ILA - roger MAGAZIN

Transcrição

ILA - roger MAGAZIN
www.roger.aero
14. Jahrgang | Deutschland 2,50 € | Ausgabe 09/2012
LUFTFAHRTMAGAZIN
EMERGENCY
TRAINING
FÜR DEN FALL DER FLÄLLE
HILFSFLUG
41 TONNEN FÜR SYRIEN
DIE NEUE ILA
ALLE
HIGHLIGHTS
AUF EINEN
BLICK
PORTRAIT
POLEN IST
PARTNERLAND
ROGER
AIRFIELD
DAS NEUE KONZEPT
FÜR DIE GENERAL
AVIATION
SICHERER FLIEGEN MIT DEM ROGER PRAXISTIPP
THEMA IN DIESER AUSGABE: FLIEGEN IM AUSLAND - Seite 34
Wir danken
für Ihren Besuch
und freuen uns
auf Ihre Teilnahme
an der ILA Berlin
Air Show 2014!
Berlin ExpoCenter Airport
www.ila-berlin.de
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roger.aero
09/2012
INHALT / EDITORIAL
IN DIESER AUSGABE
NR. 09 • SEPTEMBER 2012
Liebe Leserin,
lieber Leser,
ILA 2012
S. 12
ROGER REGIONAL
Aus den Regionen
4-7
AIRLINE INSIDE
Training für den Fall der Fälle
ROGER AIRFIELD S. 22
8-9
LUFTFAHRT OHNE GRENZEN
41 Tonnen Hilfsgüter für Syrien
10-11
ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
Die Messehighlights
Partnerland Polen
12-21
16-17
20-21
ROGER AIRFIELD 2012
GREENER SKIES
S. 33
Die General Aviation auf der ILA
22-30
LUFTFAHRT RÜCKBLICK
Zehn Jahre Elbehochwasser
32
GREENER SKIES AHEAD
Luftfahrt und Umwelt
FAIRFORD 2012
S. 38
33
ROGER PRAXISTIPP
ICAO ist nicht gleich ICAO
34-35
AVIATION HISTORY
Die Mutter aller Flughäfen
ROGER INTERNATIONAL
36-37
Royal International Air Tattoo 2012
38-43
IMPRESSUM
42
dieser September ist ein ganz besonderer Monat für die Luftfahrt.
Nicht nur, dass wir alle Neuigkeiten zum neuen Eröffnungstermin von Berlins künftigem Hauptstadtairport BER erwarten. Vielmehr zieht die ILA in direkter
Nachbarschaft alle Blicke und jede Aufmerksamkeit auf sich. Zum
ersten Mal bekommt die ILA sozusagen ihr eigenes Gelände. Und
zum ersten Mal erhält auch die General Aviation auf der ILA ein
ganz neues Gesicht. Als Luftfahrt-Fachmedium und Partner der
ILA haben wir das Konzept „roger Airfield“ entwickelt und in Eigenverantwortung umgesetzt - mit bombastischem Erfolg. Allein
15% aller Flugzeuge auf der ILA Berlin Air Show kommen aus
dem Segment der General Aviation und sind auf unserer Ausstellungsfläche zu finden. Eine Cessna Citation CJ2+ ist dabei das
größte Flugzeug, ein Gyrocopter das kleinste Luftfahrtgerät. Und
schon jetzt überlegen wir, wie es nach der ILA weitergeht. Sollen
wir zwei Jahre warten, bis zur nächsten ILA 2014? Oder wäre die
Zeit nicht etwa reif, einen neuen regelmäßigen Branchentreff der
General Aviation in der Hauptstadtregion zu etablieren? Wir werden sehen...
Ebenfalls bedeutsam ist die Weiterentwicklung von roger selbst.
Noch mehr Regionalität, noch mehr Branche und noch mehr Themen - so lautet der neue Kurs. Mit dieser Vielfalt sind wir unvergleichlich und freuen uns, dass diese Mischung nun auch in ganz
Deutschland immer mehr Leser findet.
Ihr
Jens Rosenow
Chefredakteur
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> Type Rating A310, A320, A330, A340, A380
> Type Rating Boeing B737, B747, B777
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> Instructor Rating Courses (SFI, TRI, TRE)
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09/2012
19.04.12 17:52
roger.aero
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ROGER REGIONAL
Hessen
FLUGHAFEN KASSEL
Die Kunst, in Kassel zu landen
D
er amerikanische Kunstkritiker Benjamin H.D. Buchloh schrieb einst
über Kassel, sie sei „die hässlichste Stadt
westlich Sibiriens” und für manche eine
ästhetische Zumutung. „Kein Mensch mag
Kassel”, äußerte sich die niederländische
Künstlerin Marlene Dumas mehrfach.
Und dennoch gibt es die Teufelskerle, die
alle Warnungen in den Wind schlagen und
sich trotzdem nach Kassel trauen. Es wird
hart, denn nicht nur die Stadt, auch das
Land — mit seinem Flugplatz — fordert
dem Besucher Einiges ab.
Alle 5 Jahre erwacht die Nordhessische
Stadt und wandelt sich zur Weltkunstmetropole, Austragungsort der weltberühmten
FOTOS: FLUGHAFEN KASSEL
TOWERKANZEL AM HAKEN:
Die neue Runway machte
einen Towerneubau
notwendig
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roger.aero
DOKUMENTA. Hundert Tage lang schweben Flugzeuge aus aller Herren Länder auf
der Asphaltbahn von Kassel-Calden ein.
Für den kunstbeflissenen Piloten bedeutet
das, mal wieder einen Verkehrsflughafen
mit Kontrollzone und Meldepunkten anzufliegen. Um dem alle fünf Jahre eintretenden Fliegeransturm auch in Zukunft
gewachsen zu sein, bauen Land und Stadt
derzeit einen neuen Flughafen mit 2500 m
langer Runway. Damit sollte dann auch der
ungeübtere Aviator zurechtkommen.
Wir starteten den Selbstversuch: Sicherheitshalber ein Anruf, ob Einschränkungen bestehen. „Nein, alles wie gewohnt”. Der Flieger schnurrt auf den
Am 4. April 2013 soll der neue
Airport in Betrieb gehen - dann
ist der aktuell ausschließlich
von der GA genutzte Flugplatz
einem neuen Verkehrsflughafen
mit ILS bis CAT3-Bedingungen,
bis zu 44.000 Flugbewegungen
und 3.000 Tonnen Cargo gewichen.
Das Investitionsvolumen von
271 Mio. Euro teilt sich der Haupt09/2012
Pflichtmeldepunkt ECHO zu. Die Einflugfreigabe wird prompt erteilt, die Sicht ist
gut und die Bahn schon von weitem zu erkennen. Nach dem Queranflug drehen wir
in den Endanflug ein, die Bahn liegt direkt
vor uns. Doch dann die Irritation. Baufahrzeuge, LKWs und gelb behelmte Bauarbeiter mitten auf der Landebahn!
Dann kommt es vom Tower: „Habe Sie
in Sicht, Sie fliegen die falsche Bahn an.
Die richtige Bahn liegt links von Ihnen.
Steigen Sie wieder etwas und mit einer
leichten Linkskurve sind sie im richtigen
Endteil.” Stimmt. Erst jetzt sehen wir die
dunkelgraue Asphaltbahn, die sich kaum
von der Landschaft abhebt. Bei der nächsten DOKUMENTA wird alles anders: Dann
ist der neue Airport eröffnet.
anteilseigner Hessen mit der
Stadt und dem Landkreis Kassel sowie der Gemeinde Calden.
Prognosen besagen, dass der
„zentralste Flughafen Deutschlands“ bis 2020 etwa 640.000
Passagiere aus dem direkten
und erweiterten Einzugsgebiet
anziehen wird. Der Airport kann
modular erweitert werden, sollte
der Bedarf die aktuelle Kapazität
BC
eines Tages übersteigen. Derzeit
läuft die Akquise von Airlinekunden, die den Flughafen mit
den Metropolen Europas verbinden sollen. Germania plant mit
einem provisorischen Flugplan
ab Kassel und will zunächst die
Marktakzeptanz testen.
Der neue Flughafen ist nach
eigener Aussage voll im Zeitund Budgetplan.
ROGER REGIONAL
Berlin - Brandenburg
BERLINER FLUGHÄFEN
Flugverkehr in Berlin-Brandenburg
D
erzeit entsteht im Südosten von Berlin der Flughafen Berlin Brandenburg Willy
Brandt. Bis zur Eröffnung wird
der komplette Flugverkehr von
Berlin über die bestehenden
Flughäfen Schönefeld und Tegel abgewickelt. Am Flughafen
Schönefeld hat sich die Zahl
der Flugbewegungen sowie
der Passagiere im Juni und
Juli gegenüber den Vorjahresmonaten kaum verändert.
Schwieriger ist es in Tegel.
Im Juni stieg die Zahl der
Flugbewegungen um rund fünf
Prozent, im Juli um rund sechs
Prozent (jeweils im Vergleich
zum Vorjahresmonat). Bei den
Passagieren fiel der Anstieg
sogar noch deutlicher aus. Dennoch gelingt es den Beteiligten,
dass es keine nennenswerten
Verspätungen oder betriebsbedingte Flugstreichungen gibt.
Doch Tegel wird weiter unter
Volllast laufen. Beispielsweise dauern Verkehrsspitzen
nun länger. Zudem sind sechs
Maschinen mehr als früher in
Tegel stationiert. Der verkehrs-
reichste Monat September wird
die nächste Herausforderung.
Und da ist noch eine Unbekannte: Hoffentlich wird der Winter
nicht so streng. Denn wenn der
eng getaktete Flugplan gleich
morgens mal aus dem Tritt geraten sollte, wird es schwer, die
Rückstände wieder aufzuholen.
Grundsätzlich ändern wird sich
die Situation erst, wenn der
BER eröffnet. Mit dem neuen
Flughafen werden ausreichend
Kapazitäten für die Hauptstadtregion bereitgestellt.
BER IN ZAHLEN
Der neue Airport ist 1.470
Hektar groß, das entspricht
rund 2.000 Fußballfeldern
Anfangskapazität: 27 Millionen
Passagiere. Ausbaufähig
für bis zu 360.000 Flugbewegungen, das entspricht rund 45
Millionen Passagieren
Midfield-Terminal mit sechs
Geschossebenen
Zwei Start- und Landebahnen
mit einem Abstand von 1900
Metern
16 Fluggastbrücken am HauptPier, neun Brücken am SüdPier. Am Nord-Pier sind die
Luftfahrzeuge über Walk-Boarding zu erreichen.
85 Flugzeug-Abstellpositionen
insgesamt
FOTO: BERLINER FLUGHÄFEN
Die ILA am künftigen Hauptstadtairport
Erstmals findet die Internationale
Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA)
direkt am westlichen Rand des Flughafens Berlin Brandenburg auf dem neuen Messegelände in Selchow statt. Die
Flugzeuge starten auf der südlichen
Start- und Landebahn des BER, die über
eine Sondergenehmigung bereits vor
der offiziellen Inbetriebnahme genutzt
werden darf.
Auf der diesjährigen ILA ist es Journalisten, Fachbesuchern und Publikum
möglich, den BER näher kennen zu lernen. Direkt vom Messegelände aus werden täglich geführte Bustouren zum
neuen Flughafen angeboten. Alle Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite: www.berlin-airport.de
Die Flughafengesellschaft ist auch
mit einem eigenen Stand mit aktuellen
Informationen zum BER in Halle 3 vertreten. Investoren, die gerne Projekte in
Flughafennähe verwirklichen möchten,
finden Informationen am Stand der
ZAB/Airport Region, ebenfalls in Halle 3.
Hier stellt das Real Estate Management
der Flughafengesellschaft qualifizierte
Gewerbeflächen im Flughafenumfeld
vor. Wer von zu Hause noch mehr Lust
auf Flughafen und ILA hat, findet auf
der Facebook-Seite des Flughafens Berlin Brandenburg aktuelle Infos und Fotos zur ILA:
www.facebook.com/berlinairport
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roger.aero
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ROGER REGIONAL
Mecklenburg-Vorpommern
HANSESAIL ROSTOCK
Mit Aquila
ans Meer
D
FOTOS: JENS ROSENOW
a staunten die anderen Piloten am Flugplatz
Purkshof (EDCX) nicht schlecht: 13 Aquilas
fielen am ersten Tag der Hansesail bei schönstem Wetter aus dem Himmel direkt zur Landung.
„Aquila und Meer“ lautete das Motto der diesjährigen Veranstaltung, bei der der Hersteller aus
Brandenburg seine Kunden und die, die es noch
werden könnten, gemeinsam empfing. Mit einem
zünftigen Beisammensein am Grill fing alles an
und endete auf einem Segeltörn entlang der Warnow bis hinaus auf die offene Ostsee.
Was hat die Luftfahrt mit der Seefahrt zu tun? Eigentlich eine Menge. Auch wir Piloten rechnen in
nautischen Meilen und Fuß und müssen uns nach
dem Wind richten. Daher war es für alle Teilnehmer auch kein Gegensatz, das Element Luft nach
der Landung gegen das Wasser zu tauschen. Doch
zunächst wurde gegrillt: Im Minutentakt wurden die
Steaks fertig und der eigene Flüssigkeitshaushalt
aufgefrischt - denn trotz frischer Seebrise war es
nicht nur in Grillnähe richtig warm.
Mit einem Reisebus ging es dann für alle Teilnehmer von Purkshof nach Rostock, direkt in das
Getümmel der Hansesail. Das Team der Neerlandia wartete schon auf uns und für knapp 3 Stunden
waren wir alle sozusagen „unter Segeln“. Genug
Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen. Denn
nicht nur die Aquilapiloten kamen unter sich ins
Gespräch. Man konnte sich auch mit der Produktionsleitung mal ganz formlos über die Vor- und
Nachteile kommender Motorengenerationen austauschen oder offen über die eine oder andere Verbesserungsmöglichkeit reden, die sich im fliegerischen Alltag gezeigt hat.
