Schule TeRRA NovA - Werkstatt des Lichts

Transcrição

Schule TeRRA NovA - Werkstatt des Lichts
Istanbul, Türkei
Schule Terra Nova
Studieneinheit August 2013:
Wie kann die globale Revolution gelingen?
Liebe TeilnehmerInnen der Schule Terra Nova,
In Tamera eröffnen wir heute die diesjährige Internationale Sommeruniversität, das erste Jahrestreffen der
Schule Terra Nova mit mehr als 300 Gästen, einschließlich Gruppen und Aktivisten aus Palästina, Bolivien,
Tibet, Türkei, Ägypten, Spanien, Portugal und vielen anderen Ländern. Wir freuen uns auf die kommenden
zehn Tage intensiven Zusammenkommens der planetarischen Gemeinschaft für die Vision einer geheilten
Erde.
(Diejenigen, die nicht nach Tamera kommen konnten, haben die Möglichkeit, die Hauptreden via LiveStream im Internet mitzuverfolgen – vom 1.-10. August, täglich um 10.30 Uhr mitteleuropäischer
Sommerzeit: http://www.ustream.tv/channel/grace-media - Passwort: terranova)
Mit den TeilnehmerInnen in der Sommeruniversität hier und allen StudentInnen weltweit wollen wir uns
diesen Monat gemeinsam der Frage widmen:
Wie kann die globale Revolution gelingen?
Der Studientext dieses Monats ist “Revolution für einen globalen Frieden” von Dieter Duhm, geschrieben
im März 2003 als Kommentar zum Irakkrieg.
Es ist ein aufrüttelnder Aufsatz, der die Themen von Krieg, Friedensarbeit und Systemwechsel auf
einer existenziellen Ebene behandelt. Wir senden euch diesen Text für die Auseinandersetzung mit der
Forschungsfrage.
Wir laden euch ein, die radikalen Aussagen im Text für ein vertiefendes Zusammenkommen in euren
Gruppen zu nutzen. Haltet Gesprächskreise und „Denkforen”, in denen ihr eure Gedanken und Erkenntnisse,
die durch das Studium und die Auseinandersetzung mit der Frage aufkommen, sichtbar macht. Bitte
schreibt auch die Fragen auf, die entstehen; bewegt sie in den Gruppen und sendet sie uns. Verwandelt
eure Gruppen in revolutionäre Zellen für Terra Nova!
Als der Aufsatz im Jahre 2003 verfasst wurde, waren weltweit viele Menschen auf den Straßen, um den
Angriff der USA und Großbritanniens gegen den Irak zu verhindern. Es waren die bis dahin größten
Friedensdemonstrationen der Geschichte, - aber der Krieg kam dennoch.
Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Schätzungen zufolge sind mehrere Hunderttausende Iraker durch
diesen Krieg und seine Folgen umgekommen, ca. 90% von ihnen waren Zivilisten, darunter viele Frauen
und Kinder. Es war ein Massaker vor den Augen der Weltbevölkerung, ein unendlicher Schmerz für alle
Betroffenen.
Wir senden euch als Teil der Studieneinheit den Film “The War You Don’t See” von John Pilger (Film auf
Englisch: http://vimeo.com/67739294). In erschütternder Weise bietet die 97-minütige Dokumentation
v.a. am Beispiel des Irak Einblick in eine Weltsituation, die von den Massenmedien ausgeblendet wird.
Bitte nehmt euch einen gemeinsamen Freiraum zu einer sinnvollen Tageszeit, um euch bewusst mit diesem
Film auseinanderzusetzen. Vielleicht ist es gut, das Studium dieses Monats mit dem Film zu eröffnen.
Nehmt es euch zur Übung, die Weltsituation, soweit ihr könnt, mit offenem Herzen aufzunehmen.
Wer einmal an dem Leiden Anteil genommen hat, welches infolge der sog. „Globalisierung“ auf dieser
Erde geschieht, kann nicht mehr zur Normalität zurückkehren. Die Kinder im Irak, in Afghanistan oder
Kongo könnten auch unsere eigenen sein.
Viele Millionen haben sich in den letzten Jahren in fast allen Teilen der Erde gegen dieses Unrecht erhoben.
Wir erleben eine weltweite Revolution, die nicht mehr aufzuhalten ist, denn viele Menschen haben keine
andere Wahl mehr. Von Gaza zum arabischen Frühling, über Spanien, Griechenland und die USA bis
nach Istanbul und Brasilien – es sind nicht mehr Kämpfe politischer Ideologien, es ist der fundamental
menschliche Aufschrei: „Es reicht! Schluss mit diesem Wahnsinn!“ Wir hören diesen Schrei aus aller Welt.
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Wir leben in einer historischen Wendezeit und stehen am Beginn einer neuen menschlichen Evolution.
Wir erleben den Zusammenbruch der bestehenden Gesellschaftsordnungen. Nach vielen gescheiterten
Revolutionen und Sozialutopien in der Vergangenheit müssen wir neue Denkwege betreten und andere
geistige Ressourcen erschließen, um die heutige globale Revolution in eine humane Transformation der
Erde überzuleiten. Das Überleben von vielen Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen, für die es innerhalb
der bestehenden Weltordnung keine Zukunft mehr gibt, entscheidet sich daran, ob diese Revolution
gelingt. Wir stehen am Scheideweg: Kollektiver Untergang in Chaos, Brutalität und Umweltkatastrophen
oder Neubeginn der menschlichen Kultur auf der Erde.
Für den Neubeginn steht die „Blaupause“ schon bereit. Sie liegt in keiner der alten ideologischen
und politischen Systeme, sie liegt in der „heiligen Matrix“ des Lebens selbst. Die globale Revolution
braucht jetzt ein gemeinsames höheres Ziel, ein Bild für die Neuausrichtung ihrer großen Kräfte, eine
Perspektive für den Aufbau einer neuen Kultur. Sie muss sich verbinden mit der konkreten Utopie, die das
Lebendige für uns bereit hält. Wir haben die Schule Terra Nova ins Leben gerufen, um die Informationen
und Wissensbereiche zusammenzufügen und zu verbreiten, aus denen sich das Gesamtbild der neuen
Richtung ergeben könnte.
Wir haben für dieses Gesamtbild ein Studienbuch zusammengestellt. Es trägt den Titel „Grundsteine legen
für eine neue Zivilisation“ und enthält aktuelle Studientexte von Dieter Duhm, Sabine Lichtenfels, Bernd
Walter Müller und Monika Alleweldt. Es sind Grundlagen für die Schule Terra Nova und für die globalen
Revolutionsbewegungen.
Außerdem haben wir einen Flyer und ein Plakat erarbeitet mit Informationen zur Schule Terra Nova.
Diese Materialien - Buch, Flyer und Plakat – sind dafür gemacht, dass ihr sie an euren Treffpunkt und
anderen interessanten Orten auslegt und weiterverteilt. Bitte helft mit, diese Gedanken zu verbreiten. Mehr
Informationen dazu am Ende der Studieneinheit.
