Jahresbericht SHZ Hattingen 2010, 2011 03 14
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Jahresbericht SHZ Hattingen 2010, 2011 03 14
Jahresbericht 2010 Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel • Suchtberatung • Drogenberatung • Suchtprophylaxe Vorwort Auf sehr großes Interesse stieß die Fachtagung Jugend sucht Suchthilfe Kooperationen zwischen den Hilfesystemen in Hattingen am 07.07.2010. Die Fachtagung wurde vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der Stadt Hattingen und dem Caritas-Suchthilfezentrum durchgeführt. Mit dieser Fachtagung wurden zum einen Möglichkeiten und Chancen der Kooperation zwischen den Hilfesystemen der Region beleuchtet. Zum anderen wurde der Jugend- und Suchthilfe der Region ein Forum geboten, sich über aktuelle Ansätze der Prävention und Intervention im Kontext von Suchtmittelkonsum auszutauschen. Im Folgenden wird die dazugehörige Information des LWL wiedergegeben: Suchtgefährdung Jugendlicher (Zahlen-Daten-Fakten) Alkohol ist für Jugendliche und junge Erwachsene die (Party-)Droge Nummer eins. 2008 gaben rund drei Viertel der 12 – 17-Jährigen an, schon einmal Alkohol getrunken zu haben. Besorgniserregend ist der ungebrochene Trend zum exzessiven Trinken, dem sog. „Binge-Drinking“ oder „Koma-Trinken“. Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie der BZgA 2008 belegen einen Anteil von 20,4 % der Jugendlichen (12 – 17 Jahre), d.h. jeder fünfte Jugendliche, der in den letzten 30 Tagen Binge-Drinking praktizierte. Für Westfalen-Lippe sprechen wir damit von über 120.000 Jugendlichen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis wären das fast 4.500 Jugendliche. Die o. g. Studie der BZgA aus dem Jahr 2008 beziffert den Anteil der 12- bis 17jährigen Raucher im Vergleich zum Jahr 2001 (28 %) auf 15,4 % in 2008. Für Westfalen-Lippe liegt die Zahl damit bei 92.600 jugendlichen Rauchern. Im EnnepeRuhr-Kreis entspricht das 3.250 jugendlichen Rauchern. Wie weltweit zu beobachten, ist auch in der BRD Cannabis die beliebteste illegale Droge. Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellt Cannabiskonsum ein nicht unerhebliches Problem dar. Der Cannabiskonsum nimmt mit steigendem Lebensalter zu und ist bei den männlichen Jugendlichen und jungen Männern höher als bei den weiblichen. Nach der Drogenaffinitätsstudie gibt es seit 2004 einen Rückgang der Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums für die Altergruppe der 12 – 17-Jährigen, wobei zwischen 2007 und 2008 kein weiterer Rückgang zu verzeichnen ist. Seite 1 von 21 Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 2 von 21 Sie liegt 2008 bei 9,6 % (Westfalen-Lippe 57.700 Jugendliche, Ennepe-Ruhr-Kreis über 2.000). Trotz dieser eher positiven Gesamtentwicklung geht die Zahl der problematischen und intensiven Konsumenten von Cannabis offensichtlich nicht zurück Vor dem Hintergrund der zunehmenden Selbstmedikation und Bezugsquellen über Internetapotheken oder andere Anbieter ist mit einem Anstieg des problematischen Gebrauchs von Medikamenten (rd. 1,4 Mio. Menschen, DHS, 2008) zu rechnen. In den vergangenen Jahren ist das Medikament Valoron ® N (Wirkstoff Tilidin) wieder vermehrt bei Jugendlichen aufgetaucht, die das rezeptpflichtige Medikament missbräuchlich konsumieren. Repräsentative Daten für Jugendliche und junge Erwachsene liegen jedoch nicht vor. Die genannten Werte zeigen, dass sowohl auf die Jugend- als auch auf die Suchthilfe große Herausforderungen zukommen. In Zeiten knapper Kassen ist es daher umso wichtiger, nicht nebeneinander her, sondern miteinander zu arbeiten und vorhandene Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen. Wichtige Voraussetzungen für gelingende Kooperationen sind die: - gegenseitige Kenntnis der Systeme und Strukturen - Grenzen zwischen den Hilfesystemen zu erkennen und zu berücksichtigen und - Berücksichtigung der unterschiedlichen (gesetzlichen) Aufträge. Vertrauen, Verbindlichkeit und persönliche Motivation sind dabei weitere wichtige Eckpunkte. Nicht zuletzt die gegenseitige Wertschätzung, nämlich sich als Experten des jeweiligen Arbeitsfeldes anzuerkennen, trägt entscheidend zu gelungener Kooperation bei. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 3 von 21 Bevor ich im weiteren Verlauf das Angebotspektrum des Suchthilfezentrums darlege, möchte ich bei allen ganz besonders danken, die finanziell dazu beitrugen, dass den Zielgruppen ein effektives und fachlich gutes Angebot zur Verfügung gestellt werden konnte. Dazu gehören insbesondere der Ennepe-Ruhr-Kreis, die Städte Hattingen und Sprockhövel, das Land NRW, die Barmer GEK Ersatzkasse sowie das Bistum Essen. [Der Einfachheit halber wird im Jahresbericht i. d. R. die männliche Form verwendet. Der Bericht kann u. U. dem Anspruch auf Vollständigkeit nicht immer gerecht werden. Ich bitte dies zu entschuldigen.] 1. Strukturqualität 1.1 Name, Träger, Mitgliedschaft, Finanzierung Das Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel (im Folgenden auch SHZ genannt) des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Hattingen-Schwelm e. V. ist für die Städte Hattingen und Sprockhövel zuständig. In Ausnahmefällen frequentieren auch Bürger benachbarter (Kreis-) Städte die Beratungsstellen des Suchthilfezentrums. Zum SHZ gehören die Suchtberatungsstelle (gegründet 1976), die Drogenberatungsstelle (gegründet 1994) und die Suchtpräventionsstelle (gegründet 1992). Der Diözesan-Caritasverband für das Bistum Essen e. V. ist der zuständige Spitzenverband. Das SHZ ist Mitglied bei der Caritas-Suchthilfe e. V. des Deutschen Caritasverbandes. Die Finanzierung des SHZ erfolgt überwiegend aus kommunalen Zuwendungsmitteln sowie aus Mitteln des Landes NRW. Hinzu kommen Caritas-Eigenmittel und Drittmittel, wie z. B. von der Barmer Ersatzkasse. 