Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine
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Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine
Eine Gemeinschaftspublikation der Delegation der Deutschen Wirtschaft und Germany Trade and Invest Nr. 3 I 2012 NEWS Ukraine Termin zum Vormerken Interview mit Herrn Stefan Kresse, Geschäftsführer der REMONDIS Ukraine TOV Kommunale Abfallwirtschaft in der Ukriane Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine möchte Sie bereits jetzt auf das kommende Treffen der Deutschen Wirtschaftscommunity am Mittwoch, den 25. April 2012 im kleinen Marien-Palais in der vul. M. Hrushevskoho 22, um 18.30 Uhr hinweisen. Die dazugehörige Einladung mit Programmvorschau erhalten Sie zeitnah in einer gesonderten Zuschrift. Das Unternehmen REMONDIS, eine Tochtergesellschaft der in Deutschland ansässigen Rethmann Gruppe, ist seit Mitte des Jahres 2008 auf dem ukrainischen Markt tätig. In den Städten Kiew, Zaporozhye, Cherkassy, Odessa, Melitopol und Artyomovsk entsorgt die ukrainische Tochtergesellschaft den kommunalen Hausmüll für rund 2,5 Millionen Menschen sowie das Abfallaufkommen einiger Großkunden, darunter namhafter deutscher Unternehmen wie METRO Cash & Carry, Praktiker und Knauf. Mit seinen rund 550 Mitarbeitern erwirtschaftet REMONDIS einen Jahresumsatz von rund 12 Mio. Euro in der Ukraine. Als Geschäftsführer an der Spitze der ukrainischen REMONDIS TOV steht Herr Stefan Kresse, gleichzeitig auch Vorsitzender des Arbeitskreises Bau- und Kommunalwirtschaft bei der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine, der sich freundlicherweise für die April-Ausgabe des vorliegenden Newsletters die Zeit für ein ausführliches Gespräch nahm. Herr Kresse, Ihr Unternehmen ist eines von drei westlichen Unternehmen (neben REMONDIS sind dies die österr. „AVE Gruppe“ sowie der frz. „Konzern Veolia“), die sich am ukrainischen Markt für Abfallwirtschaft betätigen. Wieso üben sich ausländische Investoren hinsichtlich eines Markteintrittes in so großer Zurückhaltung? Die Abfallwirtschaft ist - wie viele Bereiche des öffentlichen Lebens in der Ukraine - chronisch unterfinanziert. Die Bevölkerung verfügt nur über ein geringes Einkommen, die Gemein- den über bescheidene finanzielle Ressourcen. Umgemünzt auf die Kommunalwirtschaft bedeutet dies: ein städtischer Haushalt in der Ukraine entrichtet für die Müllentsorgung eine durchschnittliche Jahresgebühr in Höhe von 5 bis 8 Euro. Infolge dieser niedrigen Tarife muten sich Gewinnaussichten relativ bescheiden an. Während der Spielraum für hohe Gewinnmargen also verhältnismäßig gering bleibt, sind im Gegenzug dazu die Investitionskosten sowie das Investitionsrisiko relativ hoch. tt Fortsetzung nächste Seite INHALT Interview mit Herrn Stefan Kresse..............................1 GTAI: Internetbasierter Handel wird in der Ukraine immer populärer...............................................................4 Berichte aus den Arbeitskreisen..................................6 Praxisorientierte Ausbildung zum Bodenleger........6 Kurznachrichten...............................................................7 Vorankündigungen..........................................................9 Was müsste konkret geschehen, um Investitionen in die ukrainische Entsorgungswirtschaft attraktiver zu machen? In erster Linie bräuchte es entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen, beispielsweise hinsichtlich eines Anschluss- und Entsorgungszwangs für alle Haushalte und Einschränkungen der Deponierung unbehandelter Abfälle. Die Verkhovna Rada arbeitet momentan an zwei entsprechenden Gesetzesvorlagen, die auf eine Lösung in dieser Frage abzielen. Ich bin insofern zuversichtlich, dass die amtierende Regierung dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenkt als die Regierungen davor. Bis sich allerdings grundlegende Änderungen bemerkbar machen, werden noch einige Jahre vergehen. Außerdem müsste man, wenn man die Investitionen in die Branche erhöhen und die Qualität verbessern möchte, die Tarife nach oben hin anpassen, am besten mittels einer zentralen Tarifgestaltung. Mit den derzeit geltenden Gebühren kann man nicht viel mehr erreichen, als den Müll unbehandelt aus den Augen der Bevölkerung fortzuschaffen. Stefan Kresse, Geschäftsführer REMONDIS Ukraine TOV Dennoch scheint für neutrale Beobachter die Müllbeseitigung quer durch das Land sehr gut zu funktionieren… Natürlich hat jeder Bürgermeister ein großes Interesse daran, dass es in Bezug auf die Abfallentsorgung in seiner Kommune keine wahrnehmbaren Probleme gibt. Müll sieht man und Müll riecht man, deshalb steht das Thema auf der Prioritätenliste in der Regel weit oben. Allerdings bleibt festzustellen, dass organisierte Müllentsorgung in der Ukraine nur in Städten und Siedlungen städtischen Typs stattfindet – und auch dort nur im Bereich der kommunalen Wohnungsverwaltungen. Private Haushalte und Siedlungen auf dem Lande müssen sich diesbezüglich selbst organisieren. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass der angefallene Müll auf illegalen Halden gelagert oder einfach im freien Feld verbrannt wird. Das klingt danach, als herrsche in der ukrainischen Abfallwirtschaft ein immenser Aufholbedarf? Was in der Ukraine derzeit in puncto Abfallbeseitigung passiert, ist vom Standpunkt des Aufwandes und der Durchführung relativ simpel. Die Abfälle werden eingesammelt, auf Sammelfahrzeuge verladen und in weiterer Folge auf eine Deponie gebracht. Komplexes Abfallentsorgungsmanagement, wie man es aus Deutschland kennt, also Recycling, Kompostierung, Trennung oder Verbrennung, sind in der Ukraine noch weitgehend unbekannt. Ukrainische Politiker haben in der Vergangenheit mehrfach Großprojekte angekündigt, beispielsweise die Errichtung teurer Verbrennungsanlagen und moderner Entsorgungsstätten... Das ist genau der Punkt, woran es in der Ukraine vielfach krankt. Die Ukrainer sind Meister im „Beschreiben des eigenen Elends“, wenn es aber um das Setzen von konkreten Lösungsschritten geht, fehlt es an der entscheidenden Durchsetzungskraft. Anstatt über den Bau von sündhaft teuren Anlagen zu sprechen, wäre es viel sinnvoller, sich zuerst über die Schaffung der für Investitionen erforderlichen Grundlagen Gedanken zu machen. Nr. 3 I 2012 Wie kommt es in der Praxis zur Bildung der Entsorgungstarife, wie läuft die Auftragsvergabe ab? In der Regel reichen die am Auftrag interessierten Unternehmen die Tarifkalkulation ein, die von einer Preiskommission geprüft wird. Anschließend erfolgt eine weitere Prüfung durch ein Fachkomitee und am Ende dieses Prozesses entscheidet die Stadtversammlung bzw. der Bürgermeister über die Auftragsvergabe. Ein wesentliches Problem besteht darin, dass dieses Procedere in der Regel eine lange Zeitdauer in Anspruch nimmt und eine weiterführende Preisanpassung nur in sehr unregelmäßigen Abständen erfolgt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass für einen Zeitraum von 2-3 Jahren ein und derselbe Tarif gilt, sich aber in der Zwischenzeit der Preis für Treibstoff vehement verteuert. Dann wird es natürlich schwierig in Bezug auf wirtschaftliches Arbeiten. Ihren Schilderungen entnehmen kann man einen großen Machteinfluss der einzelnen Lokalpolitiker… Ein wesentliches Problem ist die hohe Volatilität in der ukrainischen Politik. So kann ein Bürgermeisterwechsel eine jahrelang erfolgreich geführte Arbeit abrupt beenden. Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, den nicht mehr erwünschten Vertragspartner loszuwerden. In der Praxis wird man dann mit diversen Kontrollbehörden konfrontiert, die kraft ihrer Befugnisse den gesamten Betrieb lahmlegen können. Irgendwann kommt es dann zur Kündigung infolge Nichteinhaltung von vertraglichen Verpflichtungen, oder man verliert - ob der beschriebenen Arbeitsbehinderungen - von selbst die Lust an einer weiteren Zusammenarbeit. Wie geht REMONDIS mit den von Ihnen beschriebenen Szenarien in der Realität um? Im konkreten Fall Odessa, als man uns nach einem Wechsel an der Spitze der Stadtverwaltung einen auf mehrere Jahre geschlossenen Vertrag aufkündigte, konnten wir uns dank der Intervention des Delegiertenbüros der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine, die bis hin zum Büro des Ministerpräsidenten der Ukraine reichte, erfolgreich zur Wehr setzen. Aus anderen Städten wie Pavlograd oder Nikolaev haben wir uns freiwillig wieder zurückgezogen, weil ein wirtschaftliches Arbeiten unter normalen Umständen nicht mehr möglich war. In jenen sechs Städten der Ukraine, wo wir bisher vertreten sind, haben wir sehr gute Beziehungen zu den Stadtverwaltungen aufgebaut und konnten uns als Unternehmen einen guten Ruf als verlässlicher Partner erwerben. Dort funktioniert die Zusammenarbeit überwiegend sehr gut. 2 Welche Themen bewegen die Unternehmer besonders? Jede Firma hat natürlich ihre individuellen Probleme. Pauschal gesehen besteht von Seiten der Kommunalwirtschaft der Wunsch nach einer zentralen Regulierung der Tarife. Die Bauwirtschaft dagegen drängt darauf, dass es den Kommunen ermöglicht werden müsse, selbst Gewerbegebiete zur Verfügung zu stellen. Dieses bürokratische Hindernis war beispielsweise der entscheidende Grund dafür, warum sich unser Schwesterunternehmen SARIA 2009 gegen den Markteintritt in die Ukraine entschieden hatte. Ein weiteres, immerwährendes Thema ist natürlich die Problematik der Mehrwertsteuerrückerstattung. Welche Pläne hat REMONDIS für die nahe Zukunft? Gesamt gesehen befinden wir uns seit Anfang des letzten Jahres auf Konsolidierungskurs. Unsere derzeitige Ausrichtung ist zum jetzigen Zeitpunkt stark auf den kommunalen Bereich ausgelegt. In Zukunft wollen wir uns vermehrt auf gewerbliche und industrielle Kunden konzentrieren und dort die komplette Abfalllogistik übernehmen. Ein weiteres interessantes und im Blickfeld befindliches Geschäftsfeld sehen wir in der professionellen Vernichtung von sensiblen Daten in Unternehmen. Herr Kresse, Sie sind außerdem Vorsitzender des Arbeitskreises „Bau- und Kommunalwirtschaft“ bei der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine. Welche Dinge stehen dort im Vordergrund Ihrer Arbeit? Im Arbeitskreis kommt es in regelmäßigen Abständen zum Austausch von Vertretern deutscher Unternehmen aus den Bereichen Bau- und Kommunalwirtschaft, das nächste Mal übrigens am 26. April in unseren neuen Büroräumlichkeiten in Kiew. Die Sitzungen dienen vorwiegend dazu, Probleme aufzugreifen und zu diskutieren sowie Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die in weiterer Folge im Verbund mit der Delegation an das zuständige Ministerium für Bau und Kommunales herangetragen werden. Wir hatten in der Vergangenheit bereits zwei Treffen mit Herrn Minister Bliznyuk, bei denen die wesentlichsten Punkte zusammengetragen und direkt vorgebracht wurden. Nr. 3 I 2012 Welche Neuigkeiten gibt es in dieser Hinsicht? Für REMONDIS kann ich behaupten, dass uns die in Antrag gestellte Summe vollständig rückerstattet wurde. Und auch von vielen anderen deutschen Unternehmen konnten in den letzten Wochen ähnliche positive Meldungen vernommen werden. Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Stefan Kresse kennt man in Kiew vielfach noch aus seiner Zeit als Landwirtschaftsreferent an der Deutschen Botschaft. Nun gilt es allgemein eher als unüblich, dass jemand aus einer staatlichen Struktur in die freie Wirtschaft wechselt. Welche Gründe haben Sie zu diesem Schritt bewogen? Wenn man vier Jahre auf einem sicheren Posten sitzt und von außen gute Ratschläge an die Unternehmer gibt, tut es gut, sich auch einmal auf der anderen Seite wiederzufinden. In erster Linie hat mich die Herausforderung gereizt, einen Betrieb aufzubauen und dabei unternehmerisch handeln zu können. Auch wenn sich das Projekt im Nachhinein schwieriger gestaltet hat, als ich zunächst annahm, bin ich doch sehr froh darüber, diesen Schritt getan zu haben. Eine vergleichbare Herausforderung hätte sich in einer staatlichen Struktur nicht eröffnet. Das Interview führte Martin Messner 3 Kiew/Bonn (gtai) - In der Ukraine beflügeln die fortschreitende Verbreitung des Internets und eine robuste Konsumlaune den Onlinehandel. Laut Einschätzungen von E-Shop-Betreibern ist die in der jüngeren Vergangenheit krisenbedingt zu verzeichnen gewesene Zurückhaltung überwunden. Der Absatz von Waren und Dienstleistungen über das Internet wächst mittlerweile wieder mit einem rasanten Tempo. Im Jahr 2011 sollen die online getätigten Umsätze im Vorjahresvergleich um 75% auf knapp 1,1 Mrd. US$ zugelegt haben. Text: Jan Triebel, gtai Haushaltsgeräte und Mobiltelefone als Onlineware besonders gefragt / Gesetzgeber prüft rechtlichen Rahmen Internetbasierter Handel wird in der Ukraine immer populärer Als eine der wichtigsten Aktivitäten, die ukrainische Nutzer ins Internet treibt, gilt mittlerweile das Einkaufen in einem der unzähligen Onlineshops. Experten zufolge soll im Jahr 2011 gut die Hälfte der Nutzer, die über einen Zugang zum Internet verfügen, wenigstens einmal eine Ware oder eine Dienstleistung erworben haben. Die Vereinigung der Teilnehmer am E-Business in der Ukraine, die über mehr als 50 Mitglieder verfügt, beziffert den mittleren Wert für den Onlineerwerb von Waren auf 500 bis 700 Griwna (UAH; 45 bis 63 Euro), für den Einkauf von Dienstleistungen auf 100 bis 150 UAH. Der Branchenverband beziffert den Umsatz mit Verkäufen über das Internet für das Jahr 2011 auf knapp 1,1 Mrd. US$, womit erstmals die Marke von 1 Mrd. $ übertroffen werden konnte. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Onlineumsätze somit um 75% zu; innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren gab es nahezu eine Verachtfachung des Absatzes zu verzeichnen. Entwicklung des E-Commerce-Umsatzes in der Ukraine Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011*) Umsatz in Mio. $ 138,8 249,8 Veränderung zum Vorjahr in % k.A. 80 474,6 332,2 611,9 1 071,0 90 -70 84 75 *) Schätzungen; Quelle: Wirtschaftszeitschrift Bisnes, Berechnungen von Germany Trade & Invest Nr. 3 I 2012 Hinter dem deutlichen Umsatzzuwachs im Jahr 2011 steht neben dem stark gestiegenen Interesse auf Seiten der Konsumenten auch eine deutliche Zunahme der Aktivitäten der Internethändler. Der starken Ausweitung ihrer Präsenz in den Boomjahren 2007 und 2008 war im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise ein jäher Absturz gefolgt: Zwischen Anfang 2009 Die Fortschreitende Verbreitung des Internets und Eine Robuste Konsumlaune beflügelt den Onlinehandel in der Ukraine und Anfang 2010 blieb von einst rund 10.000 als E-Shop firmierenden ukrainischen Internetangeboten nur noch etwa die Hälfte übrig. Der E-Business-Verband des Landes geht davon aus, dass sich dank der wachsenden Beliebtheit des Einkaufs per Mausklick die Zahl der Onlinehändler in der Zwischenzeit nun wieder stark erhöht und dem Niveau von 10.000 Akteuren angenähert hat. Für den Erfolg der Internetshops spricht auch, dass ein Großteil von diesen stärker als früher auf die Bedürfnisse ihrer potenziellen Kunden eingeht. Während die Händler