pferden
ein farbenprächtiges Bild bieten. Ein besonderes Anliegen ist
der Stadtgarde auch die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zur italienischen Partnerstadt Subiaco.
Juni
• W
echsel an der Spitze des Öchsles: der
frühere Landrat Peter Schneider gibt den
Aufsichtsratsvorsitz der Öchsle-Bahn AG an
seinen Nachfolger Dr. Heiko Schmid ab.
• H
oher Besuch: der Tübinger Regierungspräsident Hermann Strampfer kommt
mit dem Öchsle nach Ochsenhausen.
• Doppeljubiläum an der Grund- und
Hauptschule Reinstetten: Mit einem Schulfest wird
das 40-jährige Jubiläum der Hauptschule und das
20-jährige Bestehen der Grundschule gefeiert.
• D
as städtische Freibad Ziegelweiher wird
50 Jahre alt. Zugleich feiert die DLRG-Ortsgruppe
Ochsenhausen ihr 50-jähriges Bestehen.
• B
eim Fürstenwaldlauf kämpfen wieder
zahlreiche Athleten um Zeiten und Plätze.
• 2 0 Jahre Öchslefest: mit einem bunten Festzug wird
das Jubiläum des traditionellen Stadtfestes gefeiert.
Ein farbenprächtiges Bild:
die Königsdragoner in ihren schmucken Uniformen
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Doppeljubiläum
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Regie von Alexander Weiß in monatelanger Arbeit entstanden
ist. Unter dem Titel „…rund ums Hattenburger Käppele“
zeichnet das 130 Seiten starke Werk liebevoll die Geschichte
der Kapelle und des Ortes nach.
150 Jahre Kapelle und
880 Jahre Hattenburg
Nicht zuletzt durch die neue Ortschronik, die zu einer
Fundgrube auch für kommende Generationen werden dürfte,
war das Kapellenfest in Hattenburg ein Ereignis, das über den
Tag hinaus in Erinnerung bleiben wird. Auch wenn trotz des
Doppeljubiläums die Kollekte beim diesjährigen Kapellenfest
weit hinter früheren Jahren zurückgeblieben ist. Im Jahre 1923
etwa – dies ist ebenfalls der neuen Chronik zu entnehmen –
wurden beim Gottesdienst sage und schreibe „17 Milliarden
150 Millionen 570 Tausend 500 Mark“ geopfert. Zu diesem
Rekordergebnis trug allerdings weniger die Spendenfreudigkeit
der Hattenburger bei, sondern die seinerzeit galoppierende
Inflation...
F
ast ganz Hattenburg war beim diesjährigen Kapellenfest
an Christi Himmelfahrt auf den Beinen. Kein Wunder,
galt es doch an diesem Tag gleich ein doppeltes Jubiläum
zu feiern: die dortige Kapelle wurde 150 Jahre alt, und gleichzeitig konnte der Ochsenhauser Teilort auf sein 880-jähriges
Bestehen zurückblicken.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hattenburg im Jahr
1127. Graf Rudolph von Chur (Montfort) tauschte damals
von Graf Eberhard von Kirchberg sein Gut zu Walpertshofen
gegen das Gut Hattenburg und schenkte es dem Kloster Ochsenhausen. Seinen Namen verdankt das Dorf vermutlich einer
Burg, die einst südwestlich des Ortes gestanden haben soll.
Ein Schmuckstück Hattenburgs ist die Kapelle in der
Ortsmitte. Sie wurde am 23. Dezember 1856 geweiht – „bei
großem Volksandrang“, wie es in den Annalen heißt. Heute
steht sie im Eigentum der Stadt Ochsenhausen, die das Gebäude
zuletzt Anfang der 1990er-Jahre grundlegend sanierte. Ihrer
Kapelle sind die Hattenburger von jeher eng verbunden. Bis
heute unterstützen die Bürger durch Spenden den Unterhalt
des Bauwerks, das von der örtlichen Kapellenpflege betreut
wird.
Nachdem das alljährliche „Käppelesfest“ in Hattenburg
bereits in normalen Jahren ein wichtiges Datum im Jahreslauf
ist, galt dies umso mehr für das Jubiläumsjahr. Höhepunkt
war ein Festgottesdienst mit Pfarrer Sigmund Schänzle im
eigens aufgebauten Festzelt. Dazu führte eine Prozession von
der Ochsenhauser Klosterkirche nach Hattenburg. Am Jubiläumstag wurde auch eine Ortschronik vorgestellt, die unter der
Die Hattenburger sind stolz auf ihre schöne Kapelle
in der Dorfmitte
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Auf dem Linzmeier-Areal entsteht ein
Einkaufszentrum
Chronik 2007
Juli
D
as größte städtebauliche Sanierungsprojekt der letzten Jahre konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
Vor wenigen Wochen wurde auf dem einstigen
„Linzmeier-Areal“ ein neues Einkaufszentrum eröffnet.
• D
er alte Bürgermeister der Stadt Ochsenhausen
ist der neue: mit über 98 Prozent der abgegebenen
Stimmen wird der bisherige Amtsinhaber Andreas
Denzel bei der Bürgermeisterwahl eindrucksvoll
für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.
Wo zuvor viele Jahre lang Baustoffe gelagert waren, können
nun die Ochsenhauser Bürger einkaufen. Auf dem rund
6 500 Quadratmeter großen Grundstück sind zwei moderne
Gebäude entstanden: Sie beherbergen den Discounter PLUS,
die Textilfirma AWG, die Risstal-Metzgerei und die Bäckerei
Häussler. Diese Geschäfte leisten einen Beitrag zu einem besseren Einzelhandelsangebot in der Rottumstadt, war doch bei
der Stadtmarketinginitiative OX-21 beklagt worden, dass es in
Ochsenhausen zu wenig Bekleidungsgeschäfte gebe.
• F
ührungswechsel beim Altenzentrum Goldbach:
Thomas Zimmermann wird als Nachfolger von
Guido Uhl zum neuen Geschäftsführer bestellt.
• Knapp
geschlagen: trotz der unglücklichen Finalniederlage gegen Bad Waldsee schlägt sich Ochsenhausen
beim Wettbewerb um die Radio-7-Hauptstadt
hervorragend und wird würdiger Vizemeister.
Bis die ersten Einkaufswagen durch die Kassen rollten,
mussten aber zahlreiche Hürden überwunden werden. Die
Neugestaltung dieser innerstädtischen Brachfläche war nicht
• D
ie Katholische Kirchengemeinde
Ochsenhausen feiert das Benediktusfest.
