Grundschule `Bildungswerkstatt Schönbrunn`
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Grundschule `Bildungswerkstatt Schönbrunn`
Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ Vorbemerkung Die BWS Schönbrunn ist eine zweizügige Grundschule im „Kleinen Odenwald“. Seit 2005 ist das Bildungshaus durchgängig jahrgangsgemischt organisiert.. Einleitung Unserer Bildungseinrichtung liegt „Lernen im Fokus der Kompetenzorientierung“ zugrunde. Unser Logo ist der Elephant. Elephanttt – Elementares Lernen mit phantastischer Natur, Themen, Teams und Techniken. (Elementary Learning – phantastic Nature, Themes, Teams, Techniques.) Die Beine des Elefanten stellen die Basisqualifikationen lesen-schreiben-rechnen dar. Der Rüssel symbolisiert die Schlüsselqualifikationen Kreativität, Kooperationsbereitschaft und Problemlösefähigkeit. Unsere Bildungseinrichtung versteht sich als lernender Microorganismus mit Körper (Schulangehörige - alle am Schulleben Beteiligten), Geist (Schulphilosophie – geistige Haltung) und Seele (Schulkultur – Umgang miteinander). Meilensteine der Schulentwicklung 2001 - Entwicklung, Evaluation und Validierung des Innovativen Schulprojekts Tatanga462 – Medienoffensive Schule durch das Oberschulamt Karlsruhe 2002 - Entwicklung, Evaluation und Validierung des sozial-pädagogischen Modells Kinderkonto und Klassenrat 2003 - Entwicklung, Evaluation und Validierung des Kompetenzmodells Lesesonne Rechenmond zur Förderung von Sprach-, Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz 2003 - Verankerung des musisch-künstlerischen Profils im Schulcurriculum 2004 - Einrichtung einer Schulbibliothek auf Basis der interaktiven Leseplattform Antolin 2004 - Präsentation des Schönbrunner Bildungsmodells „Neue Kultur des Lernens“ mit Dreharbeiten zu einer Filmproduktion 2004 - Präsentation des Schönbrunner Bildungsmodells „Neue Kultur des Lernens“ auf dem Kongress edutr@in in Karlsruhe 1 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 2005 Musical Produktion „Die Kinder von Swabedoo“ im Rahmen des Schulcurriculums 2005 - Offizieller Start des Schulanfangs auf neuen Wegen mit Jahrgangsmischung und zweitem Einschulungstermin an der Grundschule Schönbrunn (Modell A 2) 2005 - Einladung der Grundschule Schönbrunn zum Landeskinderfest BadenWürttemberg „Kinderland auf Reitzenstein“ in die Villa des Ministerpräsidenten in Stuttgart 2005 - Auszeichnung der Schule zur ‘Bildungswerkstatt des Landes BadenWürttemberg’ 2006/2007 - ein Platz unter den 80von470 besten Schulen zum Deutschen Schulpreis 2007/2008 – Projektschule „Schulreifes Kind Tranche II“ des Landes BadenWürttemberg 2007/2008 - Auszeichnung zum Unesco Naturlehrpfad Geopark Elementares Lernen, phantastische Natur, Themen, Teams und Techniken 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013 - Exzellenzforen des Deutschen Schulpreises 2008/2009 - Gründung des Blasorchesters der Bildungswerkstatt Schönbrunn 2009/2010 - Gründung des Flötenensembles der Bildungswerkstatt Schönbrunn 2010 - Pilotschule des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport für LFB – ‘Lehrerfortbildung Online‘ 2010 - ‘Jahrespreis des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport für die Konzeption zur Schulhofumgestaltung‘ 2010/2011 - ‘Bildungshaus Baden-Württemberg für 3 bis 10-Jährige‘ 2011/2012 - Erprobungsschule zur Grundschrift des Landes Baden-Württemberg 2011/2012 - ‘Haus der Feststellungsbescheid Inklusion‘ für Kinder mit Sonderpädagogischem 2011/2012 - ‘Ausstattung des Hauses mit „Interaktiven Tafeln“ (ca. 30 000.