vor einiger Zeit nicht selten an Wochenenden offline waren und keine Bestellungen entgegennahmen, sind die meisten von ihnen unterdessen zu einer Sieben-Tage-Woche und einer Rund-umdie-Uhr-Bereitschaft übergegangen. Auslieferungen, die von den Bestellern früher häufig nur tagsüber in von den Händlern 4 bestimmten Zeitfenstern entgegengenommen werden konnten, werden nun den Kundenwünschen entsprechend auch in den späten Abendstunden vorgenommen. Wie die Wirtschaftszeitschrift Bisnes berichtet habe außerdem die Wiedereinführung der Möglichkeit, Zahlungsziele zu vereinbaren und die Einkäufe auf Kredit vorzunehmen, das Interesse der Kunden am Onlinehandel zusätzlich stimuliert. In Zeiten der Krise waren entsprechende Offerten schlagartig vom Markt verschwunden; stattdessen forderten die Händler strikt Vorkasse oder Barzahlung bei Lieferung. Mittlerweile haben sich jedoch zahlreiche Anbieter von diesen Restriktionen bei den Zahlungsbedingungen gelöst. Schätzungen von Marktakteuren besagen, dass im Jahr 2012 bereits mehr als 30% aller über E-Shops laufende Verkäufe im Rahmen von Ratenzahlungsmodellen von den Kunden erworben werden. Der Absatz von Waren und Dienstleistungen über das internet wächst mit rasanteM Tempo Als die gängigsten Waren im ukrainischen Onlinehandel haben sich in den letzten Jahren drei Produktgruppen herauskristallisiert. Für große und kleine Haushaltsgeräte, für Mobiltelefone und entsprechendes Zubehör sowie für Computertechnik belief sich der vereinigte Anteil am Gesamtumsatz zuletzt auf rund 75%. Ersten Schätzungen zufolge konnte dabei die Warengruppe Haushaltstechnik im Jahr 2011 mit 27% (2010: 26%) Handys mit 26% (28%) als Spitzenreiter im Verkaufsranking ablösen. Dahinter lagen 2011 PC und Peripheriegeräte mit einem Anteil von 22%. Im Vorjahresvergleich konnten diese Erzeugnisse ihre Marktdurchdringung immerhin um drei Prozentpunkte ausweiten. Darüber hinaus erwies sich Erhebungen von Bisnes zufolge die Warengruppe Bekleidung, Schuhe und entsprechende Accessoires als erfolgreichster Aufsteiger in den ukrainischen Internetshops. Der Anteil dieser Produktgruppe am Gesamtumsatz des Onlinehandels schnellte von 2010 mit 7% um neun Prozentpunkte auf 16% im Jahr 2011 in die Höhe. Im Gegenzug hatten die Anbieter von Software nennenswerte Einbußen hinzunehmen; ihr Marktanteil sank von 11% (2010) um sechs Prozentpunkte auf 5% (2011). Weitere Umsatzträger des Bereichs E-Commerce sind in der Ukraine Unterhaltungsmedien wie CD und DVD (2010: 6%; 2011: 3%) sowie Automobilreifen und -felgen (3%; 1%). Als Nebeneffekt haben die zunehmenden Handelsaktivitäten im Internet auch den Gesetzgeber auf den Plan gerufen. So liegt dem ukrainischen Parlament seit Herbst 2011 eine entsprechende Novelle zur Beratung vor, die bei ihrer Verabschiedung in der vorliegenden Fassung die Anforderungen an die Internethändler beträchtlich ausweiten würde. So müssten diese zum Beispiel ein reales Büro einrichten, wo sämtliche mit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit in Verbindung stehenden Unterlagen aufzubewahren sind. Zudem könnte es für die Betreiber der E-Shops zukünftig verpflichtend werden, den Kunden wesentlich mehr Informationen als bisher zum Unternehmen zugänglich zu machen. Ein ursprünglich gemachter Vorschlag, Nr. 3 I 2012 dass alle Onlinehändler über eigene Lagermöglichkeiten für die von ihnen offerierten Waren verfügen müssen, findet sich nach Intervention des Verbandes für E-Business im Gesetzesentwurf vorerst nicht wieder. Angesichts der deutlichen Steigerungsraten kommt dem Absatz von Waren und Dienstleistungen über das Internet auch eine zunehmend wichtigere Rolle innerhalb des gesamten Einzelhandels zu. Nach einem Anteil von weniger als 5% im Jahr 2010 soll das Onlinesegment Beobachtern zufolge ein Jahr später bereits rund 7% des gesamten Einzelhandelsumsatzes auf sich vereinigt haben. Hält das Expansionstempo wie gehabt an, so gilt in dieser Hinsicht ein Erreichen und Überschreiten der Marke von 10% innerhalb der nächsten zwei Jahre als wahrscheinlich. Diese Erwartungen beruhen nicht zuletzt auch auf einem spürbaren Zuwachs innerhalb der Internetgemeinde insgesamt. Nach Erhebungen der Marktforschungsfirma InMind belief sich die Zahl der regelmäßigen Internetnutzer in der Ukraine zum Ende des 3. Quartals 2011 auf 14,3 Mio. Gemessen an der Gesamtbevölkerung des Landes, die 2011 im Jahresdurchschnitt 45,7 Mio. Einwohner ausmachte, waren somit gut 31% aller Ukrainerinnen und Ukrainer technisch dazu in der Lage, auf die Ressourcen des Internets zuzugreifen und zählten somit auch zu den potenziellen Kunden von Onlinehändlern. Dabei weist die Tendenz deutlich nach oben. Der Wirtschaftszeitschrift Bisnes zufolge gehen Beobachter bis zum Jahr 2015 von einer spürbaren Ausweitung bei der Inanspruchnahme des Internets auf dann 75% der Bevölkerung aus. Wie rege das Internet in der Ukraine genutzt wird, steht und fällt in erster Linie mit der Größe des jeweiligen Siedlungsgebietes und, damit eng verbunden, mit der Verbreitung