Steinmeile

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Steinmeile
Steinmeile
Auf der Steinmeile
Geologie
Auf der „Steinmeile“ erfahren Sie Wissenswertes über die Geologie des Allgäus und des Mittelberger Rückens, zur Entstehungsgeschichte der Landschaft und zur Kulturgeschichte der
Region. Mit Schautafeln und Findlingen zum Anfassen erwartet
Sie eine aufschlussreiche und landschaftlich einmalige Rundwanderung in herrlicher Panoramalage. Einkehrmöglichkeiten
in Oy und in Mittelberg.
Start: Kurhaus Oy | Höhenmeter: 176 hm | Länge: 7,3 km
Schief stehende, feste Konglomerate (Nagelfluh), Sandsteine und
Mergel bilden den Kern des Höhenrückens zwischen Oy und
Burgkranzegg. Diese der sog. Molasse angehörenden Festgesteine sind auch im Untergrund von Oy-Mittelberg zu finden. Sie entstanden aus ursprünglich lockerem Kies, Sand und Schlamm, die
im Tertiär, vor 20 bis 30 Mio. Jahren als Abtragungsschutt der
Alpen genau dort abgesetzt wurden, wo reißende Flüsse das Gebirge verließen. Die ursprünglich locker und horizontal gelagerten
Flusssedimente sind nahe am Alpenrand gefaltet und schließlich
betonartig fest geworden. Die Grenze zwischen den Gesteinen
der Molasse und denen der Alpen, die bedeutend älter und vorwiegend im Meer abgelagert worden sind, quert das Wertachtal
unmittelbar südlich von Wertach.
Ein naturkundlich, geschichtlicher Lehrpfad
Schon vor 14.000 Jahren sind steinzeitliche Besiedlungsspuren in
der Region nachzuweisen. Eine erste kulturelle Blüte garantierten
jedoch erst die Römer, als sie die damals wichtigste Verbindung
zwischen dem süddeutschen Raum und Norditalien, die Via Claudia installierten und eine Abzweigung über Kempten (Cambodunum) und Oy bis Füssen anlegten. Später nützte man die römische
Straßentrasse für die Anlage der „alten Salzstraße“ die von Hall
nach Tirol über Oy bis zum Bodensee führte.
Viele Burgen entstanden ab dem 12. Jhd.. Mittelberg wurde bereits 800 a.D. erwähnt und Oy erhielt 1447 eine Zollstation (heute
Apotheke) vom Bistum Augsburg.
In den Bauernkriegen um 1552 schlug der „Allgäuer Haufen“
eine Schlacht im Gemeindegebiet. Im 30 jährigen Krieg (1618–
1648) entvölkerten Soldaten, Hunger und die Pest von 1635 ganze
Landstriche (Pestfriedhof).
Nach den Besetzungen der napoleonischen Kriege wurde, anstatt
der blauen Flachs- und Textilwirtschaft, die grüne Weide- und
Milchwirtschaft zur Lebensgrundlage des „armen“ Allgäus (Sennerei Oy ab 1873). Um 1900 entdeckte man in Oy das radonhaltige Quellwasser und der Aufstieg zum Kurort begann.
Initiiert und errichtet von:
DAV Deutscher Alpenverein
Sektion Oy/Allgäu
www.dav-oy.de
Kur- und Tourismusbüro Oy-Mittelberg
Wertacher Str. 11 · 87466 Oy-Mittelberg
Tel.: 0 83 66 / 2 07 · Fax: 0 83 66 / 14 27
www.oy-mittelberg.de
[email protected]
Geologischer Bau des Untergrundes von Oy-Mittelberg
Säuling
Lech
Ein naturkundlich, geschichtlicher
Lehrpfad rund um Oy-Mittelberg
Gehrensp. Gimpel
Krinnenspitze
Aggenstein
Forggensee
Füssen
Senkele
Pfronten
Seeg
Kalkalpin
Nesselwang
Flysch
Oy
Helvetikkum
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Während der Eiszeiten war das Gebiet um Oy-Mittelberg und
selbst das über 1100 m hoch aufsteigenden Horn bei Burgkranzegg vom Eis des sog. Lech-Wertach-Vorlandgletschers bedeckt,
der Gesteinsschutt mit sich führte und diesen im Alpenvorland in
Form von Geschiebemergeln wieder ablagerte.
