Westernschießen mit Perkussionsrevolvern und
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Westernschießen mit Perkussionsrevolvern und
Test Westernschießen mit Perkussionsrevolvern und Conversions - Teil 1 Dieter Hummel, Michael Mayer, Wolf D. Niederastroth, Jörg Ullrich lappern gehört zum K Handwerk und deshalb kann nicht genug auf stetig wachsende Teilnehmerzahlen aus dem In- und Ausland bei Wettkämpfen des Westernschießens in Deutschland hingewiesen werden. Steigende Starterzahlen und immer neue von Enthusiasten ins Leben gerufene Wettkämpfe neben den Bezirksund Landesmeisterschaften sowie der Deutschen Meisterschaft zeigen die Beliebtheit dieser speziellen Form des Westernschießens. Für die Offiziellen des BDS und den einschlägigen Handel ein Grund zur Freude. Eine stabile, stetig zunehmende Zahl von Schützen beiderlei Geschlechts bei den diversen offiziellen Wettkämpfen im Westernschießen sind beispielhaft 1 für das wachsende Interesse an diesem spannenden Schießsport mit Cowboyund Indianer-Flair wie der Deutschen Meisterschaft Philippsburg Star, German Territorial Roundup, den offenen Landesmeisterschaften zu vermerken. Bei der DM 2011 waren es wieder 244 Cowboys und Cowgirls, die fröhlich, hochengagiert und mit "Spirit of the Game" in den Klassen 1870 (13), 1880 (46) und 1890 (185) antraten. Für alle Funktionäre sollte also gelten, neuen Trends im Schießsport Rechnung zu tragen, ständig das bisherige Angebot an Disziplinen besonders im Hinblick auf ihre Attraktivität für Neuschützen zu überdenken, denn nur mit Nachwuchs haben wir Zukunft. Gleichzeitig sind die Vereine gefordert, Schießstandkonzepte und Trainingsmöglichkeiten für Westernschützen zu schaffen, die sonst abwandern. T rendlinien: Für die Autoren, allesamt Mitglieder der FROCS, der FRiends Of the Centaure Society im RheinMain-Gebiet, mit zusammen über 100 Jahren Sportschützenerfahrung samt Sachkenntnis durch DSBund BDS-Mitgliedschaften gesegnet, dazu der regelmäßig überprüften Zuverlässigkeit, waren diese erfreulichen Entwicklungen Anlass, in einem Praxistest während des Winters 2011/2012 die Tauglichkeit von Perkussionsrevolvern für das Cowboy Action Schießen (CAS) in der BDS 1870er Klasse unter die Lupe zu nehmen. Na- türlich wurden die Ergebnisse mit neutralem Abstand bewertet und nicht durch die rosarote FROCS-Brille betrachtet. Die waffenrechtliche Situation Deutschlands macht es Anfängern und auch erfahrenen Westernschützen leichter, diese Perkussionsrevolver ohne besonderes Bedürfnis auf die gelbe SportschützenWBK zu erwerben. Umfragen und Forumsdiskussionen im Sommer und Herbst 2011 hatten bereits ergeben, dass für 1870 mehrheitlich Perkussionsrevolver der .44er Army-Systeme, und zwar der Muster Colt Model 1860 Army und Remington New Model 1863 Army zum Einsatz kommen, allerdings von unterschiedlichen Herstellern und aus diversen Herstellungsperioden. Perkussionsrevolver und Conversions Böser Bube mit Remington New Model 1863 Army Perkussionsrevolver … Hier und da werden auch Colt Navy-Modelle oder auch mal spaßeshalber Colt Walker und Colt Dragoon geschossen. Letztere sind aufgrund ihres hohen Eigengewichtes und der großen Ladung leider seltene Gäste auf Western-Matches. Auch Repliken des Rogers & Spencer, Starr SA 1863 oder des mächtigen LeMat sind – obwohl technisch interessant – eher die Ausnahme. Aus diesem Grund entschieden sich die Autoren, zunächst nur Neufertigungen des Colt 1860 Army und Remington New Model 