-€) 2012/2013 - Auszeichnung der Hopp Foundation for Computer Literacy & Informatics GmbH zum Pilotprojekt an Grundschulen `Tablets in der Grundschule` (ca. 20 000.-€) 2013/2014 - Konsultationsschule des Landes Baden-Württemberg für Übergangs- und Beratungsgespräche Grundschule – weiterführende Schulen 2 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 1 Leistung Unsere orientierte Bildungseinrichtung ermöglicht gemäß den Grundsätzen einer Bildungsgerechtigkeit Leistungsunterschiede. Sie legt die Aufmerksamkeit auf die Prozesse des Lernens und nutzt dabei die Vielfalt der Begabungen und Talente. „Nicht alle Kinder erbringen die gleichen Leistungen und erwerben dieselben Kompetenzen, sondern jedes Kind schöpft sein individuelles Potenzial aus.” Unser wichtigster Grundsatz ist der „Eros Paedagogicus.” Unsere orientierten Lernangebote ermöglichen den Kindern „aktiv-selektive Lernerfahrungen“. Wir unterstützen das Lernen, sodass die Kinder entsprechend ihres momentanen Entwicklungsstandes Erfahrungen machen und Einsichten gewinnen können. Dabei versuchen wir, den Kindern „das Verstehen zu ermöglichen.” Unter erfolgreichem Lernen verstehen wir das Anbinden eingehender Informationen an bestehendes Wissen. Kompetent zu sein bedeutet für uns, problemorientierte Anforderungen unter Einbeziehung von Gelerntem zu bewältigen. Wesentlichstes Merkmal unserer orientierten Bildung ist die Nachhaltigkeit. Wir erstellen Dokumentationen, die eine zuverlässige Einschätzung des Entwicklungsstandes und der Leistungsfähigkeit eines Kindes erlauben. Unser Lob gilt grundsätzlich auch der Anstrengung und nicht nur der erbrachten Leistung. Unsere größte pädagogische Kompetenz besteht darin, sich in jedes einzelne Kind hineinversetzen zu können. In unserer organisierten Lernkultur verstehen wir uns als begeisterte, leidenschaftliche Pädagogen, die Lernprozesse aktiv anreichern. Ausgangpunkt unseres Lernens ist die Entfaltung einer Unterrichtskultur unter Einbeziehung von Kernideen (Gallin/Ruf). Wir verwenden verschiedenste Lern- und Unterrichtsformen und kombinieren sie in einem angemessenen Verhältnis. In unserem Verständnis geht es nicht um ein Entweder– oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Schließlich lernen wir alle miteinander und voneinander. 60% aller Kinder besuchen nach der Grundschule das Gymnasium, 40% eine Realschule. Bei den Vergleichsarbeiten VERA 3 – 2013 lag die Bildungswerkstatt Schönbrunn in allen Bereichen über dem Landesdurchschnitt Baden-Württemberg. (siehe attachment „VERA 2013) 2 Umgang mit Vielfalt Der Unterrichtsalltag unseres Hauses ist geprägt von der Erkenntnis, dass kein Kind dem anderen in irgendeiner Weise gleicht. Lernen ist das Persönlichste auf der Welt, so eigen wie ein Gesicht oder ein Fingerabdruck. Lernen ist ein individueller Prozess, der durch die Anerkennung und Wertschätzung jedes einzelnen Menschen getragen wird. Ziel unserer Einrichtung ist es, mit der Vielfalt der unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen systematisch und für das einzelne Kind erfolgreich umzugehen. Daraus folgt die Förderung jedes einzelnen Kindes entsprechend seiner Talente und Begabungen. Wir führen mit allen Kindern Lernberatungsgespräche, in denen wir mit jedem einzelnen Kind seine Lernwege besprechen und mit Lernanregungen die Entwicklungen bereichern. Regelmäßig besprechen wir mit allen Eltern die Lernbiographie ihrer Kinder anhand von Noten, Lerntagebüchern, Portfolios, Lernzielrastern, Kompetenzdiagrammen und Lernentwicklungswaben. Jede Entwicklungsbesprechung umfasst im Durchschnitt eine Stunde pro Halbjahr. 