Beim Rückschmelzen der Gletscher wurden an den Eisrändern
Moränenwälle genannte Hügel abgelagert und gelegentlich auch
Findlinge abgesetzt, deren Zusammensetzung deren genaue Herkunft verrät. Inzwischen sind die hier abgelagerten eiszeitlichen
Schmelzwasserkiese zu poröser Nagelfluh verbacken worden.
Kur- und Tourismusbüro Oy-Mittelberg
Tel.: 0 83 66 / 2 07 · www.oy-mittelberg.de
DAV Deutscher Alpenverein
Sektion Oy/Allgäu · www.dav-oy.de
www.oy-mittelberg.de
der Steinmeile
1. 2. 5. 6. 7. Kurhaus Oy, Spielplatz
Einführung in den Lehrpfad mit Übersichtskarte.
Der Untergrund des „Mittelberger Rückens“ im Gebiet
des eiszeitlichen Wertachgletschers.
Pflanzentafel Bachlauf am Vogatsmoor
Aussichtspunkt am Panoramaweg
Panoramazeichnungen vom „Grünten bis Hohen Trauchberg“ im Südosten und von Oberschwarzenberg bis zum Stoffelberg“ im Nordwesten.
Reitanlage
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Sportplatz mit Parkmöglichkeit
Moränenwall „Beim Roten Kreuz“
Das Allgäuer Alpenvorland seit der letzten Eiszeit,
nach 20.000 Jahren bleiben Moränenwälle, Moore
und Schmelzwassertäler deutlich erkennbar.
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Skihang Gerhalde mit Parkplatz
Ortsrand Kressen
Ein altes typisches Bauernhaus als Denkmal mit der Wasserversorgung aus eigenen Quellen. Topographische Karte mit Rundwegsübersicht.
Dorfkapelle, altes Zollhaus und Salzstadel 1650
Rückweg zum Kurpark mit Parkplatz
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Tennisplätze
Sportplatz
Mittelberg
Tourist-Info
Kurhaus/-park
Kneippanlage
(1035 m)
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Kurklinik
Höhenentwicklung
der Steinmeile
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__ 4,6 km Asphalt
__ 2,7 km Schotter
Parkplatz Oy
900 m
Parkplatz Oy
6. Pestfriedhof
1. Kurhaus Oy
3. Aussichtspunkt
2. Reichbachtel
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Faistenoy
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Hügelweg mit Bank
Pestfriedhof mit Kapelle
Der Dreißigjährige Krieg und die Pest im Allgäu zogen
erbarmungslos durch das hiesige Gebiet des Bistums
Augsburg an der alten Salzstraße.
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(936 m)
Pestfriedhof
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Kneippanlage -
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Rund um Burg, Pfarrhof und Barockkirche
Bürgerhaus Mittelberg
Schmelzwasserablagerungen aus der Rißeiszeit. Der
Gletschermahlstrom hinterließ sichtbare Nagelfluhreste
eines lang verschwundenen Sees.
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Weg durch die Siedlung Sonnenmulde
Kreuz am Reichbachtel
Panoramatafel mit „Geologischer Gliederung der Berge südlich von Oy-Mittelberg“ und Findlingen am aussichtsreichen Ruhebänkle unterm Kreuz.
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4. LICHTENMOOS
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Wanderroute
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3. Karte „Rund um Oy-Mittelberg“
ttachschlucht
Lehrpfadtafeln
5. Moränenwall
7. Ortsrand Kressen
4. Bürgerhaus
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900
800
km
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www.oy-mittelberg.de