Sport und Relax auf dem Rad

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Sport und Relax auf dem Rad
12G1439_COPERTINA TEDESCA 29/01/13 11.42 Pagina 1
Sport und Relax auf dem Rad
www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici
Provinz Como
www.provincia.como.it
www.lakecomo.it
Sport und Relax auf dem Rad
Kultur- und Reiseführer
25 Rundfahrten zu der Geschichte
des Radsports:
Vom Bergzeitfahren der Profis
zum relaxten Fahren der Amateure
Provinz Lecco
www.provincia.lecco.it
www.lakecomo.it
Gemeinde Cannobio
www.cannobio.net
www.procannobio.net
Gemeinde Brissago
www.brissago.ch
www.ascona-locarno.com
ITALIA~SVIZZERA ITALIE~SUISSE ITALIEN~SCHWEIZ
Le opportunità non hanno confini
Repubblica e
Cantone Ticino
Unione Europea
Fondo Europeo di Sviluppo Regionale
KOPIE ZUR KOSTENLOSEN VERTEILUNG
www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici
Sport- und Relaxrundfahrten auf dem Rad
Reiseführer für die Provinzen Como und Lecco
Tafel 01
.
Editorial
Der Tourismus darf nicht nur als eine wirtschaftliche
Aktivität als solche betrachtet werden, sondern stellt einen
Motor zur Bewahrung und Nutznießung des gesamten
Gebiets und seiner Ressourcen dar. Insbesondere ist der
Radtourismus eine Form des „sanften“ Tourismus, die den
Respekt und die vollständige Nutznießung des Gebiets
sicherstellt, in dem dieser praktiziert wird. Dank des
europäischen Programms der territorialen Zusammenarbeit
“Italien – Schweiz 2007-2013”, haben die Provinzen von
Como und Lecco mit den Gemeinden von Cannobio (VB)
und Brissago (Schweiz – Kanton Tessin) das Projekt Sport
und Entspannung auf dem Rad verwirklicht. Die Initiative
richtet sich auf zwei Hauptbenutzertypologien von
Radtouristen: den Spezialisten und den Nichtspezialisten.
Ersterer sucht die körperliche Aktivität agonistischer und
nicht agonistischer Art, letzterer zieht eine sanftere Art der
körperlichen Aktivität unter Ausnutzung des kulturellen und
naturalistischen Angebots des Gebiets vor.
Aus diesem Grund werden drei Steckentypen
vorgeschlagen:
• Zeitfahren – anspruchsvolle Strecken mit Steigung und
Zeitmessung der Ergebnisse in Echtzeit
• sportliche Strecken – anspruchsvolle Strecken mit
Steigung ohne Zeitmessung
• entspannende Strecken – Strecken von mittlerem bis
geringem Schweregrad, geeignet für alle diejenigen, die
einen angenehmen Ausflug mit einem geringeren
körperlichen Aufwand genießen möchten.
Die Faszination der Herausforderung, der See und die
Berge, aber auch die Villen und historischen Monumente
…all dies ist per Rad erreichbar.
Tourismusabteilung Provinz Como
Tourismusabteilung Provinz Lecco
Giandomenico Albertella, OB von Cannobio
Roberto Ponti, OB von Brissago
3
Inhaltsverzeichnis
EINFÜHRUNG: Geschichte neu erleben .....................
6
DIE RADSTRECKEN ................................................
8
PROVINZ COMO........................................................ 12
CO01.
Zeitfahrstrecke Bellagio - Ghisallo............. 14
CO0101.
Kulturelle Rundfahrt Bellagio - Lezzeno .... 16
CO0102.
Naturalistische Rundfahrt: Bellagio Lezzeno - Nesso...................................... 20
CO0103.
Religiöse Rundfahrt Magreglio - Barni Lasnigo.................................................. 24
CO02.
Zeitfahrstrecke Nesso - Colma di Sormano 28
CO0201-A. Künstlerisch / religiöse Rundfahrt Nesso Pognana Lario - Torno............................. 30
CO0201-B. Künstlerisch / religiöse Rundfahrt Sormano Lasnigo - Rezzago................................... 34
GEMEINDE CANNOBIO ............................................. 76
CA01.
Zeitfahrstrecke Cannobio - Sant’Agata....... 78
CA0101.
Historisch / kulturelle Rundfahrt............... 80
CA0102.
Naturalistische Rundfahrt ........................ 84
CA0103.
Historisch / kulturelle Rundfahrt............... 88
GEMEINDE BRISSAGO............................................... 92
BS01.
Sportliche Rundfahrt Brissago - Mergugno. 94
BS02.
Sportliche Rundfahrt Brissago - Cortaccio . 95
BS0101.
Religiöse Rundfahrt Brissago Ronco Sopra Ascona ............................... 96
BS0102.
Kulturelle Rundfahrt Brissago Ronco Sopra Ascona ............................... 102
TOURISTISCHE INFORMATIONEN .................... 106
CO0202.
Geschichtliche Rundfahrt
Sormano - Barni - Asso............................ 38
CO0203.
Künstlerische Rundfahrt Sormano - Caglio 42
CO03.
Zeitfahrstrecke Onno - Valbrona............... 46
Unterkunftsmöglichkeiten “Bike” .................................. 108
CO0301.
Religiöse Rundfahrt Valbrona -
Provinz Como ............................................................. 109
Lasnigo - Canzo ...................................... 48
CO0302.
Gestronomische Rundfahrt Valbrona Asso - Barni............................................ 52
CO0303.
Naturalistische Rundfahrt Valbrona Asso - Canzo........................................... 56
Touristische Informationspunkte ................................... 106
Link zu den Webseiten der Behörden............................ 107
Provinz Lecco ............................................................. 110
Gemeinde Cannobio.................................................... 111
Gemeinde Brissago ..................................................... 111
PROVINZ LECCO ........................................................ 60
4
LC01.
Zeitfahrstrecke Ballabio - Piani Resinelli.... 62
LC0101.
Religiöse Rundfahrt Pasturo - Barzio Cremeno................................................ 64
LC0102.
Kulturelle Rundfahrt Introbio - Barzio....... 68
LC0103.
Naturalistische Rundfahrt Barzio Introbio - Primaluna - Cortenova.............. 72
5
Einfu--hrung
Geschichte neu erleben
D
er Radsport hat die Herzen tausender Personen erobert,
da er Geschichten erzählt: Geschichten von Männern und
Frauen, von Orten, Unternehmungen, Anstrengungen. Die in
diesem Führer beschriebenen Gebiete bieten viel Erzählstoff
zu diesem Thema: in der Tat waren diese Gebiete wegen ihrer
besonderen territorialen Beschaffenheit, in der flache
Abschnitte urplötzlich in unwegsame Steigungen übergehen,
Schauplatz epischer und ergreifender Unternehmungen in
der Geschichte des Radsports. Man erinnere nur an die
berühmte und scheinbar unbezwingbare Steigung “Muro di
Sormano”, die 1960 in die Strecke der Lombardeirundfahrt
aufgenommen wurde, um das Rennen selektiver zu gestalten
und die drei Jahre lang die Kräfte vieler Radrennfahrer auf
eine harte Probe stellte, die sich gezwungen sahen, vom Rad
abzusteigen um, dieses vor sich her schiebend, den letzten
Fahrradmuseum
6
Streckenteil hinter sich zu bringen. Eine historischer Schatz
des Radsports ist auch die berühmte Steigung des Ghisallo,
die fest zum Programm der Lombardeirundfahrt gehört, aber
auch eine Etappe des Giro d’Italia in den Ausgaben von
1967, 1976 und 2006 war. An dieser Steigung versuchten
sich die größten Namen des Radrennsports wie Girardengo,
Coppi, Bartali, Gimondi und Moser. Symbol des Ghisallo ist
die Wallfahrtskirche am Gipfel der Strecke, in der sich ein
Gemälde der Heiligen Jungfrau Maria befindet, das
Madonna del Ghisallo genannt wird und von Papst Pius XII.
im Jahr 1949 zur Schutzpatronin der Radfahrer erklärt wurde.