1863 Army zu beobachten. Es wurden sowohl Waffen "out of the box" als auch mehr oder weniger überarbeitete Vorderladerrevolver erfasst. Im Rahmen des Tests konnte die Relevanz spezifischer Überarbeitungsmaßnahmen dokumentiert und bewertet werden. In einem zweiten Schritt wurden dann Conversions der genannten Perkussionsrevolver sowie des Colt Open Top Model 1871-72 der italienischen Replika-Industrie aber auch Einzelanfertigungen von Büchsenmachern getestet. Denn auch in Verbindung mit dieser Waffen-Kategorie lassen sich inzwischen einige Trends erkennen. Während Hardcore 1870er Schützen über Jahre ihren Vorderladern treu bleiben – DM 2007 10 Starter, DM 2011 13 Starter - hängen doch eine Reihe Perkussionsrevolverschützen nach ein, zwei Jahren ihre Eisen an den berühmten Nagel, um mit WBK-Grün auf Hinterladerrevolver umzusteigen. Hier jedoch nicht nur auf die üblichen modernen SALook-Alikes wie Ruger Vaqueros in der 1890er Klasse (Minimum-Kaliber .38), oder die altehrwürdigen Colt Single Action Armys samt deren Clone diverser Hersteller, S&W Schofields, Russians oder Armys der Reihe Remington M 1875 oder M 1890 des Hauses Uberti in 1880 im Kaliber und die Open Tops eben. Weil sie wissen, dass genau diese Revolver und nicht die Colt SAA’s Hollywoods die Revolver der Eroberung des Wilden Westens bis in die 1890er waren. Diesem Aspekt Rechnung tragend, griff der LV Hessen des BDS bereits im Herbst 2011 gern die Vorschläge einiger engagierter Conversion-Schützen auf, und ging für die offene Landesmeisterschaft am 21. April 2012 in Philippsburg in die Initiative. Erstmalig besteht dort für die Conversion-Fans die Möglichkeit, in der separaten Klasse "1875 Conversions" zu starten. Hier können sie nun, dem Spirit of the Game sei’s gedankt, endlich unter vergleichbaren Bedingungen antreten. Denn bis dato mussten sie in der Imposantes Feuerwerk der Schwarzpulverladung aus dem Centaure-Richards … die Guten treten mit Colt Long Cylinder Conversion an: im 2011 SciFi-Western "Cowboys & Aliens" 1880er Klasse starten, in der sie systembedingt eher unterlegen waren. Mehr zum besonderen Charme aber auch den Macken der Conversions "40 Plus". Hier stiegen die Starterzahlen seit 2007 um satte 35 % auf 46 in 2011! und Open Tops unten im Test und im folgenden Teil 3. Vielmehr legt ein kleiner, aber ständig wachsender Kreis besonderen Wert auf die historische Korrektheit von Outfit UND Sportwaffen, sucht deshalb fürs Westernschießen die besonderen, ungewöhnlichen, aber ihren Perkussionsrevolvern ÄHNLICHEN Revolversysteme, deren Conversions neuen Westernschützen: Unser/e typische/r Jungwesternschütze/in ist meist Seiteneinsteiger von einem das statische Schießen frönenden Verbands. Er/sie ist im eher mittleren bis gesetzten Alter und wurde mit Bonanza, Karl May-Filmen, Italowestern, John Wayne und Clint Eastwood groß. Die 2 Test Sie/er verfügt häufig über Jahrzehnte solider Schießsporterfahrung, besitzt auf WBK Gelb u. a. einen oder zwei Perkussionsrevolver, meistens Italo-Clone des Remington New Model Army oder Rogers & Spencer. Diese beiden Modelle mit ihren geschlossenen Rahmen und gut sichtbarer Kimme in der Rahmenbrücke haben sich als stabile Schießeisen für die Präzisionsdisziplinen auf 25 m durchgesetzt. Westernschießen hält jung! Demgegenüber hat zwar der eine oder andere unserer Jungwesternschützen/innen einen 1860er Clone, vielleicht sogar einen Centaure oder 2. Generation Colt im Tresor, schießt das gute Stück