Bevor es am nächsten Tag wieder zurückging,
wurde noch der weiteste Anflug gekürt: Die Trophäe in Form einer Modell-A210 ging diesmal nach
JR
Freiburg.
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roger.aero
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AQUILA KLASSENTREFFEN:
Von Purkshof sind es
nur fünf Minuten bis zur
Ostseemündung
(Bild oben).
Viele der Teilnehmer
kennen sich aus den Fliegertreffen der vergangenen Jahre. Der weiteste
Anflug aus Freiburg bis
an die Ostseeküste wurde
zum Abschluss
gebührend gekürt.
AM 10.09. LADEN WIR WIEDER ZU UNS
EIN: Die 4. European General Aviation
Conference am Flugplatz Schönhagen.
Infos und Anmeldung: www.edaz.de
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ROGER REGIONAL
Bremen
FLUGHAFEN BREMEN
FOTO: FLUGHAFEN BREMEN
Flughafen eine
Woche geschlossen
W
ährend der Flughafen vom Netz war und die Airlines unter anderem von Hamburg aus operierten, wurde im Dreischicht-Betrieb die Start-/Landebahn gefräst und wieder neu
aufgebaut und asphaltiert. Am 12. August um 7.25 Uhr machte
ein Lufthansa-Airbus A321 aus Frankfurt die Erstlandung auf
der frischen neuen Runway. Die einwöchige Schließung war
wirtschaftlicher als eine monatliche Teilsanierung.
500 Flüge fielen aus und mehr als 40.000 Passagiere waren von
der einwöchigen Schließung von Anfang bis Mitte August betroffen. Für den Bremer Flughafen eine willkommene Erholungspause, die auch für andere Baumaßnahmen genutzt werden konnte.
Während dieser Zeit kam auch in weiten Teilen des Flughafenunternehmens das Leben fast zum Stillstand.
Derweil waren draußen auf dem Flugfeld bis zu 120 Bauarbeiter gleichzeitig am Werk: Auf der gesamten Länge von 2.034
Metern wurde die Runway Schicht um Schicht abgetragen und
neu aufgebaut. Dabei wurde die Bahn sogar um einiges „leichter“.
Denn während knapp 33.000 Tonnen Schutt die Baustelle verließen, wurde die Bahn mit nur 28.000 Tonnen Material neu hergerichtet. Bei der Gelegenheit wurden auch neue Unterflurlichter für
die Bahnbefeuerungsanlage verbaut.
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7
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09/2012
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Geburtsjahr
Das roger Luftfahrtmagazin erscheint im:
AEROMEDIA Verlag KG
Potsdamer Platz 11, 10785 Berlin
Geschäftsführer:
Jens Rosenow
roger.aero
Handelsregister
Berlin, HRA 12345 B
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AIRLINE INSIDE
British Airways
NOTFALLTRAINING
Training für den
Fall der Fälle
Wer auf Notfälle im Flugzeug vorbereitet ist, hat bessere Überlebenschancen.
Ein Kurs in London zeigt Passagieren, wie das geht.
W
as eben noch eine normale Flugzeugkabine war, verwandelt sich
jetzt binnen Sekunden in ein Inferno. Das
Flugzeug rüttelt und schüttelt, ein harter
Aufschlag ist zu spüren. Dichter Rauch
quillt aus den Gepäckfächern, nach wenigen Augenblicken sehen die Passagiere
die Hand vor Augen nicht mehr. „Evakuieren! Evakuieren!“, schreit der Pilot aus dem
Cockpit über Bordlautsprecher. Die Flugbegleiter reißen die Türen auf und brüllen:
„Hierher! Hierher! Raus!“. Einige Fluggäste
zerren an ihren Sicherheitsgurten, haben
plötzlich Mühe, den einfachen Schnappmechanismus zu öffnen, versuchen immer wieder verzweifelt, einen Knopf zu
drücken, der gar nicht da ist. Sie denken
instinktiv an einen Autogurt. In aufsteigender Panik sind plötzlich einfachste
Handgriffe schwierige Herausforderungen. Der dichte Rauch hüllt die Kabine
in undurchdringliches Weiß. Nur wer
sich herunterbeugt sieht die farbigen
Leuchtmarkierungen am Boden, die zu
den Ausgängen führen. Nach wenigen
Metern die Erlösung, endlich draußen!
FOTOS: ANDREAS SPAETH
Vielflieger trainieren für
den Ernstfall
Zwölf Vielflieger stehen neben dem
voll beweglichen Nachbau einer Boeing 737-Kabine in der Halle des Trainingszentrums von British Airways am
Flughafen Heathrow in London. Sie sind
hier um zu lernen, wie sie künftig noch
sicherer fliegen können.
Bei der großen Mehrzahl der Flugunfälle mit Todesopfern gibt es immer
auch Überlebende. „Man kann selbst
unglaublich viel tun“, sagt Trainer
Andy Clubb, „ein Großteil der Unfälle
ist überlebbar, aber oft führen dann
Verzögerungen bei der Evakuierung zu
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roger.aero
09/2012
Todesfällen. Das Ganze ist eine Frage der
Kontrolle, die man in einer solchen Situation behält,“ so der erfahrene Ausbilder. Und
die zu verbessern ist das Ziel des „Flight
Safety Awareness Course“, den British
Airways seit kurzem auch für Einzelpassagiere in London anbietet (www.ebaft.
com, rund 200 Euro für einen halben Tag).
Solche Trainingsmöglichkeiten hat jede
größere Fluggesellschaft für ihre Besatzungen, doch die Airlines scheuen sich üblicherweise, das Publikum mit dem Thema
Flugsicherheit zu konfrontieren. Lufthansa hält solche Kurse sogar grundsätzlich
für unnötig. British Airways dagegen hat
vor fünf Jahren den Anfang gemacht, als
sie auf Druck von Großkunden aus der
Mineralölbranche Kurse für deren Mitarbeiter anbot. Daraus ist inzwischen
ein für jedermann buchbares Training
geworden, eine seltene Gelegenheit.
„Ihr macht heute genau das, was unsere 13.500 Flugbegleiter drei Tage pro
Jahr hier üben“, verkündet Andy Clubb
der Gruppe.
Falls die Finger brechen,
kann man noch den Gurt
öffnen
„Ein ganz wichtiger Grundsatz ist, immer einen Plan zu haben, was man im
Notfall tun würde,“ sagt Co-Trainerin
Sue Thorne. „Das beginnt schon beim
Einsteigen ins Flugzeug, da zählt ihr
die Zahl der Sitzreihen bis zum nächsten Ausgang vor und hinter eurem Sitz,
denn bei Rauchentwicklung müsst ihr
es notfalls ertasten.“ Auch die Handhabung des Anschnallgurts ist von großer
Bedeutung: „Wir raten, vor jedem Abflug
AIRLINE INSIDE
British Airways
eines Notausgangs über der Tragfläche:
„Setz dich hin, nimm den Kopf nach hinten,
sonst haust du dir die Tür dagegen“, weist
der Trainer eine Teilnehmerin an. „Dann
zieh hier oben den Griff – und schwupps
hast du die Tür in der Hand“. Die Vielfliegerin stöhnt. Die sperrige Nottür, die sie
gerade ächzend auf ihren Schoß wuchtet, wiegt über 20 Kilo. Im Notfall müsste
sie das Ding jetzt aus dem Flugzeug nach
draußen werfen – eine Aufgabe, der sie
vermutlich nicht gewachsen wäre. Weiter
geht’s: Druckabfall in der Kabine, die Sauerstoffmasken fallen herab. „Ihr müsst
dabei sofort die Maske aufsetzen, wenn
sie herunterfällt, erst die eigene, bevor
ihr anderen helft. Der Mensch bleibt ohne
Sauerstoff nur 35 bis 40 Sekunden bei Bewusstsein, davon kann er nur die ersten
15 Sekunden noch sinnvoll handeln“, sagt
Sue Thorne. Abgehakt. Nächstes Thema:
Schwimmwesten. Gar nicht einfach, sie
richtig anzulegen, mit einem Zischen bläst
sie sich schließlich auf. „Das dürft ihr niemals im Flugzeug machen“, mahnt Andy
Clubb, „sonst kommt keiner mehr aneinander vorbei.“
den Gurt vier- oder fünfmal zu öffnen und
zu schließen, damit sich das wieder einprägt, denn in Panik schaltet sich das Gehirn oft ab, und dann kommt eben aus dem
Unterbewusstsein der Gedanke an den
Autogurt wie vorhin“, erklärt Sue Thorne.
Entscheidend ist die richtige Notfallhaltung für eine Bruchlandung, die sogenannte Brace Position. „Nehmt euren Kopf runter, entweder auf die Knie oder dorthin, wo
er sonst aufschlagen würde, etwa auf die
Rückseite der Vorderlehne,“ erklärt Andy
Clubb. „Damit verhindert ihr den Klappmessereffekt beim Aufprall, wenn der
Kopf nach vorn fliegt und die Beine hochschnellen. Außerdem nehmt Ihr eure wichtigste Hand auf den Hinterkopf, die andere
kommt oben drauf – falls die Finger brechen könnt ihr so mit der Haupthand noch
die Gurtschnalle öffnen.“
Kurz nacheinander werden viele mögliche
Szenarien durchgespielt und die richtige
Reaktion darauf geübt. Etwa das Öffnen
Nachmittags stehen die Vielflieger auf
einem hohen Gestell, von dem eine rund
20 Meter lange Notrutsche aus grauem
Kunststoff in die Tiefe führt. „Das ist der
Simulator der Rutsche bei einem Airbus
A320,“ erklärt Sue Thorne, „da müssen
jetzt alle runter.“ Die Trainerin erklärt: „Ihr
lauft einfach auf die Rutsche und gleitet hinunter. Unbedingt die Hände vor dem Körper überkreuz legen, damit Ihr Euch keine
Abschürfungen holt. Und beim Rutschen
leicht nach vorn beugen. Los geht’s!“. Alle
kommen schließlich heil hinunter – und
mit einem ganz neuen Bewusstsein für
AS
Flugsicherheit unten an.
FOTO: ROLF DÖRPINGHAUS
Erinnerung an Konrad Adenauer und das ‚Luftkreuz des Westens‘
Konrad Adenauer war ein großer Freund
und Förderer der Luftfahrt. Er initiierte den
Umbau das Militärflugplatzes Butzweilerhof
zum Verkehrsflughafen im Westen Kölns
Mitte der 1920er Jahre. Der ‚Butz‘ sollte sich
schnell zum ‚Luftkreuz des Westens‘ und zu
dem nach Tempelhof wichtigsten deutschen
Flughafen entwickeln. Die architektonisch
bedeutsame, von der Stiftung Butzweilerhof
unter Leitung von Dr. Edgar Mayer (rechts)
originalgetreu restaurierte Empfangshalle
dient heute vornehmlich kulturellen Zwecken und wurde jetzt im Beisein des Notars
Konrad Adenauers (links), dem ältesten Enkel
des ehemaligen Bundeskanzlers, auf den Namen „Konrad-Adenauer-Kulturhalle“ getauft.
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LUFTFAHRT OHNE GRENZEN
Krisengebiet Syrien
HILFSFLUG IN DIE TÜRKEI
41 Tonnen HILFSGÜTER
für Syrien
A
n das letzte große internationale
Projekt kann sich der Vorsitzende
von Luftfahrt-ohne-Grenzen (LOG) Frank
Franke noch genau erinnern. Das waren
zwei Hilfsflüge mit MD-11 Frachtern und
rund 180 Tonnen Hilfsgütern für die hungernden Kinder Ostafrikas. Die Situation im türkischen Grenzgebiet zu Syrien
spitzt sich weiter zu und so war Franke
mit seinem Team auch diesmal sofort
zur Stelle, als der Anruf des roten Halbmondes einging und in kürzester Zeit 41
Tonnen Fracht schnell mobilisiert und ins
Krisengebiet geflogen wurden.
FOTOS: LUFTFAHRT OHNE GRENZEN
Nach zwei Stunden war die betagte A300
B4 beladen, keine vier Stunden später
setzte der Kapitän Ugur Eilebas der türkischen Cargolinie ULS das Hauptfahrwerk
auf die Runway 05 des Regionalairports
Incirlik auf. Der Flug in die Türkei war
alles andere als einfach: Der Charterer
Chapman Freeborn besorgte den Frachter
mit türkischer Zulassung, weil nur so ein
Hilfsflug überhaupt und in der Kürze der
Zeit ins Land gelassen werden konnte. Des
Weiteren musste der türkische Rote Halbmond als örtliche Hilfsorganisation diese
Hilfe offiziell anfordern und die Frachtgüter auch entgegennehmen, sonst wäre diese wichtige Unterstützung vielleicht sogar
noch an den Behörden auf dem Flughafen
gescheitert.
ULS betreibt insgesamt sieben Frachter
und operiert von Istanbul aus weltweit.
Als die Anfrage für dieses Projekt kam,
zögerte die Airline nicht lange. Die Maschine Baujahr 1977 ist ein umgebauter Passagier-Airliner und wird noch mit einem
„dritten Mann“ als Flugingenieur geflogen.
Fast zum Selbstkostenpreis stellte ULS
den Flieger mit der Crew zur Verfügung.
Gleichzeitig übernahm die Fraport alle
Lande- und Groundhandlinggebühren. Auf
12 Paletten wurden Zelte, Decken, Bettwäsche sowie Kindernahrung und auch
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Küchensets (Töpfe, Pfannen und Besteck)
verladen. Nach dem Abflug führte die Strecke über Wien, Budapest, Bukarest, Istanbul und Ankara nach Adena, dem Zielort
des Frachtfluges. Die Maschine wurde bereits auf den Endanflug auf die 23 geführt,
als der Tower kurzfristig die Landerichtung änderte. Der 53jährige Captain (6.000
Flugstunden, ein ehemaliger Kampfpilot
der türkischen Luftwaffe) musste daraufhin den Kurs noch einmal ändern, den Airport umfliegen und aus der Gegenrichtung
zur Landung ansetzen. Direkt nach der
Landung begann die Entladung – auch hier
ging es nicht ohne Formalitäten. Alle Paletten und die darauf befindlichen Hilfsgüter
wurden im Eiltempo beim Zoll bearbeitet.