Eine ergreifende Anekdote erinnert an dieses bedeutende
Ereignis. Ein Jahr vorher, am 13. Oktober 1948, startete eine
Gruppe von Radrennfahrern von Rom aus, nicht zu einem
Wettrennen, sondern zu einer spirituellen Reise: es handelte
sich um Fackelträger, die eine Weihfackel aus Bronze mit sich
führten, welche in Castelgandolfo von Pius XII. entzündet
worden war, um in der Wallfahrtskirche der Provinz Como
niedergelegt zu werden. Die Fackel erreichte den Ghisallo am
17. Oktober: die letzten Fackelträger waren Fausto Coppi und
Gino Bartali. Die sich im Inneren der Kapelle befindende
Fackel erstrahlt seit mehr als sechzig Jahren zu Ehren der
“Schutzpatronin der Radrennfahrer Italiens und der Welt”. Seit
jenen Tagen begeben sich jedes Jahr zahlreiche Besucher aus
ganz Italien dorthin, um die Madonna der Radrennfahrer zu
feiern; außerdem werden regelmäßig Treffen und nicht
agonistische Radtouren organisiert: zu den wichtigsten
Ereignissen gehört das Pasqua del Ciclista, die Giornata
Nazionale della Bicicletta, die Rosa Internazionale del
Ghisallo, die Giornata mondiale della biciclettina. Neben der
Wallfahrtskirche wurde vor kurzem ein Radsportmuseum
eingeweiht, das ein umfangreiches historisches
Radsportarchiv und eine Sammlung von Erinnerungsstücken
des Radsports enthält, darunter die Trikots und Rennräder der
größten Radrennfahrer. Zahlreiche historische
Radsporterinnerungen findet man auch in der Gegend von
Lecco und entlang des Lago Maggiore: die Steigung hoch zu
den Piani Resinelli in der Provinz von Lecco oder die von
Sant’Agata in Cannobio waren häufig Schauplatz von
Radrennen auf Provinz- und Regionsebene.
7
Die Radstrecken
U
m die Erinnerung an diese Orte wach zu halten und den
immer zahlreicher werdenden Liebhabern des Radsports
die Möglichkeit zu geben, sich selbst auf die Probe zu stellen,
wurden fünf Zeitfahrstrecken entwickelt, die jeweils mit einem
Echtzeitmesssystem und permanent installierten Anzeigetafeln
am Ziel jeder Strecke ausgestattet sind.
Drei befinden sich in der Provinz Como innerhalb des Larianischen Dreiecks, eine in der Provinz Lecco am Eingang ins
Valsassina und eines in der Gemeinde Cannobio am Ufer des
Lago Maggiore.
Die fünf gewählten Strecken unterscheiden sich nicht durch extreme Schwierigkeitsgrade: die Steigungen mit durchschnittlichen Steigungen von 5% bis 8% und Spitzenwerten von 12%
liegen im Bereich der Leistungsmöglichkeiten erfahrener Fahrer. Die Zeitfahrstrecken bieten für ihre Benutzer nicht nur interessante technisch-sportliche Eigenschaften, sondern auch
einen Mehrwert aufgrund der besonderen naturalistischen
und landschaftlichen Besonderheiten: allesamt bieten in der
Tat eindrucksvolle und spektakuläre Panoramen auf Berge und
Seen.
2 SPORTSTRECKEN IN DER GEMEINDE BRISSAGO
• Brissago - Mergugno
• Brissago - Cortaccio
Schließlich kommen auch all diejenigen Amateurradtouristen
auf ihre Kosten, die einen entspannenden – und weniger anstrengenden – Tag auf dem Rad verbringen und die kulturellen und naturalistischen Ressourcen des Gebiets erkunden
möchten. Die Relax-Strecken (die alle in der Nähe des Startund Zielpunktes der entsprechenden Zeitfahrstrecken beginnen) sollen eine Alternative zu den Zeitfahrstrecken darstellen,
indem sie dem Besucher den Genuss regelrechter Themenstrecken bieten, in denen körperliche Aktivität mit dem Kennenlernen der naturalistisch und kulturell interessanten Ressourcen
einhergeht.
10 RELAX-STRECKEN IN DER PROVINZ COMO
3 RELAX-STRECKEN IN DER PROVINZ LECCO
3 RELAX-STRECKEN IN DER GEMEINDE CANNOBIO
3 ZEITFAHRSTRECKEN IN DER PROVINZ COMO
• Bellagio - Ghisallo
• Nesso - Colma di Sormano
• Onno - Valbrona
2 RELAX-STRECKEN IN DER GEMEINDE BRISSAGO
1 ZEITFAHRFAHRSTRECKEN IN DER PROVINZ LECCO
• Ballabio - Piani Resinelli
1 ZEITFAHRSTRECKE IN DER GEMEINDE CANNOBIO
• Cannobio - Sant’Agata
Für die erfahrenen Radtouristen wurden in Brissago auch zwei
Sportstrecken realisiert, die im Unterschied zu den vorgenannten Strecken, über kein Echtzeitmesssystem verfügen.
8
Jede Tour ist durch einen eindeutigen Code gekennzeichnet,
der in allen Kommunikationsmaterialien des Projektes aufgeführt wird, die auf der Webseite
www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici veröffentlicht sind
(Roadbooks, georeferenzierte Dateien, Fotos, Kultur- und Reiseführer).
Beispiel: BS01 identifiziert die Zeitfahrstrecke von Brissago,
BS0101 ist die Entspannungsstrecke 01 in der Nähe der
Zeitfahrstrecke, BS0102 ist die Entspannungsstrecke 02, usw.
9
Rundfahrten
Gesamtplan
10
11
Provinz Como
Zeitfahrstrecken
D
ie drei in der Provinz Como angebotenen Zeitfahrstrecken befinden sich innerhalb des Larianischen Dreiecks, der zwischen den
beiden Ästen des Lario eingekeilten bergigen Halbinsel. Die besonderen morphologischen Eigenschaften des Larianischen Dreiecks, in
dem sich flache mit bergigen Gebieten abwechseln und beträchtliche
Höhenunterschiede auftreten, ist ideal für sportliche Zeitfahrstrecken,
die die Kondition der Radfahrer, die keine Angst vor unwegsamen
Steigungen haben, auf eine harte Probe stellen können.
Madonna del Ghisallo, Radfahrer-Denkmal
12
Relax-Strecken
Einige Strecken zeichnen sich außer durch den sportlichen Wert auch
dadurch aus, dass sie ein Teil der Geschichte des Radsports sind. Diese
Strecken erinnern an regelrechte “Mythen” des Radsports – einer für
alle, Fausto Coppi – und für die Strecke Bellagio - Ghisallo war über
diverse Jahre Teil des Giro d’Italia und ist bis heute eine Etappe der
Lombardeirundfahrt. Aufgrund der geschichtlich-historischen Bedeutung war es unmöglich, nicht die Steigung Bellagio - Ghisallo in die
ausgewählten Zeitfahrstrecken aufzunehmen; die beiden anderen
Zeitfahrstrecken, Nesso - Colma di Sormano und Onno - Valbrona,
sind, wenn auch unter radfahrhistorischem Gesichtspunkt weniger bedeutend, besonders interessant, wenn man sich den sportlichen und
naturalistischen Aspekt vor Augen hält (beide sind Etappen bei den
Regional- und Provinzradrennen). Es ist wichtig, darauf hinzuweisen,
dass die Colma di Sormano als Teil der Strecke von Nesso bei den
Liebhabern des Radsports sehr bekannt ist, da sie den Zielpunkt der
berühmten Steigung des “Muro di Sormano” beinhaltet: die Muro
wurde 1960 Teil der Lombardeirundfahrt, als Schirmherr Vincenzo
Torriani, mit der Absicht, das Rennen selektiver zu gestalten, entschied, diese neue, kurze, aber extrem steile Steigung nach der traditionellen Passage über den Ghisallo vor dem Ziel in Como in die
Strecke aufzunehmen. Die gewünschte Wirkung überstieg sogar alle
Erwartungen: die Steigung erwies sich als derart hart, dass viele Profis
sich gezwungen sahen, vom Rad zu steigen und zu Fuß weiterzumachen. Die Muro di Sormano blieb bei drei Ausgaben bis 1962 im
Wettkampfprogramm: in besagtem Jahr stellte Ercole Baldini mit
9’24” den Rekord im Steigungsfahren auf. Danach entschied man,
diese zu extreme Steigung aus dem Programm zu nehmen, auch weil
das Rennergebnis durch die zahlreichen Anschiebaktionen der Rennfahrer seitens der Zuschauer verfälscht wurde. In der Folge wurde die
Straße des Muro über diverse Jahre aus dem Verkehr gezogen; erst
vor kurzem wurde sie wieder eröffnet und aufgewertet.