• Über eine Spende der Kreissparkasse darf sich
die städtische Jugendmusikschule freuen. Die
Sparkasse bedenkt alle Jugendmusikschulen
im Kreis mit einem Betrag von 1 000 Euro.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
nur das größte, sondern auch das schwierigste und langwierigste
Sanierungsprojekt der letzten Jahre. Es galt mehrere angrenzende Flächen zu erwerben, damit das Grundstück überhaupt
bebaubar war. Dazu mussten ein Teil der Alten Straße verlegt
und das Gelände über die Güterbahnhofstraße neu erschlossen
werden. Zusätzliche Probleme bereiteten die in diesem Bereich
verlaufenden Gleise der Öchsle-Museumsbahn. Und schließlich musste noch ein potenter Investor gefunden werden, der
die von der Stadt gemachten städtebaulichen Vorgaben akzeptierte. Dieser fand sich schließlich mit der Schemmerhofener
Firma activ immobilien.
Chronik 2007
Juli
• S
erenadenkonzert der Stadtkapelle
auf dem Marktplatz.
• D
as Altenzentrum Goldbach feiert
sein 10-jähriges Bestehen.
• H
eiße Öfen auf dem Klosterhof: Ochsenhausen ist Ziel einer Harley-DavidsonAusfahrt mit rund 500 Bikern.
Nach der langen Planungszeit war die Freude bei der Einweihung umso größer. Ein kleiner Wermutstropfen ist der noch
fehlende Kreisverkehr am Bahnübergang der B 312. Doch
auch hier konnte Bürgermeister Andreas Denzel vermelden,
dass es vorangehe. Wenn Bund und Land die nötigen Gelder
zur Verfügung stellten, könne voraussichtlich bereits 2008 mit
dem Bau begonnen werden.
• D
er Liederkranz Ochsenhausen lädt
zu seinem Jahreskonzert ein.
• D
er Mensch begegnet seinem Engel: unter diesem
Titel sind im Klostermuseum Skulpturen des
Holzbildhauers Gunter Schmidt-Riedig zu sehen.
Das neue Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Linzmeier-Areal
• B
ei der Öchsle-Museumsbahn wird
der 200 000. Fahrgast begrüßt.
• M
it einem Festwochenende feiert der Sportverein
Mittelbuch sein 75-jähriges Bestehen.
• E
in Fest für die Katholische Kirchengemeinde
Ochsenhausen: mit Martin Mayer feiert erstmals
seit vielen Jahren wieder ein Neupriester Primiz
in seiner heimatlichen Kirchengemeinde.
38
39
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Polizei in neuen Räumen
Bei einem Tag der offenen Tür im Sommer öffnete der
neue Polizeiposten seine Türen für die Öffentlichkeit. Die
Gesetzeshüter nutzten dabei die Gelegenheit, über ihre Arbeit
zu informieren: über Waffen und Drogen ebenso wie über
Geschwindigkeitskontrollen und die Methoden der modernen
Kriminaltechnik. Und selbstverständlich konnte auch die neue
„Arrestzelle“ besichtigt werden. Leuchtende Augen gab es vor
allem bei den jungen Besuchern, die sich auf ein schweres
BMW-Polizeimotorrad schwingen und sich dabei wie auf
Verbrecherjagd fühlen durften.
N
eue Heimat für die Polizei: zu Jahresbeginn bezog der
Polizeiposten Ochsenhausen sein neues Dienstgebäude an der Biberacher Straße. Der Neubau ersetzt
den bisherigen Dienstsitz in der Bahnhofstraße. Die dortige
Jugendstilvilla war zwar baulich reizvoll, aber technisch veraltet
und für die Beamten seit vielen Jahren zu klein. Im modernen
Neubau stehen Postenleiter Roland Ogger und seinen 21 Mitarbeitern nun 326 Quadratmeter Fläche auf drei Geschossen
und modernste Kommunikationstechniken zur Verfügung.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Gentechnikfreie Zone Ochsenhausen
Stiftung unterstützt Arbeit der Feuerwehr
„Mein Acker bleibt gentechnikfrei“
ls eine der ersten Feuerwehren in Baden-Württemberg
hat die Freiwillige Feuerwehr Ochsenhausen eine eigene
Stiftung ins Leben gerufen. Damit soll die ehrenamtliche Arbeit unterstützt und die Existenz der Wehr langfristig
gesichert werden. Die Stiftungserträge werden zweckgebunden verwendet und sollen der Aus- und Weiterbildung der
Wehrleute, für Lehrfahrten und Veranstaltungen sowie der
Unterstützung von Angehörigen und Hinterbliebenen von
Feuerwehrleuten dienen, die bei einem Einsatz verunglücken.
Auch die Jugendfeuerwehr und der Spielmannszug sollen
gefördert werden. Die neue Feuerwehrstiftung wird unter
dem Dach der Kreissparkasse Biberach geführt, die auch das
Stiftungsvermögen verwaltet.
A
E
ine gentechnikfreie Zone wurde in Ochsenhausen
begründet. Über 20 Landwirte aus Ochsenhausen und
Hattenburg verpflichteten sich freiwillig, auf die
Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen auf ihren Äckern
und Wiesen zu verzichten. Nach Gutenzell-Hürbel und
Mittelbuch-Ummendorf ist dies die dritte gentechnikfreie
Zone im Landkreis Biberach. Die beteiligten Bauern wollen
damit ein deutliches Signal gegen die „grüne Gentechnik“
setzen, von der sie unkalkulierbare Risiken befürchten. Auch
die Kirchen und der neugegründete Bürgerverein OX-21
unterstützen die Initiative. Ihren Kampf gegen die Politik und
die mächtigen Saatgutkonzerne halten die Landwirte keineswegs für aussichtslos. „Wir stehen in einem großen Netzwerk“,
betont Initiator Hans Holland. Überall rege sich Widerstand:
nicht nur in Oberschwaben, sondern auch am Bodensee, im
Allgäu, aber auch in Norddeutschland und in Österreich.
Abbildung links
Früh übt sich: die kleine Marvin fühlt sich beim Tag der offenen
Tür der Polizei sichtlich wohl auf dem schweren PolizeiMotorrad
Abbildung rechts
Vereint im Kampf gegen die grüne Gentechnik: die Landwirte
aus Ochsenhausen und Hattenburg mit dem stellvertretenden
Bürgermeister und Jäger Ernst Leitritz, Initiator Hans Holland
und Kreisobmann Gerhard Glaser (von rechts)
40
41
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Ochsenhausen fest in närrischer Hand
Chronik 2007
O
chsenhausen als Nabel der närrischen Welt: die örtliche Karnevalsgesellschaft-Narrenzunft war Gastgeber
des 26. Landesnarrentreffens der württembergischen
Karnevalsvereine, das erstmals in Oberschwaben stattfand.
