Ausgabe 1-2015

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Ausgabe 1-2015
Heft 1/2015
www.euronatur.org
Tatort Adria: Ranger gegen Vogeljäger
Starke Allianz für den Balkanluchs
Aktueller Brennpunkt: Storch oder Düsenjet?
Bild: Kerstin Sauer
Christel Schroeder
Liebe Freundinnen und Freunde von EuroNatur,
dass in den Tropen artenreiche Regenwälder zerstört werden,
ist in aller Munde. Doch wussten Sie, dass sich ein ähnliches
Drama direkt vor unserer eigenen Haustüre abspielt? Jeden
Tag gehen in Europa mehrere hundert Hektar Wiesen und
Weiden unter Asphalt und Beton verloren, werden unter
dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes umgebrochen, um
Maismonokulturen zur Produktion von Biogas anzupflanzen
oder wachsen langsam mit Bäumen und Sträuchern zu, da
sich ihre Bewirtschaftung für die Bauern nicht mehr lohnt.
Damit verschwinden Lebensräume von größter Artenvielfalt.
Zumindest in Mitteleuropa gehören extensiv genutzte Wiesen
und Weiden zu den artenreichsten Biotopen. In dieser Hinsicht
sind sie sozusagen unsere tropischen Regenwälder. Und auch
sie zählen weltweit zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen. Doch noch immer haben unsere Wiesen und Weiden
im Gegensatz zum tropischen Regenwald kaum eine Lobby.
Mit ihnen verschwindet ein einmaliges europäisches Natur- und
Kulturerbe und es verschwindet etwas, das für viele Menschen
mit einem hohen Maß an Lebensqualität verbunden ist. Nicht
nur duftendes Heu und zirpende Grillen sind untrennbar mit
extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden verbunden,
sondern auch ein Sympathieträger mit außerordentlicher
Symbolkraft: der Weißstorch. An dieser Stelle möchte ich
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Editorial
Ihnen ganz besonders unsere Spendenaktion „Gefährdete
Glücksbringer – Hilfe für Europas Weißstörche“ ans Herz legen.
In Zusammenarbeit mit den „Europäischen Storchendörfern“
wollen wir zum steigenden Verlust der Storchenlebensräume
einen entschiedenen Gegenpol setzen. Sie können uns dabei
helfen (mehr dazu auf Seite 14).
Mit der Initiative „Europäische Storchendörfer“ schafft EuroNatur
seit vielen Jahren eine wachsende Allianz für den Schutz der
eleganten Großvögel. Seit 1994 zeichnet die Stiftung Gemeinden als „Europäisches Storchendorf“ aus, in denen viele
Störche leben und die sich besonders für den Storchenschutz
einsetzen. Die Ortschaften werden dadurch als besonderes
Kultur- und Naturerbe international bekannt und erhalten
eine Vorbildfunktion. Dass es Engagement erfordert, diese
Vorbildfunktion zu behalten, zeigt sich eindrücklich am Beispiel
Altreu in der Schweiz. Ein Flughafenprojekt droht dort alle
bisherigen Bemühungen zunichte zu machen. Mehr dazu lesen
Sie im „Aktuellen Brennpunkt“ auf Seite 13.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Christel Schroeder
Präsidentin der EuroNatur Stiftung
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Bild: Thomas Schumacher
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Nachhaltig wirtschaftende Betriebe und dezentrale Strukturen haben es auch unter der neuen EU-Kommission schwer. Im Bild der „Haettelihof“ bei Konstanz am
Bodensee. Hier werden noch Hinterwälder Rinder gezüchtet – eine vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse.
Neue Wahl, neues Glück?
Enttäuschender Start von Junckers EU-Kommission
Nach seiner Wahl zeigte sich EU-Kommissionschef
Jean-Claude Juncker im EU-Parlament entschlossen:
„In Europa ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen“,
sagte er. „Die Probleme Europas können nicht auf die lange
Bank geschoben werden“. Seine EU-Kommission sei „die
letzte Chance“, um das verlorene Vertrauen der Bürger
zurückzugewinnen. Große Worte aus Brüssel, wie gewohnt!
Doch was heißt das: letzte Chance? Und: haben die früheren
Kommissionen etwa nicht gehandelt? Wurden nicht über
Jahrzehnte hunderte von Milliarden Euro investiert und immer
wieder neue Strategien beschlossen? Wurde uns nicht immer
vermittelt, Europa sei auf einem guten Kurs?
Und nun steht diese EU, trotz der immer als richtig gepriesenen
Politik, plötzlich in der „schwersten Krise“ seit ihrer Gründung
(Zitat des Juncker-Vorgängers José Manuel Barroso). Und Junckers
Team ist die letzte Chance? Was ist da eigentlich in den letzten
Jahren passiert? Waren es nur die bösen weltwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen - natürlich nur außerhalb von Europa produziert - die uns vom guten Kurs haben abkommen lassen?
Die neue EU-Kommission hat ihr Arbeitsprogramm vorgelegt, mit
dem sie uns durch ein wirtschafts-, finanz- und umweltpolitisch
derzeit wahrlich schwieriges Fahrwasser führen will. Ob es ihr
damit tatsächlich gelingt, die Bürger vom politischen Mehrwert der
EU zu überzeugen? Ist jetzt wirklich die Versöhnung von Ökonomie
und Ökologie an der Reihe? Zweifel sind angebracht.
Die ökologischen Probleme, die sich in Europa angehäuft haben,
sind nicht fremdbestimmt, sondern hausgemacht. Der Rückgang
der Biodiversität ist unter anderem auf eine falsche Agrarpolitik
der EU zurückzuführen. Und Europa geht viel zu sorglos mit
den Ressourcen um, sowohl mit den finanziellen als auch mit
den natürlichen. Juncker stellt in seinem „Arbeitsprogramm
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2015“ alles auf den Prüfstand, was nicht für Wachstum und
Arbeitsplätze sorgt. Auf der schwarzen Liste stehen die so
wichtigen Naturschutz-Richtlinien der EU ebenso wie die
Gesetzgebungsvorhaben, die für mehr Ressourceneffizienz und
Kreislaufwirtschaft sorgen sollten. Derzeit werden in Brüssel
wichtige ökologische Errungenschaften zur Disposition gestellt,
nach dem Motto: Weg mit allem, was die Wirtschaft behindert!
Europas letzte Chance?
Auf der anderen Seite verspricht ein neuer „Fonds für strategische Investitionen“ eine wundersame Geldvermehrung: aus
16 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt plus 5 Milliarden
Euro von der Europäischen Investitionsbank sollen insgesamt
315 Milliarden Euro an neuen Investitionen resultieren. Die
Mitgliedsstaaten haben bereits lange Listen von Investitionsvorhaben vorgelegt, die insgesamt über 600 Seiten füllen!