des Internets in diesen. So sieht sich die potenzielle Nutzerklientel in Großstädten gleich einer Vielzahl von mal mehr, mal weniger preiswerten Offerten zur Internetnutzung durch verschiedene Provider gegenüber. Demgegenüber können die Bewohner vieler ländlicher Gebiete im Land sich häufig glücklich schätzen, wenn ihnen überhaupt eine Möglichkeit der Internetnutzung geboten wird. Immerhin hat sich in dieser Beziehung auch in der Ukraine in den letzten Jahren Einiges getan. Der InMind-Studie zufolge gilt mittlerweile ein Fünftel der auf dem Land lebenden Bevölkerung als internetaffin und verfügt über einen eigenen Netzzugang. In Städten mit einer Bevölkerung bis zu 100.000 Personen können sich demnach bereits 37% der Einwohnerschaft regelmäßig ins Web einloggen. Wenig überraschend spielen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern die zentrale Rolle im ukrainischen Internetgeschehen. Hier liegt der Anteil der Internetuser an der jeweiligen Gesamtbevölkerung laut InMind bei bereits 49%. (T.J.) Mehr Informationen zu Marktchancen in der Ukraine finden Sie auf der Webseite der GTAI www.gtai.com 5 Berichte aus den Arbeitskreisen Arbeitskreis „Recht“ wählt stellvertretende Vorsitzende Bei der letzten Sitzung des Arbeitskreises Recht am 15. März 2012 wurden die neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dr. Julian Ries, Beiten Burkhardt, und Alexander Weigelt, Dr. Julian Ries Alexander Weigelt Nörr, vervollständigen damit neben dem Vorsitzenden des Arbeitskreises, Klaus Kessler, Rödl & Partner, das Leitungsteam des Arbeitskreises.Die Delegierte der Deutschen Wirtschaft, Karin Rau, bedankte sich für das Engagement der Rechtsanwaltskollegen und wünschte dem Leitungsteam des Arbeitskreises für die zukünftige Arbeit viel Erfolg. Broschüre zum Thema „Rechtliche Rahmenbedingungen und Investitionsschutz in der Ukraine“ Die vom Arbeitskreis Recht erarbeitete Publikation steht ab sofort zum Download auf der Webseite der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine http:ukraine.ahk.de zur Verfügung. Praxisorientierte Ausbildung zum Bodenleger Neues Berufsbild „Bodenleger“ in der Ukraine eingeführt AG nicht nur ihr professionelles Am 6. März 2012 wurde der Fachwissen eingebracht, sonStartschuss für eine neue Bedern auch bei der technischen rufsausbildung in der Ukraine Ausstattung des Kolleges gegegeben. An diesem Tag wurde holfen. offiziell und in Anwesenheit des Als Marktführer bei Verlegesysstellvertretenden Ministers für temen bietet die Firma aus dem Bildung und Wissenschaft der Fränkischen relevante SystemUkraine, Boris Zhebrovskyj, im lösungen in höchster Qualität Kiewer Anton-Makarenko-Kolfür das Kleben und Haften von lege das neue Berufsbild „BoBöden und Parkett. denleger“ und die dazugehöDas Berufsbild „Bodenleger“ rige Ausbildungsabteilung des wurde mit Unterstützung des Kolleges eröffnet. zuständigen Fachkomitees der Mit Unterstützung des deutVerkhovna Rada gesetzlich verschen Bundesministeriums für Die Auszubildenden im Berufsfeld „Bodenleger“ mit Projektpartnern ankert und damit in den offiwirtschaftliche Zusammenar- aus Deutschland und aus der Ukraine – in der Mitte die Direktorin, ziellen Ausbildungsklassifikator beit und Entwicklung sowie des Frau Olga Shcherbakova, mit dem Direktor für Business Development und Export der Uzin Utz AG, Stefan Neuberger (direkt links neben der des ukrainischen Bildungsmipraktischen Inputs der deutDirektorin). nisteriums aufgenommen. Daschen Uzin Utz AG, Ulm, wurmit kann es landesweit unterde diese neue Ausbildung in der richtet werden. Die Direktorin des Anton-Makarenko-Kolleges, Ukraine sowie in Weissrussland aus der Taufe gehoben. Frau Olga Shcherbak, bedankte sich bei allen Projektpartnern Im Rahmen dieser Berufsausbildung lernen junge Menschen, für die tatkräftige Unterstützung bei der Einführung dieser wie man fachgerecht Bodenbeläge wie Linoleum, Teppichböneuen Ausbildungsoption für die Innenausbau-Branche in der den sowie Parkett verlegt. Gemeinsam mit Innenausbauxperten Ukraine. und Berufsschullehrern aus Deutschland hat dabei die Uzin Utz Nr. 3 I 2012 6 Kurznachrichten 01.03.2012 Ukraine beginnt mit Rückzahlung von IWF-Mitteln Die Ukraine hat mit der Rückzahlung der 2008 vom Internationalen Währungsfonds (IWF) bereitgestellten Kreditgelder begonnen. Wie die Pressestelle der Nationalbank der Ukraine bekanntgab, wurden in einer ersten Zahlung rund 600 Mio. US-Dollar an den IWF überwiesen. Laut Abkommen muss die Ukraine im laufenden Jahr insgesamt 3,71 Mrd. USDollar bzw. 2,43 Mrd. US-Dollar Sonderziehungsrechte an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen 01.03.2012 Ukraine setzt auf Schiefergasförderung Das staatliche Amt für Geologie der Ukraine hat Ausschreibungen für zwei mutmaßliche Vorkommen von Schiefergas gestartet. Das erklärte der stellvertretende Minister für Umwelt und Bodenschätze, Dmytro Mormul, in der Online-Zeitung „ubr.ua“. Die Vorkommen liegen im Osten (Bezirke Charkiw und Donezk) sowie im Westen (Bezirke Lemberg und