Höhepunkt war der Große Umzug mit rund 5 000 Teilnehmern. Die vielen Garden, Prinzenpaare und Maskengruppen,
begleitet von zahlreichen Musikkapellen und fantasievoll
geschmückten Wagen, boten den begeisterten Zuschauern ein
farbenprächtiges Bild. Auch Mittelbuch war fest in närrischer
Hand, denn über 2 400 Hästräger verwandelten beim Großen
Narrensprung der Narrenzunft Mittelbuch das Dürnachtal in
einen Hexenkessel.
August
• D
ie Landesakademie für die musizierende Jugend
lädt zu ihrem Musiksommer ein. Höhepunkte
sind Konzerte mit dem Interregionalen
Jugendsymphonieorchester und den Chören der
Partnerregionen Baden-Württembergs sowie eine
Jazzreihe. Zum Abschluss des Musiksommers
wird mit einem großen Kirchenkonzert der
250. Geburtstag des ehemaligen Ochsenhauser
Klosterkomponisten Aemilian Rosengart gefeiert.
• Eine
Bürgerreise führt in die italienische
Partnerstadt Subiaco.
Inzwischen hat bereits wieder die fünfte Jahreszeit begonnen.
Wie in jedem Jahr wurde in Ochsenhausen, Mittelbuch und
Reinstetten pünktlich am 11.11. die närrische Saison mit der
Taufe der Masken eröffnet. Dem neuen Prinzenpaar Wolfgang
IV. (Wolfgang Späth) und Heike I. (Heike Tröster) ist dabei
nur eine kurze Regentschaft in Kuhhausen beschieden, denn
mit dem Aschermittwoch am 6. Februar ist schon wieder alles
vorbei.
• K
eine Langeweile in den Sommerferien:
das Sommerferienprogramm, das die Stadt
Ochsenhausen in Zusammenarbeit mit den
örtlichen Vereinen anbietet, sorgt für Spiel, Spaß
und Abwechslung bei den Daheimgebliebenen.
Fest in närrischer Hand
war Kuhhausen beim Landesnarrentreffen
42
43
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Chronik 2007
Beste Noten für Ochsenhausen
40 Jahre Bildungswerk Ochsenhausen
ie haben hervorragende Voraussetzungen für eine
prosperierende Zukunft!“ Auf diesen Nenner brachte
IHK-Geschäftsführer Otto Sälzle die Ergebnisse einer
Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ulm.
Ochsenhausen hatte bei dieser Untersuchung beste Noten
erhalten. Danach liegen Image und Kulturangebot ebenso wie
Umwelt, Freizeitangebote, Wohnraumversorgung und Schulen
weit über dem Durchschnitt der Region. Auch bei der Wirtschaftsstruktur, der Arbeitslosigkeit und Kaufkraft und nicht
zuletzt bei der Zufriedenheit der Unternehmer mit ihrem Standort
liegt die Stadt vorn. Bemängelt wurden die Einkaufsverhältnisse,
der öffentliche Nahverkehr und vor allem die Verkehrsverhältnisse wegen der fehlenden Ortsumgehung. Mit Zufriedenheit
registriert haben dürfte Bürgermeister Andreas Denzel dagegen,
dass „Bürokratie und Verwaltung“ bei der Umfrage sehr gut
weggekommen sind.
ier Jahrzehnte Erwachsenenbildung: mit einer
Reihe von Veranstaltungen feierte das Bildungswerk
Ochsenhausen sein 40-jähriges Bestehen. Eröffnet
wurde das Jubiläumsprogramm mit einem Vortrag von Bischof
Dr. Gebhard Fürst zum Thema „Bildung“. Den Schlusspunkt
setzte Dr. Bernhard Bueb, der langjährige Leiter der renommierten
Internatsschule von Schloss Salem. Er sprach im vollbesetzten
Bibliothekssaal des Klosters über „Bildung und Erziehung“.
S
September
• B
ei einem Konzert zum 25. Geburtstag begeistert
die Schwabenrock-Combo PommFritz 2 000 Fans.
• G
roßer Bahnhof: mit einem Bahnhofsfest
feiert der Öchsle-SchmalspurbahnVerein sein 25-jähriges Bestehen.
• U
mbau an der Kreisklinik Ochsenhausen: bei
einem Tag der offenen Tür werden die modernisierten Räumlichkeiten und der neugeschaffene
Informationsraum der Öffentlichkeit vorgestellt.
• F
ür die Schüler beginnt wieder der Ernst
des Lebens: 2 513 Schüler besuchen im
neuen Schuljahr die städtischen Schulen in
Ochsenhausen, Mittelbuch und Reinstetten.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Walter Ertl und Anton Harsch. Die Anfänge waren bescheiden: Das erste Programm von 1968/69 umfasste gerade einmal
knapp zwei Seiten. Inzwischen hat sich das Bildungswerk zu
einer ausgewachsenen Erwachsenenbildungseinrichtung entwickelt, die aus der Rottumstadt nicht mehr wegzudenken ist.
Das aktuelle Programm bietet auf 60 Seiten rund 160 Kurse
mit über 100 verschiedenen Dozenten an – vom Computerkurs
bis zum Weinseminar und von der Lernwerkstatt für Schüler
bis zu Gymnastik-, Schwimm- und Sprachkursen. Getragen
wird die Einrichtung gemeinsam vom Kolping-Bildungswerk
Baden-Württemberg, der Stadt Ochsenhausen und der Kolpingsfamilie Ochsenhausen. Ehrenamtlicher Vorsitzender ist
Wilfried King, die Geschäftsführung besorgt Andrea Werz.
V
Aus der Taufe gehoben wurde das Bildungswerk Ochsenhausen am 17. Oktober 1967. Männer der ersten Stunde waren
• D
er Kindermusikzug kommt: am städtischen
Kindergarten wird mit Unterstützung der städtischen
Jugendmusikschule, der Polizei, dem Bürgerverein
OX-21 und der Landesakademie für die musizierende
Jugend ein gemeinsames Präventionsprojekt gestartet.
• E
ine Messe im Ochsenhauser Rathaus
informiert über das Thema Demenz.
• M
it einem großen Familiensonntag feiert
der Handball-Sportverein Reinstetten/
Ochsenhausen sein 30-jähriges Bestehen.
Ausgezeichnet: mit Walter Ertl (rechts) ehrte Regierungspräsident
Hermann Strampfer den Mitbegründer des Bildungswerks
mit der Staufermedaille des Landes
• G
ute Noten für Ochsenhausen: die IHK Ulm stellt
die Ergebnisse einer Standortuntersuchung vor.
