13-jährige Inn Wodka sind keine Seltenheit

Datum: 02.07.2014
Hauptausgabe
Basellandschaftliche Zeitung
4410 Liestal
061/ 927 26 00
www.basellandschaftlichezeitung.ch/
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 13'603
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 310.025
Abo-Nr.: 1094414
Seite: 29
Fläche: 26'004 mm²
«13-jährige Inn Wodka sind keine Seltenheit»
Drogenkonsum Für den Liestaler Jugendsozialarbeiter Philipp Frei bringt der Alkoholmissbrauch am meisten Probleme mit sich
spräch mit Jugendlichen, statt dass sie DJs erreichen?
Die unterstützten DJs sollen eine Vorin unserer Gegenwart kiffen würden.
bildfunktion einnehmen, die den JuTabak, Alkohol, Cannabis und weitere Statistiken zufolge konsumieren die
gendlichen einen bewussten, sicheren
legale und illegale Substanzen konsu- Jugendlichen vor allem an Partys
und sinnvollen Umgang mit Suchtmitvermehrt
härtere
Drogen
wie
Ecstamieren Jugendliche unserer Gesellteln vorleben und ihnen aufzeigen, dass
schaft. Bei jedem Zehnten entsteht aus sy und Kokain. Hat eine Verlageman auch ohne Drogen an einer Party
dem gelegentlichen Drogenkonsum ein rung der konsumierten Drogen in
feiern kann.
den
letzten
Jahren
stattgefunden?
wiederkehrender Missbrauch
von
VON CHRISTIAN GENTSCH
Rauschmitteln.
Die Jugendlichen konsumieren noch im-
Drogenproblematik bei Teen- mer massiv mehr Alkohol als andere Früher waren eher Drogen im
agern ist eine niemals endende Ge- Suchtmittel. Jedoch werden härtere Trend, die den Konsumenten beruschichte, die Politiker seit jeher mit dem Drogen eher konsumiert, wenn über- higten, während heute vermehrt
ausgestreckten Zeigefinger angehen, mässiger Alkoholkonsum die Hemm- aufputschende Substanzen genomwährend Jugendzentren andere Wege schwelle zu etwas Härterem senkt. Eine men werden. Wie erklären Sie sich
suchen, um die Jugendlichen vor den Verlagerung können wir nur sehr diesen Wandel?
Gefahren und Folgen zu schützen. Phi- schwer feststellen, da wir die Jugendli- Natürlich hat das mit der heutigen Parlipp Frei vom «Kompetenzzentrum chen nicht in Clubs betreuen, wo Party- tyszene zu tun, wo die Jugendlichen
Kind, Jugend, Familie» in Liestal gibt ei- drogen wie Ecstasy oder Kokain haupt- aufputschende Mittel einnehmen, um
sich vom Alltag zu befreien und um ihre
nen Einblick in die Welt der Jugendar- sächlich konsumiert werden.
Umgebung zu vergessen. Man sollte jebeit und dem Problem der gesellschaftsdoch nicht ausser Acht lassen, dass DroSie haben in der Region mit
fähigen Droge Alkohol.
gen aus völlig verschieden Gründen
Herr Frei, Sie sind Leiter der offe- realDJ.ch ein DJ-Förderprogramm
lanciert, um den Konsum von Par- konsumiert werden und dies immer
nen Jugendarbeit Region Laufen
von der Umwelt und vom Konsumenten
tydrogen einzudämmen Wie wolmit Sitz in Liestal und kennen die
len Sie das über eine Förderung von selber abhängig ist.
Problematik vom Drogenkonsum
im jugendlichen Alter. Hat sich das
Arleeffl."91wY
Konsumverhalten der Jugendlichen
im Baselbiet in den letzten Jahren
Die
verändert?
Philipp Frei: Alkohol ist nach wie vor
die meistkonsumierte Droge unter Jugendlichen, jedoch ist das Einstiegsalter
in den letzten Jahren gesunken. Ein 13Jähriger mit einer Flasche Wodka in der
Hand ist kein seltenes Bild mehr. In unserer Gesellschaft wird der Umgang mit
Alkohol verharmlost, weil diese Droge
salonfähig ist. Auch Cannabis wird noch
immer häufig konsumiert. Doch davon Suchtexperte Philipp Frei.
erfahren wir meist nur aus dem Ge-
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