Für die innere Orientierung möchten wir euch für diesen Monat einen Satz aus den Morgenandachten
von Sabine Lichtenfels mitgeben: „Wenn du das Elend der Welt einmal mit offenem Herzen gesehen hast,
wirst du nicht mehr warten. Du wirst losziehen, bis du die Antworten gefunden hast, die dich mit der
Vollmacht des Handelns verbinden. Du wirst nicht länger im Gefühl der Ohnmacht verweilen. Du wirst
Leben schützen, wo immer du bist.“
Wir danken euch für eure Mitarbeit und Hilfe!
Im Dienst der Wärme für alles, was Haut und Fell hat.
Im Namen der Liebe für alle Kreatur.
Martin Winiecki, Laura Czajkowski, Monika Berghoff, Nora Czajkowski, Johannes Ewig, Peter Lewerenz,
Rui Braga, Jana Elger, Ludwig Schramm, Janina Plate, Anne Bretschneider
Institut für globale Friedensarbeit • Tamera
Monte do Cerro • P 7630-392 Reliquias • Portugal
Tel. +351 283 635 484 • [email protected]
www.tamera.org
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Revolution für einen globalen Frieden
Stellungnahme zum Krieg in unserer Zeit
Dieter Duhm, März 2003
Ich möchte die Wahrheit sagen und trotzdem dem Frieden dienen. Ich danke den Friedensbewegungen und den Demonstrationen in aller Welt. Vielleicht haben nie so viele Menschen
für den Frieden demonstriert wie jetzt (Februar und März 2003). Die Demonstrationen dürfen
jetzt nicht aufhören, sie könnten eine historische Wende einleiten für die ganze Erde. Die Welt
steht vor einer neuen Entscheidung, die bisherigen Machtgruppen haben keine einheitlichen
Konzepte mehr. Die Friedensbewegung braucht jetzt einen globalen Friedensplan für eine neue
Erde.
Wir sind Zeuge einer falschen Zivilisation, der wir selber angehören. Wir erleben den Krieg
zweier barbarischer Kulturen und Regierungen. Die Barbarei der US-amerikanischen Regierung
und die Barbarei der Diktatur im Irak sind zwei Aspekte derselben Geschichte und desselben
Kontinuums der Gewalt. Hier geschieht dasselbe Unrecht wie in Afghanistan, Israel-Palästina,
in Tschetschenien, im Balkan, in Lateinamerika, in Afrika, Indonesien und fast überall auf der
Erde.
Krieg ist die Zuspitzung innerer Konflikte im Ganzen der Menschheit. Es ist nicht nur die Barbarei
eines einzelnen Landes oder einer einzelnen Regierung. Es ist (im ganzheitlichen System der
Welt) auch die Barbarei unserer eigenen Konsumgewohnheiten, die weitgehend auf Gewalt
beruhen: Gewalt gegen die Dritte Welt, Gewalt gegen die Natur, Gewalt gegen Tiere. Es ist die
Barbarei von Schlachthöfen, Pelztierfarmen, Tierlabors. Was Menschen den Tieren antun, das
tun sie immer irgendwann auch den Menschen an. Es ist die Barbarei, mit der sie Millionen von
Kühen und Schafen grausam gemordet haben wegen BSE oder MKS, obwohl keine wirklichen
medizinischen Gründe dafür vorlagen. (Man weiß längst, daß die Maul- und Klauenseuche
nicht tödlich ist und daß sie medizinisch geheilt werden kann.). Wie lange wollen wir noch an
Mediziner, an Medien, an Behörden und Politiker glauben, die solche Massaker anrichten oder
befürworten? Wie lange wollen wir noch verharren in der Barbarei einer Zivilisation, deren
Profit und Konsum auf der alltäglichen Tötung Tausender unschuldiger Mitgeschöpfe besteht?
Der neue Krieg ist die logische Fortsetzung eines weltweiten Wahnsinns, wo die alltägliche
Tötung von Lebewesen auf den Speiseplänen der
Restaurants, auf den Rezepten von Ärzten oder
in den Aktienkursen der Börsen zu lesen ist. Der
Mord wird uns keimfrei vermittelt durch Zahlen,
Tabellen und elektronische Technologie. Der
tägliche Massenmord ist ein unauffälliger Teil
unseres gesamten Lebenssystems geworden.
Hinter den sauberen Medikamenten, Kosmetikartikeln oder Börsenzahlen steht das namenlose
Elend der gequälten Kreatur. Diese Qual ist
längst global geworden. Das Stichwort dafür
heißt „Globalisierung“. Es ist die Globalisierung
der Gewalt. Wir aber brauchen die Globalisierung
des Friedens. Die Lebenskräfte der Evolution
müssen in eine neue Richtung gelenkt werden.
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Die neue Lenkung von Ki
Ki oder Ch'i war in der östlichen Tradition ein
Name für die universelle (göttliche) Lebenskraft.
Sie wirkt in allen Dingen und bringt überall
neues Lebens hervor. Der Irak-Krieg ist – wie
alle Kriege – die Folge einer falsch gerichteten
Lebenskraft. Es gibt eine Therapiemethode, die
Rei-Ki genannt wird. Sie dient der Regeneration
und neuen Ausrichtung von Ki. Wir brauchen
aber heute nicht nur Reiki für einzelne Patienten,
wir brauchen Reiki für die ganze Gesellschaft,
die ganze Menschheit und die ganze Erde. Es
ist die Kraft Ki, die im göttlichen Universum alle
Dinge zusammenfügt. Es sind geistige Muster,
die darüber entscheiden, ob diese Kraft in gute oder schlechte Bahnen gerät. Die menschliche
Zivilisation der patriarchalen Epoche war so aufgebaut, daß diese Kraft in gewalttätige, grausame
Richtungen gelenkt wurde. Wir brauchen eine andere Zivilisation, eine neue Richtung der
Evolution, ein neues gesellschaftliches Gefäß für die Sammlung und Lenkung der universellen
Lebenskraft. Die gesellschaftlichen Strukturen, in denen Menschen zusammenleben, ihre
Tradition, ihre Gesetze, ihre Wirtschaft, ihr politisches System, ihre Sexualordnung und ihre
Religion sind ein Kanalsystem für die Lenkung von Ki. Die Richtung, in der Ki kanalisiert wird,
entscheidet über Glück oder Unglück im irdischen Leben. Wir stehen heute vor der Aufgabe,
neue Kanalsysteme des Lebens zu entwickeln, in denen die Ki-Kräfte zu Harmonie und Freude
führen für alle Lebewesen. Dies ist der Sinn des von uns vor vielen Jahren ins Leben gerufenen
Projekts der HEILUNGSBIOTOPE.
Es ist nicht leicht, in so einer Zeit zu leben, in der überall auf der Erde derartige Kriege geführt
werden. Es ist schwer, die amerikanische Propaganda zu ertragen, die nicht nur gegen den Feind,
sondern auch auf das eigene Volk gerichtet ist, damit es bereit ist, dem Unrecht zuzustimmen.
