Auf dem Weg zur Führungskraft

Transcrição

Auf dem Weg zur Führungskraft
E12
BERUF&KARRIERE
EXTRA MASTER & MBA
rHEINISCHE POST
SAMSTAG, 8. MÄRZ 2014
Neue Perspektiven dank MBA – auf internationalen Märkten
Der Berufsalltag deutscher Manager wird
zusehends globaler.
Doch wer im Privaten
weltgewandt und offen ist, muss nicht
zwingend mit den geschäftlichen Gepflogenheiten anderer
Länder zurechtkommen.
Sotiris Politis wollte seine Management-Qualitäten weiter
perfektionieren – und ganz nebenbei sein interkulturelles
Know-how auszubauen. So
entschied sich der DiplomKaufmann parallel zu seiner sicheren Anstellung für eine
zweijährige, berufsbegleitende
akademische Weiterbildung.
Im Interview spricht er über
den Part-Time MBA an der
WHU – Otto Beisheim School
of Management.
Herr Politis, wieso entschieden
Sie sich für ein berufsbegleitendes Studium?
POLITIS Nach meinem Studium
zum Diplom-Kaufmann war
ich bei Henkel für den globalen
Roll-out einer e-Sourcing-Applikation zuständig. Da ich das
Sotiris Politis hat ein MBA-Studium absolviert.
FOTO: PRIVAT
Verlangen und Bedürfnis hatte,
mich nach dem Erststudium
weiterzuentwickeln, mich dabei aber nicht in einem Bereich
spezialisieren, sondern ein
fundiertes Managementwissen erzielen wollte, habe ich
mich für einen MBA entschieden. Das Programm sollte
Theorie und Praxis sowie Internationalität vereinen. Ich habe
berufsbegleitend studiert, um
auf diese Weise die erlernten
Themen in der beruflichen
Praxis unmittelbar anwenden
zu können. Auch das Wissen,
das ich durch den Austausch
mit Kommilitonen aus den unterschiedlichsten Branchen erlangen konnte, war wichtig.
Welche Art von Wissen stand in
Ihrem MBA-Studium im Vordergrund?
POLITIS Zum einen wurde an
der WHU stark auf das Thema
„Management und Werte“ geachtet, also auf Fragestellungen wie beispielsweise „Wie
möchte ich als Führungskraft
auftreten und was sind die
Werte, aus denen ich meine
Handlungen und Entscheidungen ableite?“. Ich denke,
das ist ein zentraler Punkt, der
im Erststudium meist nicht berücksichtigt wird, da mehr
Wert auf Theorie gelegt wird.
Außerdem habe ich durch die
Auslandsaufenthalte in Indien,
China und den USA auch einen
Einblick in Unternehmen in
anderen Regionen erhalten
und verstehe deren Perspektiven nun besser.
Inwiefern hat sich Ihr MBA-Abschluss auf Ihren beruflichen
Erfolg ausgewirkt?
POLITIS Mittlerweile arbeite ich
bei Bayer CropScience und bin
dort für ein globales Materialportfolio zuständig, so dass der
Austausch mit Kollegen und
Lieferanten in anderen Ländern essentiell ist. Hier macht
sich mein international ausgerichtetes MBA-Studium vor allem bezahlt. Kürzlich war ich
für zwei Wochen in Indien und
traf dort Lieferanten und Kollegen, um die Produktion vor Ort
PRAXIS
Seminar für
Manager zum
Thema Leistung
Auf dem Weg zur Führungskraft
An der Hochschule Niederrhein gehört es zur Ausbildung der Master of Business Administration (MBA) dazu, dass künftige
Manager reale Projekte aus der Praxis übernehmen. So erlernen sie wichtige Fähigkeiten für ihre künftige Führungsrolle.
VON ISABELLE DE BORTOLI
Sich selbst führen können, bevor man andere führen kann –
das ist für Stefan Scheidt, Unternehmensberater und Management-Coach, einer der
Grundpfeiler in der Entwicklung eines guten Managers.
Hinzu kommen: Angst- und
Barrierefreiheit beim Betreten
neuer Territorien, Effizienz,
eine enorm hohe Eigenständigkeit – denn eine Führungskraft muss sich selbst Orientierung geben können – sowie die
Fähigkeit zur Selbstreflexion
entwickeln. „Ohne Selbstreflexion kann ich als Führungskraft keine Selbstständigkeit
erreichen“, sagt Scheidt. Damit die Führungskräfte von
morgen den Anforderungen an
sie auch gerecht werden, vermittelt er all diese Dinge den
MBA-Studenten der Hochschule Niederrhein am Standort Mönchengladbach.