Solange konnte Frank Franke und sein
Team natürlich nicht warten. Schon am
nächsten Tag fuhr die LOG-Abordnung mit
einem Reisebus um 6 Uhr in das 500 Kilometer entfernte Flüchtlingsdorf Reyanli,
welches in Sichtweite zur syrischen Grenze auf türkischer Seite liegt. Auf dem Weg
dorthin wurden weitere Hilfsmittel im örtlichen Großhandel gekauft. „Wenn man aus
unserer Welt innerhalb weniger Stunden
in ein solches Zentrum großer Not gelangt,
dann ist man schnell überfordert“, weiß
Frank auch aus früheren Hilfsaktionen zu
berichten. „Sie sehen dort Menschen im
Elend und wissen gar nicht, wo Sie zuerst
helfen sollen“.
Zu Beginn der LOG-Hilfsaktion zählte das
Lager noch 43.000 syrische Flüchtlinge. Eine Woche später waren es bereits
55.000. Für die Region im Südosten der
Türkei ist das viel und kaum beherrschbar.
Dabei sind die humanitären Verhältnisse
nur das eine Problem. Da in Syrien Kämpfe stattfinden, bestimmen immer öfter
Schwerstverletzte das Bild im Flüchtlingscamp. Splitterverletzungen von Granatangriffen und Schusswunden sind die täglichen Herausforderungen der Ärzte vor
Ort. Die Mediziner stoßen bei der großen
Anzahl der Schwerverletzten jedoch an
ihre Grenzen. „Das Wichtigste konnten wir
schnell herfliegen. Der Rest ist Hoffnung“,
erklärt Frank Franke von Luftfahrt-ohneJR
Grenzen e.V.
LUFTFAHRT OHNE GRENZEN
Krisengebiet Syrien
DER HILFSFLUG IN ZAHLEN
4 Tage nur dauerte die Vorbereitung des
Fluges bis zum Abflug.
10 Leute waren mit der Organisation des
Hilfsfluges betraut.
12 Flugzeugpaletten wurden an Bord
der A300 B4 verladen. Mit 41 Tonnen war
die Frachtkapazität des Flugzeuges
erreicht.
3 Fernlastzüge waren notwendig, um die
Fracht in die Flüchtlingslager an der
syrischen Grenze zu bringen.
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ILA 2012
ILA Berlin Air Show
ILA
BERLIN
AIR SHOW
FOTO: ANDRZEJ RUTKOWSKI
2012
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ILA 2012
ILA Berlin Air Show
ILA Berlin Air Show 2012
Premiere am Berlin ExpoCenter Airport
E
s sollte mehr als 100 Jahre dauern,
ehe die ILA, die älteste Luftfahrtmesse
der Welt, erstmals ein eigenes Messegelände beziehen konnte. Die neue Heimat
der ILA, das Berlin ExpoCenter Airport,
bietet neben neuen Hallen vor allem die
Möglichkeit zu einer kompakteren Gestaltung. Die Berlin Air Show wird damit zu
einer Messe der kurzen Wege. Während
das bisherige ILA-Gelände nach jeder Veranstaltung wieder zurückgebaut werden
musste, bietet das neue ExpoCenter erstmals dauerhafte und damit auf längere
Sicht auch kostengünstigere Lösungen.
Ohne das neue ExpoCenter Airport wäre es
wegen des Flughafenbaus kaum möglich
gewesen, die ILA in der Hauptstadtregion
zu halten. Vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI)
veranstaltet und von der Messe Berlin
durchgeführt, bildet die ILA heute die Luftund Raumfahrt umfassend im Rahmen einer internationalen Fach-, Konferenz- und
Publikumsmesse ab. Gleichzeitig bietet die
ILA wie keine andere europäische Aerospace-Messe einen erstrangigen Zugang
nach West-, Mittel- und Osteuropa.
Während sich die internationale Fachwelt von dieser Messe wichtige Impulse
und Orientierungshilfen in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld erhofft,
sind Aussteller und Besucher gleichermaßen auf das neue Messegelände gespannt.
Im globalen Wettbewerb der AerospaceMessen spielt die ILA nach Le Bourget
(Paris) und Farnborough (London) in der
ersten Liga. Seit ihrer Rückkehr nach
Berlin im Jahr 1992 konnte die ILA ihre
internationale Position kontinuierlich
verbessern. Dazu trug vor allem die konzeptionelle Ausrichtung in Segmente bei.
Mit der Bildung derartiger, marktnaher
Schwerpunktbereiche bietet die ILA gleichermaßen fachliche Markttiefe und spektrale Marktbreite. Sie steigert damit die
Messeeffizienz, das heißt den Messewert
für Aussteller und Fachbesucher.
Wichtigste Segmente der ILA sind der
kommerzielle Luftverkehr, die Raumfahrt,
der Bereich Verteidigung und Sicherheit,
unbemannte Fluggeräte (RPAS, Remotely
Piloted Aircraft Systems, auch UAS genannt), die gesamte Wertschöpfungskette
der Zulieferindustrie, das ILA CareerCenter und natürlich das weite Feld der General Aviation mit dem neuen roger Airfield.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der ILA
ist das internationale Konferenzprogramm
mit rund 100 Veranstaltungen. Im Hinblick
auf ihre Konferenzen ist die ILA heute
weltweit die Nr. 1 unter den AerospaceMessen.
Schwierige
Rahmenbedingungen
Was schon im Juli bei der Farnborough
Airshow sichtbar wurde, gilt auch für die
ILA 2012: Die internationale Finanzkrise,
die Sorgen um den Euro, die wirtschaftlich
schwierige Situation der Airlines, Budgetkürzungen in den Verteidigungsetats und
eine bislang nie dagewesene Kaufzurückhaltung in der General Aviation stellen die
Branche vor erhebliche Herausforderungen. Allein das große Auftragspolster bei
den Verkehrsflugzeugen und Programme
mit langer Laufzeit bewahren die internationale Aerospace-Industrie vor harten
Einschnitten. Auf längere Sicht bleibt die
Luft- und Raumfahrtindustrie jedoch unbestritten einer der wichtigsten Motoren
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roger.aero
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ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
für Wachstum und technologischen Fortschritt. Bleibt zu hoffen, dass die ILA 2012
wichtige Impulse für den weiteren Steigflug der Branche liefert.
Partnerland Polen
Inzwischen ist es bereits Tradition: Mit
der Wahl eines Partnerlandes richtet die
ILA jeweils ihren Focus auf die Luft- und
Raumfahrtindustrie eines ausgewählten
Landes. Nach Russland, Indien und der
Schweiz ist 2012 Polen das Partnerland
der ILA. Die Erfahrungen der vorangegangenen Messen zeigen, dass derartige Partnerschaftsprogramme bestens geeignet
sind, neue Geschäftskontakte anzubahnen
und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Dank der geographischen Nähe darf
zu ILA 2012 zudem mit zahlreichen Besuchern aus dem Nachbarland gerechnet
werden.
FOTO: MESSE BERLIN
Kommerzieller Luftverkehr:
Sicherung des Wachstums durch
Verbesserung der
Ökoeffizienz
Der kommerzielle Luftverkehr ist das wirtschaftlich stärkste und am schnellsten
wachsende Segment der Luftfahrt. Der
Luftverkehr ist heute das Rückgrat der
globalen Wirtschaft und – wie viele sagen – das wahre ‚Worldwide Web‘. Selbst
bei größter Phantasie kann man sich heute
eine Welt ohne Luftverkehr kaum noch vorstellen. Mit Sicherheit wäre das weltweite
Bruttosozialprodukt deutlich niedriger, der
weltweite Wohlstand wesentlich geringer
und der Unterschied zwischen entwickelten und noch nicht entwickelten Regionen
weitaus größer.
Luftverkehr ist kein Selbstzweck. Das
Luftverkehrsangebot der Airlines spiegelt nur den Bedarf in einer zunehmend
arbeitsteiligen, wettbewerbsorientierten
und auch immer stärker miteinander vernetzten Gesellschaft wider. Der weltweite
Luftverkehrsmarkt wächst im langjährigen Mittel um jährlich 5 bis 5,5%. Bis zum
Jahr 2020 wird sich - so eine Boeing-Studie - die weltweite Luftverkehrsflotte nahezu verdoppeln. Damit werden allerdings
immer mehr Flughäfen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und die Rahmenbedingungen für die öffentliche Akzeptanz des Luft-
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roger.aero
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verkehrs immer kritischer. Wer allerdings
langsamer als der Markt wächst, verliert
Marktanteile und damit wirtschaftlich an
Bedeutung. Die Folge: nicht nur in der Luftverkehrsindustrie selbst, sondern quer
durch alle Branchen gehen Arbeitsplätze
verloren oder werden erst gar nicht geschaffen. Die Wachstumsraten des Luftverkehrs sind daher knallharte Parameter
für die wirtschaftliche Standortbestimmung eines Landes oder einer Region. Was
hier versäumt oder verträumt wird, lässt
sich später kaum noch reparieren.
So unstrittig der Nutzen für eine arbeitsteilige, wirtschaftlich prosperierende und womöglich auch friedlichere Welt
sein mag, das Wachstum des Luftverkehrs
stößt - zumindest in den Industrieländern
- immer häufiger an infrastrukturelle und
ökologische Grenzen. Eng damit verbunden ist auch die Frage der Akzeptanz des
Luftverkehrs. Der geballte Bürgerprotest
gegen Fluglärm mag in manchen Fällen
überzogen sein, ist aber eine politische
Realität. Die Verbesserung der Ökoeffizienz wird damit zur Schicksalsfrage des
künftigen Luftverkehrs. Sie ist daher eines
der wichtigsten Themen der ILA.
Die Umweltverträglichkeit des Luftverkehrs lässt sich nur durch bessere Technologie und besseres Verkehrsmanagement
erhöhen. Ob Airbus, Boeing, MTU, Pratt &
Whitney oder Rolls-Royce, die AerospaceIndustrie zeigt auf der ILA modernste und
vor allem auch immer umweltverträglichere Technologien und Produkte. Allein
die Flugvorführungen des Airbus A380
zeigen, wie leise selbst die Giganten des
modernen Luftverkehrs heute sind.
Angesichts immer höherer KerosinPreise, der Notwendigkeit zur Minimierung von Treibhausgasen, der Probleme
mit dem Fluglärm und dem internationalen Streit um Emissionsrechte war das
Interesse an ökoeffizienten Lösungen bei
Herstellern und Airlines noch nie so groß
wie heute. Wie schnell sich jedoch Innovationen im täglichen Luftverkehr durchset-
ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
zen, hängt vor allem von der Finanzkraft
der Airlines ab. Die Belastung des Luftverkehrs mit immer neuen Steuern und Abgaben schwächt die Investitionskraft der
Carrier und ist damit genau der verkehrte
Weg, wenn es wirklich um die Verbesserung der Umwelt und nicht die Verbesserung der Staatseinnahmen geht.
king - also die Pflege und Anbahnung von
Geschäftskontakten - zur Verfügung. Im
Unterschied zu reinen, zumeist kleineren
Zuliefermessen profitieren ISC-Aussteller
von der großen, thematischen Bandbreite
der ILA, von der Nähe zu den großen Leitfirmen sowie von mehr als 120.000 erwarteten Fachbesuchern aus aller Welt.
ISC - Internationaler
Treffpunkt der Zulieferer
Größte Raumfahrtschau
Europas
Grundlage für die verbesserte Ökoeffizienz moderner Flugzeuge sind fortschrittliche Triebwerke, Werkstoffe und Komponenten. Gerade in diesem Bereich ist das
Angebot der ILA besonders vielseitig und
international. Und für die ‚Zulieferer der
Zulieferer‘ bietet das International Suppliers Center ISC eine eigene Plattform. Mit
dem ISC steht allen Zulieferern, den ‚Zulieferern der Zulieferer‘ und den Leitfirmen
ein exklusiver Marktplatz für Kundenkontakte und das immer wichtigere Networ-
Das Messesegment Raumfahrt gehört zu
den Kronjuwelen der ILA. Seit den 80er
Jahren in Hannover hat die ILA dieses Segment konsequent gepflegt und ausgebaut.
Heute gilt die ILA als die internationale Aerospace-Messe mit dem weltweit größten
Raumfahrtanteil. Die ILA ist damit für die
internationale Raumfahrt ein wichtiges Forum für die Pflege internationaler Kontakte wie auch für die Öffentlichkeitsarbeit.
Ziel der ILA-Veranstalter ist es dabei, vor
allem den Nutzen der Raumfahrt für das
alltägliche Leben eines jeden zu verdeutlichen. Ob Umweltschutz oder Wettervorhersage, die Entwicklung von Medikamenten und Werkstoffen, Navigation oder
Ozonloch, ohne die Raumfahrt wäre die
Welt um vieles ärmer und unwissender.
Welch faszinierende Perspektiven die
Raumfahrt zudem zu öffnen vermag, zeigt
einmal mehr das rollende, hochautomatisierte Mars-Labor ‚Curiosity‘, das bereits
mit seinen ersten Bildern und Daten große
Begeisterung auslöste.
Zentrum der Raumfahrtaktivitäten auf
der ILA ist die Raumfahrthalle, eine Gemeinschaftsleistung der ESA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
DLR und der deutschen Raumfahrtindustrie. In hochdosierter Form erfährt der
Besucher hier einen tiefen Einblick in die
aktuellen Aktivitäten der europäischen
Raumfahrt. War die Raumfahrthalle bereits in der Vergangenheit ein Publikumsliebling, so kann auch zur ILA 2012 ein Besuch nur dringend empfohlen werden.
Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V.
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ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Messehighlights der ILA
Boeing 747-8 Intercontinental
Erstmals zu Gast auf der ILA, die Boeing 747-8 Intercontinental. Lufthansa hält 20 Festbestellungen und 20 Optionen auf die jüngste Version des populären Jumbojets.
VIELE PREMIEREN AUF DER
ILA BERLIN AIR SHOW
Airbus A400M
Noch immer in der Entwicklung: 2014 soll die erste Maschine an Frankreich gehen.
DLR „HALO“ (Gulfstream G550)
Der neue DLR-Jet ist seit kurzem für die Atmosphärenforschung einsatzbereit.
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Mit großer Spannung erwartet und alle zwei Jahre immer wieder mit großem Interesse verfolgt: die Neuvorstellungen der Luftfahrt auf der ILA. Auch in diesem
Jahr stellt Airbus Military seinen neuen Transporter vor.
Das fliegende Technologiepaket A400M wurde unlängst
auf den Namen ‚Atlas‘ getauft und bedeutet technisches
Neuland für Airbus. Zu den Highlights zählen neben der
weitgehenden Verwendung von Faserverbundwerkstoffen und den neuartigen Triebwerken auch die beidseitig
gegenläufigen Luftschrauben. Dank der hohen Reisegeschwindigkeit und der Fähigkeit zum Betrieb auf wenig
vorbereiteten Landeplätzen erwartet Airbus neben der
Eurocopter X3
Der Hybrid setzt ganz neue Geschwindigkeitsmaßstäbe.
ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Messehighlights der ILA
Airbus A380-800
Hat sich in kürzester Zeit in die Herzen der Passagiere geflogen, der Airbus A380. Mit 17 Festbestellungen und 10 Optionen ist Lufthansa größter europäischer A380-Kunde.
militärischen Nutzung insbesondere auch die Verwendung der A400M bei humanitären Einsätzen.
Bell Helicopters wird mit seiner neuen 429 auf der
ILA Premiere feiern. Zu den ersten Kunden in Europa
zählen die Air Zermatt, die die 429 vornehmlich für Rettungseinsätze im schweizer Hochgebirge verwenden
will, und die türkische Polizei. Die von zwei je 820 kW
starken PW207-Turbinen angetriebene 429 bietet in ihrer geräumigen Kabine bis zu sieben Passagieren Platz
und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 155 kts.
Mit dem Demonstrator X3 hat Eurocopter die Welt
der Drehflügler gehörig aufgerüttelt. Auf der ILA wird
der X3 im Showprogramm fliegen und beweisen, dass
auch 230 kts auf der Langstrecke für einen Hubschrauber keine Herausforderung mehr ist.
Sikorsky BLACK HAWK S70i
Made in Poland: Die erstmals auf der ILA gezeigte Sikorsky S-70i.
Bell 429
ILA-Premiere: Bell präsentiert die neue 429 erstmals in Deutschland.
Eurocopter EC 175
Die EC 175 wurde speziell für den Off-Shore Einsatz konzipiert.
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ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
Das Flugprogramm –
ein Markenzeichen der ILA
FOTOS: JENS ROSENOW, ILA
Verteidigung und Sicherheit
Als Hauptstadtmesse hat der Bereich
‚Verteidigung und Sicherheit‘ einen besonderen Stellenwert bei der ILA. Industrie und Streitkräfte werden hier in einer
einzigen Veranstaltung partnerschaftlich
zusammengeführt. Während die ILA für
die wehrtechnische Industrie ein wichtiges Schaufenster ihrer Produkte ist, nutzt
die Bundeswehr die ILA nicht zuletzt auch
zur Darstellung ihrer Fähigkeiten, etwa zur
Hilfe in Krisensituationen.
In einer gemeinsamen Vorführung der
Bundeswehr werden sechs Tornado, der
Eurofighter, zwei F-4 Phantom II, eine CH53, eine C-160 Transall und der Airbus 310
MRTT-Tanker gemeinsam in der Luft zu
sehen sein. Einzeln vorgeführt werden der
Eurofighter und die Hubschrauber NH90
und CH-53. Auch der UH Tiger wird auf der
ILA gezeigt. Ein absolutes Highlight ist der
neue Militärtransporter Airbus A400M, der
sowohl in einem eindrucksvollen Flugprogramm als auch im Static Display zu sehen
ist. Die Flugvorführung von militärischem
Fluggerät bietet interessierten Besuchern
seltene Vergleichsmöglichkeiten. Interessenten können sich bei der Bundeswehr
zudem über berufliche Perspektiven informieren.
Auch die Einladung befreundeter Luftstreitkräfte hat bei der ILA Tradition. Ne-
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ben der Bundeswehr zählen die amerikanischen Streitkräfte traditionell zu den
größten Ausstellern auf der ILA.
Das Partnerland Polen präsentiert die
MIG-29, die „Staffel Bia³o-Czerwone ISKRY
(Rot-weiße Funken)“ und die polnische Variante des Black Hawk-Hubschraubers im
Flug. Im Static Display zeigt Polen Luftfahrzeuge der Typen MP-02 Czajka, EM11 Orka, AT-3, PZL M 28 und C 295 Casa.
Als Newcomer ist Finnland mit der F-18
Hornet vertreten, die auch im Flug gezeigt
wird.
Flugvorführungen gehören zur ILA wie der
Bär zu Berlin. Für viele Aussteller sind sie
ein wesentlicher Bestandteil ihres Messeauftritts. Flugvorführungen dienen als
Beleg für die Leistungsfähigkeit moderner
Flugzeuge. Hierzu zählen die Demonstration der Start- und Landeeigenschaften
ebenso wie die Manövrierfähigkeit im Flug
und - bei zivilem Fluggerät – die jeweilige
Lärmentwicklung.
An den Fachbesuchertagen beschränkt
sich das Flugprogramm auf Vorführungen
der Aussteller, der Bundeswehr und internationaler Streitkräfte. Das Flugprogramm
an den Publikumstagen dient insbesondere der Förderung der öffentlichen Akzeptanz der Luftfahrt.
Zu den Besonderheiten der ILA zählt
auch die Vorführung historischer Fluggeräte. Die ILA macht damit nicht nur Luftfahrt- bzw. Technikgeschichte erlebbar,
sondern wird auch zur Schaubühne für
– wie es heißt – ‚bewegliche Kulturgüter‘,
denn historische Flugzeuge verkörpern
wie kaum ein anderes Gerät den jeweiligen
Stand der Technik einer Epoche.
ILA Berlin Air Show –
Mutter aller
Luftfahrtmessen
Die ILA, gerne auch die ‚Mutter aller Luftfahrtmessen‘ genannt, blickt inzwischen
ILA CareerCenter
die größte Aerospace-Jobbörse der Welt
In der Luft- und Raumfahrtindustrie fehlt es zunehmend
an Nachwuchs und qualifiziertem Fachpersonal, um die
schon heute offenen wie auch künftigen Stellen zu besetzen. Um jungen Menschen einen Einblick in die Berufswelt der Luft- und Raumfahrt zu ermöglichen, lädt
die ILA alle Interessierten am 14. und 15. September in
das ILA CareerCenter (Halle 7) ein. An zwei ILA-Tagen informieren hier zivile und militärische Arbeitgeber über
die vielfältigen Berufschancen in Luft- und Raumfahrt.
Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops ergänzen das Angebot an Young Professionals, Absolventen,
Studierende und Schüler.
Über einen Matchmaking-Service auf www.ila-careercenter.de und auf www.facebook.com/ILAcareercenter
können Interessierte vorab Termine vereinbaren. Außerdem gibt es im ILA CareerCenter die Möglichkeit, kostenlos Bewerbungsfotos zu machen oder seine Unterlagen
checken zu lassen. Für potenzielle Interessenten bietet
das ILA CareerCenter damit eine ideale Möglichkeit zur
beruflichen Orientierung.
Mit gut 60 ausstellenden Unternehmen hat sich das ILA
CareerCenter innerhalb weniger Jahre zur größten Aerospace-Jobbörse der Welt entwickelt. Für die ILA 2012
hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
Dr. Philipp Rösler, die Schirmherrschaft über das CareerCenter übernommen.
ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
auf eine mehr als 100-jährige Geschichte
zurück. Im Jahre 1909 wurde die älteste
Luftfahrtmesse der Welt erstmals als ‚Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung‘
(ILA) in Frankfurt am Main auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Rebstock
veranstaltet. Star der Ausstellung war neben Luftschiffen und Ballons ein Flugzeug
der Gebrüder Wright, das von Schauflügen
in Berlin für eine Woche nach Frankfurt geholt wurde.
Im Anschluss an die erste ILA schlossen
sich im April 1910 auf Anregung von August Euler zahlreiche Flugvereine zum
deutschen Flieger-Bund zusammen. Ein
Jahr später wurde in Frankfurt am Main
der Verein Deutscher Flugzeugindustrieller gegründet. Damit war auch die direkte Verbindung zwischen der ILA und dem
späteren Bundesverband der Deutschen
Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI)
hergestellt, die bis heute Bestand hat.
Die Geschichte Berlin-Brandenburgs
ist seit Lilienthals ersten Flugversuchen
immer wieder mit Entwicklungen der nationalen und internationalen Luftfahrt verknüpft. Nicht von ungefähr fand daher die
Nachfolgeveranstaltung der ersten ILA an
der „Wiege des Menschenfluges“ statt. So
faszinierte die Luftfahrtschau von 1912 bis
1928 die Besucher in Berlin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte eine
über 30-jährige ILA-Geschichte auf dem
Flughafen Hannover-Langenhagen. 1992
kehrte die ILA als ‚Internationale Luft- und
Raumfahrtausstellung‘ nach 64 Jahren
wieder an ihren ursprünglichen Standort
in Berlin/Brandenburg zurück und feierte
hier ihr viel beachtetes Comeback im Kreis
der großen internationalen AerospaceMessen. Seither fand die ILA alle zwei
Jahre auf dem Südgelände des Flughafens Berlin-Schönefeld statt. In diesem
Jahr weiht die ILA das neue Veranstaltungsgelände der Hauptstadtregion – das
Berlin ExpoCenter Airport - direkt neben
dem künftigen Großflughafen BER ein. Seit
ihrem Umzug in die Hauptstadtregion im
Jahre 1992 öffnet die Berlin Air Show dann
zum elften Mal ihre Tore am Standort Berlin/Brandenburg.
JR
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roger.aero
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ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
PARTNERLAND POLEN
IMPULSGEBER AUS
DER NACHBARSCHAFT
ZELAZNY - die sprühenden Funken AT-3 ist der Ausbildungsflieger
Im Jahr 1999 war Zelazny der Name einer
polnischen Baumarkt-Kette. Der Investor
hatte eine teure Idee: immer wenn einer
der geplanten 300 Märkte neu eröffnete,
sollte eine firmeneigene Kunstflugstaffel
fliegen. Doch nach zwei Jahren und erst
wenigen Filialen war das Geld alle - übrig
blieben der Name Zelazny, drei rote Maschinen und ihre Piloten.
Heute besteht das Team aus insgesamt
12 Piloten, eines der jüngsten Mitglieder
ist sogar eine Pilotin im Alter von 22 Jahren. Das Team arbeitet freiberuflich - einer
der Piloten ist beispielsweise Chefpilot
des 787-Programms bei der polnischen
LOT, ein anderer betreibt heute nach seiner MIG-21 und F16-Karriere eine eigene
Flugschule.
Das Showprogramm auf der ILA besteht aus drei Teilen. Beteiligt sind eine Extra 330, zwei Zlins 250, eine Zlin 526 sowie
ein polnisches Segelflugzeug.
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roger.aero
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Als Flugzeug für die Grundausbildung
konzipiert ist die AT-3 das erste polnische
Flugzeug, welches die JAR-VLA Musterzulassung erhalten hat. Gesamtdesign und
Ausstattung folgen dem Motto: „Keep it
simple“. Der Tiefdecker hat eine halbtra-
gende Metallkonstruktion mit Verkleidungen aus GFK/CFK und wird in der aktuellen
Version von einem 100 PS starken Rotax
912S angetrieben, der seine Kraft an einen
3Blatt-Composite-Propeller weitergibt. Die
AT-3 überzeugt mit überdurchschnittlichen Leistungswerten und aussergewöhnlich stabilen Flugeigenschaften.
ORKA - Twin, Push und Turbo
Der Ansatz für dieses Twinengine-Konzept
reicht zurück in die 70er Jahre, als es darum ging, einen sehr leisen Aufkärungsflieger zu bauen, der in niedrigen Höhen
operieren und mit seinen tiefgezogenen
Cockpitscheiben eine gute Sicht vor allem
nach unten bieten kann.
Die Zeiten haben sich geändert, die Anforderungen jedoch nicht. Heute gehören
die Verkehrsüberwachung und der Grenzschutz zu den typischen Einsatzfeldern
für die EM-11 ORKA. Durch die zweifache
Turbopropmotorisierung ist die Maschine
auch für längere Missionen über Stadtgebieten einsetzbar. Der Hersteller aus Südpolen wirbt damit, dass die Eigenschaften
im Flug und bei Start und Landung diejenigen einer Cessna 172 sogar übertreffen.
ILA BERLIN AIR SHOW 2012
Die Luftfahrtmesse
PZL M28 Skytruck
Die M28 ist ein klassisches STOL-Aircraft
(Short Take-off an Landing) und hat eine
gemeinsame Geschichte mit Antonov. Von
1984 wurde das Flugzeug als AN-28 gebaut, bevor es nach dem Zerfall des Sowjetbündnisses 1993 von der Firma PZL
Mielec als M28 in einer modernisierten
Version mit Pratt & Whitney Turboprops
und Hartzellpropellern neu auf den Markt
gebracht wurde.
Kennzeichen ist das non-retractable
Fahrwerk, das Doppelleitwerk und das direkt angesteuerte Bugrad zum Manövrieren in unvorbereitetem Gelände.