44
45
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Jubiläum der Grund- und Hauptschule Reinstetten
Chronik 2007
„Eine intakte Schule, auf die wir stolz sind“
Oktober
D
oppelten Grund zum Feiern gab es an der Schule
in Reinstetten. Mit einem großen Schulfest wurde
das 40-jährige Bestehen der Hauptschule gefeiert.
Gleichzeitig jährte sich zum 20. Male die Wiedereinrichtung
der dortigen Grundschule.
• Ochsenhausen lädt zum Michaelimarkt ein.
• I m Fruchtkasten geht die Große Miró-Sommerausstellung zu Ende. Mit über 13 000 Besuchern zählt
die Bilderschau zu den erfolgreichsten Ausstellungen
in der Geschichte der städtischen Galerie.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Rauschenden Beifall der Festgäste gab es für die Theateraufführung „Die kleine Hexe“. Die Schüler der Klassen 2 bis 9
zauberten die vergnügliche Geschichte der kleinen Hexe und
des Raben Abraxas gekonnt auf die Bühne. Bei einem anschließenden Rundgang konnten sich die Gäste davon überzeugen,
was an der Reinstetter Schule vor allem in den Bereichen
Bildende Kunst und Technik geleistet wird. Auch die eigens
zum Jubiläum entstandene Festschrift fand großen Anklang.
Chronik 2007
Oktober
• D
er Liederkranz Reinstetten feiert sein
40-jähriges Bestehen mit einem Regionssingen.
• M
it der Einweihung eines Einkaufszentrums auf
dem sogenannten Linzmeier-Areal findet eines der
größten und schwierigsten Sanierungsvorhaben
der letzten Jahre einen erfolgreichen Abschluss.
Die Hauptschule in Reinstetten entstand Ende der 1960erJahre im Zuge der Schulreform. Gleichzeitig verlor der Ochsenhauser Teilort seine Grundschüler, die von da an in den
Nachbarorten Gutenzell und Hürbel eingeschult wurden. Erst
1977 gelang es, diese Fehlentwicklung zu korrigieren und die
Grundschule zurück zu holen.
• N
och einmal mit einem blauen Auge davongekommen: auf diesen Nenner bringt Bürgermeister
Andreas Denzel den Rechnungsabschluss für das
Jahr 2006. Statt des befürchteten Defizits von zwei
Millionen Euro schließt der Verwaltungshaushalt
nur mit einem Minus von 932 000 Euro ab,
also um über 1,1 Millionen Euro besser.
• D
ie Stadt Ochsenhausen schließt mit der
Energieversorgung Baden-Württemberg
(EnBW) einen neuen Stromkonzessionsvertrag
mit einer Laufzeit von 20 Jahren ab.
Der Jubiläumsfestakt vor zahlreichen Ehrengästen und
vielen ehemaligen Schülern und Lehrern zeigte, dass sich
die Reinstetter Schule in den letzten Jahrzehnten prächtig
entwickelt hat. Dies gilt nicht nur für die Grundschule, sondern auch für die Hauptschule: „Unsere Hauptschule ist eine
intakte Schule, auf die wir stolz sind“, betonte Rektor Helmut
Russ. Auch Bürgermeister Andreas Denzel sprach von einem
„Musterbeispiel Reinstetten“. Die hiesige Schule habe nichts
gemein mit dem Zerrbild der Hauptschule, das gegenwärtig
in der Öffentlichkeit gezeichnet werde. Die Reinstetter Schule
eröffne ihren Schülern Zukunftsperspektiven in einer intakten
Schulfamilie: Ihr gelinge es jedes Jahr wieder aufs neue, allen
Schulabgängern einen Ausbildungsplatz zu vermitteln.
• D
er Gewerbeverein Ochsenhausen lädt zum
alljährlichen verkaufsoffenen Sonntag ein.
• V
olles Haus beim Thema Energie: im Ochsenhauser
Rathaus findet das vierte kreisweite Energieforum
statt. Gleichzeitig wird die erste Außenstelle
der Energieagentur Biberach eröffnet.
• D
as Ochsenhauser Frauenfrühstück feiert
sein 10-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum ist
die Kabarettistin „Kächeles Lena“ zu Gast.
• P
erfekter Einsatz: bei einer gemeinsamen
Hauptübung demonstrieren die örtlichen
Feuerwehren gemeinsam ihre Leistungsfähigkeit.
Stolz auf seine Schule: Rektor Helmut Russ von der Grund- und
Hauptschule Reinstetten
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47
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Investitur von Pfarrer Thomas Augustin
Kirchengemeinderatsvorsitzende Ernst Schädle den neuen
Seelsorger. Dabei legte Pfarrer Thomas Augustin sein Gelöbnis
ab. Unter dem Beifall der Gemeinde übergab Ernst Schädle
dem neuen Hausherrn die Schlüssel der Pfarrkirche St. Urban:
„Dankbar nehmen wir Ihren Dienst an!“
„Dankbar nehmen wir Ihren Dienst an“
R
einstetten hat einen neuen Pfarrer: Mit einem festlichen Hochamt haben die Kirchengemeinden der
Seelsorgeeinheit Reinstetten, Laubach, Gutenzell und
Hürbel zu Jahresbeginn die Amtseinführung von Thomas
Augustin gefeiert. Der gebürtige Riedlinger folgte Pfarrer
Rupert Willburger nach, der im letzten Jahr eine neue Pfarrstelle im Allgäu übernommen hatte.
Beim anschließenden Gemeindefest war reichlich Gelegenheit
zum Gespräch und zum gegenseitigen Kennenlernen. Abgeschlossen wurde der Tag mit einer feierlichen Dankandacht in der
ehemaligen Klosterkirche St. Cosmas und Damian in Gutenzell.
Mit Dekan Ekkehard Schmid (links) und einer Reihe von
Mitzelebranten feierte der neue Pfarrer Thomas Augustin (2. von
links) seinen ersten Gottesdienst in Reinstetten
Beim Gottesdienst in der überfüllten Pfarrkirche in Reinstetten begrüßten Dekan Ekkehard Schmid und der zweite
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Abschied vom Dekanat Ochsenhausen
Chronik 2007
M
it einem Abendgottesdienst haben die Geistlichen
des Dekanats Ochsenhausen Abschied von ihrem
Dekanat genommen. Nach fast 44 Jahren endet
am Jahresende die Geschichte des Dekanats. Im Zuge einer
Strukturreform der Diözese werden zugleich die Dekanate
Laupheim, Riedlingen und Biberach aufgelöst. Sie gehen in
einem künftigen Großdekanat Biberach auf, das sich mit den
Grenzen des Landkreises deckt.
November
• 2 5 Jahre Hilfe für Afrika: der Förderverein Piéla
Bilanga feiert in Anwesenheit des Botschafters von
Burkina Faso sein 25-jähriges Bestehen.
