Sport und Relax auf dem Rad
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Sport und Relax auf dem Rad
12G1439_COPERTINA TEDESCA 29/01/13 11.42 Pagina 1 Sport und Relax auf dem Rad www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici Provinz Como www.provincia.como.it www.lakecomo.it Sport und Relax auf dem Rad Kultur- und Reiseführer 25 Rundfahrten zu der Geschichte des Radsports: Vom Bergzeitfahren der Profis zum relaxten Fahren der Amateure Provinz Lecco www.provincia.lecco.it www.lakecomo.it Gemeinde Cannobio www.cannobio.net www.procannobio.net Gemeinde Brissago www.brissago.ch www.ascona-locarno.com ITALIA~SVIZZERA ITALIE~SUISSE ITALIEN~SCHWEIZ Le opportunità non hanno confini Repubblica e Cantone Ticino Unione Europea Fondo Europeo di Sviluppo Regionale KOPIE ZUR KOSTENLOSEN VERTEILUNG www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici Sport- und Relaxrundfahrten auf dem Rad Reiseführer für die Provinzen Como und Lecco Tafel 01 . Editorial Der Tourismus darf nicht nur als eine wirtschaftliche Aktivität als solche betrachtet werden, sondern stellt einen Motor zur Bewahrung und Nutznießung des gesamten Gebiets und seiner Ressourcen dar. Insbesondere ist der Radtourismus eine Form des „sanften“ Tourismus, die den Respekt und die vollständige Nutznießung des Gebiets sicherstellt, in dem dieser praktiziert wird. Dank des europäischen Programms der territorialen Zusammenarbeit “Italien – Schweiz 2007-2013”, haben die Provinzen von Como und Lecco mit den Gemeinden von Cannobio (VB) und Brissago (Schweiz – Kanton Tessin) das Projekt Sport und Entspannung auf dem Rad verwirklicht. Die Initiative richtet sich auf zwei Hauptbenutzertypologien von Radtouristen: den Spezialisten und den Nichtspezialisten. Ersterer sucht die körperliche Aktivität agonistischer und nicht agonistischer Art, letzterer zieht eine sanftere Art der körperlichen Aktivität unter Ausnutzung des kulturellen und naturalistischen Angebots des Gebiets vor. Aus diesem Grund werden drei Steckentypen vorgeschlagen: • Zeitfahren – anspruchsvolle Strecken mit Steigung und Zeitmessung der Ergebnisse in Echtzeit • sportliche Strecken – anspruchsvolle Strecken mit Steigung ohne Zeitmessung • entspannende Strecken – Strecken von mittlerem bis geringem Schweregrad, geeignet für alle diejenigen, die einen angenehmen Ausflug mit einem geringeren körperlichen Aufwand genießen möchten. Die Faszination der Herausforderung, der See und die Berge, aber auch die Villen und historischen Monumente …all dies ist per Rad erreichbar. Tourismusabteilung Provinz Como Tourismusabteilung Provinz Lecco Giandomenico Albertella, OB von Cannobio Roberto Ponti, OB von Brissago 3 Inhaltsverzeichnis EINFÜHRUNG: Geschichte neu erleben ..................... 6 DIE RADSTRECKEN ................................................ 8 PROVINZ COMO........................................................ 12 CO01. Zeitfahrstrecke Bellagio - Ghisallo............. 14 CO0101. Kulturelle Rundfahrt Bellagio - Lezzeno .... 16 CO0102. Naturalistische Rundfahrt: Bellagio Lezzeno - Nesso...................................... 20 CO0103. Religiöse Rundfahrt Magreglio - Barni Lasnigo.................................................. 24 CO02. Zeitfahrstrecke Nesso - Colma di Sormano 28 CO0201-A. Künstlerisch / religiöse Rundfahrt Nesso Pognana Lario - Torno............................. 30 CO0201-B. Künstlerisch / religiöse Rundfahrt Sormano Lasnigo - Rezzago................................... 34 GEMEINDE CANNOBIO ............................................. 76 CA01. Zeitfahrstrecke Cannobio - Sant’Agata....... 78 CA0101. Historisch / kulturelle Rundfahrt............... 80 CA0102. Naturalistische Rundfahrt ........................ 84 CA0103. Historisch / kulturelle Rundfahrt............... 88 GEMEINDE BRISSAGO............................................... 92 BS01. Sportliche Rundfahrt Brissago - Mergugno. 94 BS02. Sportliche Rundfahrt Brissago - Cortaccio . 95 BS0101. Religiöse Rundfahrt Brissago Ronco Sopra Ascona ............................... 96 BS0102. Kulturelle Rundfahrt Brissago Ronco Sopra Ascona ............................... 102 TOURISTISCHE INFORMATIONEN .................... 106 CO0202. Geschichtliche Rundfahrt Sormano - Barni - Asso............................ 38 CO0203. Künstlerische Rundfahrt Sormano - Caglio 42 CO03. Zeitfahrstrecke Onno - Valbrona............... 46 Unterkunftsmöglichkeiten “Bike” .................................. 108 CO0301. Religiöse Rundfahrt Valbrona - Provinz Como ............................................................. 109 Lasnigo - Canzo ...................................... 48 CO0302. Gestronomische Rundfahrt Valbrona Asso - Barni............................................ 52 CO0303. Naturalistische Rundfahrt Valbrona Asso - Canzo........................................... 56 Touristische Informationspunkte ................................... 106 Link zu den Webseiten der Behörden............................ 107 Provinz Lecco ............................................................. 110 Gemeinde Cannobio.................................................... 111 Gemeinde Brissago ..................................................... 111 PROVINZ LECCO ........................................................ 60 4 LC01. Zeitfahrstrecke Ballabio - Piani Resinelli.... 62 LC0101. Religiöse Rundfahrt Pasturo - Barzio Cremeno................................................ 64 LC0102. Kulturelle Rundfahrt Introbio - Barzio....... 68 LC0103. Naturalistische Rundfahrt Barzio Introbio - Primaluna - Cortenova.............. 72 5 Einfu--hrung Geschichte neu erleben D er Radsport hat die Herzen tausender Personen erobert, da er Geschichten erzählt: Geschichten von Männern und Frauen, von Orten, Unternehmungen, Anstrengungen. Die in diesem Führer beschriebenen Gebiete bieten viel Erzählstoff zu diesem Thema: in der Tat waren diese Gebiete wegen ihrer besonderen territorialen Beschaffenheit, in der flache Abschnitte urplötzlich in unwegsame Steigungen übergehen, Schauplatz epischer und ergreifender Unternehmungen in der Geschichte des Radsports. Man erinnere nur an die berühmte und scheinbar unbezwingbare Steigung “Muro di Sormano”, die 1960 in die Strecke der Lombardeirundfahrt aufgenommen wurde, um das Rennen selektiver zu gestalten und die drei Jahre lang die Kräfte vieler Radrennfahrer auf eine harte Probe stellte, die sich gezwungen sahen, vom Rad abzusteigen um, dieses vor sich her schiebend, den letzten Fahrradmuseum 6 Streckenteil hinter sich zu bringen. Eine historischer Schatz des Radsports ist auch die berühmte Steigung des Ghisallo, die fest zum Programm der Lombardeirundfahrt gehört, aber auch eine Etappe des Giro d’Italia in den Ausgaben von 1967, 1976 und 2006 war. An dieser Steigung versuchten sich die größten Namen des Radrennsports wie Girardengo, Coppi, Bartali, Gimondi und Moser. Symbol des Ghisallo ist die Wallfahrtskirche am Gipfel der Strecke, in der sich ein Gemälde der Heiligen Jungfrau Maria befindet, das Madonna del Ghisallo genannt wird und von Papst Pius XII. im Jahr 1949 zur Schutzpatronin der Radfahrer erklärt wurde. Eine ergreifende Anekdote erinnert an dieses bedeutende Ereignis. Ein Jahr vorher, am 13. Oktober 1948, startete eine Gruppe von Radrennfahrern von Rom aus, nicht zu einem Wettrennen, sondern zu einer spirituellen Reise: es handelte sich um Fackelträger, die eine Weihfackel aus Bronze mit sich führten, welche in Castelgandolfo von Pius XII. entzündet worden war, um in der Wallfahrtskirche der Provinz Como niedergelegt zu werden. Die Fackel erreichte den Ghisallo am 17. Oktober: die letzten Fackelträger waren Fausto Coppi und Gino Bartali. Die sich im Inneren der Kapelle befindende Fackel erstrahlt seit mehr als sechzig Jahren zu Ehren der “Schutzpatronin der Radrennfahrer Italiens und der Welt”. Seit jenen Tagen begeben sich jedes Jahr zahlreiche Besucher aus ganz Italien dorthin, um die Madonna der Radrennfahrer zu feiern; außerdem werden regelmäßig Treffen und nicht agonistische Radtouren organisiert: zu den wichtigsten Ereignissen gehört das Pasqua del Ciclista, die Giornata Nazionale della Bicicletta, die Rosa Internazionale del Ghisallo, die Giornata mondiale della biciclettina. Neben der Wallfahrtskirche wurde vor kurzem ein Radsportmuseum eingeweiht, das ein umfangreiches historisches Radsportarchiv und eine Sammlung von Erinnerungsstücken des Radsports enthält, darunter die Trikots und Rennräder der größten Radrennfahrer. Zahlreiche historische Radsporterinnerungen findet man auch in der Gegend von Lecco und entlang des Lago Maggiore: die Steigung hoch zu den Piani Resinelli in der Provinz von Lecco oder die von Sant’Agata in Cannobio waren häufig Schauplatz von Radrennen auf Provinz- und Regionsebene. 7 Die Radstrecken U m die Erinnerung an diese Orte wach zu halten und den immer zahlreicher werdenden Liebhabern des Radsports die Möglichkeit zu geben, sich selbst auf die Probe zu stellen, wurden fünf Zeitfahrstrecken entwickelt, die jeweils mit einem Echtzeitmesssystem und permanent installierten Anzeigetafeln am Ziel jeder Strecke ausgestattet sind. Drei befinden sich in der Provinz Como innerhalb des Larianischen Dreiecks, eine in der Provinz Lecco am Eingang ins Valsassina und eines in der Gemeinde Cannobio am Ufer des Lago Maggiore. Die fünf gewählten Strecken unterscheiden sich nicht durch extreme Schwierigkeitsgrade: die Steigungen mit durchschnittlichen Steigungen von 5% bis 8% und Spitzenwerten von 12% liegen im Bereich der Leistungsmöglichkeiten erfahrener Fahrer. Die Zeitfahrstrecken bieten für ihre Benutzer nicht nur interessante technisch-sportliche Eigenschaften, sondern auch einen Mehrwert aufgrund der besonderen naturalistischen und landschaftlichen Besonderheiten: allesamt bieten in der Tat eindrucksvolle und spektakuläre Panoramen auf Berge und Seen. 2 SPORTSTRECKEN IN DER GEMEINDE BRISSAGO • Brissago - Mergugno • Brissago - Cortaccio Schließlich kommen auch all diejenigen Amateurradtouristen auf ihre Kosten, die einen entspannenden – und weniger anstrengenden – Tag auf dem Rad verbringen und die kulturellen und naturalistischen Ressourcen des Gebiets erkunden möchten. Die Relax-Strecken (die alle in der Nähe des Startund Zielpunktes der entsprechenden Zeitfahrstrecken beginnen) sollen eine Alternative zu den Zeitfahrstrecken darstellen, indem sie dem Besucher den Genuss regelrechter Themenstrecken bieten, in denen körperliche Aktivität mit dem Kennenlernen der naturalistisch und kulturell interessanten Ressourcen einhergeht. 10 RELAX-STRECKEN IN DER PROVINZ COMO 3 RELAX-STRECKEN IN DER PROVINZ LECCO 3 RELAX-STRECKEN IN DER GEMEINDE CANNOBIO 3 ZEITFAHRSTRECKEN IN DER PROVINZ COMO • Bellagio - Ghisallo • Nesso - Colma di Sormano • Onno - Valbrona 2 RELAX-STRECKEN IN DER GEMEINDE BRISSAGO 1 ZEITFAHRFAHRSTRECKEN IN DER PROVINZ LECCO • Ballabio - Piani Resinelli 1 ZEITFAHRSTRECKE IN DER GEMEINDE CANNOBIO • Cannobio - Sant’Agata Für die erfahrenen Radtouristen wurden in Brissago auch zwei Sportstrecken realisiert, die im Unterschied zu den vorgenannten Strecken, über kein Echtzeitmesssystem verfügen. 8 Jede Tour ist durch einen eindeutigen Code gekennzeichnet, der in allen Kommunikationsmaterialien des Projektes aufgeführt wird, die auf der Webseite www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici veröffentlicht sind (Roadbooks, georeferenzierte Dateien, Fotos, Kultur- und Reiseführer). Beispiel: BS01 identifiziert die Zeitfahrstrecke von Brissago, BS0101 ist die Entspannungsstrecke 01 in der Nähe der Zeitfahrstrecke, BS0102 ist die Entspannungsstrecke 02, usw. 9 Rundfahrten Gesamtplan 10 11 Provinz Como Zeitfahrstrecken D ie drei in der Provinz Como angebotenen Zeitfahrstrecken befinden sich innerhalb des Larianischen Dreiecks, der zwischen den beiden Ästen des Lario eingekeilten bergigen Halbinsel. Die besonderen morphologischen Eigenschaften des Larianischen Dreiecks, in dem sich flache mit bergigen Gebieten abwechseln und beträchtliche Höhenunterschiede auftreten, ist ideal für sportliche Zeitfahrstrecken, die die Kondition der Radfahrer, die keine Angst vor unwegsamen Steigungen haben, auf eine harte Probe stellen können. Madonna del Ghisallo, Radfahrer-Denkmal 12 Relax-Strecken Einige Strecken zeichnen sich außer durch den sportlichen Wert auch dadurch aus, dass sie ein Teil der Geschichte des Radsports sind. Diese Strecken erinnern an regelrechte “Mythen” des Radsports – einer für alle, Fausto Coppi – und für die Strecke Bellagio - Ghisallo war über diverse Jahre Teil des Giro d’Italia und ist bis heute eine Etappe der Lombardeirundfahrt. Aufgrund der geschichtlich-historischen Bedeutung war es unmöglich, nicht die Steigung Bellagio - Ghisallo in die ausgewählten Zeitfahrstrecken aufzunehmen; die beiden anderen Zeitfahrstrecken, Nesso - Colma di Sormano und Onno - Valbrona, sind, wenn auch unter radfahrhistorischem Gesichtspunkt weniger bedeutend, besonders interessant, wenn man sich den sportlichen und naturalistischen Aspekt vor Augen hält (beide sind Etappen bei den Regional- und Provinzradrennen). Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Colma di Sormano als Teil der Strecke von Nesso bei den Liebhabern des Radsports sehr bekannt ist, da sie den Zielpunkt der berühmten Steigung des “Muro di Sormano” beinhaltet: die Muro wurde 1960 Teil der Lombardeirundfahrt, als Schirmherr Vincenzo Torriani, mit der Absicht, das Rennen selektiver zu gestalten, entschied, diese neue, kurze, aber extrem steile Steigung nach der traditionellen Passage über den Ghisallo vor dem Ziel in Como in die Strecke aufzunehmen. Die gewünschte Wirkung überstieg sogar alle Erwartungen: die Steigung erwies sich als derart hart, dass viele Profis sich gezwungen sahen, vom Rad zu steigen und zu Fuß weiterzumachen. Die Muro di Sormano blieb bei drei Ausgaben bis 1962 im Wettkampfprogramm: in besagtem Jahr stellte Ercole Baldini mit 9’24” den Rekord im Steigungsfahren auf. Danach entschied man, diese zu extreme Steigung aus dem Programm zu nehmen, auch weil das Rennergebnis durch die zahlreichen Anschiebaktionen der Rennfahrer seitens der Zuschauer verfälscht wurde. In der Folge wurde die Straße des Muro über diverse Jahre aus dem Verkehr gezogen; erst vor kurzem wurde sie wieder eröffnet und aufgewertet. Die Relax-Strecken der Provinz Como befinden sich innerhalb des Larianischen Dreiecks und beinhalten eine Reihe von Gemeinden, die sehr gut den gemischten, von See und Bergen geprägten Charakter des Gebiets darstellen. Diese Besonderheit des Larianischen Dreiecks ermöglichte es, Touren unterschiedlichster Typologien zu schaffen, von flachen Strecken mit Blick auf den See bis hin zu den anspruchsvollen Bergstrecken. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, liegen die Ausgangspunkte aller Strecken in der Nähe der Start- und Zielpunkte der entsprechenden Zeitfahrstrecken: • Bellagio - Ghisallo • Nesso - Colma di Sormano • Onno - Valbrona 13 Provinz Como CO01. Bellagio - Ghisallo Zeitfahrstrecke CO01 - CRONOSCALATA BELLAGIO-GHISALLO CO01 - BERGRENNEN BELLAGIO GHISALLO 757.5 m 700 m Elevation 600 m 500 m 400 m Distance Abfahrtort: Zielort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: Maximale Steigung: 14 Bellagio (202 ü.d.M) Ghisallo-Pass (756 Meter) 11 km 584 m 5,3% 11% 11.0859 km 8 km 6 km 4 km 2 km 0 km 205.2 m 10 km 600 m Eigenschaften und Strecke Der Anstieg zum Ghisallo ist 11 km lang, beginnt bei einer Höhe von 202 m in Bellagio und erreicht 756 m an der Wallfahrtskirche der Madonna del Ghisallo, bei einem Höhenunterschied von 584 m. Die ansteigenden Abschnitte weisen eine ziemlich konstante Steigung von durchschnittlich knapp unter 9% und Spitzenwerte bis 11% auf; Teil der Strecke ist auch ein flacher Abschnitt mit einer durchschnittlichen Steigung von ca. 5,3%. Die perfekt ausgebaute Straße verläuft größtenteils durch einen Wald, bietet atemberaubende Panoramen auf den Comer See und auf die Grigne und weist zahlreiche Kehren auf, insbesondere im Schlussabschnitt. Die besten Profifahrer schaffen die Strecke in weniger als 20 Minuten (Paolo Bettini brauchte dafür ca. 19’30” auf der Lombardeirundfahrt von 2005).Von der Abzweigung von der Staatsstraße 583 bis zur Ausfahrt Bellagio folgt man den Wegweisern nach Asso - Ghisallo und ab Bellagio beginnt nach ca. 1,5 km die eigentliche Steigung. Der erste Abschnitt ist auch der anspruchsvollste: ab Mulini del Perlo (km 2,8) folgt di ca. 3 km lange Steigung mit einer durchschnittlichen Steigung von 9% und einem Abschnitt mit einer Maximalneigung von11%. Ein Schild weist auf 8 Kehren hin, die sehr nützlich sind, um wieder etwas zu Atem zu kommen. Bei km 6,0, nahe dem Ort Guello, gewährt die Straße über eine längere Distanz eine Atempause: der zweite, ca. 3 km lange Abschnitt ist in der Tat flach (aus diesem Grund beeindruckt die durchschnittliche Steigung der Steigung nicht). Bei km 8,5 erreicht man Civenna, von wo aus man schöne Ausblicke auf den Seeteil von Lecco genießen kann, insbesondere auf die umliegenden Voralpenmassive. Bei km 9,0 beginnt über eine Länge von 1,6 km der letzte Teil der Steigung mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5%: die Präsenz einer weiteren Reihe von Kehren hilft dem Radfahrer bei der Bewältigung der unwegsamen Steigung. Die letzte erschwerliche Rampe mit 9,7% Steigung endet auf dem Platz vor der Wallfahrtskirche der Madonna del Ghisallo, der Schutzpatronin der Radrennfahrer. Im Inneren der kleinen Kirche befinden sich wichtige Erinnerungsstücke und Andenken an die größten Zweiradchampions, die von diesen gespendet wurden. Neben der Kirche steht das Radsportmuseum, mit einem reichen historischen Archiv, den Trikots und den Fahrrädern der berühmtesten Champions (Bartali, Coppi, Moser usw.). Von Belvedere Romeo genießt man einen herrlichen Ausblick auf den Seeteil von Lecco und die Grigne. 