3 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ Die Einrichtung einer jahrgangsgemischten Stufe im Anfangsunterricht (Schuljahr 2005/2006) nach dem Modell A2 mit flexiblen Einschulungszeitpunkten sowie die Schaffung einer jahrgangsgemischten Aufbaustufe (Schuljahr 2006/2007) mit individualisierten Unterrichtsformen ermöglichen jedem unserer Kinder ein ihm angemessenes Lerntempo und einen Verbleib zwischen einem und drei Jahren in jeder Stufe. Das Förderzentrum Eberbach kooperiert mit uns und unterstützt uns durch Kolleginnen in diagnostischen Maßnahmen, Beurteilungen sowie durch Gruppenförderung. In unserem Haus der Inklusion beschulen wir im Rahmen des gemeinsamen Unterrichts Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf an ihrer wohnortnahen Bildungseinrichtung. Anhand diagnostischer Maßnahmen (z.B. Hamburger Rechtschreibprobe, Heidelberger Rechentest) und gezielter Beobachtung stellen wir und unsere Kooperationspartner den individuellen Förderbedarf von Kindern fest und setzen zusätzlich zu äußeren Differenzierungsmaßnahmen gezielt binnendifferenzierende Maßnahmen ein. Durch die Aufnahme von autistischen Kindern mit und ohne sozialpädagogische Begleitung und vielen hochbegabten Kindern erweitern wir unseren inneren und äußeren Bildungshorizont. In unserer Bildungseinrichtung herrscht nur vereinzelt kulturelle Vielfalt von Kinder mit Migrationshintergrund. 4 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 3 Unterrichtsqualität Unser kompetenzorientiertes Unterrichten berücksichtigt die sozialen und emotionalen Gegebenheiten, die Neigungen, Interessen, Begabungen und Talente, den persönlichen Lernstil sowie das fachliche Leistungsniveau eines jeden einzelnen Kindes. Unsere stärkste Kompetenz besteht darin, sich in die Lernprozesse jedes einzelnen Kindes hineinzuversetzen und unter Einbringung des persönlichen Dialogs zu entwickeln. Mit diesem Wissen gestalten wir letztendlich alle aktiv lernenden Prozesse. Wir bringen in unserer gut organisierten und strukturierten Lernkultur die vielfältigsten Unterrichtformen in ein angemessenes Verhältnis zueinander. Wir kombinieren lehrerzentrierte, schülerzentrierte und kooperative Phasen miteinander. Unsere Leidenschaft und Begeisterung versetzt alle Beteiligten in die Lage, emotionale Beziehungen aufbauen und leben zu können. Unsere Orientierung ortet dabei weniger die Fehler (die Schwächen), als vielmehr das Gelungene (die Stärken). So ermöglichen wir als Potenzial-Entfaltungs-Management für jedes einzelne Kind einen Raum des Wachsens und Verbundenseins. In ihrem Lerntagebuch begleiten und dokumentieren die Kinder gemeinsam mit uns ihre Strategien des Lernens. Mannigfaltige Lehr- und Lernformen bereichern aktiv die Bildungsprozesse der Kinder. Die dabei entstehende Balance von Didaktik und Mathetik ist der wesentlicheste Bestandteil gegenseitigen Verstehens. Um nachhaltiges Lernen zu ermöglichen, bedarf es kompetent orientierter Lernangebote. Im Rahmen kumulativer Lernprozesse geht es uns nicht um ein Klettern von Stufe zu Stufe, sondern um die Ausbildung der Selbststeuerungstätigkeit. Da wir unsere Kinder in ihren unterschiedlichen Biographien, Intelligenzen, Talenten und Begabungen wahrnehmen und wertschätzen, entstehen weitflächige Kulturlandschaften des Denkens und Lösens. In diesen ermöglichen unsere Lernarrangements allen