• M
ein Acker bleibt gentechnikfrei: über
20 Landwirte aus Ochsenhausen und Hattenburg
proklamieren eine gentechnikfreie Zone.
Der Abschiedsgottesdienst war geprägt von Jubel und Dankbarkeit für die über vier Jahrzehnte lange Dekanatsgeschichte.
Dekan Sigmund F. J. Schänzle rief dazu auf, die Anpassung an
moderne Strukturen als Herausforderung anzunehmen: „Wir
sind unterwegs, wir machen neue Schritte, und wir müssen
uns stets neu orientieren.“ So wie im ehemaligen Dekanat
Ochsenhausen so werde es auch künftig in größerem Rahmen
die Begegnung miteinander geben. In den inzwischen zehn
Jahre alten Seelsorgeeinheiten habe man bereits wertvolle Erfahrungen in der gemeindeübergreifenden Arbeit gesammelt.
• B
ei einer Modelleisenbahnbörse in der Kapfhalle
kommen alle Eisenbahnfreunde auf ihre Kosten.
• D
ie Evangelische Kirchengemeinde wählt die
Kirchengemeinderäte und die Mitglieder zur
Landessynode.
• B
ei einem Landvolkforum in Reinstetten spricht
Regierungspräsident Hermann Strampfer über
die „Zukunft der Dörfer Oberschwabens“.
• A
m 11.11. um 11:11 Uhr wird die närrische Saison
eröffnet. In Ochsenhausen wird das neue Prinzenpaar
Wolfgang IV. (Wolfgang Späth) und Heike I.
(Heike Tröster) vorgestellt. Auch in Reinstetten und
Mittelbuch werden die neuen Masken getauft.
• D
er Martinimarkt beendet die Reihe
der traditionellen Jahrmärkte.
• M
enschen wie Du und ich: mit einer Fotoausstellung
mit Portraits von Behinderten im Rathaus werben die
Heggbacher Einrichtungen für ihre Arbeit.
48
49
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Wir gratulieren
zum 80. Geburtstag
13. Januar
22. März
24. März
27. März
27. März
06. April
11. April
13. April
27. April
30. April
30. April
02. Mai
03. Mai
15. Mai
19. Mai
03. Juni
Sofie Freisinger
Ochsenhausen
Gertrud Dengler
Ochsenhausen
Viktor Hoffmann
Ochsenhausen
Margareta Ludwig
Ochsenhausen
Veronika Rapp
Ochsenhausen
Georg Adamski
Ochsenhausen
Klara Schultheiss
Ochsenhausen
Josefine Kehrle
Reinstetten
Hans Gundelbacher
Ochsenhausen
Hedwig Bär
Ochsenhausen
Wilhelm Ruopp
Ochsenhausen
Erich Baumgärtner
Ochsenhausen
Dr. Hubert Eh
Ochsenhausen
Rosina Kocur
Ochsenhausen
Alois Seitz
Ochsenhausen
Gertrud Fesseler
Reinstetten
08. Juni
12. Juni
16. Juni
20. Juni
13. Juli
29. Juli
05. August
13. August
18. August
26. August
26. August
27. August
06. September
29. September
02. Oktober
05. Oktober
15. Oktober
15. Oktober
50
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Theresia Hildenbrand
Ochsenhausen
Frida Hepp
Goppertshofen
Josef Högerle
Goppertshofen
Frieda Vogel
Ochsenhausen
Maria Bollinger
Goppertshofen
Richilde Stark
Ochsenhausen
Josefine Schubert
Ochsenhausen
Franz Deiß
Ochsenhausen
Alois Jäger
Ochsenhausen
Theresia Kling
Ochsenhausen
Maria Ludwig
Ochsenhausen
Pia Walz
Ochsenhausen
Karl Hampp
Reinstetten
Josef Ruß
Ochsenhausen
Konrad Hörnle
Mittelbuch
Franz Traub
Mittelbuch
Elisabetha Baier
Goldbach
Theresia Schmidt
Ochsenhausen
25. Oktober
09. November
12. Dezember
19. Dezember
27. Dezember
31. Dezember
Karolina Lemke
Ochsenhausen
Viktoria Hörmann
Ochsenhausen
Maria Draeger
Ochsenhausen
Pia Kasper
Ochsenhausen
Barbara Ruopp
Ochsenhausen
Max Merk
Wennedach
Chronik 2007
November
• Z
um vierten Mal wird der Förderpreis der
städtischen Jugendmusikschule verliehen.
Mit insgesamt 82 Kindern und Jugendlichen in
23 Ensembles werden so viele Teilnehmer
wie nie zuvor ausgezeichnet.
• E
ine Ausstellung mit Horst Reichle beschließt
die Ausstellungsreihe in der städtischen
Galerie im Fruchtkasten des Klosters.
• O
chsenhausen im Fernsehen: das LandesschauMobil des Südwestrundfunks berichtet eine
Woche lang aus der Rottumstadt. Themen sind
unter anderem das Kloster, die Landesakademie
für die musizierende Jugend und das Öchsle.
Ehejubilare 2007
Goldene Hochzeiten
22. Februar
30. März
13. April
13. Oktober
Alfred und Frieda Utz
Mittelbuch
Horst und Leni Schuchardt
Reinstetten
Karl und Marianne Walter
Mittelbuch
Josef und Elfriede Patzelt
Ochsenhausen
51
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
21. Januar
09. Februar
01. März
20. März
06. April
03. Juli
28. Juli
17. Oktober
06. November
12. Dezember
12. Juli
17. Juli
12. November
16. Dezember
17. Dezember
25. April
02. August
90 Jahre und älter
05. August
03. April
09. April
15. Juni
28. Juni
27. Oktober
19. November
17. April
05. Juni
27. Juni
31. August
04. Oktober
18. November
12. Oktober
August Engst
Laubach
90.
Theresia Hörmann
Ochsenhausen
90.
Maria Sauter
Ochsenhausen
90.
Rosalia Dillenz
Ochsenhausen
90.
Benedikt Miller
Ochsenhausen
90.
Julius Deiringer
Ochsenhausen
90.
Ottilie Göringer
Ochsenhausen
90.
Ingeborg Glausnitzer
Ochsenhausen
91.
Franziska Glökler
Ochsenhausen
91.
Hedwig Schlingplässer
Ochsenhausen
91.
Maria Schad
Ochsenhausen
92.
Elisabeth Ertl
Ochsenhausen
92.
Margarete Hölz
Ochsenhausen
92.
Elisabeth Schmidt
Ochsenhausen
92.
Johannes Mayer
Laubach
92.
Kreszenz Ruf
Ochsenhausen
93.
