Effizient und zugleich kostensparend

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Effizient und zugleich kostensparend
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S P O RT
DER KOMMENTAR
AM SAMSTAG
Die Kluft droht
zu wachsen
VON LAURENT SCHÜSSLER
Die Anforderungen an die
Sportvereine wachsen beständig. Bei den größten unter ihnen (in Luxemburg) werden
bereits Umsätze in quasi der
Höhe eines Kleinstunternehmens verwaltet. Das alles – in
der Regel – von freiwilligen
Helfern, die diese Aufgaben in
ihrer Freizeit stemmen. Jene
Clubs, die auf
höchstem
nationalen
Niveau in einer medienträchtigen
Sportdisziplin
aktiv sind,
stoßen aufgrund der
stetig wachsenden Anforderungen zuerst an ihre Grenzen.
Welches Paradox: sportlich erfolgreich, doch organisatorisch
nahe am Abgrund. Die Lösung
wäre das Engagement einer
vollamtlichen Bürokraft. Doch
woher die zusätzlichen finanziellen Mittel nehmen? Zudem
würde sich das Risiko eines
Bruchs zwischen den „bezahlten“ Vereinsmitgliedern und
den Ehrenämtlern innerhalb
kürzester Zeit drastisch erhöhen. Frei nach dem Motto: Wer
bezahlt wird, kann gerne etwas
mehr tun. Welches Dilemma
für die Vereine, bei denen die
mitgliederstärksten nicht daran
vorbeikommen werden, neue
Wege einzuschlagen. Doch die
Zäsur droht auch auf dem
Spielfeld. Immer mehr Vereine
engagieren Spieler, die „Aufwandsentschädigungen“ in
respektablen Höhen erhalten.
Es ist längst kein Geheimnis
mehr, dass zumindest die beiden Topvereine im Luxemburger Fußball den ein oder anderen Profispieler in ihren Reihen
zählen – Fußballer also, die alleine von jenem Geld leben, das
der Club ihnen zahlt.
Wie menschlich ist es da
doch, von den
„Besserverdienenden“
auch ein Plus
an Leistung
zu erwarten.
Eine Erwartungshaltung, die sicherlich nicht nur der eine oder
andere Mitspieler teilt. Sondern
die auch so manch andere Reaktion nachvollziehen lässt. Der
Helfer im Getränkeausschank
beispielsweise, der jedes Wochenende seine freie Zeit in der
Sporthalle verbringt, um dem
Club zu einigen Euros mehr in
der Kasse zu verhelfen, erwartet möglicherweise den Handschlag „seines“ Profispielers.
Auch wenn er es öffentlich
nicht zugeben würde. Immerhin
trägt auch er sein Scherflein
dazu bei, dass eben dieser
Spieler bezahlt werden kann.
Immer das liebe Geld! An ihm
scheiden sich die Geister. Und
es droht, den Luxemburger
Amateursport – der es offiziell
noch immer ist – in den kommenden Jahren vor eine Zerreißprobe zu stellen.
Luxemburger Wort
Samstag, den 25. Oktober 2014
Beim Dossier der administrativen Vereinfachung gibt der Sport den Ton vor
Effizient und zugleich
kostensparend
Datenbank sämtlicher Sport-Infrastrukturen wird geschaffen
n
VOLLEYBALL – Challenge-Cup
Genaue Spieltermine
stehen fest
Nachdem schon seit einiger Zeit
gewusst war, dass Mulhouse in
der zweiten Runde des ChallengeCup im Volleyball Gegner der
Frauen aus Walferdingen sein
wird, ist nun auch die genaue
Terminierung der beiden Begegnungen bekannt. Das Hinspiel in
Walferdingen wird am Dienstag,
dem 11. November, um 19.30 Uhr
angepfiffen, das Rückspiel wird
zwei Wochen später, nämlich am
26. November, ab 20 Uhr in Mulhouse ausgetragen. Die Männer
aus Strassen spielen in der zweiten Runde gegen Hartberg aus
Österreich. Das Hinspiel findet
am Mittwoch, dem 5. November,
in Hartberg statt, das Rückspiel
wird am Mittwoch, dem 19. November, ausgetragen. Beginn ist
jeweils um 19.30 Uhr. (mz)
n
BASKETBALL – Beim Gréngewald
22-jähriger James
ersetzt Macklin
Bei der sportärztlichen Untersuchung will der Staat künftig 300 000 Euro einsparen.