15 Provinz Como CO0101. Bellagio - Lezzeno Kulturelle Rundfahrt DIE HISTORISCHEN VILLEN DES SEES UND IHRE KOSTBAREN PARKS THEMA Der Comer See ist berühmt für seine historischen Villen. Viele davon liegen am Westufer des Seearms von Como, aber auch im Larianischen Dreieck findet man die prunkvollen Paläste und Gärten, die meisten davon in der Gegend von Bellagio. Die Strecke führt an den wichtigsten Villen der Gegend vorbei, um den Besucher in den noblen Prunk vergangener Zeiten eintauchen zu lassen. Der größte Teil dieser Villen, die regelrechte Kunstwerke darstellen, werden dadurch zusätzlich aufgewertet, dass viele berühmte Persönlichkeiten der Geschichte, Schriftsteller und Maler diese als Sitz für ihren Aufenthalt am See wählten: Romane und Gemälde erlangten hier Unsterblichkeit und wurden zu einem Teil der Geschichte. CO0101 - UNTER DEN HISTORISCHEN LANDHÄUSERN DES SEES ZU TRÄUMEN, IST IHRE JUWEL-PARKS CO0101 - SOGNARE FRA LE VILLE STORICHE DEL LAGO E I LORO PREZIOSI PARCHI 294.2 m 290 m ERSTE ETAPPE: BELLAGIO Die Tour konzentriert sich fast ausschließlich auf die Gegend um Bellagio. Nach der Abfahrt am Parkplatz in via Vitali in Richtung Westen, biegt man nach rechts in Via Carcano ab und fährt weiter, bis man die Seepromenade erreicht. In der Nähe der von den Fähren benutzten Landebrücke biegt man nach rechts ab und fährt Via Parco Martiri della Libertà bis zur Kreuzung mit Via Valassina hinauf. Etwas weiter nördlich erreicht man die herrliche Villa Serbelloni, ein Juwel sehr antiker Geschichte, die auf die Landzunge von Bellagio hinausragt, wo gemäß Überlieferung Plinius der Jüngere eine Villa mit dem Namen Tragoedia besaß. Der ursprüngliche Plan der Villa geht auf das 15. Jh. zurück, die Erbauung erfolgte im Auftrag des Marquis Marchesino Stanga. 1788 280 m Elevation 270 m 260 m 250 m 240 m 230 m 20 km 15 km 10 km 5 km 0 km Distance 21.0586 km 220 m 210 m 205.7 m Streckenlänge: ca. 21 km Anschluss an Zeitfahrstrecke: CO01 Bellagio – Ghisallo 16 Ausblick auf Bellagio 17 Provinz Como CO0101. Bellagio - Lezzeno ging sie in den Besitz des Grafen Alessandro Serbelloni über, der ihr Geist und Körper widmete und sich insbesondere auf die Schaffung des immensen Außenparks konzentrierte, in dem er auf einer Gesamtlänge von 18 km befahrbare Straßen, Alleen und Wege bauen ließ. Nach dem Tod des Grafen im Jahr 1826 ging die Villa von einem Eigentümer zum nächsten über und wurde in ein Hotel umgewandelt, das 1959 von Prinzessin Ella Walker an die Rockefeller-Stiftung vermacht wurde. Im Lauf der Jahre beherbergte die Villa zahlreiche illustre Gäste: Kaiser Maximilian I., Leonardo da Vinci, Lodovico il Moro, Bianca Sforza, Kardinal Borromeo, Silvio Pellico, Kaiser Franz I., Königin Viktoria usw. Heute ist die Villa Sitz von Kongressen. Die Gärten, ein eindrucksvolles Gewirr von in der Vegetation eingetauchten Alleen, sind dagegen für die Öffentlichkeit geöffnet: täglich um 11.00 und um 15.30, vom 1. April bis Anfang November, nur mit Führung (im Eintrittspreis inbegriffen). Kehrt man auf Via Valassina zurück, erreicht man nach etwa einem Kilometer in Richtung Süden erneut die SS583, wo sich links die Villa Giulia befindet. Diese sich gegenwärtig in Privatbesitz und nur von außen einsehbare Villa mit ihrem Park und ihrer immensen Baumallee bietet einen herrlichen Blick auf die beiden Seearme. Sie wurde am Ende des 18. Jh.’s im neoklassizistischen Stil im Auftrag des Grafen Pietro Venini erbaut, der sie seiner Frau widmete und ihr ihren Namen gab. Im 19. Jh. wurde der Park mit Statuen, Brunnen und exotischen Pflanzen verschönert, während die Allee mit Zypressen und Magnolien eingesäumt wurde. Gleichzeitig wurde auf der Rückseite der Villa inmitten von Weingärten und Zitronenbäumen eine weitere Allee angelegt. Nach den Grafen Venini ging die Villa in den Besitz von Leopold I., dem König von Belgien, und schließlich an den Prinzen von Flandern über; heute gehört sie der Familie Bonecchi. An der Kreuzung mit SS583 fährt man in westlicher Richtung weiter, kommt am Startpunkt vorbei, und fährt bis zur Kreuzung mit Via Carcano weiter. Dort biegt man nach links ab, um zur Villa Melzi zu gelangen, eine ebenfalls sehr berühmte Villa des Lario. Sie wurde zwischen 1808 und 1813 nach einem Plan des Architekten Giocondo Albertolli im Auftrag von Francesco Melzi d’Eril, dem Vizepräsidenten der Cisalpinischen Republik, dann Erzkanzler des Kulturelle Rundfahrt Italischen Reiches und Freund Napoleons, der diesem den Titel Herzog von Lodi verlieh, erbaut. Der Park der Villa wurde zwischen 1811 und 1815 von Canonica und Villoresi geschaffen: die scheinbar natürliche Verteilung der Vegetation war das Ergebnis langer Studien, um die optische Illusion von Tiefe und Ferne zu verstärken. Vor dem Kaffeehaus, einer ungewöhnlichen Laube im maurischen Stil, befindet sich die Statue von Dante und Beatrice, ein Werk von Comolli, die Liszt zur “Sonata fantasia dopo la lettura di Dante” [Dante-Sonate] inspirierte. Illustre Gäste dieser Villa: Napoleon, Eugenio Beauharnais, Franz Joseph und Ferdinand von Österreich-Ungarn, Umberto und Margherita von Savoyen. Heutiger Besitzer der Villa ist Herzog Gallarati Scotti, der den Park für die Besucher von April bis Oktober täglich von 9.30 bis 18.30 öffnet. Man fährt in Richtung Como weiter, hält sich rechts, und fährt in die Via Giovanni XXIII hinein, die zum Ortsteil San Giovanni führt. Über Via Rienza und danach Via dei Pescatori gelangt man zum See und zur Villa Trotti-Bentivoglio, wo man deren großartigen Park im orientalischen Stil bewundern kann. Die Geschichte des Gebäudes reicht ins Jahr 1752 zurück, als ein Gebäude aus dem 17. Jh. von Marquis Ludovico Trotti in eine prächtige, von einem Garten im italienischen Stil umgebene Villa umgebaut wurde. Im nachfolgenden Jahrhundert modifizierte ein Nachfahre der Familie, nach seiner Rückkehr aus dem Orient, die Fassade in maurischen Stil und schuf einen tropischen Garten mit Wasserspielen und Zierpflanzen orientalischer Herkunft (Japan, China und Korea). Der Park der Villa grenzt an den Garten eines anderen herrlichen Gebäudes an: Villa Trivulzio. Diese wurde im Auftrag des Grafen Paolo Taverna am Ende des 18. Jh.’s erbaut und kurz darauf an Francesco Melzi d’Eril vermietet, der darin während der Arbeiten am Bau der nahen Villa Melzi wohnte. Im 19. Jh. ging das Eigentum an die Adelsfamilie Poldi Pezzoli über, die sie mit zwei seitlichen, mit dem Hauptgebäude durch Galerien verbundene Anbauten erweitern ließen. Die Villa, die sich durch neoklassizistische Linien auszeichnet, beinhaltet einen Zentralen Teil, der von zwei Flügeln umgeben ist, die in Richtung des großen englischen Parks verlaufen. Von besonderem Interesse ist das am Ende des Parks liegende neogotische Mausoleum, das von Carlo Maciachini für Giacomo Poldi Pezzoli am Ende des 19. Jh.’s entworfen wurde. Bezaubernd ist auch die kleine romanische Kirche von Santa Maria di Loppia: bekannt seit dem Jahr 845, besteht sie aus drei Schiffen mit einem stark vorspringenden Querschiff und einer halbkreisförmigen, teilweise nicht originalen Apsis, die auf das 12. Jh. zurückgeht. ZWEITE ETAPPE: LEZZENO Nachdem man den Ort Bellagio verlässt und ca. 8 km auf der S.S. 583 in Richtung Como fährt, erreicht man Lezzeno; folgt man den Ausschilderungen des örtlichen Altenpflegeheims (Casa di Riposo), so erreicht man die Treppe, die zur Eingangsallee von Villa Citterio führt: Dieses im 18. und 19. Jh. errichtete Landhaus ist heute ein Altersheim, dessen Garten für Besucher zugänglich ist – der ideale Ort für eine wohlverdiente kurze Pause. Villa Giulia 18 19 Provinz Como CO0102. Bellagio - Lezzeno - Nesso Naturalistische Rundfahrt SPEKTAKULÄRE AUSSICHTEN AUF DAS WASSER, LICHTKONTRASTE UND ANTIKE LEGENDEN THEMA Die Tour beinhaltet einige der eindrucksvollsten Naturereignisse des Westufers des Larianischen Dreiecks. Insbesondere unterscheidet sich dieses Ufer nicht nur durch seine außergewöhnlichen Panoramen auf den See, sondern auch durch seine besondere territoriale Beschaffenheit, mit steil zum See abfallenden Felsvorsprüngen, die dank der Wasserreflexe in bezauberndem Licht und unterschiedlichsten Farben erscheinen. Der Zauber der Orte, die durch ihre Mächtigkeit beinahe furchteinflößend sind, hat viel zu den lokalen antiken Legenden beigetragen. CO0102 - FORESHORTENINGS AUF DEM WASSER UNTER SPIELEN DES LICHTES IST ES ALTE LEGENDEN CO0102 - SCORCI SCENOGRAFICI SULL’ACQUA TRA GIOCHI E ANTICHE LEGGENDE 294.2 m 290 m 280 m Elevation 270 m 260 m 250 m 240 m 230 m Streckenlänge: 27,8 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO01 Bellagio – Ghisallo 20 27.8275 km 25 km 15 km 10 km 5 km 0 km Distance 20 km 220 m 210 m 209.4 m ERSTE ETAPPE: LEZZENO Die Tour beginnt am Parkplatz von viale Vitali in Bellagio und führt zunächst über die Staatsstraße 583 in Richtung Lezzeno. Nach ca. 3 km gelangt man zur Schlucht des Ponte del Diavolo, die von den dolomitischen Kalksteinhängen des Monte Nuvolone überragt wird. Man sagt, der düstere und geheimnisvolle Ort sei Schauplatz von esoterischen Begegnungen und Hexenritualen gewesen. Man berücksichtige, dass der Ponte del Diavolo auch das Ende der Fußgängerwege ist, die entlang der Strada Regia, dem antiken, durch Brücken und Steige charakterisierten Maultierpfad (einige Abschnitte gehen auf die Römerzeit zurück) entlang des Ostufers des Seearms vom Hauptort Como nach Bellagio verlief. Wenn man ca. 3 km lang die Straße hinunterfährt, sieht man die steilen, auf den See hinausragenden Klippen der Sassi Grosgalli, wo sich auf Höhe des Wassers die Grotta dei Bulberi, eine nur mit dem Boot erreichbare Höhle, befindet, die wegen der in ihrem Inneren vom Sonnenlicht verursachten Farbeffekte berühmt ist. Die larianischen Historiker erzählen, dass sich die größten Fische des Sees, die legendä- Hafenbecken (San Giovanni) 21 Provinz Como CO0102. Bellagio - Lezzeno - Nesso ren “bulberi” (nach denen die Grotte benannt wurde) in diese Höhle flüchteten. Nach dem Verlassen des Orts Lezzeno erreicht man nach ca. 3,5 km die Punta della Cavagnola: es handelt sich um das äußerste Ende des langen und mächtigen Bergrückens des Monte San Primo, dem mächtigsten Gipfel des Larianischen Dreiecks. Von hier aus sieht man den gesamten Seearm von Como mit der rechts liegenden Insel Comacina; außerdem befindet sich im Südosten der Landzunge von Cavagnola zwischen Nesso und Argegno der tiefste Punkt des Sees (410 m). Die Landzunge von Cavagnola hatte wegen ihrer teilenden Position zwischen den beiden Becken des Seearms von Como eine strategische Funktion. Es gab einen Wachturm, aber es wird von einer kleinen, dem Hl. Nicolao gewidmeten Kirche und einer renommierten Osteria erzählt. Der Heilige wurde lautstark von den Seefahrern angerufen, die die Landzunge umfahren mussten, die sie oft für Unheil bringend hielten. Naturalistische Rundfahrt gen Flüssen, die hier in einer eindrucksvollen schäumenden Wassermasse zusammenlaufen und von den vom Wasser gefurchten Felsen herabstürzen und einen in Seerichtung strömenden Wasserfall bilden. Der Wasserfall ist von dem an der Provinzstraße liegenden Platz aus sichtbar oder man steigt die charakteristischen, die Häuser flankierenden Treppen runter und über eine Brücke, die die beiden Ufer des Wasserlaufs verbindet, hinab zum See. Das Spektakel ist vor allem im Frühjahr oder nach starken Regenfällen, die die Wassermassen des Tuf und des Nosè anschwellen lassen, beträchtlich. Auf der Staatsstraße 583 kehrt man nach ca. 12 km nach Bellagio zurück. ZWEITE ETAPPE: NESSO Nachdem man die Landzuge von Cavagnola verlässt, erreicht man nach ca. 3 km den Ort Nesso, wo die Liebhaber von Naturspektakeln unbedingt den Orrido di Nesso besichtigen müssen. Dieser befindet sich am Ausgang der Täler Tuf und Nosè und besteht aus den gleichnami- Ausblick aus dem Ponte del Diavolo 22 Die Nesso-Klamm 23 Provinz Como CO0103. Magreglio - Barni - Lasnigo Religio‘‘se Rundfahrt ROMANIK IM ZENTRUM DES LARIANISCHEN DREIECKS: ANTIKE SPUREN DES VOLKSGLAUBENS THEMA Innerhalb des Larianischen Dreiecks, insbesondere im zentralen Bereich, begegnet man antiken Kirchen romanischen Stils, die in inbrünstiger Zeit zwischen 1000 und 1300 erbaut wurden: besonders beeindruckend die antiken Türme, die, eingetaucht ins Grüne und umgeben von Bergen, in die Höhe ragen. ERSTE ETAPPE: MAGREGLIO Am Parkplatz des Museums von Ghisallo trifft man auf die Wallfahrtskirche der Madonna del Ghisallo. Diese kleine, am Gipfel des gleichnamigen Passes gelegene, 1948 neuerbaute Kirche mit ihren Fundamenten aus dem späten 14. Jh. ist berühmt dafür, dass sie der Madonna der Radfahrer geweiht ist, nachdem Pius XII. im Jahr 1949 die Heilige Jungfrau von Ghisallo in “Heilige Schutzpatronin der Radfahrer” umbenannt hat. Auf dem Kirchplatz sieht man die Fausto Coppi und don Ermelindo Viganò, dem Rektor der Wallfahrtskirche, gewidmeten Denkmäler. Auf der rechten Seite befindet sich dagegen CO0103 - DER ROMANISCHE IM DREIECK LARIANO. ALTE SPUREN DES POPULÄREN GLAUBENS CO0103 - IL ROMANICO NEL TRIANGOLO LARIANO ANTICHE TRACCE DI FEDE POPOLARE 759.3 m 750 m Elevation 700 m 650 m Distance 11.8336 km 8 km 6 km 4 km 2 km 0 km 550 m 545.9 m 10 km 600 m Streckenlänge: 12 km (Abschnitte mit Steigungen in Magreglio und Barni) Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO01 Bellagio – Ghisallo 24 Wallfahrtskirche Madonna del Ghisallo 25 Provinz Como CO0103. Magreglio - Barni - Lasnigo das von Elio Ponti geschaffene Denkmal des Radrennfahrers. Seitlich von der Wallfahrtskirche wurde vor kurzem das Radsportmuseum, in dem sich ein reiches historisches Archiv und wertvolle Andenken befinden, darunter die Trikots und Fahrräder der größten Champions von Bartali und Coppi bis zu Moser und Maria Canins. Man sollte auf keinen Fall versäumen, am Belvedere Romeo (seitlich von der Wallfahrtskirche) das herrliche Panorama auf die Grigne und das Alto Lario zu genießen. ZWEITE ETAPPE: BARNI Wenn man der Provinzstraße 41 3 km lang in südlicher Richtung folgt, erreicht man den Ort Barni, wo an abgeschiedener Stelle am südlichen Ende des Ortes (via Madonnina) die Chiesa dedicata ai Santi Romanische Kirche Sant’Alessandro in Lasnigo 26 Religio‘‘se Rundfahrt Pietro e Paolo [Peter- und Paulskirche] liegt. Das präzise Baudatum der Kirche ist unbekannt, aber aus der Analyse der heute verfügbaren Zeugnisse, und insbesondere aus dem antiken romanischen Turm, geht hervor, dass es sich um eine der ältesten Kirchen des Tals handeln kann, die vermutlich auf das 12. Jh. zurückreicht, und später im 15. und 16. Jh. vollständig erneuert wurde. Der Turm besitzt ein einbogiges und zwei zweibogige Fenster; in seinem Inneren befinden sich zwei antike Glocken mit der Inschrift von 1420 und 1454. Auf der Außenseite des Gebäudes in der sich über der Eingangstür befindenden Lünette ist die Jungfrau Maria auf dem Thron dargestellt. Im Inneren der Kirche, in der Apsismulde, befinden sich zahlreiche Heiligenfiguren, darunter in der linken Wand, die allein stehende Figur des St. Luzius. In der antiken Verehrung ist dieser der Schutzpatron der Milchmänner und Hirten, aber auch ein Vorbild für Barmherzigkeit: in seiner Darstellung hält er in der Tat in einer Hand ein Stück Käse und in der anderen ein Messer, um davon ein Stück abzuschneiden und es an die Armen zu verteilen. DRITTE ETAPPE: LASNIGO Auf der S.P. 41 in Richtung Erba zurückkehrend, legt man ca. 4 km zurück, um nach Lasnigo zu gelangen. Eben auf dieser Provinzstraße stößt man auf die Romanische Kirche des Hl. Alexanders, eine der interessantesten religiösen Gebäude des gesamten Valassina aufgrund seiner Lage, seines charakteristisch romanischen Turms und der wertvollen, von Andrea De Passeri gemalten Fresken. Die Kirche des Hl. Alexanders besitzt alle Eigenschaften der im Comer Raum anzutreffenden romanischen Architektur aus dem 11. und 12. Jh., dessen bauliche Typologie sich stark durch die Verwendung von Holz, quadratischen Steinen, und im Fall kleinerer Bauwerke, von großen Flusskieselsteinen, das heißt durch am Bauort verfügbare Materialien, auszeichnet. Die Kirche des Hl. Alexanders befindet sich am höchsten Punkt einer Anhöhe und ist über eine charakteristische Treppe erreichbar, die als Kreuzweg von 14 Kapellchen aus dem 18. Jh. flankiert wird. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Kirche gegen Ende des 15. Jh.’s durch den Bau von zwei Bögen und die Verbreiterung des von drei Jochen flankierten Schiffs erweitert wurde; an der Fassade sind in der Tat zwei Linien sichtbar, die auf das Tympanon der vorbestehenden romanischen Kirche hinweisen. In ihrem Inneren findet man wertvolle Fresken von Gerolamo Gorla und Andrea de Passeri, die auf das 16./17. Jh. zurückgehen. Im Jahr 1912 wurde die Kirche des Hl. Alexanders zu einem nationalen Denkmal erklärt; sie wird auch heute noch von den Menschen von Lasnigo frequentiert, insbesondere am 26. August anlässlich des Gedenktags an das Martyrium des Hl. Schutzpatrons. Auf der Rückfahrt nach Bellagio auf der S.P. 41 erreicht man nach ca. 6 km den Parkplatz an der Wallfahrtskirche des Ghisallo. 27 Provinz Como CO02. Nesso - Colma di Sormano Zeitfahrstrecke - CRONOSCALATA NESSO - COLMA SORMANO CO02CO02 - BERGRENNEN NESSO-COLMA DI DI SORMANO 1.121.9 m 1.100 m 1.000 m Elevation 900 m 800 m 700 m 600 m 500 m Abfahrtsort: Ankunftsort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: Maximale Steigung: 28 12 km 13.1059 km Distance 8 km 6 km 4 km 2 km 0 km 300 m 253.3 m 10 km 400 m Nesso (280 Meter) Colma di Sormano (1.135 Meter) 13,1 km 855 m 6,8% 12% Eigenschaften und Strecke Der Anstieg Nesso - Sormano ist 13 km lang, beginnt bei einer Höhe von 280 m in Nesso und erreicht 1.135 m in Colma di Sormano, bei einem Höhenunterschied von 855 m. Auch wenn keine besonders starken Steigungen wie im Fall des Ghisallo auftreten, ist dies eine der anspruchsvollsten Steigungen des Larianischen Dreiecks. Wenn man von dem entspannenden Abschnitt des Piano del Tivano absieht, beträgt die durchschnittliche Steigung 7,4%, mit Spitzensteigungen von 12%. Der Straßenbelag ist in mäßigem Zustand, die Fahrbahn ausreichend breit, Schatten gibt es nur hin und wieder, die zu nehmenden Kehren sind zwölf an der Zahl. Auch dieser Anstieg wird häufig als Etappe in die Lombardeirundfahrt aufgenommen. Der Anstieg kann im wesentlichen in drei Abschnitte unterteilt werden: der erste, von 10 km Länge, von Nesso zum Piano del Tivano, ist ziemlich anspruchsvoll mit seiner durchschnittlichen Steigung von 7%; der zweite und dritte weisen identische Eigenschaften auf (1.600 Meter), während der erste vollständig flach ist, besitzt der zweite eine durchschnittliche Steigung von 8,9%. Die Straße zum Pian del Tivano, die man am Ortsausgang von Nesso von der S.P. 583 aus nimmt, windet sich in Serpentinen (neun Kehren auf den ersten 5 km) vom Comer See zum abgehenden Valle del Lambro, über kleine, an den Hängen des Monte San Primo liegenden Bergdörfer und bietet anfänglich Ausblicke auf den westlichen Arm des Sees, wo man zum Beispiel eine Sicht auf Argeno und den Eingang ins Valle d’Intelvi hat. Die Steigungen dieses Abschnitts liegen bei 7/8%. Die Strecke führt durch den Ort Erno, dann über Zelbio (das von wunderschönen Wäldern umgeben ist, in denen sich die Grotten Tacchi und Zelbio befinden) zur Talmulde des Pian del Tivano. Auf der Straße, die diese Hochebene durchquert, öffnet sich das “Buco della Niccolina”, durch das das im Tal gesammelte Regenwasser fließt. Einer der schwierigsten Abschnitte befindet sich nahe Zelbio, aber andere Passagen eines gewissen Schwierigkeitsgrads erwarten einen bei Comei (km 9,3) und vor allem auf dem letzten Kilometer, wo sich die bereits zurückgelegten Kilometer spürbar machen. Einmal in Colma angekommen, trifft man auf die Sternwarte und insbesondere auf die Berghütte, in der man sich erfrischen und einen eindrucksvollen Blick auf einen Teil der Valassina mit Sormano, Caglio und Rezzago genießen kann. 29 Provinz Como CO0201-A. Nesso - Pognana Lario - Torno Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt AUF DER SUCHE NACH DEN WERTVOLLEN FRESKEN DER LARIANISCHEN MEISTER 1 THEMA Die besonderen Ausblicke auf den See haben seit jeher die Meister des Pinsels inspiriert; in der Gegend des Larianischen Dreiecks haben sich viele Künstler von lokaler, nationaler und internationaler Bedeutung (wie Turner und Corot) versucht. Insbesondere gegen Ende des 15. Jh.’s wirkte eine kleine Gruppe lokaler Künstler in diesem Gebiet und hinterließ wertvolle Werke in Kirchen und Privatgebäuden: die bedeutendsten davon sind Andrea de Passeri und Bartolomeo de Benzi. CO0201- CO0201A ZUR SUCHE WERTVOLLEN FRESKOMALEREI DER LARIANI MAESTRI LARIANI - ALLADER RICERCA DEI PREGEVOLI AFFRESCHI DEI MAESTRI (percorso A) (A) ERSTE ETAPPE: NESSO Fresken von De Benzi findet man in einigen Kirchen am Westufer des Larianischen Dreiecks in den Orten Nesso, Pognana Lario und Torno. Wenn man am Parkplatz in Via Roma in Nesso startet, kann man in via Santa Maria die Kirche Santa Maria in Vico besichtigen, die im 13. Jh. vom Orden der Humiliaten erbaut wurde, welche die Rückkehr zu einer strengeren Spiritualität und zu einem einfacheren Leben predigten. In ihrem Inneren befinden sich einige Fresken des Künstlers aus dem 15. Jh., darunter ein Flügelaltar hinter dem Altar, der sich durch die edlen Holzarbeiten auszeichnet, die das Abbild der Heiligen Jungfrau einrahmen. Dieses Werk geht auf das Jahr 1500 zurück. Ebenso von De Benzi sind zwei Fresken aus dem Jahr 1504, die wegen ihrer Suche nach formalen und expressiven Mitteln besonders interessant sind. 376.8 m Streckenlänge: 14,4 km ZWEITE ETAPPE: POGNANA LARIO Wenn man ca. 5 km in südlicher Richtung auf der S.S. 583 fährt (ohne zu vergessen, die herrlichen Ausblicke auf den See zu genießen) erreicht man den Ort Pognana Lario, in dem man in der Nähe des Ortsteils Canzaga die Kirche San Rocco besuchen kann. Diese Kirche wurde im romanischen Stil erbaut, wie man an der Basis ihres wertvollen Turms sehen kann, war in antiker Zeit der heiligen Dreifaltigkeit gewidmet und weist heute eine eindrucksvolle Fassade aus dem 18. Jhdrt. auf. Von beträchtlichem künstlerischen Interesse ist die Kuppel, die Ende des 15. Jh.’s von dem Meister Bartolomeo de Benzi mit Fresken und Gemälden versehen wurde, auf denen die vier Kirchenlehrer (Hl. Hieronymus, Hl. Augustinus, Hl. Ambrosius und Hl. Gregorius Magnus) mit den Medaillons der Propheten und den Symbolen der Evangelisten dargestellt sind. Im Jahr 1965 wurden diese Werke dank einer gründlichen Restaurierung zu ihrer ursprünglichen Schönheit der Formen und Farben zurückgeführt. Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO02 Nesso – Sormano DRITTE ETAPPE: TORNO Auf der S.S. 583 weiterfahrend erreicht man ca. 5,5 km weiter südlich 360 m 340 m Elevation 320 m 300 m 280 m 260 m 240 m 30 14 km 14.4179 km 12 km 8 km 6 km 4 km 2 km 0 km Distance 10 km 220 m 203.9 m 31 Provinz Como CO0201-A. Nesso - Pognana Lario - Torno Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt den Ort Torno, wo man auf Piazza Casartelli der letzten von dem larianischen Meister mit Fresken ausgemalten Bauwerk begegnet: der Kirche der Hl. Thekla, die auf den See hinausschaut und von der man einen eindrucksvollen Blick auf Como und die Orte des Westufers hat. Das genaue Erbauungsdatum ist unbekannt, dennoch kann man hinsichtlich der sichtbaren Struktur vom Ende des 15. Jh.’s ausgehen. Die architektonischen Linien der Fassade mit dem gemeißelten Türsturz, über dem sich eine gotischen Rosette befindet, zeugen davon, wie die Planer sich an den ehrgeizigsten Modellen ihrer Zeit, insbesondere am Dom von Como, orientierten. Im Inneren des Bauwerks ist von besonderem Interesse das sich an der rechten Wand des Baptisteriums befindende Fresko mit dem “L’uomo dei dolori” [Mann der Schmerzen] von de Benzi, der auch noch andere Zeugnisse seines Werkes im rechten Raum und in der Dekoration der Bogen hinterließ. Der andere lokale Meister, Andrea de Passeri, malte für die Hl. Thekla eine Himmelfahrt, die sich heute in der Pinakothek von Brera in Mailand befindet. Von wenig geringerer Bedeutung als die Werke der Maler von Torno ist die hölzerne Gruppe des Compianto di Cristo [Betrauerter Christus] in der zweiten linken Kapelle. Nach neuesten Studien stammt diese aus den zwanziger Jahren des 16. Jh.’s. Kirche San Rocco in Pognana Lario Kirche Santa Tecla in Torno 32 33 Provinz Como CO0201-B. Sormano - Lasnigo - Rezzago Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt AUF DER SUCHE NACH DEN WERTVOLLEN FRESKEN DER LARIANISCHEN MEISTER 2 THEMA Die besonderen Ausblicke auf den See haben seit jeher die Meister des Pinsels inspiriert; in der Gegend des Larianischen Dreiecks haben sich viele Künstler von lokaler, nationaler und internationaler Bedeutung (wie Turner und Corot) versucht. Insbesondere gegen Ende des 15. Jhdrt.’s wirkte eine kleine Gruppe lokaler Künstler in diesem Gebiet und hinterließ wertvolle Werke in Kirchen und Privatgebäuden: die bedeutendsten davon sind Andrea de Passeri und Bartolomeo de Benzi. CO0201 - ZUR SUCHE DER WERTVOLLEN FRESKOMALEREI DER MAESTRI LARIANI (B) CO0201B - ALLA RICERCA DEI PREGEVOLI AFFRESCHI DEI MAESTRI LARIANI (percorso B) ERSTE ETAPPE: SORMANO-ASSO Wenn man vom Parkplatz von Sormano in via Pian del Tivano startet und ca. 2 km in Richtung Asso fährt, erreicht man die Kirche der Hll. Nazarius und Celsius von Mudronno, die vermutlich im 12. Jh. erbaut wurde: in den historischen Unterlagen wird diese als die älteste Kirche der Alta Valassina beschrieben. Der Chor der antiken Kirche war mit Fresken ausgemalt, darunter das der Heiligen Nazarius und Celsius; die Heiligen Cosmas und Damian, die Schutzpatrone von Rezzago; die Heiligen Gervasius und Protasius, die Schutzpatrone von Caglio. Feuchtigkeit hat diese Werke unrettbar zerstört; nur das Fresko mit den Heiligen Cosmas und Damian, das wegen seiner ikonografischen Eigenschaften dem Maler Andrea de Passeri aus Torno zugerechnet 818 m 800 m 750 m Elevation 700 m 650 m 600 m 12 km 13.6113 km Distance 10 km 6 km 4 km 2 km 0 km 500 m 496.8 m 8 km 550 m Streckenlänge: 13,6 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO02 Nesso – Sormano 34 Kirche der Hll. Nazarius und Celsius von Mudronno 35 Provinz Como CO0201-B. Sormano - Lasnigo - Rezzago wird, konnte sich retten. Von besonderer künstlerischer Bedeutung sind auch die auf unterschiedliche Epochen zurückgehenden und kürzlich im Presbyterium gefundenen Fresken: diese waren vollständig mit einer Kalkschicht überdeckt, die diese interessanten Darstellungen über die Jahre hinweg verbarg und konservierte. Das Gewölbe des Presbyteriums ist in vier Segel unterteilt: im mittleren dominiert die in eine Mandel eingeschlossene von zwei Heiligenfiguren eingesäumte Figur des Christus. In der sich im Norden befindenden Lünette sind zwei Doktoren der Kirche dargestellt, während man in der anderen die von Engeln bejubelte Krönung der Jungfrau durch Gottvater bewundern kann. Außer den Fresken bietet die kleine Kirche noch zwei sehr interessante kunstvolle Schätze: eine Skulptur aus der Renaissance der Madonna mit Kind und eine charakteristische Altarver- Kirche der Hll. Cosmas und Damian 36 Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt kleidung aus Kunstmarmor. Am 30. Mai 1912 hat der Kultusminister die Kirche zu einem nationalen Denkmal erklärt. ZWEITE ETAPPE: LASNIGO Wenn man ca. 4 km talwärts fährt, stößt man auf den Ort Lasnigo, wo man direkt auf der Provinzstraße der Romanischen Kirche des Hl. Alexanders begegnet, die man besichtigen sollte wegen ihrer Lage, ihres charakteristisch romanischen Turms und der wertvollen Fresken von Andrea De Passeri, darunter eine wundervolle kontemplative “Kreuzigung”. Die Kirche weist die wichtigsten Eigenschaften der romanischen Architektur der Gegend von Como des 11. und 12. Jh.’s auf, deren bauliche Typologie stark durch die Verwendung von quadratischen Steinen, Holz und bei kleineren Bauwerken, von Flusskieselsteinen gekennzeichnet ist, d.h. von Materialien, die in der Umgebung des Erbauungsorts leicht verfügbar sind. Die Kirche des Hl. Alexanders liegt auf dem höchsten Punkt einer Anhöhe, von der aus man einen eindrucksvollen Blick auf das Tal und die umgebenden Berge genießen kann und ist über eine charakteristische Treppe erreichbar, die von 14 Kapellchen des Kreuzwegs aus dem 18. Jh. flankiert wird. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Kirche gegen das Ende des 15. Jh.’s mit bei Bögen und einer Verbreiterung des von drei Jochen flankierten Schiffs erweitert wurde; auf der Fassade sind in der Tat zwei Linien sichtbar, die auf das Tympanon der vorbestehenden romanischen Kirche hinweisen. Im Jahr 1912 wurde die Kirche des Hl. Alexander zu einem nationalen Denkmal erklärt; sie wird bis heute von den Menschen von Lasnigo frequentiert, insbesondere am 26. August anlässlich des Jahrestags des Martyriums des Heiligen Schutzpatrons. DRITTE ETAPPE: REZZAGO Wenn man auf der Provinzstraße 41 weiterfährt und in Richtung Rezzago abbiegt, begegnet man nach ca. 4,5 km – auf der Via Santa Valeria - der den Heiligen Cosmas und Damian gewidmeten Kirche; diese waren Apotheker und Ärzte, die ihren Beruf kostenlos ausübten. Diese Kirche wurde in romanischem Stil erbaut, wie man an dem mächtigen Glockenturm sehen kann. Die vier zweibogige Fenster weisen bei gleichbleibender Breite eine von unten nach oben wachsende Höhe auf und geben der Struktur einen beträchtlichen Schwung. Aufgrund seiner über das gesamte Tal herrschenden Dominanz diente der Turm auch als Sichtungsturm. Im Inneren befinden sich Fresken von De Passeri, darunter eine “Kreuzigung” an der Rückwand der Apsis. Von besonderem Interesse ist auch das Fresko des Pfingstfestes mit der Madonna, den Aposteln und der Taube und eine Holzstatue der Madonna der Boten, die ein Ährenbündel in ihrer Hand hält. Nachdem man den Ort durchquert hat, sind es weitere 4,5 km bis zum Startparkplatz von Sormano. 37 Provinz Como CO0202. Sormano - Barni - Asso Geschichtliche Rundfahrt ZUR VERTEIDIGUNG DES GEBIETS: EINE TOUR DURCH ANTIKE FESTUNGSANLAGEN THEMA Die bergige Beschaffenheit des zentralen Teils des Larianischen Dreiecks machte einige Orte zu regelrechten strategischen Punkten zur Verteidigung der Bewohner vor äußeren Angriffen. Beim Durchfahren dieser Gebiete kann man daher die Reste antiker Festungen aus mittelalterlicher Zeit entdecken. CO0202 - ZU VERTEIDIGUNG DES GEBIETS. REISE UNTER DEN ALTEN BEFESTIGUNGEN CO0202 - A DIFESA DEL TERRITORIO. TOUR TRA LE ANTICHE FORTIFICAZIONI 767.9 m Elevation 700 m 600 m 25 km 25.3487 km Distance 20 km 15 km 10 km 5 km 400 m 386.4 m 0 km 500 m Streckenlänge: 25,3 km (anspruchsvoll auf dem Abschnitt Rezzago - Sormano) Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO02 Nesso – Sormano 38 ERSTE ETAPPE: SORMANO Ein Beispiel restaurierter Mauern bietet sich dem Betrachter in Sormano, in via Castello. Hier stand zu mittelalterlicher Zeit eine Burg, die 1500 auf Betreiben von Karl V. zerstört wurde. Die Steine der feudalen Burg wurden zum Bau der neuen Pfarreikirche und für zahlreiche andere Gebäude verwendet. Nach vier Jahrhunderten, genauer gesagt in der Mitte des 20. Jh.’s, wurde dort, wo einst die antike Burg stand, eine zinnenbewehrte Mauer aus Naturstein errichtet, die mit einem Portal aus Serizzo und einem Adelswappen der Familie Sormani verschönert wurde. An der Seite des Portals befindet sich ein Gedenkstein mit der Inschrift der Geschichte der Burg. Die restaurierten Festungen sind in Privatbesitz, auch wenn sie häufig von der Gemeinde für kulturelle und geschichtliche Veranstaltungen, wie Präsentationen und mittelalterliche Feste, genutzt werden. Der mittelalterliche Aufbau der Burganlage ist bis heute an einigen Punkten der Altstadt erkennbar. ZWEITE ETAPPE: BARNI Wenn man hinunter ins Tal fährt und ca. 8,5 km auf der S.P. 41 in Richtung Bellagio fährt, erreicht man den Ort Barni, wo man auf mittelalterliche Burganlagen trifft, deren Reste man in den Wiesen zwischen Barni und Magreglio betrachten kann. Die zwischen 900 und 1000 errichtete Burg beherrscht den bewohnten Ortskern mit seinem Mauergürtel und einem Turm, der nach und nach von der Vegetation verschluckt wird. DRITTE ETAPPE: ASSO Wenn man auf der S.P. 41 weiter in südlicher Richtung fährt, erreicht man nach 6,5 km den Ort Asso, wo man in via Curioni die Reste der Mauern und des Turms der antiken Burg des mittelalterlichen Orts bewundern kann. Die Burg wurde im 9. Jh. erbaut: sie stand auf einem Hügel, ragte 21 Meter in die Höhe und war vierzig Meter breit; ihre Mauern waren über 2 Meter dick. Bis heute ist, abgesehen vom Turm, nur wenig von der ursprünglichen Verteidigungsstruktur übrig geblieben: einst waren da zwei Waffenplätze und um diese 39 Provinz Como CO0202. Sormano - Barni - Asso Geschichtliche Rundfahrt herum eine Bastion aus einem Erdwall, sowie eine zinnenbewehrte Mauer für die Armbrustschützen zur Verteidigung gegen die Kriegsmaschinen und Widderstöße der Angreifer. Die mächtigen Burgmauern erstreckten sich vom Turm bis zur Kirche San Giuseppe, umgaben den alten Marktplatz (die heutige Piazza Mazzini), führten bis zur Pfarrkirche hinauf, die auf derselben Mauer errichtet wurde und schlossen sich wieder im zentralen Bereich der Festungsanlage; heute existieren nur noch einige Abschnitte im bewohnten Ortskern, die nicht einfach auffindbar sind. Der auf einer