Innovation findet sich darin aber kaum. Europäische Programme
für dezentrale Energieprojekte in Bürgerhand oder Investitionen
in eine verbraucher-, umwelt- und tiergerechte Agrarpolitik
sucht man vergebens. Stattdessen bringen sie verstaubte
Projekte wie den Donau-Save-Kanal, die Vertiefung der Elbe
und der Weser wieder auf den Tisch, zusammen mit jeder Menge
Autobahnen und Offshore-Wind-Anlagen, die Großinvestoren
Geld in die Kassen spülen.
Will er damit uns Bürger überzeugen? Das Juncker-Programm
muss dringend überarbeitet werden! Die Philosophie dahinter
ist überholt. Europa braucht Ansätze von unten, braucht mehr
Regionalität und Identität, mehr Mittelstand, mehr Dezentralität,
und mehr Nachhaltigkeit. Die EU muss die Bürger einbinden
anstatt Großprojekte gegen sie durchzudrücken und Konzerninteressen zu befriedigen. Sie darf uns nicht – als letzte Chance
– überkommene wirtschaftsliberale Positionen überstülpen.
Lutz Ribbe
Naturschutzpolitik
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Starke Allianz für den Balkanluchs Rettungsprogramm wird weiter ausgebaut
Bizarre Gipfel, tief zerklüftete Schluchten, idyllische
Bergseen, saftiggrüne Bergwiesen und Wälder soweit
das Auge reicht. Wer im Grenzgebiet zwischen Montenegro,
Albanien und Kosovo unterwegs ist, dem eröffnet sich eine
beeindruckende Gebirgslandschaft. Wie geschaffen für
Wildtiere wie Bären und Wölfe, die hier noch weitgehend
ungestört durch das dichte Unterholz streifen können. Und
noch ein großer Beutegreifer könnte hier eines seiner letzten
Rückzugsgebiete gefunden haben: der Balkanluchs. Insgesamt
nur noch weniger als 50 Exemplare dieser Unterart des Eurasischen Luchses leben derzeit auf dem Balkan – die meisten
vermutlich im Mavrovo-Nationalpark in Mazedonien. Um die
Balkanluchse vor dem Aussterben zu bewahren, haben sich
EuroNatur und seine Partner auf die Suche nach den letzten
Vorkommen der scheuen Pinselohren gemacht. Gemeinsam
wollen wir herausfinden, in welchen Regionen die Balkanluchse
bis heute überlebt haben, welchen Gefahren sie dort ausgesetzt
sind und wie sie geschützt werden können.
Dem Pinselohr auf der Spur
Bild: Thies Geertz
Auch Marina Djurovic von der montenegrinischen Nationalparkbehörde und Aleksandar Perovic von der montenegrinischen
EuroNatur-Partnerorganisation CZIP, des Zentrums für Vogelschutz und Monitoring in Montenegro, suchen die Spuren des
scheuen Einzelgängers. Die beiden Biologen sind eines der drei
neu formierten Teams von Luchsschützern, die im Rahmen des
Programms zur Rettung des Balkanluchses (siehe Kastentext
S. 7) in Montenegro und dem Kosovo im Einsatz sind. Während
Luchsexperten in Albanien und Mazedonien schon seit 2005
für die EuroNatur-Partnerorganisationen MES und PPNEA
tätig sind, fehlte diese Expertise in Montenegro und Kosovo
bislang. Entsprechend gab es auch keinerlei Informationen zur
Verbreitung des Balkanluchses in diesen beiden Ländern. Seit
2012 ist das anders: Im Rahmen eines vom Bundesamt für
Naturschutz geförderten Projekts wurden verlässliche Teams
aus montenegrinischen und kosovarischen Luchsexperten
aufgebaut. In mehreren Workshops lernten die Beteiligten die
für die Feldarbeit nötigen Fertigkeiten – von der Handhabung
von Kamerafallen bis hin zu Interviewtechniken zur Befragung
der Lokalbevölkerung nach Luchsspuren.
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Rettungsprogramm für den Balkanluchs
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Die artenreiche Gebirgslandschaft im Grenzgebiet zwischen
Montenegro, Albanien und dem Kosovo (Bilder 1-3) könnte
eines der letzten Rückzugsgebiete des Balkanluchses sein.
Während hier der ersehnte Nachweis noch aussteht, gelang es
den Luchsforschern im südlich gelegenen Munella-Gebirge in
Albanien bereits mehrfach, das scheue Pinselohr mit Kamerafallen abzulichten (Bild 4).
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In einem ersten Schritt haben die Teams aus Montenegro und
dem Kosovo potentielle Luchslebensräume in ihren Ländern
identifiziert. Ein besonders vielversprechendes Gebiet ist der
Prokletije-Nationalpark in Montenegro. Tatsächlich gibt es aus
der lokalen Bevölkerung Hinweise, dass der Balkanluchs dort
noch vorkommen könnte. Das haben Marina und Aleksandar
im Rahmen ihrer systematischen Befragungen herausgefunden.
Von Juli bis September 2013 waren die beiden Naturschützer
in ausgewählten Gemeinden des Projektgebiets unterwegs und
haben Interviews mit Jägern, Wildhütern, Schäfern und anderen
Ortsansässigen geführt. Mit ihrem Charme und ihrem sachkundigen Auftreten haben sie schnell das Vertrauen der Menschen
gewonnen und erhielten Informationen, die Ortsfremden sonst
nicht zugänglich sind. So stießen Marina und Aleksandar auf
einen ausgestopften Luchs sowie ein Luchsfell, die sich beide
in Privatbesitz befinden. Die Funde sind deutliche Hinweise,
dass der Balkanluchs einst durch die Gebirgslandschaft im
albanisch-kosovarischen Grenzgebiet gestreift ist. Einige der
Befragten bestätigten außerdem, dass sie im Verlauf der letzten
zehn Jahre Luchse auf ihren Streifzügen gesehen haben. „Das
ist ein erster Hoffnungsschimmer, dass es im Prokletije-Gebirge
auch heute noch Balkanluchse gibt. Dafür gilt es jetzt, handfeste Beweise zu liefern“, sagt EuroNatur-Projektleiter Thies
Geertz. Die ersten Schritte dafür sind getan: 11 Kamerafallen
sind an geeigneten Stellen im Nationalpark aufgestellt. Alle
zehn Tage kontrollieren Marina und Aleksandar die Fotofallen.
Sie tauschen die Batterien aus und sehen sich mit steigender
Spannung die Bilder auf den Speicherkarten an: Werden die
Kameras dieses Mal einen Balkanluchs abgelichtet haben und
damit den ersehnten Nachweis bringen, dass auch im ProkletijeGebirge noch Balkanluchse überlebt haben?
