Zoo-Tour - Ammerland Touristik

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Zoo-Tour - Ammerland Touristik
Zoo-Tour
Start und Ziel: Schloss Rastede
Länge: 25 km
Vom Schloß aus fahren wir an der 1059 geweihten St.-Ulrichs-Kirche (Abstecher lohnt sich) und am Turnierplatz
vorbei bis zur Mühlenstraße. Auf dem Turnierplatz finden jedes Jahr zahlreiche beliebte Großveranstaltungen statt
(Programm bei der Tourist-Info erhältlich). An der Mühlen-straße biegen wir rechts ab und fahren an Sportanlagen,
Freibad und dem Restaurant Kloster-mühle, das in der alten Rasteder Wassermühle untergebracht ist, die um 1800
von Herzog Peter Ludwig im Schweizerhausstil erbaut wurde, vorbei. Weiter östlich passieren wir dann die Kleeblatt
Klinik. Diese Rehaklinik erhebt sich vor dem Mühlenhof, einem typischen, alten Ammerländer Bauernhaus, das vom
Heimatverein Rastede genutzt wird.
Mühle und Mühlenhof liegen an der Hankhauser Bäke, einem Quellfluß der Jade, der rechter Hand - parallel zur
Mühlenstraße - verläuft. Wir biegen links in die Straße "Am Göhlen" ab und folgen dem Lauf der Bäke - direkt in
die sumpfige Göhlen-Niederung. Früher wurde diese als Rieselfeld für geklärte Abwässer genutzt. Heute bereitet
ein modernes Klärwerk das Brauch-wasser auf, bevor es gereinigt in ein Gewässer eingeleitet werden darf. Vor der
Kläranlage schwenken wir nach links in den Hasenbült ein. Dieser Weg ist bereits auf der ersten Kataster-karte
von 1846 eingezeichnet und besitzt eine interessante Namensdeutung. Ein Bült ist eine kleine Erhebung im
Gelände - und tatsächlich ragt hier eine flache, sandige Bodenwelle in die Göhlenniederung hinein. Die
Bezeichnung "Hasenbült“ kann auf mehrerlei Weise gedeutet werden. Zum einen natürlich nach dem Tier, das hier
vermutlich ideale Lebensbedingungen fand. Vielleich hat das Wort jedoch auch einen ganz anderen Ursprung, so
steht im Altdeutschen "hasan" für glatt. Der Name "Hasenbült" stände dann für einen glatten Buckel, was nicht
unwahr-scheinlich wäre, da dieser aus Sand besteht und somit eine glatte, abgerundete Struktur besitzt. Als weitere
Erklärungsmöglichkeit kann angeführt werden, das das Wort "Hase" ursprünglich allgemein für "Fluß", aber auch
"Wasser" oder "nasses Land" stand. So ist die Redensart "De Has braut", wenn nach warmen Sommertagen
abends die nassen Niederungswiesen, Bäken und Gräben zu dampfen beginnen, zu erklären. Hier ist auch nicht
von dem Tier, sondern vom Wasser die Rede. Da der Hasenbült sich in die nasse Göhlenniederung hineinschiebt,
in der man auch heute noch den "Hasen brauen" sehen kann, ist auch diese Erklärung nicht abwegig. Vom
Hasenbült fahren wir rechts in die Kleibroker Straße ein, der wir nach Osten folgen, bis wir in den Speckweg
einbiegen, im weiteren Verlauf "Weidenstraße" genannt. Hier befinden wir uns mitten im Rasteder Moor. Ein
typisches, linear angeordnetes Moorhufendorf, dessen Höfe in einer Linie parallel zur Straße angeordnet sind und
hofanschließende Hufefluren besitzen, können wir an der Südbäker Straße sehen. Über die Weißenmoorstraße
fahren wir Richtung Norden. Nachdem wir die Lehmder Straße überquert haben, befinden wir uns auf der
Kälberstraße. Über eine Holzbrücke, die uns über das Geestrandtief führt, gelangen wir in die Gemeinde Jade.
Nach einer scharfen Linkskurve geht es geradeaus auf der Kälberstraße bis in den Ort Jaderberg. Nachdem wir
links in die Harkenstraße und dann in die Tiergartenstraße eingebogen sind, befinden wir uns am Tier- und
Freizeitpark Jaderberg. Seit ein paar Jahren wurde der Tiergarten um einen Freizeitbereich mit Wildwasserbahn
und Fahrgeschäften erweitert. Auf der Tiergartenstraße durchqueren wir den Ort Jaderberg, der für seine
Pferdezucht bekannt ist und tatsächlich - zumindest vom Moor aus gesehen - auf einem 7,7 Meter hohen "Berg"
liegt. Am südlichen Ortsausgang verlassen wir die Hauptstraße und biegen in den Hahnermoorweg ein. Bis zum
Alten Lehmder Weg, dem wir nach links folgen, läuft die Zootour ein Stück parallel zur Sandweg-Tour. Von der
Lehmder Straße, in die wir nach links einfahren, haben wir einen herrlichen Blick auf ein weiteres Moorhufendorf,
das um 1800 gegründet wurde, ehemals aus 12 Gehöften bestanden hat und im Volksmund "Die zwölf Apostel"
genannt wird. In diesen Moordörfern wird heute nicht mehr vorwiegend von der Landwirtschaft gelebt, sondern sie
wird z. T. im Neben- bzw. Zuerwerb betrieben. Diese Moore haben sich in den tiefgelegenen, feuchten Gebieten
der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Meereseinbrüche (12-16 Jh.) gebildet, reichte der südlichste Einbruch
des Jadebusens doch bis ins nahegelegene Salzendeich. Nach dem letzten Hof auf der rechten Seite biegen wir
wieder in die Weißenmoorstaße ein. Wir befinden uns jetzt wieder auf der gleichen Route, die wir bereits auf der
Hinfahrt passiert haben, und folgen der Ausschilderung bis zu unser-em Ausgangspunkt, dem Rasteder Schloss.
Die Informationen wurden mit Hilfe des folgenden Buches zusammegetragen:
Margarethe Pauly: Die Straßennamen der Gemeinde Rastede. Band I und II. Hrsg. Bürgerverein Rastede e.V.,
1984 und 1986.
Kartenmaterial zur Zoo-Tour erhalten Sie bei der Tourist-Information Rastede.