Iwano-Frankiwsk) des Landes. „Alle Bewerber haben die gleichen Chancen. Jener Investor, der das beste Angebot einreicht, wird den Zuschlag erhalten“, betonte Mormul. Die Ausschreibungen beziehen sich nach Angaben des VizeMinisters auf Konzessionen für Probebohrungen und die spätere Ausbeutung der Vorkommen. Private Unternehmen können dabei bis einschließlich 23. April Vorschläge für die Kooperation mit den soeben gegründeten staatlich kontrollierten Unternehmen „Nadra Oleska“ (für die Westukraine) und „Nadra Yuzowska“ (für die Ostukraine) abgeben. Das Amt für Geologie schätzt die Vorkommen in der Umgebung von Lemberg und IwanoFrankiwsk auf 2,5 Billionen Kubikmeter, bei Charkiw und Donezk auf mindestens vier Billionen Kubikmeter. Damit wäre die Ukraine das Land mit den größten Schiefergasvorkommen in Europa. 02.03.2012 Ukrainische Kohleförderung übertrifft Vorjahreswert Das ukrainische Ministerium für Energie und Kohleindustrie vermeldet einen kräftigen Zuwachs der heimischen Koh- Nr. 3 I 2012 leförderung im laufenden Jahr. Laut offiziellen Angaben betrug die Fördermenge in den ersten beiden Monaten rund 14,02 Tonnen und übertraf den im Vergleichszeitraum des Vorjahres gemessenen Wert um 0,94 Mio. Tonnen bzw. 7,2 Prozent. 02.03.2012 Ukraine mit Haushaltsüberschuss im Januar Die ukrainische Regierung vermeldet einen merklichen Haushaltsüberschuss für den ersten Monat des laufenden Jahres. Laut einem Pressebericht des Finanzministeriums nahm der ukrainische Staat im Januar rund 21,7 Mrd. UAH ein, die Summe der Ausgaben belief sich auf 20,13 Mrd. UAH. Daraus ergibt sich ein Überschuss von rund 1,5 Mrd. UAH. Im analogen Zeitraum des Vorjahres hatte die Ukraine noch einen Abgang von ca. 0,9 Mrd. UAH zu verzeichnen. 03.03.2012 IWF bekräftigt Forderung nach Erhöhung der Gastarife Der Internationale Währungsfonds (IWF) besteht weiterhin auf der Forderung, die Gastarife für private Haushalte und kommunale Einrichtungen in der Ukraine anzuheben. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur UNIAN bekräftigten hochrangige IWF-Vertreter einmal mehr, dass die Tarifanpassung ein wesentlicher Kernpunkt in der Frage der weiteren Zusammenarbeit mit der Ukraine sei. Dem Bericht zufolge fordert der IWF eine Erhöhung der Gaspreise für private Haushalte um 30 Prozent und jene für kommunale Blockheizwerke um 58 Prozent. Darüber hinaus müsse die Ukraine einen Fahrplan für weitere Anpassungen auf ein wirtschaftliches Niveau erarbeiten. Bisweilen stießen die Forderungen auf ein kategorisches Nein der ukrainischen Regierung, die ihre Ablehnung in der Vergangenheit mit einer daraus resultierenden sinkenden allgemeinen Kaufkraft der Bevölkerung begründete. 06.03.2012 Devisenreserven der Ukraine auch 2012 rückläufig Nach einem Rückgang der Devisenreserven im Januar vermeldet die Nationalbank auch für den Februar ein Anhalten dieses Trends. Wie die Pressestelle der Nationalbank der Ukraine berichtet, schrumpften die Reserven auf Monatssicht um 1 Prozent bzw. 315,4 Mio. US-Dollar. Mit Datenstand 1. Februar belaufen sich die Währungsreserven der Ukraine auf nunmehr 31,04 Mrd. USDollar. Laut Angaben der Bank mussten Geldmittel sowohl für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten als auch zur Stützung der Landeswährung Griwnya herangezogen werden. 06.03.2012 Zahlungsbilanz der Ukraine weiter defizitär Die Ukraine vermeldet für den Januar des laufenden Jahres ein hohes dreistelliges Zahlungsbilanzdefizit. Fiel dieses im selben Monat des Vorjahres mit 260 Mio. US-Dollar noch vergleichsweise gering aus, beläuft sich der Wert für den analogen Zeitraum des laufenden Jahres auf 889 Mio. US-Dollar. Im Gesamtjahr 2011 lag das Zahlungsbilanzdefizit bei 2,44 Mrd. US-Dollar. 07.03.2012 Verkauf von staatlichen Stromkonzernanteilen füllt Staatskasse Der Verkauf von staatlichen Anteilen an Stromkonzernen sorgte in den ersten beiden Monaten für beträchtliche Einnahmen in den Staatshaushalt der Ukraine. Nach Angaben der Pressestelle des Fonds für Staatsvermögen der Ukraine belief sich der Erlös aus den genannten Privatisierungsgeschäften auf rund 2,7 Mrd. UAH. Das Ministerkabinett der Ukraine war in seinem Haushaltsentwurf für 2012 von Privatisierungserlösen in Höhe von mindestens 10 Mrd. UAH ausgegangen. 12.03.2012 Kaffeemarkt der Ukraine wächst kräftig Die Ukraine entwickelt sich mehr und mehr zu einer Gesellschaft der Kaffeegenießer. Binnen der letzten Jahre stieg der Konsum von kaffeehaltigen Getränken um durchschnittlich 23 Prozent pro Kalenderjahr an. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Segodnya“ wurden in 2000 lediglich 179.000 Kaffeesäcke in Form von Heißgetränken konsumiert, in 2010 lag dieser Wert bereits bei beachtlichen 1.485.000 verarbeiteten Kaffeesäcken. 