quadratischen Basis stehende Turm ist dreißig Meter hoch, auch wenn er im Laufe der Jahrhunderte wegen des Bedarfs an Baumaterial für die Errichtung der Propsteikirche und der Kirche Santo Crocifisso an Höhe verlor; er stellt einen der wenigen Teile der Burg dar, die noch gut erhalten sind, auch wenn er einige Fenster besitzt, die ursprünglich nicht vorhanden waren. Im Inneren befindet sich ein kleiner “Altar”, vermutlich romanischen Ursprungs, und ein Gedenkstein aus dem Jahr 1796, der der Cisalpinen Republik gewidmet ist, auf der die Menschen der Valassina der Französischen Republik für die wiedererlangte Freiheit danken. Auch in Scarenna, einem Ortteil von Asso, findet man einen Turm, der allerdings sehr stark umgebaut wurde, sowie baufälligen Reste, die vermutlich von einem Mauergürtel stammen. In 7,5 km Entfernung wartet der Parkplatz von Sormano in via Pian del Tivano. Glockenturm der Josephskirche und viereckiger Turm Turm und Stadmauer in Scarenna, Ortteil von Asso 40 41 Provinz Como CO0203. Sormano - Caglio Ku‘‘nstlerische Rundfahrt KUNST UNTER FREIEM HIMMEL: SEGANTINI IN CAGLIO THEMA Die Gemeinde Caglio ist geschichtlich an die künstlerischen Begebenheiten des international bekannten Malers und Divisionisten Segantini gebunden, der sich dort im Herbst 1885 und im Frühjahr 1886 aufhielt und eines seiner Meisterwerke mit dem Titel “Alla stanga” schuf. Der Ort hat der Figur des Künstlers mit einer permanenten Ausstellung mit dem Namen “Segantini a cielo aperto” [Segantini unter freiem Himmel] zum 150. Geburtstag gedacht. Die Ausstellung, die für die Liebhaber der Kunst des 19. Jh.’s und des Beginns des 20. Jh.’s von besonderem Interesse ist, beinhaltet eine akkurate Auswahl einiger Meisterwerke des Künstlers, die als Reproduktionen großdimensioniert unter freiem Himmel an den eindrucksvollsten Plätzen des Ortes der Brianza ausgestellt werden. Die Ausstellung durchläuft die gesamte künstlerische und existentielle Erfahrung des Malers. Nachdem dieser in Mailand eine turbulente Jugend verbracht und an der Akademie von Brera eine intensive Studienzeit erlebt hat, in der er die modernsten künstlerischen Zirkel frequentierte, landet er im Jahr 1881 mit seiner Lebensgefährtin Bice Bugatti in der Brianza, wo er sich anfänglich in Pusiano und danach – angetrieben vom Wunsch, die höchsten Voralpenkämme zu erforschen und von der prosaischeren Notwendigkeit, seinen Gläubigern zu entkommen – in der Nähe des Segrino-Sees (Carella und Corneno) niederließ, um schließlich im Herbst 1885 nach Caglio zu ziehen. Die Besonderheit dieser permanenten Ausstellung liegt darin, dass sie eine harmonische Interaktion zwischen den Kunstwerken des Meisters und der historisch-künstlerischen Realität der Festungsanlage darstellen. CO0203 - ARTE EN EN PLEIN AIR... SEGANTINI CAGLIO CO0203 - ARTE PLEIN AIR... SEGANTINIIN A CAGLIO 818 m 800 m Elevation 750 m 700 m 650 m Distance Streckenlänge: 8,7 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO02 Nesso – Sormano 42 8.7037 km 8 km 7 km 6 km 5 km 3 km 2 km 1 km 0 km 4 km 600 m 564.7 m EINZELETAPPE: SORMANO - CAGLIO Wenn man vom Parkplatz in Via al Tivano in Sormano aufbricht, erreicht man nach ca. 2 km den mittelalterlichen Ort Caglio. Der alte Kern bietet eindrucksvolle Ansichten und eine Architektur aus vergangener Zeit. Ziel des kulturellen Interesses ist die Kirche der Hl. Valeria, ein romanisches Bauwerk in griechischer Kreuzform, das sich innerhalb eines Privatbesitzes befindet: an den Innenwänden kann man Fresken aus dem 14. Jh. der besagten Heiligen bewundern. Die Ausstellung “A cielo aperto” [Unter freiem Himmel] findet im Ortskern statt, in einer Art Ring, der die beiden wichtigsten Plätze, die Piazza Mercato und die Piazza Giovanni XXIII, umspannt. Sie beinhaltet 15 Tafeln, die eine Auswahl der wichtigsten Gemälde des Meisters reproduzieren und die sowohl dessen Erfahrungen in der Brianza als auch dessen künstlerisches und technisches Wachstum bis zu den letzten Gemälden im Stil der Divisionisten und Symbolisten bezeugen. 43 Provinz Como CO0203. Sormano - Caglio Folgende Werke werden ausgestellt: • Zampognari di Brianza [Zampgnari in de Brianza] • Dopo il temporale [Nach dem Gewitter] • La benedizione delle pecore [Segnung der Schafe] • A messa prima [Die erste Messe] • Alla stanga [An der Stange] (dieses in Caglio auf den Wiesen, die früher ‘Wiesen der Hl. Valeria’ genannt wurden, gemalte Gemälde beschließt die Brianzer Periode und eröffnet die der Divisionisten/Symbolisten) Ku‘‘nstlerische Rundfahrt • • • • • • • • Le due madri [Die zwei Mütter] L’angelo della vita [Lebensengel] Le cattive madri [Die bösen Mütter] L’amore alla fonte della vita [Liebe am Brunnen des Lebens] La raccolta del fieno [Die Heuernte] L’aratura [Das Pflügen] Il trittico di Engadina [Das Triptychon des Engadins] Pascoli di Primavera (Frühlingsweide) Permanente Segantini - Ausstellung in Caglio 44 45 Provinz Como CO03. Onno - Valbrona Zeitfahrstrecke Eigenschaften und Strecke Der Anstieg Onno - Valbrona erstreckt sich über eine Länge von 5,2 km, beginnt mit 212 m bei Onno, einem Ortsteil von Oliveto Lario in der Provinz Lecco und erreicht 499 m bei Osigo di Valbrona. Der Anstieg beginnt im bewohnten Ortskern von Onno, weist keine besonderen Schwierigkeiten auf und ist nicht übermäßig lang (5 Kilometer von der Abzweigung bis zum Brunnen von Valbrona): er wird in der Tat mit dem Sprichwort «La Onn, la salida di donn» [sinngemäß: Onna, Steigung für Frauen] bezeichnet, um auf den flüssigen Verlauf dieses kurzen und sanften Anstiegs, insbesondere im Vergleich zu dem des nahen Ghisallo, hinzuweisen. Allerdings lässt die Steigung erst auf den letzten zwei Kilometern nach und sinkt nur selten unter 5%: die durchschnittliche Steigung beträgt 5,3%, mit einem Spitzenwert von 8,2% zwischen km 2,5 und km 3. Nach der Ankunft in der Nähe des bewohnten Ortskerns von Valbrona lässt die Steigung sanft nach bis sie auf den letzten fünfhundert Metern in eine scheinbar flache Ebene übergeht; am Ziel des Anstiegs wartet ein schöner Brunnen „zu Ehren der Radfahrer“. CO03 - BERGRENNEN ONNO VALBRONA CO03 - CRONOSCALATA ONNO - VALBRONA 497.4 m 450 m Elevation 400 m 350 m 300 m 5 km 5.191 km 3 km 2 km 1 km 0 km 4 km 250 m 210.4 m Distance Abfahrtsort: Ankunftsort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: Maximale Steigung: 46 Onno (212 Meter) Valbrona (499 Meter) 5,2 km 287 m 5,3% 8,2% Aussicht auf den Lecco Arm 47 Provinz Como CO0301. Valbrona - Lasnigo - Canzo Religio‘‘se Rundfahrt ORTE DES SCHMERZES: TOUR DURCH DIE ANTIKEN LAZARETTE THEMA Tod und Schmerz erwecken seit jeher eine etwas krankhafte Anziehungskraft im Menschen: Orte des Schmerzes sehen, berühren, empfinden zu können ist ein entscheidender Faktor für die Liebhaber des „Gruseligen“. Im Larianischen Dreieck gibt es Orte, an denen sich bis heute Zeugnisse der von den Bewohnern dieser Gegend in der Vergangenheit erlebten dramatischen Momente finden: ein Beispiel sind die antiken Lazarette, die erbaut wurden, um die Kranken während der im Laufe der Jahrhunderte aufgetretenen Epidemien in Quarantäne zu isolieren. Andere religiöse Bauwerke wurden dagegen zum Ziel von Wallfahrern mit der Hoffnung auf Heilung ihrer mehr oder weniger schweren Leiden. Die Tour beinhaltet vier kleine Kirchen im Zentrum des Larianischen Dreiecks in den Orten Valbrona, Lasnigo und Canzo. CO0301PLÄTZE DES SCHMERZES. REISE UNTER DEM ALTEN CO0301 - LUOGHI DI DOLORE: TOUR TRA GLI ANTICHI LAZZARETTI QUARANTÄNEKRANKENHAUS 635.6 m 600 m Elevation 550 m 500 m Distance Streckenlänge: 20,9 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO03 Onno – Valbrona 48 20 km 15 km 10 km 5 km 0 km 400 m 387.6 m 20.9263 km 450 m ERSTE ETAPPE: VALBRONA Im Ortsteil Maisano, in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes des Sportplatzes in via Milano befindet sich, umgeben von Jahrhundertbuchen, die eindrucksvolle Wallfahrtskirche der Madonna des Fiebers. Die Bewohner des Orts hängen sehr an ihrer Wallfahrtskirche, die gegen Ende des 18. Jh.’s erbaut wurde zum Gedächtnis an die Pestilenzen, die den Ort während des Einfalls der Landknechte Karls V. im 16. Jh. heimsuchten. Die Kirche ist nach der Madonna des Fiebers benannt, da sie vor allem von den Scherenschleifern frequentiert wurde, die sich aufgrund ihres ständigen Herumziehens häufig mit leichteren oder schweren Krankheiten infizierten und die Wallfahrtskirche mit dem Flehen um Heilung aufsuchten. Der Kirchenbau ist verbunden mit einer Volkslegende: man erzählt, das einige Bauern des Ortes im Jahr 1779 auf der Rückkehr von der Feldarbeit auf dem Lauf eines kleinen Baches mit dem Namen Campei das Abbild der Madonna sahen. Die Dorfbewohner kehrten mit dem wertvollen Abbild in ihre Häuser zurück, das jedoch tags darauf verschwunden war. Nach einer mühevollen Suche wurde die wertvolle Ikone im gleichen Kiesbett des Baches wiedergefunden: die Bewohner von Valbrona trugen diese in der Prozession und an jenem eindrucksvollen, von der Grigna dominierten Ort entstand die kleine Wallfahrtskirche. Eine besondere Anekdote rankt um Papst Pius XI.: als dieser noch Seminarist war, verbrachte er die Ferien bei seinem Onkel, dem Probst von Asso, und wählte gewöhnlich diese Kirche als Ziel seiner Spaziergänge und Ort seiner Gebete. ZWEITE ETAPPE: LASNIGO Wenn man den Ort Valbrona hinter sich lässt und ca. 7,5 km der S.P. 41 folgt, erreicht man den Ort Lasnigo, wo sich in via dei Morti di Val49 Provinz Como CO0301. Valbrona - Lasnigo - Canzo morana die eindrucksvolle, dem Hl. Joseph gewidmete und besser unter dem Namen Chiesa dei Morti di Valmorana [Kirche der Toten von Valmorana] bekannte Kirche befindet. Diese steht auf dem ummauerten Gelände eines früheren Lazaretts, auf dem die Toten der von Alessandro Manzoni in dem Roman die „Verlobten“ beschriebenen Pest von 1630 begraben sind. Seit 1903 findet hier jedes Jahr am ersten Sonntag im September das Fest der Toten von Valmorana statt. DRITTE ETAPPE: CANZO Wenn man auf der Provinzstraße ca. 6 km in südlicher Richtung zurückfährt, erreicht man den Ort Canzo, wo auf einer kleinen Anhöhe Erzengel-Michael-Kapelle, Canzo 50 Religio‘‘se Rundfahrt in Via Gajum die dem Hl. Erzengel Michael gewidmete Kirche steht. Dieser Ort wurde während der Pestepidemie von 1863 und vielleicht auch bei früheren Gelegenheiten als Lazarett genutzt: gemäß einer lokalen Tradition soll die weiter unten liegende Wiese als Gottesacker für die Toten der Pest von 1630 verwendet worden sein, die, wie bereits erwähnt, im Roman „Die Verlobten“ genannt wurde. Die Kapelle ist dank zahlreicher Restaurierungseingriffe gut erhalten: in ihrem Inneren befinden sich Fresken des Heiligen und weltliche Werke der Barmherzigkeit. Zurück zum Abfahrtsparkplatz von Valbrona sind es noch 6 km. Madonna della Febbre, Valbrona 51 Provinz Como CO0302. Valbrona - Asso - Barni Gestronomische Rundfahrt NATURPRODUKTE AUS DER LANDWIRTSCHAFT: NATURREINE ERNÄHRUNG THEMA In den letzten Jahren zieht die Rückkehr zu naturreinen, unbehandelten und direkt von den Landwirtschaftsbetrieben verkauften Produkten immer mehr Verbraucher und Touristen an. Ein Besuch der spezialisierten Landwirtschaftsbetriebe des Sektors ist besonders willkommen, sowohl um natürliche Produkte zu kosten und zu kaufen als auch um die Tradition und Kultur gesunder Kost zu erlernen. Auf der Tour werden einige auf die Produktion und den Verkauf von Obst und Gemüse, Wurstwaren, Milchprodukten und Honig spezialisierte Betriebe vorgestellt, wo man direkt vom Hersteller Kostproben machen und einkaufen kann. CO0302CO0302 - LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTE:FUR - PRODOTTI AGROALIMENTARI: NUTRIRSIEINE CONGENUINE GENUINITÀDIÄT 755.6 m Elevation 700 m 600 m 500 m 29.7263 km 25 km 15 km 10 km 5 km 0 km Distance 20 km 400 m 365.7 m Streckenlänge: 29,7 km (anspruchsvoller Abschnitt in Barni) Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO03 Onno – Valbrona 52 Kleiner Crezzo-See 53 Provinz Como CO0302. Valbrona - Asso - Barni ERSTE ETAPPE: VALBRONA In Valbrona kann man, ausgehend vom Parkplatz in Via Milano (Ortsteil Maisano) zwei Landwirtschaftsbetriebe besichtigen. Im Ortsteil Osigo, in via Le Scuole, befindet sich der Betrieb Azienda Agricola Il Grifone, der auf Bienenzucht spezialisiert ist: dieser arbeitet seit über zwanzig Jahren auf dem Sektor und verfügt entsprechend der typisch lombardischen Bienenzüchtertradition über ca. dreißig nomadisch verteilte Bienenstöcke zur Produktion wertvoller monofloraler Honigsorten. Hier kann man die Bienenstockprodukte kosten und kaufen, insbesondere den hochwertigen Honig der auf den Hängen der Corni di Canzo aufgestellten Bienenstöcke. Im Ortsteil Visino, in 2 km Entfernung in Richtung Asso, kann man den Agritourismus La Caprina, ein auf die Tieraufzucht (insbesondere Ziegen der Rasse Camosciata und Saanen) und die Produktion frischen und gereiften Ziegenkäses spezialisierter Landwirtschaftsbetrieb, besuchen und diese Produkte im Direktverkauf erwerben. Gestronomische Rundfahrt ZWEITE ETAPPE: ASSO Wenn man von Visino ca. 4 km weiterfährt, erreicht man den Ortsteil Scarenna von Asso. Hier befindet sich der Landwirtschaftsbetrieb Azienda Agricola Villa Stefano, der außer auf die Rinderzucht, auch auf den Anbau von Obst und Gemüse spezialisiert ist: vor Ort kann man das frische Saisonobst- und Gemüse kosten. DRITTE ETAPPE: BARNI Wieder auf der S.P. 41 fährt man ca. 7 km in Richtung Bellagio und trifft via Colombo auf den Landwirtschaftsbetrieb Cascina Sant’Angelo, der auf die Produktion frischen und gereiften Käses, auf Robiola und Quark aus reiner Ziegenmilch, auf Ziegen- und Schweinewürste und Honig spezialisiert ist. Wenn man das bewohnte Zentrum von Barni betritt und der zur Conca di Crezzo führenden Straße einige Kilometer folgt, erreicht man die Azienda Agricola Turismo e salute, die auf den Anbau von Gemüse und die Tierzucht spezialisiert ist: hier kann man Gemüse und Wurstwaren kosten und kaufen. Weitere 11 km und man gelangt zum Abfahrtsparkplatz in Valbrona zurück. Die Crezzo-Ebene 54 55 Provinz Como CO0303. Valbrona - Asso - Canzo Naturalistische Rundfahrt KLARES UND FRISCHES WASSER: ANTIKE QUELLEN IM LARIANISCHEN DREIECK THEMA Der zentrale Teil des Larianischen Dreiecks unterscheidet sich dadurch, dass er unterirdische Wasserläufe aufweist, die an einigen Punkten aus den Felsen austreten und eindrucksvolle Quellen und Wasserfälle bilden. CO0303 - FRISCHES UND KLAREES WASSER. ANTIKE QUELLEN INLARIANDREIECKS CO0303 - CHIARE E FRESCHE ACQUE. ANTICHE FONTI NEL TRIANGOLO LARIANO 506.3 m 500 m Elevation 480 m 460 m 440 m 420 m 14 km 14.1289 km 12 km 8 km 6 km 4 km 2 km 0 km Distance 10 km 400 m 387.6 m Streckenlänge: 14,1 km (anspruchsvoller Abschnitt in Canzo, um die Gajum-Quellen zu erreichen) Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CO03 Onno – Valbrona 56 ERSTE ETAPPE: VALBRONA Der Ort Valbrona ist bekannt für seine zahlreichen Wasserquellen (Funtanin de Pusnela, Funtanin da la Val di Campei in Maisano, die Quelle Spisarota in Osigo, die Funtanin la Cumparola in Candalino, die Funtanin da la Val di Sassei in Visino): die bei den Bewohnern vielleicht am beliebteste, auch wegen ihrer besonders interessanten und geheimnisvollen Geschichte, ist die Fonte di San Carlo im Ortsteil Maisano. Diese Quelle befindet sich nur wenige Hundert Meter vom Parkplatz in via Milano entfernt und versorgt den nahen öffentlichen Waschplatz und erlangte im Ort deshalb Berühmtheit, weil, einer Legende gemäß, der Hl. Karl während seines anstrengenden Besuchs im Tal dort seinen Durst gelöscht haben soll. Die Quelle ist gewöhnlich auch Ort eines von den Bewohnern in der Weihnachtsnacht vollzogenen Brauchs: Mitternacht, wenn die Glocken läuten, begibt sich die gesamte Bevölkerung zur Quelle, um das von dem Heiligen gesegnete Wasser zu trinken und eine glückliche Zukunft zu erbitten. ZWEITE ETAPPE: ASSO Wenn man von Asso 5 km talwärts fährt, erreicht man den Ortsteil Scarenna, wo man von der Brücke Folla das aus den Felsen heraussprudelnde Wasser der Cascata [Wasserfall] Vallategna bewundern kann. Die Vallategna-Fälle an der Grenze zwischen Asso und Canzo teilen das Gebiet der Brianza von dem der Valassina: diese entstehen aus dem Fluss Foce, der, nach einem Sprung von ca. 30 m in die Tiefe in den Fluss Lambro mündet. Das von den Felsen herabstürzende Wasser hat seine Spuren in der Morphologie des Steilhangs und in der Vegetation hinterlassen: vom dem Wasserfall sprach auch Stendhal in seinen Erinnerungen an die “Reise nach Italien”. DRITTE ETAPPE: CANZO Wenn man Richtung Canzo weiterfährt und in die schattige via Gajum einbiegt erreicht man nach ca. 2 km, die meist steil verlaufen, die berühmten Quellen von Gajum. Der Name der “Quellen von Gajum” stammt von dem lokalen Begriff Gaümm (keltischer Ursprung ga=Behälter, Dickwanst), der „Schale“ bedeutet, da sich über der Quelle ein großer Nussbaum befand und die Schalen in das Becken fielen. Die Güte dieses Wassers ist derart bekannt, dass sich vor der 57 Provinz Como CO0303. Valbrona - Asso - Canzo Naturalistische Rundfahrt Quelle stets eine