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Bilder: Thies Geertz
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Bild: Balkan Lynx Recovery Programme
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Arche Noah für den Balkanluchs
200 Kilometer südlich, im Munella-Gebirge im Norden Albaniens,
ist diese Frage bereits geklärt. Dort hat die EuroNatur Stiftung
gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation PPNEA anhand von
Kamerafallen belegt, dass das Gebiet eine Schlüsselrolle für den
Schutz der Balkanluchse spielt: In Munella lebt die vermutlich
letzte Luchspopulation in ganz Albanien. Und auch in anderer
Hinsicht spielt das Gebiet in der ersten Liga mit. Bereits 14
mittelgroße und große Säugetierarten konnten die Mitarbeiter
von PPNEA dort in Feldstudien nachweisen – verglichen mit
anderen Regionen Albaniens ein absoluter Spitzenwert. So
kommt beispielsweise die Balkan-Gämse, abgesehen von den
Albanischen Alpen, vermutlich nur noch in Munella vor. Der
Iltis dürfte sogar ausschließlich dort überlebt haben.
So unglaublich es klingen mag: Trotz seines herausragenden
Naturschutzwertes hat Munella bis heute keinerlei Schutzstatus.
Sogar unter Experten ist diese Arche Noah weitgehend unbekannt.
Gemeinsam mit seinen Partnern arbeitet EuroNatur nun mit
Hochdruck daran, die Schutzwürdigkeit des Munella-Gebirges
weiter mit konkreten Daten zu untermauern - und damit die
albanische Regierung davon zu überzeugen, das Gebiet gesetzlich
zu schützen. Ein Unternehmen mit großer Dringlichkeit. Denn der
einzigartigen Natur drohen von vielen Seiten Gefahren. Ein besonders gravierendes Problem sind legale und illegale Holzeinschläge
und vorsätzlich gelegte Brände. Außerdem wird in Munella massiv
Bergbau betrieben, der künftig noch intensiviert werden soll. Ein
weiterer Brandherd ist die Wilderei, der jedes Jahr zahlreiche Tiere
zum Opfer fallen. „Wenn wir die Luchsbestände in Munella erhalten
wollen, müssen wir dafür sorgen, dass das Gebiet schnellstens unter
weitreichenden Schutz gestellt wird“, sagt Thies Geertz.
Rettungsprogramm für den Balkanluchs
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Bild: CZIP / BLRP
Bild: Thies Geertz
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Lebt der Balkanluchs auch heute noch in der artenreichen Gebirgslandschaft Montenegros? Um dem Pinselohr auf die Spur zu kommen, haben Aleksandar Perovic (Bild 5) und
Marina Djurovic (Bild 6, rechts im Bild) von der EuroNatur-Partnerorganisation CZIP in ihrem Untersuchungsgebiet über 200 Interviews mit der lokalen Bevölkerung geführt.
Ein Netzwerk für den Balkanluchs
Doch einzelne Schutzgebiete allein werden den Balkanluchs
nicht vor dem Aussterben retten können. Um dem großen
Raumbedarf der Luchse gerecht zu werden, müssen vorhandene Lebensräume erhalten und über ökologische Korridore
miteinander verbunden werden. Nach bisherigen Erkenntnissen
liegt das derzeitige Verbreitungsgebiet des Balkanluchses in
den gebirgigen Grenzregionen von Albanien, Montenegro,
Mazedonien und Kosovo und deckt sich damit in weiten Teilen
mit dem Grünen Band Balkan. „Hier wollen wir die Ausweisung
grenzüberschreitender Schutzgebiete vorantreiben, um diese
als Lebensräume für den Balkanluchs und als Schatzkammern
der Artenvielfalt zu erhalten“, sagt Thies Geertz. Langfristiges
Ziel ist es, ein zusammenhängendes Netzwerk aus Schutzgebieten zu etablieren und damit die Voraussetzungen dafür zu
schaffen, dass sich die Balkanluchse wieder ausbreiten können.
Denn bisher sind Vorkommen weitgehend voneinander isoliert,
ein genetischer Austausch ist so kaum möglich.
Erste Teile des geplanten Schutzgebietsnetzes sind bereits geknüpft. So beschloss das Parlament der Republik Kosovo Ende
des Jahres 2012, den bereits bestehenden Shar-Nationalpark
um die Region „Dragash“ im Süden des Kosovo auszuweiten.
Mit dieser Erweiterung besteht nun eine direkte Verbindung
zum Naturpark Korab-Koritnik und zum Mavrovo-Nationalpark,
dem Hauptverbreitungsgebiet des Balkanluchses. Zeitgleich
erfolgte die Ausweisung des Nationalparks Bjeshket e Nemuna, ebenfalls im Kosovo, der zusammen mit dem ProkletijeNationalpark in Montenegro ein rund 80.000 Hektar großes
grenzübergreifendes Schutzgebiet bildet. Jetzt gilt es, die
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Rettungsprogramm für den Balkanluchs
vorhandenen Schutzgebiete auszuweiten und die Lücken zu
schließen. Unterstützt werden wir bei dieser Arbeit unter anderem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem
Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen
Klimaschutzinitiative und der Mava-Stiftung.
Luchsschutz von unten nach oben
Doch Schutzgebietsausweisungen sind nur ein erster Schritt
auf einem langen Weg. Ebenso wichtig ist es, die Menschen vor
Ort für die Idee zu gewinnen und ihnen aufzuzeigen, welche
wirtschaftlichen Perspektiven ihnen der Schutz ihrer Natur und
damit auch des Balkanluchses bietet. Gemeinsam mit seinen
Partnern und der Lokalbevölkerung arbeitet EuroNatur in den
einzelnen Projektgebieten daran, neue, ökologisch verträgliche
Einkommensquellen für die Menschen zu identifizieren.
Eine große Chance bietet der Aufbau naturtouristischer Angebote. Bei vielen Bewohnern des Prokletije-Gebirges ist das
Interesse, den Tourismus als zusätzliche Einkommensquelle zur
Landwirtschaft zu nutzen, bereits vorhanden. Jetzt heißt es, dieses Interesse in naturverträgliche Bahnen zu lenken. Etwa durch
den Ausbau traditioneller Häuser als Unterkünfte für Wanderer
oder die Markierung von Wanderwegen. In den kommenden
drei Jahren wollen EuroNatur und CZIP in einem ausgewählten Bergdorf die dort noch lebenden Familien fachlich und
finanziell dabei unterstützen, Übernachtungsmöglichkeiten
für Wanderer zu schaffen sowie wirksame Marketingstrategien
für ihre lokalen Erzeugnisse zu entwickeln.
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Bild: EuroNatur
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Die Bevölkerung mit ins Boot holen: EuroNatur und seine Partner unterstützen im montenegrinischen Prokletije-Gebirge lebende Familien dabei, Marketingstrategien
für ihre lokalen Erzeugnisse zu entwickeln (im Bild 7: EuroNatur-Projektleiter Thies Geertz und Dorfbewohnerin bei der Blaubeerernte).