Kindern einen breiten Ambitus der Vernetzung. Sie gestatten jedem Kind das Anbinden eingehender Informationen an bestehende Wissensstrukturen. In unserem Lehransatz strukturiert sich das Wissen weniger als linearer Prozess, sondern vielmehr als vernetzte Verknüpfung. Die Kinder erhalten von uns die Möglichkeit, verschiedenste Lösungswege problemorientierter Anforderungen unter Einbeziehung von Gelerntem kennenzulernen. Dabei werden Kompetenzen nicht gelehrt, sondern im Rahmen kumulativer Lernprozesse selbst erarbeitet und entwickelt. Mit unseren vielfältigen Lernkonzeptionen und anregenden Lernsituationen bieten wir den Kindern so viel Führung wie nötig und so viel Eigenständigkeit wie möglich. Unsere Begrifflichkeit von Leistung hat neben dem traditionellen Ansatz produktorientierter Messungen auch immer mit dem Überwinden einer individuellen Hürde zu tun. In dieser Betrachtungsweise ist nicht die Höhe der zu überwindenden Hürde, sondern die vom Kinde erbrachte, individuelle Leistung das Maß. Es geht uns bei der Dokumentation von Leistung nicht um bloße Quantifizierung, Selektion oder Feststellung, sondern um Leistungsförderung. In unserem Verständnis von Leistung definiert sich dieser Begriff als Selbstbildungsprozess. Entscheidend für die Selbstbildung ist neben den entstandenen Produkten die Qualität des Prozesses. Während der Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand findet die intensivste Lernentwicklung im teamlichen Lösungsansatz statt. Innerhalb dieser Phasen verstehen wir Fehler als Lernerfahrungen im Problemlösereifungsprozess. 5 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ In unserem orientierten Lernen sind unser ansprechendes Gebäude, unsere liebevollen Lernräume, unsere Lerninseln im Flur, unser Lernatelier, unsere anregenden Angebote, unsere Anerkennung und Wertschätzung und unsere persönliche Zuwendung positive Verstärker. Wir begleiten alle Kinder unserer Bildungseinrichtung bei ihrem Lernen mit einem Lerntagebuch „Elephanttt-Book.“ In unserem Lerntagebuch ist die Lerndokumentation, das Kompetenzmodell mit den Icons für lesen, schreiben, rechnen, präsentieren, kooperieren, dokumentieren und selbstständig lernen und die Eltern-Reflexion verankert. Hier wird der eigene Lernweg mit allen Verzweigungen, Irrungen, eigenen Verfassungen, Erklärungen und Erkenntnissen dokumentiert. Unsere Beratungen begleiten dabei den individuellen Lernweg jedes Kindes. Die Lerntagebücher sind inhaltlich gesteuert und ermöglichen sehr persönliche Eintragungen über den eigenen Lernprozess. So hat der Lernende die Möglichkeit, sich wesentliche Inhalte noch einmal zu vergegenwärtigen und den Unterrichtsfortschritt zu reflektieren. Am Schuljahresende erhalten unsere Kinder ihr persönliches Lernentwicklungs-Portfolio „ELSE“. Wir verwenden das elektronische Portfolio, um die Lernentwicklung unserer Kinder zu dokumentieren und um ihre individuellen Leistungen in bestimmten Bereichen nachzuweisen. Die Zielbeschreibung unseres Portfolios umfasst im Wesentlichen folgende Arbeitsschritte: eine sinnvolle Stoffsammlung Reflexion des Arbeitsprozesses Präsentation der Ergebnisse Eine Selbst- und Fremdevaluation Durch das Anlegen unserer Portfolios haben wir Pädagoginnen und Pädagogen und die Eltern ständig die Möglichkeit, sich ein Bild über den Leistungsstand und somit über die Entwicklung unserer Kinder zu machen und zwar bezogen auf Belege des Lernenden und nicht auf Noten. Unsere Lernzielraster „Sterntaler“ spiegeln ein verlässliches