BLACK HAWK - S70i
Es ist der Brot- und Butter-Hubschrauber
der US-Streitkräfte, der nach der Übernahme des polnischen Unternehmens PZL
Mielec durch den Hersteller Sikorsky vor
fünf Jahren auch in Polen in Lizenz gebaut
wird. Die aktuelle Version des Multimission-Helikopters fliegt mit einem modernen
Glascockpit und ist in fast 30 Nationen
weltweit im Einsatz. Größter Abnehmer
sind nach wie vor die USA, die auch schonmal eine komplette Jahresproduktion an
Black Hawk ganz für sich beanspruchen.
AVIATION VALLEY: Tal des Wachstums
Wenn es um die Luftfahrt in Polen geht, dann
führt am „Dolina Lotnicza“, zu deutsch „Das
Flugtal“, kein Weg vorbei. Die Wiege der polnischen Luftfahrt liegt hier, im Südosten des
Landes, direkt an den Karpaten und der Grenze zu Weißrussland und der Ukraine.
Im alten Europa der 1920er und 30er
Jahre lag diese Region sehr zentral und war
damit für Zulieferungen aus allen angrenzenden Ländern gut erreichbar. Schon damals
wurden im „Aviation Valley“ Flugmotoren und
Kleinteile für die Luftfahrtindustrie hergestellt.
1939 änderte sich das: Im Krieg musste
Polen für die Deutsche Luftwaffe Kriegsflugzeuge wie die Me 109 warten und reparieren.
Nach dem Krieg übernahm die Sowjetunion
die Region und fortan begann die Militärjetproduktion. Herausragend war schon damals
die Effizienz: ab 1953 rollte eine fertige MiG15 pro Tag aus den Fabriken und statt Kolbentriebwerke baute man nur noch Turbinen.
Jahr für Jahr steigerten sich im „Flugtal“
die Erfolge - Arbeitsplätze und die Anzahl
gebauter Triebwerke und Flugzeuge erreichten bald unglaubliche Höhen – bis 1980 der
langsame Zerfall des politischen Systems
einsetzte und 1989 die Sowjetunion zerbrach.
Mit einem Schlag ging der luftfahrtstarken
Region die Nachfrage aus den sowjetischen
Bruderstaaten verloren und der Markt brach
um 80% ein. Quasi über Nacht verloren über
25.000 Arbeiter ihren Job. Es wurde ein
Umdenken notwendig, und mit viel Kraft-
anstrengung gelang die Wende: statt für die
Sowjetunion wurden die Firmen ab 1990 für
Westeuropa tätig.
Mit Hilfe von Investoren setzte eine beispiellose Privatisierung ein. Investoren kamen und kauften. 2003 waren fast alle Firmen
in privater Hand. Im selben Jahr zählte das
„Flugtal“ noch 18 Firmen bei 9.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 250 Millionen
US Dollar. Heute sind diese Zahlen um das
sechsfache überholt. 90 Firmen mit 230 Tausend Beschäftigten erwirtschaften einen Gesamtumsatz von 1,5 Milliarden US Dollar und
Sikorsky, Agusta Westland, Pratt & Whittney,
MTU und Snecma gehören fest zum Inventar.
Der Erfolg des „Aviation Valley“ kommt nicht
von ungefähr. Mit den drei Säulen aus vorhandenem Zulieferverbund vor Ort, dem niedrigeren Lohnniveau und dem örtlichen luftfahrtorientierten Bildungssystem bekommt
jedes Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie den roten Teppich ausgerollt.
Schon Kindergärten machen Exkursionen
in die einzelnen Luftfahrtunternehmen, und
Universitätsprofessoren besuchen Fortbildungskurse in den einzelnen Konzernniederlassungen, um die eigenen Studenten auf die
späteren Arbeitgeber vorzubereiten.
Bei so viel Tempo auf der Erfolgsspur gibt
es kaum Wettbewerber in der Welt - außer
vielleicht in China? Doch ein Sprecher erklärt
selbstbewusst den Unterschied: „Wir sind
günstig UND intelligent“.
JR
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roger.aero
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ILA BERLIN AIR SHOW 2012
General Aviation
Neues Angebot für die
General Aviation auf der ILA
H
FOTO: JENS ROSENOW
eute vielfach vergessen: Beim Neustart nach dem Krieg in Hannover bildeten Sport- und
Reiseflugzeuge die Basis für den Wiederaufbau der ILA. Zur „Internationalen Reiseflugzeugschau“ kamen 1957 gerade einmal eine Hand voll Flugzeuge nach Langenhagen. Insgesamt nur 17 Aussteller von Sport- und Reiseflugzeugen lockten dabei an vier Messetagen
rund 20.000 Besucher auf den Flughafen. Der Erfolg der ersten „Internationalen Reiseflugzeugschau“ inspirierte in der Folge den BDLI, zusammen mit der Deutschen Messe AG eine
deutsche Luftfahrtmesse aufzubauen, die ab 1959 den Namen „Deutsche Luftfahrtschau“
trug und 1978 den Traditionsnamen ILA erhielt. Neben ihrer Rolle als „Schaufenster der
deutschen Luftfahrt“ war die ILA bis in die 80er Jahre hinein die führende General Aviation
Messe Europas.
Nach dem Umzug nach Berlin und der dynamischen Entwicklung der ILA insgesamt rückte die Allgemeine Luftfahrt in den Hintergrund. Erst das neue ExpoCenter Airport gibt der
ILA wieder die Möglichkeit, mit dem roger Airfield neue Akzente zu setzen. Unter dem Motto
‚Teilnahme leicht gemacht‘ versteht sich das roger Airfield als ein zusätzliches Full-ServiceAngebot für die Aussteller der Allgemeinen Luftfahrt.
Auch wenn die ILA für Besucher der General Aviation anfliegbar ist, empfehlen die ILAVeranstalter den Anflug von Schönhagen. Von hier aus ist die ILA leicht per Bus-Shuttle erreichbar. Mit dem Anflug von Schönhagen lassen sich größere Wartezeiten in der Luft und am
Boden leicht vermeiden.
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ILA BERLIN AIR SHOW
General Aviation
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DIE AUSSTELLER DER GENERAL AVIATION
Das roger Airfield präsentiert die General Aviation auf dem Freigelände der ILA 2012 auf
über 6.000 Quadratmetern. Das ganz neue Konzept berücksichtigt die individuellen
Anforderungen der Allgemeinen Luftfahrt - und das spiegelt sich auch in der Anlage wider:
Das roger Airfield ist wie ein kleiner Flugplatz mit eigener Gastronomie gestaltet.
Ausgestelltes
Luftfahrzeug:
Bücker Bestmann 181,
originalrestaurierter
Lizenzbau aus Schweden
Ausgestelltes
Luftfahrzeug:
Aquila A210 SXT
GRAFIK: ROGER LUFTFAHRTMAGAZIN, SCURANI
Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
3x CP301 Emeraude
1x Cessna 305C
„Bird Dog“ L-19-A1
Ausgestelltes
Luftfahrzeug:
Eclipse 500 Lightjet
Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
- Cessna 172 Skylane
- Cessna Citation CJ2+
Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
- Piper Sport
- Piper PA-28
- Piper PA-34
Standkooperation mit:
AVI AT RS
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Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
- Cirrus SR-22T
- Cirrus SR-22
AIRFIELD - LOUNGE
In der Airfield-Gastronomie
begrüßt Sie das freundliche
Team des Flugplatzrestaurants „Cockpit“ vom Flugplatz
Schönhagen (EDAZ).
Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
- AutoGyro MTOSport
- AutoGyro Calidus
- AutoGyro Cavalon
Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
- Gyrocopter ELA 75
- Breezer UL
Ausgestelltes
Luftfahrzeug:
Elektra One Solar
Ausgestellte
Luftfahrzeuge:
- „Peregrine“ FA 01
- Jabiru J430
Ausgestellte
Schleppgeräte:
- Mototok TWN®
- Mototok HELIMO
Ausgestelltes
Luftfahrzeug:
Carbon Cub SS
Ausgestelltes
Luftfahrzeug:
Hubschrauber AS350
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Aquila Aviation
Das Schulflugzeug SXT
AQUILA Aviation präsentiert sich im Rahmen der ILA
auf dem neuen Gelände und zeigt die beliebte „SXT“.
Das Sondermodell ist konsequent auf den Einsatz in
Flugschulen abgestimmt und beweist, dass auch bei
hochwertigen Komponenten und topklassiger Verarbeitung noch Preisvorteile möglich sind.
Flugeigenschaften, Komfort und Qualität machen
das Flugzeug zur Aquila unter all den Trainern. Natürlich ist die Maschine auch mit Glascockpit (full
primary) und NVFR erhältlich, denn AQUILA Aviation
bietet eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
Sie erleben die SXT auf dem „roger Airfield“, ILAAußengelände Stand 605.
PC-Aero mit Solar-Premiere:
Fliegen mit der Sonnenkraft
FOTOS: AQUILA AVIATION, PC-AERO
Die Entwicklungs- und Zulassungsfirma, PC-Aero GmbH, stellt
erstmals auf der Berlin Air Show (ILA, 11.-16.09.2012) ein komplettes Elektroflugsystem vor: Das Solarflugzeug ELEKTRA ONE
SOLAR mit Solarzellen auf den Flügeln sowie einen Anhänger, der
ebenfalls ausgestattet mit Solarpanels, als mobile Solartankstelle dient. Dieses System ist innerhalb der Luftfahrt ein weiterer
wichtiger Schritt für emissionsfreies Fliegen (CO2 und Lärm) und
Garant für eine künftige Energieunabhängigkeit.
ELEKTRA ONE SOLAR ist eine verbesserte Variante unseres
Elektroflugzeugs, ELEKTRA ONE, die bereits 2011 erfolgreich ihren Erstflug absolvierte. Neu ist, dass die ELEKTRA ONE SOLAR,
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roger.aero
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inkl. Flugsteuerung, komplett in Carbon gebaut ist. Damit hat sie
ein Leergewicht von unglaublichen 100 kg (ohne Batterien), und
benötigt zum Fliegen 2,5 kW/Std. Rund 2 kW/Std. liefert die mobile Solartankstelle, mehr als 1 kW/Std. stellen die Solarzellen auf
den Flügeln bereit.
Damit fliegt das Solarflugzeug bis zu 8 Stunden bei einer
Reichweite von über 800 km und geringen Betriebskosten von
35€/Std. Um die künftige Produktion und Vertrieb kümmert sich
unsere Partnerfirma Neowings Productions GmbH.
Carbon Cub SS:
Ein LSA ohne Limit
Light Sport Aircraft steht für leichtes und filigranes Fluggerät? Von wegen. Die Carbon Cub SS
beweist, dass man mit modernen und leichten
Werkstoffen wie der Kohlefaser eine Menge tun
kann, um einen echten Outdoor-Taildragger zu
bauen.
Äußerlich wurde das unbestreitbar legendäre Design der Piper PA 18 übernommen. Doch
unter der Bespannung hat das Flugzeug nichts
mehr mit dem berühmten Formpaten zu tun.
Minimalismus wird bei der Carbon Cub groß geschrieben: 50% weniger Teile als bei der Super
Cub und eine damit einhergehende Gewichtsersparnis von über 100 Kilogramm.
Der 180 PS starke Motor ermöglicht Steigraten von 2.100 Fuß pro Minute. Kurze Start-/
Lande-Rollstrecken und ein geringer StallSpeed machen das Flugzeug zu einem gutmütigen Flieger, der sich auch im Langsamflug und
im Stall noch absolut beherrschen lässt.
Mototok®: Die Schlepper zieht‘s
zum roger Airfield
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FOTOS: DIRECTSKY, MOTOTOK
ATL Rettungsfallschirme
Modernste Schlepptechnik hat einen Namen: Mototok® International. Das 2003 gegründete High-Tech-Unternehmen mit Sitz in
Krefeld baut mit weltweitem Erfolg elektrisch angetriebene Flugzeug- und Hubschrauber-Schlepper. Haupt-Unterschied zu anderen Herstellern: Alle Mototoks sind präzise fernsteuerbar und
sparen Platz. Denn wo früher platzraubende Schleppstangen und
Traktoren rangierten, heben Mototok-Schlepper das Luftfahrzeug
am Bugrad wenige Zentimeter an und ziehen es millimetergenau
an seinen neuen Platz. Hangarschäden und andere Karambolagen auf engem Raum gehören damit der Vergangenheit an.
Auf dem „roger Airfield“ während der ILA2012 ist Mototok
mit gleich zwei besonders erfolgreichen Modellen vertreten und
führt sie täglich „live“ vor: mit einem Mototok TWN® (bis 50 Tonnen
Schlepplast, also etwa Bombardier Global Express), sowie mit einem weltweit einmaligen HELIMO® für Kufenhubschrauber.
12 Monate
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Luftfahrtechnischer Betrieb
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zu erfüllen. Sie werden bei uns zu einem
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roger.aero
09/2012
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traditioneller Instrumentierung steht das
Glascockpit, das Sie ihre gesamte weitere
berufliche Laufbahn begleiten wird, im
Mittelpunkt des Trainings.
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Glascockpit in frühen Phasen der Ausbildung
stellen wir größtmögliche Commonality in der
Ausbildung sicher, um Sie auf die Standards
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Eclipse 500:
Der spriteffiziente Twin-Jet auf der ILA 2012
Auf der Tagung der Amerikanischen
Businessluftfahrtvereinigung (NBAA) vor
knapp einem Jahr im Oktober wurde die
offizielle Wiedergeburt des Eclipse Jet
gefeiert. Der neue Firmeneigentümer
hatte nach dem Zusammenbruch nicht
weniger versprochen, als die Produktion
des Eclipse-Jet wiederaufzunehmen und
fortzuführen.
Die beiden Pratt & Whitney-Turbinen liefern die entsprechende Leistung, um den
Jet auch in Flightlevel 410 noch mit 370
Knoten in der Luft zu halten. Für die Größe
eine beachtliche Leistung.