Der ökologische Wert des Munella-Gebirges ist noch weitgehend unbekannt (Bild 8). Um dies zu ändern, führt EuroNatur-Partner PPNEA im Rahmen des Balkanluchsprojekts Workcamps für Studenten durch (Bild 9).
Bild: PPNEA / BLRP
„Für die Balkanluchse ist es 5 vor 12! Um sie und ihre Lebensräume dauerhaft zu schützen, müssen wir die Menschen vor
Ort in unsere Schutzaktivitäten einbeziehen. Nur gemeinsam
wird es uns gelingen, die Luchse vor dem Aussterben zu retten“,
bekräftigt Thies Geertz.
Angie Rother
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Bild: PPNEA / BLRP
Im Jahr 2006 hat EuroNatur gemeinsam mit den Partnerorganisationen KORA (Koordinierte Forschungsprojekte zur
Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz),
MES (Macedonian Ecological Society) und PPNEA (Protection
and Preservation of Natural Environment in Albania) das
„Balkan Lynx Recovery Programme“ (BLPR), ein Projekt zum
Schutz des Balkanluchses, ins Leben gerufen. Gemeinsam
entwickelten die Organisationen ein ausgeklügeltes Schutzprogramm, dessen Ziel es ist, das Überleben des Balkanluchses
und den Erhalt seines Lebensraums dauerhaft zu sichern, und
gleichzeitig auch für die Menschen in der Region Perspektiven
zu schaffen.
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Rettungsprogramm für den Balkanluchs
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Bild: Lijepa Naša
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Ranger gegen Vogeljäger
Vögel kehren in ehemalige Wilderer-Hochburg zurück
Eigentlich ist der Naturpark Hutovo Blato in BosnienHerzegowina einer der Hauptbrennpunkte der Vogeljagd
auf dem Balkan. „In sämtlichen Schutzgebieten haben wir
illegale Vogeljäger gesehen, aber kaum Wasservögel. Mittlerweile sind die Sümpfe nahezu leer geschossen und es breitet
sich eine gespenstische Stille aus.“ So oder ähnlich klangen
die ernüchternden Berichte aus dem Naturpark Hutovo Blato
über Jahre. Doch die Zahlen der diesjährigen Winterwasservogelzählung (IWC) zeichnen ein komplett anderes Bild: Fast
17.000 Vögel konnten auf dem Svitava-See beobachtet werden.
Neben Tafelenten und Blässhühnern war auch die seltene
Moorente vertreten. Damit fiel das Ergebnis ebenso positiv
aus wie im Jahr davor und unterstrich erneut, dass die intensiven Schutzmaßnahmen greifen. Dank der Unterstützung von
EuroNatur gehen im Naturpark Hutovo Blato seit dem Sommer
2013 regelmäßig Ranger auf Patrouille, um die Einhaltung des
Jagdverbots zu kontrollieren. In der unmittelbaren Folge hatte
sich die Zahl der gefiederten Wintergäste auf dem Svitava-See
bereits beim IWC 2014 gegenüber dem Vorjahr verzehnfacht.
Dieses Niveau wurde im Januar 2015 erneut erreicht.
Kontrolle ist besser
Das Neretva-Delta, in dem der Naturpark Hutovo Blato liegt, gehört
zu den wichtigsten Feuchtgebieten an der östlichen Adria. Es bietet
einer langen Reihe an Vogelarten Brut-, Rast- und Überwinterungsplätze. Oberstes Ziel von EuroNatur und seinen Partnern vor
Ort ist es deshalb, die Wilderei dort dauerhaft einzudämmen und
die Situation für die Vögel nachhaltig zu verbessern.
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Tatort Adria - Vogeljagd auf dem Balkan
Wesentliche Grundlagen dafür sind gelegt: Im Rahmen eines
vom Critical Ecosystem Partnership Fund (CEPF) und EuroNatur unterstützten Projektes organisierte die bosnische Vogelschutzorganisation Naše ptice in Zusammenarbeit mit lokalen
Naturschutzpartnern bereits zwei Workshops für Park-Ranger
und Angestellte des Naturparks. Dabei eigneten sich die Ranger
die dringend nötigen Artenkenntnisse an und erhielten wesentliche Informationen über die ökologischen Besonderheiten
des Naturparks. Außerdem lernten sie sämtliche Methoden,
um zur Brut-, Winter- und Zugzeit zuverlässig Vogelzählungen
durchführen zu können. Ergänzend bauten die Teilnehmer der
Workshops ihre Kenntnisse im Januar 2014 und 2015 bei der
jeweiligen Winterwasservogelzählung (IWC) aus. Zentrales
Ziel der Veranstaltungen war es, die Funktion und Rolle der
Ranger im Naturpark zu stärken.
Das Projekt hat bereits wesentlich dazu beigetragen, ein Netzwerk für den Kampf gegen die Wilderei im Naturpark Hutovo
Blato aufzubauen und wertvolle Verbündete zu gewinnen. So
nahmen an den Workshops und dem IWC neben den ParkRangern auch Vertreter des örtlichen Jagdclubs teil. Zudem
hat sich die Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei verbessert.
Vorkommende Delikte wurden in den vergangenen zwei Jahren
– anderes als bisher – konsequent den zuständigen Behörden
gemeldet, geahndet oder bereits im Vorfeld verhindert. Die
Wilderei im Naturpark Hutovo Blato hat seit Beginn des Projektes Mitte 2013 deutlich abgenommen.
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Bilder: Lijepa Naša, Naše Ptice
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Bilder: Martin Schneider-Jacoby, Andreas Ebert
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Gemeinsam gegen die Wilderei: An den von Naše ptice und Lijepa naša durchgeführten Workshops nahmen neben Naturpark-Rangern auch Vertreter des
örtlichen Jagdclubs teil (1).
Vorbild im Nachbarland Kroatien
Um die Perspektiven langfristig zu verbessern und eine breite
Öffentlichkeit für den ökologischen Wert des Naturparks Hutovo
Blato zu sensibilisieren, sollen Angebote für Naturtouristen
geschaffen und die Umweltbildung verbessert werden. Informationstafeln, Informationsbroschüren sowie ein Film über
die Naturschätze des Hutovo Blato stellen seit Kurzem seine
herausragende Bedeutung als Rast- und Brutplatz für Vögel
anschaulich dar. Im April 2014 fand eine Studienreise in den
kroatischen Naturpark Lonjsko Polje am Fluss Save statt, mit
dem EuroNatur seit langer Zeit erfolgreich zusammenarbeitet.
Daran teil nahmen Angestellte des Naturparks Hutovo Blato
und Vertreter der bosnischen Organisationen Naše ptice und
Lijepa naša, welche die Arbeit des Naturparks unterstützen.