Schlange von Menschen bildet, die aus der gesamten Brianza und der Gegend von Mailand anreisen und ihre leeren Flaschen und Kanister füllen. Die Quellen von Gajum sind seit Jahren ein Erfrischungspunkt für Ausflügler, die sich auf die Alp begeben; die Kühle wird von den Baumkronen des sich über den Quellen befindenden Waldes garantiert (hier kann man die gut erhaltene Wallfahrtskirche der Madonna Addolorata bewundern). Auf dem Gebiet um Canzo befinden sich noch viele andere Quellen: jede Alp (kleine Bergstationen, in denen Landwirtschaft und Viehzucht betrieben wird) wurde in der Nähe einer oder mehrerer Quellen eingerichtet; weitere Quellen findet man im Valle di Pesora und nahe des Eremo von San Miro, sowie an anderen, weniger zugänglichen Orten entlang der Hänge der Val Ravella. Von den Quellen von Gajum geht ein geologischer Weg ab, der über die Wallfahrtskirche von San Miro al Monte zur ehemaligen Hütte Terz’Alpe (heute ein Agritourismus) auf den Corni di Canzo führt. Der Weg bietet eine Aussicht auf die typischen Kalkfelsen des Larianischen Dreiecks, auf einige Findlinge und auf die “Marmitta dei Giganti” [Auspuff der Riesen], eine interessante, von dem Fluss Ravella in den Fels gearbeitete Höhle. Nachdem den Wald verlassen hat, fährt man die gleiche Strecke über Canzo und Asso auf der S.P. 46 nach Valbrona zurück. Nach ca. 7 km erreicht man den Abfahrtparkplatz. Wasserfall Vallategna Quelle San Carlo 58 59 Provinz Lecco Zeitfahrstrecke D ie von der Provinz Lecco vorgeschlagene Zeitfahrstrecke befindet sich am Eingang ins Valsassina und ist mit dem Auto problemlos über die SS 36, die Lecco mit Ballabio verbindet zu erreichen. Als Strecke wurde eine Steigung gewählt, die von Ballabio Superiore über eine serpentinenreiche, aber spektakuläre Straße zu den Piani Resinelli auf ein weite Hochebene führt, die auf einer Höhe zwischen 1.200 und 1.300 Metern liegt. Die Talmulde der Resinelli, dem im Frühjahr und Sommer im schönsten Grün liegenden Joch, endet im Osten am Ausläufer der Corni del Nibbio und im Norden an den Dolomitenzinnen der Grigna Meridionale. Die über Unterbringungsmöglichkeiten verfügenden Resinelli sind eines der am stärksten besuchten Ausflugsziele der Berge um Lecco. Zu den Attraktionen des Orts zählen der Parco Valentino, ein Gebiet, das zwischen dem Gipfel des Paradiso und dem Monte Coltiglione liegt und über gut ausgebaute Wege verfügt, die über Wiesen, durch Buchenwälder und spektakuläre Steilhänge führen, sowie die Casa Museo delle Grigne und der Parco Minerario. Der Anstieg Ballabio Resinelli ist Schauplatz von Provinz- und Regionalradrennen (vor allem 60 Relax-Strecken das Rennen Lecco - Piani Resinelli) und ist auch Namensgeber für ein Moto Guzzi-Modell, das V11 Sport Ballabio, zu Ehren der insbesondere für die Liebhaber dieses Sports legendären Strecke. Die drei Relax-Strecken in der Provinz Lecco, die in ca. 6 km Entfernung von der Zeitfahrstrecke Ballabio - Piani Resinelli beginnen, liegen auf dem Gebiet des Valsassina und beinhalten Rundfahrten zwischen den Orten Cremeno, Pasturo, Barzio, Introbio, Primaluna und Cortenova. Die Strecken beginnen am Parkplatz nach des Platzes des Sitzes der Berggemeinde Valsassina, Valvarrone, Val d’Esino und Riviera (via Fornace Merlo) und folgen Teilen der S.P. 62, durch das Ortsinnere führenden Straßen und Teilen des Radweges, der in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes beginnt und Barzio mit Cortenova verbindet. Die bergige Beschaffenheit des Gebiets bewirkt, dass die Strecken aus flachen Teilen und Abschnitten mit Steigungen (die in einigen kurzen Abschnitten ziemlich anstrengend sind) bestehen, die vom Amateurradfahrer auf alle Fälle überwindbar sind. 61 Provinz Lecco LC01. Ballabio - Piani Resinelli Zeitfahrstrecke Eigenschaften und Strecke Die Steigung Ballabio - Piani Resinelli erstreckt sich über ca. 8 km, beginnt mit einer Höhe von 674 m bei Ballabio Superiore und erreicht 1.289 m am Ort Piani Resinelli. Die Distanz ist relativ bescheiden, die durchschnittliche Steigung jedoch hoch. Auch wenn sie keine extremen Abschnitte enthält (nur auf einigen kurzen Passagen werden 11% erreicht), sind die Abschnitte, in denen die Steigung unter 7% sinkt, selten. Nachdem man Ballabio Superiore hinter sich gelassen hat, stößt man links auf die Straße, die nach Piani Resinelli führt: diese befindet sich auf ihrer gesamten Länge in optimalem Zustand, ist breit und gut asphaltiert und beinhaltet 14 Kehren, von denen die zweite gepflastert ist. Die Straße ist normalerweise verkehrsarm (abgesehen von einigen Festtagen) und liegt auf ihrer gesamten Länge bis zur Zufahrt auf die Piazza Asinara (km 7) mit wenigen Unterbrechungen im Schatten von Birken, Fichten, Buchen und Tannen. Am Ende des letzten Abschnitts der Steigung erreicht man eine leichte Abfahrt, da sich der höchste Punkt (1.285 m) in einer Entfernung von ca. 200 m vom Zentrum befindet: hier stehen einem diverse Einkehrmöglichkeiten zur Auswahl. Eine historische Kuriosität: 1962 war Piani Resinelli das Ziel einer Etappe des Giro d’Italia, die von dem Spanier Soler gewonnen wurde. LC01 - BERGRENNEN BALLABIO-RESINELLI LC01 - CRONOSCALATA BALLABIO - RESINELLI 1289.7 m 1200 m Elevation 1100 m 1000 m 900 m 8 km 8.0064 km 7 km 6 km 5 km 3 km 2 km 1 km 0 km 700 m 672.9 m 4 km 800 m Distance Abfahrtsort: Ankunftsort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: Maximale Steigung: 62 Ballabio (674 Meter) Piani Resinelli (1.289 Meter) 8 km 615 m 7,6% 11% Kleine Kirche an der Mulde Resinelli 63 Provinz Lecco LC0101. Pasturo - Barzio - Cremeno Religio‘‘se Rundfahrt GESCHICHTE DER RELIGIÖSEN BRÄUCHE IM VALSASSINA: ZWISCHEN ANTIKEN TÜRMEN UND ORGELMELODIEN THEMA Die Strecke beginnt vom Parkplatz gegenüber des Sitzes der Berggemeinde Valsassina (via Fornace Merlo) und führt an einigen bedeutenden Orten des Gebiets vorbei, d.h. nicht nur an Zentren wirtschaftlicher und sozialer Aktivität, sondern auch an solchen inbrünstigen religiösen Lokalbrauchs, von denen man Spuren in den kirchlichen Bauwerken wiederfindet. LC0101- GESCHICHTE DERVALSASSINACULTUNTERGLOCKENUND MELODIENORGELN LC0101 - STORIA DEL CULTO VALSASSINESE: TRA ANTICHI CAMPANILI E MELODIE DI ORGANI 807.6 m 800 m Elevation 750 m 700 m 650 m 16 km 16.3327 km 14 km 12 km 8 km 6 km 4 km 2 km 0 km Distance 10 km 600 m 578.8 m ERSTE ETAPPE: PASTURO Wenn man vom Parkplatz der Berggemeinde aufbricht, fährt man zunächst 1,5 km auf der S.P. 62, um den ersten mittelalterlichen Ort der Strecke zu erreichen: Pasturo. Auf der piazza Vittorio Veneto kann man die Wallfahrtskirche der Madonna della Cintura, [Madonna des Mauergürtels] bewundern, eines der wichtigsten Orte religiösen Kultes des Valsassina, einer Gegend althergebrachten Glaubens, wo ab der Mitte des 17. Jh.’s durch die Augustiner die Marienverehrung verbreitet wurde. Die Wallfahrtskirche bestand bereits im 15. Jh. als ein dem Hl. Jacobus gewidmeter Betort, der seinen heutigen Umfang erst 1618 erhielt. Die im barocken Stil erbaute Kirche besteht aus einem einzigen Schiff mit Großaltar, an dessen Seiten sich laterale Kapellen befinden, die von weiteren zwei Altären geschmückt werden. Die ursprüngliche Fassade der Wallfahrtskirche besteht aus einem mächtigen Säulengang, der die Zugangsstraße zur Wa l l fa h r ts k i rc h e Streckenlänge: 16,3 km (mit ziemlich anspruchsvollen Steigungen von Pasturo nach Barzio) Anschluss an die Zeitfahrstrecke: LC01 Ballabio - Piani Resinelli 64 Wallfahrtskirche Madonna della Cintura 65 Provinz Lecco LC0101. Pasturo - Barzio - Cremeno überragt. In ihr befinden sich Werke von Giovanni Domenico Aliprandi (einem Künstler des Val Taleggio, der lange Zeit auch im Herzogtum von Venedig gearbeitet hatte) und von Aloysius Realis, einem Florentiner Künstler. Ebenfalls im Zentrum von Pasturo, in via Manzoni, begegnet man der Barockkirche des Hl. Eusebius. Diese dem Hl. Eusebius gewidmete Kirche bestand in Pasturo bereits im 13. Jh., wurde aber 1401 vom Mönch Guglielmo da Barlassina geweiht. Sie wurde 1597 renoviert und verfügt über Gemälde von Aloysius Realis aus dem Jahr 1645, über barocke Stuckarbeiten des Aliprandi und über einen Marmoraltar von Carlo Giudici. An den Seiten des Altars kann man zwei Gemälde von Aldo Carpi bewundern, von denen eins die Beerdigung der Jungfrau Maria, das andere Jesus darstellt, der Knaben segnet. Von besonderem künstlerischen Interesse ist die 1849 erbeute Orgel, die in ein wertvolles Nussbaumgehäuse eingefasst ist. Ungefähr 300 Meter weiter nördlich trifft man im Ortsteil Bajedo auf die letzte Kirche von Pasturo dieser Strecke: die Kirche des Hl. Andreas. Das am Friedhof des Orts liegende Bauwerk wurde in der ersten Hälfte des 14. Jh.’s erbaut und ist auf lokaler Ebene dadurch sehr bekannt, dass es eine sehr kleine Glocke in Kegelform mit einem sehr süßen Ton enthält. Es wird vermutet, dass dies die älteste Kirche der Valsassina ist. ZWEITE ETAPPE: BARZIO Nachdem man den Ortsteil Bajedo verlässt, fährt man ca. 2 km auf der Provinzstraße in Richtung Ballabio. Nach ca. 2 km biegt man im Ortsteil Fornace in via Fornaci Merlo ein und fährt weitere 3 km zwischen Feldern und Wäldern weiter bis man den Ort Barzio erreicht (man beachte, dass ein Großteil der Straße, ca. 1,5 km, eine starke Steigung von durchschnittlich 6-7% enthält). Die Kirche des Hl. Alexanders in via Parrocchiale befindet sich im Zentrum des ältesten Teils des Orts. Das heutige Aussehen der Kirche ist das Ergebnis diverser, in Laufe der Jahrhunderte durchgeführter Umbauten: ungefähr im 15. Jh. wurde die Kirche grundlegend und radikal umgebaut, um zu einer der Imposantesten des Tals zu werden, auch hinsichtlich der Feinheit der Dekorationen und der Paramente. In den dreißiger Jahren wurde das Bauwerk mit Neugestaltung des Eingangs weiter modernisiert und erweitert, um das heute Aussehen zu erlangen. Die Kirche verfügt über zahlreiche wertvolle Kunstwerke. Von besonderer Schönheit sind die 1715 geweihte Holzstatue der Madonna del Rosario, die jeden ersten Sonntag im August auf der Prozession getragen wird, das Altarbild des Hl. Karls (1640), das Altarbild mit der Trauung der Jungfrau. Unübersehbar ist auch die majestätische Orgel, die von Maestri Fratelli Mascioni gebaut und 1978 eingeweiht wurde und die hinsichtlich ihrer Größe und Stärke einmalig ist: auch was die Tonqualität und die Effekte betrifft, wird sie zum Modernsten gerechnet und häufig von großen italienischen und internationalen Meistern gespielt. 66 Religio‘‘se Rundfahrt DRITTE ETAPPE: CREMENO Wenn man ca. 1,5 km die via Corsi entlang fährt, erreicht man die letzte Etappe der Rundfahrt: Cremeno. Auf piazza Paolo VI kann man die Kirche des Hl. Georgs besichtigen, die ungefähr im 17. Jh. auf einem früheren mittelalterlichen Fundament erbaut wurde, von dem noch der hohe Glockenturm erhalten ist. Außer dem Turm sind von besonderem Interesse die wertvollen Fresken des Borgognone, die sich in der Kapelle des Hl. Georgs rechts vom Eingang befinden. Außerhalb der Kirche verdient der besondere Kreuzweg Beachtung, der aus vierzehn Kapellen besteht, die im späten 18. Jh. erbaut wurden. Unweit der Kirche, auf piazza Europa, wird jeden letzten Sonntag im August das alte Fest der Hl. Rosalia organisiert, auf dem man die typischen lokalen Produkte kosten und einer Vorführung alter Handwerkskünste beiwohnen kann. Von diesem Platz aus genießt man einen herrlichen Ausblick auf das Tal und die Grigne. Wenn man ca. 1 km in Richtung Maggio weiter fährt, stößt man auf einen unter naturalistischem Aspekt besonders interessanten Punkt: die Brücke Ponte della Vittoria, die ca. 100 Meter hoch ist und in den ersten Jahren des 20. Jh.’s über den Fluss gebaut wurde, um den Ort Cremeno mit seinem Ortsteil Maggio zu verbinden. Versäumen Sie nicht den eindrucksvollen Blick in die darunterliegende enge Schlucht und das Panorama auf die Gipfel der Grigne. Zur Rückkehr zum Abfahrtsparkplatz fährt man einen Abschnitt auf Via Milano und biegt dann in die via Vecchia per Maggio ein, um die S.P. 62 (ca. 4 km) zu erreichen. Georgskirche 67 Provinz Lecco LC0102. Introbio - Barzio Kulturelle Rundfahrt FASZINATION DER ZEIT: EINE TOUR ZWISCHEN HISTORISCHEN PALÄSTEN UND MODERNEN SKULPTUREN THEMA Diese Strecke wird denjenigen empfohlen, die sich für die Kunst und Kultur der Valsassina interessieren, in dem man sowohl Antikem als auch Modernem begegnet: eine lockende Verbindung fülle jene, die einen Sprung in die Zeit der Kunst wagen wollen. LC0102 - DER CHARMEDER ZEIT: TOUR UNTERHISTORISCHEN LC0102 - IL FASCINO DEL TEMPO: TOUR TRA PALAZZI STORICI E SCULTURE MODERNE GEBÄUDEN UNDMODERNEN SKULPTUREN 786.2 m ERSTE ETAPPE: INTROBIO Die Tour beginnt am Parkplatz vor dem Sitz der Berggemeinde Valsassina (Via Fornace Merlo), von wo aus man ca. 5 km teilweise auf dem Radweg, teilweise auf der S.P. 62 fährt, um den Ort Introbio zu erreichen. Ein erster obligatorischer Halt an einen Punkt von naturalistischem Interesse ist am Wasserfall Cascata della Troggia in Via alla Cascata fällig. Leonardo da Vinci hat in einem Codex das herabstürzen des Flusses Troggia vom Val Biandino ins Valsassina wie folgt beschrieben: “ein Sprung von hundert Metern, nachdem der Bach zu einem Fluss heranwächst und einen anderen Flusslaufs nährt, der durch das gesamte Tal verläuft, den des Pioverna”. Nur wenige Hundert Meter vom Wasserfall kann man in Via Vittorio Emanuele Villa Migliavacca bewundern, ein Werk des mailänder Architekten Bottoli, das 1913 im Auftrag von Antonio Migliavacca erbaut wurde, einem Pionier der touristischen Entwicklung der Valsassina. Diese im neumittelalterlichen Stil erbaute Villa, die heute Sitz der Gemeindeverwaltung ist, liegt eindrucksvoll inmitten eines herrlichen großen Gartens. Nur wenige 750 m Elevation 700 m 650 m 600 m Distance 22.7538 km 15 km 10 km 5 km 0 km 20 km 550 m 527.5 m Streckenlänge: 22,7 km (ziemlich anspruchsvolle Steigung nach Introbio -600 m- und nach Barzio - 1,5 km) Anschluss an die Zeitfahrstrecke: LC01 Ballabio - Piani Resinelli 68 Wasserfall Troggia 69 Provinz Lecco LC0102. Introbio - Barzio Meter von der Villa entfernt führt uns ein Sprung in die Vergangenheit zu dem im 12. Jhdrt. als Sichtungsturm am Ausgang des (an Erzvorkommen reichen) Valle Troggia erbauten Turm der Arrigoni. Über den Turm existieren zwei grausame Anekdoten. Gegen Ende des 15. Jh.’s fand hier eine grausame Begegnung zwischen den Welfen und den lokalen Ghibellinen statt und im Jahr 1531 war es ein Bollwerk der Verteidigung des Tals gegen die Graubündner, die Verbündete des mailänder Herzogs bei dem Kampf gegen Gian Giacomo Medici, dem Herrscher über das Tal und das Lario, waren: im Gebälk des Daches sieht man heute noch die von den Graubündnern abgefeuerten Geschosse stecken. Kulturelle Rundfahrt ZWEITE ETAPPE: BARZIO Nach einer ca. 7 km langen Fahrt (größtenteils auf Radwegen) führt uns zu einem weiteren Sprung in die Geschichte der Kunst und Architektur der Valsassina: Palazzo Manzoni in Barzio. Dieser barocke Palast des späten 17. Jh.’s wurde 1930 zum nationalen Denkmal erklärt: er befand sich im Besitz eines Astes der Familie Manzoni, aus der der große Schriftsteller und Dichter Alessandro Manzoni abstammt. An der Außenfassade befindet sich eine Tranquillo Baruffaldi gewidmete Gedenktafel mit einer Bronzemedaille, einem Adligen aus Barzio, der Freiwilliger der Mille des Garibaldi und Mitglied der Familie Baruffaldi war und im 19. Jh. Besitzer des Bauwerks wurde. Der Zugang zum Gebäude erfolgt durch ein hölzernes, mit einem wertvollen Steineinfassung aus dem 18. Jh. dekoriertes Tor, das zum herrschaftlichen Innenhof führt, wo man das Familienwappen, einen Brunnen mit Tympanon in klassischem Stil und einen Kreuzbogengang bewundern kann. Im Inneren des Palastes ist von besonderem Interesse die Bürgerhalle, die sich links vom Eingang befindet und über ein Gewölbe mit Fresken im Spätbarockstil und einen Marmorkamin verfügt, in den das Wappen eingraviert ist. Heute ist das Gebäude Sitz der Gemeindeverwaltung und der Öffentlichen Bibliothek des Ortes: im Inneren werden regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen kultureller Art veranstaltet. Einige Meter weiter bietet sich ein Zeitsprung von einigen Jahrhunderten: vom Barock zur Modernen Kunst. In via Baruffaldi befindet sich der Sitz des Medardo Rosso gewidmeten Museums, eines spätimpressionistischen, auf nationaler Ebene berühmten Bildhauers, der von der Kritik wegen seiner Fähigkeit sehr geschätzt wird, den „Moment“ in Wachs, seinem für seine Werke verwendeten Lieblingsmaterial, einzufangen und aufzudrücken. Das 1928 eröffnete Museum Medardo Rosso befindet sich in dem antiken säkularisierten Oratorium von San Giovanni Battista. Gegenwärtig werden im Museum zahlreiche Werke des Bildhauers ausgestellt, der den Ort Barzio zur Sommerfrische wählte: darunter “L’uomo che legge” [Lesender Mann], “Malato all’ospedale” [Kranker im Krankenhaus], “La Femme à la voilette”, und ‘“Ecce Puer”, die “Conversazione in giardino” [Unterhaltung im Garten] und “Bambino al seno” [Kind an der Brust], die zwischen dem 19. und 20. Jh. geschaffen wurden. Die Skulptur