allerdings wegen der schlecht sichtbaren kleinen Kimme auf dem Hammer selten, traut dazu der Verbindung von Lauf und Rahmen mit dem Haltekeil nicht. Denn dem Colt’schen Offenrahmensystem hängt fälschlicherweise der Ruf an, weniger stabil als die Konkurrenz mit dem geschlossenen Rahmen zu sein. 3 D er Praxistest Vorbereitungen Zwischen November 2011 und Februar 2012 wurden von insgesamt 16 Perkussionsrevolver in Kaliber .44, 14 Conversions bzw. Open Tops im Kaliber.44 und .45 sowie als Außenseiter – dem Vorschlag eines südwestdeutschen Schützen folgend - auch von zwei .38ern – in Form eines Steckbriefs wichtige Wa ff e n daten geprüft, gemessen und dokumentiert, wie Herstellerangaben mit Seriennummer, Modellbezeichnung, dazu Kaliber, Herstellungs-/ Beschussjahr, Lauflänge, Trommelspalt, Zugund Kammerdurchmesser und, soweit bekannt, die bisherige Schussleistung. Wichtig war uns die Erfassung des MIP aller verwendeten Waffen-, Ladungsbzw. Patronenkombinationen auf Basis von Geschossgeschwindigkeitsmessungen. Diese wurde auch für Perkussionsrevolver gemessen, obwohl der BDS bislang auf Überprüfungen des MIP für diese Waffen verzichtet hat. Geschoßgeschwindigkeit messen: Nitro- und Schwarzpulverladungen in Conversions und Open Tops Wegen des Partikel- und Funkenflugs bei den Schwarzpulverladungen wurde die Geschwindigkeit bei allen Laborierungen auf 5 m (V5) gemessen. Das Gros der getesteten Waffen kam aus dem Fundus der 4 Autoren. Darunter waren auch einige, für das Schießen eigentlich zu wertvolle Sammlerstücke. Außerdem meldeten einige "Ferntester" nach Aufrufen im Gun-Forum und Waffen-Online ihre Waffen ein. Mit den Conversions in unserem Besitz konnten wir seltene Büchsenmacher- Aptierungen, jedoch nicht alle relevanten Modelle der Replika-Industrie bedienen. Als Dr. Gorzawski von HEGE, u. a. Generalimporteur von Uberti, von dieser Bredouille erfuhr, stellte er spontan die fehlenden Waffen leihweise aus seinem Neuwaffenlager zur Verfügung. Das großzügige Angebot nahmen wir gern an und testeten seine 5 nagelneuen Uberti-Conversions und Open Tops - auf den Fotos am roten Zettel am Abzugsbügel zu erkennen - ebenso kritisch wie unsere eigenen. Für misstrauische Leser sei angemerkt, dass es sich bei diesen 5 Ubertis nicht um ausgesuchte bzw. für den Test präparierte Revolver handelte. Analog zu den Revolvern V5-Messung: Herausforderung mit Schwarzpulverladungen wurden die eingesetzten Laborierungen dokumentiert. Zwecks methodischer Vergleichbarkeit luden wir die 1860er, 1863er bzw. 1865er Perkussionsrevolver mit externer Ladepresse und 18 gr CH2. Perkussionsrevolver und Conversions Ausgehend Perkussionsrevolver Ladung 1 (L1) Ladung 2 (L2) Ladung 3 (L3) Ladung 4 (L4) Ladung 5 (L5) von den Rundkugel-Gewicht gr 138 138 141 141 141 K a m m e r - Rundkugel-Diameter in .451 .451 .454 .454 .454 maßen wur- SP-Hersteller/Typ CH2 Wano PP Wano PP CH2 CH2 den dann Schwarzpulver gr 18 18 18 45 55 Gries Kaffee Kaffee n. a. n. a. Weichblei- Zwischenmittel-Art Remington RWS RWS RWS RWS rundkugeln Zündhütchen Zündhütchen-Grösse Nr. 10 Nr. 1075 Nr. 1075 Nr. 1075 Nr. 1075 über Gries Ladepresse-Typ Externer Externer Externer Ladepresse Ladepresse bzw. KafTrommellader Trommellader Trommellader fee als Zwi- MIP (BDS)* von/bis 91,8-110,7 72,2-80,1 74,9 148,9 179,1 schenmittel gesetzt, mit in den getesteten Revolvern. Ladungen 1 bis 3 für 1860er, 1863er und 1865er, Ladung 4 für den Dragoon, Ladung 5 für den Walker (Ladedaten