1.2 Allgemeine Aufgabenstellung, Auftrag, Zielsetzungen, Selbstverständnis Die Stadt Hattingen liegt an der Ruhr im Ennepe-Ruhr-Kreis (40.828 Hektar Gesamtfläche, 339.492 Menschen in neun Städten). In Hattingen leben etwa 58.000 Einwohner auf einer Fläche von 70 qkm. Das Zentrum von Hattingen bildet die Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und verwinkelten Straßen. Hattingen ist gekennzeichnet durch den Übergang vom Industriegebiet (nordwestliche Randlage zu den Großstädten Essen und Bochum) zum Grüngürtel des bergischen Landes. Die Stadt Sprockhövel, mit etwa 26.000 Einwohnern und einer Größe von 48 qkm, liegt südlich von Hattingen in einer Hügellandschaft. Das Stadtbild ist neben den beiden Siedlungsschwerpunkten Niedersprockhövel und Haßlinghausen geprägt von zahlreichen Streusiedlungen. Das Stadtgebiet besteht zu fast 80 Prozent aus Wald und landwirtschaftlich genutzter Fläche. Das SHZ befindet sich auf der Heggerstraße, die sich im Zentrum Hattingens befindet und eine reine Einkaufsstraße ist. Darüber hinaus gibt es seit 1993 eine Außenstelle in Niedersprockhövel und seit 2004 eine in Haßlinghausen. Der Zuständigkeitsbereich der Suchtprophylaxestelle entspricht dem Beratungsstellen. Er erstreckt sich i. d. R. auf Hattingen und Sprockhövel. der Hauptanliegen des SHZ ist es, professionelle Anlauf- und Koordinationsstelle in Fragen zum Thema Sucht, Drogen und Prophylaxe in Hattingen und Sprockhövel zu sein. Es gilt durch Information, Beratung, Betreuung, Behandlung und/oder Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 4 von 21 Vermittlung die Versorgung sowohl von Sucht-/Drogenkranken und -gefährdeten, als auch deren Angehörigen sicherzustellen. Hierdurch wird die Anerkennung der Suchtkrankheit als Familienerkrankung durch das SHZ deutlich. Ziel der Arbeit mit den Klienten ist im ersten Schritt die konkrete Problematik abzuklären, d. h., dem Betroffenen Hilfestellung zur Einschätzung der eigenen Situation zu geben. Gegebenenfalls folgt daraus Motivationsarbeit, um eine Behandlungsbereitschaft zu fördern. Im zweiten Schritt wird das Ziel verfolgt, Hilfestellung zu geben, um die akute Suchterkrankung zu bearbeiten und zu überwinden, oder aber eine Betreuung mit dem Ziel, eine Verschlimmerung der Gesamtsituation zu verhindern. Die Arbeit mit Angehörigen hat zum Ziel, den Angehörigen in die Lage zu versetzen, hilfreich am Erkenntnis- und Heilungsprozess des Betroffenen mitwirken zu können. Jedoch ist auch wichtig und unerlässlich, dass der Angehörige seine eigene Person und Situation nicht aus den Augen verliert. Die Berater leisten Hilfestellung zur Reflexion und zum Umgang mit der eigenen Situation. Dritter Zielschwerpunkt der Arbeit ist es, Aufklärung und Prävention zu leisten, worauf im späteren Abschnitt noch näher eingegangen wird. Die Informationsvermittlung und problemorientierte Beratung findet sowohl in der persönlichen Einzel- und Gruppenberatung als auch in der Online-Beratung statt. In der Beratung beschränkt sich die Aufgabe des Beraters nicht nur auf die Vermittlung von Sachinformationen, sondern es wird versucht, den Problemlösungsprozess durch Reflexion der Lösungsalternativen zu strukturieren und zu steuern. In der Suchtberatung bedeutet dies, die Klienten in ihrem Anliegen umfassend wahrzunehmen und individuelle Hilfen anzubieten, die zur Verbesserung ihrer Lebenssituation beitragen und die kurz- oder langfristigen Perspektiven der Abstinenz bei Abhängigkeitserkrankungen zu fördern. Die Drogenberatung möchte dabei einen Zugangsweg in das bestehende Suchthilfesystem für kurzentschlossene, veränderungswillige Abhängige von illegalen Drogen schaffen. Das Beratungsangebot sollte einen möglichst voraussetzungslosen Erstkontakt ohne Wartezeiten ermöglichen. Die Beratungstätigkeit erfordert eine sehr flexible, an den individuellen Bedarf der Klienten orientierte Vorgehensweise und lässt sich durch folgende Elemente charakterisieren: • Kontaktaufnahme • Erstgespräch • Informationsgespräch • Anamnese und Diagnostik • Erstellung eines Hilfeplanes • Beratungsgespräch, beraterische Unterstützung und Intervention • Motivationsarbeit • Orientierungshilfen • Je nach Indikation, Vermittlung anderer Hilfemaßnahmen Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 5 von 21 1.3 Zielgruppen/Ausschlusskriterien Im SHZ werden abhängigkeitskranke und -gefährdete Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, die den u. a. Gruppen zugeordnet werden können, deren Angehörige (Ehe-/Lebenspartner, Eltern, Kinder etc.) sowie Multiplikatoren informiert, beraten und betreut. Zu unterscheiden sind folgende Gruppen: a) die stoffgebundenen und b) die stoffungebundenen Suchterkrankungen: a) Alkoholabhängigkeit Medikamentenabhängigkeit Nikotinabhängigkeit Drogenabhängigkeit b) Spielsucht bzw. Gaming Essstörungen Ausschlusskriterien beziehen sich insbesondere auf KlientInnen, die absolut keine Krankheitseinsicht bzw. keine Mitwirkungs- und Kooperationsbereitschaft aufweisen. Zudem können KlientInnen von der Beratung, Betreuung und Behandlung ausgeschlossen werden, wenn sie in einem akuten psychotischen Zustand die Einrichtungen aufsuchen. Menschen können nicht betreut werden, bei denen eine psychotische Erkrankung oder hirnorganische Störung aktuell im Vordergrund steht, so dass eine schwerwiegende Einschränkung der intellektuellen Fähigkeiten besteht. Grundsätzlich führt jede Form von Gewaltandrohung und Gewaltausübung zur Beendigung des Kontaktes. 1.4 Umfeld und Rahmenbedingungen Das Versorgungsgebiet (ca. 84.000 EinwohnerInnen) ist eine weiträumige Region, die in und um Sprockhövel eher ländliche, in Hattingen (aufgrund der räumlichen Nähe zum Ruhrgebiet) eher großstädtische Strukturen aufweist. Das Versorgungsgebiet ist durch eine Vielzahl sozialer Brennpunkte und eine hohe Sucht- und Drogenbelastung gekennzeichnet 1.5 Räumliche Erreichbarkeit Das SHZ befindet sich in einem Fachwerkhaus auf der Heggerstraße 11, die eine reine Einkaufsstraße ist und sich im Zentrum Hattingens (historische Altstadt) befindet. In unmittelbarer Nähe liegt das Altstadtparkhaus. Innerhalb von 5 Gehminuten ist das SHZ vom zentralen Bus- und S-Bahnhof zu erreichen. Darüber hinaus gibt es die Außenstellen in Niedersprockhövel und Haßlinghausen, mit genügend Parkplätzen und nah am jeweiligen Bus-Bahnhof gelegen. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 6 von 21 1.6 Zeitliche Erreichbarkeit Die allgemeinen Öffnungszeiten des SHZ sind i. d. R. Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr - 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 Uhr - 13.00 Uhr. Abendsprechstunden können nach vorheriger Terminabsprache durchgeführt werden. Offene Sprechstunden (ohne vorherige Terminabsprache) werden montags - freitags von 10.00 Uhr - 12.00 Uhr und dienstags - donnerstags von 14.00 Uhr - 16.00 Uhr angeboten. Ein expliziter Krisen- und Bereitschaftsdienst wird nicht vorgehalten. Kontakt kann persönlich innerhalb der Sprechstunden hergestellt werden, Heggerstr. 11, 45525 Hattingen, als auch rund um die Uhr über Telefon/Anrufbeantworter unter 02324-92560, Fax 02324-925620 oder E-Mail [email protected] bzw. über die Internetberatung (Caritas-Onlineberatung-Sucht, www.beratung-caritas.de) 2. Personelle Besetzung 2.1 Hauptamtlich Beschäftigte Die Sucht- und Drogenberatungsstellen haben einen Beratungs-Vollzeitkraft-Wert von jeweils 2,0, das Sekretariat von jeweils 0,5 und die Suchtprophylaxestelle von 0,5. 2.2. Honorarkräfte In 2010 wurde mit fünf Honorarkräften zusammengearbeitet. 2.3. Praktikanten Während des Berichtszeitraumes haben drei Praktikantinnen ein Praktikum im CaritasSuchthilfezentrum absolviert. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 7 von 21 Prozess- und Ergebnisqualität 3. Statistik 3.1 Dokumentationssysteme Die Basisdaten wurden auf der Grundlage des Klientendokumentationssystems PATFAK Light und des Dokumentationssystems DOTSYS erhoben (Abb. 1). 3.2 Gesamtbetreuungen Im Jahr 2010 wurden insgesamt 627 Hilfe suchende Personen statistisch erfasst (Abb. 1 und 2) [bei 8 Missing Data], davon waren 30 % weiblich und 70 % männlich (über die Jahre hinweg blieb die prozentuale Verteilung nahezu gleich, sie variiert maximal um zwei Prozentpunkte). Die Klientenzahl unterteilt sich in 508 abhängige/gefährdete Personen (Abb. 5) und 119 Angehörige (Abb. 6). An den Caritas-Suchtprophylaxe-Schulveranstaltungen nahmen insgesamt 970 Personen teil. Die Schulsprechstunden wurden, wie in den Jahren zuvor, wieder von vielen hundert Schülern besucht. 3.3 Gesamtvermittlung - stationäre Maßnahmen Es wurden insgesamt 120 stationäre Maßnahmen vermittelt. Davon waren insgesamt 58 Entgiftungsmaßnahmen (Abb. 8) u. insgesamt 62 Therapiemaßnahmen (Abb. 9). 3.4 Wohnsitz Ihren Wohnsitz in Hattingen hatten 414 Klienten, 118 in Sprockhövel, 18 in den sonstigen EN-Städten und 77 (größtenteils aufgrund eines Umzugs) außerhalb EN. 3.5 Suchtberatung Die Suchtberatung betreute insgesamt 290 Klienten. Davon waren 241 Personen suchtmittelabhängig bzw. -gefährdet, 49 Personen waren Angehörige. Es wurden 22 Entgiftungs- und 27 Therapiemaßnahmen vermittelt. 3.6 Drogenberatung Die Drogenberatung betreute insgesamt 337 Klienten. Davon waren 267 Personen drogenabhängig bzw. -gefährdet, 70 Personen waren Angehörige. Es wurden 36 Entgiftungs- und 35 Therapiemaßnahmen vermittelt. 3.7 Suchtprophylaxe Suchtprophylaxeveranstaltungen fanden für alle weiterführenden zehn Schulen in Hattingen und Sprockhövel statt. Insgesamt wurden 64 Schulseminare durchgeführt. Daran nahmen 32 Klassen mit insgesamt 766 Schülern teil. Für Eltern fanden 7 Veranstaltungen statt, an denen insgesamt 171 Eltern teilnahmen. 33 Multiplikatoren nahmen am Lehrerarbeitskreis teil. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 3.8 Seite 8 von 21 Tabellen 3.8.1 - Betreuungen Im Jahr 2009, dem neunten SHZ-Erhebungsjahr, ist die Anzahl an betreuten als auch in der Prophylaxe erfassten Personen weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Abb. 1: Gesamtzahl der vom SHZ erfassten Personen seit 2001 in den Bereichen Suchtberatung, Drogenberatung und Suchtprophylaxe 2500 2154 1866 2000 1500 1275 1261 1363 2001 2002 2003 1688 1868 1826 1590 1597 2009 2010 1000 500 0 2004 2005 2006 2007 2008 Abbildung 2: Anzahl der vom SHZ dokumentierten Klienten seit 2001 in den Bereichen Sucht- und Drogenberatung 800 700 600 500 400 300 200 100 0 538 676 656 643 627 2007 2008 2009 2010 510 428 322 2001 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 628 612 2002 2003 2004 2005 2006 Abbildung 3: Anzahl der vom SHZ erfassten Personen seit 2001 im Bereich Suchtprophylaxe 1478 1254 1212 1198 1178 847 2001 939 2002 825 2003 2004 2005 2006 2007 2008 947 970 2009 2010 Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 9 von 21 Suchtberatung 290 337 2005 332 309 2004 325 331 288 222 2003 336 340 243 2002 326 302 259 279 2001 139 183 239 189 400 350 300 250 200 150 100 50 0 369 Abbildung 4: Gesamtzahl der vom SHZ dokumentierten Klienten seit 2001 unterteilt in Sucht- und Drogenberatung 2006 2007 2008 2009 2010 Drogenberatung 283 255 289 235 241 267 264 2006 2007 2008 2009 2010 203 211 220 290 271 150 283 265 200 119 139 250 195 189 300 210 350 271 Abbildung 5: Anzahl der vom SHZ dokumentierten Kosumenten seit 2001 unterteilt in Sucht- und Drogenberatung 100 50 0 2001 2002 2003 2004 2005 Suchtberatung Drogenberatung Abbildung 6: Anzahl der vom SHZ dokumentierten Angehörigen seit 2001 unterteilt in Sucht- und Drogenberatung 74 70 42 43 2006 2007 2008 2009 2010 59 20 40 20 24 19 2002 33 44 2001 48 44 53 60 69 80 49 76 46 100 43 37 98 120 0 2003 2004 2005 Suchtberatung Drogenberatung Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 10 von 21 3.8.2 - Stationäre Maßnahmen Die gesundheitlichen Rahmenbedingungen eines Drogenabhängigen sind i. d. R. folgenschwerer, weil als Folge des Drogenkonsums Infektionen mit z. B. Hepatitis C Viren auftreten können. Oftmals dient dem Drogenabhängigen die Entzugsbehandlung im Krankenhaus, neben der Vorbereitung auf eine Therapiemaßname, auch als lebenserhaltende Maßnahme (neuerdings tritt dies aber auch verstärkt bei Alkoholkonsumenten auf). Abbildung 7: Gesamtzahl der vermittelten stationären Maßnahmen seit 2001 unterteilt in Sucht- und Drogenberatung 100 91 91 80 80 60 67 64 49 37 34 33 40 81 76 65 42 72 71 55 52 48 49 39 20 0 2001 2002 2003 2004 2005 Suchtberatung 2006 2007 2008 2009 2010 Drogenberatung Abbildung 8: Anzahl der vermittelten