VON PIERRE GRICIUS
Ob es damit zusammenhängt, dass
innerhalb der Regierung Bettel der
Sport ein eigenständiges Ministerium bildet – vorher war er eine Ministerialabteilung –, sei dahingestellt, jedenfalls demonstriert Minister Romain Schneider derzeit ein
neues Selbstbewusstsein und gibt
in einigen nicht unwesentlichen Bereichen den Regierungskollegen den
Ton vor.
Die geplante Schaffung einer nationalen Datenbank für die Sportinfrastrukturen erfüllt, jedenfalls
von der Absicht her, weitgehend
die Wünsche, die im Zusammenhang mit dem ressortübergreifenden Dossier der administrativen
Vereinfachung vorgebracht werden. Die Prozeduren werden vereinfacht. Bei den Projekten der
Gemeinden, die, falls sie regionalen oder nationalen Charakter haben, seitens des Staates bezuschusst werden, haben die Partner
jederzeit Einblick in den Ist-Zustand des Dossiers, was die Entscheidungswege wesentlich verkürzt und sich im Endeffekt günstig auf den Kostenpunkt auswirkt.
Zusammen mit dem Sigi
Dass das Sportministerium eine
solche grundlegende Aufgabe
nicht im Alleingang schultern
kann, versteht sich von selbst.
Beim Erstellen dieser nationalen
Datenbank waren und sind das
Gemeindesyndikat Syvicol sowie
vor allem der Sigi (Syndicat intercommunal de gestion informatique) wichtige und wertvolle
Partner.
Bei diesem Projekt im Rahmen
des zehnten Fünfjahresplans der
Sportinfrastrukturen (2013 bis einschließlich 2017) geht es u. a. darum, ein vollständiges Inventar der
Infrastrukturen (Spielfelder, Hallen, Schwimmbäder usw.) zu er-
stellen, die noch ausstehenden Bedürfnisse auszuloten, um aufgrund der Daten über mehr Planungssicherheit zu verfügen. Da
der schriftliche Verkehr zwischen
den Partnern, Ministerium und
Gemeinde weitestgehend durch
die Online-Korrespondenz ersetzt
wird, einschließlich der Genehmigungen und der Finanzierung,
erhofft man sich einen deutlichen
Zeitgewinn und weniger große
Kosten. „Wir bieten den Gemeinden diese Hilfestellung an und erhoffen uns eine bessere Nutzung
der zur Verfügung stehenden Mittel“, so Minister Schneider gestern beim Vorstellen des ambitiösen Projektes im INS. Die Grundlage für dieses neue, moderne
Instrument wird als Saps (Simplification administrative du processus de subventionnement des infrastructures sportives) bezeichnet.
„Weiße Flecken“ erkennen
Die Daten, die hier gesammelt
werden, sollen es erlauben, „weiße Flecken“ der Sportinfrastruktur zu identifizieren, schneller als
bisher zu handeln und die Budgets besser planen zu können. So
sollen die Gemeinden, die eine bestimmte Infrastruktur planen, Einsicht bekommen in ähnlich gelagerte Vorhaben, die bereits realisiert wurden.
Die Daten werden teils der Öffentlichkeit zugänglich gemacht,
so dass in einer nicht allzu fernen
Zukunft – sechs Monate wurden
genannt – beispielsweise ein Tennis-Interessent sich per Mausklick
informieren kann, wo er nahe an
seinem Wohnort zu welcher Stunde spielen kann.