ohne Gewähr!) e i n e m .38 Spez. 1(L1) .44 Colt 2 (L2) .44 Colt 3 (L3) .45 Colt 4 (L4) Durchmesser, der ca. .004 in Conversions Nitro-Laborierungen Innen gefettet Innen gefettet Innen gefettet innen gefettet über dem KammerdurchHülse-Hersteller diverse Starline Starline diverse messer liegt. Die Ladungen Geschoss-Form SWC RN FP RN FP RN FP der Nitro- und SchwarzGeschoss-Diameter in .358 .430 .429 .452 pulverpatronen für die Geschoß-Fett unbekannt unbekannt Blue Lube unbekannt Conversions waren ebenfalls Pulver-Hersteller Kemira Kemira Hogdon Accurate standardisiert und so abge- Pulver-Typ N310 N310 Clays Solo 1000 Pulver-Ladung gr 3,5 4,2 4,5 5,9 stimmt, dass der MIP des Geschoss-Gewicht gr 158 200 200 200 BDS von 112,5 mit allen ReZündhütchen-Hersteller CCI Federal Murom CCI volvern im .44er und .45er Zündhütchen-Typ small pistol large pistol large pistol large pistol mag Kaliber sicher erreicht wur- Crimp Roll Roll Roll Roll de. Es kamen ausschließlich MIP (BDS) von/bis* 116,9-139,3 120,9-141,3 133,3-145,3 131,8-155,5 Bleigeschosse -16 BH *in den getesteten Revolvern (Ladedaten ohne Gewähr!) kommerzieller Fertigung mit .38 Spez. 1 (L1) .44 Colt 2 (L2)1 .44 Colt 3 (L3)2 .45 Colt 4 (L4) normal breiter Fettrille zum Conversions SP-Laborierungen innen gefettet innen gefettet innen gefettet innen gefettet Einsatz, keine speziellen GeHülse-Hersteller Winchester Starline Starline CBC schosse mit breiter Fettrille Geschoss-Form RN FP RN FP RN FP RN FP für Schwarzpulver. Geschoss-Diameter in .357 .429 .429 .452 Testaufbau und -ablauf Vor jeder Serie überprüften Autoren und Ferntester, dass sichtbare Schrauben, Laufhaltekeile (Colt) und Korne (!) der Revolver fest und sicher saßen. Lt. Testprogramm sollte jeder Perkussionsrevolver mit insgesamt 6 Serien x 5 Schuss, jede Conversion oder Open Top aber mit jeweils 6 Serien x 5 Schuss Nitro und 6 Serien x 5 Schuss Schwarzpulver – geladen und geschossen werden. Üblicherweise schossen wir mit Conversions und Open Tops zunächst die Nitro-, danach ohne Zwischen- Geschoß-Fett Pulver-Hersteller Pulver-Typ Pulver-Ladung gr Geschoss-Gewicht gr Zündhütchen-Hersteller Zündhütchen-Typ Crimp MIP (BDS) von/bis* Blue Lube Schweizer 2 16 158 Federal small pistol mag Roll 104,3-116,7 Blue Lube Schweizer 4 25 200 Murom large pistol mag Roll 137,5-169,2 Blue Lube Schweizer 4 19,5 200 Murom large pistol mag Roll 136,3-156,1 Blue Lube Schweizer 2 25 250 Murom large pistol mag Roll 200,8-210,3 *in den getesteten Revolvern (Ladedaten ohne Gewähr!) reinigung die Schwarzpulverserien. Wurde ausnahmsweise mit Schwarzpulverlaborierungen begonnen, erfolgte vor dem Wechsel auf Nitro eine Komplettreinigung des Revolvers. Das Schießen fand auf dem geschlossenen Stand des SV Hofheim (www.svhofheim.de) und auf dem offenen Stand der Wiesbadener Schützengesellschaft (www.wsg-ev.de), bei Standtemperaturen zwischen -5 ° C (23 ° F) und 10 ° C (50 ° F) statt. Sechs Serien oder 30 Schuss entsprechen der Tagesschussleistung eines Revolvers anlässlich eines typischen Western-Matches. Nach jeder Serie konnte der Revolver abgewischt werden. Eine weitergehende Reinigung war jedoch nicht zulässig, denn dafür bleibt beim Match zwischen den Stages auch keine Zeit. Wie im Wettkampf in der 1870er und 1880er Klasse üblich, wurden alle Revolver einhändig im Duelist-Stil geschossen, zügig, ohne abzusetzen. Nach jeder Serie wurden Eindrücke des Schützen und des Beobachters, samt evtl. aufgetretener Probleme oder Zwischenfälle dokumentiert. 