Josefine Wespel
Mittelbuch
93.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Frida Ammann
Ochsenhausen
Elisabetha Heß
Wennedach
Theresia Loderer
Ochsenhausen
Margot Wulff
Ochsenhausen
Theresia Aßfalg
Ochsenhausen
Walburga Haag
Ochsenhausen
Margarete Hartwig
Ochsenhausen
Fritz Klawitter
Ochsenhausen
Karla Rößler
Ochsenhausen
Barbara Fezer
Ochsenhausen
Rosa Karremann
Ochsenhausen
Bernhard Gruber
Reinstetten
Emilia Bangert
Ochsenhausen
Rosa Schrodi
Mittelbuch
25 Jahre Förderverein Piéla-Bilanga
93.
94.
94.
94.
Damit wurden zahlreiche Schulen gebaut, eine Wasserversorgung mit solarbetriebenen Tiefbrunnen aufgebaut und die
Landwirtschaft gefördert. Kleinkredite für dörfliche Projekte
wurden vergeben, Nahrungsmittel für Notzeiten eingelagert
und ein Frauenhaus gebaut.
„Das Herz der Menschen ist überall gleich“
S
ein 25-jähriges Bestehen feierte der Förderverein PiélaBilanga mit einer Feierstunde im Kundenforum der
Kreissparkasse Ochsenhausen. Der Botschafter von Burkina Faso, Xavier Niodogo, und viele weitere Gäste würdigten
dabei die Leistungen des Vereins.
Botschafter Xavier Niodogo würdigte die Leistungen des
Fördervereins und dankte ihm im Namen seines Landes. Die
Bevölkerung von Burkina Faso sei dankbar für die erhaltene
Unterstützung: „Das Herz der Menschen ist überall gleich!“
Vieles habe sich in seinem Land schon verändert: die Frauen
verwalteten die Besitztümer der Familie besser „und auch
die Männer haben angefangen zu arbeiten“, konstatierte der
schwarzafrikanische Politiker unter Heiterkeit und Beifall der
Gäste.
94.
94.
94.
Der Dank der Redner galt vor allem dem Gründungsvorsitzenden Erich Reck, der seit einem Vierteljahrhundert Motor
des Vereins ist. Insgesamt hat der Förderverein während dieser
Zeit 900 000 Euro an Spenden gesammelt und im früheren
Obervolta, einem der ärmsten Länder der Erde, investiert.
95.
95.
95.
96.
96.
97.
98.
Strahlende Gesichter bei der Jubiläumsfeier (von rechts): Bürgermeister
Andreas Denzel, Pastor David Damolga aus Piela, Erich Reck,
Botschafter Xavier Niodogo, Attaché Saidou Dao, der Steinhauser
Bürgermeister Leo Heine, Dr. Nikolas Stoermer vom Landratsamt
Biberach und Johannes Angele aus Reinstetten
52
53
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Primiz von Martin Mayer
Chronik 2007
„Danke für einen unvergesslichen Tag“
Dezember
E
in Festtag für die Katholische Kirchengemeinde
Ochsenhausen: mit Martin Mayer feierte erstmals
seit vielen Jahren wieder ein Priester Primiz in seiner
heimatlichen Kirchengemeinde. Die Priesterweihe hatte er
bereits eine Woche zuvor durch Bischof Dr. Gebhard Fürst in
der Klosterkirche in Neresheim empfangen.
• D
er jährliche Weihnachtsmarkt im Himmelreich
des Barock verwandelt den Klosterhof wieder in
ein romantisches Weihnachtsdorf. Abgeschlossen
wird der Weihnachtmarkt mit einer Festlichen
Adventsmusik des Kammerorchesters.
• D
as Öchsle unterbricht seinen Winterschlaf
für die beliebten Nikolausfahrten.
Höhepunkt der Feierlichkeiten war der festliche Primizgottesdienst, den der Neupriester gemeinsam mit einer ganzen
Reihe von Mitbrüdern zelebrierte. Die Klosterkirche konnte
die zahlreichen Gläubigen nicht fassen, so dass die Messe
auf den Kirchplatz übertragen wurde. Die Festpredigt hielt
Domkapitular Heinrich Maria Burkhardt. Musikalisch wurde
der Primizgottesdienst durch den Chor der Seelsorgeeinheit
St. Benedikt gestaltet. Ulrich Werther hatte aus diesem Anlass
für den Primizianten, der früher bei der Stadtkapelle und der
Rich-Omega-Band aktiv war, eigens eine Messe komponiert.
• P
uppenträume: eine Ausstellung im Klostermuseum entführt in die bunte Wunderwelt
der Puppen und Puppenstuben.
• D
ie Stadtkapelle Ochsenhausen lädt zu ihrem
Jahreskonzert in den Bräuhaussaal ein.
• W
eihnachtskonzerte der Musikkapellen Mittelbuch und Reinstetten beschließen das Jahr.
Am Ende des Gottesdienstes dankte Martin Mayer den
Gläubigen seiner Heimatgemeinde für einen „unvergesslichen
Primiztag“. Inzwischen hat der frischgebackene Priester sein
erstes Amt als Vikar in Ellwangen an der Jagst angetreten.
• B
ei den Internationalen Volkswandertagen
ist Ochsenhausen wieder das Ziel zahlreicher Wanderer aus nah und fern.
• A
bschied: nach fast 44 Jahren geht die Geschichte des
Katholischen Dekanats Ochsenhausen zu Ende. Im
Zuge einer Strukturreform der Diözese geht das
Dekanat in einem künftigen Großdekanat Biberach auf.