Das Schutzgebiet Lonjsko Polje ist unter anderem ein Vorbild
für sanften Naturtourismus und gelungene Besucherlenkung.
Wie im Naturpark Hutovo Blato ist auch die Landschaft im
Lonjsko Polje stark durch regelmäßige Überschwemmungen,
Auwälder und Feuchtgebiete geprägt. EuroNatur setzt sich
seit seiner Gründung gemeinsam mit der Naturparkverwaltung
dafür ein, diesen international bedeutenden Naturschatz zu
erhalten. Der Park hat einen professionellen und gut organisierten Rangerservice, der jede Form von illegalen Aktivitäten,
unter anderem die Jagd, erfolgreich unterbindet.
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Der Naturpark Hutovo Blato mit seinen Karstseen und Feuchtgebieten (3 bis 5)
bietet Zugvögeln ideale Rastbedingungen. Doch Wilderer machten das Gebiet
über lange Zeit zur reinsten Todesfalle für seltene Arten wie den Braunen Sichler
(6). Ranger sorgen seit dem Sommer 2013 für mehr Sicherheit (2).
So positiv sich die Situation in der ehemaligen Wildererhochburg Hutovo Blato entwickelt, so ist sie doch bei Weitem noch
nicht stabil. Nach wie vor ist die Wilderei ein Problem, dessen
Bekämpfung viel Einsatz erfordert. Gleichzeitig ist die Bezahlung der Ranger nicht dauerhaft gesichert. Seit dem Zerfall
Jugoslawiens sind die Menschen in Bosnien-Herzegowina stark
mit dem wirtschaftlichen Aufbau beschäftigt. Entsprechend
wenig Aufmerksamkeit erfährt der Naturschutz. Durch eine
Brückenfinanzierung bis Juni 2015 hat EuroNatur deshalb die
zuverlässige Entlohnung einer ausreichenden Zahl an ParkRangern gesichert. Es bleibt zu hoffen, dass diese Aufgabe im
Anschluss der Naturpark selbst übernehmen wird. Denn die
Patrouillen der Ranger sind unverzichtbar, um Hutovo Blato
dauerhaft wieder zu einem sicheren Lebensraum für Arten
wie Moorente, Zwergscharbe, Rallenreiher und den Braunen
Sichler zu machen.
Katharina Grund
Tatort Adria - Vogeljagd auf dem Balkan
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Am 14. November 2014 wurde in Vaduz eine der
herausragenden Naturschutz-Auszeichnungen Euro-
pas verliehen. In Anerkennung ihres „langjährigen Naturschutzwirkens für Großschutzgebiete und Umweltbildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und ihres beispielhaften Einsatzes als Präsidentin der Naturschutzstiftung
EuroNatur“ ging einer der drei diesjährigen Binding-Preise an
Christel Schroeder. Der Binding-Preis wird an Persönlichkeiten
verliehen, die in ihrem Bereich, ihrer Gemeinde oder Region
konkrete und beispielhafte Impulse oder Leistungen für den
Natur- und Umweltschutz erbracht haben.
Seit 2002 ist Christel Schroeder ehrenamtliches Mitglied des EuroNatur-Präsidiums und seit Oktober 2011 Präsidentin der Stiftung.
In dieser Funktion trägt sie entscheidend dazu bei, das europäische
Naturschutznetzwerk weiter auszubauen. Denn ein wesentlicher
Bestandteil der Arbeit von EuroNatur besteht darin, den Naturschutzorganisationen in den Projektgebieten den Rücken zu stärken
und mit ihnen gemeinsam eine Zivilgesellschaft aufzubauen – ganz
besonders in Südosteuropa. „Es gibt so viele Möglichkeiten, an
einem Europa von unten mitzuwirken, das Grenzen und trennende
Nationalismen überwindet. Der Preis macht Mut, auf diesem Weg
weiterzugehen“, sagte Christel Schroeder in ihrer Dankesrede.
Katharina Grund
alle Bilder: Klaus Schädler
Mit Herz und Verstand für den Naturschutz: EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder
wurde mit einem der drei Binding-Preise ausgezeichnet. Den Großen Binding-Preis erhielt Ulrich Eichelmann für sein internationales Engagement zum Schutz der Flüsse.
Der erste Kontakt mit der Stiftung kam im Jahr 1997 zustande,
als EuroNatur begann, die Arbeit der Biologischen Station Senne
(heute „Biologische Station Kreis Paderborn-Senne“) zu unterstützen. Diese hatte Christel Schroeder im Jahr 1992 gemeinsam
mit anderen Naturschützern gegründet. Als ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende leistete sie bis 2009 vorbildliche Aufbauarbeit
in der Schutzgebietsbetreuung. Sie brachte zahlreiche Projekte
der Biostation voran, darunter das Wildbahnprojekt Senner Pferde
und die Verbreitung der Wanderschäferei. Christel Schroeder
trug entscheidend dazu bei, die im Jahr 2005 aufgrund von
Sparmaßnahmen der Landesregierung geplante Schließung der
Biologischen Station Senne zu verhindern und stattdessen eine
Neuorganisation zu erreichen. Der diesjährige Große Binding Preis
für Natur- und Umweltschutz ging an den Wiener Umweltaktivisten und Geschäftsführer von Riverwatch, Ulrich Eichelmann. Er
wurde für sein internationales Engagement zum Schutz der Flüsse
ausgezeichnet. Im Rahmen der Kampagne „Rettet das Blaue Herz
Europas“ setzen sich Ulrich Eichelmann und EuroNatur gemeinsam mit Partnern vor Ort gegen die Zerstörung der Balkanflüsse
durch Wasserkraftprojekte ein. Mit der Verleihung des Preises
wollte die Binding-Stiftung explizit auch dieses Engagement
unterstützen. „Eine große Ehre für mich. Ich werte diesen Preis
auch als Aufforderung, mich weiterhin vehement für die Flüsse
einzusetzen und unbequem für alle die zu bleiben, die unsere
Lebensadern zerstören wollen“, so Ulrich Eichelmann.
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Binding-Preis
1 / 2015
aktueller
brennpunkt
Schweizer Störche
durch Flughafenprojekt bedroht
Zum ersten Mal in der Geschichte von EuroNatur
könnte einem der „Europäischen Storchendörfer“ die
Auszeichnung aberkannt werden. Im Jahr 2008 hatte die
Stiftung den kleinen Weiler Altreu in der Gemeinde Selzach
im schweizerischen Kanton Solothurn als Vorbild für den
Storchenschutz international geehrt. Heute droht die geplante
Osterweiterung des etwa fünf Kilometer entfernt gelegenen Regionalflughafens Grenchen diese Vorbildfunktion zunichte zu machen.
Täglich würden den Weiler dann mehrere Hundert Maschinen in
einer Höhe von weniger als 100 Metern direkt überfliegen.