Der frühere amerikanische Präsident Jimmy Carter hat gesagt: Dieser Krieg ist eine Verletzung
aller Menschenrechte. Und der frühere amerikanische Verteidigungsminister Ramsey Clark hat
ein Buch geschrieben über den letzten Golfkrieg, wo er beschreibt, was hinter der öffentlichen
Propaganda wirklich geschah. Er bezeichnete es als eine einzige Kette von Verbrechen. Es wäre
eine Pflichtlektüre für die ganze westliche Welt. Wenn wir diese Dinge zur Kenntnis nehmen,
müssen wir umdenken. Wir alle müssen umdenken. Das ist kein Anti-Amerikanismus, denn
diese Zeugen sind hochrangige Amerikaner. Ebenso wenig handelt es sich um Antisemitismus,
wenn wir heute die israelische Politik in Palästina verurteilen. Auch die Beduinen, die im Negev
(israelische Wüste) aus ihren Siedlungen vertrieben wurden, sind Semiten. Wollen wir deshalb
die Israelis als Antisemiten bezeichnen? Es ist schwer, mitzuerleben, mit welchen Vokabeln
heute die Wahrheit verdrängt wird.
Es ist auch schwer, mitanzusehen, wie wenige unserer früheren Freunde und Mitstreiter noch
bereit sind, die wirklichen Hintergründe zu erkennen und zu nennen. Sie haben sich ja selber
längst schon etabliert, haben längst ihren eigenen Jargon gefunden, um ihre geistige Abstinenz
zu entschuldigen. Nur wenige Genossen, die 1968 auf die Straßen gingen, sind heute noch
bereit, ihren sechzigjährigen Hintern zu erheben und noch einmal für eine bessere Welt zu
kämpfen. Sie alle hatten früher die heilige Wut gegen das weltweite Unrecht des Imperialismus,
aber sie hatten keine Perspektive. Und so kehrten sie in das System zurück, aus dem sie
gekommen waren.
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Die Menschheit ist ein Ganzes, ein Holon, ein Kontinuum. Dieser Krieg ist wie die vorigen
in Vietnam, in Lateinamerika, in Jugoslawien oder Tschetschenien die Zuspitzung einer
Lebensform, an der wir alle beteiligt sind. Es geht nicht mehr nur um das NEIN zu diesem Krieg.
Wie viele solche NEINS sind schon ausgerufen worden in den letzten fünfzig Jahren! Wie stark
war schon Rosa Luxemburg vor 90 Jahren betroffen von der Tatsache einer falsch gelaufenen
Menschheit. Als ihre Freundin sie fragte: „ Müssen wir nicht aus der Partei austreten? “ hat
sie zurückgefragt: „Müssen wir nicht aus der ganzen Menschheit austreten? “ Es geht um den
Austritt aus dem Wahnsinn der gegenwärtigen Zivilisation und um den Eintritt in eine neue
Form des Lebens auf der Erde.
Das innere Drama
Was jetzt passiert, ist immer auch
ein Teil von uns selbst. Äußerlich
geht es um Öl, um Rohstoffe, um
Territorien und Macht. Gleichzeitig ist
es die Verlängerung innerer Konflikte
nach außen, die sich heute auf dieser
häßlichen Weltenbühne abspielt. Es
sind ungelöste innere Konflikte im
Kontinuum der derzeitigen Menschheit, welche diese Kriege herbeiführen.
Es sind meistens ganz elementare
menschliche Konflikte, die sich dann
irgendwann explosionsartig entladen: Konflikte um Liebe und Verlassenheit, Sexualität und
Religion, Anerkennung und Verurteilung, Verletzung und Rache, uneingelöste Sehnsüchte
nach Eros, Heimat und Gemeinschaft. Konflikte eines inneren Dramas, welches in der einen
oder anderen Form in allen Kulturen auftrat, die sich gegen die leiblichen und weiblichen
Kräfte des Lebens gerichtet haben. Solange wir in gesellschaftlichen Systemen leben, welche
schon in Kindern die positive Lebenskraft zerbrechen, werden wir uns über Krieg und Terror
nicht beklagen dürfen. Der Schrei gegen den Krieg muß ein Schrei gegen unsere ganze
Gesellschaft werden. Und er muß sich verwandeln in den unbeirrbaren Willen für den Aufbau
einer neuen humanen Welt. Wir haben das Wissen, das wir dafür brauchen. Die Weichen für
eine humane Welt werden im Inneren unserer eigenen Seele gestellt. Liebe, Vertrauen, Wärme
und Wahrheit – was wir Menschen hier bekommen oder nicht bekommen, das entscheidet
mehr als alles andere über Krieg oder Frieden in der Welt. Ob sich die gesunde Lebenskraft
in einer weichen Atmosphäre von Vertrauen und Wärme in Kinderherzen sammeln kann, ob
Liebende ohne Angst und Lüge, ohne Unterdrückung und falsche Moral sich begegnen können:
das entscheidet weltweit über die Kanalisierung von Ki und über das Schicksal der Völker.
Hätte Adolf Hitler seine satanischen Pläne entwickeln können, wenn er nicht seinen Vater
Alois gehabt hätte, der ihn dermaßen erniedrigt und geschlagen hat? Hätte der Alois ihn so
geschlagen, wenn er in Freude und sinnlicher Liebe hätte zusammenleben können mit seiner
Gattin Klara (Mutter von Adolf Hitler)? Auch Alois war einmal ein Kind, das nichts Böses im
Sinn hatte. Hätte Wladimir Putin seine Gräueltaten gegen Tschetschenien inszenieren können,
wenn er eine liebende und wissende Mutter gehabt hätte? Hätte der Diktator Milosevic
in Jugoslawien diesen Terror veranstaltet, wenn er nicht als Kind miterlebt hätte, wie seine
beiden Eltern Selbstmord begangen haben? Hätte der Bauernsohn Saddam Hussein eine so
gewalttätige Karriere gemacht, wenn er nicht in einem so harten Milieu aufgewachsen wäre und
den Selbstmord seines Vaters miterlebt hätte? Wer sich für solche Hintergründe interessiert,
dem seien die Bücher von Alice Miller ans Herz gelegt. Sie hat eine erschütternde Darstellung
gebracht mit dem Titel „Adolf Hitler – Von Seelenmorden an Kindern zur Vernichtung ganzer
Völker“ (in dem Buch „Abbruch der Schweigemauer“).
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Wir müssen weiterfragen: Würden 300.000
junge Soldaten, die jetzt für den Krieg bereitstehen, wirklich den Befehlen gehorchen,
wenn sie eine andere Perspektive hätten für
ihre Kraft, ihren Mut, ihre Sehnsucht nach
Abenteuer und Gemeinschaft? Könnte es
überhaupt eine militärische Welt geben, die
auf Befehl und Gehorsam basiert, wenn die
Menschen es gelernt hätten, in Liebe, Neugier
und Vertrauen dem göttlichen Lebensstrom zu
folgen und dabei ihre eigene Quelle zu finden?