7 13.03.2012 AuSSenhandelsbilanz mit moderatem Negativsaldo Die Ukraine konnte im ersten Monat des laufenden Jahres sein Außenhandelsminus auf moderatem Niveau halten. Nach Informationen der Pressestelle für Statistik der Ukraine belief sich das negative Saldo zwischen Ein- und Ausfuhren im Januar auf 58,7 Mio. US-Dollar. Im ersten Monat des Vorjahres hatte der Abgang noch dramatische 429,4 Mio. US-Dollar betragen. Laut Statistik wurden dabei Waren im Wert von 5,33 Mrd. US-Dollar exportiert (+15,5 Prozent) bzw. Waren im Wert von 5,39 Mrd. USDollar importiert (+6 Prozent). Insgesamt wurden Außenhandelsaktivitäten mit 174 Ländern gemessen. Die ukrainischen Ausfuhren verteilten sich dabei hauptsächlich auf die Bereiche Metalle und Legierungen (31,3 Prozent), Mineralien (14,2 Prozent), mechanische und elektronische Ausrüstungen (8,1 Prozent) und chemische Produkte (7,2 Prozent). Ein Großteil der Importe entfiel traditionell auf Energieträger, wie Erdöl und Erdgas, einschließlich Derivate. Wie bereits bekannt, verzeichnet die Ukraine seit dem Jahr 2006 eine konstant negative Handelsbilanz. 14.03.2012 Ukraine transportiert weniger Erdgas Richtung Westen Die Inbetriebnahme des ersten Strangs der russischen Gasleitung „North Stream“ sorgt für eine Verringerung der Gastransportmenge über ukrainisches Territorium. Laut einem Pressebericht der „Naftogaz Ukrainy AG“ pumpte die Ukraine im Zeitraum Januar-Februar insgesamt 16,9 Mrd. Kubikmeter russisches Erdgas nach Westeuropa. Dies entspricht einem Rückgang von 12,5 Prozent bzw. 2,4 Mrd. Kubikmetern im Vergleich zum analogen Zeitraum des Vorjahres. Russland beabsichtigt, seine Gaslieferungen nach Westeuropa in Zukunft verstärkt über die „North Stream Pipeline“ zu pumpen. Vor deren teilweiser Inbetriebnahme flossen rund 80 Prozent der russischen Gaslieferungen über ukrainisches Territorium. 14.03.2012 Haushaltsgeräte erfreuen sich reiSSendem Absatz Der ukrainische Markt für Haushaltsgeräte hat das vergangene Jahr mit einem Nr. 3 I 2012 satten Umsatzplus abgeschlossen. Wie das Meinungsforschungsinstitut „GfK Ukraine“ in einer veröffentlichten Studie informiert, wurden in der Branche um bedeutende 26 Prozent mehr umgesetzt als noch in 2010. Als Verkaufsschlager erwiesen sich dabei allerlei Arten von Kaffeemaschinen, deren Absatz im Jahresvergleich um 46 Prozent zunahm. Stark nachgefragt wurden zudem Haartrockner und Staubsauger, deren Absatz um 26 Prozent stieg, besagt die Studie. Verkäufe von Personenkraftwagen registriert, was einem Plus von 45 Prozent auf Vorjahressicht entspricht. Rund zwei Drittel der verkauften Autos entfielen dabei auf Neuwagen. Wie bereits im Januar setzte der südkoreanische Konzern Hyundai mit 1.408 Modellen die meisten Fahrzeuge ab. 14.03.2012 Vorbereitungsarbeiten auf EURO 2012 überwiegend mit Steuermitteln bestritten Die ukrainischen Finanzbehörden sind auf einem guten Weg, die in den vergangenen Jahren angehäuften Mehrwertsteuerschulden vollständig zu tilgen. Mit Datenstand vom 1. Januar 2012 beliefen sich die Außenstände an Unternehmen auf rund 4,5 Mrd. UAH, nachdem sich diese zu Spitzenzeiten bei rund 21,8 Mrd. UAH bewegten. Nach Angaben des Steueramtes der Ukraine will man die verbliebenen Schulden bis Ende des Jahres vollständig getilgt haben. Von offenen Mehrwertsteuerforderungen betroffen sind hauptsächlich Akteure der Exportwirtschaft. Für Vorbereitungsmaßnahmen auf die Fußballeuropameisterschaft 2012 wendete die Ukraine rund 41,75 Mrd. UAH aus dem Staatshaushalt auf. Laut einem Bericht der Zeitung „Delo“ wurden dabei 7 Mrd. UAH für die Errichtung bzw. den Umbau der Stadien aufgewendet, die Modernisierung und der Ausbau der Flughafen schlug sich mit 10,5 Mrd. UAH zu Buche. Sanierungsmaßnahmen der Straßen- und Schieneninfrastruktur erforderten Mittel in Höhe von über 18 Mrd. UAH. Die erhoffte Beteiligung von ausländischen Investoren beim Ausbau der Sport- und Transportinfrastruktur blieb weitgehend aus. Einzig in der Hotellerie gab es einige nennenswerte Ansiedlungen zu verzeichnen. 16.03.2012 Einzelhandel weiter mit zweistelligen Zuwachsraten Der Einzelhandel der Ukraine konnte seine Umsätze im Zeitraum Januar-Februar 2012 weiter steigern. Einem Pressebericht des Statistikamtes der Ukraine zufolge lag der erreichte Umsatz bei rund 52 Mrd. UAH. Dies entspricht einer Steigerung um 13 Prozent im Vergleich zum analogen Zeitraum des Vorjahres. Der Gesamtumsatz der ukrainischen Einzelhandelsunternehmen lag in 2011 bei insgesamt 346,5 Mrd. EUR, was einer Steigerung um 13,7 Prozent zu 2010 gleichkommt. 19.03.2012 Automobilmarkt der Ukraine boomt weiter Auch im Februar des laufenden Jahres hat sich die ukrainische Bevölkerung wieder in hohem Maße am Automobilmarkt betätigt. Nach Angaben des Verbandes „Ukravtoprom“ wurden im vergangenen Monat insgesamt 21.929 20.03.2012 Bewegung in Sachen Mehrwertsteuerrückerstattung 22.03.2012 Janukowitsch beharrt auf Budgetänderungen Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch fordert eine Überarbeitung des Haushaltsplanes für das laufende Jahr. Laut Janukowitsch solle dabei in erster Linie die Einnahmeseite des Budgets beleuchtet und gemäß den Ergebnissen des ersten Quartals erhöht werden. Die aktuellen Wirtschaftszahlen gäben genügend Spielraum für eine Anpassung nach oben. Janukowitsch stellte zudem in Aussicht, dass die Minimalrente bis Ende des Jahres auf das Niveau des gesetzlich festgelegten Existenzminimums angeglichen werden solle. 