Werden diese Pläne umgesetzt, sind die Weißstörche in Altreu
ernsthaft bedroht. Und damit nicht genug: Da in dem kleinen
Weiler der mit Abstand größte Brutbestand des Landes vorkommt, wäre sogar ein wesentlicher Teil der schweizerischen
Storchenpopulation gefährdet. Die Störche würden nicht nur
an ihren Brutplätzen im Dorf durch tief fliegende Maschinen gestört, sondern auch in der nahegelegenen Schutzzone
„Witi“ – eine wahre Oase inmitten der ansonsten intensiv
bewirtschafteten Ackerlandschaft. In der 1.500 Hektar großen
Schutzzone werden entlang der Aare feuchte sowie nasse
Äcker und Wiesen erhalten, auf denen die große und heute
stabile Storchenpopulation auf Nahrungssuche gehen kann.
Zudem gilt die Witi als international bedeutender Rastplatz
für Watvögel. „Die Finanzierung des Autobahntunnels unter
der Witi zeigte, dass der Schutz dieses wertvollen Lebensraums
damals sehr ernst genommen wurde. Die aktuellen Planungen
zur Osterweiterung des Flughafens Grenchen konterkarieren
diese Bemühungen völlig“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer
Gabriel Schwaderer.
Mit der seit 20 Jahren bestehenden Initiative „Europäische
Storchendörfer“ setzt EuroNatur ein Gegengewicht zum steigenden Lebensraumverlust für Störche in Europa. Die „Europäischen Storchendörfer“ haben in den jeweiligen Ländern
eine Vorbildfunktion und gewinnen durch die Auszeichnung
als besonderes Kultur- und Naturerbe auch international an
Bekanntheit. Sollte es zur Pistenverlängerung des Flughafens
kommen, droht Altreu die Aberkennung des Titels. Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe war unklar, ob die Regierung
grünes Licht für das Hauptverfahren zur Pistenverlängerung
auf Bundesebene gibt. Insgesamt sind drei Gesprächsrunden
von Kantonsvertetern, Flughafenverantwortlichen, Gemeinde- und Verbandsvertretern geplant. Mit einer Entscheidung
der Regierung ist nicht vor Mitte 2015 zu rechnen. Nach der
ersten Gesprächsrunde gingen zahlreiche Stellungnahmen ein.
Auch EuroNatur forderte das Amt für Raumplanung Anfang
Dezember 2014 auf, das geplante Vorhaben aus Sicht des
Storchenschutzes zu begutachten und die Verlängerung der
Piste abzulehnen.
Aktuelle Informationen und Protestmöglichkeiten unter:
www.storch-schweiz.ch
Katharina Grund
Bild: Martin Schneider-Jacoby
Ein Autobahntunnel lenkt den Verkehr unter der Schutzzone „Witi“ hindurch. Tief fliegende Flugzeuge würden diesen Aufwand ad absurdum führen.
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Aktueller Brennpunkt
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Bild: Bruno Dittrich - Weißstorch (Ciconia ciconia)
SPENDEN aktion
Gefährdete Glücksbringer – Hilfe für Europas Weißstörche
Europas schwindender Schatz
Wie können Sie helfen?
Der Duft von Heu, Grillenzirpen, Bienensummen – Sinneseindrücke wie diese sind eng mit einem ganz besonderen
Lebensraum verknüpft, der immer seltener wird: Jeden
Tag verschwinden in Europa mehrere hundert Hektar
artenreicher Wiesen und Weiden!
Um die nötigen Aktivitäten (wie etwa die Renaturierung
und extensive Beweidung von Feuchtwiesen etc.) finanziell
fördern und ihre Umsetzung sicherstellen zu können,
benötigen wir mindestens 30.000 Euro.
Wo bleibt der Storch?
Jede Spende zählt!
Damit geht nicht nur ein hohes Maß an Lebensqualität für
uns Menschen verloren, sondern auf der Strecke bleiben
auch Lebensräume von höchstem ökologischem Wert.
Unter anderem sind allseits beliebte Vogelarten wie der
Weißstorch davon betroffen. Denn mit den Feuchtwiesen
und -weiden werden seine Nahrungsgründe nach und
nach vernichtet. Zwar schlägt sich diese Entwicklung
noch nicht in den Bestandszahlen der Weißstörche nieder.
Doch das kann sich schnell ändern.
Was wir vorhaben
In Zusammenarbeit mit den „Europäischen Storchendörfern“ wollen wir zum steigenden Verlust der Storchenlebensräume einen entschiedenen Gegenpol setzen. Diese
Gemeinden sollen noch stärker zu „Leuchtturmprojekten“
werden. Gerade auch, wenn es um den Erhalt artenreicher
Wiesen und Weiden geht. Zu diesem Zweck sollen für alle
Storchendörfer speziell zugeschnittene Maßnahmenpakete entwickelt werden, damit Meister Adebar dort optimale
Lebens- und Brutbedingungen vorfindet.
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Spendenaktion
EuroNatur Stiftung
Bank für Sozialwirtschaft, Köln
Kennwort: : „Storch“
IBAN: DE42 3702 0500 0008 1820 05
SWIFT / BIC: BFSWDE33XXX
1 / 2015
Bild: Hnutí DUHA
Bild: Martin Schneider-Jacoby - Weißstorch (Ciconia ciconia)
Blick auf den Lusen im angrenzenden Nationalpark Bayerischer Wald.
Hoffnung für
Nationalpark Šumava
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Einen wichtigen Etappensieg hat der Naturschutz im
Nationalpark Šumava (Deutsch: Böhmerwald) errungen. Das
tschechische Abgeordnetenhaus lehnte Ende Oktober 2014
einen Gesetzesvorschlag des Senats ab, der den Nationalparkgedanken völlig ad absurdum geführt hätte. Zusammen
mit dem angrenzenden Nationalpark Bayerischer Wald gehört
der Nationalpark Šumava zu den größten Wildnisgebieten
Mitteleuropas und bildet ein wertvolles Teilstück des Grünen
Bandes Europa.
Auf dem Papier ist der Böhmerwald seit 1991 zwar als Nationalpark ausgewiesen, doch die Naturschutzgegner sind
hartnäckig. 2014 legte eine Gruppe von Senatoren dem Abgeordnetenhaus gemeinsam mit Grundstücksspekulanten einen
Gesetzesentwurf vor, der unter anderem Holznutzung und Jagd
auf der überwiegenden Fläche des Parks dauerhaft erlaubt und
der Bebauung Tür und Tor geöffnet hätte.
Dass das Abgeordnetenhaus diesen Gesetzesvorschlag nun
abgelehnt hat, ist nicht zuletzt dem hartnäckigen Widerstand
der tschechischen Natur- und Umweltschutzorganisation Hnutí
Duha zu verdanken. Im Herbst war es ihr gelungen, dem
Abgeordnetenhaus das nationale und internationale Interesse
an den Naturwerten von Šumava deutlich zu machen. Über
44.000 Menschen sprachen sich im Rahmen einer von Hnutí
Duha organisierten Petition dafür aus, dass der Naturschutz im
Nationalpark Böhmerwald absoluten Vorrang haben muss.