des Künstlers ist immateriell und schafft eine besondere Atmosphäre des Transports menschlicher Gefühle und intimer Seelenzustände. Das Museum ist nur gegen Voranmeldung geöffnet. Wenn man weiter in Richtung Introbio fährt und mitten in den Feldern in via Sottoripe einbiegt, erreicht man den Parkplatz der Berggemeinde nach ca. 3 km. Palazzo Manzoni in Barzio 70 71 Provinz Lecco LC0103. Barzio - Introbio - Primaluna - Corte nova Naturalistische Rundfahrt RADWEG ENTLANG DES FLUSSES PIOVERNA THEMA Die Valsassina wird fast auf gesamter Länge vom Fluss Pioverna durchzogen, der in den Grigna entspringt und in der Nähe von Bellano, wo er die eindrucksvollen Wasserfälle von Orrido bildet, in den Comer See fließt. Sein Wasserlauf ähnelt einem Wildbach, mit mehr oder weniger reißenden Abschnitten, und wird von den Fischern jeder Art und Herkunft, die jede Wochen zahlreich an dessen Ufern anzutreffen sind, sehr geschätzt. Der Radfahrweg, der Barzio mit Cortenova verbindet, verläuft größtenteils entlang des Wasserlaufs. Die Strecke ist nicht nur für die Liebhaber der Natur interessant, die entlang des Ufers das von den Strömungen geschaffene Wasserspiel und die weiten grünen Wiesen bewundern können, sondern auch wegen der zahlreichen Sportmöglichkeiten in freier Luft, wie Reiten und Sportfischen. Entlang der Strecke befinden sich einige Reiterhöfe, ein künstlicher See und ein für die Sportfischerei ausgerüsteter Wildbachabschnitt. ENTLANG DES RADWEGS DES VALSASSINA Der Radweg, der in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes der Berggemeinde von Valsassina in Barzio beginnt, verläuft 11 km entlang des LC0103 LC0103 - RADWEGENTLANGPIOVERNA CICLABILE LUNGO IL TORRENTE STROM PIOVERNA 604.3 m 600 m 580 m Elevation 560 m 540 m 520 m 500 m 9 km 9.2552 km 7 km 6 km 5 km 4 km 3 km 2 km 1 km 0 km 8 km 480 m 467 m Distance Streckenlänge: 9,2 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: LC01 Ballabio - Piani Resinelli 72 Radweg entlang des Flusses Pioverna 73 Provinz Lecco LC0103. Barzio - Introbio - Primaluna - Corte nova Naturalistische Rundfahrt Wildbachs Pioverna und verbindet Barzio mit Ponte San Pietro di Cortenova, indem er an den Orten Pasturo, Introbio und Primaluna vorbeiführt. Entlang der Strecke sind von besonderem naturalistischem Interesse die Stromschnellen des Wildbachs; außerdem können die Liebhaber des Sports unter freiem Himmel einige LandwirtschaftsAgritourismusbetriebe mit Reiterhof besuchen oder Sportfischerei in einem künstlichen See und entlang einiger Abschnitte des Wildbachs Pioverna betreiben. Wenn man am Parkplatz im Ortsteil Prà Buscante losfährt, begegnet man zwei Agritourismusbetrieben mit Reitmöglichkeit: der Reiterhof Ranch La Fornace bietet Reitkurse und Ausreiten mit dem Pferd für Touristen für Einzelpersonen und Gruppen und zudem Restaurantbetrieb mit den typischen lokalen Produkten, während der Landwirtschaftsbetrieb Invernizzi auf die Produktion von Käse, Milch und Yoghurt spezialisiert ist. Wenn man auf dem Radweg in Richtung des Orts Primaluna fährt, begegnet man anderen Landwirtschafts-/Agritourismusbetrieben. Der Landwirtschaftsbetrieb und Agritourismus von Nigro Simona bietet außer Restaurantbetrieb und Verlauf typischer lokaler Produkte auch einen Reitbereich, in dem Vorführungen und Kurse für englische, amerikanische Reittechnik und Mascalcia angeboten werden. Der Agritourismus Due Soli befindet sich innerhalb des Regionalparks der nördlichen Grigna und ist auf Futtermittel-, Gemüseanbau und auf Schafe- und Ziege-Zucht spezialisiert. Hier kann man typische Frischkäsesorten der Gegend kosten, insbesondere frische und gereifte Ziegenschimmelkäsearten. Außerdem nimmt der Betrieb am “Projekt Panda” teil, einer vom WWF in Italien geförderten Initiative, mit der Absicht, die in einem Park liegenden Agritourismusbetriebe zu Zentren zu machen, in denen man Umwelt, Geschichte und Traditionen der umliegenden Gegend kennenlernen kann. Der Agritourismus Cascina Trote Blu ist auf die Produktion von natürlichem Honig spezialisiert und bietet einen Restaurantbetrieb mit den typischen Produkten der Gegend an. Außerdem verfügt er über einen Reiterhof, auf dem Reittourismus, Privat- oder Gruppenlektionen im Reiten für jedes Reitlevel geboten werden. Der Landwirtschaftsbetrieb und Agritourismus Le Tre Casine bietet Restaurantbetrieb mit den typischen lokalen Produkten und ist auf die Produktion von frischen Nahrungsmitteln wie Honig, Marmelade, Joghurt und Frischobst spezialisiert; außerdem kann man kosmetische Produkte auf der Grundlage von Bergblumen- und Kräutern erwerben, darunter die Ringelblumen- und Arnikacremes. Entlang des Radfahrwegs stößt man auf zahlreiche, für die Liebhaber der Sportfischerei interessante Orte: die im Wildbach vorkommenden Fischarten sind vorwiegend Fario-Forellen, Saiblinge und sehr selten auch Regenbogenforellen. In Cortabbio, einem Ortsteil von Primaluna, bietet der Landwirtschaftsbetrieb Trota Valsassina den Fischern einen künstlichen See; das Zentrum stellt Angeln, Angelschnüre und Köder bereit und der Preis richtet sich nach dem Gewicht der gefischten Fische. Am Ende des letzten Radwegabschnitts wurde 2005 ein Fischerreservat zwischen Ponte S. Pietro und Ponte di Cortenova eingerichtet. Dieses darf man nur nutzen, wenn man im Besitz einer Fischerlizenz (FIPSKarte) oder einer Fischergenehmigung für Touristen oder einer Fischkennzeichnungsgenehmigung für den Zugang für den Fischerbereich ist. Jeder Fischer darf nur eine Angel mit oder ohne Spindel benutzen: zulässige Fischsysteme sind mit Schwimmer, Berührung, Spinning, Fliege mit Mausschwanz. Der Fischbetrieb ist jeden Tag außer Mittwoch zu folgenden Zeiten geöffnet: • vom 1. April bis 30. September von 7.00 bis 20.00 Uhr; • vom 1. Oktober bis 31. März von 8.00 bis 17.00 Uhr. Fluss Pioverna Aussicht auf die Talsohle Pioverna 74 75 Gemeinde Cannobio Bergrennen C annobio ist der letzte Ort, dem man entlang des Ufers des Lago Maggiore vor der Schweizer Grenze begegnet und ist einer der wichtigsten und renommiertesten Touristenorte der Provinz Verbano Cusio Ossola. 76 Relax-Strecken Die vorgeschlagenen Relax-Strecken, die in der Nähe der Zeitfahrstrecke Cannobio - Sant’Agata sind, da sie in einer einzigen Gemeinde liegen, kürzer als die der Provinzen von Lecco und Como, aber nicht weniger interessant unter naturalistischem, geschichtlichen und künstlerischem Gesichtspunkt. 77 Gemeinde Cannobio CA01. Cannobio - Sant’Agata Zeitfahrstrecke Eigenschaften und Strecke Cannobio ist der letzte italienische Ort entlang des piemontesischen Ufers des Lago Maggiore; danach betritt man am Grenzpunkt von Piaggio Valmara schweizerisches Territorium und genau hier es ist, auf diesem Straßenabschnitt zwischen Stadt und Grenze, wo sich die Abzweigung zum Anstieg nach Sant’Agata befindet. Nachdem man den kurzen gepflasterten Abschnitt des Ortszentrums verlässt, fährt man über eine lange Gerade in Richtung Grenze in das Gebiet der Camping- und Sportplätze. Am Ende der Geraden führt eine Reihe von Kurven zur Steigung, die links, unmittelbar nach dem Camping del Bosco beginnt (etwas mehr als 1 km vom Stadtzentrum entfernt). Das Verkehrsschild zeigt 2,5 km an, die tatsächliche Länge beträgt aber 3,3 km, wie ein sich in der Nähe befindender antiker Meilenstein bestätigt. Wenn auch nicht zu unterschätzen, ist der Anstieg nicht besonders hart, da die Steigung konstant ist; durch die aufeinanderfolgenden Kehren ist die Strecke weniger anspruchsvoll. Nach ca. 2 km erreicht man bei gleichbleibend konstanter und anspruchsvoller Steigung Ort Campeglio. Noch eine Reihe von Kurven und dann eine 300 m lange Gerade und man erreicht die Piazzetta von Sant’Agata, von der aus man ein atemberaubendes Panorama auf Cannobio und den Lago Maggiore hat. CA01 - BERGRENNEN CANNOBIO-SANT’AGATA CA01 - CRONOSCALATA CANNOBIO - SANT’AGATA 471.1 m 450 m Elevation 400 m 350 m 300 m 5 km 5.1824 km 3 km 2 km 1 km 0 km 200 m 199 m 4 km 250 m Distance Abfahrtsort: Ankunftsort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: Maximale Steigung: 78 Cannobio ( 218 Meter) Sant’Agata (469 Meter) 5,2 km (nur Steigung) 251 m 4,8% 10% Ankunftsort der Zeitfahrstrecke 79 Gemeinde Cannobio CA0101. Historisch / kulturelle Rundfahrt RÜCKKEHR IN DIE VERGANGENHEIT: EINE TOUR INS MITTELALTERLICHE CANNOBIO THEMA Der Fund einiger, vielleicht aus vorrömischer Zeit stammender Grabstätten ist ein Zeugnis der an diesem Ort entstandenen frühen Siedlungsformen; hier muss aufgrund der geografischen Lage bereits zur Römerzeit ein wichtiger strategischer und für den Handel wichtiger Ort gewesen sein. Sitz eines curtis regia im hohen Mittelalter, dann Hauptort einer enormen, den Bischöfen von Mailand unterstehenden Pfarrei, wurde dieses Ort zwischen dem 12. und 13. Jh. eine freie und autonome Gemeinde bis 1342, dem Jahr, in dem er sich spontan den Viskonti unterwarf, die ihn regierten bis er 1441 ein Lehen von Vitaliano Borromeo wurde. In der hübschen Altstadt gibt es viele Zeugnisse aus der mittelalterlichen Zeit; diese finden sich auch in zahlreichen Palästen, die elegant die Straßen und gepflasterten Wege flankieren. Die Tour sieht eine Rundfahrt mit Besichtigung der antiken mittelalterlichen Gebäude – die Sitz der politischen und geistlichen Vertreter sind – und der antiken Wege der Altstadt vor, in der man gut den mittelalterlichen Geist jener Zeit spürt. CA0101 - ZURÜCK IN DIE VERGANGENHEIT. A TOUR IN MEDIEVAL CANNOBIO CA0101 - RITORNO AL PASSATO: UN TOUR NELLA CANNOBIO MEDIOEVALE 496.4 m 450 m Elevation 400 m 350 m 300 m Distance Streckenlänge: 10,5 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CA01 Cannobio - Sant’Agata 80 10 km 10.4725 km 6 km 4 km 2 km 0 km 200 m 199.9 m 8 km 250 m DIE STRECKE Wenn man vom Parkplatz in Piazza Martiri della Libertà in der Nähe des Lido di Cannobio aufbricht und am Seeufer entlang fährt, trifft man auf Via Castello. Während des Mittelalters diente diese sehr antike Straße, die parallel zum Ufer verläuft und sich durch antike Gebäude und besondere Treppen auszeichnet, die sie mit dem Seeufer verbinden, als Verbindungsweg zur Festung von Cannobio, die 1340, vielleicht als Vergeltungsakt gegen die für den Seeverkehr bestehenden Zölle, von den nahen Schweizern zerstört wurde. Diese Wege wurden absichtlich so eng und von hohen Gebäuden abgeschirmt gebaut, um die Verteidigung gegen die feindlichen Einfälle von der Seefront zu verbessern. Am Ende der Straße (ca. 300 Meter) erreicht man auf der Rückseite des Platzes die Kirche der SS.Pietà. Ihre Geschichte ist an ein wunderbares Ereignis geknüpft, das sich hier 1522 ereignet hat: in einer bescheidenen Osteria begann ein kleines Bild mit der Darstellung des Christus am Kreuze Blut und Tränen abzusondern, während aus dem Brustkorb ein Stück Rippe hervorragte. Heute sind das kleine Bild und einige blutbefleckte Stoffteile, die den Zeugen des Ereignisses gehörten, in einer Nische des Hochaltars derselben Wallfahrtskirche aufbewahrt, während die Heilige Rippe in einem Reliquienschrein der Collegiata di San Vittore aufbewahrt wird. Wenn man von der Piazza SS.Pietà in die Via Luigi Meschio einbiegt, erreicht man nach ca. 600 m das Zentrum der politischen und geistigen Macht des antiken mittelalterlichen Orts. Nebeneinander ange81 Gemeinde Cannobio CA0101. Historisch / kulturelle Rundfahrt ordnet findet man die Collegiata di San Vittore und den antiken Palast der Region, der heute Parasio genannt wird. Die beiden Gebäude teilen sich den antiken Turm mittelalterlichen Ursprungs (erbaut zwischen dem Ende des 12. und dem Anfang des 13. Jh.’s), in dem damals zwei Arten von Glocken läuteten, eine für die religiösen Feierlichkeiten, die andere für den Aufruf der Bevölkerung und die Durchführung von Exekutionen. Der Palazzo Parasio wurde 1200 als Zentrum der politischen und geistlichen Macht des Orts erbaut; er ist bis heute gut erhalten und beherbergte im Erdgeschoss den Gerichtssaal und im Obergeschoss den Rat der Gemeinde. Die Collegiata wurde ab 1730 auf einer früheren mittelalterlichen Kirche erbaut. Im Inneren befindet sich ein Reliquienschrein mit der Heiligen Rippe, die mit dem Wunder des Blut weinenden Bildes verknüpft ist. Der Reliquienschrein wird in der Kirche nur anlässlich des Gedenktages der “luminèri” ausgestellt, der am 8. Januar jedes Jahres stattfindenden Prozession in Erinnerung des Wunders. In ihrem Inneren sind bedeutende Werke aufbewahrt, wie das hölzerne Kruzifix aus dem 16. Jh., das sich in der Kapelle der Verkündigung befindet und die beiden sehr wertvollen Tryptichons aus dem 15. Jh., die in der Kapelle der “Toten” aufbewahrt sind, die aus der Kirche des Hl. Gotthart in Carmine Superiore stammen. Am Ortsende (in Via Casali Amore) stößt man auf einen Fußgänger- und Radweg, der durch Wälder und besonders eindrucksvolle Landschaften mit herrlichem Ausblick nach ca. 3 km zu einem mittelalterlichen Juwel führt: der Festungsstadt von Carmine Superiore. Carmine ist in zwei Kerne geteilt: Carmine Unterstadt (206 Meter ü.d.M.), das am Seeufer liegt und Carmine Oberstadt (305 Meter ü.d.M.), das nur wenig höher auf den Hängen des Berges Carza auf einem Felsvorsprung liegt, der auf den See hinausragt. Es ist nicht bekannt, wer Carmine Superiore, die Oberstadt, gegründet hat, der Ursprung geht jedoch auf das 10. Jh. zurück. An den Seiten des Felsen, auf dem der Ort liegt, fließen fünf Bäche, um die herum Terrassen angeordnet sind, auf denen einst Wein, der Reichtum der antiken Völker, angebaut wurde. Von bemerkenswertem Wert ist die Kirche des Hl. Gotthardt mit ihrem prächtigen romanischen Turm und dem oberhalb eines antiken Friedhofs erbauten Vorplatz, auf dem während der (im Roman „Die Verlobten“ von Manzoni beschriebenen) Pestepidemie des 17. Jh.’s Hunderte von Toten bestattet wurden. Die Kirche wurde in zwei unterschiedlichen Momenten erbaut: in einer ersten Phase, die von 1332 bis 1401 dauerte und in einer zweiten Phase, die 1431 ihren Abschluss fand. Die beiden Bauphasen sind einfach erkennbar dank einiger Stufen, die als Verbindung zwischen den beiden Teilen dienen. Die Kirche des Hl. Gotthardt ist ein Schmuckkasten voller künstlerischer Schätze von hohem Wert aus dem 15. und 16. Jh. Sowohl im innen als auch außen sieht man unterschiedliche Fresken, die zum großen Teil dem “Maestro von Carzoneso” zugeschrieben werden und die vor allem biblische Szenen darstellen. Über viele Jahrhunderte blieben diese Schätze im Verborgenen, da nach der Pestepidemie von 1630, einer Zeit, in der viele Bewohner von Carmine erkrankten und Isolation und Zuflucht in der Kirche fanden, das gesamte Kirchengebäude sterilisiert werden musste durch das Auftragen einer Mörtelschicht auf die Wände und folglich auf die wertvollen Freskenzyklen. Wichtige Restaurierarbeiten wurden 1932-33 und 1997-2002 durchgeführt; diese ermöglichten es, diese Juwele wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen zu lassen. Vom Vorplatz der Kirche kann man eine herrliche Aussicht auf das Ostufer des Lago Maggiore genießen. Nach ca. 4 km in mittlerer Berghöhe kehrt man auf den Parkplatz der Piazza Martiri della Libertà zurück. Kirche SS. Pietà 82 83 Gemeinde Cannobio CA0102. Naturalistische Rundfahrt ENTLANG DES WILDBACHS CANNOBINO: TALAUFWÄRTS THEMA Der Wildbach Cannobino entspringt im gleichnamigen Tal, genauer gesagt am Gipfel der Laurasca; sein Lauf ist typisch für einen Bach auf den ersten Abschnitten; je weiter er talwärts fließt, verbreitert sich sein Bett bis er zu einem regelrechten Gebirgswildbach heranwächst. Sein Lauf bildet Mulden und sehr unwegsame Abgründe und wird von einigen Brücken überquert: nach ca. 25 km erreicht der die Talmulde von Cannobio, wo er im Ortsteil Sant’Agata einen charakteristischen Wasserfall bildet; er durchquert vollständig den Ortskern und bildet an seinen Rändern hübsche Sandbanken; schließlich mündet er nach 2 km in den Lago Maggiore. Die Tour führt zurück am Lauf des Wildbachs Cannobino mit einigen Unterbrechungen an den interessantesten und eindrucksvollsten Punkten. Wenn man an der Flussmündung aufbricht, fährt man am Parkplatz des Lido di Cannobio den Flusslauf hoch, indem man dem Gemeinderadfahrweg folgt und den Orrido von Sant’Anna erreicht. Nach dem Überqueren der Brücke des Orrido gelangt man auf der anderen Uferseite des Flusses nach wenigen km wieder ins Tal. CA0102 - ENTLANG DES CANNOBINO: FLUSSES CANNOBINO CA0102 - LUNGO IL TORRENTE DA VALLE A MONTE 291.6 m 290 m 280 m 270 m Elevation 260 m 250 m 240 m 230 m 220 m Distance Streckenlänge: 7,3 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CA01 Cannobio - Sant’Agata 84 7 km 7.2941 km 6 km 4 km 3 km 2 km 1 km 0 km 200 m 196.9 m 5 km 210 m DIE STRECKE Wenn man vom Parkplatz auf der Piazza Martiri della Libertà aufbricht, erreicht man sofort Lido di Cannobio, der an der Mündung des Flusses Cannobino liegt und Abfahrtspunkt der Rundfahrt ist; dieser Punkt ist vermutlich der am besten bekannte und frequentierte Punkt des Lago Maggiore, sei es wegen der Schönheit der Umgebung, sei es wegen des verfügbaren Platzes; man sollte auf keinen Fall den Faktor Wind