Kein Mensch, der seine eigene Quelle gefunden
hat, gehorcht einem abstrakten Befehl zum
Töten. Kein junger Mann, der gerade ein
Mädchen geliebt hat, käme auf den Gedanken,
auch nur ein Kaninchen zu quälen.
Das innere Drama der Menschheit muß aufgelöst werden, wenn wir eine Erde ohne Krieg
erzeugen wollen. Solange in der Liebe Krieg ist, kann es keinen Frieden in der Welt geben. Das gilt
für uns im Westen genauso wie für die Wüstensöhne Allahs oder die jüdischen Glaubensbrüder
des Alten Testaments. Eine Religion, die uns von der sinnlichen Liebe und von der großen
Freude der Geschlechter trennt, wird immer Krieg verursachen. Wir erleben jetzt die Endphase
eines Zeitalters, wo fast die ganze Menschheit geglaubt hat, dadurch fromm und tugendhaft zu
sein, daß sie ihre innersten Sehnsüchte bekämpft. Am Ende dieses Zeitalters erkennen wir den
realen Schmerz, den wir uns und allen Wesen zugefügt haben durch die Tradition unheimlicher
Liebesverbote. Die Menschheit hat ihren Anker im Himmel gesucht und dabei vergessen, daß
sie ihn auch auf der Erde haben könnte. Die Gewalt und Grausamkeit, die jahrtausendelang
ausgeübt worden ist gegen den sinnlichen Leib, gegen die Frauen, gegen die Erde und gegen
alle Kreatur, hat sich wie ein saurer Regen von Angst und Gewalt über die ganze Menschheit
gelegt. Die Folgen sind immer Krankheit oder Krieg. Den Millionen psychosomatischer Patienten
entsprechen die Millionen Toten auf den Schlachtfeldern.
Der jetzige Krieg ist ebenso wenig ein „Unglücksfall“ wie der deutsche Faschismus vor sechzig
Jahren. Er wurde systematisch herbeigeführt durch gesellschaftliche Kräfte, welche aus der
Zerstörung von Liebe und Leben ihren Profit ziehen. Die gegenwärtigen Kriege sind auf kollektiver
Ebene dasselbe wie das, was auf individueller Ebene als Mord bezeichnet wird. Hier helfen keine
Strafgesetzbücher, sonst müßte das Urteil, das George Bush vor fünf Jahren als Gouverneur
von Texas gegen den jungen Gary Graham (ein Schwarzer) bestätigt hatte, heute ihn selber
treffen: die Todesstrafe. (Der Unterschied ist: Gary Graham war nach den Zeugenaussagen
höchst wahrscheinlich unschuldig.) Die Welt aber braucht keine Todesstrafen, sie braucht eine
neue Orientierung ihrer schöpferischen Energien. Jesus war ein Revolutionär für den Frieden.
Er hat gesagt: „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. “ Es ist ein schweres Wort. Wir
wollen uns dennoch daran halten.
Sie haben ausgerechnet, daß im letzten Irak-Krieg etwa 3000 Zivilisten getötet wurden. Sie
haben ausgerechnet, daß in dem jetzigen Krieg etwa 500.000 Zivilisten sterben könnten.
Zivilisten: das sind Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, die ohnehin schon ein schweres
Leben haben und nichts dringender brauchen als Ruhe, Frieden, Heimat.
Was hier geplant und durchgeführt wird, erinnert auch an Vietnam. Es ist reale Apokalypse für alle
Betroffenen. „Apokalypse now“ – das war schon der Titel eines Filmes über den Vietnamkrieg,
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wo jemand den Mut hatte, aus der Nähe zu zeigen, was dort geschah. Wenn wir durch einen
Zoomer das in die Nähe holen könnten, was auf den gegenwärtigen Kriegsschauplätzen der Welt
real geschieht, dann sähen wir die pure Hölle. Es gäbe für unser Sehvermögen keine andere
Grenze als die des absoluten Entsetzens. Hier können kaum noch Tränen geweint werden,
denn alles ist schon leergeweint. Wenn wir sehen, was Menschen sich gegenseitig antun, dann
wissen wir, daß etwas Grundsätzliches falsch gelaufen ist auf der Erde.
Die Verdrängung
Die etablierte Gesellschaft hat sich an die Betäubungen
durch Konsum, Medien und falsche Propheten
gewöhnt. Wenn ich sage, daß das Massaker in
vielen Ländern eingeleitet oder unterstützt wird von
westlichen Machtgruppen, Banken, Militärs, Logen
und Geheimdiensten, dann trifft mich eine Welle
der Empörung. Wenn ich sage, daß die großen
Terroranschläge unserer Zeit zum großen Teil nicht
von Terroristen, sondern von den Hintermännern
westlicher Regierungen, Militärs und Geheimdienste
geplant worden ist, dann brüllen sie fast vor Empörung, bevor sie die Tatsachen, die Informationen
und die Quellen zur Kenntnis nehmen. Wenn ich
sage, daß einige amerikanische und israelische
Gruppen schon seit langem planen, die Palästinenser
zu vertreiben oder in Reservate einzusperren wie einst die Indianer, dann versagen sie mir
jegliche intellektuelle Ehrenhaftigkeit. Sehen wir eigentlich noch, was die israelischen Militärs
im Moment im Gazastreifen tun, jetzt, wo alle Welt auf den Irak schaut?
Die allgemeine Verdrängung funktioniert noch ähnlich wie in der Zeit des deutschen Nationalsozialismus, als man unseren Eltern etwas von den Konzentrationslagern erzählt hat. Sie
wollten es nicht wahrhaben und sprachen deshalb sofort von „feindlicher Propaganda“. Aber
es war wahr! Diese Wahrheit war damals so schwer zu ertragen wie die Wahrheit, die heute
hinter dem Begriff der „Globalisierung“ steckt. Man wählt deshalb nicht die Wahrheit, sondern
die Ruhe der sogenannten Normalität. Sie wollen oder können nicht wahrhaben, wie viele
Menschen täglich im Namen dieser Normalität geknechtet, gefoltert und getötet wurden. Es
werden täglich mehr, die aus dieser Art von Mittäterschaft austreten, weil sie ein neues Bild
des Friedens und der Menschheit in sich tragen. Haben wir einmal darüber nachgedacht, was
wir wären, wenn wir als Palästinenser, als Hindu, als Indianer auf die Welt gekommen wären?