Wertvolle internationale Aufmerksamkeit bewirkte auch die
Verleihung des EuroNatur-Preises 2014 an Hnutí Duha. Die
Organisation wurde für ihre Verdienste um den Schutz des
Nationalparks Böhmerwald ausgezeichnet (wir berichteten).
Nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe sollte die tschechische
Regierung ein neues Naturschutzgesetz vorlegen. Dieses könnte
die Aussichten für Šumava weiter verbessern.
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Kurz gemeldet
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Bild: Martin Schneider-Jacoby
Bild: Annette Spangenberg
Das Dragoman-Moor in Bulgarien verzaubert mit seiner abwechslungsreichen
Landschaft.
Perlen am Grünen Band Europa: die Prespa-Seen.
Das Grüne Band Balkan Griechisches „Ja“ zum
Prespa-Park gefordert
hautnah erleben
Entlang des einstigen Eisernen Vorhangs konnte sich die Natur
über lange Zeit frei entfalten. Die abgelegenen Gebirgsregionen
von Mazedonien, Albanien, Griechenland und Bulgarien sind
wertvolle Naturoasen und touristisch noch kaum entdeckt.
Vom 14. bis 28. Juni 2015 haben Sie die Gelegenheit, mit
dem alternativen Reiseveranstalter culterramar entlang des
Grünen Bandes Balkan zu reisen und dabei eine Auswahl
von EuroNatur-Projektgebieten kennen zu lernen. Darunter
der Mavrovo Nationalpark, das Belasitsa-Gebirge und das
Dragoman-Moor.
Für Informationen zur Reise wenden Sie sich bitte an:
culterramar, Gaisbergstr. 99, 69115 Heidelberg
Tel: 06221-433 974-0; Email: [email protected]
Ansprechpartner: Andreas Roth
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Kurz gemeldet
Seit fünf Jahren ist das Abkommen für den grenzüberschreitenden Prespa-Park im Dreiländereck Mazedonien, Albanien
und Griechenland in der Schwebe. Anlässlich des Weltfeuchtgebietstages am 2. Februar 2015 forderten sieben europäische Naturschutzorganisationen, darunter EuroNatur, die
neue griechische Regierung auf, endlich die „Internationale
Übereinkunft für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung
des Prespa-Parks“ zu ratifizieren und umzusetzen. Die Übereinkunft wurde bereits am 2. Februar 2010 von den Umweltministern der drei Anrainerstaaten Albanien, Mazedonien und
Griechenland sowie dem damaligen EU-Umwelt-Kommissar
unterzeichnet, in Griechenland bislang aber nicht in Kraft
gesetzt. Die abwechslungsreiche Seen- und Gebirgslandschaft
zählt zu den ökologisch wertvollsten Abschnitten des Grünen
Bandes Europa. Doch Überfischung, intensive Bewässerungslandwirtschaft und Überweidung gefährden das einzigartige
Naturjuwel. Das Abkommen bietet den Verantwortlichen die
Chance, ihre Aktivitäten zum Schutz der Prespa-Region
länderübergreifend durchzuführen und zu koordinieren.
1 / 2015
Bild: Kerstin Sauer
EuroNatur stellt sich vor:
Ines Fantinato
Spendenverwaltung
Seit Mai 2014 verstärkt Ines Fantinato das EuroNatur-Team.
Die gelernte Industriekauffrau heißt neue Paten und Fördermitglieder mit Begrüßungsschreiben willkommen, kümmert
sich um die Erstellung sowie den Versand der Patenschaftsurkunden, sorgt für die korrekte Buchung der Spenden und
hält die Adressdatenbank der EuroNatur-Spender, -Paten und
-Fördermitglieder immer auf dem aktuellsten Stand. Ihr zweiter
großer Aufgabenbereich ist die Buchhaltung. Hier bezahlt sie
anfallende Rechnungen, kontrolliert die Spesenabrechnungen,
verwaltet die EuroNatur-Kasse, rechnet Projektzuschüsse
ab und überwacht den Eingang der entsprechenden Verwendungsnachweise. Draußen in der Natur zu sein und in
beeindruckende Landschaften einzutauchen, ist für Ines ein
wesentlicher Teil ihres Lebens. Sie selbst sagt: „Mit seiner
Empfehlung ‚Willst du wissen, was Schönheit ist, so gehe
hinaus in die Natur, da findest du sie‘ trifft Albrecht Dürer
den Nagel auf den Kopf. Für mich ist es schön zu wissen, dass
ich mit meiner Arbeit bei EuroNatur dazu beitragen kann,
die Schönheit der Natur zu erhalten.“
Fledermaushotel
dicht besetzt
Doch das Gebäude ist in einem desolaten Zustand. Es droht,
als Überwinterungsquartier für die Fledermäuse verloren zu
gehen und auch Besucher können die einsturzgefährdete Ruine
derzeit nicht betreten. Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Mittlere Oder kümmert sich EuroNatur deshalb um die
bauliche Sanierung und öffentlichkeitswirksame Erschließung
des wertvollen Fledermausquartiers.
1 / 2015
Bild: Dietmar Nill - Großes Mausohr (Myotis myotis)
Einen Rekordwinter verbuchte das Fledermaushotel der ehemaligen Ostquellbrauerei in Frankfurt an der Oder, deren Eigentümer
EuroNatur ist. Fast 2.300 Fledermäuse waren in den Gewölben
zu Gast. Noch nie wurden so viele Große Mausohren gezählt und
auch die seltene Bechsteinfledermaus war mit 13 Exemplaren
vertreten. Beide Arten sind europaweit gemäß der FFH-Richtlinie
streng geschützt. Damit erwies sich die Brauereiruine einmal
mehr als eines der bedeutendsten Überwinterungsquartiere
in ganz Deutschland. Und das aus gutem Grund: Die feuchten, frostfreien und gut durchlüfteten Kellergewölbe bieten
den nachtaktiven Insektenfressern ein ideales Mikroklima zum
Überwintern. Häufigster Gast im Fledermaushotel war mit 1.085
Exemplaren das Große Mausohr.
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Ausstellung zum Grünen Band Europa
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areas and grasslands.
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Plädoyer für das „Grüne Band Europa“: EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer
betonte in seiner Rede auch die besondere kulturelle und historische Bedeutung dieser Linie
des Lebens (Bild rechts: Ausstellungstafel).