Umso erstaunlicher sind dabei die Verbrauchswerte des Flugzeuges, mit denen
Eclipse Aviation wahrlich nicht hinter dem
Berg halten muss: Knapp 150 Kilogramm
Jet A-1 verbraucht der Eclipse 500 pro
Flugstunde.
FOTO: ECLIPSE AEROSPACE
Der neue Jet heißt Eclipse 500 und ist
laut der FAA immer noch dasselbe Muster
wie eh und je, doch die vielfältigen Verbesserungen machen den Jet eigentlich
zu einem ganz neuen Flugzeug. Das bezieht sich insbesondere auf die Avionik:
Wer einen Eclipse 500 kauft, den erwartet
das wohl umfangreichste Avionikpaket im
Cockpit - inklusive Autothrottle, Synthetic
Vision, Radarhöhenmesser, Enhanced Vision, TAWS, TCAS und vieles mehr, um dem
Piloten eine verbesserte Einschätzung der
jeweiligen Flugsituation geben zu können.
Außergewöhnlich in einem Light-Jet.
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CIRRUS Aircraft:
Die SR22, die neue Maßstäbe setzt
Wir präsentieren Ihnen die brandneue 2012er Cirrus. Das „weitest
entwickelte einmotorige Flugzeug, das je gebaut wurde“ – wie die
die amerikanische Fachpresse feststellte. Die SR22 ist das seit 10
Jahren in Folge bestverkaufte Flugzeug seiner Klasse. Nach mehr
als 25 Jahren kontinuierlicher Entwicklung ist der Name CIRRUS
heute Synonym für Leistung, Sicherheit, Komfort und Innovation.
Kriterien, die unsere Produktlinie SR20, SR22 und SR22T durch
wegweisende Technologien verkörpert. Aerodynamik, Elektronik
und Sicherheit sowie nicht zuletzt das einzigartige
Cirrus Airframe Parachute System (CAPS) stellen den
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LUFTFAHRT RÜCKBLICK
Bundespolizei
ZEHN JAHRE ELBEHOCHWASSER
NUR DER LUFTWEG
WAR NOCH OFFEN
FOTO: Bundespolizei-Flugdienst
12. August 2002 – 18:00 Uhr. In Dresden
wird Katastrophenalarm ausgerufen.
Nach tagelangem Regen, mit zum Teil extremen Niederschlagsmengen in Oberbayern, im Erzgebirge und in benachbarten
Regionen in Tschechien und Polen sind
vielerorts aus kleinen Bächen reißende
Ströme geworden. In Dresden wurde die
linksseitige Altstadt durch die Weißeritz
überflutet. In der Nähe von Glashütte in
Sachsen bricht unter dem enormen Druck
der Damm eines Rückhaltebeckens. Manche Orte sind zwischenzeitlich ganz von
der Umwelt abgeschnitten. Erste Hilfsmaßnahmen laufen an.
Zur gleichen Zeit stehen bei der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Blumberg bei Berlin
und den anderen Staffeln der Bundespolizei-Fliegergruppe die Telefone nicht mehr
still. Man steht im Kontakt mit Krisenstäben. Hubschrauber werden für die bevorstehenden Einsatzmissionen ausgerüstet,
Seilwinden und Kameras montiert. Als im
Verlauf des Folgetages die Niederschläge
eine kurze Pause einlegen, werden die Dimensionen der Naturkatastrophe in Umrissen sicht- und vorstellbar. Das Lagebild
„Hochwasser“ formt sich.
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roger.aero
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Die Einsatz-Crews treffen sich zu einem
letzten Briefing. Die Piloten stellen sich auf
einen längeren Einsatz ein und werten die
letzten vorhandenen Informationen aus.
Der Einsatz bei einer Hochwasserlage ist
doch etwas ganz anderes als der Flug im
täglichen Polizeidienst. Innerhalb weniger
Stunden heißt es „Lift Off“ - Großteile der
Staffeln machen sich auf den Weg in das
Katastrophengebiet.
Erste Rettungshubschrauber des ADAC
(Christoph 62) und der Bundeswehr (SAR
87 u.a.) sind bereits vor Ort an der Menschenrettung aus den Fluten beteiligt - die
Hubschrauber der Bundespolizei kommen
hinzu und unterstützen bei der Hilfsmission. Die Bundeswehr führt weitere leichte
und mittlere Maschinen des Typs UH-1D
und CH-53G zur Unterstützung heran.
Während es in den ersten Tagen zunächst
noch um Menschenrettung, Deichsicherung und Aufklärung geht, verschieben
sich die Aufgabenschwerpunkte im Laufe
der folgenden Tage: Der Materialtransport,
der Transport von Trinkwasser und die Eigentumssicherung aus der Luft als eigentliche polizeiliche Aufgaben rücken in den
Einsatzmittelpunkt. Der BundespolizeiFlugdienst war bis zum 26. August 2002
PAUSENLOS IM EINSATZ:
Mittelschwere Transporthubschrauber vom Typ
AS 330 „Puma“ übernahmen den Transport von
Sandsäcken.
mit 25 Hubschraubern und 107 Beamten
im Einsatz und zählte am Ende 965 Flugstunden. 200 Menschen konnten durch die
damals noch grünen Maschinen des Bundesgrenzschutzes gerettet werden. Die
Piloten der Fliegerstaffel flogen in diesen
Wochen 80.000 Sandsäcke, mehrere tausend Liter Trinkwasser, technisches und
medizinisches Gerät, Medikamente und
1.500 Decken.
DB
GREENER SKIES AHEAD
Luftfahrt und Umwelt
Fly Your Ideas
Airbus-Wettbewerb soll junge Menschen für die Luftfahrt begeistern
Der von der UNESCO unterstützte AirbusWettbewerb „Fly your ideas“ ruft nun
schon zum dritten Mal Studenten in aller
Welt und aller Fachrichtungen dazu auf,
neue Ideen für eine nachhaltigere Luftfahrt
zu entwickeln. Airbus möchte Studenten
auf diese Weise einen Einblick in die Welt
der Luftfahrt geben und ihre Begeisterung
für diese Branche wecken. Die Studenten
erhalten die Chance, in internationalen,
multidisziplinären Teams Innovationen zu
entwickeln und ihr theoretisches Wissen in
einem realen Umfeld anzuwenden. Neu in
diesem Jahr ist die technische Unterstüt-
zung jedes Teams in wichtigen Phasen des
Wettbewerbs durch einen Airbus-Experten.
Der alle zwei Jahre ausgetragene
Wettbewerb ist Bestandteil des AirbusProgramms „Future by Airbus“ für die Entwicklung eines nachhaltigen Luftverkehrs
bis zum Jahr 2050. Er besteht aus drei
immer schwieriger werdenden Runden.
Im Sommer nächsten Jahres werden fünf
Teams in die Endrunde kommen. Das Gewinnerteam wird von einer Jury aus hochrangigen Experten ermittelt und teilt sich
den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis.
Air Canada führte „perfekten Flug“ durch
Umweltbelastungen lassen sich auf ein Minimum reduzieren
GREENER SKIES EXPRESS
NAV Canada und Iridium Communications planen die gemeinsame Entwicklung eines weltraumgestützten
Flugsiche-rungssystems. Damit soll
es künftig möglich sein, Lufträume
effektiver zu nutzen und direktere
Streckenführungen sowie effizientere An- und Abflugverfahren zu ermöglichen.
Eine
amerikanische
Uni-Studie
mit Beteiligung von NASA-Wissenschaftlern aus dem Jet Propulsion
Laboratory zeigt, dass die Antarktis
im mittleren Miozän (vor etwa 15 bis
20 Millionen Jahren) wärmer und
feuchter war als ursprünglich angenommen. Bei Temperaturen bis 7°
Celsius und deutlich höheren Niederschlägen wuchsen in den Randgebieten des gefrorenen Kontinents sogar
Krüppelbäume.
Die Lufthansa Technik AG hat ihre
Heizzentrale am Standort Hamburg
saniert und dazu zwei Blockheizkraftwerke mit je 2000 Kilowatt elektrischer und thermischer Leistung
installiert. Damit kann nun ein Viertel des Wärmebedarfs und ein Drittel
des Stromverbrauchs der Hamburger Basis selbst erzeugt werden.
Air Canada startete Mitte Juni den Beweis, dass sich die CO2-Emissionen im
Flugverkehr unter optimalen Bedingungen um mehr als 40 Prozent gegenüber
herkömmlichen Flügen senken lassen.
Dazu flog ein Airbus A319 am 18. Juni von
Toronto (Kanada) nach Mexiko-Stadt und
kombinierte dabei alle heute möglichen
Verfahren für einen ökoeffizienten Betrieb.
So nutzte Air Canada mit dem A319 eines
der aktuell ökoeffizientesten Flugzeuge
in seinem Marktsegment. Bei dem Flug
wurde 50 Prozent nachhaltiger Biosprit
auf der Basis von gebrauchtem Speiseöl
eingesetzt. Streckenführung und Flughöhe
wurden durch die Abstimmung mit den für
Flugverkehrsmanagement
zuständigen
Behörden optimiert. Der Anflug auf Mexiko-Stadt erfolgte im kontinuierlichen Sinkflugverfahren CDA (Continuous Descent
Approach). Zudem wurden im FlughafenBetrieb mehrere CO2-sparende Verfahren
kombiniert, wie etwa das Rollen am Boden
mit nur einem Triebwerk, die Außenreinigung des Flugzeugs zur Optimierung der
Aerodynamik, die Ausstattung der Kabine
mit leichten Werkstoffen und ein maßgeschneiderter Flugplan (Foto: Wikipedia).
Redaktion: Sabine Malzbender
Greener Skies Ahead - AUCH auf dem iPad
Greener Skies wird nun auch mobil. Schon jetzt gehört das iPad zum festen Inventar aller
Airline-Cockpits. Diesem Trend werden wir folgen - mehr dazu auf der GSA-Konferenz am
13. September 2012 auf der ILA Berlin Air Show.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat sich beim Empfang zum
einjährigen Bestehen des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft gegen ein allgemeines Nachtflugverbot an deutschen
Flughäfen ausgesprochen. Bei allem
Verständnis für die Lärmschutzinteressen der Anlieger müsse der Himmel
so weit wie möglich offen gehalten
werden.
Der internationale Verband der Fluggesellschaften (IATA) hat sich erneut
für eine globale Lösung zum Umgang
mit den Emissionen im Luftverkehr
ausgesprochen. IATA-Chef Tony Tyler plädiert daher für eine Verschiebung des EU-Emissionshandels, bis
eine globale Vereinbarung von der
ICAO entwickelt und verabschiedet
wurde.
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ROGER PRAXIS TIPP
Mehr Sicherheit für Privatpiloten
Autor:
Wolfgang Galgon
Berufspilot und
Fluglehrer, arbeitete
viele Jahre an einer
Deutschen
Verkehrsfliegerschule
und fliegt gerne mit
Wasserflugzeugen.
Im Europäischen
Ausland gibt es
mitunter
Lufträume und
Regeln, die wir
in Deutschland
FLIEGEN IM AUSLAND
ICAO ist nicht gleich ICAO
gar nicht kennen
E
s war an einem Freitag um 12:46 Uhr
und ich war gerade der Mosel folgend
in den französischen Luftraum bei Perl
eingeflogen. Ich konnte den Grenzüberflug
der zuständigen FIS nicht sicher über Funk
mitteilen, denn auf der Frequenz meldete
sich niemand. Ich gab noch eine Blindmeldung ab und versuchte, mit dem nächsten
Flugplatz Funkkontakt herzustellen. Das
Wetter war schlecht, ich flog ca. 1000 Fuß
über Grund, die Flugsicht war trotz des Regens meistens mehr als 10 Kilometer...
KARTE: JEPPESEN
Um 13:05 flog plötzlich links neben mir
eine „MIRAGE“ der französischen Luftwaffe. Sie drehte nach links ab und war dann
kurze Zeit später auf meiner rechten Seite. Die „MIRAGE“ flog nun ca. 50 Meter neben mir und drehte dann nach rechts ab.
Nach einer Minute war der Jäger wieder
auf meiner linken Seite, fuhr dann die Landeklappen ein und beschleunigte vor mir,
machte eine Rechtskurve um mehr als 90
Grad und verschwand dann im Steigflug in
den Wolken... Ich flog weiter und konzentrierte mich auf den Weiterflug bis LyonBron. Dort landete ich um 15:25 und bat
noch den Towerlotsen, meinen Flugplan zu
schließen. Der Flug war meiner Meinung
nach ordnungsgemäß beendet.
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roger.aero
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Einige Monate später bekam ich dann Post
von der damaligen Bundesanstalt für Flugsicherung (heute DFS):
„Verstoßmeldung gegen den Luftfahrzeugführer des Fluges D-ECGI am 19. Dezember
in Frankreich...“
Ich hatte die französischen Flugsicherungsvorschriften verletzt. Mir wurde vorgeworfen, beim Grenzüberflug keinen Kontakt mit irgendeiner Stelle aufgenommen,
und des Weiteren keinen Kontakt beim
Einflug in die FIR Frankreich aufgenommen zu haben. Verstoß gegen RAC 1.31 etc.
Die Anzeige wegen des Verstoßes wurde
von der militärischen Dienststelle an das
französische Ministerium für Verkehr weitergeleitet, von dort nach Deutschland zur
Bundesanstalt für Flugsicherung.