4 Test "Störungen" während der Serien, z. B. durch herabgefallene Zündhütchen, Zündhütchenreste im System oder nicht zündende Patronen, Schwierigkeiten beim Spannen/Trommeltransport durften wie beim Match mit "Bordmitteln" behoben werden. War das nicht möglich und der Revolver konnte nicht weiter benutzt werden, wurde dies dokumentiert und die Waffe vom weiteren Test ausgeschlossen. Wegen der Wärmeentwicklung durch Schwarzpulverladungen legten wir zwischen den einzelnen Serien Pausen von ca. 5 Minuten/Waffe zur Abkühlung ein. Diese Vorsichtsmaßnahme war bei den Nitroladungen unnötig. In der 1. und der 6. Serie wurde auf 5 m (16 ft) mit uniformem Haltepunkt die BDS-Westernscheibe beschossen, um Präzision auf eine typische WesternschießEntfernung zu dokumentieren aber auch um festzuhalten, ob es im Laufe des Schießens zu einer Veränderung des Trefferbildes bzw. Treffpunktlage kommt. Serien 3, 4 und 5 wurden dann so schnell wie möglich in die Deckung geschossen. G etestet und für gut befunden? Lieblingswaffen Unsere Erhebungen im Vorfeld hatten bereits ergeben, dass Colt Army 1860 Clone beim Westernschießen vor den Remington New Model Armys die Favoriten der Per- Perkussionsrevolver Rahmen "offen" 1 Armi san Paolo 1860/1863/1865 1 2. gen Colt-1860 2 3. gen Colt Dragoon/Walker E.N. Santa Barbara-1863 1 Euroarms-1860/1863 3 FAUL-1860 1 Uberti-1860/1863 Zwischensumme 1 9 7 16 Custom-FAUL-1860 Custom-Uberti-1863 Uberti-.38 SP-1851/1863 Uberti-.44/.45-1860/1863/1871 4 1 7 2 1 1 4 2 2 8 Zwischensumme 2 12 4 16 Total 21 11 32 Conversions/Open-Tops 5 Folgende Gründe für die Präferenz der Colt Armys 1860 wurden uns genannt: größerer Griff. HEGE-Leihgabe im Test kussionsrevolverschützen sind. Etwa 80 % der Starter wählen die 1860er. Umgekehrt bleiben HardcoreRemington-Schützen ihren Präzision auf BDS-Westernscheiben Für die MIP-Berechnung wurde während der 2. Serie die V5 gemessen. Rahmen Total "geschlossen" 2 3 1 2 2 2 1 2 3 2 3 New Model Armys treu. Dass der Trend zukünftig bei Conversions oder Open Tops ähnlich aussieht, können wir derzeit nur vermuten. In Rahmen unseres Programms wurden 21 Revolver des Musters Colt aber nur 10 Remingtons getestet, dazu als Außenseiter ein Rogers & Spencer. Im Gegensatz zu den statischen Präzisionsdisziplinen punkten beim Westernschießen Colt-Vorderladerrevolver mit offenem Rahmen. Schützen, die beim Präzisionsschießen erfolgreich Rogers & Spencer einsetzen, lehnen diesen Revolver nach wenigen Versuchen damit beim Westernschießen ab! sympathische Geometrie von Griff und Hammer, die Colts lassen sich einfach schneller und zuverlässiger spannen und abfeuern, durch die offenrahmige Bauweise geringere Verschmutzung als bei geschlossenrahmigen Revolvern. die Waffe trifft den Punkt, auf den das Korn zeigt. Voraussetzung dafür ist jedoch der saugende Sitz der Trommelachse im Lauf, sowie das auf passende Höhe für den Fleckschuss getrimmte Korn. Die kleine Kimme auf dem Hammer bzw. auf dem Laufansatz bei Open Top oder Long Cylinder Conversions wird unkritisch gesehen. Tuning- und Austauschteile für die 1860er stehen teilweise aus der großen Colt-SAA-Tuningkiste zur Verfügung. Perkussionsrevolver und Conversions D ie italienische Krankheit Präzision systemen Verschleißteile, die Auch mehr als 50 Jahre, Alle geprüften Revolver gern im Match brechen. Für nachdem Aldo Uberti die bringen auf typischen CAS- Nichtpuristen empfiehlt sich ersten Repliken des Colt