vernachlässigen, der für diese Gegend derart typisch ist, dass sie als idealer Ort des Piemont für den Segelsport anerkannt ist. Die Liebhaber des Kite-Surfens, Windsurfens, des Katamarans und des Segelns halten sich das ganze Jahr in dieser Gegend auf, die auch über Strukturen zum Erlernen dieser Sportarten verfügt. Während der Sommersaison ist der breite Seestrand und der angrenzende Park von Hunderten von Personen bevölkert. Außerdem werden während der Sommersaison unterschiedliche Veranstaltungen sportlichen und vergnüglichen Charakters organisiert. Im grünen Bereich sind ein Kleinfussballfeld und 2 Beach-Volley-Felder verfügbar; in 200 Meter Entfernung befinden sich Tennisplätze, ein Minigolfplatz und ein Fußballfeld mit Leichtathletikbahn. Direkt vom Lido beginnt ein Radweg, der entlang der linken Seite des Flusslaufs nach ca. 1 km die tanzende Brücke [Ponte Ballerino] erreicht. Kürzlich restauriert und nur aus Holz und Seilen bestehend, darf diese nur von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden, die 85 Gemeinde Cannobio CA0102. Naturalistische Rundfahrt auf diese Weise das andere Flussufer erreichen können. Ab hier kann man noch ca. 2,5 km dem Radweg folgen, bis dieser in der dem Fluss Cannobino vorgelagerten Zone endet. Hier kann man das Naturspektakel des Orrido von Sant’Anna bewundern, einer ca. 25 Meter hohen Kaskade aus Wassermassen, die schlängelnd eine felsige Schlucht hinunterstürzen und in einem kleinen See enden, der von einem hübschen und frei zugänglichen Sandufer eingesäumt ist. Der Name stammt den der 1638 erbauten Wallfahrtskirche. Von besonderem künstlerischem Interesse sind die spiralförmigen Säulen aus schwarzem Marmor des Hochaltars, die wertvollen, der Hl. Anna gewidmeten Gemälde und die der Madonna von Loreto gewidmete, mit Fresken ausgemalte Kapelle, die schon vor der Kirche existierte, vermutlich sehr alt ist und die Apsis bildet. Über die Brücke des Orrido kehrt man nach ca. 3,5 km zum Lido di Cannobio zurück (nachdem man den Ort durchquert hat). Die Tanzende Brücke Sant’Anna Wasserfall 86 87 Gemeinde Cannobio CA0103. Historisch / kulturelle Rundfahrt SONNE UND ANTIKE ZEITRECHNUNG: DIE SONNENUHREN VON CANNOBIO THEMA Die Sonnenuhr ist ein antikes Instrument der Zeitmessung, das auf der Messung des Sonnenstandes beruht. Der Zeiger der Sonnenuhr, auch Stylum oder Gnomon genannt, besteht aus einem Stab, der durch den auf das Ziffernblatt fallenden Schatten die Anzeige der Uhrzeit ermöglicht. Im Ortsinneren von Cannobio findet man unterschiedliche auf Gebäudewände gemalte Sonnenuhren, von denen einige gut erhalten, andere durch das Wetter beschädigt, aber stets eindrucksvoll sind. Diese künstlerisch-astronomischen Vorrichtungen sind dadurch von besonderem Interesse, dass bis heute nur begrenzte Zeugnisse über diese antiken Zeitmessvorrichtungen verfügbar sind. CA0103 SONNE DER MISURAZIONI ZEITMESSUNG: SONNENUHREN CA0103- -DIE IL SOLE E LEUND ANTICHE DELDIE TEMPO: LE MERIDIANE 263.6 m 260 m 250 m Elevation 240 m 230 m 220 m Distance Streckenlänge: 7,3 km Anschluss an die Zeitfahrstrecke: CA01 Cannobio - Sant’Agata 88 7 km 7.263 km 6 km 5 km 4 km 3 km 1 km 0 km 200 m 196.9 m 2 km 210 m DIE STRECKE Wenn man vom Parkplatz der Piazza Martiri della Libertà losfährt und ein paar Hundert Meter die Via Magistris entlang fährt, erreicht man die erste Sonnenuhr der Strecke, die sich an der Südfassade der Kirche S.S.Pietà befindet. Diese Sonnenuhr stammt ungefähr aus dem 17. Jh. und wurde mit der Freskentechnik gemalen: ein Großteil von ihr ist trotz der vor einigen Jahren durchgeführten Restaurierung verblasst, so dass nur wenige Spuren des barocken Rahmens und der Stundenlinien und der italienischen Stunden übrig sind: bei diesem Sonnenuhrtyp stellt der Sonnenuntergang sowohl das Ende des Tages als auch den Beginn des nächsten Tages dar; die 24. Stunde ist in der Tat die Stunde des Sonnenuntergangs. Wenn man am Seeufer weiterfährt und in die Via Zaccheo abbiegt (die in die via Cimitero übergeht), erreicht man die Sonnenuhr in der via De Luatti. Diese stammt aus dem 20. Jhdrt. und befindet sich an der Südfassade eines Privathauses mit Sonnenuhr in der via De Luatti 89 Gemeinde Cannobio CA0103. Historisch / kulturelle Rundfahrt Terrasse. Sie weist eine ovale Form auf, wurde mit Tempera gemalen und besitzt einen künstlichen Rahmen; sie verfügt über neun Stundenlinien mit romanischen Ziffern von acht bis sechzehn Uhr und über eine Anzeige für halbe Stunden. Wenn man auf der via Cimitero weiterfährt, gelangt man (auf der linken Seite) auf eine Straße, die zum ponte Ballerino führt: nachdem man die Brücke überquert hat, nimmt man den Fahrradweg bis zum Orrido di Sant’Anna im Ortsteil Traffiume (ca. 3km). Man fährt wieder talwärts in die Via alla Piana, wo man die der Hl. Jungfrau gewidmete Kirche findet, deren Turm auf drei Seiten Sonnenuhren aufweist: Südosten, Süden und Westen. Die Sonnenuhr der Südostseite stammt ungefähr aus dem 17. Jh. und wurde mit der Freskentechnik mittels Sinopia-Gravierung auf Putz geschaffen: man kann die Stundenlinien mit ihren lanzenförmigen Enden und die römischen Stunden erkennen, die von neun Stundenlinien mit teilweise lesbaren arabischen Ziffern überkreuzt werden. Auf der Sonnenuhr der Westseite, die mit der gleichen Freskentechnik gebaut wurde, erkennt man neun Stundenlinien mit lanzenförmigen Enden, die sich mit anderen sieben Stundenlinien überkreuzen. Auf der sich an der Südseite befindenden Sonnenuhr sind dreizehn Stundenlinien und die lokale Mittagslinie erkennbar: von den fast unleserlichen Ziffern in römischer Schrift sind noch ein paar wenige sichtbar. Wenn man auf der via alla Piana ca. 1 km weiterfährt, findet man die letzte Sonnenuhr der Rundfahrt, die sich am südwestlichen Teil einer privaten Villa aus den 20. Jh. befindet. Diese wurde mit Acrylfarben auf einem elfenbeinweißen Untergrund gemalen. Das Ziffernblatt ist in einen mit florealen Arabesken verzierten Rahmen eingefasst. Die Stunden französischen Typs sind sechs (von 12 bis 17). Es sind auch die Segmente für die halben Stunden mit analoger Nummerierung vorhanden. Wenn man 1,5 km weiterfährt, kreuzt man via Casali Darbedo (in Richtung Zentrum - via Vittorio Veneto - fahren), die zum Lido di Cannobio zurückführt. Kirche der Hl. Jungfrau in Traffiume 90 91 Gemeinde Brissago Sportlerstrecken B rissago ist der letzte Ort des Kantons Tessin vor dem Erreichen der italienischen Grenze. Er ist in fünfzehn Ortsteile unterteilt, die sich auf der gesamten Anhöhe vom See zu den Bergen erstrecken. Für Radtouristen, die auf bestimmte Disziplinen spezialisiert sind, wurden in Brissago zwei Sportlerstrecken entworfen, die im Unterschied zu den fünf Zeitfahrstrecken mit keinem Zeiterfassungssystem ausgestattet sind. Beide Strecken wurden in der Vergangenheit als Radrennstrecken mit Anstieg verwendet. Die Abfahrt liegt für beide Strecken auf der Piazza Municipio. Die erste Strecke windet sich auf einer Länge von 8,1 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 846 Metern (durchschnittliche Steigung 10%) entlang der Straße Costa di Mezzo zum Parkplatz von Mergugno empor. Die zweite Strecke schlängelt sich entlang der Straße Costa di Fuori zum Parkplatz von Cortaccio in die Höhe. Die Strecke ist 7,6 Kilometer lang und weist einen Höhenunterschied von über 800 Meter auf (durchschnittliche Steigung 9,6%). 92 Relax-Strecken Abgesehen vom dem sich in städtischer Umgebung befindenden Abfahrtspunkt zieht sich die Strecke durch Kastanienwälder über wenig befahrenen Straßen. Die besondere territoriale Beschaffenheit der Gemeinde mit ihrem zentralen, am See liegenden Kern, von dem ansteigende Straßen zu den unterschiedlichen Ortsteilen abgehen, hat bei der Wahl der Relax-Strecken, die aufgrund ihrer Natur auch die Nutzung seitens nicht zur Befahrung anstrengender Steigungen vorbereiteter Fahrradtouristen voraussetzen, eine entscheidende Rolle gespielt. Aus diesem Grund hat man es vorgezogen, für jede Strecke zwei unterschiedliche Verläufe festzulegen: einen kürzeren Streckenverlauf für jeden mit etwas Willen zur Anstregung ausgestatten Gelegenheitsradtouristen und einen längeren, kompletten Streckenverlauf, der aufgrund zahlreicher anspruchsvoller Anstiege nur von bestens vorbereiteten Personen bezwingbar ist, die über ein Rad mit einer Schaltung mit entsprechend kleiner Übersetzung verfügen. Amateurradfahrern wird jedenfalls empfohlen, die komplette Strecke zu Fuß zurückzulegen, da diese eine eindrucksvolle Natur und einen atemberaubenden Ausblick auf den See bietet. 93 Gemeinde Brissago Sportliche Rundfahrt BS01. Brissago - Mergugno BS02. Brissago - Cortaccio - ITINERARIO SPORT BRISSAGO - MERGUGNO BS01-BS01 SPORTLICHE STRECKE BRISSAGO-MERGUGNO - ITINERARIO SPORT BRISSAGO-CORTACCIO BRISSAGO - CORTACCIO B02- BS02 SPORTLICHE STRECKE 708.9 m 700 m 1050.6 m 1000 m 900 m 600 m Elevation Elevation 600 m 500 m 400 m 700 m 600 m 500 m 400 m 300 m Distance Abfahrtort: Zielort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: 94 Brissago (214 ü.d.M.) Mergugno (1.037 ü.d.M.) 8,1 km 846 m 10,5% 7.6538 km 7 km 6 km 5 km 4 km 3 km 2 km 1 km 214 m 0 km 4.6864 km 3 km 2 km 1 km 0 km 4 km 300 m 215.6 m Distance Abfahrtort: Zielort: Länge: Höhenunterschied: Durchschnittliche Steigung: Brissago (214 ü.d.M.) Cortaccio (1.067 ü.d.M.) 7,6 km 837 m 9,6% 95 Gemeinde Brissago BS0101. Brissago - Ronco Sopra Ascona Religio‘‘se Rundfahrt KULTSTÄTTEN: KIRCHEN, WALLFAHRTSKIRCHEN UND VOTIVKAPELLEN THEMA Die Strecke schlängelt sich durch die Gemeinden Brissago und Ronco sopra Ascona vorbei an den interessantesten Kultstätten der Gegend. Man begegnet einigen Kirchen von besonderer künstlerischer und geschichtlicher Bedeutung, wie dem Komplex des Sacro Monte mit seiner Wallfahrtkirche, den Kreuzwegskapellen und einigen, in natürlicher Umgebung abgeschieden liegenden Votivkapellen, die aufgrund ihres kontemplativen Frieden ausstrahlenden Charakters sehr eindrucksvoll sind. BS0101- KULTSTÄTTEN: KIRCHEN, WALLFAHRTSKIRCHEN UND VOTIVKAPELLEN BS0101 - LUOGHI DI CULTO: CHIESE, SANTUARI E CAPPELLE VOTIVE (Itinerario completo) 577.9 m Elevation 500 m 400 m Länge der verkürzten Strecke: 3,2 km (anspruchsvolle Steigung zum Sacro Monte) 96 14 km 14.8095 km Distance 12 km 10 km 8 km 6 km 2 km 0 km 206.1 m 4 km 300 m DIE STRECKE Wenn man vom Parkplatz auf der Piazza del Municipio aufbricht, begegnet man nach einigen hundert Metern im Zentrum der ersten Kirche der Rundfahrt: die Hll. Peter und Pauls-Kirche. Erbaut auf einer vorbestehenden Konstruktion aus romanischer Zeit, wurde sie 1526 geplant und 1610 vom Architekten Giovanni Beretta vollendet. Der Glockenturm aus rustikalem Gestein und der Kirchhof vor dem Portal wurden später (1665) geschaffen. Aus dem gleichen Jahr stammt die heutige, von Berettas Sohn Pietro vollendete Fassade mit einem Portal, das von einer Öffnung aus Säulen mit korinthischen Kapitellen überragt wird. In ihrem aus einem einzigen Kirchenschiff bestehendem Inneren verschmelzen die Licht- und Schattenspiele zwischen den Bögen, Gewölben, der Kuppel und den Kapellen harmonisch mit den architektonischen Elementen dank des eindrucksvollen Farbeffekts des verwendeten lebendigen Steins: ein mehrfarbiger Granit. Die Kapellen sind mit zahlreichen Altaren dekoriert, von denen aber nur zwei, von denen nur die Flanken und Dossale übrig geblieben sind, aus dem 18. Jhdrt. stammen: die Altare des Hl. Karl (1619) und der Hl. Katharina (1621), die Pietro Beretta zugeschrieben werden. Am Altar des Hl. Karl finden wir ein Gemälde von G. Andrea Bianchi mit dem Titel „Il Vespino“ (1620). Der größere Altar wurde kürzlich (1969) von Giovanni Genucchi dekoriert: auf diesem ist Parusia, Das Letzte Abendmahl und die Auferstehung dargestellt. Auch die Glasarbeiten von Hans Slocker sind neuerer Art. Sehr interessant ist auch die Orgel, ein Werk lokaler Schnitzer, die aus dem 17. Jh. stammt. Nach dem Anstieg über via Leoncavallo und weniger als 1 km auf der Kantonstraße erreicht man die außerhalb der Ortschaft liegende Kirche der Madonna di Ponte, die den unterschiedlichen, am Seeufer oder am Länge der kompletten Strecke: 14,8 km (konstante Steigung auf der via Panoramica) 97 Gemeinde Brissago BS0101. Brissago - Ronco Sopra Ascona Berg liegenden Ortsteilen dient. Die bereits im 13. Jh. erwähnte Kirche wurde vollständig in den zwanziger Jahren des 16. Jh.’s nach Plänen von Giovanni Beretta erneuert, der sich insbesondere mit der Realisierung der Fassade, des Tors und des Glockenturms befasste. Die Fassade weist klare Renaissancezüge auf; das Innere besteht aus einem einzigen Kirchenschiff, in dem sich zwei Kapellen öffnen; die erste Kapelle und das dritte Gewölbefeld besitzen ein Faßgewölbe, die zentrale Kapelle ein Kreuzgewölbe. Im Inneren findet man die Barockaltare der Assunta von G.P. Fossati (1686) und des Hl. Makarius von Pietro Beretta (1594); an der hinteren Wand des Chores ein Fresko der Mariä Himmelfahrt, ein unbekanntes Werk aus dem Ende des 16. Jh.’s. Während des Sonnenuntergangs sollte man sich unter die Außengewölbe der Kirche begeben, von denen man die sich auf dem See und an den Bergen spiegelnde untergehende Sonne bewundern kann. Wenn man ca. 1,3 km die Costa di Mezzo emporfährt, stößt man auf den Komplex des Sacro Monte. Im Tal inmitten einer waldigen Landschaft liegend besteht er aus der Wallfahrtskirche der Addolorata und dem Kreuzweg. Er wurde auf Betreiben von A. F. Branca, dem Besitzers des gleichnamigen Palastes (dem heutigen Baccalà), erbaut, der zwischen 1767 und 1773 eine bereits bestehende Kultstätte erweitern ließ. Die Wallfahrtskirche ist erreichbar über den Kreuzweg, der in Via Gerusalemme (Kapellen mit Werken von Fra’ Roberto Pasotti, 1999-2000) Sacro Monte 98 Religio‘‘se Rundfahrt beginnt oder über den “Mühlenweg” im Tal. Beide Wege vereinigen sich an der 9. Kapelle der “Judäer” in der Nähe der Wallfahrtskirche. Vom Kirchplatz der Wallfahrtskirche genießt man ein herrliches Panorama auf die darunter liegende Ortschaft und den See. Das in barockem Stil erbaute Gebäude beinhaltet die Kirche der Addolorata und die Pfarrei (den Rektorenpalast früherer Zeiten); seitlich befindet sich die wundersame Quelle (Viktoria-Quelle). Den für das späte 18. Jh. typischen Prunk findet man vor allem im Reichtum der Kapitelle, in den Stuckarbeiten der Gewölbe und in den Rahmen der Bilder. Die Stuckereien im Rokokostil sind ein Werk von Visetti di Valsolda. Die Fresken der Hll. Peter und Paul an den Säulen des Triumphbogens gehen auf Giuseppe Antonio Felice Orelli zurück, von dem auch die Darstellungen des Hl. Josephs and anderer Heiliger an den Gewölben stammen. Der Hauptaltar besitzt einen konkaven Querschnitt mit mehrfarbigen Marmor (Jahr 1773) und weist seitlich die Wappen der Familie Branca auf; an den anderen Altaren sind die Gemälde des Malers Bellotti di Valsolda sichtbar. Seit einigen Jahren wurde die Karfreitagsprozession wiedereingeführt, die vom Ortsteil “Gerusalemme” (Beginn des Kreuzwegs) zur Kirche der Addolorata führt, in der sie in der Eucharistiefeier ihren Höhepunkt findet. Am Ende der Via Sacro Monte gelangt man an eine Abzweigung: wenn man die verkürzte Strecke bevorzugt, nimmt man die Abfahrt (Via Costa di Dentro), die nach ca. 1,2 km zum Parkplatz auf der Piazza del Municipio führt; möchte man dagegen die komplette Strecke fahren, folgt man links dem Anstieg zur Via Panoramica. Nach zwei Serpentinen trifft man auf das bereits im Mittelalter existierende Oratorium des Hl. Bartholomäus (im Ortsteil Porta), das kürzlich in modernem Stil renoviert wurde (die Mauern sind außen mit Stein überzogen, um die lokale Tradition zu würdigen). Nachdem man die Ortschaft Brissago zurückgelassen hat, gelangt man nach ca. 5 km Fahrt auf der eindrucksvollen via Panoramica nach Ronco sopra Ascona, wo man auf dem Matterello-Weg auf zwei bezaubernde Votivkapellen trifft: die Capèla de Nusétt und die Capèla del Mattaréll. Die erste, die sich in der Nähe des Waschplatzes von Ronco befindet, wurde 1940 vom polnischen Maler Richard Seewald (der mehrere Jahre in Ronco Sopra Ascona lebte) in ihrem Inneren ausgeschmückt und dekoriert. Der Name “Nusétt” stammt daher, dass in der Gegend, in der sich die Kapelle befindet, früher einige Nussbäume standen, aus denen man ein Öl gewann, das sowohl zu Ernährungs- als auch zu Beleuchtungszwecken verwendet wurde. Die zweite, in westlicher Richtung auf dem Materéll-Weg liegende Kapelle besitzt einen kleinen Altar. Auf seiner Schwelle erinnert eine große “Pioda” an das Jahr 1790, dem vermuteten Erbauungsdatum. Im Inneren befinden sich ein kleiner Altar und ein eindrucksvolles Fresko der Madonna von Loreto zwischen dem Hl. Petrus und dem Hl. Antonius. Wenn man sich dem Ortszentrum nähert, stößt man an der Piazza Semitori auf die Kirche des Hl. Martin. Das dem Schutzheiligen des Ortes gewidmete Gebäude liegt am Rand des 99 Gemeinde Brissago BS0101. Brissago - Ronco Sopra Ascona Ortskerns auf einer felsigen Anhöhe auf einem Seevorsprung, der mit seiner sich unter einer jahrhundertealten Rosskastanie öffnenden Aussicht ein einzigartiges Belvedere bildet. Die Kirchenanlage geht auf das 15. Jh. zurück, während der Glockenturm im Jahr 1563 vollendet wurde und 1860 mit einer achteckigen Laterne gekrönt wurde; die Fassade im neoklassischen Stil blickt auf einen kleinen, mit einem Säulengang geschmückten Platz. Das barocke Innere der Kirche besteht aus einem einzigen Kirchenschiff mit drei Altaren auf der linken Seite, die der Schmerzensmutter, dem Rosenkranz und dem Hl. Rocco gewidmet sind. Beachtenswert sind die Fresken und Gemälde, sowie die Altarflügel aus Alabastergips (Technik mit Farbgips, früher als Marmor der Armen bezeichnet). Auf der rechten Wand des Kirchenschiffs befindet sich ein spätgotisches Fresko, auf dem die Heiligen Defendente und Fabriano dargestellt sind und ein Ölgemälde von Antonio Ciseri mit dem Hl. Antonius Abbas. Ein Beweis für den Einfluss der Auswanderung der Menschen von Ronco in die Toskana stellen die Fresken des Gewölbes des Kirchenschiffes, sowie die Balustraden und das Gemälde aus dem 16. Jh. mit der Madonna und den Heiligen Rocco und Sebastiano dar, die aus Florenz stammen. Der Hauptaltar (der vermutlich aus der zweiten Hälfte des 17. Jht.’s stammt) ist von beträchtlicher Bedeutung und wird von einem Flügel überthront, auf dem sich ein weiteres Gemälde von Antonio Ciseri befindet, das den Hl. Martin betend darstellt. 