Bei Bilderbuchwetter feierte Martin Mayer (links, mit Pfarrer
Sigmund F.J. Schänzle) Primiz in seiner Heimatgemeinde
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Unsere Toten
Ochsenhausen
05.03.2007
15.03.2007
18.03.2007
19.03.2007
19.03.2007
20.03.2007
24.03.2007
29.03.2007
02.04.2007
03.04.2007
11.04.2007
11.04.2007
14.04.2007
20.04.2007
21.04.2007
24.04.2007
01.05.2007
12.05.2007
24.11.2006
Herr Johannes Fink
82 Jahre
25.12.2006
Frau Irmgard Springer geb. Fick
74 Jahre
27.12.2006Frau Kreszentia Münsch
84 Jahre
27.12.2006
Frau Lydia Elisabeth Frick geb. Steinmeier
67 Jahre
05.01.2007
Herr Josef Göppel
78 Jahre
13.01.2007
Frau Maria Bühler geb. Hörmann
88 Jahre
17.01.2007Frau Hedwig Erna Baumgärtner
89 Jahre
22.01.2007
Herr Erwin Josef Dobay
80 Jahre
26.01.2007
Herr Franz Josef Buhl
92 Jahre
28.01.2007
Frau Gertrud Alwine Lutz geb. Heck
75 Jahre
01.02.2007
Frau Maria Augusta Frick
89 Jahre
02.02.2007
Herr Fridolin Zick
74 Jahre
12.02.2007
Frau Gertrud Maria Aloisia Heim geb. Langes
95 Jahre
16.02.2007
Herr Josef Albert Igel
92 Jahre
19.02.2007
Frau Anna Hänle geb. Uhlmann
94 Jahre
23.02.2007
Frau Anna Maria Hösle
85 Jahre
56
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Frau Ilse Petznik geb. Demel
85 Jahre
Herr Josef Zinser
74 Jahre
Herr Georg Nieder
80 Jahre
Herr Pius Maier
88 Jahre
Frau Irmgard Gertrud Breitenfeld geb. Puhlmann
85 Jahre
Frau Maria Besenfelder geb. Bachmor
87 Jahre
Herr Franz Anton Schenk
70 Jahre
Frau Eleonora Hartmann geb. Weißenberger
93 Jahre
Frau Kreszentia Schaupp geb. Härle
79 Jahre
Herr Karl Wilhelm Reith
86 Jahre
Herr Josef Abler
74 Jahre
Frau Paula Kreszentia Ludescher geb. Genal
85 Jahre
Herr Kurt Erich Walter Fischbach
72 Jahre
Frau Rosina Handgretinger geb. Gretzinger
87 Jahre
Herr Paul Otto Heinz Zentner
84 Jahre
Frau Hedwig Christa Lämmle geb. Ruß
64 Jahre
Herr Leopold Meindl
85 Jahre
Frau Euphrosina Rath geb. Mindel
81 Jahre
17.05.2007
21.05.2007
24.05.2007
27.05.2007
03.06.2007
04.06.2007
06.06.2007
09.06.2007
15.06.2007
25.06.2007
27.06.2007
07.07.2007
11.09.2007
24.09.2007
05.10.2007
11.10.2007
16.10.2007
27.10.2007
Zum Tode von Theo Ronellenfitsch
I
m Alter von 87 Jahren verstarb in Steinhausen an
der Rottum Theo Ronellenfitsch. Der Verstorbene
war maßgeblich an der Gründung der Realschule
Ochsenhausen beteiligt und noch bis ins hohe Alter als
Chorleiter und Organist tätig. Theo Ronellenfitsch wurde
1920 in Mannheim geboren. Er wurde im Krieg schwer
verwundet und kam 1970 als Lehrer nach Ochsenhausen.
Dort begründete er die damals noch im Rathaus untergebrachte Realschule mit anfänglich zwei Klassen. Theo
Ronellenfitsch war ein beliebter Lehrer, der seine Schüler
für Geschichte und Musik, aber auch für Englisch und
Französisch begeistern konnte. Neben der Schule gehörte
seine Liebe dem Orgelspiel und dem Chorgesang. Noch bis
kurz vor seinem Tod verrichtete er den Organistendienst.
Unvergessen in seinem Wohnort Steinhausen bleibt auch
der Einsatz Theo Ronellfitschs für die Partnerschaft mit
der französischen Partnergemeinde Chaponnay.
57
Herr Ludwig Bechter
87 Jahre
Frau Maria Heckenberger geb. Pokorny
87 Jahre
Herr Matthias Johannes Maria Scheidtmann
46 Jahre
Frau Helene Johanna Katharina Winter
88 Jahre
Herr Berthold Langendorf
76 Jahre
Frau Klara Bentele geb. Borner
92 Jahre
Herr August Reisacher
68 Jahre
Herr Alfred Josef Ludwig
49 Jahre
Frau Maria Lohr
80 Jahre
Frau Kreszentia Wörz geb. Baur
80 Jahre
Frau Maria Josefina Kohler geb. Niedermayer
86 Jahre
Frau Anna Müller geb. Sailer
93 Jahre
Frau Maria Martha Mangold geb. Kammerlander
85 Jahre
Frau Veronika Niedermaier geb. Pflug
87 Jahre
Frau Else Johanna Bickert geb. Kunz
83 Jahre
Frau Pauline Hummler geb. Wohnhas
89 Jahre
Frau Maria Anna Huchler geb. Kahle
82 Jahre
Herr Dr. Walter Oskar Christ
90 Jahre
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
28.10.2007
31.10.2007
03.11.2007
06.11.2007
15.11.2007
24.11.2007
18.11.2006
26.11.2006
29.01.2007
20.03.2007
18.05.2007
10.06.2007
28.06.2007
12.08.2007
25.08.2007 Reinstetten
10.01.2007
26.02.2007
21.04.2007
16.06.2007
16.06.2007
10.11.2007
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Mittelbuch
Frau Irmgard Staib geb. Göhringer
68 Jahre
Herr Otto Franz Lex
81 Jahre
Herr Peter Franz Bechter
52 Jahre
Frau Regina Kunz geb. Müller
86 Jahre
Frau Theresia Hildenbrand
80 Jahre
Frau Veronika Rapp geb. Bachmor
80 Jahre
Frau Maria Juliana Kehrle
82 Jahre
Herr Frank Merk
32 Jahre
Frau Irma Maria Frese geb. Gretzinger
73 Jahre
Herr Josef Keller
85 Jahre
Herr Werner Komning
68 Jahre
Frau Josepha Gobs geb. Schmid
87 Jahre
59
Herr Heinrich Teicher
68 Jahre
Herr Karl Rehm
85 Jahre
Herr Bernhard Weber
82 Jahre
Frau Josefine Göppel
90 Jahre
Frau Christina Göppel
97 Jahre
Herr Rudolf Wohnhas
81 Jahre
Herr Ludwig Birk
95 Jahre
Frau Lydia Eibofner
74 Jahre
Herr Anton Hart
92 Jahre
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Ochsenhausen einst und jetzt
Seine absolute Hochzeit mit Rekordbesucherzahlen erlebte
der Ziegelweiher in den 1960er- und 1970er-Jahren: Damals
gab es in der näheren und weiteren Umgebung noch fast
keine Freibäder. Gebadet wurde im Ziegelweiher, der seine
Existenz und seinen Namen einer einstigen klösterlichen
Lehmgrube verdankt, aber schon weit vor dem Jahr 1957.
Bereits um das Jahr 1900 diente der Weiher als Badegewässer,
und zur Zeit des Ersten Weltkrieges entstanden behelfsmäßige
Umkleideanlagen. In den 1920er-Jahren schuf das im Kloster
untergebrachte Staatliche Waisenhaus für seine Zöglinge
erstmals eine großzügige Badeanlage mit Holzkabinen, Stegen
und Brüstung. Während des Zweiten Weltkrieges verfielen die
Anlagen vollständig, so dass nach dem Krieg ein kompletter
Neubau notwendig wurde.