Die Relax-Strecken der Provinz Como befinden sich innerhalb des
Larianischen Dreiecks und beinhalten eine Reihe von Gemeinden, die
sehr gut den gemischten, von See und Bergen geprägten Charakter
des Gebiets darstellen.
Diese Besonderheit des Larianischen Dreiecks ermöglichte es, Touren
unterschiedlichster Typologien zu schaffen, von flachen Strecken mit
Blick auf den See bis hin zu den anspruchsvollen Bergstrecken.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, liegen die Ausgangspunkte
aller Strecken in der Nähe der Start- und Zielpunkte der entsprechenden Zeitfahrstrecken:
• Bellagio - Ghisallo
• Nesso - Colma di Sormano
• Onno - Valbrona
13
Provinz Como
CO01. Bellagio - Ghisallo
Zeitfahrstrecke
CO01
- CRONOSCALATA
BELLAGIO-GHISALLO
CO01
- BERGRENNEN
BELLAGIO
GHISALLO
757.5 m
700 m
Elevation
600 m
500 m
400 m
Distance
Abfahrtort:
Zielort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
Maximale Steigung:
14
Bellagio (202 ü.d.M)
Ghisallo-Pass (756 Meter)
11 km
584 m
5,3%
11%
11.0859 km
8 km
6 km
4 km
2 km
0 km
205.2 m
10 km
600 m
Eigenschaften und Strecke
Der Anstieg zum Ghisallo ist 11 km lang, beginnt bei einer Höhe von
202 m in Bellagio und erreicht 756 m an der Wallfahrtskirche der
Madonna del Ghisallo, bei einem Höhenunterschied von 584 m. Die
ansteigenden Abschnitte weisen eine ziemlich konstante Steigung von
durchschnittlich knapp unter 9% und Spitzenwerte bis 11% auf; Teil
der Strecke ist auch ein flacher Abschnitt mit einer durchschnittlichen
Steigung von ca. 5,3%.
Die perfekt ausgebaute Straße verläuft größtenteils durch einen Wald,
bietet atemberaubende Panoramen auf den Comer See und auf die
Grigne und weist zahlreiche Kehren auf, insbesondere im Schlussabschnitt. Die besten Profifahrer schaffen die Strecke in weniger als 20
Minuten (Paolo Bettini brauchte dafür ca. 19’30” auf der Lombardeirundfahrt von 2005).Von der Abzweigung von der Staatsstraße 583
bis zur Ausfahrt Bellagio folgt man den Wegweisern nach Asso - Ghisallo und ab Bellagio beginnt nach ca. 1,5 km die eigentliche Steigung. Der erste Abschnitt ist auch der anspruchsvollste: ab Mulini del
Perlo (km 2,8) folgt di ca. 3 km lange Steigung mit einer durchschnittlichen Steigung von 9% und einem Abschnitt mit einer Maximalneigung von11%. Ein Schild weist auf 8 Kehren hin, die sehr nützlich
sind, um wieder etwas zu Atem zu kommen.
Bei km 6,0, nahe dem Ort Guello, gewährt die Straße über eine längere Distanz eine Atempause: der zweite, ca. 3 km lange Abschnitt
ist in der Tat flach (aus diesem Grund beeindruckt die durchschnittliche Steigung der Steigung nicht).
Bei km 8,5 erreicht man Civenna, von wo aus man schöne Ausblicke
auf den Seeteil von Lecco genießen kann, insbesondere auf die umliegenden Voralpenmassive.
Bei km 9,0 beginnt über eine Länge von 1,6 km der letzte Teil der
Steigung mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5%: die Präsenz
einer weiteren Reihe von Kehren hilft dem Radfahrer bei der Bewältigung der unwegsamen Steigung. Die letzte erschwerliche Rampe
mit 9,7% Steigung endet auf dem Platz vor der Wallfahrtskirche der
Madonna del Ghisallo, der Schutzpatronin der Radrennfahrer.
Im Inneren der kleinen Kirche befinden sich wichtige Erinnerungsstücke und Andenken an die größten Zweiradchampions, die von diesen
gespendet wurden. Neben der Kirche steht das Radsportmuseum, mit
einem reichen historischen Archiv, den Trikots und den Fahrrädern
der berühmtesten Champions (Bartali, Coppi, Moser usw.).
Von Belvedere Romeo genießt man einen herrlichen Ausblick auf den
Seeteil von Lecco und die Grigne.
15
Provinz Como
CO0101. Bellagio - Lezzeno
Kulturelle Rundfahrt
DIE HISTORISCHEN VILLEN DES SEES
UND IHRE KOSTBAREN PARKS
THEMA
Der Comer See ist berühmt für seine historischen Villen. Viele davon
liegen am Westufer des Seearms von Como, aber auch im Larianischen
Dreieck findet man die prunkvollen Paläste und Gärten, die meisten
davon in der Gegend von Bellagio. Die Strecke führt an den wichtigsten
Villen der Gegend vorbei, um den Besucher in den noblen Prunk vergangener Zeiten eintauchen zu lassen. Der größte Teil dieser Villen, die
regelrechte Kunstwerke darstellen, werden dadurch zusätzlich aufgewertet, dass viele berühmte Persönlichkeiten der Geschichte, Schriftsteller
und Maler diese als Sitz für ihren Aufenthalt am See wählten: Romane
und Gemälde erlangten hier Unsterblichkeit und wurden zu einem Teil
der Geschichte.
CO0101 - UNTER DEN HISTORISCHEN LANDHÄUSERN
DES SEES ZU TRÄUMEN, IST IHRE JUWEL-PARKS
CO0101 - SOGNARE FRA LE VILLE STORICHE DEL LAGO E I LORO PREZIOSI PARCHI
294.2 m
290 m
ERSTE ETAPPE: BELLAGIO
Die Tour konzentriert sich fast ausschließlich auf die Gegend um Bellagio. Nach der Abfahrt am Parkplatz in via Vitali in Richtung Westen,
biegt man nach rechts in Via Carcano ab und fährt weiter, bis man die
Seepromenade erreicht. In der Nähe der von den Fähren benutzten
Landebrücke biegt man nach rechts ab und fährt Via Parco Martiri della
Libertà bis zur Kreuzung mit Via Valassina hinauf. Etwas weiter nördlich
erreicht man die herrliche Villa Serbelloni, ein Juwel sehr antiker Geschichte, die auf die Landzunge von Bellagio hinausragt, wo gemäß
Überlieferung Plinius der Jüngere eine Villa mit dem Namen Tragoedia
besaß. Der ursprüngliche Plan der Villa geht auf das 15. Jh. zurück, die
Erbauung erfolgte im Auftrag des Marquis Marchesino Stanga. 1788
280 m
Elevation
270 m
260 m
250 m
240 m
230 m
20 km
15 km
10 km
5 km
0 km
Distance
21.0586 km
220 m
210 m
205.7 m
Streckenlänge:
ca. 21 km
Anschluss an Zeitfahrstrecke:
CO01 Bellagio – Ghisallo
16
Ausblick auf Bellagio
17
Provinz Como
CO0101. Bellagio - Lezzeno
ging sie in den Besitz des Grafen Alessandro Serbelloni über, der ihr
Geist und Körper widmete und sich insbesondere auf die Schaffung des
immensen Außenparks konzentrierte, in dem er auf einer Gesamtlänge
von 18 km befahrbare Straßen, Alleen und Wege bauen ließ. Nach dem
Tod des Grafen im Jahr 1826 ging die Villa von einem Eigentümer zum
nächsten über und wurde in ein Hotel umgewandelt, das 1959 von
Prinzessin Ella Walker an die Rockefeller-Stiftung vermacht wurde. Im
Lauf der Jahre beherbergte die Villa zahlreiche illustre Gäste: Kaiser
Maximilian I., Leonardo da Vinci, Lodovico il Moro, Bianca Sforza,
Kardinal Borromeo, Silvio Pellico, Kaiser Franz I., Königin Viktoria usw.