100 Religio‘‘se Rundfahrt Die interessantesten Fresken befinden sich über dem Chor und stellen die Allegorien der Monate dar (aus dem Jahr 1491). Diese kürzlich restaurierten Fresken sind nicht nur ein Zeugnis der fruchtbaren Gegend von Ronco, aber auch der lokalen Sitten und Gebräuche der Bewohner im 15. Jahrhundert. Wenn man auf der via Livurcio in Richtung Arcegno fährt, trifft man auf die Kapellen de San Gutard und de Grupalt. Die Kapelle des Hl. Gutard befindet sich in der Nähe des Friedhofs des Orts und ist über eine kurze Treppe in Richtung Tal erreichbar. Sie besitzt im Inneren ein Fresko mit einer von einer Gruppe von Heiligen umringten Madonna, darunter auch der Hl. Gotthard. Die Kapelle de Grupalt, die sich entlang eines alten Maultierpfades befindet, war bis in die vierziger Jahre das einzige Gebäude der Zone. Die Kapelle ist von der Straße aus sichtbar, die heute im Vergleich zum alten Maultierpfad tiefer liegt. Unter dem Säulengang befindet sich eine Gedenktafel aus weißem Marmor, die an den Dienst der Menschen von Ronco beim Zoll von Florenz und Pistoia erinnert. Wenn man die Straßen in Gegenrichtung fährt, erreicht man nach ca. 6,5 km den Parkplatz auf der Piazza Municipio in Brissago. Alternativ kann man, wenn man ins Ortszentrum zurückkehrt, über die via Ronco die Kantonsstraße erreichen, die allerdings stark befahren ist. Panoramische Sicht 101 Gemeinde Brissago BS0102. Brissago - Ronco Sopra Ascona Kulturelle Rundfahrt GESCHICHTLICHE GEBÄUDE UND PERSÖNLICHKEITEN THEMA Die Tour sieht den Besuch diverser geschichtlicher Gebäude vor, die die Präsenz einiger prominter Persönlichkeiten bezeugen und rühmen, die in den Gemeinden von Brissago und Ronco sopra Ascona gelebt haben. So wohnte zum Beispiel der neapolitanische Komponist Ruggero Leoncavallo (1857-1919) einige Jahre in Brissago, wo er an diesen wunderbaren Orten unterschiedliche Opern und Kompositionen für Klavier schrieb. Brissago hat diesen seinen Ehrenbürger ein Museum im historischen Palast Branca Baccalà gewidmet, in dem sich eine Sammlung von Dokumenten und Andenken von großem Interesse befindet. Jedes Jahr wird dem Komponisten mit dem “Festival Leoncavallo” gedacht, das von dem aus Brissago stammenden Tenor Ottavio Palmieri geleitet wird. Im Laufe der Jahre hatte das Festival Persönlichkeiten von internationalem Ruhm, wie Renato Bruson, Francesca Patané, das Quartetto Amati zu Gast. Das Festival findet an drei Wochenenden statt, mit einem musikalischen Angebot, das vom Bel Canto bis zur Erforschung neuer musikalischer Wege reicht. Ronco sopra Ascona ist der Geburtsort des Malers Antonio Ciseri aus dem 19. Jh. Dieser international berühmte Künstler wird als der wichtigste Vertreter der religiösen Malerei des 19. Jh.’s im Tessin angesehen. Im Ort stehen noch das alte Geburtshaus des Malers und die Cà dei Pitur, ein von seiner Familie erworbenes Gebäude. BS0102 - GEBÄUDE UND HISTORISCHE ZEICHEN BS0102 - EDIFICI E PERSONAGGI STORICI 577.9 m Elevation 500 m 400 m Distance Länge der verkürzten Strecke: 2,2 km 102 12 km 12.452 km 10 km 8 km 6 km 2 km 0 km 205.4 m 4 km 300 m ERSTE ETAPPE: BRISSAGO Nach der Abfahrt vom Parkplatz auf der Piazza del Municipio erreicht man nach wenigen hundert Metern den barocken Palast Branca Baccalà. Nach unterschiedlichen Abrissen und der kürzlichen Außenrenovierung stellt der Palast den Mittelpunkt dessen dar, was man beinahe als ein unabhängiges Wohnzentrum bezeichnen könnte, da er aus einem padronalen Palast, Dienstgebäuden, Höfen, Ställen und Gärten besteht, die sich auf das gesamte östliche Viertel des Ortes erstrecken. So blieb mit dem sich vor dem Palast befindenden Brunnen eine Erinnerung jener Pracht auf der Piazza erhalten. Die komplizierten Bauaktivitäten des mehrfach umgebauten und erweiterten Palazzo Länge der kompletten Strecke: 11 km (konstante Steigung auf der via Panoramica) 103 Gemeinde Brissago BS0102. Brissago - Ronco Sopra Ascona Branca gehen auf die Jahrzehnte um 1700 zurück. Die grandiose, auf den See gerichtete Fassade ist Zeugnis eines stark ausgeprägten Sinns für repräsentative Architekur von hohem künstlerischem Wert. Im ziemlich traditionell gehaltenen Inneren finden wir auf Papier gemalte Deckengemälde und eine illusionistiche Kuppelarchitektur mit Pflanzen, Früchten und dekorativen Motiven auf einer hölzernen Decke. Der Palast ist heute Sitz des dem Komponisten Ruggero Leoncavallo gewidmeten Museums, in dem sich Dokument- und Andenkensammlungen Leoncavallos befinden, die sowohl für den Musikliebhaber als auch den Forscher von hohem Wert sind. In ca. 1 km Entfernung findet man auf dem Kirchplatz der Kirche der Madonna di Ponte eine schlichte in den Boden eingelassene Gedenktafel, die von den durch die Bogengänge der Kirche einfallenden Sonnenstrahlen beleuchtet wird und auf das Grab des Komponisten hinweist. Auf via Ovega kann man direkt zum Parkplatz auf der Piazza del Municipio zurückkehren (Verkürzte Strecke für Gelegenheitsradfahrtousiten); möchte man aber die komplette Strecke fahren, nimmt man den Anstieg zum Komplex des Sacro Monte und dann die via Panoramica (den Amateuren wird empfohlen, diese Strecke zu Fuß zurückzulegen). Leoncavallo Museum 104 Kulturelle Rundfahrt ZWEITE ETAPPE: RONCO SOPRA ASCONA Wenn man den Ort Brissago auf der via Panoramica in Richtung Arcegno hinter sich lässt, erreicht man nach ca. 5,5 km die Ortschaft Ronco sopra Ascona, wo man in via Ciseri auf die Cà Ciseri stößt. Dieses Eckgebäude aus dem 19. Jh. ist das Geburtshaus des Malers Antonio Ciseri und stellt das wichtigste private Geschichstgebäude von Ronco dar. Mit seinem kleinen Turm, der antiken Urnenhalle und seinem eleganten Eingangshof, der dem Architekten Francesco Meschini zugeschrieben wird, blickt das Gebäude auf die kleine piazza dei Semitori gegenüber der Kirche des Hl. Martin. Im Erdgeschoss kann man zwei neoklassische Salons bewundern, die mit Gemälden der Brüder Giuseppe und Francesco Ciseri ausgeschmückt sind, sowie die Sala delle Absidi und die Sala dei Fidanzati. Der erste verdankt seinen Namen den beiden ihn charakterisierenden Apsiden und weist eine reich mit neoklassischen Motiven dekorierte Kassettendecke auf. Der zweite verdankt seinen Namen dagegen der Tatsache, dass er an den Wänden Fresken aufweist, auf denen Landschaften des Comer Sees und Figuren aus den “Verlobten” von Alessandro Manzoni dargestellt sind. Das Obergeschoss, der sogenannte “Mezzanino”, wird für den Winter genutzt. Im obersten Stock finden wir elegante Zimmer mit Wandornamenten und Böden aus zweifarbigem Cotto, die sich auf den Laubengang mit gemauerten Bögen öffnen, der entlang der gesamten Fassade verläuft. Das zwischen 1982 und 1988 als Museum für familiäre Erinnerungen genutzte und sich auch heute noch im Besitz der Familie Ciseri befindenden Gebäude wird von Privatpersonen bewohnt und ist nur teilweise fürs Publikum geöffnet. Im Erdgeschoss befindet sich in der Tat das Kulturzentrum Ciseri, das vom Therapeutischen Institut La Motta von Brissago geleitet wird. Das Zentrum, das über eine Kunstgalerie verfügt und originelle Geschenk- und Kunstartikel verkauft, ist der einzige Teil des Gebäudes, das man noch besuchen kann und das einen Blick auf die beiden neoklassischen Salons ermöglicht, die man auf diese Weise bewundern kann. In unmittelbarer Nähe trifft man im Vicolo Busbai auf ein weiteres an die Familie Ciseri gebundenes Gebäude: die Cà dei Pitur. Dieses Gebäude, das der Malerfamilie Spigaglia gehörte, besitzt einen antiken mittelalterlichen Teil, wie aus dem schönen Eingangsportal und der antiken Kellerei im Erdgeschoss hervorgeht, zu dem im Laufe der Zeit noch weitere Elemente hinzukamen. Betrachtenswert sind die Außenmalereien, darunter die Dekoration der neoklassischen Fassade und die drei Medaillonfresken mit sakralen Motiven im kleinen Hof. Von besonderer künstlerischer Bedeutung sind auch der südliche Flügel des Gebäudes mit einem Saal aus dem 19. Jh., der vollständig mit illusionistischen Effekten dekoriert ist und ein Saal mit einer schönen, mit dekorativen Motiven bemalten Decke. Das Gebäude wird demnächst einer konservierenden Behandlung unterzogen. 105 Touristische Informationen Touristische Informationspunkte Touristische Informationspunkte Como (Co) Touristisches Informationsbüro Anschrift: Piazza Cavour, 17 Tel.: +39.031.269712 Email: [email protected] www.lakecomo.it Ganzjährig geöffnet Cannobio (VB) Ufficio Turistico Pro Cannobio Anschrift: Via Giovanola, 25 Tel.: +39.0323.71212 Email: [email protected] Webseite: www.procannobio.it Bellagio (CO) Touristisches Informationsbüro Anschrift: Piazza Mazzini (imbarcadero) Tel.: +39.031.950204 Email: [email protected] Webseite: www.bellagiolakecomo.com www.lakecomo.it Brissago (Schweiz) Ente Turistico Lago Maggiore Anschrift: Via Leoncavallo, 25 Tel.: +41.091.7930154 Email: [email protected] Webseite: www.ascona-locarno.com Canzo (CO) Touristisches Informationsbüro Anschrift: Piazza Garibaldi, 5 Tel.: +39.331.9939726 Email: [email protected] Webseite: www.nonsoloturismo.net Menaggio (CO) Touristisches Informationsbüro Anschrift: Piazza Garbaldi, 8 Tel.: +39.0344.32924 E-mail: [email protected] Webseite: www.menaggio.com www.lakecomo.it Lecco (Lc) Touristisches Informationsbüro Anschrift: Via N. Sauro, 6 Tel.: +39.0341.295720 Email: [email protected] www.lakecomo.it Ganzjährig geöffnet Barzio (LC) Touristisches Informationsbüro Anschrift: Piazza Garibaldi Tel.: +39.0341.996255 E-mail: [email protected] 106 Link zu den Webseiten der Beho‘‘ rden Provinz Como: www.provincia.como.it / www.lakecomo.it Provinz Lecco: www.provincia.lecco.it / www.lakecomo.it Gemeinde Cannobio: www.cannobio.net / www.procannobio.it Gemeinde Brissago: www.brissago.ch / www.ascona-locarno.com 107 Unterkunftsmo ’’glichkeiten “Bike” Ganze 51 Beherbergungsbetriebe des vom Projekt Sport und Entspannung mit dem Rad betroffenen Gebietes beteiligen sich an der Initiative der Projektpartner, die darauf ausgerichtet ist, ein Unterkunftsangebot “Bike” bereit zu stellen, das ausdrücklich Radfahrern vorbehalten ist: 27 16 4 1 1 1 1 Bike Hotels B&Bike Bike-Campingplätze Agri-Bike Bike-Residence Biker-Hütte Bike-House Um die “Bike”-Bezeichnung zu erhalten, müssen die Betriebe den Kunden die folgenden Mindestdienstleistungen sichern: • sichere Abstellmöglichkeit für Fahrräder im Inneren der Anlage • Nähe zu den für Radfahrer relevanten Einrichtungen (Radfahrerwege und Routen für Spezialisten und Freizeitradler) • verfügbares Informationsmaterial für Fahrrad-Touristen (Führer, Landkarten, Broschüren zum Thema Fahrrad-Touristik) • Auskunft und technische Hilfe für Nutzer bei kleineren Problemen: betriebsinnere Werkstatt für kleine Reparaturen bzw. Vereinbarung mit einem spezialisierten Mechaniker Viele der Betriebe haben beschlossen, zusätzliche Dienstleistungen auf einem höheren Niveau anzubieten, wie zum Beispiel Mieträder, besondere Rabatte für einzelne Fahrrad-Touristen oder Gruppen, Unterkunftsreservierung für die nächste Rast, Gepäcktransport zur nächsten Etappe, Kontakt zu einem Arzt bzw. Physiotherapeuten bei kleinen Verletzungen, Speisekarte „auf Anfrage“ für Radfahrer, Möglichkeit, kleine Mahlzeiten oder Lunchpakete zu bestellen, usw. Das Projekt Sport und Entspannung mit dem Rad hat sich also nicht auf die üblichen Angebote von Routen und Auskunft beschränkt, sondern hat – dank der Beratung und technischen Hilfe, die örtlichen Tourismus-Unternehmern zur Verfügung gestellt worden ist – den Aufbau eines spezialisierten Urlaubsangebotes gefördert, das auf die Gruppe der Fahrrad-Touristen ausgerichtet ist. Im Folgenden das Verzeichnis der Unterkunftsmöglichkeiten “Bike”: Auf der Webseite des Projektes www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici (Abschnitt “Übernachtung”) können die Landkarte und die vollständigen Beschreibungen der Unterkunftsangebote visualisiert werden. 108 Gemeinde Name Sterne (Einstufungsklasse) Anscrift Telefon PROVINZ COMO Brunate Hotel Paradiso sul Lago 3 Via Scalini 70 +39 031 364099 Bellagio Albergo Silvio Hotel Belvedere Hotel Il Perlo Panorama 3 Via Carcano, 12 - Loppia 3 Via Valassina 31 2 Via Valassina 180 +39 031 950322 +39 031 950410 +39 031 950229 Castiglione Intelvi Camping Ai Colli Fioriti 3 Via Case Sparse 10 +39 031 830564 Cernobbio Albergo Centrale 3 Via Regina 39 +39 031 511411 Civenna Hotel Mirabeau 3 Via Provinciale 79 +39 031 963186 Como B&B Rezzonico Graziella Grand Hotel di Como Hotel Como Via Varesina 136 4 Via Per Cernobbio 41A 4 Via Mentana 28 +39 031 520038 +39 031 5161 +39 031 266173 Domaso Camping North Wind 2 Via Case Sparse 170 +39 0344 97418 Erba Hotel Leonardo da Vinci 4 Via L. da Vinci 6 +39 031 611556 Lomazzo Just Hotel Lomazzo Fiera 4 Via Ceresio 49 +39 02 96941801 Merone Hotel Il Corazziere 4 Via Mazzini 2 +39 031 617181 Monguzzo Hotel Nastro Azzurro 3 Via Chiesa 8 +39 031 617373 Montano Lucino Hotel Cruise 4 Via Carducci 3 +39 031 478301 Pusiano B&B Leon d’Oro Piazza Parini 2 +39 031 658865 Sorico B&B Il Nido dello Svasso Via Vittorio Emanuele 41/a +39 0344 94027 109 Unterkunftsmo ’’glichkeiten “Bike” Gemeinde Name Sterne (Einstufungsklasse) Anscrift Valbrona Albergo ristorante Sala 2 Via Vittorio Veneto, 21 Zelbio B&B Il Tivano Albergo National Via Monti di Là 2 2 Via Rimembranze 1 Telefon +39 031 661023 +39 338 8832554 +39 031 917931 Gemeinde Name Sterne (Einstufungsklasse) Pescate Hotel Le Torrette Anscrift 3 Via Roma 151 Telefon +39 0341 272885 Primaluna B&B La Vigna Via della Vigna 5/a +39 0341 981148 Tremenico B&B Valvaron Via Caduti di Guerra 6 +39 0341 875133 Valtorta Rifugio Grassi Passo Camisòlo (1.987 m.) +39 348 8522784 PROVINZ LECCO Abbadia Lariana Camping Spiaggia Ballabio Camping Grigna Residence Barzanò Red’s Redaelli Hotel Bellano B&B La Casa delle rondini B&B La Respuchina Calolziocorte Hotel Monastero del Lavello 3 Via al Campeggio 5 +39 0341 731621 Varenna Hotel Montecodeno Vercurago Affittacamere Sirena 4 Via Don Rinaldo Beretta 24 3 Via Padri Serviti 1 +39 0341 820586 +39 0341 821368 +39 0341 645099 +39 0341 210368 Colico B&B Casa del Viandante B&B Da-Di Via Biasett 6 Via Bassana 19 - Villatico +39 0341 930262 +39 0341 940064 3 Via Ing. Giorgio Combi 15 3 P.zza Santa Maria 12 - Maggio +39 0341 996145 +39 0341 996237 Lecco B&B Alla Bonacina Via San Egidio 1 +39 0341 494355 Lierna B&B Le Ortensie Via Roma 180 - Castello +39 348 2644190 110 +39 0341 420221 Cannobio B&B Antico Sempione Hotel Campagna Hotel Cannobio Hotel Casa Arizzoli Hotel Pironi Park Hotel Villa Belvedere Residence Antico Sempione 3 4 3 3 3 Via Casali Sempione, 3 Via Nazionale, 25 Piazza Vittorio Emanuele III, 6 Via Giovanola 92 Via Marconi, 35 Via Casali Cuserina, 2 Via Casali Sempione, 3 +39 0323 71920 +39 0323 71481 +39 0323 739639 +39 0323 72001 +39 0323 70624 +39 0323 70159 +39 0323 71920 GEMEINDE BRISSAGO Brissago B&B Casa Concerto Casa Isabella Rossorino 18 Vicolo al Castello +41 (0)91 7868100 +41 (0)79 3735044 Redaktionelle Beratung und Texte: Consorzio Ideas - Lodi Kartografie und Fotografie: Centro Studi Biologia e Ambiente snc - Erba (CO) Grafik: Keypress - Lomazzo (Co) Mandello del Lario Perledo Agriturismo Castello di Vezio Via Roma 15 GEMEINDE CANNOBIO Frazione Oro 20 Frazione Oro 48/a Via Privata Pianeta 2 B&B dell’Acqua Bianca +39 0341 830123 +39 039 9272120 Civate B&B Angolo di Paradiso Cremeno Albergo Al Clubino Albergo Del Cacciatore 3 Via Croce 2 4 Via Prato Caminaccio, 1 - Balisio +39 0341 232045 Via dell’Acqua Bianca 1/1 - Somana Via del Castellano 16 - Vezio +39 0341 735807 +39 335 1802302 Druck: Tecnografica - Lomazzo (Co) © Copyright 2012 Provinz Como, Provinz Lecco, Gemeinde Cannobio (VB), Gemeinde Brissago (Schweiz - Kanton Tessin) 111 Sport- und Relaxrundfahrten auf dem Rad Reiseführer für die Gemeinden Brissago (CH) und Cannobio (I) Tafel 02