Wenn man die Wahrheit sagen und gleichzeitig dem Frieden dienen will, steht man in einer
schwierigen Situation, denn die Wahrheit erzeugt tiefe, unheimlich tiefe Unruhe. Da helfen
keine spirituellen Ruheübungen, wie sie in den esoterischen Ratgebern unserer Zeit empfohlen
werden. Hans de Boer, Theologe, Autor und einer unserer letzten Zeitzeugen, hat die Folter am
eigenen Leib erlebt. „Gesegnete Unruhe“ nannte er eines seiner letzten Bücher. Für diejenigen,
die jetzt helfen und arbeiten wollen, brauchen wir eine neue Art der Energie. Wir brauchen heute
einen anderen Anker der Kraft und des Glaubens. Es geht nicht mehr nur um stille Kerzen und
Gebete, es geht um eine neue Art des Handelns und des Lebens. Für die vielen, die jetzt auf die
Straßen gegangen sind, geht es um eine neue Basisentscheidung für ihr ganzes Leben. Friede
ist kein Wunschtraum, Friede ist die Revolution des Lebens auf unserem Planeten einschließlich
unseres eigenen. Und für diese Revolution stehen die Wegmarken bereit, wir sind nicht mehr
ahnungslos. Ich habe dafür das Buch von der „Heiligen Matrix“ geschrieben. Wir können diesen
Weg gehen, wenn wir uns dazu entschließen. Es enthält den Bauplan eines neuen Lebens auf
der Erde, ohne in alte Dogmen abzurutschen.
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Bitte keine falsche Religion!
Die Erde ist heilig. Das Leben ist heilig. Die Ki-Kräfte sind
göttliche Kräfte, sie dienen der Heilung und der Heiligung.
Indianerführer wie Sun Bear oder Dhyani Ywahoo haben
gesagt, was damit gemeint ist. Auch Jesus, Martin
Luther King, Nelson Mandela oder Jacques Lusseyran
(der französische Widerstandskämpfer) haben in diesem Sinne gehandelt. Aber die großen Religionen der
männlichen Epoche haben durch falsches Dogma und
Machtmißbrauch das Heilige zerstört. Sie haben es ins
Jenseits verlegt und sich von den Glücksangeboten
der sinnlichen Erde abgewendet. Religion wurde verbunden mit dem Wahnsinn einer permanenten Lebensverdrängung. Die Menschen, welche die Erlösung auf
der Erde nicht finden konnten, sollten sie im Jenseits
finden. Mechthild von Magdeburg, Heloise und Abälard,
Maria Stuart und alle diese großen Schicksale des
europäischen Mittelalters bezeugen eine Welt, in der es
für den liebenden, auch sexuell liebenden, Menschen
keinen Ausweg gab. (Ich möchte hier auf die fürchterliche Zeit von Kreuzzügen und Inquisition
nicht eingehen.)
Heute leiden Millionen verunglückter Liebespaare an dem Erbe einer fehlgeleiteten Epoche. Auch
die Kunst der letzten Jahrhunderte lebt vom Unglück uneingelöster Liebe. Goethes „Leiden des
jungen Werther“, die den jungen Napoleon so begeistert haben, ist dafür ebenso ein Beispiel
wie die dramatischen Zeugnisse von Kierkegaard, Ibsen oder Dostojewski. Maler wie van Gogh,
Gauguin oder Paula Modersohn-Becker sind an ihrer uneinlösbaren Sehnsucht gestorben. Das
Unglück der Menschen ist in den Romanen, den Bühnenstücken unserer Zeit und den Feuilletons
unserer Zeitungen zu einer fast obligatorischen Zelebration geworden. Adam Kadmon, das Urbild
des Menschen, ist in die Irre gelaufen, unsere spirituellen Schaltkreise erzeugten Schuldgefühle
statt Befreiung. Nur sehr wenigen ist trotzdem eine höhere Verbindung gelungen. Diese ganze
Vorstellung von Religion, von Kultur und Gesellschaft war falsch, sie diente der Verdrängung
elementarer Freuden aus dem irdischen Paradies.
Wir brauchen eine neue Möglichkeit der Vereinigung unserer sinnlichen und göttlichen Kräfte.
Wir brauchen eine menschliche und eine göttliche Kraft, die auch dann wirken kann, wenn
Menschenherzen verletzt und verschlossen sind. Sonst geht das Morden endlos weiter.
Wir brauchen in der Welt eine universelle Kraft, die alle diejenigen schützt, die unschuldig
dem Massaker zum Opfer fallen. Es gibt die Unschuld. Es ist nicht die gerechte Folge eines
schlechten Karmas (Sünden aus einem früheren Leben), in einem solchen Krieg zu sterben.
Eine Esoterik und Religion, die solches behauptet, ist wirklich „Opium für das Volk“, wie Karl
Marx gesagt hat. Schluß mit einer falschen Spiritualität, die auch noch in den scheußlichsten
Dingen einen positiven Sinn sehen wollte! Menschen, die so grausam umgebracht werden, wie
dies heute alltäglich geschieht, können kein positives Karma entwickeln. Niemand kann das.
Hören wir auf mit falschen religiösen Tröstungen und mit den Hinweisen auf die unerklärlichen
Ratschlüsse eines unerklärlichen Gottes. Sie haben uns zu lange gehindert, wirklich Mensch zu
werden und das Steuer des Lebens in die eigene Hand zu nehmen. Wenn mein eigenes Kind in
einem brennenden Haus ist, renne ich hinein, um es zu retten. In solchen Augenblicken bleibt
uns nur noch die eigene Entscheidung. Wenn hier, in unserem Eigensten, sich Gott bemerkbar
macht, wenn uns hier die neuen Kräfte zuströmen, dann könnte es Gründe geben für ein neues
religiöses Bündnis. Leben und Religion werden dann nicht mehr zwei verschiedene Dinge sein.
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Wir brauchen ein neues Konzept
für das Leben auf der Erde und das
Zusammenleben mit aller Kreatur.
Wir brauchen eine neue Vorstellung
vom Aufbau menschlicher Gemeinschaften und Gesellschaften: Wir
brauchen TERRA NOVA, eine neue
Erde, diesmal ohne Krieg. Wir brauchen ein Leben in der Liebe, wo der
erste Kuß der beiden Liebenden
ewig wirkt und nie mehr verraten
werden kann. Wir brauchen den
Anker und die Ruhe, um das Geheimnis der Liebe zu verstehen,
damit wir unsere Glücksorgane entwickeln können. „Alles Lernen dient
letztlich dazu, die Liebe zu lernen “,
sagte Elisabeth Kübler-Ross. Das
ist nicht mehr das Thema einer privaten Beziehung, es ist das Thema einer ganzen Kultur.
Warum sollten diese gewaltigen Erneuerungen, welche die Menschen im technischen Bereich
vollziehen, nicht auch zwischen Menschen möglich sein?
Gott ist ein Inbegriff der universellen Intelligenz. Eine Intelligenz, die in der Lage war, Galaxien
hervorzubringen, könnte auch so freundlich sein, uns auf der Erde ein gutes Leben zu
ermöglichen. Ich bitte Gott und Göttin, Eloah! Die Bitte richtet sich an uns alle, so wahr wir
Göttliches in uns haben. Beseitigt das Massaker auch dort, wo Menschen noch blind sind.