stationären Entgiftungsmaßnahmen seit 2001 unterteilt in Sucht- und Drogenberatung 70 60 50 40 30 20 10 0 60 57 48 42 41 34 20 2001 32 25 18 19 2002 29 14 2003 2004 40 36 33 23 26 22 9 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Abbildung 9: Anzahl der vermittelten stationären Therapiemaßnahmen seit 2001 unterteilt in Sucht- und Drogenberatung 50 43 30 41 39 40 34 31 29 30 27 23 21 19 16 14 20 32 33 35 32 27 22 10 10 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 11 von 21 3.8.3 - Hauptsuchtmittel/Hauptanliegen Abb. 10: Hauptsuchtmittel/Hauptanliegen im Berichtsjahr 2010 Alkohol 202 Heroin 124 108 Cannabis Speed 19 Spielsucht 15 Kokain 13 Gaming 7 Medikamente 5 XTC 2 Essstörung 2 Sonstige 11 Angehörige 119 3.8.4 - Altersstruktur Abb. 11: Alter der Klienten und dazugehörige Anzahl in 2010 unterteilt in weiblich und männlich 12 - 15 Jahre 3 16 - 17 Jahre 3 5 20 18 - 20 Jahre 38 11 21 - 25 Jahre 43 14 26 - 30 Jahre 11 31 - 35 Jahre 11 36 - 40 Jahre 52 41 52 14 41 - 45 Jahre 46 - 50 Jahre 47 35 51 - 55 Jahre 56 - 60 Jahre 63 33 27 18 6 61 - 65 Jahre 5 4 älter als 65 Jahre 5 39 10 weiblich männlich Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 12 von 21 4. (Spezielle) Einzel-, Gruppen- und Projektangebote Im Berichtsjahr 2010 kam es bei den aufsuchenden Maßnahmen zu 6 Vermittlungen ins ambulant betreute Wohnen. In besonderen Fällen wird das persönliche Aufsuchen des Klienten im häuslichen Umfeld erforderlich, so kam es im Berichtsjahr zu 35 Hausbesuchen. In den vor Ort ansässigen Krankenhäusern, Ev. Krankenhaus Hattingen, St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern und Klinik Blankenstein, fanden 38 Patientenbesuche statt. Beratungen in Arztpraxen fanden an 10 Vormittagen statt. 4.1 „FreD“ - Frühhilfeangebot für Konsumenten weicher Drogen Seit 2001 bietet das Caritas-Suchthilfezentrum für jugendliche Konsumenten, die wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz polizeilich erstauffällig bzw. straffällig geworden sind, ein früh interventives Angebot an. Der Kontakt erfolgt durch die Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe, Jugendamt oder Schule. Diese Institutionen nehmen die Erstauffälligkeit zum Anlass und geben Informationen zu den Inhalten des Angebotes sowie zur Kontaktaufnahme mit dem SHZ. Das Frühhilfeangebot für Konsumenten weicher Drogen setzt sich zusammen aus einem Erstgespräch und einer Informations- und Beratungseinheit, die aus einem vierstündigen Kurs besteht. Das Erstgespräch dient dazu, das Angebot vertieft darzustellen, die Konsumsituation des Interessenten zu besprechen und ihn/sie zur Teilnahme zu motivieren. Darüber hinaus zielt das Gespräch darauf ab, die Eignung des evtl. Teilnehmers durch den Ausschluss einer körperlichen Abhängigkeit festzustellen sowie ggf. notwendige suchtspezifische oder psychosoziale Hilfen zu vermitteln. In dem vierstündigen Kurs werden die Themen: Rechtliche Belange Suchtstoffe und ihre Wirkung Gesundheitliche und soziale Aspekte Beratungs- und Hilfesysteme behandelt. Die Gesprächsinhalte unterliegen natürlich der Schweigepflicht. Nach Beendigung des Kurses wird den Teilnehmern/Teilnehmerinnen eine Bescheinigung ausgestellt. Die Teilnahme an einem solchen Kurs belegt, dass die Jugendlichen sich ernsthaft mit ihrer Situation auseinander gesetzt haben. Insgesamt wurde das Angebot im Jahre 2010 sechs Mal angeboten. Mit insgesamt 28 Teilnehmern fanden jeweils ein Einzelgespräch und 2 zweistündige Gruppensitzungen statt. 4.2 Cannabistherapie für junge Konsumenten Die Wirksamkeit von Cannabis und Marihuana hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Entscheidend ist der Gehalt am Rauschwirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC). Dieser hat sich von 10 auf bis zu 25 Prozent erhöht. Jugendliche, die schon früh regelmäßig Haschisch oder Marihuana rauchen, laufen Gefahr, in eine lebenslange Abhängigkeit zu gelangen oder psychische Störungen zu entwickeln, so Experten. Menschen mit einer familiären Neigung zu psychischen Krankheiten Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 13 von 21 erkranken durch regelmäßigen Cannabis-Konsum durchschnittlich etwa acht Jahre früher an Schizophrenie. Neben einer Schizophrenie kann Cannabis auch Depressionen und Angststörungen auslösen. Mit einem neuen Angebot für Hattingen und Sprockhövel hat sich das Caritas-Suchthilfezentrum an junge CannabisAbhängige gerichtet. Junge Menschen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren können an dem Angebot teilnehmen, das in 2007 gestartet wurde. In einem Einzelgespräch und danach sieben verhaltenstherapeutisch orientierten Terminen geht es darum, mehr über die Folgen von Cannabis-Konsum zu erfahren, das Nein-Sagen sowie den Umgang mit Risikosituationen und Rückfällen zu trainieren. 2010 nahmen 7 Personen im Alter von 17 - 21 Jahren an diesem Angebot teil. 4.3 „Lion-kids“ Eine Gruppe für 7 - 12-jährige Kinder aus suchtbelasteten Familien - Ein Gemeinschaftsangebot vom Fachbereich Jugend, Schule und Sport der Stadt Hattingen und vom Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Die Gruppe lion-kids für 7- bis 12-jährige Kinder aus suchtbelasteten Familien feierte im April 2007 ihr vierjähriges Bestehen. In dieser Zeit besuchten im Schnitt fünf Kinder die Gruppe. Die Kinder leben allesamt in sehr problembelasteten Familienzusammenhängen. Ihre familiäre Situation wird von der Suchtmittelabhängigkeit eines Elternteils geprägt. Unberechenbarkeit und Unsicherheit bestimmen ihren Alltag: Wie finden sie ihr Zuhause nach der Schule vor? Sind Vater oder Mutter ansprechbar? Gibt es etwas zu essen? Streiten sich die Eltern? Die Liste der Ängste und Sorgen der Kinder ließe sich unendlich fortsetzen. Meist kommen zur Suchtmittelabhängigkeit des Elternteils andere Problembelastungen hinzu, die den Leidensdruck der Kinder erhöhen: Der Umgang mit ständigen lautstarken bis gewalttätigen Konflikten im Elternhaus, eine schwelende Trennungs- und Scheidungsproblematik, Eltern, die ihre Kinder permanent in Loyalitätskonflikte bringen und Suizidandrohungen. Die Gruppe lion-kids versteht sich als ein sozial- und spielpädagogisches Angebot. Die Gruppe ist der Raum für die Kinder, in dem sie ihre Bedürfnisse einbringen können, Kind sein können. Die Gruppe lion-kids ist ein fortlaufendes Angebot, offen für alle interessierten Kinder in der Altersgruppe 7 - 12 Jahre, in deren Familie aktuell und/oder in der Vergangenheit Suchtproblematik eine Rolle spielt, bzw. gespielt hat. Die Gruppe fand 2010 nicht statt, ist aber bei Bedarf startbereit. 