Heute ist die Villa Sitz von Kongressen. Die Gärten, ein eindrucksvolles
Gewirr von in der Vegetation eingetauchten Alleen, sind dagegen für
die Öffentlichkeit geöffnet: täglich um 11.00 und um 15.30, vom 1.
April bis Anfang November, nur mit Führung (im Eintrittspreis inbegriffen). Kehrt man auf Via Valassina zurück, erreicht man nach etwa einem
Kilometer in Richtung Süden erneut die SS583, wo sich links die Villa
Giulia befindet. Diese sich gegenwärtig in Privatbesitz und nur von
außen einsehbare Villa mit ihrem Park und ihrer immensen Baumallee
bietet einen herrlichen Blick auf die beiden Seearme. Sie wurde am
Ende des 18. Jh.’s im neoklassizistischen Stil im Auftrag des Grafen Pietro
Venini erbaut, der sie seiner Frau widmete und ihr ihren Namen gab.
Im 19. Jh. wurde der Park mit Statuen, Brunnen und exotischen Pflanzen verschönert, während die Allee mit Zypressen und Magnolien eingesäumt wurde. Gleichzeitig wurde auf der Rückseite der Villa inmitten
von Weingärten und Zitronenbäumen eine weitere Allee angelegt. Nach
den Grafen Venini ging die Villa in den Besitz von Leopold I., dem
König von Belgien, und schließlich an den Prinzen von Flandern über;
heute gehört sie der Familie Bonecchi. An der Kreuzung mit SS583 fährt
man in westlicher Richtung weiter, kommt am Startpunkt vorbei, und
fährt bis zur Kreuzung mit Via Carcano weiter. Dort biegt man nach links
ab, um zur Villa Melzi zu gelangen, eine ebenfalls sehr berühmte Villa
des Lario. Sie wurde zwischen 1808 und 1813 nach einem Plan des Architekten Giocondo Albertolli im Auftrag von Francesco Melzi d’Eril,
dem Vizepräsidenten der Cisalpinischen Republik, dann Erzkanzler des
Kulturelle Rundfahrt
Italischen Reiches und Freund Napoleons, der diesem den Titel Herzog
von Lodi verlieh, erbaut. Der Park der Villa wurde zwischen 1811 und
1815 von Canonica und Villoresi geschaffen: die scheinbar natürliche
Verteilung der Vegetation war das Ergebnis langer Studien, um die optische Illusion von Tiefe und Ferne zu verstärken. Vor dem Kaffeehaus,
einer ungewöhnlichen Laube im maurischen Stil, befindet sich die Statue von Dante und Beatrice, ein Werk von Comolli, die Liszt zur “Sonata
fantasia dopo la lettura di Dante” [Dante-Sonate] inspirierte. Illustre
Gäste dieser Villa: Napoleon, Eugenio Beauharnais, Franz Joseph und
Ferdinand von Österreich-Ungarn, Umberto und Margherita von Savoyen. Heutiger Besitzer der Villa ist Herzog Gallarati Scotti, der den
Park für die Besucher von April bis Oktober täglich von 9.30 bis 18.30
öffnet. Man fährt in Richtung Como weiter, hält sich rechts, und fährt
in die Via Giovanni XXIII hinein, die zum Ortsteil San Giovanni führt.
Über Via Rienza und danach Via dei Pescatori gelangt man zum See
und zur Villa Trotti-Bentivoglio, wo man deren großartigen Park im orientalischen Stil bewundern kann. Die Geschichte des Gebäudes reicht
ins Jahr 1752 zurück, als ein Gebäude aus dem 17. Jh. von Marquis Ludovico Trotti in eine prächtige, von einem Garten im italienischen Stil
umgebene Villa umgebaut wurde. Im nachfolgenden Jahrhundert modifizierte ein Nachfahre der Familie, nach seiner Rückkehr aus dem Orient, die Fassade in maurischen Stil und schuf einen tropischen Garten
mit Wasserspielen und Zierpflanzen orientalischer Herkunft (Japan,
China und Korea). Der Park der Villa grenzt an den Garten eines anderen
herrlichen Gebäudes an: Villa Trivulzio. Diese wurde im Auftrag des Grafen Paolo Taverna am Ende des 18. Jh.’s erbaut und kurz darauf an Francesco Melzi d’Eril vermietet, der darin während der Arbeiten am Bau
der nahen Villa Melzi wohnte. Im 19. Jh. ging das Eigentum an die
Adelsfamilie Poldi Pezzoli über, die sie mit zwei seitlichen, mit dem
Hauptgebäude durch Galerien verbundene Anbauten erweitern ließen.
Die Villa, die sich durch neoklassizistische Linien auszeichnet, beinhaltet
einen Zentralen Teil, der von zwei Flügeln umgeben ist, die in Richtung
des großen englischen Parks verlaufen. Von besonderem Interesse ist
das am Ende des Parks liegende neogotische Mausoleum, das von Carlo
Maciachini für Giacomo Poldi Pezzoli am Ende des 19. Jh.’s entworfen
wurde. Bezaubernd ist auch die kleine romanische Kirche von Santa
Maria di Loppia: bekannt seit dem Jahr 845, besteht sie aus drei Schiffen mit einem stark vorspringenden Querschiff und einer halbkreisförmigen, teilweise nicht originalen Apsis, die auf das 12. Jh. zurückgeht.
ZWEITE ETAPPE: LEZZENO
Nachdem man den Ort Bellagio verlässt und ca. 8 km auf der S.S. 583
in Richtung Como fährt, erreicht man Lezzeno; folgt man den Ausschilderungen des örtlichen Altenpflegeheims (Casa di Riposo), so erreicht
man die Treppe, die zur Eingangsallee von Villa Citterio führt: Dieses
im 18. und 19. Jh. errichtete Landhaus ist heute ein Altersheim, dessen
Garten für Besucher zugänglich ist – der ideale Ort für eine wohlverdiente kurze Pause.
Villa Giulia
18
19
Provinz Como
CO0102. Bellagio - Lezzeno - Nesso
Naturalistische Rundfahrt
SPEKTAKULÄRE AUSSICHTEN AUF DAS WASSER,
LICHTKONTRASTE UND ANTIKE LEGENDEN
THEMA
Die Tour beinhaltet einige der eindrucksvollsten Naturereignisse des
Westufers des Larianischen Dreiecks. Insbesondere unterscheidet sich
dieses Ufer nicht nur durch seine außergewöhnlichen Panoramen auf
den See, sondern auch durch seine besondere territoriale Beschaffenheit, mit steil zum See abfallenden Felsvorsprüngen, die dank der Wasserreflexe in bezauberndem Licht und unterschiedlichsten Farben
erscheinen. Der Zauber der Orte, die durch ihre Mächtigkeit beinahe
furchteinflößend sind, hat viel zu den lokalen antiken Legenden beigetragen.