Verstärkt den Geist, der ihnen und uns die Augen öffnet, und führt sie nicht mehr durch so ein
sinnloses, grausames Schicksal, durch das sie selber sinnlos und grausam werden. Milliarden
von Menschen sind durch dieses Schicksal gegangen. Es war eine falsche Richtung in der
Evolution des Menschen und der menschlichen Gesellschaft. Es war auch ein falscher Aufruf
zur Herrschaft über die Natur. Bitte korrigiert den Plan, bevor noch einmal Tausende von
Kindern unter den Trümmern explodierender Häuser zerquetscht oder im Flammeninferno der
Schlachtfelder lebendig verbrannt werden.
Wir, die wir hinter diesen Zeilen stehen, können nicht länger Zuschauer bleiben in einem
Disneyland, wo der Krieg als Computer-Spiel vorgeführt wird. Wir können nicht mehr
wegschauen von dem, was da auf der Opferseite wirklich passiert. Wir haben Freunde in
Palästina und in Israel. Andere haben Freunde im Irak oder in der amerikanischen Armee. Die
Kinder, die Freunde und Geliebten, die jetzt sterben, könnten unsere eigenen sein. Wer einmal
ihre Schreie gehört hat, vergißt sie nie mehr. Die Grausamkeit eines diktatorischen Regimes
(Saddam Hussein) kann nicht durch das grausame Sterben unzähliger Menschen und Tiere in
einem Krieg beendet werden, sie würde nur mit anderen Mitteln fortgesetzt. Wir erfahren diese
Wahrheit jetzt in Afghanistan und in Tschetschenien. Was dort im Moment geschieht, ist so
schlimm, daß die Medien nicht mehr darüber berichten. Alle schauen im Moment auf Bagdad.
Was aber geschieht in Grosny, der ehemaligen Hauptstadt von Tschetschenien? Dieser Krieg ist
überall, solange die gesellschaftlichen (wirtschaftlichen, politischen, menschlichen, geistigen)
Strukturen bestehen, die ihn hervorbringen.
Stoppt den ganzen Wahnsinn! Es gibt eine Alternative. Ein anderes Leben ist möglich, individuell und global. Es gibt für uns alle einen anderen Schöpfungsplan. Wir arbeiten in unserem
Projekt der Heilungsbiotope seit vielen Jahren an dieser neuen Perspektive. Wir haben die Kraft,
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die Intelligenz und die Möglichkeit, aus dem Hologramm der Welt neue Realitätsfelder abzurufen.
Es bin ja nicht nur „ich“, es ist ja auch eine göttliche Stimme in mir und in uns allen, die so
ruft. Wir alle spielen in der vernetzten Intelligenz der Welt unsere Urheberrolle, wir alle können
die Evolution verändern. Wir brauchen definitiv einen anderen innersten Punkt, ein anderes
Zentrum unserer Intelligenz und unseres Einsatzes. Wir brauchen eine neue Schöpfung –
im Himmel und auf Erden. Transformation! Das ist auch die Transformation der Religion. Wir
leben in einer apokalyptischen Zeit, um endlich aufzuwachen und die Schöpfung zu korrigieren.
Zu schlimm waren die letzten dreitausend Jahre der menschlichen Geschichte auf der Erde. Ki,
die große KRAFT des Universums, die durch unsere Meridiane fließt, braucht von Grund auf
eine neue Orientierung, ein neues Kanalsystem, eine neue Fließbewegung nach außen. So wie
sie in den Metropolen der antiken Zeit die neuen Kanalsysteme für das Wasser erfunden haben,
so brauchen wir heute die neuen Kanalsysteme für die Ströme der kosmischen Lebensenergie.
Auf der Erde – mitten unter uns.
Laßt uns angesichts dieser Dinge neu zusammenkommen. Wir empfinden den Schmerz der
Welt. Aber wir sehen auch ihre ganz andere
Möglichkeit des Lebens, ihre Glücksverheißung,
ihren genialen Plan der Harmonie. Immer noch
wird unsere Erde von einer wärmenden Sonne
beleuchtet. Immer noch blühen Blumen, singen
Vögel, immer noch umarmen sich liebende Menschen. Haben wir wahrgenommen, mit welcher
vorbehaltlosen Freundschaft uns die Tiere und
alle Wesen der Natur entgegenkommen, wenn
wir selbst ihnen freundlich begegnen? Es ist
das Gesetz der Resonanz, welches die Wesen
zusammenfügt in der großen „Heiligen Matrix“
des Lebens.
Wir verbinden uns in der Kraft der Erkenntnis und in dem solidarischen Mut zur Wahrheit.
Wo Wahrheit wieder möglich wird, entsteht Vertrauen, und wo Vertrauen entsteht, entsteht
Liebe. Aus der Ökumene der neuen Geister entsteht der Plan der neuen Erde, für den jetzt
die Tore offen stehen. Wir verbinden uns in der Kraft des absoluten NEIN gegen den Krieg,
gegen jeden Krieg. Wir verbinden uns zu einem absoluten NEIN gegen alle Grausamkeiten an
lebendigen Wesen. Ein absolutes NEIN zu Rüstungsindustrie und Waffenhandel. Ein absolutes
NEIN zu Geheimpolizei und Folter. Ein NEIN zur Ausbeutung der Dritten Welt. Ein NEIN zu den
grausamen Beschneidungen in Afrika, die täglich sechstausendmal vollzogen werden. Ein NEIN
zu Tierhandel, Pelzfabriken, Schlachthäusern. Ein NEIN zu Tierversuchen und (so weit wie jetzt
schon möglich) ein NEIN allen Produkten, die durch Gewalt gegen Menschen oder Tiere erzeugt
worden sind. NEIN zu einer Gesellschaft, welche solche Methoden benutzt und honoriert. Ein
absolutes NEIN zu der Scheinheiligkeit, mit der man sich über sexuelle Unmoral empört,
während man gleichzeitig die Hinrichtung ganzer Völker vorbereitet oder in Kauf nimmt. Wir
vereinigen uns gegen jede Form von Verschleierung und Verharmlosung. Wir verlassen eine
Realität, in der Millionen von Menschen das tun, was wenige verordnen. Wir verabschieden
uns vom Trend einer Gesellschaft, die längst nicht mehr weiß, was sie tut. Wir verabschieden
uns von allen Idolen einer Kultur, die versucht hat, ihre Grausamkeiten durch den Hochglanz
ihrer Limousinen oder das Blendax-Lächeln hübscher Reklame-Gesichter zu verbergen. Wir
verabschieden uns von allen Lügen und Ablenkungen dieser Zeit. Wir sind hier, um eine neue
Lebensform zu errichten.
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Je mehr wir verstehen, desto mehr nähern wir uns einem Punkt Omega, der außerhalb des
Hasses liegt. Das absolute NEIN liegt jenseits von Haß oder Rache. Wer dieses NEIN gefunden
hat, besitzt eine neue Kraft. Es ist keine Emotion, es ist kein Glaubensbekenntnis, keine
philosophische oder religiöse Position, sondern es ist elementar in einem existentiellen und
ethischen Sinn. Wir sagen NEIN, weil jede andere Aussage einer Selbstverleugnung gleichkäme.
