Konzeption - KneippKindergarten Frauental adL
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Konzeption - KneippKindergarten Frauental adL
Marktgemeinde Frauental a.d.L. Kindergarten der Marktgemeinde Frauental a.d.L. Konzeption Vorwort Bürgermeister Bernd Hermann Marktgemeinde Frauental a.d.L. Liebe Kinder! Liebe Eltern! Die Verantwortung für unsere Kleinsten ist die wichtigste und schönste Aufgabe unserer Gemeinschaft. Familie und Verwandte umsorgen die Kinder in den ersten Lebensjahren. Vor Eintritt in die Schule und das Berufsleben bietet die Marktgemeinde Frauental im Gemeindekindergarten für unsere Kinder Betreuung, Erlebnisse, Hilfestellung und Gemeinschaft um für den weiteren Lebensweg gerüstet zu sein. Mit viel Gespür und Motivation hat unser Kindergartenpersonal einen beachtlichen Teil dieser Verantwortung übernommen. Fachwissen und Einsatzfreude kennzeichnet unsere Kindergartenpädagoginnen und Kinderbetreuerinnen. Mit viel Elan wird vieles im Laufe des Jahres gemeinsam mit den Eltern, Gemeindevertretern und verschiedenen Verantwortungsträgern (Gesundheit, Vereine, Firmen, Feuerwehr usw.) für die Kindergartenkinder vorbereitet und umgesetzt. Jährlich wird das Angebot angepasst und mit neuen Angeboten ergänzt. Fühlen sich alle im Kindergarten wohl und freuen sich auf den nächsten großen Schritt – auf den Eintritt in die Schule – so haben wir gute Arbeit geleistet und können für die Zukunft unserer jüngsten Gemeindebewohner zuversichtlich sein. Der Kindergartenleiterin Eveline Jöbstl und ihrem Team wünsche ich für ihre wichtige Arbeit viel Kraft und Engagement. Wir möchten Sie mit dieser Konzeption über unseren Kindergarten in seiner Gesamtheit, über unsere pädagogische Arbeit und unsere Ziele informieren! Seite 1 1. Bedeutung des Begriffes „Konzeption“ 2. Beschreibung der Einrichtung - Gründung und Träger - Lage und räumliche Gegebenheiten - Gruppenaufbau - Personal 3. Aufgabe und Besonderheit der Einrichtung 4. Pädagogischer Arbeitsansatz, Methoden und Ziele - Gemeinschaftsaktivitäten - Gruppen- und Situativer Ansatz mit Umwelt- und Sachbegegnung - Pädagogische Ziele 5. Elemente eines Tagesablaufs - Freispiel - Bewegungserziehung/Rhythmik - Jause - Sesselkreis/Teilgruppe - Garten 6. Elternarbeit Seite 2 Bedeutung des Begriffes „Konzeption“ Die Konzeption ist die Grundlage und Visitenkarte der Einrichtung, das Spiegelbild der realen Arbeit und für alle verbindlich. Die vom Kindergartenteam erarbeitete Konzeption ist die Eigendarstellung unseres Kindergartens mit den Schwerpunkten unserer Arbeit unter Berücksichtigung aller gegebenen Rahmenbedingungen. Seite 3 Beschreibung der Einrichtung * Gründung und Träger Der Kindergarten der Marktgemeinde Frauental a.d.L. wurde 1973 von der Gemeinde unter der Führung von Bürgermeister Johann Mandl errichtet. Ein lang ersehnter Wunsch der Bevölkerung, einen Ort, wo unter pädagogischer Aufsicht gezielt und sinnvoll mit Kindern gespielt und die Vorbereitung und Einführung in den Schulalltag erarbeitet wird, wurde damit realisiert. Nach mehrjähriger Sanierungs- und Planungsphase wurde 2013 der Entschluss gefasst, das alte Schul- und Kindergartengebäude abzutragen und einen Neubau zu realisieren. Träger und Erhalter ist die Marktgemeinde Frauental a.d.L., vertreten durch den Bürgermeister Bernd Hermann. * Lage und räumliche Gegebenheiten Der Kindergarten liegt im Ortszentrum der Marktgemeinde und wurde nach neuesten Standards erbaut. Das Gebäude umfasst drei Gruppenräume mit je einer Garderobe, einen Bewegungsraum, drei WC/Waschräume mit Wickeltisch, Dusche und Kneippbecken, ein Büro, einen Personalraum, einen Wirtschaftsraum, einen Therapieraum, einen Wohlfühlraum, einen Malraum, eine Küche und einen Speisesaal, Abstellräume für Spielund Kreativmaterial und ein Vorraum mit einer Elternecke. Für das Spiel im Freien steht der Garten zur Verfügung. Die Kinder, die den Kindergarten besuchen, kommen vorrangig aus der eigenen Gemeinde und werden von 1,5 Jahre bis zum Pflichtschulalter aufgenommen. Falls noch Plätze frei sind können auch Kinder aus umliegenden Gemeinden aufgenommen werden. * Gruppenaufbau Die Einrichtung bietet Platz für drei Halbtags- bzw. eine Ganztagsgruppen. Gerade in der heutigen Zeit der Kleinfamilien bieten altersgemischte Gruppen (1,5-6 Jährige Kinder) den Kindern eine