Entfernungen ausreichende deshalb der Austausch der 1851 Navy baute, sind die Präzision, wenn der Schüt- Blattfeder des TrommelTrommelachsen der Italo- ze dahinter seinen/Ihren stopps/Abzugs gegen eine unzerColts noch immer zu kurz Teil dazu tut. Eine erwähbrechliche oder das Gegenlager im Lauf nenswerte Veränderung von Drahtist zu tief gebohrt. Sie sitzen Treffpunktlage oder Streufeder des ung zwischen der ersten und mit Spiel im Lauf. Zubehörse chs t en handels. Schuss-SeEin mit rie. konnten SA-Systewir nicht feststellen. Draht- anstelle men erfahrener Italo-Repli- der Blattfeder ken tendie- Büchsenmacher kann die ren, dem Feder der Transportklinke historischen wie beim bewährten Ruger Vorbild ent- Vaquero durch eine Kombis p r e c h e n d nation aus Bolzen und unzermit niedri- brechlicher Schraubenfeder Zu kurze Trommelachse beim Italo-Colt gen Kornen ersetzen. In Folge der hohen beim Ohne Korrektur dieses Man- ausgestattet, zu mehr oder Schussbelastung Westernschießen brechen kos verändert sich die Brei- weniger ausgeprägtem Hochte des Trommelspalts in Ab- schuss. Treffer blieben aber auch die gefederten Arme hängigkeit von der Setztiefe innerhalb des weißen Krei- des Trommelstopps geledes Haltekeils. Es gibt dann ses der BDS-Westernscheibe. gentlich. Es ist also sinnvoll, rechtzeitig ein Ersatzteil zu keine reproduzierbeschaffen und ggf. einpasbare Treffpunktlage sen zu lassen. aber früher oder später Funktionsstörunchmiermittel gen, weil sich die MoS2 diverser Hersteller Trommel bei kommt häufig als WaffenVerschmutzung und/ reiniger, Konservierungsoder Kontakt mit mittel und zum Fetten der dem Lauf nicht mehr Schlossteile und Trommeldurch das Spannen achse bei Westernrevolvern des Hammers zum Einsatz. Einer der Auweiterdrehen lässt. toren verwendet seit den 1970ern nichts anderes für tahlqualität seine Lang- und Kurzwaffen. Wegen des härteren Stahls bevorzugt Für's Westernschießen ausreicheneine Reihe ambitio- de Präzision nierter Westernerschleißteile schützen bei Perkussionsrevolvern die seit 1973 Die zweischenkelige Blattleider nicht mehr hergestell- feder für Trommelstopp ten belgischen Centaure, dito und Abzug, die Blattfeder Centaure-Conversion: a l s A u s g a n g s w a ff e f ü r der Transportklinke und Vorbereitung für das Vereine Büchsenmacher- der Trommelstopp selbst schießen von Schwarzsind bei beiden RevolverConversion. pulverpatronen mit HP .357 S S V Im Test bewährte Schmiermittel (von links im Uhrzeigersinn): WD-40 (WD-40 Company Zweigniederlassung Deuschland/Bad Homburg), PTFE Trenn Gel (TEFLON-Paste: HEGE/Messkirch)), Vaseline (Drogerie), HP .357 Hubertus Waffen-Top-Pflege (Friedrich & Hubertus Hofmann/Burghaun) Zum Schmieren von Revolvern beim Verschießen von Schwarzpulverladungen fanden wir es aber ungeeignet! Denn unter der starken Wärmeentwicklung wird der MoS2-Film schnell zähflüssig, Trommelachse und Trommel verbacken u. U. bereits nach ein, zwei Serien, so dass ein Spannen schließlich unmöglich ist. Besonders bei Schwarzpulverladungen - für Perkussionsrevolver oder Conversions - eignen sich Schmiermittel auf Vaselinebasis wie HP .357. Es sollte großzügig auf der Trommelachse UND den Kammeröffnungen über den Geschossen aufgebracht werden. Teflonpaste hat sich in unserem Test als Problemlöser zwischen den Serien bewährt, WD-40 kann als Universalschmiermittel eingesetzt werden. Verfärbungen der Brünierung unter WD-40 halten wir für anekdotisch. ©DHMMWDNJU/2012 15.03.2012 6