Die Teilnehmer des berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiums kommen aus den unterschiedlichsten
Branchen
und haben nach zwei Semestern theoretischen Studiums
im dritten Semester die Möglichkeit, das Erlernte in einer
sogenannten „Field Study“ In der sogenannten Field Study entwickeln die MBA-Studenten der Hochschule Niederrhein nicht nur reale Projekte für Unternehmen – sie lerpraktisch anzuwenden. Analy- nen auch viel über das eigene Agieren in der Gruppe und die selbstständige Entscheidungsfindung. Dozent und Unternehmensberater Stefan
se- und Problemlösefähigkei- Scheidt (2.v.r.) steht unterstützend zur Seite.
FOTOS: ISABELLA RAUPOLD
ten sind gefragt. Dafür übernehmen die Studenten meist ren Empfehlungen für die StaBERUFSBEGLEITEND
in zwei Gruppen á fünf Leuten keholder“, sagt Harald Vergosein reales Projekt eines Unter- sen, Professor für Betriebswirtnehmens. „Die Studenten be- schaftslehre und an der HochDas MBA-Studium in Mönchengladbach
kommen Projekte aus Berei- schule Niederrhein verantchen, mit denen sie noch nie wortlich für das MBA-ProStudiengang Die
Zielgruppe Der MBA an der
etwas zu tun hatten – sie betre- gramm.
Hochschule Niederrhein richtet Studentengruppe ist mit zehn
ten also neues Terrain. Zudem
Stefan Scheidt begleitet die
Personen pro Semester
sich an berufstätige
müssen sie sich innerhalb der Studenten auf diesem Weg als
überschaubar. Rund
Akademiker, die vor der
20 Stunden pro Woche müssen
Übernahme von ManagementGruppe selbst organisieren“, Supervisor und Field Studydie Studenten über zwei Jahre
Verantwortung stehen oder
sagt
Stefan
Verantwortliinvestieren. Das Studium kostet
diese bereits innehaben.
Scheidt.
cher.
„Die
„Die Studenten
3120 Euro pro Semester.
Mediziner,
Ingenieure,
Juristen
Im vergangeHochschulen
stehen vor reellen
oder Wirtschaftswissennen Semester
benötigen Leu- Wochenlanges Engagement: Auf
Weitere Infos unter
schaftler – der Hintergrund ist
unternehmerischen te mit Berufs- Folien und Flipcharts entwickelwar etwa ein
http://mba.hs-niederrhein.de/
gemischt.
erfahrung, die ten die Studenten ihre Ideen.
Startup-VorhaFragestellungen“
den Studierenben Grundlage
Stefan Scheidt,
den die Sicht
der Field Study.
Unternehmensberater
eines PraktiÄrzte aus der
Region überlegen, ob sie eine kers vermitteln. Und die Pra
xisprojekte sind ein Gewinn für
Weiterbildungs-Institution
gründen sollen, die sich mit alle Seiten: Für die Hochschu
Wirtschaft einerseits und mit le, die interessante Projekte ge
Werten und Ethik andererseits nerieren kann, für die Unter! beschäftigt. Diese „Akademie nehmen, die sinnvolle Ideen
für Führung und Werte“ aus- für ihre Projekte erhalten, und
"#$%&$"'
()%$ "%)$$ *
zugestalten, war Aufgabe der für die Studenten, die vor reelWHU Campus Düsseldorf
+, -
, !, +,
MBA-Studenten. „Nach Unter- len unternehmerischen He+
.