Vielzahl von Erlebnissen im Umgang miteinander. Sie lernen einander zu helfen – Verantwortung übernehmen – und Rücksicht – Nachgeben können - zu üben. In jeder Gruppe sind eine gruppenführende Kindergartenpädagogin und eine Kinderbetreuerin während der gesamten Öffnungszeiten anwesend. Für die Planung des Gruppengeschehens zeigt sich die Kindergartenpädagogin verantwortlich. Bei der Durchführung der Angebote steht ihr die Kinderbetreuerin zur Seite. Auch die Grobreinigungsarbeiten umfassen deren Aufgabenbereich. Seite Personal Kindergartenpädagoginnen Eveline Jöbstl Kindergartenleiterin und gruppenführende Kindergartenpädagogin in der orangen Gruppe Kneippädagogin, Ausbildungslehrgang Medienpädagogik, Früherzieherin Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1977 Maria Katritschenko gruppenführende Kindergartenpädagogin in der gelben Gruppe Kneippädagogin, Ausbildungslehrgang Montessoripädagogik und Früherzieherin Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1977 Seite 5 Susanne Pommer gruppenführende Kindergartenpädagogin in der roten Gruppe Hortpädagogin, Kneippädagogin Wohnort: Deutschlandsberg Geburtsjahr: 1989 Jasmin Nebel gruppenführende Kindergartenpädagogin in der roten Gruppe Hortpädagogin, Kneippädagogin Wohnort: Deutschlandsberg Geburtsjahr: 1979 Die Kindergartenpädagoginnen in der roten Gruppe wechseln im 4-Wochenrhythmus den Vormittags- und Nachmittagsdienst. Seite 6 Kinderbetreuerinnen Erna Tratinek Kinderbetreuerin und Reinigungskraft Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1960 Bettina Hermann Kinderbetreuerin und Reinigungskraft Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1966 Ingrid Strohmeier Kinderbetreuerin und Reinigungskraft Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1962 Melanie Sommer Kinderbetreuerin Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1976 Jasmin Enzi Kinderbetreuerin und Reinigungskraft Wohnort: Frauental Geburtsjahr: 1996 Die Kinderbetreuerinnen wechseln im Wochenrhythmus die Gruppen. Wenn es Überschreitungskinder gibt, unterstützt Frau Melanie Sommer als Kinderbetreuerin das Team. Alle Teammitglieder besuchen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und geben ihr Wissen auch gerne an PraktikantInnen in pädagogischer Ausbildung weiter. Gute Teamarbeit wird durch kontinuierliche Dienst- und Arbeitsbesprechungen gefördert. Seite 7 Aufgabe und Besonderheiten der Einrichtung Unser Auftrag laut Steiermärkischen Kinderbildungs- und betreuungsgesetz: § 5 (2) Aufgaben der einzelnen Arten der Kinderbetreuungseinrichtungen Kindergärten haben die Aufgabe, auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes einzugehen, insbesondere auch die Familiensituation zu berücksichtigen. Sie haben nach den gesicherten Erkenntnissen und Methoden der Kleinkindpädagogik die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit jedes Kindes und seine Fähigkeiten zum Leben in der Gemeinschaft zu fördern. Sie haben unter Ausschluss jedes schulartigen Unterrichts auf den Eintritt in die Schule vorzubereiten. In diesem Sinne ist eines der Hauptanliegen unserer Betreuungseinrichtung, das Sozialverhalten der Kinder zu fördern und zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit beizutragen. Aufgabe des Kindergartens ist nicht an erster Stelle das Kind kognitiv zu fördern, sondern Grundlagen für ein kognitives Lernen zu legen. Im Kindergarten geht es zuerst darum, den Kindern Raum- und Zeitmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, um ihren Platz für eigene Gestaltungsideen zu lassen. In unserem Kindergarten ist jeder willkommen! Auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen zählen zu unseren Aufgaben in unserer gesamten pädagogischen Arbeit. Zu den Besonderheiten gehört auch die gute Zusammenarbeit mit dem Kinderhaus Frauental und der Volksschule Frauental. Dadurch erleben die Kinder stets eine gut vorbereitete Transition in die neue Bildungseinrichtung. Projekt „Gipfelstürmer“ Kinder und Jugendprojekt 2013/2014 –„Reise in die Berufswelt“ Seite 8 Pädagogischer Arbeitsansatz, Methoden und Ziele * Gemeinschaftsaktivitäten Der äußere Rahmen, an dem wir unsere pädagogische Arbeit ausrichten ist geprägt vom Jahreszeitenrhythmus, den Festtagen im Kindergartenjahr und den Interessen der Kinder in der jeweiligen Gruppenkonstellation. Die