CO0102 - FORESHORTENINGS AUF DEM WASSER UNTER
SPIELEN DES LICHTES IST ES ALTE LEGENDEN
CO0102 - SCORCI SCENOGRAFICI SULL’ACQUA TRA GIOCHI E ANTICHE LEGGENDE
294.2 m
290 m
280 m
Elevation
270 m
260 m
250 m
240 m
230 m
Streckenlänge:
27,8 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO01 Bellagio – Ghisallo
20
27.8275 km
25 km
15 km
10 km
5 km
0 km
Distance
20 km
220 m
210 m
209.4 m
ERSTE ETAPPE: LEZZENO
Die Tour beginnt am Parkplatz von viale Vitali in Bellagio und führt zunächst über die Staatsstraße 583 in Richtung Lezzeno. Nach ca. 3 km
gelangt man zur Schlucht des Ponte del Diavolo, die von den dolomitischen Kalksteinhängen des Monte Nuvolone überragt wird. Man sagt,
der düstere und geheimnisvolle Ort sei Schauplatz von esoterischen Begegnungen und Hexenritualen gewesen. Man berücksichtige, dass der
Ponte del Diavolo auch das Ende der Fußgängerwege ist, die entlang
der Strada Regia, dem antiken, durch Brücken und Steige charakterisierten Maultierpfad (einige Abschnitte gehen auf
die Römerzeit zurück) entlang des Ostufers des Seearms vom Hauptort Como
nach Bellagio verlief.
Wenn man ca. 3 km lang
die Straße hinunterfährt,
sieht man die steilen, auf
den See hinausragenden
Klippen der Sassi Grosgalli,
wo sich auf Höhe des Wassers die Grotta dei Bulberi,
eine nur mit dem Boot erreichbare Höhle, befindet,
die wegen der in ihrem Inneren vom Sonnenlicht
verursachten Farbeffekte
berühmt ist. Die larianischen Historiker erzählen,
dass sich die größten Fische des Sees, die legendä- Hafenbecken (San Giovanni)
21
Provinz Como
CO0102. Bellagio - Lezzeno - Nesso
ren “bulberi” (nach denen die Grotte benannt wurde) in diese Höhle
flüchteten. Nach dem Verlassen des Orts Lezzeno erreicht man nach ca.
3,5 km die Punta della Cavagnola: es handelt sich um das äußerste
Ende des langen und mächtigen Bergrückens des Monte San Primo,
dem mächtigsten Gipfel des Larianischen Dreiecks. Von hier aus sieht
man den gesamten Seearm von Como mit der rechts liegenden Insel
Comacina; außerdem befindet sich im Südosten der Landzunge von
Cavagnola zwischen Nesso und Argegno der tiefste Punkt des Sees (410 m). Die Landzunge von Cavagnola hatte wegen ihrer teilenden
Position zwischen den beiden Becken des Seearms von Como eine strategische Funktion. Es gab einen Wachturm, aber es wird von einer kleinen, dem Hl. Nicolao gewidmeten Kirche und einer renommierten
Osteria erzählt. Der Heilige wurde lautstark von den Seefahrern angerufen, die die Landzunge umfahren mussten, die sie oft für Unheil bringend hielten.
Naturalistische Rundfahrt
gen Flüssen, die hier in einer eindrucksvollen schäumenden Wassermasse zusammenlaufen und von den vom Wasser gefurchten Felsen
herabstürzen und einen in Seerichtung strömenden Wasserfall bilden.
Der Wasserfall ist von dem an der Provinzstraße liegenden Platz aus
sichtbar oder man steigt die charakteristischen, die Häuser flankierenden Treppen runter und über eine Brücke, die die beiden Ufer des Wasserlaufs verbindet, hinab zum See. Das Spektakel ist vor allem im
Frühjahr oder nach starken Regenfällen, die die Wassermassen des Tuf
und des Nosè anschwellen lassen, beträchtlich.
Auf der Staatsstraße 583 kehrt man nach ca. 12 km nach Bellagio zurück.
ZWEITE ETAPPE: NESSO
Nachdem man die Landzuge von Cavagnola verlässt, erreicht man nach
ca. 3 km den Ort Nesso, wo die Liebhaber von Naturspektakeln unbedingt den Orrido di Nesso besichtigen müssen. Dieser befindet sich
am Ausgang der Täler Tuf und Nosè und besteht aus den gleichnami-
Ausblick aus dem Ponte del Diavolo
22
Die Nesso-Klamm
23
Provinz Como
CO0103. Magreglio - Barni - Lasnigo
Religio‘‘se Rundfahrt
ROMANIK IM ZENTRUM DES LARIANISCHEN
DREIECKS: ANTIKE SPUREN DES VOLKSGLAUBENS
THEMA
Innerhalb des Larianischen Dreiecks, insbesondere im zentralen Bereich, begegnet man antiken Kirchen romanischen Stils, die in inbrünstiger Zeit zwischen 1000 und 1300 erbaut wurden: besonders
beeindruckend die antiken Türme, die, eingetaucht ins Grüne und
umgeben von Bergen, in die Höhe ragen.
ERSTE ETAPPE: MAGREGLIO
Am Parkplatz des Museums von Ghisallo trifft man auf die Wallfahrtskirche der Madonna del Ghisallo. Diese kleine, am Gipfel des gleichnamigen Passes gelegene, 1948 neuerbaute Kirche mit ihren
Fundamenten aus dem späten 14. Jh. ist berühmt dafür, dass sie der
Madonna der Radfahrer geweiht ist, nachdem Pius XII. im Jahr 1949
die Heilige Jungfrau von Ghisallo in “Heilige Schutzpatronin der Radfahrer” umbenannt hat. Auf dem Kirchplatz sieht man die Fausto
Coppi und don Ermelindo Viganò, dem Rektor der Wallfahrtskirche,
gewidmeten Denkmäler. Auf der rechten Seite befindet sich dagegen
CO0103 - DER ROMANISCHE IM DREIECK LARIANO.
ALTE SPUREN DES POPULÄREN GLAUBENS
CO0103 - IL ROMANICO NEL TRIANGOLO LARIANO ANTICHE TRACCE DI FEDE POPOLARE
759.3 m
750 m
Elevation
700 m
650 m
Distance
11.8336 km
8 km
6 km
4 km
2 km
0 km
550 m
545.9 m
10 km
600 m
Streckenlänge:
12 km (Abschnitte mit Steigungen in Magreglio und Barni)
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO01 Bellagio – Ghisallo
24
Wallfahrtskirche Madonna del Ghisallo
25
Provinz Como
CO0103. Magreglio - Barni - Lasnigo
das von Elio Ponti geschaffene Denkmal des Radrennfahrers. Seitlich
von der Wallfahrtskirche wurde vor kurzem das Radsportmuseum, in
dem sich ein reiches historisches Archiv und wertvolle Andenken befinden, darunter die Trikots und Fahrräder der größten Champions
von Bartali und Coppi bis zu Moser und Maria Canins. Man sollte auf
keinen Fall versäumen, am Belvedere Romeo (seitlich von der Wallfahrtskirche) das herrliche Panorama auf die Grigne und das Alto Lario
zu genießen.
ZWEITE ETAPPE: BARNI
Wenn man der Provinzstraße 41 3 km lang in südlicher Richtung
folgt, erreicht man den Ort Barni, wo an abgeschiedener Stelle am
südlichen Ende des Ortes (via Madonnina) die Chiesa dedicata ai Santi
Romanische Kirche Sant’Alessandro in Lasnigo
26
Religio‘‘se Rundfahrt
Pietro e Paolo [Peter- und Paulskirche] liegt. Das präzise Baudatum
der Kirche ist unbekannt, aber aus der Analyse der heute verfügbaren
Zeugnisse, und insbesondere aus dem antiken romanischen Turm,
geht hervor, dass es sich um eine der ältesten Kirchen des Tals handeln kann, die vermutlich auf das 12. Jh. zurückreicht, und später im
15. und 16. Jh. vollständig erneuert wurde. Der Turm besitzt ein einbogiges und zwei zweibogige Fenster; in seinem Inneren befinden
sich zwei antike Glocken mit der Inschrift von 1420 und 1454.