, 2,
MBA (full-time or weekend format)
, , ,
suchung der Marktlage sowie rausforderungen stehen.“
/0,
1
Zu diesen HerausforderunInterviews mit den Ärzten gab
es am Ende ein nachvollzieh- gen gehöre es auch, mit ZeitGeneral Management from a Global Perspective
bares Konzept für die Akade- druck umgehen zu lernen und
Development of Leadership Competencies
mie mit Businessplan und die Studenten für Prägnanz,
International Modules: USA, India & China
möglichen Inhalten sowie kla- Struktur und Effizienz zu sen-
kennenzulernen, neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen und mich mit meinen indischen Kollegen auszutauschen. Ich denke zudem, dass
mein Arbeitgeber meine hohe
Motivation schätzt, mich freiwillig berufsbegleitend und in
meiner Freizeit weiterzubilden. Wertvoll ist auch das Netzwerk, das ich an der WHU
knüpfen konnte. Ich habe nicht
nur interessante Menschen mit
den verschiedensten Hintergründen kennengelernt, die
wie ich etwas in der Wirtschaft
bewegen wollen. Viele sind in
den intensiven Studientagen
zu engen Freunden geworden.
sibilisieren. Bei der Bewertung
ist es den Dozenten wichtig,
nicht nur Noten zu geben, sondern diese durch qualitative
Kommentare und Feedback zu
flankieren. „Wir geben etwa
Hinweise, in welche Richtung
sich derjenige noch entwickeln
könnte“, sagt Harald Vergossen.
Eine Besonderheit ist außerdem der persönliche Reflektionsbericht, den jeder Student
am Ende des Praxisprojektes
erstellt. „Der Aspekt der Selbstreflexion
von
Managern
kommt bei allen Hochschulen,
auch in internationalen MBAProgrammen, viel zu kurz“,
„Es gibt nicht nur
Noten, sondern Hinweise zur persönlichen Entwicklung“
Harald Vergossen,
BWL-Professor
sagt Stefan Scheidt. Deshalb
sollen seine Studenten sich
ihre intuitiven Verhaltensweisen bewusst machen und diese
bewerten: Was habe ich persönlich in der Gruppe geleistet? Welche Stärken habe ich
bewiesen, und wo hätte ich andere Wege gehen können? Warum habe ich Entscheidungen
so getroffen und nicht anders?
„So reifen die Studenten nicht
nur fachlich, sondern auch
persönlich.“
Das einsemestrige Praxisprojekt der Hochschule Niederrhein ist laut Harald Vergossen in dieser Form einmalig
im Bereich der MBA-Angebote.
„Das Modul Field Study
kommt vor dem vierten und
damit letzten Semester, in dem
die Masterarbeit verfasst wird.
Die Studierenden haben damit, im Hinblick auf die künftig
an sie gestellten Anforderungen, eine realistische Erfahrung in der Praxis gemacht.“
(rps) Die ESMT European
School of Management and
Technology bietet im Sommer
ein dreitägiges Seminar zum
Thema Leistungsfähigkeit an.
Das deutschsprachige Programm
„Leistungsmanagement“ richtet sich an Manager
mit mehrjähriger Führungserfahrung, die den Erfolg ihrer
Mitarbeiter bei steigender
Komplexität und wachsendem
Ergebnisdruck stärken wollen.
Die Teilnehmer lernen, wie sie
die Leistungsbereitschaft ihrer
Mitarbeiter langfristig erhöhen, ohne deren Motivation
und Gesundheit zu gefährden.
Führung – Resilienz – Stressbewältigung, 2. bis 4. Juni, Schloss
Gracht, Erftstadt-Liblar bei Köln,
www.esmt.org/usw-lm
Infos über
MBA-Fächer
(rps) Wer über ein MBA-Studium nachdenkt und sich näher
informieren möchte, hat auf
der Messe QS World MBA Tour
am 13. März in Hamburg und
am 15. März in Frankfurt die
Gelegenheit, direkt mit führenden Anbietern zu sprechen. Zu
den Ausstellern zählen etwa
die
Mannheim
Business
School, WHU, Bentley University, IE Business School und die
Universität St. Gallen.
www.topmba.com/events/qsworld-mba-tour/europe
ONLINE-SERVICE
Psychologie Warum
Kindertraumberufe doch wahr
werden
Tipps Wie Sie beim neuen
Arbeitgeber die letzte Kündigung
erklären
Studie Frauen holen im
Berufsleben auf
www.rp-online.de
www.ngz-online.de
WHU – Otto Beisheim School of Management
Campus Düsseldorf, Erkrather Straße 224a,
40233 Düsseldorf, Germany
Full-Time MBA
Phone +49 261 6509-141
[email protected]
SYSTEMAKKREDITIERT
nach
durch
Part-Time MBA
Phone +49 261 6509-670
[email protected]

Documentos relacionados