ausgewählten Aktivitäten werden im allgemeinem am Schwerpunkt, welcher das Programm bestimmt, ausgerichtet. Sie sprechen alle Bereiche an, die für die Entwicklung des Kindes wichtig sind. Feste zu feiern ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Jahresplanung. Die Kinder werden in die Vorbereitungszeit mit einbezogen, genießen den Festtag und erleben anschließend die Ausklangsphase. GEBURTSTAGSFEIER Für jedes Kind ist sein Geburtstag ein Höhepunkt des Jahres. Für die Entwicklung des Kindes ist es wichtig, dass es ab und zu im Mittelpunkt steht und so sein Selbstvertrauen gestärkt wird. Die Geburtstagsfeier im Kindergarten wird für jedes Kind gleich gestaltet, denn Kinder lieben und brauchen Traditionen: Das Geburtstagskind bekommt in der Früh schon die Geburtstagskrone aufgesetzt. Zur Jausenzeit wird die Geburtstagstafel gedeckt und nach der Jause gibt es den mitgebrachten Geburtstagskuchen. Anschließend findet die Geburstagsfeier im Gruppenraum statt. Der Geburtstagskreis wird von den Freunden gestaltet (Kerzen, Jahreskreis, Jahreszeitenbaum, Blumen, Geschenk). Mit einem Lied wird die Feier begonnen. Dann gibt es für jedes Geburtstagskind eine Reimgeschichte und abschließend das Geschenk. Jedes Kind gratuliert auch dem Geburtstagskind und schickt für das nächste Lebensjahr Wünsche mit. Seite 9 ERNTEDANK Mit unseren Erntegaben im Leiterwagen oder im „Erntedankkörberl“ gehen wir in die Kirche um sie vom Herrn Pfarrer segnen zu lassen. LATERNENFEST Wir denken an den Hl. Martin und ziehen mit unseren selbst gestalteten Laternen, begleitet von vielen Verwandten, durch den Ort. NIKOLAUSBESUCH Am 6. Dezember bekommen wir Besuch vom Nikolaus, der uns unsere „Nikolaussackerl“ gefüllt mitbringt. WEIHNACHTSFEIER In Form eines Krippenspiels wird die Geburt Jesu nachgespielt, die Kerzen am Adventkranz entzündet und miteinander gesungen. Die Kinder freuen sich auf die Überraschung, die sie den Eltern mit ihrem Geschenk bereiten werden. Seite 10 FASCHING Jahr für Jahr versuchen wir zu einem bestimmten Thema (z.B. Berufe, Märchen, Tiere,…) den Kindergarten zu schmücken, uns Verkleidungen herzustellen und nehmen am gemeinsamen Faschingsumzug teil. Am Rosenmontag darf sich jedes Kind so verkleiden wie es möchte. OSTERFEST Am Mittwoch nach Ostern suchen wir die „Osternesterln“ im Garten. FAMILIENFEST Zwischen Muttertag und Vatertag gibt es ein gemeinsames Familienfest um den Eltern besonderen Dank für die täglich geleistete Arbeit auszusprechen. JAHRESABSCHLUSS Zum offiziellen Jahresabschluss im Juli gibt es einen gemeinsamen Abschlussausflug. Seite 11 * Gruppen- und situationsorientierter Ansatz mit Umwelt- und Sachbegegnung Eine weitere Richtlinie unserer Arbeit ist das Prinzip der Aktualität. Sich spontan ergebende Anlässe sind Ausgangspunkte für Lernerfahrungen. Kinder sind krank – Besuch beim Arzt, Apotheke, Rettung, Wellnesstage Schuleinschreibung – Buchstabentag, Lesetag, Besuch in der Schule Handwerker im Kindergarten – Berufe Kindergartenweg – Verkehrserziehung Mutter bekommt Baby - Familie Wir integrieren auch spezielle Interessen der Kinder in das Gruppengeschehen Feuerwehr, Polizei, Bauernhof Kochen und Backen; Bäckerei Deshalb erfordert der situationsorientierte Ansatz vom pädagogischen Personal hohe Flexibilität und wird je nach Neigung und Ideen der Kinder abgewandelt und vertieft. Alle Erfahrungen, welche die Kinder dabei in den Bereichen der Umwelt- und Sinneswahrnehmung (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen und tasten) machen, sind von besonderer Wichtigkeit für ihre ganzheitliche Entwicklung. * Pädagogische Ziele - Bildungsbereiche Wir wissen und achten, dass Eltern die Hauptverantwortung für ihr Kind tragen und ihre Erziehungspflicht ernst nehmen. Dadurch sehen wir unsere Aufgabe vor allem darin, die Erziehung der Familie durch Anregungen und Hilfen zu unterstützen und zu ergänzen. Für uns ist es wichtig, das Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit zu erfassen und durch kindgemäße Angebote ganzheitlich und umfassend zu fördern. Wir versuchen eine liebevolle Umgebung zu schaffen in der sich die Kinder optimal entwickeln, und sich verstanden und geborgen fühlen können. Durch die verschiedenen Formen des Spielens lernt das Kind individuell und ohne Zwang und Leistungsdruck. Seite 12 Im Auftrag des Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlans für elementare Bildungseinrichtungen werden folgende Bildungsbereiche in unserer Bildungsarbeit vernetzt: * Emotionen und soziale Beziehungen (vertrauen können, Feste feiern im Jahreskreislauf, staunen können, Gefühle äußern, Enttäuschungen ertragen , mit anderen in Kontakt treten, Freunde finden, Regeln anerkennen und einhalten können, verlieren können, Konflikte lösen lernen, eigene Meinung äußern, Kompromisse akzeptieren) * Ethik und Gesellschaft (Erfahrungen über Gut und Böse gewinnen, Mensch und Natur achten, helfen, Aufgaben verlässlich durchführen, teilen, Jesus und seine Botschaft kennen lernen, kirchliche Feste vorbereiten und mitgestalten, in verschiedenen Formen beten können) * Sprache und Kommunikation (ein Erlebnis verständlich ausdrücken, grammatikalisch richtig sprechen, zuhören können, Wortschatz erweitern, Begriffe vertiefen) * Bewegung und Gesundheit (Freude an der Bewegung erleben, verschiedene Bewegungsformen beherrschen, Gleichgewicht halten, balancieren, Grob- und Feinmotorik schulen, Bewegung und Musik koordinieren, sensomotorische Koordination verbessern) * Ästhetik und Gestaltung (mit verschiedenen Materialien zeichnen, malen, werken, bauen, legen, konstruieren, singen, musizieren, tanzen, Rollenspiel, ästhetische Bildung) * Natur und Technik (naturwissenschaftliche, mathematische und technische Phänomene erleben und erforschen, Wirkungen und Ursachen auf den Grund gehen; Gesetzmäßigkeiten der Natur kennenlernen) Seite 13 ELEMENTE EINES TAGESABLAUFES Um 7.00 Uhr öffnet unser Kindergarten und bis ca. 8.30 Uhr sollten alle Kinder anwesend sein, um den ganzen Tagesablauf miterleben zu können. Die Kinder müssen von einer geeigneten Begleitperson (Erziehungsberechtigte Personen oder Personen ab dem 16. Lebensjahr) gebracht und von der Kindergartenpädagogin oder Kinderbetreuerin persönlich entgegengenommen werden. Erst dann beginnt die Aufsichtspflicht des Kindergartenpersonals. Wir bitten die Eltern uns telefonisch zu verständigen, wenn das Kind krank ist oder aus einem anderen Grund nicht kommen kann. * Freispielzeit Der Begriff „Freispiel“ beinhaltet ein pädagogisches Konzept, das vom Kindergartenpersonal hohe Fachkompetenz, wirkliches Engagement und intensive Aufmerksamkeit verlangt. Das tägliche Freispiel stellt eine der Prioritäten innerhalb der gesamten Kindergartenarbeit dar, und hat deshalb einen festen und den größten Platz im Kindergartenalltag. Es ist keine Zeit, die man notgedrungen abwartet, bis alle Kinder da sind, um endlich mit der „richtigen Arbeit“ zu beginnen. Im freien Spiel erwirbt das Kind alle Kenntnisse und Fähigkeiten die es braucht, um das Zusammenleben in der Gemeinschaft zu lernen, kommunikationsfähig und aufnahmebereit zu werden und sozial zu reifen. Im Spiel kann sich das Kind frei ausdrücken, mit Erwachsenen identifizieren, kreativ werden, Ängste überwinden, Aggressionen abbauen und seine Grob- und Feinmotorik üben. Besonders wichtig für das Kind ist auch die Erfahrung, wie es im Spiel selbst Konflikte lösen kann und wie es mit anderen rücksichtsvoll umzugehen lernt. Die beste Form der Vorbereitung auf das Erwachsenenleben findet das Kind im Spiel. Die Aufnahme in unseren Kindergarten ab 1,5 Jahren ist für das Kind der ideale Zeitpunkt, erste spielerische Kontakte mit anderen Kindern aufzunehmen. Vorher ist das Kind noch sehr egozentrisch, von seiner Mutter oder einer bestimmten Bezugsperson abhängig und somit unfähig zum Zusammenspiel mit anderen. Bei Kindergarteneintritt spielt es oft noch allein oder nur mit einem Freund, und auch das nur für kurze Zeit. Es braucht noch viel Hilfe und Zuwendung vom Betreuungspersonal bei Spielauswahl und beim Finden eines Spielpartners. Nach und nach entwickeln sich Zweierund Dreierbeziehungen und beim Vier- und Fünfjährigen dehnt sich die Spieldauer schon über 10-20 Minuten aus. Das Kind benötigt immer weniger die Hilfe der Erwachsenen beim freien Spiel. Das sechsjährige Vorschulkind ist schon in der Lage zu einem längeren, selbstständigen Zusammenspiel mit einer kleineren Gruppe oder einem Freund. Seite 14 … und was tun die Erwachsenen (pädagogische Personal) dabei? Die Gestaltung des Raumes und das Materialangebot sind sehr wichtig. Die Kinder sollen Platz für Bewegungsspiele haben (Bauteppich, freier Raum), am Tisch Gelegenheit zum Spielen, Malen und „Kreativ sein“ – Basteln – haben und sich auch in die Puppen- oder Bilderbuchecke zurückziehen können. Beim Material bevorzugen wir inhaltlich wenig festgelegtes aber vielseitig verwendbares Spielmaterial, mit dem die Kinder ohne Anleitung umgehen können. Mit Decken, Tüchern und Verkleidungsmaterial dürfen die Kinder ihren Spielraum auch umgestalten und neue Spielsituationen schaffen. Die Kinder sollen selbst kreativ werden und lernen, sowohl die Rolle des „Anführers“ wie auch die des „Mitspielers“ zu übernehmen. Während der Freispielzeit hat das Betreuungspersonal die Möglichkeit, sich mit einzelnen Kindern oder kleinen Gruppen, die noch eine besondere Aufmerksamkeit benötigen, zu beschäftigen. Gleichzeitig wirken die Erwachsenen ausgleichend, wenn einzelne Kinder in ihrem Spiel von anderen gestört werden. Durch ihre Vorbildwirkung ermutigen sie die Kinder zur gegenseitigen Toleranz und Rücksichtnahme und wecken das Verantwortungsbewusstsein und Interesse der Kinder für die eigene Gruppe. Für ein konstruktives Spiel sind Regeln unumgänglich. Diese werden immer gründlich mit den Kindern besprochen und auf deren Einhaltung wird geachtet. Ein weiterer, wichtiger Faktor ist die Beobachtung. Beim täglichen Freispiel hat das Kindergartenpersonal Gelegenheit zur Beobachtung der Kinder und kann so besondere Stärken und Schwächen in folgenden Bereichen feststellen: * Kommunikationsprobleme/Sozialverhalten (Kind spielt immer allein, lässt sich kommandieren, will immer das Spiel bestimmen, ist auffallend aggressiv …) * Konzentrationsschwierigkeiten (ist leicht ablenkbar, führt kein Spiel zu Ende, wechselt ständig Spielmaterial und Spielpartner …) * Probleme im Wahrnehmungsbereich (nicht angemessene Reaktionen beim Sehen, Hören, Verstehen und Erkennen von Lernangeboten) * Schwierigkeiten mit Grob- und Feinmotorik (nicht altersgemäß entwickelt) Durch angeleitete Spiele und gezielte Beschäftigungen kann die Kindergartenpädagogin auf bestimmte Beobachtungen einzelner Kinder unterstützend reagieren . Rücksprache mit den Eltern und deren Mithilfe ist wichtig, um die Kinder entsprechend zu fördern. Je früher bestimmte Probleme des Kindes erkannt werden, umso leichter ist es, sie zu lösen. Seite 15 Das Kind kann aus verschiedenen Bereichen im Gruppenraum das Spielmaterial, aber auch die Spielpartner und die Spieldauer wählen. BAUEN und KONSTRUIEREN Die Bauecke ist wohl einer der beliebtesten Plätze im Kindergarten. Die Kinder lernen, dass so manche Konstruktion viel Genauigkeit, Überlegung, Wissen und Koordination verlangt. Dementsprechend stolz sind die Kinder auf ihre gelungenen Werke. Mit Konzentration und oftmaligem Probieren werden die Kinder mit den unterschiedlichsten Materialien zu wahren BaumeisternInnen! PUPPENKÜCHE Hier sollen die Kinder die Gelegenheit bekommen, Arbeitsvorgänge des alltäglichen Lebens zu durchschauen. Sie probieren ein gutes Essen zu kochen, die Wäsche wird aufgehängt und gebügelt, die Puppe darf gebadet und angezogen werden. VERKLEIDUNGS- und ROLLENSPIELE Der Phantasie der Kinder werden keine Grenzen gesetzt. Sie schlüpfen in jede Rolle des Alltages und präsentieren sich gerne als VerkäuferIn, FriseuIn, Arzt/Ärztin, Nikolaus, Prinz/Prinzessin oder BlumenhändlerIn Seite 16 MALEN und ZEICHNEN Für ein Kind gehört Malen und Zeichnen zu den wichtigsten und ursprünglichsten Möglichkeiten sich auszudrücken und mitzuteilen. Vielfältige Materialien werden angeboten und stehen den Kindern zum Experimentieren und Gestalten im Malraum zur Verfügung. BILDERBÜCHER Wollen sich Kinder zurückziehen, alleine oder mit dem/der Freund/in sein, so ist die Kuschelecke der geeignete Platz dafür. Auch zum Betrachten der Lieblingsbücher findet man sich hier ein. SCHÖNES UND INTERESSANTES - EXPERIMENTIEREN Dieser Bereich lädt zum Verweilen und Beobachten ein und es können neue Erfahrungen bei Trödelspielen und neue Erkenntnisse beim Ausprobieren von Experimenten ohne Leistungsdruck gesammelt werden. KLEINE WELT Kleine Gegenstände und Figuren regen an, eigene Erlebnisse aus dem Alltag, Bilderbücher oder Geschichten nachzuspielen. Seite 17 ÄSTHETIK und GESTALTEN Hier entstehen Werkstücke aus unterschiedlichsten Materialien wie Papier, Stoff, Ton, Holz oder Wolle. Geübt wird nicht nur der Umgang