Wir sagen NEIN, weil wir in unseren eigenen Freundschaften und Liebesbeziehungen wieder
wahr werden wollen. Gleichzeitig verbinden wir uns mit einem ebenso mächtigen JA zum
Leben, JA zur Liebe, JA zu aller Kreatur, JA für die freudige Koexistenz und Kooperation aller
Wesen - toward the One!
Der Friede muß gelernt werden wie der Krieg. Mit
bloßem Wünschen ist niemandem geholfen. Wir
brauchen jetzt die konkreten Lebensmodelle, in
denen wir die Möglichkeit eines realen Friedens
im Zusammenleben mit aller Kreatur entwickeln
und erproben können. Diese Modelle müssen
finanziert werden, damit wir uns nicht auf Steinzeitebenen bewegen müssen. Wir brauchen neue
Technologien, neue Wohnsysteme, neue Informationskreise und Netzwerke für die Verwirklichung gewaltfreier Lebensmodelle. Wir bitten
alle, die Geld haben: Investiert es in den Aufbau
einer globalen Friedenskraft! Helft mit bei der
Umverteilung der Gelder, damit eine lebenswerte
Zukunft auch ökonomisch gesichert werden kann. Ich zitiere Pia Gyger und Pater Brantschen
vom Lassalle-Institut in der Schweiz:
„ Frieden muß von der Menschheit genau mit dem gleichen Einsatz gelernt und geübt werden
wie Krieg. Täuschen wir uns nicht. Bevor wir nicht den gleichen Einsatz an finanziellen Mitteln
zur Friedensforschung und Friedenserziehung einsetzen, ist Frieden eine Illusion. Sobald wir
unsere psychisch-geistigen und materiellen Kräfte auf das Erlernen von Frieden einsetzen,
beginnt sich das „ Kriegsrad der Geschichte “in die gegenteilige Richtung zu drehen.“
Es bleibt die grundlegende Erkenntnis, die uns in die Zukunft führt: Wir sind ein Teil des Ganzen.
Die Turbulenzen der Welt sind in uns selbst. Um die Welt zu heilen, müssen wir uns selber
heilen. Was die Erde braucht, das brauchen wir selbst:
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Gemeinschaften in gegenseitiger Anerkennung und Unterstützung.
Einbettung unseres Lebens in die Heilige Matrix des Lebens.
Pflege, Achtsamkeit und Kooperation mit allen Wesen der Natur.
Wiedervereinigung der Geschlechter in Solidarität und Partnerschaft.
Sexuelle Liebe ohne Verbot, ohne Lüge und Erniedrigung.
Stabile Beziehungen für das Aufwachsen der Kinder.
Ein Netzwerk des Vertrauens über der ganzen Erde.
Reale Heilungsbiotope für die Verwirklichung dieser Vision.
Deshalb haben wir seit einigen Jahren in Tamera/Portugal die Friedensschule Mirja aufgebaut;
deshalb arbeiten wir seit Jahrzehnten am Aufbau neuer Gemeinschaften. So entstand das Projekt
der Heilungsbiotope und das Konzept von „Terra Nova“: Bauplan für eine andere Zivilisation
auf der Erde. Wir arbeiten zusammen mit FriedensarbeiterInnen in Israel und Palästina; Indien
und Kolumbien und mit anderen Gruppen, die auf ähnlicher Fährte sind. Wir wünschen die
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Kooperation mit vielen tausend Menschen in aller Welt. Ich danke allen, die uns in der schwierigen Zeit der
letzten Jahre geholfen haben. Wir spüren, daß in allen Kontinenten ein weltweites Feld für die neue Evolution
entsteht, auch wenn die Beteiligten noch wenig voneinander wissen. Laßt uns Medien aufbauen, die der
Verbindung dienen. Wenn alle die, die heute auf den Straßen der Welt gegen den Krieg demonstrieren,
eine positive Perspektive sehen können, ist der Kampf gewonnen. Ein Appell an alle FriedensarbeiterInnen:
Laßt euch nicht durch den Krieg zermürben. Helft mit bei der Gründung eines neues Lebens auf der Erde.
Weiterführende Literatur:
Dieter Duhm: Die Heilige Matrix
Jean Ziegler: Wir lassen sie verhungern. Die Massenvernichtung in der Dritten Welt.
Jerry Mander und Edward Goldsmith (Hrsg.): Schwarzbuch Globalisierung
(Wir empfehlen insbesondere die beiden Kapitel von Edward Goldsmith)
Ramsey Clark: Wüstensturm. US- Kriegsverbrechen am Golf.
Alice Miller: Abbruch der Schweigemauer
Alice Miller: Am Anfang war Erziehung
Wilhelm Reich: Massenpsychologie des Faschismus
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Über den Autor: Dr. Dieter Duhm
Geb. 1942 in Berlin, Psychoanalytiker, Kunsthistoriker und Soziologe, einer der
führenden Köpfe der marxistischen Linken in der 68er-Studentenbewegung in
Deutschland. Er verbindet den Gedanken der politischen Revolution mit dem
Gedanken der individuellen Befreiung, wird bekannt durch sein Buch „Angst im
Kapitalismus“. Ab 1975 öffentliche Distanzierung vom linken Dogmatismus und
Hinwendung zu einer gründlicheren menschlichen Alternative.
1978 Gründung des Projekts „Bauhütte”, eines dreijährigen sozialen Experiments
mit 40 Teilnehmern im Süden Deutschlands.
Er entwickelt den “Plan der Heilungsbiotope”, ein konkreter Plan, wie ein
weltweiter Friede herbeigeführt werden könnte.
1995 gründet er zusammen mit seiner Partnerin Sabine Lichtenfels und anderen das Friedensforschungszentrum „Tamera“ in Portugal, mit dem Ziel globale Friedensarbeit zu verbinden mit dem
Aufbau neuer Lebensmodelle und Plätze zu schaffen, auf denen Menschen mit allen Mitgeschöpfen in
Kooperation und gegenseitiger Unterstützung zusammenleben.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Zusätzlich zu den monatlichen Verschickungen empfehlen wir diese Grundlektüre für das vertiefende
Studium:
• Dieter Duhm: Die Heilige Matrix **
• Dieter Duhm: Aufbruch zur neuen Kultur?`*
• Dieter Duhm: Der unerlöste Eros**
• Dieter Duhm: Die Entscheidung Teil 1 und Teil 2 (nur zu beziehen über Tamera)**
• Sabine Lichtenfels: Quellen der Liebe und des Friedens**
• Sabine Lichtenfels: Grace. Pilgerschaft für eine Zukunft ohne Krieg.**
• Peace Pilgrim: Schritte zum inneren Frieden***
• Jacques Lusseyran: Das wiedergefundene Licht
• Michael Talbot: Das holographische Universum
• Sepp Holzer: Wüste oder Paradies?