Dies alles ist gewiss zum Teil
Zukunftsmusik, allerdings scheinen die Programme schon jetzt
weitgehend fertig gestellt zu sein,
so dass sich konkrete Perspektiven ergeben.
(FOTO: MARC WILWERT)
Ab dem Budget 2015 wird auch
innerhalb des Sports gespart, freilich nicht in großem Maß, weil bisher die Gelder in der Regel effizient eingesetzt wurden. So sind
bei den Wassersportaktivitäten am
Oberstausee verschiedene Freizeittätigkeiten künftig gebührenpflichtig, wodurch man sich Einsparungen von 5 000 Euro pro Jahr
erhofft.
Die größten Einsparungen gibt
es bei der sportärztlichen Untersuchung. Die ist auch in Zukunft
unentgeltlich, allerdings werden
diejenigen, die ab 2016 trotz Termins nicht kommen, künftig zur
Kasse gebeten. „Bis zu 30 Prozent
kommen nicht“, so Minister
Schneider zu dieser Unsitte, sich
anzumelden und dann einfach
fernzubleiben. Rund 300 000 Euro
pro Jahr will man dadurch sparen,
dass das für die Untersuchungen
zuständige Personal bezahlt wird
und die Athleten kommen nicht.
In einigen wenigen Fällen, nämlich dann wenn der Organisator eine kommerzielle Firma ist, werden die Gebühren für Polizeieinsätze künftig in Rechnung gestellt
werden. Hier ist neben dem Sport
auch die Kultur (beispielsweise bei
großen Freiluftkonzerten) betroffen. Man geht von Einnahmen in
Höhe von rund 100 000 Euro im
Jahr aus.
n
Im zweiten Halbjahr 2015
Europäische Sportwoche
geplant
Im Rahmen eines informellen
Treffens der Sportminister der
EU-Länder kürzlich in Rom
wurde beschlossen, auf der europäischen Ebene im zweiten
Halbjahr 2015 eine Sportwoche
durchzuführen. Erstmals wurde
auch mit Turin eine Stadt zur
„europäischen Sport-Hauptstadt“ für 2015 gekürt. (pg)
Die Männermannschaft des
Gréngewald hat einen neuen USSpieler verpflichtet. Der 22-jährige Jayon James wird Brandon
Macklin beim derzeit Sechstplatzierten der Nationale II ersetzen.
Der 1,98 m große James kommt
von den Louisiana-Monroe Warhawks und erzielte in der vergangenen Saison durchschnittlich 9,6
Punkte und kam auf sechs Rebounds und 4,7 Assists pro Partie.
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Am morgigen Samstag
Internationales U12-Turnier
in Düdelingen
Morgen organisiert T71 Düdelingen ein internationales Turnier
für U12-Teams. Beim „Giga Kids
Trophy“ werden rund ein Dutzend Mannschaften aus Luxemburg und der Großregion vertreten sein. Das Turnier wird ab
10 Uhr im Centre Sportif René
Hartmann ausgetragen.
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EISHOCKEY – Heute Samstag
Schwierige Aufgabe für
Tornado gegen Châlons
Der Saisonstart in der dritten
französischen Liga verlief für
Tornado alles andere als gut. In
drei Spielen gab es drei Niederlagen. Dass nun ausgerechnet heute
ab 19 Uhr gegen Châlons die
Kehrtwende gelingen sollte, ist
schwer vorstellbar. Vor allem im
Angriff konnte Châlons in seinen
beiden Begegnungen in dieser
Saison (Torbilanz 21:6) mehr als
überzeugen. Dennoch werden die
Luxemburger alles dransetzen, um
dem Gegner so lange wie möglich
Paroli zu bieten. (mz)
alpin:
TV Ski
Männer-Weltcup
TIPP
EUROSPORT – Sonntag von 9.15-10.30
und 12.30-13.45 Uhr: Direktübertragung des Riesenslaloms in Sölden (A)
Infoline 40 20 80
www.shd.lu