ES GILT DIE FLUGPLANPFLICHT
Internationale Flüge sind nicht ganz so einfach wie der Kaffee-Flug zum benachbarten Flugplatz. Die Einreisebestimmungen
sind durch das Schengener-Abkommen
zwar einfacher geworden, und durch die
Abschaffung von Zoll- und Passkontrollen
auch erleichtert worden, trotz allem müssen Flüge ins Ausland sehr gut vorbereitet
ROGER PRAXIS TIPP
Mehr Sicherheit für Privatpiloten
FUNKKONTAKT IM
LUFTRAUM „G“ IST PFLICHT
Studieren Sie in aller Ruhe die Angaben
von Höhen, Frequenzen, Funkfeuer, FIR´s,
TMA- Sektoren, Kontrollzonen. Schauen Sie sich genau die Legende der Karten an. Manchmal ist es hilfreich, wenn
man zusätzlich die VFR+GPS Karten von
JEPPESEN für die Flugplanung verwendet, weil die Darstellung von Lufträumen
dort eindeutiger ist als auf der landeseigenen ICAO- Karte. Ein gutes Negativbeispiel
hierfür ist der Luftraum über Norditalien,
insbesondere der gesamte TMA- Bereich
von Mailand. Da ist die Karte von JEPPESEN ein Segen.
werden. Bei grenzüberschreitenden VFRFlügen in das benachbarte Ausland und
zurück gilt immer noch Flugplanpflicht,
weil die Nachbarstaaten es so verlangen.
Es gibt Ausnahmen, wie zum Beispiel Flüge
zwischen einigen Deutschen Verkehrslandeplätzen und den dänischen Flugplätzen:
Sønderborg, Tønder und Aerø. Diesbezügliche Informationen stehen immer in der
jeweiligen AIP. Im Feld 18 des Flugplanformulars ist der Grenzüberflugpunkt
bezogen auf die nächstgelegene größere
Ortschaft aus der ICAO Luftfahrtkarte als
auch die voraussichtliche Flugzeit bis zum
Grenzüberflug mit der Kenngruppe “EET“/
anzugeben. Wenn man noch keine Erfahrung beim Ausfüllen von Flugplänen hat,
sollte man sich von einem erfahrenen Piloten helfen lassen. Auf jeden Fall sollten
Sie die AIS zu Rate ziehen, man hilft Ihnen
dort gerne. Dort bekommen Sie alle Unterlagen, die Sie benötigen.
Wenn Sie ins Ausland fliegen wollen, brauchen Sie die entsprechenden Luftfahrtkarten. Besorgen Sie sich eine ICAO-Luftfahrtkarte und schauen Sie sich die Karte genau
an. Die Darstellung von Lufträumen kann
von der gewohnten Darstellung der Deutschen ICAO-Karte vollkommen abweichen.
In den europäischen Ländern gibt es im
unteren Luftraum die Lufträume der Klassen C, D, E, G. Den Luftraum F gibt es nicht
in jedem Staat. In den Niederlanden gibt es
noch zusätzlich die Klassen A und B. Auch
Frankreich und Italien haben den Luftraum
der Klasse A. In diesem Luftraum A sind
VFR- Flüge verboten. Im nördlichen Italien um die TMA Milano geht der Luftraum
der Klasse A runter bis auf 1000 Fuß über
Grund oder 2000 Fuß MSL. Wer tiefer fliegt
bewegt sich im Luftraum G, also im unkontrollierten Luftraum, und trotzdem muss
der Pilot mit Milano Information Funkkontakt aufnehmen. Das ist nicht ICAO-konform, wird aber so verlangt und ist in der
AIP Italien veröffentlicht.
ACHTUNG
BEI DEN HALBKREISREGELN
Zum Beispiel sind die Übergangshöhen
zum Fliegen nach Flugflächen in den EULändern unterschiedlich. In Österreich
müssen oberhalb von 3000 Fuß MSL oder
1000 Fuß GND die Halbkreisregeln angewendet werden. In Belgien sind es 4500
Fuß MSL. Es gibt sogar Abweichungen der
Halbkreisregeln. Für VFR- Flüge in Italien gelten die geraden Flugflächen plus
500 Fuß, wenn man einen MC (Magnetic
Course) von 270° bis 089° fliegt; und die
ungeraden Flugflächen plus 500 Fuß fliegt
man von 090° bis 269°.
Deutschland darf der VFR- Pilot bei einer
Flugsicht von 1,5 Kilometer noch fliegen. In
der Schweiz braucht der Sichtflieger fünf
Kilometer Flugsicht.
Nicht jedes Land verlangt einen Transponder mit Mode S. Einheitlich ist der VFRCODE 7000. In manchen Ländern sind
VFR- Nachtflüge verboten. Sichtflüge über
dem Stadtgebiet von Paris sind ebenfalls
verboten. Es gibt im Ausland echte Sperrgebiete, in die man niemals einfliegen darf,
es gibt Luftraumbezeichnungen, die man
noch nie gelesen hat. Es gibt feste Routen, welche vorgeschrieben sind, wie zum
Beispiel zwischen Frankreich und Korsika.
Aber lassen Sie sich nicht von den bürokratischen Regeln und Verordnungen abschrecken.
Übrigens: Wie ist denn nun der Verstoß
von mir damals geahndet worden? Ich
hatte Glück. Es reichte eine eidesstattliche
Erklärung, dass ich gemäß den Verordnungen gehandelt habe. Das Verfahren wurde
eingestellt.
DIESE STICHPUNKTE SIND FÜR
EINEN AUSLANDSFLUG WICHTIG:
• AIP/ Teil ENR und GEN
• An- und Abflugkarten der
Flugplätze entlang der Route
• Terminal Charts
• ICAO- Luftfahrtkarten und
ggf. JEPPESEN-Karten
• AIS Flugberatungsdienst
• Flugplan
• FIS Frequenzen
• Luftraumstrukturen
• Sichtflugregeln
• Mindestflughöhen
• Übergangshöhen
• Halbkreisregeln
• Zollformalitäten
roger Praxisfrage
(Auflösung S. 42)
Was Bedeutet die
Abkürzung TMZ?
Die Sichtflugregeln im Luftraum der Klasse Golf sind ebenfalls unterschiedlich. In
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roger.aero
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AVIATION HISTORY
Berlin-Brandenburg
Mit freundlicher
Unterstützung der
GBSL Gesellschaft zur
Bewahrung von
Stätten deutscher
Luftfahrtgeschichte
FOLGE 9
Die Mutter aller
Flughäfen – Tempelhof
A
DAS BUCH ZUR
FOLGE
Dr. B. Ahlbrecht / H.-J. Henning
FOTOS: JENS ROSENOW
Der Flughafen
Berlin-Tempelhof
War das Tempelhofer Feld, damals am
Rande der Reichshauptstadt gelegen, noch
ein militärisch genutztes Gelände, wurde
es 1923 im Wettstreit mit dem Flugfeld
Johannisthal, da näher am Zentrum gelegen, zum Flughafen für Berlin auserkoren.
Anfangs provisorisch für die ersten, noch
relativ spärlich zu befördernden Passagiere und die wenige Luftfracht, vornehmlich
Post und Zeitungen, mit hölzernen Hallen
und einer Abfertigungsbaracke ausgestattet, stieg der Bedarf aber dann rasch an.
Mit der Gründung der „Deutsche Luft Hansa AG“ im Jahre 1926 hatte sich bereits
eine den Anforderungen entsprechende
bodengebundene Logistik entwickelt. Ein
recht repräsentatives Abfertigungsgebäude gehörte ebenso dazu wie umfangreiche
Hangar- und Wartungskapazitäten sowie Einrichtungen, die der Flugsicherheit
dienten. 1927 war der erste Bauabschnitt
fertig, der auch über die entsprechende
Verkehrsanbindung verfügte. Weltweit zu
dieser Zeit einmalig - der Flughafen erhielt
Reihe Bilder der Luftfahrt
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Sutton-Verlag Erfurt
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ISBN : 978-3-86680-255-2
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roger.aero
ls am 4. September 1909 Orville
Wright das erste Mal auf dem Tempelhofer Exerzier- und Paradeplatz des
Kaiserlichen Heeres seinen Flugapparat
dem erstaunten und begeisterten Berliner Publikum vorführte, dürfte wohl keiner einen Gedanken darauf verschwendet
haben, dass hier einmal ein Flughafen
entstehen würde. Ein Flughafen, den rund
100 Jahre später der bekannte Architekt
Sir Norman Foster als „Mutter aller Flughäfen“ bezeichnen würde.
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auch eine eigene U-Bahnstation (heute Paradestraße).
Trotz weiterer Ausbaumaßnahmen war
bereits mit Fertigstellung des zweiten
Bauabschnitts 1928 abzusehen, dass eine
Erweiterung notwendig werden würde. Inzwischen lag Tempelhof vor Paris, Amsterdam und London an der Spitze des europäischen Luftverkehrsaufkommens. Um
das begrenzte Gelände für den Flugbetrieb
doch zu erweitern, entschloss man sich,
eine vollkommen neue Flughafenstruktur
zu schaffen. Den Auftrag dazu erhielt der
Architekt Ernst Sagebiel. Seine Planungen
des Jahres 1934 lehnten sich auch an Architekturausschreibungen für zukünftige
Flughafenbauten in den USA an. Der neue
Flughafen sollte den Forderungen der
nationalsozialistischen Machthaber nach
einer monumentalen Bauweise entsprechen, aber vor allem den Luftverkehrsbedarf der Zukunft abdecken. Angestrebt
war die Abfertigung von sechs Millionen
Fluggästen pro Jahr. Und die Bauweise
sollte die Abhaltung propagandistischer
Großveranstaltungen, wie z. B. Großflugtage, ermöglichen. Von 1936 bis 1941 fanden
die Bauarbeiten statt. Der Krieg setzte eine
Zäsur, der Flughafenbau wurde nie vollständig abgeschlossen.
Revolutionär war die Bauweise, sowohl
die riesige Gebäudestruktur mit einer
Länge von ca. 1,2 km und mit überdachten Abfertigungsflächen für die Flugzeuge, als auch die umfangreichen, teilweise
AVIATION HISTORY
Berlin-Brandenburg
unterirdischen Versorgungsanlagen. Die
U-Bahnstation wurde verlegt (heute Platz
der Luftbrücke) und erhielt einen unterirdischen Fußgängertunnel zur Abfertigung.
Doch der „Pferdefuß“ wurde bald sichtbar,
denn mit Kriegsbeginn 1939 wurden die
meisten Bauarbeiten eingestellt. Bereits
am 14. Dezember 1939 erteilte Ernst Udet
entsprechend eines Befehls von Hermann
Göring dem „Weser Flugzeugbau“ in Lemwerder die Weisung, sofort die Produktion nach Tempelhof zu verlegen. Noch
vor Jahresende wurden Gebäudeteile des
alten und neuen Flughafens bezogen und
im April 1940 waren die ersten 200 He 111
umgerüstet. Es folgten Arbeiten an Ju 86,
Junkers W 34 und Ju 52/3m und schließlich die Endfertigung von Stuka Ju 87 und
von Jagdflugzeugen Fw 190. Der Krieg
hatte die „Mutter aller Flughäfen“ erreicht.
Am 22. April 1945 verließen die letzten
Lufthansa-Flugzeuge den bereits durch
alliierte Luftangriffe stark beschädigten
Flughafen. Der letzte Flughafenkommandant, Oberst Rudolf Böttger, missachtete
den Befehl zur Verteidigung und Sprengung der Anlagen und beging Selbstmord.
Truppenteile der Roten Armee besetzten
den Platz am 28./29. April.
Entsprechend der Aufteilung Berlins unter den vier alliierten Mächten übernah-
DC-4 vor dem historischen Gebäude:
Inzwischen ist der Sound von Sternmotoren
und Turboprops in Tempelhof verklungen
men die USA am 2. Juli 1945 die gesamten Flughafenanlagen. Auf „Tempelhof Air
Base“, wie der Flughafen nun militärisch
hieß, begannen die Bauarbeiten für ein
befestigtes Runway- und Taxiway-System,
welches während der Luftbrücke (26.Juni
1948 bis 12. Mai 1949) ergänzt wurde und
nunmehr im Verbund mit den entsprechenden
Flugsicherungseinrichtungen
den 24-Stundenbetrieb bei nahezu jeder
Wetterlage ermöglichte.
einzige unkontrollierte Verbindung nach
Westberlin. Schrittweise wurden in den
Jahren ab 1950 die Abfertigungskapazitäten ausgebaut, 1962 war Tempelhof dann
für ca. 3 Millionen Passagiere im Jahr gerüstet. Mit der Einführung düsengetriebenen Fluggeräts, wie z. B. der lauten Boeing
B-727, stieß der Platz an Kapazitätsgrenzen, aber auch die Sicherheitsbedenken
stiegen an wie auch die Emissionsbelästigung der Anwohner.
DIE LUFTBRÜCKE
Schrittweise wurde der Flugverkehr nach
Tegel ausgelagert und im Sommer 1975
Tempelhof für den zivilen Flugbetrieb
geschlossen. Zehn Jahre später erfolgte wieder eine teilweise Öffnung für den
Geschäftsreiseverkehr und für regionale
Fluggesellschaften. Mit dem Abzug der Besatzungsmächte 1993 ging Tempelhof in
den Besitz der Berliner Flughafengesellschaft über, die bis zur endgültigen Schließung hier einen innerdeutschen und innereuropäischen Flugbetrieb gewährleistete.
Trotz umfangreicher Proteste wurde Tempelhof mit einem Bescheid zur Entwidmung des Flughafens zum 31.10.2008
geschlossen. Die letzten Flüge wurden mit
einer Boeing B-737 von Air Berlin und einer Do-328 der Cirrus Airlines am späten
Abend des gleichen Tages durchgeführt.
Die Traditionsflugzeuge vom Typ DC-3 und
Ju 52/3m hoben um 23.55 Uhr als allerletzte Maschinen von den beiden Runways
ab. Damit endeten 85 Jahre erfolgreicher,
mal mehr - mal weniger, ziviler Nutzung
an diesem historischen Platz, der nach der
Luftbrücke, obwohl inmitten der Stadt gelegen, immerhin nur einen Unfall mit zwei
Todesopfern zu verzeichnen hatte.