Auf der Außenseite des Gebäudes in der sich über der Eingangstür
befindenden Lünette ist die Jungfrau Maria auf dem Thron dargestellt. Im Inneren der Kirche, in der Apsismulde, befinden sich zahlreiche Heiligenfiguren, darunter in der linken Wand, die allein
stehende Figur des St. Luzius. In der antiken Verehrung ist dieser der
Schutzpatron der Milchmänner und Hirten, aber auch ein Vorbild für
Barmherzigkeit: in seiner Darstellung hält er in der Tat in einer Hand
ein Stück Käse und in der anderen ein Messer, um davon ein Stück
abzuschneiden und es an die Armen zu verteilen.
DRITTE ETAPPE: LASNIGO
Auf der S.P. 41 in Richtung Erba zurückkehrend, legt man ca. 4 km zurück, um nach Lasnigo zu gelangen. Eben auf dieser Provinzstraße stößt
man auf die Romanische Kirche des Hl. Alexanders, eine der interessantesten religiösen Gebäude des gesamten Valassina aufgrund seiner
Lage, seines charakteristisch romanischen Turms und der wertvollen,
von Andrea De Passeri gemalten Fresken. Die Kirche des Hl. Alexanders
besitzt alle Eigenschaften der im Comer Raum anzutreffenden romanischen Architektur aus dem 11. und 12. Jh., dessen bauliche Typologie
sich stark durch die Verwendung von Holz, quadratischen Steinen, und
im Fall kleinerer Bauwerke, von großen Flusskieselsteinen, das heißt
durch am Bauort verfügbare Materialien, auszeichnet. Die Kirche des
Hl. Alexanders befindet sich am höchsten Punkt einer Anhöhe und ist
über eine charakteristische Treppe erreichbar, die als Kreuzweg von 14
Kapellchen aus dem 18. Jh. flankiert wird. Am wahrscheinlichsten ist,
dass die Kirche gegen Ende des 15. Jh.’s durch den Bau von zwei Bögen
und die Verbreiterung des von drei Jochen flankierten Schiffs erweitert
wurde; an der Fassade sind in der Tat zwei Linien sichtbar, die auf das
Tympanon der vorbestehenden romanischen Kirche hinweisen. In
ihrem Inneren findet man wertvolle Fresken von Gerolamo Gorla und
Andrea de Passeri, die auf das 16./17. Jh. zurückgehen. Im Jahr 1912
wurde die Kirche des Hl. Alexanders zu einem nationalen Denkmal erklärt; sie wird auch heute noch von den Menschen von Lasnigo frequentiert, insbesondere am 26. August anlässlich des Gedenktags an
das Martyrium des Hl. Schutzpatrons.
Auf der Rückfahrt nach Bellagio auf der S.P. 41 erreicht man nach ca.
6 km den Parkplatz an der Wallfahrtskirche des Ghisallo.
27
Provinz Como
CO02. Nesso - Colma di Sormano
Zeitfahrstrecke
- CRONOSCALATA
NESSO - COLMA
SORMANO
CO02CO02
- BERGRENNEN
NESSO-COLMA
DI DI
SORMANO
1.121.9 m
1.100 m
1.000 m
Elevation
900 m
800 m
700 m
600 m
500 m
Abfahrtsort:
Ankunftsort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
Maximale Steigung:
28
12 km
13.1059 km
Distance
8 km
6 km
4 km
2 km
0 km
300 m
253.3 m
10 km
400 m
Nesso (280 Meter)
Colma di Sormano (1.135 Meter)
13,1 km
855 m
6,8%
12%
Eigenschaften und Strecke
Der Anstieg Nesso - Sormano ist 13 km lang, beginnt bei einer Höhe
von 280 m in Nesso und erreicht 1.135 m in Colma di Sormano, bei
einem Höhenunterschied von 855 m.
Auch wenn keine besonders starken Steigungen wie im Fall des Ghisallo auftreten, ist dies eine der anspruchsvollsten Steigungen des Larianischen Dreiecks. Wenn man von dem entspannenden Abschnitt
des Piano del Tivano absieht, beträgt die durchschnittliche Steigung
7,4%, mit Spitzensteigungen von 12%. Der Straßenbelag ist in mäßigem Zustand, die Fahrbahn ausreichend breit, Schatten gibt es nur
hin und wieder, die zu nehmenden Kehren sind zwölf an der Zahl.
Auch dieser Anstieg wird häufig als Etappe in die Lombardeirundfahrt
aufgenommen.
Der Anstieg kann im wesentlichen in drei Abschnitte unterteilt werden: der erste, von 10 km Länge, von Nesso zum Piano del Tivano,
ist ziemlich anspruchsvoll mit seiner durchschnittlichen Steigung von
7%; der zweite und dritte weisen identische Eigenschaften auf (1.600
Meter), während der erste vollständig flach ist, besitzt der zweite eine
durchschnittliche Steigung von 8,9%.
Die Straße zum Pian del Tivano, die man am Ortsausgang von Nesso
von der S.P. 583 aus nimmt, windet sich in Serpentinen (neun Kehren
auf den ersten 5 km) vom Comer See zum abgehenden Valle del Lambro, über kleine, an den Hängen des Monte San Primo liegenden
Bergdörfer und bietet anfänglich Ausblicke auf den westlichen Arm
des Sees, wo man zum Beispiel eine Sicht auf Argeno und den Eingang ins Valle d’Intelvi hat. Die Steigungen dieses Abschnitts liegen
bei 7/8%.
Die Strecke führt durch den Ort Erno, dann über Zelbio (das von wunderschönen Wäldern umgeben ist, in denen sich die Grotten Tacchi
und Zelbio befinden) zur Talmulde des Pian del Tivano. Auf der
Straße, die diese Hochebene durchquert, öffnet sich das “Buco della
Niccolina”, durch das das im Tal gesammelte Regenwasser fließt.
Einer der schwierigsten Abschnitte befindet sich nahe Zelbio, aber
andere Passagen eines gewissen Schwierigkeitsgrads erwarten einen
bei Comei (km 9,3) und vor allem auf dem letzten Kilometer, wo sich
die bereits zurückgelegten Kilometer spürbar machen. Einmal in
Colma angekommen, trifft man auf die Sternwarte und insbesondere
auf die Berghütte, in der man sich erfrischen und einen eindrucksvollen Blick auf einen Teil der Valassina mit Sormano, Caglio und Rezzago genießen kann.
29
Provinz Como
CO0201-A. Nesso - Pognana Lario - Torno
Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt
AUF DER SUCHE NACH DEN WERTVOLLEN FRESKEN
DER LARIANISCHEN MEISTER 1
THEMA
Die besonderen Ausblicke auf den See haben seit jeher die Meister des
Pinsels inspiriert; in der Gegend des Larianischen Dreiecks haben sich
viele Künstler von lokaler, nationaler und internationaler Bedeutung
(wie Turner und Corot) versucht. Insbesondere gegen Ende des 15. Jh.’s
wirkte eine kleine Gruppe lokaler Künstler in diesem Gebiet und hinterließ wertvolle Werke in Kirchen und Privatgebäuden: die bedeutendsten davon sind Andrea de Passeri und Bartolomeo de Benzi.
CO0201- CO0201A
ZUR SUCHE
WERTVOLLEN
FRESKOMALEREI
DER LARIANI
MAESTRI
LARIANI
- ALLADER
RICERCA
DEI PREGEVOLI
AFFRESCHI DEI MAESTRI
(percorso
A) (A)
ERSTE ETAPPE: NESSO
Fresken von De Benzi findet man in einigen Kirchen am Westufer des
Larianischen Dreiecks in den Orten Nesso, Pognana Lario und Torno.