mit Werkzeug (Schere, Hammer, Säge, Nadel) und Klebstoff, sondern auch selbstständiges Arbeiten. GESELLSCHAFTS- und LERNSPIELE Würfel-, Karten-, Zuordnungs-, Lege-, und Geschicklichkeitsspiele und Puzzle stehen zur Auswahl bereit. Spielerisch wird das Würfelbild geübt, sowie das Anerkennen und Einhalten von Regeln. ABC-PLATZ Diesen Bereich besuchen am häufigsten die „Schulanfänger“. Spezielles Lernmaterial nach Maria Montessori und selbst hergestellte Übungsangebote (Buchstaben, Zahlen, logische Reihen,…) wecken das Interesse der Sechsjährigen. Es bleibt also noch einmal zu betonen, dass es sich beim kindlichen Spiel nicht um „Spielerei“ und verlorenen Zeit handelt, sondern um eine wertvolle Erfahrung, die nicht unterschätzt werden darf. Seite 18 * Bewegung, Rhythmik und Gesundheit Grundsätzlich ist der Bewegungsraum ständig als „BEWEGUNGSBAUSTELLE“ geöffnet. Ab 9.00 Uhr gibt es gezielte Bewegungsangebote im Bewegungsraum. Dabei gehen wir den unmittelbaren Bedürfnissen der Kinder nach Bewegung nach! Kinder müssen sich bewegen um sich gesund entwickeln zu können. sich körperlich und seelisch wohl zu fühlen. um die eigenen körperlichen Fähigkeiten kennen zu lernen und weiter entwickeln zu können. um ihre Umwelt sinnlich wahrnehmen und begreifen zu können. Wir versuchen mit verschiedenen Materialien wie Bällen, Matten, Langbänken, Reifen, Seilen oder der Sprossenwand die Motorik der Kinder zu fördern. Tücher, Klanghölzer, Rasselbüchsen aber auch „wertloses“ Material wie Knöpfe, Steine, Kastanien, leere Joghurtbecher oder Zeitungspapier werden in der rhythmisch musikalischen Erziehung verwendet. Dabei werden die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, die Sinneswahrnehmung, Phantasie und Begriffsbildung der Kinder geschult. Auf spielerische Weise lernen die Kinder Fang-, Bewegungs-, Reaktions-, Partner-, Entspannungs- und Kreisspiele kennen. Auch einfache Tänze werden einstudiert. Seite 19 * Jausenzeit Beim Essen der Jause wird der Gemeinschaftssinn gestärkt, das Erlernen der Tischmanieren ermöglicht und auch die Kommunikation darf nicht zu kurz kommen. Selbstständig decken die Kinder den Tisch (Teller und Wasserglas), wählen ihre Tischnachbarn und lassen es sich nach dem Jausenspruch oder Gebet schmecken. Wir legen Wert auf eine gesunde Jause (Brot, Wurst, Käse, Aufstriche, Obst, Gemüse) die den Kindern die Möglichkeit bietet, wieder „Energie“ zu tanken. Es gibt auch einen Obstkorb. Auch das Wassertrinken gehört zu den Inhalten eines zertifizierten KneippKindergartens - denn Wasser regt den Energiefluss im Körper an und mindert unsere tägliche Zuckerzufuhr. Bei unserer „Wasserstation“ steht immer Wasser und das eigene Trinkglas bereit. An manchen Tagen wird am Vormittag mit den Kindern in der Küche gekocht oder gebacken. Bei der Jause haben alle Kinder dann die Möglichkeit davon zu probieren. Die Festtagsjause für die verschiedenen Feste im Kindergartenjahr wird auch gemeinsam im Kindergarten zubereitet. Seite 20 * Sprache und Kommunikation im Geschichtenkreis/Teilgruppe Der Geschichtenkreis bietet den Kindern die Möglichkeit Geschichten zu hören, an Sachgesprächen teilzunehmen, Wissenswertes zu erfahren oder Erlebtes zu erzählen. Wir versuchen alle Sinne des Kindes anzusprechen indem wir Sachgespräche führen Lieder singen Geschichten erzählen mit Instrumenten Lieder begleiten Geschichten ausspielen verschiedene Kreis- und Kontaktspiele ausprobieren oder Fingerspiele und Gedichte spielerisch lernen. Unsere Schwerpunkte erstrecken sich über etwa drei Wochen und können sich: ° am Jahreskreislauf (z.B. Reifen der Früchte, Fasching, Muttertag) ° am kirchlichen Festkreis (z.B. Nikolaus, Hl. Martin, Ostern) ° oder an aktuellen Themen innerhalb der Gruppe (Ich bekomme ein Geschwisterchen, Verkehrserziehung, Die Sinne, Märchen, Bauernhof) orientieren. Die „Schulvorbereitung“ beginnt mit dem Eintritt des Kindes in den Kindergarten. Im täglichen Spiel mit den anderen lernen die Kinder Sozialverhalten und Konzentrationsvermögen. Sie werden in Grob- und Feinmotorik gefördert und haben die Möglichkeit ihr Denken und ihre Sprache zu differenzieren. Bei gezielten Aktivitäten teilen wir die Kinder in altersspezifische Teilgruppen. Besonders im letzten Kindergartenjahr werden für die Schulanfänger Angebote aus allen Bereichen anspruchsvoller gestaltet. Für die „Großen“ gibt es auch einen Schulschnuppertag, Lesetag und andere Aktionen in Kooperation mit der Volksschule. Seite 21 * 2. Freispielzeit/Garten So oft wie möglich nutzen wir unseren großen Garten. Wir haben versucht ihn so zu gestalten, dass er viele verschiedene Erlebnismöglichkeiten für das Kind bietet. Eine Sandlandschaft mit Matschmöglichkeit, drei Abstellboxen für Fahrzeuge und Spielmaterial und eine Wald- und Wichtelecke laden ein, Rollenspiele phantasievoll auszuleben. Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit zu balancieren, schaukeln, rutschen, klettern, sich zu verstecken oder können mit den Fahrzeugen auf dem befestigten Weg fahren. An heißen Tagen können sich die Kinder im Planschbecken und bei Schütt- und Spritzspielen abkühlen. Auch bei Schnee wird der Garten als Spielplatz genutzt. Wir pflegen auch selbst die Blumenkisterln, die Blumenspirale, den Naschgarten und das Gemüsebeet. Ab 12.00 Uhr können die Kinder abgeholt werden. Bevor sie gehen, sollen sie nicht auf das Aufräumen und Verabschieden beim Betreuungspersonal vergessen! Seite 22 * Mittagessen Um ca. 12.30 Uhr wird das Mittagessen vom ortsansässigen Gasthaus Stegtoni geliefert. Die Eltern können sich täglich entscheiden, ob das Kind isst oder nicht. Bis 10.00 Uhr muss das Essen bestellt sein. Das Nachmittagsteam geht mit den Kindern zum Mittagessen. Es gibt einen ausgewogenen Menüplan, welcher in Zusammenarbeit mit dem Anbieter und der Kindergartenleitung zusammengestellt wird. Ein Menü besteht aus: Suppe, Hauptspeise mit Beilage, Salat und einer Nachspeise. * Rasten und Schlafen Wenn das Mittagessen beendet ist, dann gehen die jüngeren Kinder mit der Kinderbetreuerin in den Schlafraum schlafen. Da gibt es für jedes Kind eine Matratze und das Bettzeug mit der eigenen Bettwäsche. Ruhige Musik oder ein Einschlaflicht helfen beim Träumen… Die älteren Kinder gehen mit der Kindergartenpädagogin in den Gruppenraum und erleben gemeinsam das Rasten – meistens gibt es dabei ein sprachliches Angebot (Geschichte, Bilderbuch, Klanggeschichte, Massagegeschichte, Lieder und Sprüche,….) * Nachmittagsprogramm Je nach Wetterlage wird der Nachmittag im Freien oder in den Kindergartenräumlichkeiten verbracht. Ästhetik und Gestalten ist mitunter ein sehr beliebter Bereich, der von den Kindern in der kleineren Gruppe aufgesucht wird. Der Malraum steht, wie am Vormittag, den Kindern zur Verfügung. Aber auch die Ruhe wird im Sinnesraum gesucht und gefunden. Oft nutzen die Kinder auch die Gelegenheit, Begonnenes vom Vormittag fertig zu stellen. Um 16.30 Uhr schließt die Nachmittagsgruppe. Seite 23 ZUSAMMENARBEIT MIT DEN ELTERN Das gute Verhältnis zwischen Eltern und dem Kindergartenbetreuungspersonal ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Kindergartenarbeit. Kindergarten und Familie müssen kooperieren, um dem Kind die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. Eine einheitliche pädagogische Linie ist von großer Bedeutung für die Orientierung des Kindes in seiner Umwelt und für seine emotionale Stabilität. Vor dem Kindergarteneintritt erhalten die Eltern schriftliche Informationen über den Einschreibungstermin. Im Rahmen eines Elternabends werden Informationen über pädagogische Zielsetzung, organisatorischen Ablauf und Mitteilungen zum Kindergartenalltag weitergegeben. Interessierte Eltern und Kinder haben die Gelegenheit zur Besichtigung der Einrichtung und eines ersten Kennen Lernens beim gemeinsamen Schnuppertag. Vor dem Beginn des Kindergartenalltags erhalten die Kinder noch einmal „Post“ von der gruppenführenden Kindergartenpädagogin. Nach dem Kindergarteneintritt finden weitere themenbezogene Elternabende statt. Die Basis der pädagogischen Arbeit ist die Beobachtung der Kinder und somit finden auch Entwicklungsgespräche in Laufe des Kindergartenjahres statt. Eltern werden bei einem Elternabend über das Beobachtungsinstrument, welches in der Einrichtung verwendet wird, informiert und eingeladen, ebenfalls Ihr Kind bewusst zu beobachten. Mit diesen Erkenntnissen findet dann ein zielorientiertes Gespräch statt. Über Anregungen, Ideen und Verbesserungsvorschläge freuen wir uns sehr. Beschwerden, Wünsche, Anliegen und Probleme sollten sofort mit der gruppenführenden Kindergartenpädagogin persönlich geklärt werden. Die Einbeziehung