Die Luftbrücke war das größte Lufttransportunternehmen aller Zeiten und gewährleistete das Überleben im Westteil
der Stadt während der sowjetischen Blockade. Nahezu im 90-Sekundentakt flogen die Transportmaschinen der alliierten
Westmächte Tempelhof, aber auch Gatow
und wenig später Tegel an. Ab 1950 wurde
ein Teil der Anlagen in Tempelhof für den
zivilen Betrieb freigegeben. Notwendige
Neu- und Umbauten waren dafür nötig, da
immer noch die große Abfertigungshalle
durch Bombentreffer schwer beschädigt
war. Entsprechend der alliierten Übereinkünfte war es nur ihren Gesellschaften
gestattet, über limitierte Luftkorridore die
Berliner Flughäfen Tempelhof, Tegel und
Gatow anzufliegen. Bis 1989 blieb dies die
Die unter Denkmalschutz stehenden Anlagen haben seit der Schließung Kosten in
Millionenhöhe verursacht.
Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht
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ROGER INTERNATIONAL
Großbrittannien
FAIRFORD 2012
GroSSe Show
für eine gute Sache
Royal International
Air Tattoo 2012
In Großbritannien genießt es Kultstatus, das Royal International Air Tattoo.
Alljährlich in Fairford westlich von London veranstaltet, hat die Show längst
einen festen Platz im Terminkalender vieler Luftstreitkräfte, die mit ihren
Demo-Teams gerne der Einladung ihrer britischen Kollegen Folge leisten und
sich im landschaftlich reizvollen Gloucestershire ein Stelldichein geben.
Treibende Kraft hinter der Mammutveranstaltung ist der
Royal Air Force Charitable Trust, eine Wohltätigkeitsorganisation
für in Not geratene Angehörige der britischen Luftstreitkräfte.
FOTO: ROLF DÖRPINGHAUS
A
ls Air Base im Kalten Krieg, als Testzentrum für die Concorde
sowie als Notlandeplatz für das amerikanische Space Shuttle
hat Fairford in der Vergangenheit ein Stück britischer Luftfahrtgeschichte geschrieben. Heute ist die in Reserve gehaltene Air Base
mit einer der längsten Runways Großbritanniens einmal im Jahr
Schauplatz des Royal International Air Tattoo (RIAT). 1996 von der
britischen Krone sozusagen geadelt, darf die wohl größte militärische Flugschau der Welt seither den begehrten Zusatz ‚Royal‘ im
Namen führen.
Beflügelt vom ‚Queen‘s Diamond Jubilee‘, dem 60-jährigen
Thron-Jubiläum der britischen Königin, und den anstehenden
‚Olympics‘ war RIAT 2012 einmal mehr eine Klasse für sich.
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Das wenig sommerliche Wetter sowie die vom Dauerregen aufgeweichten Wiesen und Parkplätze taten der Stimmung keinen
Abbruch. So drängten sich insgesamt rund 130.000 Besucher an
zwei Tagen entlang der Flightline und durch das riesige Static Display, dem mit insgesamt 268 Flugzeugen von 39 Streitkräften aus
25 Nationen wohl größten militärischen ‚Flugzeug-Zoo‘ der Welt.
Ob Eurofighter, französische Rafale C, schwedische Gripen, polnische MiG-29 oder amerikanische F-18, Fairford bot auch in diesem Jahr ein internationales Flugprogramm der Spitzenklasse.
Vor dem Hintergrund einer teils dramatischen Wolkenkulisse entwickelten die raumgreifenden Flugvorführungen der Hochleistungsjets einen besonderen fliegerischen wie auch ästhetischen
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Reiz. Publikumslieblinge bei den National-Staffeln waren naturgemäß die britischen Red Arrows wie auch das südkoreanische
Black Eagle Aerobatic Team, das Fairford für sein Europa-Debüt
nutzte. Große fliegerische Klasse zeigten aber auch die Royal Jordanian Falcons auf ihren in Deutschland gebauten Extra 300L.
Show-Thema ‚SkyLift‘
Diesjähriger Themenschwerpunkt war der militärische Lufttransport. Unter dem Stichwort ‚SkyLift 2012‘ war Fairford internationaler Treffpunkt der unterschiedlichsten Transportflugzeuge von der Antonow An-26 aus Ungarn über das Tilt-Rotor-Flugzeug
Bell-Boeing MV-22B Osprey bis hin zur mächtigen C-5B Galaxy
der US Air Force.
OCCAR, die europäische Agentur für gemeinschaftliche Rüstungsprogramme, wählte das Air Tattoo als Rahmen für die offizielle
Taufe des Airbus A400M auf den Namen ‚Atlas‘. Zu den fliegerischen Highlights der ‚Transport-Branche‘ zählten die beeindruckenden Vorführungen einer CH-47 Chinook der Royal Air Force.
Einen seltenen Anblick bot auch der Vorbeiflug aller aktiven britischen Transport- und Tankflugzeugmuster. Angeführt von der betagten VC-10 folgten die Lookheed TriStar, die Lockheed Hercules,
der Airbus A330 und die Boeing C-17.
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BOEING CHINOOK IN ACTION:
Das Demo-Team der Royal Air Force
zeigte gekonnt die Agilität dieses
Schwerlasthubschraubers mit
Tandem-Rotor. Die Chinook kann bis
zu 55 Mann bzw. rund 10 t Fracht
befördern
MIT TROMMELN GEGEN DEN JET-LÄRM:
Insgesamt 26 japanische Taiko-Trommler zogen das Publikum in Fairford in
ihren Bann
FOTOS: ROLF DÖRPINGHAUS, GREDGE TOURS (Wikimedia)
Europapremiere der
japanischen Luftwaffe
Was das Air Tattoo so einzigartig macht, ist nicht allein die Größe
dieser Show, sondern vor allem ihre Vielseitigkeit. Erstmals bei
einer europäischen Airshow mit von der Partie waren die japanischen Luftstreitkräfte - oder, wie es korrekt heißt - die Japan
Air Self-Defense Force. Auf dem Flug in einer KC-767J von Japan
über Alaska nach Fairford war ein Team von 26 Taiko-Trommlern
mit an Bord. Die hörgewaltige Darbietung der Trommler zählte zu
den spektakulären Höhepunkten am Rande der Airshow.
Der erstmalige Auftritt der japanischen Luftstreitkräfte in Europa war ein weiterer Beleg dafür, dass Japans Luftfahrt beginnt,
sich verstärkt für internationale Kontakte und Kooperationen zu
öffnen. Der historische Besuch der Japaner war am Rande einer
Reise des britischen Premierministers Cameron ins ‚Land der
aufgehenden Sonne‘ vereinbart worden. Die aktive Unterstützung
durch die britische Politik gehört sicherlich mit zu den Erfolgs-
PATROUILLE SWISS:
Beim Briefing nicht aufgepasst? - Der
‚Flug durch den Tunnel‘ gehört zu den
Markenzeichen der seit ihrer Teilnahme an der ILA auch in Deutschland
bekannten und beliebten
Patrouille Suisse
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Zwei Vickers-Supermarine
Spitfire der ‚Battle of Britain
Memorial Flight‘ :
Bei der ‚EB-G‘ handelt es sich um
die älteste noch fliegende Spitfire
überhaupt. Die in einer Schattenfabrik
in Birmingham gebaute ‚IIa‘ wurde im
August 1940 in Dienst gestellt und
ist die einzige noch fliegende Spitfire,
die tatsächlich in der Battle of Britain
eingesetzt wurde. 1948 wurde das
Flugzeuge zum Preis von 25 Pfund zur
Verschrottung verkauft, ehe es durch
Zufall seinen Weg in ein Museum und
später über den Film ‚The Battle of
Britain‘ zur BBMF fand
Vom V-Bomber zum
Volksflugzeug:
Die einzige noch fliegende
britische Avro Vulcan wird allein
durch Spenden finanziert. Der größte
noch fliegende Delta-Flügler der Welt
stand 33 Jahre im Dienst der Royal
Air Force ehe er 1993 in private Hände
kam. Die aufwendige Restaurierung
begann 1997. Es sollte 11 Jahre dauern, bis die Vulcan im Jahr 2007 zum
zweiten Erstflug starten konnte.
geheimnissen des Air Tattoo wie auch der Farnborough Airshow.
Die deutsche Luftwaffe war im Static Display u. a. mit Eurofighter,
Tornado IDS, F-4F Phantom II, C-160 Transall sowie einem Airbus A310 MRTT aus Köln/Bonn vertreten. Die Bundesmarine hatte
eine Do 228MR, eine Lockheed P-3C Orion und eine Westland Sea
King auf die Insel geschickt. Deutschland stellte damit nach den
USA eines der größten internationalen Kontingente in Fairford. Es
wäre schön, wenn sich auch die britische Luftwaffe künftig wieder
etwas häufiger bei Luftfahrtveranstaltungen in Deutschland zeigen würde, schließlich dürfte auch die Royal Air Force noch einen
‚Koffer in Berlin‘ haben. Besuche dieser Art sind nicht zuletzt auch
ein Stück gelebtes Europa.
Mit ihrem gleichermaßen ideenreichen wie präzisen Programm flog sich die Patrouille Suisse einmal mehr in die Herzen
des Publikums. Nach der Landung der F-5E-‘Tiger-Truppe‘ verabschiedete die Airshow Community den langjährigen Teamleader
Marc Zimmerli - genannt ‚Zimi‘ - mit einem, von zwei Feuerlöschfahrzeugen gesprühten Bogen aus Wasserfontänen. Zimmerli
verlässt nach neun Jahren Zugehörigkeit zum Ende der Saison
das in Deutschland vor allem von seinen ILA-Auftritten bekannte
und beliebte Schweizer Team.
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VORFÜHRUNG MIT HERZ:
Das offizielle Hawk-Display geflogen
von Flt. Lt. Phil Bird begeisterte
vor allem mit seiner fliegerischen
Eleganz
Icons to the Sky
IMPRESSUM
Ob Spitfire, Lancaster, Hunter oder Vulcan, das Air Tattoo ist vor allem
auch der alljährliche Treffpunkt der Ikonen des britischen Flugzeugbaus. Die Vorführungen der zumeist privat geflogenen Maschinen erinnern nicht nur an die große Zeit der britischen Luftfahrt, sondern
sind auch für die Zuschauer immer wieder eine Art beeindruckender
historischer Zeitreise.
Mit Spendengeldern wieder flugklar gemacht, ist die mächtige, auf
den Namen ‚The Spirit of Great Britain‘ getaufte Vulcan schon allein
die Reise nach Fairford wert. Auch 60 Jahre nach dem Erstflug des
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14. Jahrgang • erscheint monatlich
FOTOS: ROLF DÖRPINGHAUS
20 Jahre
‚Glacier Girl‘
Es ist eine der unglaublichsten Geschichten der Luftfahrt
überhaupt: Nachdem eine
Lockheed P-38 Lightning ein
halbes Jahrhundert im Eis Grönlands versunken war, konnte sie 1992 unter größten
Schwierigkeiten von einem Team von Enthusiasten gehoben werden. Die Bergung
aus 80 m Tiefe zog sich über insgesamt 11
Jahre hin. Die Restaurierung sollte noch
einmal 10 Jahre dauern, ehe sich ‚das Flugzeug, das aus dem Eis kam‘ im Sommer
2003 erstmals in Oshkosh im Flug präsentieren konnte. Seither zählt die auf den
Namen ‚Glacier Girl‘ getaufte P-38 zu den
absoluten Ehrengästen beim alljährlichen
AirVenture.
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Der zweimotorige Jäger gehörte 1942 zu
einem Verband von insgesamt sechs P-38
und zwei B-17, der bei einem Ferry Flug
nach Europa auf dem Ice Cap notlanden
musste. Als einzige Maschine konnte
‚Glacier Girl‘ 50 Jahre später relativ unbeschadet geborgen werden. Das Foto
zeigt ‚Glacier Girl‘ in einer sogenannten
Heritage-Formation zusammen mit einer
A -10 Thunderbolt II der US Air Force über
Oshkosh. Heute gehört das Flugzeug zu
der in San Antonio, Texas, beheimateten
Warbird-Sammlung von Rod Lewis.
Chefredakteur:
Jens Rosenow (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
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Christian Meese, Matthias Winkler, Ilka Ludwig, Daniel Bujack, Bernd Clemens, Rolf Dörpinghaus, Cornelia Naumann,
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BLZ 100 700 24
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PRAXISFRAGE
Die Auflösung unserer Praxisfrage
von Seite 35 lautet: Transponder
Mandatory Zone. Innerhalb einer TMZ
müssen alle Luftfahrzeuge einen funktionstüchtigen Transponder mitführen.
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ehemaligen V-Bombers hat das größte fliegende Dreieck der Welt nichts von seiner
Faszination verloren. Besondere Anerkennung ist dabei all denen zu zollen, die dieses einzigartige Flugzeug im Rahmen der
‚Vulcan to the Sky‘-Initiative durch Spenden
und tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit wieder flugtauglich gemacht haben
und es - trotz schwierigster Ersatzteilprobleme - immer noch flugklar halten.
Sicherlich hat auch die britische Luftfahrt
- zivil wie auch militärisch - ihre Probleme. Was deutsche Besucher jedoch immer
wieder nachdenklich macht, ist die Verbundenheit der Menschen mit der Luftfahrt
und der gerade auch in Fairford sichtbare
Respekt vor technischer, fliegerischer und
historischer Leistung. Im Land Otto Lilienthals kann man davon heute leider nur
noch träumen. Aber das ist ja bekanntlich
erlaubt.
‚Bomb Burst‘ über Fairford:
Auch beim Thronjubiläum der
britischen Königin, bei den ‚Olympics‘
in London und der 100-Jahr-Feier der
russischen Luftwaffe in Zhukovsky bei
Moskau durften die Red Arrows mit
ihren sieben Hawk T1-Trainern nicht
fehlen. Seit der Gründung im Jahr
1965 flogen die ‚Reds‘ mehr als 4000
Displays in 52 Ländern
Rolf Dörpinghaus
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