4.4 Gruppe „Erwachsene Kinder von Suchtkranken“ Dieses Therapieangebot richtet sich an „Erwachsene Kinder von Suchtkranken“, die feststellen, dass sie im Berufs- wie auch im Privatleben, insbesondere aber auch in Partnerbeziehungen immer wieder von Ängsten, übersteigertem Verantwortungsbewusstsein, Kontrollbedürfnissen und Schuldgefühlen überwältigt werden. Ziel der Gruppe ist es, die Zusammenhänge zwischen den Kindheitserfahrungen in einer Suchtfamilie und der jetzigen Lebensproblematik aufzuzeigen und aufzuarbeiten. Vor der Gruppenteilnahme ist der Besuch eines vorbereitenden Seminars Voraussetzung. In diesem Seminar, das sich über fünf Abende erstreckt, werden u. a. erste theoretische Zusammenhänge suchtkranker Familiensysteme aufgezeigt. Außerdem werden vorsichtig eigene Kindheitserfahrungen ausgetauscht. Hierbei lernen die Teilnehmer, dass sie mit ihren oft traumatischen Erfahrungen nicht allein Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 14 von 21 sind. Nach Abschluss dieses Seminars können sich die Teilnehmer entscheiden, ob sie an einer geschlossenen Gruppe für „Erwachsene Kinder von Suchtkranken“ teilnehmen möchten. Sechs Personen haben sich nach Abschluss des 5-tägigen Seminars für die Gruppe angemeldet. Die Gruppe fand an 14 Abenden statt und wurde von einer Honorarkraft geleitet. Als Ergebnis der professionellen Begleitung konnte sich ein Stamm von ehemaligen Gruppenteilnehmern finden, der als geschlossene Selbsthilfegruppe weiterexistiert und sich im Jahr 2008 öffnete und auch 2010 Mitglieder aufnahm. 4.5 Rückfallvorbeugungsgruppe für Alkoholabhängige Rückfälle stellen nach Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlungen eher die Regel als die Ausnahme dar oder anders ausgedrückt, der Rückfall lässt sich als Hauptsymptom der Sucht begreifen. Klienten, die den Wunsch haben, abstinent zu leben oder die sich immer wieder trockene Zeiträume in ihrem Leben schaffen wollen, können an der Rückfallvorbeugungsgruppe teilnehmen. Gerade für die Betroffenen, die sich stabilisiert fühlen, ist es wichtig, sich mit dem ungeliebten Thema auseinander zu setzen. Sie beschäftigen sich intensiv mit dem Rückfall, seiner Vermeidung, möglichen Hilfen und seinen individuellen Risiken. Auf der Basis eines Grundgerüstes an Themen und Übungen orientiert sich die konkrete inhaltliche Ausgestaltung einer Gruppe am Bedarf und den Bedürfnissen der Teilnehmer. Im Umgang mit den anderen Betroffenen kann sich jeder Teilnehmer anhand der Übungen und gezielten Informationen ein Handwerkszeug im Umgang mit möglichen Rückfällen erarbeiten. Die Teilnehmer lernen, auf Signale zu achten, um zukünftig einem möglichen Rückfall vorzubeugen. Der Gruppenzyklus umfasste 14 Treffen im wöchentlichen Abstand. Im Jahr 2010 fanden zwei Gruppen statt, mit insgesamt 14 Teilnehmern. 4.6 Führerscheingruppe Wer mit einem Blutalkoholgehalt von weniger als 1,6 Promille auffällt, hat (nach einer Nachschulung) in aller Regel die Chance, den Führerschein wieder zurück zu erhalten. Anders verhält es sich bei höheren Promillewerten. Hier vermutet der Gesetzgeber eine Alkoholabhängigkeit. Da reicht es nicht, nur an den Verstand zu appellieren. Es muss mehr geschehen. Eine Persönlichkeitsund Verhaltensänderung ist nötig, damit man dem „Alkoholsünder“ wieder eine Fahrerlaubnis anvertrauen kann. Geht es doch schließlich um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer - auch die des Fahrers selbst. Durch eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird festgestellt, ob der Kraftfahrer in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach ein Kraftfahrzeug nur noch ohne Alkoholeinfluss führen wird. Die Erfahrung der Kursleiterin zeigt, dass die weitaus überwiegende Zahl der Kursteilnehmer die MPU bestanden und ihren Führerschein zurückbekommen haben. Entscheidend ist, dass sich die Betroffenen mit ihrem Problem auseinandersetzen und den eigenen Umgang mit Alkohol und Drogen klären, und das braucht Zeit. Deshalb laufen die Kurse über 6 Monate, in Einzelfällen mit der Option einer Verlängerung. Der Kurs wird von einer Honorarkraft geleitet. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 15 von 21 4.7 Seniorenfreizeitgruppe Seit März 2008 findet jeden Dienstag von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr die Seniorenfreizeitgruppe statt. Diese Gruppe, die sich als Männergruppe etabliert hat, richtet sich an Senioren ab ca. Mitte 50. Zielgruppe sind abstinente, suchtkranke Männer, die z. B. durch Arbeitslosigkeit oder Verrentung soziale Kontakte zu anderen Menschen vermissen und plötzlich feststellen, wie viel Freizeit sie ohne Arbeit „füllen“ müssen. Die Gruppe, die in Zusammenarbeit Kreuzbund/Caritas angeboten wird, hat sich fünf Ziele gesetzt: • die viele Zeit sinnvoll nutzen • das Leben vielseitig gestalten • das Fröhliche im Leben erkennen • das Schöne im Leben wieder zu sehen • die vielen großen und kleinen Probleme zu meistern lernen. Das Programm der Gruppe wird gemeinschaftlich erstellt. Bei den wöchentlichen Treffen stehen Diskussion und Austausch im Mittelpunkt. In der Regel wird einmal im Monat ein Ausflug oder eine Besichtigung durchgeführt. In 2010 wurden z. B. die Heldenausstellung in Hattingen, das Freilichtmuseum in Hagen und das Opel-Werk in Bochum besichtigt. Durchschnittlich kommen 8 - 10 Männer zu diesen Treffen. Die Gruppe ist für alle interessierten Männer offen. 