Am 10. Dezember 2014 fiel im Beisein
von
70 geladenen
Gästen
European
Economic
and Social Committee
aus dem Europaparlament, dem EWSA und der Europäischen
Kommission der Startschuss für die Wanderausstellung. In der
Folge war diese zwei Monate in Brüssel zu sehen und tritt
nunThe
eine
Reise Green
entlang
European
Beltdes Grünen Bandes an. Der Vertreter
For decades the Iron Curtain symbolized the atrocities of the
derCold
EU-Kommission,
Francois
Wakenhut,
unterstrich in seinem
War era in Europe and in many
regions
fences,
s metal
walls, barbed wire, guard towers, spring-guns, land mines
Grußwort,
bedeutende
Funktion die Initiative Grünes
and watchdogswelch
demonstrated
its harsh reality.
Band
Europa
hat,
dieforErhaltung
eines zentralen BestandHowever,
there wasdabei
an unintended
benefit
nature: regions
the former Iron Curtain remained largely undisturbed
teilsaround
der
Grünen
in Europa sicher zu stellen. Doch
from
economic
activitiesInfrastruktur
and inaccessible and unattractive
to planners, settlers, conventional tourists and investors.
damit
nicht genug: „Das Grüne Band Europa ist nicht nur eine
death zone of the Iron Curtain had created a zone of
sehrThe
ambitionierte
Naturschutzinitiative, sondern hat auch eine
life. As of now this 12,500-kilometre long strip of land –
narrow in some places,
wider in others –und
connects
3,272
herausragende
kulturelle
historische
Dimension“, unterstrich
protected areas, including 40 partly transboundary
national
parks.
As
the
Green
Belt
snakes
from
north
to
Gabriel
Schwaderer,
Geschäftsführer
von
EuroNatur im Rahmen
south it passes through a huge variety of European landand of types ranging from
alpine
peaks, arctic tundra,
derscapes
Veranstaltung
zur
Eröffnung
der
Wanderausstellung.
boreal forests, mires, bogs and lush flood plains to coastal
S ea p
Der Stellenwert der Initiative „Grünes Band Europa“ wird auf
europapolitischer Ebene immer stärker gewürdigt. 25 Jahre
nach dem Mauerfall und der politischen Wende in Europa
hat sich der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss
(EWSA) intensiv mit der größten Naturschutzinitiative des
Kontinents befasst und gemeinsam mit der Initiative
Grünes Band Europa eine umfassende Ausstellung zum Thema
erstellt. Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss
repräsentiert die Zivilgesellschaft Europas.
Vision for the European Green Belt
“The European Green Belt, our shared natural heritage
along the line of the former Iron Curtain, is to be
conserved and restored to function as an ecological network connecting high-value natural and
cultural landscapes, whilst respecting the economic, social and cultural needs of local communities.”
D a l m at i a n p e li c a n ©
J ir i M
ic h
o ll
© Jü
rg e n S c h n e i d e r
Bilder: EESC
Mavrovo National Park in FYR Macedonia © Gabriel Schwaderer
dp
Ausstellungstafel: Kerstin Sauer
al
Re
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Mit einer Testamentsspende an EuroNatur
helfen Sie, das europäische Naturerbe für
kommende Generationen zu bewahren.
Bild: Walter Venne
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Sabine Günther
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1 / 2015
Neue Zürcher Zeitung
Unterstützung erhalten die lokalen Gegner von der
Mazedonischen Ökologischen Gesellschaft, einem
Verein von Naturfreunden, die mit wissenschaftlicher Expertise und geduldiger Lobbyarbeit einen
Sinneswandel bei den Entscheidungsträgern herbeiführen möchten. Dabei werden sie unterstützt von
der Stiftung EuroNatur, die auf dem ganzen Balkan
Projekte unterhält.
Frankfurter Rundschau
Wichtiges Kriterium für einen bäuerlichen Familienbetrieb ist nach Ansicht von Lutz Ribbe,
Agrarexperte bei der Naturschutzorganisation EuroNatur, das „selbständige Handeln und Entscheiden
des Unternehmers“, das etwa frei ist vom Diktat
möglicherweise im Hintergrund stehender (...)
Geldgeber aus der Fleischindustrie.
Südwest Presse
„Für weit mehr als zwei Millionen Zugvögel wird
die östliche Adria jedes Jahr zur Todesfalle“, sagt
Gabriel Schwaderer von der Naturschutzstiftung
EuroNatur.
Bild: Detlef Pape - Einsbär in Spitzbergen (Ursus maritimus)
natur
Gabriel Schwaderer von EuroNatur ergänzt: „Die
Wasserkraftwerke werden ohne Rücksicht auf Natur
und Menschen geplant, selbst in Nationalparks. Das
ist inakzeptabel und beeinträchtigt nicht zuletzt das
Potenzial der betroffenen Länder für eine nachhaltige
wirtschaftliche Entwicklung.
Impressum
EuroNatur
Stiftung Europäisches Naturerbe
Geschäftsstelle Radolfzell:
Konstanzer Str. 22
D-78315 Radolfzell
Tel. 07732-9272-0, Fax 07732-9272-22
www.euronatur.org, E-Mail: [email protected]
Spendenkonto: 8182005 (BLZ 370 205 00)
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
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DE42 37020500 0008182005
SWIFT/BIC BFSWDE33XXX
Geschäftsstelle Bonn:
Euskirchener Weg 39, D-53359 Rheinbach/Bonn
Tel. 02226-20 45, Fax 02226-1 71 00
E-Mail: [email protected]
1 / 2015
Herausgeber:
EuroNatur Service GmbH
Konstanzer Str. 22, D-78315 Radolfzell
Telefon 07732-9272-40, Fax 07732-9272-42
Redaktion und Texte:
Katharina Grund (Öffentlichkeitsarbeit)
Angie Rother (Öffentlichkeitsarbeit)
Gabriel Schwaderer (Geschäftsführer)
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Pavel Bečka (Projektleiter), Mira Bell (Verwaltung),
Markus Dressnandt (Assistenz der Geschäftsführung),
Thies Geertz (Projektleiter), Lutz Ribbe (Naturschutzpolitischer Direktor), Christel Schroeder
(Präsidentin), Annette Spangenberg (Projektleiterin)
Art Direction:
Kerstin Sauer, EuroNatur Service GmbH
Druck:
Bresto Media Druck GmbH + Co. KG, Stockach;
gedruckt auf 100% Recyclingpapier
(Cyclus Print)
Bildnachweis Heft 1/2015:
Titel: blickwinkel/B. Zoller - Storch (Ciconia ciconia)
Rückseite: Benjamin Waldmann - Ziesel (Spermophilus)
Erscheinungsweise: vierteljährlich, Bezugspreis
16,- Euro jährlich, kostenlos für EuroNaturFördermitglieder
ISSN 0945-148X
Anzeige / Presse / Impressum
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❑
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❑
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Fotos: Titel: blickwinkel/B. Zoller Rückseite: Benjamin Waldmann; Art Direction: Kerstin Sauer-EN 1/15
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