der Eltern bei Ausflügen, Festen und Projekten ist uns sehr wichtig, um eine gemeinsame und transparente Erziehung zu ermöglichen, um eine konstruktive Kommunikation unter den Eltern stattfinden zu lassen und um gut über die dort geleistete Arbeit zu informieren. Seite 24 PROJEKTE UND SCHWERPUNKTE Seit dem Kindergartenbeginn 2008/2009 gibt es in unserem Kindergarten zwei wesentliche Schwerpunkte. Zum Ersten haben wir uns für den spielerischen Umgang mit der englischen Sprache entschlossen und zweitens wird für die Gesundheitserhaltung mit den Kindern im Kindergarten gekneippt. * Englisch im Kindergarten Nachdem wir ein Probejahr mit Herrn Andreas Friedl im Umgang mit der englischen Sprache im Kindergarten verbracht haben, entschlossen wir uns im Team, diese Möglichkeit im Kindergartenalltag zu integrieren. Einmal wöchentlich kommt Andreas zu uns in den Kindergarten und verbringt mit den Kindern und dem Team den Vormittag. Die Kinder bekommen spielerische Intensiveinheiten und das Geschehen im Gruppenraum wird gemeinsam und in englischer Sprache verbracht. Zahlen, Farben, Tiere, Einrichtung, Familie,… sind Elemente, die von den Kindern spielerisch und unbewusst gelernt und gefestigt werden. Aussage von Selina (6) beim UNO spielen: „Ich wünsche mir die Farbe yellow.“ * Kneippen im Kindergarten „Bin i fit, bin i cool!“, nach diesem Motto wird seit September 2008 im Kindergarten Frauental a.d.L. gekneippt. Nachdem Eveline Jöbstl die Ausbildung zur Kneippkindergartenpädagogin absolviert hat und das restliche Team in die Schwerpunkte eingeschult wurde, starteten wir mit dem einjährigen Pilotprojekt „Kneippen im Kindergarten“. Die Lehre von Sebastian Kneipp (1821-1897) beruht auf 5 Säulen. WASSER – HEILKRÄUTER – ERNÄHRUNG – BEWEGUNG – LEBENSFREUDE Mittlerweile können wir stolz zurück blicken und die Zertifizierung unseres Kindergartens zum „KneippKindergarten Frauental“ als Bestätigung für unsere Arbeit sehen. Im Juli 2011 wurde uns vom Bundesverband Kneipp die Zertifizierungsurkunde überreicht. Die Nachhaltigkeit ist uns dabei ein wesentlicher Faktor, der vom gesamten Team als weiterer Aufgabenschwerpunkt zum Ziel gesetzt wurde. Seite 25 Gesundheit ist ein grundlegendes Bedürfnis und darum muss eine aktive „Gesundheitsförderung“ auf kindgerechte, einfache und in Hinblick auf die Entwicklung unseres Gesundheitssystems, kostengünstige Weise, in den Alltag integriert werden. Die Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp bietet dazu eine ideale Grundlage für ein Gesundheitsprojekt in Kindergärten, das allen Ansprüchen einer modernen Gesundheitsvorsorge entspricht. Umsetzung der 5 Elemente im Kindergarten Wichtig ist es vorweg darauf hinzuweisen, dass Kneipp Gesundheitsanwendungen nicht als therapeutische Maßnahmen durchgeführt werden. Die einzelnen Elemente lassen sich in ein Konzept eines gesunden, sinnvollen Lebensstils zusammenführen. So lernen die Kinder die Kneippanwendungen – Armbad, Wassertreten, Taulaufen und Schneelaufen – kennen, erfahren die wohltuende Wirkung von regelmäßigen Bewegungsübungen, können gesunde Lebensmittel und Essgewohnheiten von ungesunden unterscheiden, hegen und pflegen ihre eigenen angebauten Kräuter und erleben Lebensfreude in den gemeinschaftlichen Aktivitäten. Die Kinder sollen dabei den verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Gesundheit und ihren individuellen Gesundheitsressourcen lernen. „Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit tut, wird einmal viel Zeit für seine Krankheit aufbringen müssen.“ Sebastian Kneipp Seite 26 Hab´ Geduld Wenn ein Baum geboren wird, ist er nicht so groß. Wenn er groß ist, blüht er nicht sofort. Wenn er blüht, bringt er nicht sofort Früchte hervor. Wenn er Früchte hervorbringt, sind die nicht sofort reif. Wenn sie reif sind, werden sie nicht sofort gegessen. Aegidius von Assisi Geduld ist nicht nur notwendig, um Früchte ernten zu können. Viel Geduld brauchen wir vor allem am Kindergartenbeginn mit den Kindern und den Eltern. Es tut darum gut sich daran zu erinnern, dass jeder noch so mächtige Baum einmal eine zarte Pflanze war. Für eine gute Zusammenarbeit wünschen wir uns gegenseitig viel Geduld und Verständnis! Das Kindergartenteam Die Konzeption wurde vom Team des Kindergartens Frauental erstellt und wird jährlich neu überarbeitet. Seite 27