4.8 Klientenfrühstücksgruppe Das Frühstücksangebot gehört seit Januar 2005 zu den Angeboten des CaritasSuchthilfezentrums. Ohne Vorbedingungen, wie Terminabsprachen oder Verpflichtung zu weitergehenden Schritten im Hinblick auf Beratungs- und Behandlungsziele, kann das Angebot genutzt werden. Das Angebot ist als Hilfe für Suchtmittel- bzw. Drogenabhängige konzipiert, die vorrangig zur lokalen Sucht- bzw. Drogenszene gehören. Es handelt sich in erster Linie um Frauen und Männer, die neben ihrer Sucht- bzw. Drogenproblematik zusätzlich Probleme physischer, psychischer und sozialer Art haben, wie z. B. Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit und massive gesundheitliche Beeinträchtigungen. Hier haben sie die Möglichkeit zu essen, zu „klönen“ und Beratung und Hilfen in Anspruch zu nehmen und somit erste Schritte in Richtung stabilisierender Angebote des Hilfesystems zu gehen. In der praktischen Arbeit hat Schadenminimierung bei den Abhängigen oberste Priorität. Den Prozess der Verelendung in gesundheitlicher und sozialer Hinsicht zu unterbrechen, ist das erklärte Ziel. Alle angebotenen sozialpädagogischen und hygienischen Hilfen dienen diesem Zweck. Grundsätzlich bleibt dabei das weitere Ziel, die Hilfe zum Ausstieg aus der Abhängigkeit, erhalten. Der Schwerpunkt der niedrigschwelligen Arbeit liegt im Aufbau von Beziehungen und Kontakten. Sind diese ansatzweise hergestellt, können sich auf dieser Grundlage neue Perspektiven zeigen und entwickeln. Wer sich an vier Grundregeln hält, also weder Handel noch Konsum von Drogen, keine Gewalt und keine Androhung von Gewalt, kann das Frühstücksangebot im Caritas-Suchthilfezentrum in Anspruch nehmen. Das Frühstück wurde im Jahr 2010 als niedrigschwelliges Angebot 43 Mal angeboten. In der Regel nahmen 10 - 25 Personen daran teil. Dabei kam es zu 607 Klientenkontakten. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 16 von 21 4.9 Psychosoziale Betreuung von Substituierten Die Drogenberatung gewährleistet die ambulante psychosoziale Begleitung Methadon, Polamidon oder Subotex gestützter Konsumenten. Mit der betreuten Substitution (Zusammenarbeit von Arzt und Drobs) sollen Ziele erreicht werden, die die aktuelle Verbesserung gegenüber der vorherigen Lebenssituation darstellen sollen. Zudem soll die Substitution zu einem späteren, nicht vorher bestimmbaren Zeitpunkt, zu einem Verzicht der Opiateinnahme führen. Da eine endgültige Entscheidung zur Substitution von dem behandelnden Arzt getroffen wird, ist eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ärzten wichtig und wünschenswert. Die Psychosoziale Begleitung von Substituierten hat generell die Reintegration in das gesellschaftliche Leben zum Ziel. Die Substitution wird als Anfang eines Weges verstanden, auf dem eine Integration ermöglicht werden soll und eine ausstiegsorientierte Perspektive erarbeitet wird. Positive Ergebnisse lassen sich wie folgt charakterisieren: • Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes • Reduzierung der (Beschaffungs-)Kriminalität • (Re-)Integration in schulische und berufliche Ausbildungen • (Re-)Integration in das Berufsleben • Distanzierung von der Drogenszene • Verminderung der HIV- und Hepatitisinfektionen • Reduzierung von Injektionen • Stabilisierung der Wohnverhältnisse • Ausstieg aus der (Beschaffungs-)Prostitution • Zuerst Verminderung, später Aufgabe des Beigebrauchs • Stabilisierung partnerschaftlicher Beziehungen • Radikale Senkung der Mortalitätsrate Im Erfassungszeitraum 2010 erhielten 79 Klienten ein Substitutionsmittel. 4.10 Betreuung von Klienten in Justizvollzugsanstalten Ein wichtiger Bestandteil der Drogenhilfe ist die Betreuung von Klienten, die sich auf Grund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) in einer JVA befinden. Verstöße gegen das BtMG sind z. B. Erwerb, Besitz, Handel oder Konsum von illegalen Drogen, darunter fallen u. a. Heroin, Kokain, LSD oder Designerdrogen, wie z. B. Ecstasy und Speed. Primär stehen hierbei der Aufbau einer stabilen Beziehung und die Vermittlung in stationäre Hilfeeinrichtungen im Mittelpunkt. 2010 wurden Klienten in den JVA Aachen, Bochum, Münster und Remscheid betreut. 4.11 Niedrigschwellige Angebote Durch die tertiäre Präventionsmaßnahme Spritzentausch soll die Benutzung von einer Spritze durch mehr als eine Person (Needle Sharing) und damit die Verbreitung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis und HIV unter Drogenkonsumenten eingedämmt werden (Safer Use). Außerdem können so Erkrankungen durch verschmutzte Spritzen vermieden werden. Der Tausch kann persönlich bei der Caritas- Drogenberatungsstelle oder anonym an einem Spritzenautomaten erfolgen. Das Caritas-Suchthilfezentrum bevorzugt den persönlichen Tausch und sprach sich gegen einen Spritzenautomaten im Eingangsbereich des Caritas-Suchthilfezentrums aus, was aber nicht heißen soll, dass ein Automat nicht auch sinnvoll sein kann. Die Mitarbeiter möchten aber die Konsumenten möglichst persönlich sehen, um ihnen Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 17 von 21 notfalls auch ärztliche Hilfe anbieten zu können. Ferner werden benutzte (und damit potentiell infektiöse) Spritzen durch das Tauschsystem (auch beim Automaten bei ordnungsgemäßer Durchführung) sicher entsorgt; dies verhindert, dass sich Dritte Nadelstichverletzungen zuziehen und sich so infizieren könnten. Eine neue Spritze wird grundsätzlich nur abgegeben, wenn die Gebrauchte mitgebracht wird, um durch das Caritas-Suchthilfezentrum fachgerecht entsorgt zu werden. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 4582 Spritzen getauscht. 4.12 Krisenintervention Kriseninterventionen und Notfallhilfen wurden während der allgemeinen Sprechzeiten durchgeführt. 