Bild der erreichten inhaltsbezogenen Kompetenzen. Sie geben einen Überblick über die erreichten Lerninhalte in Bezug zu den Standards 2 und 4 der Grundschule. Unsere Kompetenzraster „Zebras“ verdeutlichen die Lernanstrengungen unserer Kinder. Sie ermutigen die Lernenden, ihr eigenes vertrauen zu stärken und die Verantwortlichkeit für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen. Die Kriterien und Indikatoren beschreiben transparent den Kompetenzzuwachs für Kinder, Eltern und Pädagogen. „The Original Bee Box“ ist ein Instrument im Rahmen des Schüler-Gesprächs. Der kontinuierliche Lernzuwachs wird durch das Wabenmodell deutlich. In diesen Entwicklungsgesprächen berichtet das Kind über seine erreichten Inhalte. Die Hausaufgaben unterliegen den Empfehlungen einer kompetenzorientierten Lernkultur unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten. Im kompetenzorientierten Lernen unseres Hauses haben wir mit den Eltern die Broschüre „Allgemeine Lernempfehlungen“ entwickelt. Sie regelt das kontinuierliche Lernen außerhalb unseres Hauses 6 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 7 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 8 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ In unseren Lerngruppen der Eingangsstufe und der Aufbaustufe liegt jeweils ein GruppenLogbuch bereit, in das die Kinder ihre Lernwünsche, ihre Buchvorstellungen oder Präsentationswünsche eintragen. Unsere Kinder können ihre Präsentationen in Heft-, Buchform oder als multimediale Präsentation erstellen. Sie präsentieren ihre Themen anhand eines Handouts. 9 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ Vom Vernetzen der Informationen oder dem Daten-Sharing im Bildungsbereich 10 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 4 Verantwortung Unsere Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ sieht sich in ihrer gemeinsamen Schulphilosophie dem Prinzip der Achtsamkeit, der Wertschätzung und der Selbstverantwortung verschrieben. In jedem Lernzimmer steht ein System aus Stäben und Kugeln, das sogenannte „KinderKonto“. Jede Schülerin und jeder Schüler hat ihren/seinen eigenen Stab, auf dem er/sie sich selbst ihr/sein „Konto“ mit Hilfe von Kugeln vermehrt. Das Kinderkonto sieht sich dabei in demokratische Strukturen innerhalb der Gruppen integriert. In unserem demokratisch organisierten verpflichtendem Klassenrat (Klassenratsführer, Beobachter, Betroffene, Beteiligte, Schriftführer, erweiterte Teile des demokratischen Entscheidungsgremiums) werden Angelegenheiten des Schulalltags gemeinsam im Gruppengremium besprochen und entschieden. In der Erfahrung wechselnder Rollen und Verantwortungsbereiche innerhalb des Schullebens wird für die Kinder Selbst- und Mitverantwortung erfahrbar und als wichtig erkannt. Diese erfahrbare Haltung setzt sich in der Verantwortung auf das Lernen fort. Kinder lernen, sich Ziele zu stecken und sich hinsichtlich der Ziele gezielt Lernwege auszuwählen. Ihre Lernergebnisse werden im Dialog mit uns anhand sachlicher Kriterien besprochen und dokumentiert. Wöchentlich wird mit den Kindern das Thema Lernen aufgegriffen. So wird im wiederkehrenden Rhythmus eines Spiralcurriculums das Thema Lernen als lebenslanger Prozess aufgegriffen und allmählich als Haltung verinnerlicht. Unablässig kreieren unsere Kinder dadurch eine Vielzahl eigenständiger Gestaltungsbereiche, die sich stetig verändern und erneuern. Dieser Prozess schafft eine Orientierung an Normen und Werten, die wir alle vertreten und die sich einem demokratischen Prinzip verschrieben sieht. 