50 Jahre Freibad Ziegelweiher
E
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
in Jubiläum konnte das Ochsenhauser Freibad Ziegelweiher feiern: Das idyllische Naturfreibad wurde
50 Jahre alt.
Als Freibad in seiner heutigen Form wurde der Ziegelweiher
am 17. Juni 1957 seiner Bestimmung übergeben. Damals
entstanden die Kabinengebäude, die bis heute weitgehend
unverändert erhalten sind. Auch der Pavillon für die Gastronomie wurde seinerzeit gebaut. Kernstück der Bauarbeiten
aber war die Entschlammung des Weihers: Sie kostete allein
100 000 DM, eine für die damalige Zeit stattliche Summe.
Das Freibad Ziegelweiher heute ...
... und Badevergnügen anno dazumal. Das Foto stammt
vermutlich aus den 1930er-Jahren und zeigt einen Blick in das
damalige Frauenbad, das durch eine Trennwand fein säuberlich
vom Männerbad abgeteilt war.
60
61
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Der Schneemann
Wölkchen. Der erinnerte Gesamtwinter hingegen stellt sich
dar als wochenlange Schlittenfahrt.
von Michael Naumann
Nur einmal noch sollte frischer Schnee meinem Leben eine
ganz sonderbare Wende geben. Die erste Liebe hieß Ornella
und wohnte in Attica im Norden des amerikanischen Bundesstaats New York. Sie war gerade aus Ancona an der italienischen
Riviera in die Neue Welt gezogen und erlebte im Winter 1959
ihren ersten Schneefall. Ein 17-jähriger Amerikaner, der sie
auch verehrte, wartete eines Morgens während eines Blizzards,
der mit großer Wucht aus Kanada herunterstürmte wie einst
General Kutusows Armeen über die russische Tiefebene, vor
Ornellas Haustür. Es war eisig kalt, doch der beharrliche Junge
wich nicht von der Stelle. Es ging um Ornella. So verwandelte er sich binnen weniger Minuten in einen Schneemann.
Ornellas herzloser Vater hingegen, der solch unbeirrbare
Verehrung seiner Tochter eifersüchtig beobachtete, bedrohte
die weiße Erscheinung in seinem Vorgarten mit einer Schrotflinte, und der Schneemann floh. Ihm folgte jedoch das Herz
Ornellas, und es war, als hätte eine Lawine meine erste Liebe
verschüttet für immer.
F
lach wie ein uferloses Meer ist die ostdeutsche Landschaft meiner Kindheit. Der erste Schnee, an den ich
mich erinnere, war über Nacht gefallen. Dass eine
ganze Welt am Morgen die winterfahlen Farben zugunsten
eines schimmernden Weiß gewechselt hatte, muss mich genau
so bestürzt haben wie einen westafrikanischen Freund, der
20 Jahre später neben mir stand, als in Köln die ersten Schneeflocken seines Lebens vom Himmel fielen. Sie tauten schnell,
weil die Isothermen und Isobaren des Mittelrheins einen richtigen Winter nicht vorsahen, und dabei ist es geblieben.
Jener Urschnee meiner Kindheit liegt in gleichsam festgefrorener Erinnerung. Er kam einher mit anderen Winterbildern.
An den Fenstern unserer schlecht geheizten Wohnung – wir
sind im Winter 1945 – hatten sich prachtvolle Eisblumen
gebildet. In der Schönheit ihrer komplizierten Muster war
mein erstes großes Staunen über die Rätselhaftigkeit der Natur
beschlossen. Wer hatte diese eisblaue Pracht angeordnet? Es
verwandelte sich dieses Staunen wenig später in Erschrecken,
ja, in Angst, als ein russisches Flugzeug einen kreisrunden Kondensstreifen in den kaltblauen Himmel über unserer kleinen
Stadt malte. Da hing er wie ein federweißer Heiligenschein.
Das, so dachte ich, kann nur jener Gott gemacht haben, von
dem in den abendlichen Bibellesungen der Mutter die Rede
war. Dann kam Weihnachten, und Wasserrohre platzten in den
Wänden. Es glitzerte die eisüberzogene Tapete wie die Wiese
im Garten. Ein Wunder nach dem anderen.
Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Zum neuen Jahr
Wie heimlicherweise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!
In ihm sei‘s begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt!
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!
Eduard Mörike
Die Jahre vergingen, und es fiel immer weniger Schnee.
Wie ein Teleskop schiebt nun das Gedächtnis die Jahreszeiten
ineinander. Jetzt gibt es nur noch einen Kindheitssommer, in
dem wir barfüßig durch die Apfelplantagen und Felder laufen
und grauer Staub zwischen den Zehen aufwirbelt wie winzige
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Weihnachts- und Heimatbrief 2007
Impressum
Titelbild
Ansicht von Mittelbuch
Federzeichnung von Walter Kreißle
Textnachweis
Herausgeber
Andreas Denzel
Text und Redaktion
Michael Schmid
Anschrift
Stadtverwaltung Ochsenhausen
Marktplatz 1, 88416 Ochsenhausen
Michael Naumann
Der Schneemann
Telefon 073 52 92 20-22
aus: Die Zeit Nr. 6 vom 29. Januar 2004
Telefax 073 52 92 20-19
Unbekannt
Die vier Kerzen
E-Mail: [email protected]
Peter Rosegger
Der erste Christbaum in der Waldheimat
aus: Peter Rosegger „Waldheimat“,
L. Staackmann Verlag KG, München
Satz
DeGro-Werbetechnik
Dorfstraße 23, Oberstetten, 88416 Erlenmoos
Telefon 073 52 9 4162 83
Bildnachweis
Druck
Memminger MedienCentrum
Archiv
S. 61
Druckerei und Verlags AG
Gerhard Bauer
S. 22, 23, 35
Fraunhoferstraße 19, 87700 Memmingen
Stefanie Denzel
S. 63
Telefon 0 83 31 92 77 - 0
Thomas Freidank
S. 33
Walter Fritsche
S. 12
Günther Gerber
S. 13
Peter Maucher
S. 43
Heinz Morlok
S. 26, 27
Privat
S. 31, 57
Hans-Jörg Reiff
S. 15, 18, 21, 25, 32, 40, 41, 45, 47, 48, 53, 55
Michael Schmid
S. 2, 5, 16, 19, 20, 29, 38/39, 58, 60
Stadt Ochsenhausen
S. 11
Walter Stuhler
S. 8
Alexander Weiß
S. 37
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