4.13 Online-Beratung Sucht rund um die Uhr Anfang des Jahres 2007 bekam das Caritas-Suchthilfezentrum das Angebot, beim Projekt „Online-Beratung des Deutschen Caritasverbandes e. V., Teilprojekt Sucht“ teilzunehmen. Damit wir sicher sein konnten, ob es sich um ein bedarfgerechtes Angebot handelt, führte das Caritas-Suchthilfezentrum eine Zielgruppenbefragung durch. Wir befragten 281 Jugendliche nach ihrer „Wunsch-Kontaktaufnahme“ bei Sucht- bzw. Drogenfragen. Dabei gab fast ein Fünftel an, dies übers Internet machen zu wollen. Dies war Grund genug, an der Online-Schulung Sucht teilzunehmen, um seit 2007 die Online-Beratung Sucht anzubieten: www.beratung-caritas.de 4.14 Alkoholtester-Aktion beim Hattinger Altstadtfest Im Rahmen des Jugendschutzkonzeptes der Stadt Hattingen für das Hattinger Altstadtfest nahm das SHZ mit einem Angebot teil. Mit dem Angebot führte das Caritas-Suchthilfezentrum eine besondere Art ihrer Präventionsarbeit durch. Damit das über die Grenzen Hattingens bekannte Altstadtfest nicht zum Trinkfest wurde, haben sich u. a. zwei Mitarbeiterinnen des CaritasSuchthilfezentrums beim Altstadtfest mit Promilletester bewaffnet und unter das feiernde Volk gemischt, um die Festbesucher auf einen bewussten Umgang mit Alkohol aufmerksam zu machen. Die Zunahme des problematischen Alkoholkonsums bei Jugendlichen ist sehr bedenklich. Dieser Anstieg ist besonders auffällig bei den 16- bis 17-jährigen männlichen Jugendlichen. Jeder zweite Jugendliche in diesem Alter gibt heute an, im letzten Monat mindestens an einem Tag fünf oder mehr Gläser Alkohol getrunken zu haben. Im Jahr 2005 lag dieser Wert noch bei 40 Prozent der Jugendlichen. Aber auch bei den Mädchen nimmt die Bereitschaft zu, innerhalb kürzerer Zeit mehr als fünf Gläser alkoholische Getränke zu trinken. Die Alkoholtester-Aktion entfachte eine breite Diskussion über Trinkverhalten bzw. gewohnheiten insbesondere bei den Jugendlichen. Die Resonanz während und nach dem Altstadtfest war sehr positiv. 5. Präventionsveranstaltungen/Projekte und Teilnahme an Kinder- und Jugendveranstaltungen/Projekten Zusätzlich wurden ► Präventionsveranstaltungen für Teilnehmer aus TOM des HAZ ► Präventionsveranstaltungen für Teilnehmer aus BvB des HAZ ► Präventionsschulungen für Auszubildende der Krankenpflegeschule des Ev. Krankenhauses Hattingen im SHZ durchgeführt. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 18 von 21 5.1 „HAPPs“ Bei der Präventivmaßnahme HAPPs für delinquente Jugendliche des Hattinger Amtes für Jugend, Sport und Freizeit übernahm das Caritas-Suchthilfezentrum die Gestaltung einer 3-stündigen Einheit zum Thema Sucht und Drogen. Insgesamt nahmen an 2 Kursen 12 Teilnehmer in 2010 teil. 5.2 Schulsprechstunden Gemeinsam mit dem Jugendamt Hattingen und dem Jugendamt Sprockhövel wurden die Sprechstunden an den folgenden Schulen, i. d. R. 1 Mal monatlich an jeder Schule, durchgeführt: Gymnasium Holthausen (TIPP`S), Gesamtschule Welper (NEW`S), Hauptschule Niedersprockhövel (KONTAKT) und Realschule Grünstraße (GREEN-INN). 6. Caritas-Märchenmobil Der Caritasverband für das Kreisdekanat Hattingen-Schwelm e. V. bietet das Suchtvorbeugungsprojekt für Kinder, das Märchenmobil, an. Das Märchenmobil tourt seit Sommer 2001 erfolgreich durch Hattingen, Sprockhövel, Schwelm, Breckerfeld und Ennepetal. Im Jahr 2010 kam das Märchenmobil in Hattingen und Sprockhövel insgesamt 6 Mal zum Einsatz: 26.02. - 01.04.2010 St. Christopherus Kindergarten, Bahnhofstr. 23a 45525 Hattingen 12.04. - 14.05.2010 Nikolaus Groß Grundschule, Rüggenweg 11 45525 Hattingen Ökumenischer Kirchentag, Kirchplatz Hattingen St. Januarius Kindergarten, Von-Galen-Str. 7 45549 Sprockhövel St. Christopherus Kindergarten, Bahnhofstr. 23a 45525 Hattingen Waldkindergarten Purzelbäume, Albringhauserstr. 33 45549 Sprockhövel 26.06.2010 26.07. - 27.08.2010 05.10. - 22.10.2010 22.10. - 19.11.2010 7. Caritas-Suchtprophylaxe für Hattingen/Sprockhövel in 2009 7.1 Ziele Prophylaxe ist ein ganzheitlicher und lebenslang angelegter Prozess, eingebettet in die Gesamtbemühungen für ein gesundes und sinnvolles Leben. In der Suchtprophylaxe soll die seelische, geistige und körperliche Gesundheit eines Menschen erhalten und gefördert werden. 7.2 Arbeitsschwerpunkt Die wesentliche Aufgabe von Prophylaxe liegt in der Förderung der Wahrnehmung krankheitsfördernder Verhaltenweisen der Gesamtbevölkerung mit dem Schwerpunkt der Suchtgefährdung. Das beinhaltet, dass Suchtprophylaxe bei den Ursachen von Sucht und Abhängigkeit ansetzen muss. Langfristig soll durch diesen Ansatz eine Verringerung des Suchtverhaltens in der Gesellschaft erreicht werden. Durch die langjährige intensive Prophylaxearbeit können Jugendliche davon abgehalten werden, harte Drogen zu konsumieren, weil nicht auf Abschreckung, Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 19 von 21 sondern auf die Stärkung der Persönlichkeit gesetzt wird. Dies hat zur Folge, dass viele potentielle Konsumenten gelernt haben, sich in Konfliktsituationen andere Hilfsmöglichkeiten zu suchen als in den Drogenkonsum zu flüchten. Auch konnten sie frühzeitig ins Drogenhilfesystem gelangen, um Schlimmeres abzuwenden. Schwerpunkt der Prophylaxe in Hattingen und Sprockhövel ist die schulische Suchtvorbeugung. Dabei ist man auch auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Jugendamtes in Hattingen und Sprockhövel sowie anderen Sucht- und Drogenberatern angewiesen. Angesprochen werden in der Regel die 7. oder 8. Klassen einer Schule. Wichtig und notwendig ist eine Vor- und Nachbereitung mit den Lehrern der Schule. Die Suchtforschung bzw. die Arbeit mit suchtgefährdeten/suchtkranken Menschen hat deutlich gemacht, dass Abhängigkeit nicht erst dann entsteht, wenn junge Menschen mit Suchtmitteln direkt konfrontiert werden. Sieht man sich die Entwicklung von Kindern an, dann lernen sie im Umgang mit anderen Menschen Konflikte zu lösen, Verzichte auszuhalten, Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft zu entwickeln. Dazu benötigen sie ein Übungsfeld und brauchen Ansprechpartner für ihre Sorgen und Ängste. Hier muss suchtvorbeugende Arbeit ansetzen. Somit fällt schon dem Kindergarten die Aufgabe zu, einem Mangel an Selbstwertgefühl und Selbstverantwortung vorzubeugen und die Kontakt-, Beziehungs- und Konfliktfähigkeit intensiv zu fördern. Diese Unterstützung in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern beinhaltet bereits einen großen suchtpräventiven Schritt. Etwa 90 % aller Erstkonsumenten machen ihre ersten anfänglichen Erfahrungen mit Rauschmitteln im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Also in einer Phase, die geprägt ist von pubertärer Entwicklung, Identitätsfindung, Ideenkrisen, schulischer und/oder beruflicher Neuorientierung, Loslösung aus dem Elternhaus etc. 7.3 Qualitätsstandards Als Arbeitsinstrument kommt das Caritas-Suchtprophylaxekonzept 2005 zur Anwendung. Die Prophylaxefachkraft arbeitet eng mit der Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtprävention GINKO e. V. zusammen. Dort werden die eingesetzten Methoden regelmäßig an den neuesten Standards ausgerichtet. 