23.03.2012 Ukrainische Hochschulabsolventen gehen vielfach „fremd“ Wie der ukrainische Vize-Minister für Arbeit und Soziales, Wasyl Nadraha, im Zuge eines „Round-Table-Gespräches“ verlautbaren ließ, gehe die derzeitige ukrainische Hochschulbildung vollkommen an den realen Ansprüchen des Arbeitsmarktes vorbei. Laut Nadraha arbeiten 37 Prozent der ukrainischen Universitätsabsolventen in einem ihrer Ausbildung fernen Berufsfeld. In diesem Zusammenhang sei es daher unbedingt erforderlich, die Hochschulpolitik an die 8 Erfordernisse der Arbeitsmarktverhältnisse anzupassen bzw. eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Unis zu schaffen, ließ der Vize-Minister wissen. 23.03.2012 Poroschenko neuer Wirtschaftsminister der Ukraine Präsident Viktor Janukowitsch hat den als erfolgreichen Unternehmer und Medienmogul bekannten Petro Poroschenko zum Minister für Wirtschaft und Handel ernannt. Der während der Zeit der sogenannten „Orangen Revolution“ bekanntgewordene Poroschenko übte in der Vergangenheit bereits die Funktion des Außenministers der Ukraine unter Präsident Viktor Juschtschenko aus. 27.03.2012 Ukrainischer Durchschnittslohn steigt auf Monatssicht Die ukrainischen Arbeiter und Angestellte durften sich im vergangenen Monat über eine leichte Erhöhung ihrer Löhne und Gehälter freuen. Laut einem Pressebericht des ukrainischen Statistikamtes stieg der im Februar offiziell gezahlte Durchschnittslohn um rund 2,8 Prozent auf 2.800 UAH an. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres bedeutet dies eine Steigerungsrate von 19,7 Prozent. Die höchsten Löhne und Gehälter werden traditionsgemäß in der Hauptstadt bezahlt. Das durchschnittliche Einkommen der in Beschäftigung stehenden Kiewer Stadtbevölkerung lag demnach bei 4.306 UAH. Auf Platz 2 folgt das industriell geprägte ostukrainische Gebiet Donezk (3.254 UAH). 27.03.2012 Ukrainische Regierung erhöht Renten Die ukrainische Regierung beschloss die Erhöhung der monatlichen Rentenzahlungen um durchschnittlich 3,52 Prozent oder umgerechnet rund 45 UAH. Die besagte Anhebung erfolgte auf Vorschlag des Ministers für Arbeit und Soziales, Serhij Tihipko, und steht im Einklang mit der ukrainischen Gesetzgebung. Insgesamt werden rund 5 Mio. Rentner in den Genuss dieser Maßnahme kommen, welche den staatlichen Rentenfond im laufenden Jahr mit Mehrkosten in Höhe von rund 2 Mrd. UAH belasten wird. Umfrage GeschÄftsklima Ukraine Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, die Delegation der Deutschen Wirtschaft möchte sich gemeinsam mit Ihnen ein reales Bild zur wirtschaftlichen Lage in der Ukraine verschaffen. Aus diesem Grund möchten wir Sie dazu einladen, an unserer Umfrage zum Geschäftsklima 2011/2012 in der Ukraine teilzunehmen und uns Ihre Einschätzungen zum Geschäftsklima und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Ukraine mitzuteilen. Nur durch Ihre Unterstützung können aktuelle Trends bestimmt und die Tätigkeit der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine wirkungsvoll auf die Bedürfnisse unserer deutschen Unternehmen in der Ukraine ausgerichtet werden. Arbeitsfrei (orthodoxes Osterfest) 16. April 2012 Treffen der Deutschen Wirtschaftscommunity im kleinen Marien-Palais in der vul. M. Hrushevskoho 22 25. April 2012 18.30 Uhr Die Delegation der Deutschen Wirtschaft bedankt sich herzlich bei den Unternehmen, die bereits an der Umfrage teilgenommen haben. Die Einreichungsfrist haben wir um eine Woche auf den 6. April 2012 verlängert. Bitte übersenden Sie uns den auf der Webseite http://ukraine.ahk.de eingestellten und von Ihnen ausgefüllten Fragebogen zum Geschäftsklima per E-Mail an [email protected]. Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt, sind ausschließlich zur internen Auswertung bestimmt und werden nicht an Dritte weitergegeben. Vielen Dank für Ihre Kooperationsbereitschaft. Arbeitskreis Recht 26. April 2012 17.00 Uhr Ihre Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine. Vorankündigungen Deutscher Wirtschaftsstammtisch im Golden Gate Pub (Vortrag von Herrn Alexander Stepanenko, Fa. VEKA) 3. April 2012 18.30 Uhr Impressum Herausgeber: Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine Germany Trade and Invest (gtai) Haftungsausschluss: Der Newsletter beruht auf Informationen nationaler und ausländischer Nachrichtenagenturen und Medien; zusätzlich auf Meldungen der Delegation und von GTAI. Der Herausgeber übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte, bis auf autorisierte Texte der Delegation und der GTAI. Vervielfältigung, Verkauf oder Weiterverbreitung des Newsletters – auch teilweise - sind ohne schriftliche Zustimmung der Delegation der Delegation der Deutschen Wirtschaft untersagt. Kontakt: Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine wul. Puschkinska 34 01004 Kiew Ukraine Tel.: +38 044 2345595 E-Mail: [email protected] I www.ukraine.ahk.de Nr. 3 I 2012 9