11 Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ 5 Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner Ähnlich unserem Vorbildprinzip gegenüber den Kindern spielt hier die Vorbildfunktion der Schulleitung gegenüber dem pädagogischen Team eine entscheidende Rolle. Das Rektorat ist am Vormittag für alle am Schulleben Beteiligten offen und die Schulleitung favorisiert die Kommunikation am Schulvormittag als primärstes Aufgabengebiet. Die gegenseitige freundliche, offene Atmosphäre unter allen Funktionsträgern (Schulleitung, Kollegium, Sekretärin, Hausmeister) ist deutlich spürbar und wird als Leitprinzip im Lebensraum ‚Schule’ für alle lebendig umgesetzt. Die regelmäßig durchgeführten Befragungen innerhalb des Kollegiums der Grundschule ’Bildungswerkstatt Schönbrunn’ spiegeln das Klima und die hohe Arbeitszufriedenheit von uns allen wieder. Die Kinder unserer Einrichtung wurden mit einem vom Schulinstitut für Bildung und Schulforschung entwickelten Evaluationsbogens zum schulischen Leben befragt. In fast allen Bereichen konnten gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden. In regelmäßigen Eltern-Modulen informieren und beraten wir während des Schuljahres unsere Eltern über Bildung und Lernen innerhalb und außerhalb unserer Institution. Wöchentlich hospitieren Lehrkräfte und Schulteams anderer Schulen an unserem Bildungshaus. Jährlich besuchen so mehr als 200 Pädagoginnen und Pädagogen des Landes Baden-Württemberg unsere Bildungseinrichtung als Fortbildungsstätte. Die Fortbildungsangebote stehen allen Kolleginnen und Kollegen kostenfrei zur Verfügung. Die bestehenden Kooperationen mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und dem Seminar für Lehrerausbildung Mannheim ermöglicht Studierenden und Berufsanfängern einen Einblick in bevorstehende Aufgaben und Arbeitsfelder ihres Berufslebens. 6 Schule als lernende Institution Um das PANTA RHEI der dargestellten Prozesse und Entwicklungen zu optimieren, ist ein stetiger gegenseitiger Austausch von Nöten. Als offizielles Forum des gegenseitigen fachlichen, personellen wie administrativen Austauschs dient unser Pädagogisches Management (POWWOW) am Mittwochnachmittag. In diesem Management diskutieren und erörtern wir gemeinsam mit der Schulleitung aktuelle Fragestellungen und weitreichende Zielstellungen und deren Umsetzungsmöglichkeiten. Unser teamorientierter Ansatz setzt sich in unserer Arbeit untereinander fort. Wir treffen uns in einzelnen Kleingruppen bedarfsorientiert über kürzere oder längere Zeiträume, um gemeinsam Themen, Fragestellungen oder Material zu erarbeiten und zusammenzutragen. Die Sicherung der Unterrichtsqualität verlangt von uns eine kontinuierliche und fachlich fundierte Fortentwicklung der in der Schulentwicklung verankerten Bereiche. Um diese Fortentwicklung zu sichern, sind wir auf einen neigungsorientierten Einsatz unsererseits bedacht. So machen wir uns unsere besonderen fachlichen, künstlerischen, kommunikativen oder administrativen Fähigkeiten bedarfsorientiert für das System ‚Schule’ nutzbar. Um unseren permanenten fachlichen und pädagogischen Austausch zu gewährleisten haben wir eine eigene Schul-Cloud eingerichtet. Alle unsere Daten werden sowohl im ’Local Area Network‘ als auch im `Global Network` vernetzt und zugänglich gemacht. Auch das Sekretariat und das Rektorat ist in diese logistische Struktur eingebunden. Dies zeichnet uns als kommunikative Institution besonders aus. 12