Wenn man am Parkplatz in Via Roma in Nesso startet, kann man in via
Santa Maria die Kirche Santa Maria in Vico besichtigen, die im 13. Jh.
vom Orden der Humiliaten erbaut wurde, welche die Rückkehr zu einer
strengeren Spiritualität und zu einem einfacheren Leben predigten. In
ihrem Inneren befinden sich einige Fresken des Künstlers aus dem 15.
Jh., darunter ein Flügelaltar hinter dem Altar, der sich durch die edlen
Holzarbeiten auszeichnet, die das Abbild der Heiligen Jungfrau einrahmen. Dieses Werk geht auf das Jahr 1500 zurück. Ebenso von De Benzi
sind zwei Fresken aus dem Jahr 1504, die wegen ihrer Suche nach formalen und expressiven Mitteln besonders interessant sind.
376.8 m
Streckenlänge:
14,4 km
ZWEITE ETAPPE: POGNANA LARIO
Wenn man ca. 5 km in südlicher Richtung auf der S.S. 583 fährt (ohne
zu vergessen, die herrlichen Ausblicke auf den See zu genießen) erreicht
man den Ort Pognana Lario, in dem man in der Nähe des Ortsteils
Canzaga die Kirche San Rocco besuchen kann. Diese Kirche wurde im
romanischen Stil erbaut, wie man an der Basis ihres wertvollen Turms
sehen kann, war in antiker Zeit der heiligen Dreifaltigkeit gewidmet
und weist heute eine eindrucksvolle Fassade aus dem 18. Jhdrt. auf.
Von beträchtlichem künstlerischen Interesse ist die Kuppel, die Ende
des 15. Jh.’s von dem Meister Bartolomeo de Benzi mit Fresken und
Gemälden versehen wurde, auf denen die vier Kirchenlehrer (Hl. Hieronymus, Hl. Augustinus, Hl. Ambrosius und Hl. Gregorius Magnus)
mit den Medaillons der Propheten und den Symbolen der Evangelisten
dargestellt sind. Im Jahr 1965 wurden diese Werke dank einer gründlichen Restaurierung zu ihrer ursprünglichen Schönheit der Formen und
Farben zurückgeführt.
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO02 Nesso – Sormano
DRITTE ETAPPE: TORNO
Auf der S.S. 583 weiterfahrend erreicht man ca. 5,5 km weiter südlich
360 m
340 m
Elevation
320 m
300 m
280 m
260 m
240 m
30
14 km
14.4179 km
12 km
8 km
6 km
4 km
2 km
0 km
Distance
10 km
220 m
203.9 m
31
Provinz Como
CO0201-A. Nesso - Pognana Lario - Torno
Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt
den Ort Torno, wo man auf Piazza Casartelli der letzten von dem larianischen Meister mit Fresken ausgemalten Bauwerk begegnet: der Kirche der Hl. Thekla, die auf den See hinausschaut und von der man
einen eindrucksvollen Blick auf Como und die Orte des Westufers hat.
Das genaue Erbauungsdatum ist unbekannt, dennoch kann man hinsichtlich der sichtbaren Struktur vom Ende des 15. Jh.’s ausgehen. Die
architektonischen Linien der Fassade mit dem gemeißelten Türsturz,
über dem sich eine gotischen Rosette befindet, zeugen davon, wie die
Planer sich an den ehrgeizigsten Modellen ihrer Zeit, insbesondere am
Dom von Como, orientierten.
Im Inneren des Bauwerks ist von besonderem Interesse das sich an der
rechten Wand des Baptisteriums befindende Fresko mit dem “L’uomo
dei dolori” [Mann der Schmerzen] von de Benzi, der auch noch andere
Zeugnisse seines Werkes im rechten Raum und in der Dekoration der
Bogen hinterließ. Der andere lokale Meister, Andrea de Passeri, malte
für die Hl. Thekla eine Himmelfahrt, die sich heute in der Pinakothek
von Brera in Mailand befindet. Von wenig geringerer Bedeutung als
die Werke der Maler von Torno ist die hölzerne Gruppe des Compianto
di Cristo [Betrauerter Christus] in der zweiten linken Kapelle. Nach neuesten Studien stammt diese aus den zwanziger Jahren des 16. Jh.’s.
Kirche San Rocco in Pognana Lario
Kirche Santa Tecla in Torno
32
33
Provinz Como
CO0201-B. Sormano - Lasnigo - Rezzago
Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt
AUF DER SUCHE NACH DEN WERTVOLLEN FRESKEN
DER LARIANISCHEN MEISTER 2
THEMA
Die besonderen Ausblicke auf den See haben seit jeher die Meister
des Pinsels inspiriert; in der Gegend des Larianischen Dreiecks haben
sich viele Künstler von lokaler, nationaler und internationaler Bedeutung (wie Turner und Corot) versucht. Insbesondere gegen Ende des
15. Jhdrt.’s wirkte eine kleine Gruppe lokaler Künstler in diesem Gebiet und hinterließ wertvolle Werke in Kirchen und Privatgebäuden:
die bedeutendsten davon sind Andrea de Passeri und Bartolomeo de
Benzi.
CO0201 - ZUR SUCHE DER WERTVOLLEN FRESKOMALEREI DER MAESTRI LARIANI (B)
CO0201B - ALLA RICERCA DEI PREGEVOLI AFFRESCHI DEI MAESTRI LARIANI (percorso B)
ERSTE ETAPPE: SORMANO-ASSO
Wenn man vom Parkplatz von Sormano in via Pian del Tivano startet
und ca. 2 km in Richtung Asso fährt, erreicht man die Kirche der Hll.
Nazarius und Celsius von Mudronno, die vermutlich im 12. Jh. erbaut
wurde: in den historischen Unterlagen wird diese als die älteste Kirche
der Alta Valassina beschrieben. Der Chor der antiken Kirche war mit
Fresken ausgemalt, darunter das der Heiligen Nazarius und Celsius;
die Heiligen Cosmas und Damian, die Schutzpatrone von Rezzago;
die Heiligen Gervasius und Protasius, die Schutzpatrone von Caglio.
Feuchtigkeit hat diese Werke unrettbar zerstört; nur das Fresko mit
den Heiligen Cosmas und Damian, das wegen seiner ikonografischen
Eigenschaften dem Maler Andrea de Passeri aus Torno zugerechnet
818 m
800 m
750 m
Elevation
700 m
650 m
600 m
12 km
13.6113 km
Distance
10 km
6 km
4 km
2 km
0 km
500 m
496.8 m
8 km
550 m
Streckenlänge:
13,6 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO02 Nesso – Sormano
34
Kirche der Hll. Nazarius und Celsius von Mudronno
35
Provinz Como
CO0201-B. Sormano - Lasnigo - Rezzago
wird, konnte sich retten. Von besonderer künstlerischer Bedeutung
sind auch die auf unterschiedliche Epochen zurückgehenden und
kürzlich im Presbyterium gefundenen Fresken: diese waren vollständig mit einer Kalkschicht überdeckt, die diese interessanten Darstellungen über die Jahre hinweg verbarg und konservierte. Das Gewölbe
des Presbyteriums ist in vier Segel unterteilt: im mittleren dominiert
die in eine Mandel eingeschlossene von zwei Heiligenfiguren eingesäumte Figur des Christus. In der sich im Norden befindenden Lünette
sind zwei Doktoren der Kirche dargestellt, während man in der anderen die von Engeln bejubelte Krönung der Jungfrau durch Gottvater
bewundern kann. Außer den Fresken bietet die kleine Kirche noch
zwei sehr interessante kunstvolle Schätze: eine Skulptur aus der Renaissance der Madonna mit Kind und eine charakteristische Altarver-
Kirche der Hll. Cosmas und Damian
36
Ku‘‘nstlerisch / religio‘‘se Rundfahrt
kleidung aus Kunstmarmor. Am 30. Mai 1912 hat der Kultusminister
die Kirche zu einem nationalen Denkmal erklärt.