* Dieses Buch ist online auch frei verfügbar: www.aufbruch-zur-neuen-kultur.org
** Diese Bücher erhalten StudentInnen der Schule Terra Nova mit einem Rabatt von 33% + Porto!
Bitte wendet euch an uns!
*** Kostenlos erhältlich bei: http://www.peacepilgrim.org/
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Noch eine organisatorische Anmerkung:
Wir alle arbeiten ehrenamtlich. Um die Kosten für unsere Arbeit, für Übersetzungen und andere
notwendigen Tätigkeiten, Layout usw. zu decken, bitten wir alle, die dazu in der Lage sind, um eine
monatliche finanzielle Unterstützung. Ihr könnt Paypal benutzen (Hier klicken: https://www.paypal.com/
cgi-bin/webscr?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=R3NJY2SGYRKAA, bitte Sprache oben rechts auf der
Seite auswählen). Allen, die in Europa leben, bitten wir jedoch eine Banküberweisung auf folgendes Konto
zu machen:
Name: G.R.A.C.E.
Bank: Caixa Crédito Agrícola S. Teotónio
Kontonummer / NIB: 004563324023830233193
IBAN: PT50004563324023830233193
BIC: CCCMPTPL
Unterstützung mit deiner Zeit und Mithilfe bei Übersetzungen, Layout, Webdesign etc. sind herzlich
willkommen. Wir danken für Eure Mithilfe!
Neuerscheinung August 2013
Martin Winiecki (Hrsg.)
Grundsteine legen für eine neue Zivilsation
Beiträge zur Perspektive der globalen Revolution
Studientexte der Schule Terra Nova
Verlag Meiga, ISBN 978-3-927266-46-9, 132 S., Paperback, € 12.80
Das Buch enthält Grundgedanken der Schule Terra Nova. Mit Studientexten
von Dieter Duhm, Sabine Lichtenfels, Bernd W. Müller und Monika Alleweldt
bietet es einen Einblick in die drei Hauptfächer der Schule Terra Nova: Theorie
der globalen Heilung, Heilung der Liebe und globale Ökologie.
„Wir können den Übergang zur neuen Epoche vielleicht mit der Verwandlung der Raupe zum Schmetterling
vergleichen. Aus dem Stoff des alten Organimus bildet sich ein vollkommen neuer. Wie der Schmetterling
als innere Zielgestalt bereits in der Raupe lebt, so lebt Terra Nova, die neue Erde, als verborgenes Potential
bereits innerhalb dieser bestehenden Welt – und in uns. An die Friedenskräfte der Erde geht die Aufgabe:
Findet die Gedanken, Worte und Bilder, die das Zielbild einer neuen geheilten Erde aktivieren! Die Schule
Terra Nova stellt sich in den Dienst dieser Arbeit. Wir freuen uns auf die kommende Zusammenarbeit. “
Martin Winiecki
Zu beziehen über Verlag Meiga: www.verlag-meiga.org
Bei Direktbestellungen erhalten alle TeilnehmerInnen der Schule Terra Nova 40% Rabatt.
Das Buch ist auch über amazon und im Buchhandel zu beziehen.
Gleichzeitig mit der deutschen Originalausgabe erscheint die englischen Übersetzung:
Setting Foundations for a new Civilzation ISBN 978-3-927266-47-6
die spanische Übersetzung:
Asentando los cimientos para una nueva civilización ISBN 978-3-927266-49-0
und die portugiesische Übersetzung:
Construindo fundações para uma nova civilização ISBN 978-3-927266-48-3
Das Informationsmaterial für Schule Terra Nova könnt ihr selbst herunterladen und ausdrucken.
SCHULE
TERRA NOVA
GLOBALE REVOLUTION UND HEILUNG DER LIEBE
Wir arbeiten für eine neue Erde ohne Krieg und Gewalt.
Die Welt befindet sich im Übergang zu einer
Wir studierenAufbruch
und teilen die gemeinsamen Aufgaben des neuen form des lebens auf der erde. Wir erglobalen Systemwechsels:
leben den zusammenbruch der großen Systeme.
zur neuen Kultur
Die Schule Terra Nova ist eine Lern-Platform für
hinter der globalen Gewalt zeigen sich die Kräfte
eines tiefgreifenden zeitenwechsels. Diejenigen,
lokale Gruppen und Zentren aus der ganzen Welt.
die sich heute gegen den Despotismus erheben,
• WiedereinordnungderMenschenweltindieübergeordneteWeltdesLebens
Sie soll ein Katalysator für einen globalen Systemkönnten morgen zeugen einer völlig veränderten
undderSchöpfung
wechsel werden.
Welt sein. Wir grüßen die Menschen, die heute
Die weltweite Gewalt an tieren, Kindern und Völkern ver• GewaltfreieKooperationmitallenMitgeschöpfen.KeineGewaltgegenTiere
auf allen Kontinenten die neue zeit vorbereiten.
langt ein neues Konzept der menschlichen zivilisation.
• HeilungdesWassersdurchdenBauvon„Wasser-Retentionslandschaften”
Wir grüßen die neu entstehende planetarische
umweltkrise und Inweltkrise sind zwei Seiten desselben
• EntwicklungvonPermakultur,autarkerErnährungundautarkerEnergie-
Gesamtproblems, es kann deshalb auch nur in dieser
Gemeinschaft.
Gesamtschau verstanden und gelöst werden. Die Schule
systeme
terra nova arbeitet an einer internationalen Koopera• AufbaudezentralerSubsistenzwirtschaften
tion für eine menschliche Daseinsform ohne Angst und
Gewalt.
• AufbaufunktionierenderGemeinschaften
• EthikderWahrheit,dergegenseitigenUnterstützungundderverantwortlichen
Der globale Kampf zwischen den Kräften des lebens
Teilnahme und denen organisierten zerstörung ist noch nicht
entschieden. Die Kräfte des lebens werden siegen,
• BeendigungdesGeschlechterkriegsundallersexuellenErniedrigungen
wenn die friedensarbeiter aller länder eine konkrete
• WahrheitinderLiebe–keinBetrugindenPartnerschaften
utopie sehen und wenn die weltweite empörung verbunden wird mit der großen Konzeption der neuen erde.
• KeineRache–GracestattVergeltung
Schule
Terra Nova
GloBale revoluTIoN uND heIluNG Der lIeBe
Wenn das Leben siegt, wird es keine Verlierer geben.
WirladeneinzurMitarbeit.DieKräftedesLebenswerdensiegen,wenndie
FriedensarbeiterallerLändereinekonkreteUtopiesehenundwenndieweltweite
EmpörungverbundenwirdmitdergroßenKonzeptionderneuenErde.
Wenn das Leben siegt, wird es keine Verlierer mehr geben.
WWW.TERRA-NOVA-SCHOOL.ORG
Poster PDF download:
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Flyer PDF download:
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