7.4 Dokumentationssystem Seit Anfang 2005 beteiligt sich die Caritas-Suchtprophylaxestelle am elektronischen Dokumentationssystem „DOTSYS“ des Landes NRW. Dort werden landesweit Daten und Zahlen zur Suchtprävention erhoben. 7.5 Statistik - Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten 2010 bestanden im Versorgungsgebiet Hattingen und Sprockhövel zu allen zehn weiterführenden Schulen intensive Kontakte, wie z. B. Lehrerarbeitskreise, Konferenzen, Informations- und Beratungsgespräche, Elternabende u. ä. Suchtprophylaxeveranstaltungen fanden für neun Schulen statt, mit jeweils intensiven Vor- und Nachbesprechungen. Daneben gab es zur Suchtprophylaxe Veranstaltungen mit zwei Institutionen. Es nahmen 32 Klassen mit insgesamt 766 Schülern teil. Mit Eltern wurden zur Suchtprophylaxe sieben Veranstaltungen in Form von Elternabenden durchgeführt, an denen insgesamt 171 Personen teilnahmen. Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 20 von 21 Des Weiteren arbeitete die Prophylaxefachkraft in mehreren Arbeitskreisen mit, z. B. im Arbeitskreis Prophylaxe für den EN-Kreis und in der Landesarbeitsgemeinschaft der Prophylaxefachkräfte des Landes NRW Ginko e. V. In Hattingen und Sprockhövel standen folgende weiterführende Schulen in Kontakt mit der Suchtprophylaxestelle ► Berufskolleg Raabestraße ► Gemeinschaftshauptschule Sprockhövel ► Wilhelm-Kraft-Gesamtschule für den Ennepe-Ruhr-Kreis Sprockhövel ► Gesamtschule Hattingen ► Gymnasium im Schulzentrum Hattingen-Holthausen ► Gymnasium Waldstraße ► Hauptschule Lessingstraße ► Realschule Grünstraße ► Marie-Curie-Realschule im Schulzentrum Holthausen ► St. Georg Förderschule Schulprophylaxe-Seminare an zwei Vormittagen außerhalb der Schule wurden für folgende Schulen durchgeführt ► Gemeinschaftshauptschule Sprockhövel 1 Klasse 26 Schüler ► Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, Haßlinghausen 6 Klassen 161 Schüler ► Gesamtschule Hattingen 5 Klassen 122 Schüler ► Gymnasium im Schulzentrum Hattingen-Holthausen 5 Klassen 139 Schüler ► Gymnasium Waldstraße 4 Klassen 98 Schüler ► Hauptschule Lessingstraße 2 Klassen 38 Schüler ► Realschule Grünstraße 4 Klassen 114 Schüler ► Marie-Curie-Realschule im Schulzentrum Holthausen 2 Klassen 56 Schüler ► St. Georg Förderschule 1 Klassen 12 Schüler Elternabende als Vorbereitung auf die Schulseminare wurden an folgenden Schulen durchgeführt ► Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, Haßlinghausen 1 Abend mit 40 Eltern ► Gesamtschule Hattingen 1 Abend mit 23 Eltern ► Gymnasium im Schulzentrum Hattingen-Holthausen 1 Abend mit 60 Eltern ► Realschule Grünstraße 1 Abend 15 Eltern ► Marie-Curie-Realschule im Schulzentrum Holthausen 1 Abend 33 Eltern 7.6 Weitere Veranstaltungen zur Suchtprävention ► Schulsprechstunde im Schulzentrum Holthausen jeden 1. Mittwoch im Monat ► Schulsprechstunde in der Gesamtschule Hattingen jeden 2. Mittwoch im Monat ► Schulsprechstunde in der Realschule Grünstraße jeden 3. Mittwoch im Monat ► Schulsprechstunde in der Gemeinschaftshauptschule Sprockhövel jeden 4. Mittwoch im Monat ► Projektnachmittag mit 40 Jungendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren von der Handballabteilung des TSG Sprockhövel Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen/Sprockhövel Jahresbericht 2010 Seite 21 von 21 8. Vernetzungsaktivitäten Wie in den Vorjahren waren neben den direkten Klientenkontakten auch die Aktivitäten im Netz der Hilfeleistungen vor Ort und in der Region wichtig und hilfreich. Kooperationspartner Die Kontakt- und Hilfepartner im Jahr 2010 waren Allgemein- und Fachärzte, Ämter und Dienste des EN-Kreises und der Städte Hattingen und Sprockhövel, Diakonisches Werk, Haus Theresia, HAZ, Facharbeitskreise, KISS, örtliche und überörtliche Krankenhäuser, Krankenkassen, Rentenversicherungsträger, Selbsthilfegruppen des Kreuzbundes, der Anonymen Alkoholiker, der Al-Anon, der Guttempler und des Elternkreises, Sucht- und Drogenfachkliniken, ambulant betreutes Wohnen Caritas-BeWo, Verein Sprungbrett, Viktoria Suchtkrankenhilfe u. v. a. Ihnen und all den anderen Beteiligten möchten wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen. 9. Qualitätsmanagement CaSu Qualitätsmanagement-Rahmenhandbuch Zur Entwicklung bzw. Sicherung der Qualität Arbeit wurde das Verfahren des CaSu e. V. Qualitätsmanagement-Rahmenhandbuches (kompatibel mit EFQM und DIN ISO 9001-2000) eingesetzt. Die Mitarbeiter des Caritas-Suchthilfezentrums nahmen u. a. an folgenden Fachkonferenzen und Arbeitskreisen teil: Fachkonferenz Sucht des Ennepe-RuhrKreises, Selbsthilfekonferenz Hattingen/Sprockhövel, Runder Tisch Sucht Hattingen, PSAG Sucht, EN-Drogenverbund, Hagen-Dortmunder-Verbund, AK Kinder aus suchtbelasteten Familien, AK Frauen und Sucht, AK sexueller Missbrauch, AK Märchenmobil, AK Beratung, Qualitätszirkel der Sucht- und Drogenberatungsstellen im Bistum Essen und am Qualitätsmanagementzirkel der Caritas-Suchthilfe -CaSudes Deutschen Caritasverbandes, Regionalgruppe Ruhrgebiet, um sich kontinuierlich an den neuesten Standards zu orientieren. 10. Schlussbemerkung Ich möchte abschließend den Mitarbeitern, den Honorarkräften und ganz besonders den Selbsthilfegruppen danken, die dazu beitrugen, dass zusätzliche, fachlich gute und wichtige Gruppenangebote/-veranstaltungen durchgeführt werden konnten. Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle auf die äußerst konstruktiven Gespräche mit den Vertretern des Ennepe-Ruhr-Kreises hinweisen, die u. a. im Rahmen der Steuerungsgruppe geführt wurden und mich bei allen ganz herzlich bedanken. Hattingen, 14.03.2011 Branko Wositsch Dipl.-Pädagoge Abteilungsleiter