ZWEITE ETAPPE: LASNIGO
Wenn man ca. 4 km talwärts fährt, stößt man auf den Ort Lasnigo,
wo man direkt auf der Provinzstraße der Romanischen Kirche des Hl.
Alexanders begegnet, die man besichtigen sollte wegen ihrer Lage,
ihres charakteristisch romanischen Turms und der wertvollen Fresken
von Andrea De Passeri, darunter eine wundervolle kontemplative
“Kreuzigung”. Die Kirche weist die wichtigsten Eigenschaften der romanischen Architektur der Gegend von Como des 11. und 12. Jh.’s
auf, deren bauliche Typologie stark durch die Verwendung von quadratischen Steinen, Holz und bei kleineren Bauwerken, von Flusskieselsteinen gekennzeichnet ist, d.h. von Materialien, die in der
Umgebung des Erbauungsorts leicht verfügbar sind.
Die Kirche des Hl. Alexanders liegt auf dem höchsten Punkt einer Anhöhe, von der aus man einen eindrucksvollen Blick auf das Tal und
die umgebenden Berge genießen kann und ist über eine charakteristische Treppe erreichbar, die von 14 Kapellchen des Kreuzwegs aus
dem 18. Jh. flankiert wird.
Am wahrscheinlichsten ist, dass die Kirche gegen das Ende des 15.
Jh.’s mit bei Bögen und einer Verbreiterung des von drei Jochen flankierten Schiffs erweitert wurde; auf der Fassade sind in der Tat zwei
Linien sichtbar, die auf das Tympanon der vorbestehenden romanischen Kirche hinweisen.
Im Jahr 1912 wurde die Kirche des Hl. Alexander zu einem nationalen Denkmal erklärt; sie wird bis heute von den Menschen von Lasnigo frequentiert, insbesondere am 26. August anlässlich des
Jahrestags des Martyriums des Heiligen Schutzpatrons.
DRITTE ETAPPE: REZZAGO
Wenn man auf der Provinzstraße 41 weiterfährt und in Richtung Rezzago abbiegt, begegnet man nach ca. 4,5 km – auf der Via Santa Valeria - der den Heiligen Cosmas und Damian gewidmeten Kirche;
diese waren Apotheker und Ärzte, die ihren Beruf kostenlos ausübten.
Diese Kirche wurde in romanischem Stil erbaut, wie man an dem
mächtigen Glockenturm sehen kann. Die vier zweibogige Fenster weisen bei gleichbleibender Breite eine von unten nach oben wachsende
Höhe auf und geben der Struktur einen beträchtlichen Schwung. Aufgrund seiner über das gesamte Tal herrschenden Dominanz diente
der Turm auch als Sichtungsturm. Im Inneren befinden sich Fresken
von De Passeri, darunter eine “Kreuzigung” an der Rückwand der
Apsis. Von besonderem Interesse ist auch das Fresko des Pfingstfestes
mit der Madonna, den Aposteln und der Taube und eine Holzstatue
der Madonna der Boten, die ein Ährenbündel in ihrer Hand hält.
Nachdem man den Ort durchquert hat, sind es weitere 4,5 km bis
zum Startparkplatz von Sormano.
37
Provinz Como
CO0202. Sormano - Barni - Asso
Geschichtliche Rundfahrt
ZUR VERTEIDIGUNG DES GEBIETS:
EINE TOUR DURCH ANTIKE FESTUNGSANLAGEN
THEMA
Die bergige Beschaffenheit des zentralen Teils des Larianischen Dreiecks machte einige Orte zu regelrechten strategischen Punkten zur
Verteidigung der Bewohner vor äußeren Angriffen. Beim Durchfahren
dieser Gebiete kann man daher die Reste antiker Festungen aus mittelalterlicher Zeit entdecken.
CO0202 - ZU VERTEIDIGUNG
DES GEBIETS. REISE UNTER DEN ALTEN BEFESTIGUNGEN
CO0202 - A DIFESA DEL TERRITORIO. TOUR TRA LE ANTICHE FORTIFICAZIONI
767.9 m
Elevation
700 m
600 m
25 km
25.3487 km
Distance
20 km
15 km
10 km
5 km
400 m
386.4 m
0 km
500 m
Streckenlänge:
25,3 km (anspruchsvoll auf dem Abschnitt Rezzago - Sormano)
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO02 Nesso – Sormano
38
ERSTE ETAPPE: SORMANO
Ein Beispiel restaurierter Mauern bietet sich dem Betrachter in Sormano, in via Castello. Hier stand zu mittelalterlicher Zeit eine Burg,
die 1500 auf Betreiben von Karl V. zerstört wurde. Die Steine der feudalen Burg wurden zum Bau der neuen Pfarreikirche und für zahlreiche andere Gebäude verwendet. Nach vier Jahrhunderten, genauer
gesagt in der Mitte des 20. Jh.’s, wurde dort, wo einst die antike Burg
stand, eine zinnenbewehrte Mauer aus Naturstein errichtet, die mit
einem Portal aus Serizzo und einem Adelswappen der Familie Sormani verschönert wurde. An der Seite des Portals befindet sich ein
Gedenkstein mit der Inschrift der Geschichte der Burg.
Die restaurierten Festungen sind in Privatbesitz, auch wenn sie häufig
von der Gemeinde für kulturelle und geschichtliche Veranstaltungen,
wie Präsentationen und mittelalterliche Feste, genutzt werden.
Der mittelalterliche Aufbau der Burganlage ist bis heute an einigen
Punkten der Altstadt erkennbar.
ZWEITE ETAPPE: BARNI
Wenn man hinunter ins Tal fährt und ca. 8,5 km auf der S.P. 41 in
Richtung Bellagio fährt, erreicht man den Ort Barni, wo man auf mittelalterliche Burganlagen trifft, deren Reste man in den Wiesen zwischen Barni und Magreglio betrachten kann.
Die zwischen 900 und 1000 errichtete Burg beherrscht den bewohnten Ortskern mit seinem Mauergürtel und einem Turm, der nach und
nach von der Vegetation verschluckt wird.
DRITTE ETAPPE: ASSO
Wenn man auf der S.P. 41 weiter in südlicher Richtung fährt, erreicht
man nach 6,5 km den Ort Asso, wo man in via Curioni die Reste der
Mauern und des Turms der antiken Burg des mittelalterlichen Orts
bewundern kann. Die Burg wurde im 9. Jh. erbaut: sie stand auf
einem Hügel, ragte 21 Meter in die Höhe und war vierzig Meter
breit; ihre Mauern waren über 2 Meter dick. Bis heute ist, abgesehen
vom Turm, nur wenig von der ursprünglichen Verteidigungsstruktur
übrig geblieben: einst waren da zwei Waffenplätze und um diese
39
Provinz Como
CO0202. Sormano - Barni - Asso
Geschichtliche Rundfahrt
herum eine Bastion aus einem Erdwall, sowie eine zinnenbewehrte
Mauer für die Armbrustschützen zur Verteidigung gegen die Kriegsmaschinen und Widderstöße der Angreifer.
Die mächtigen Burgmauern erstreckten sich vom Turm bis zur Kirche
San Giuseppe, umgaben den alten Marktplatz (die heutige Piazza
Mazzini), führten bis zur Pfarrkirche hinauf, die auf derselben Mauer
errichtet wurde und schlossen sich wieder im zentralen Bereich der
Festungsanlage; heute existieren nur noch einige Abschnitte im bewohnten Ortskern, die nicht einfach auffindbar sind.
Der auf einer quadratischen Basis stehende Turm ist dreißig Meter
hoch, auch wenn er im Laufe der Jahrhunderte wegen des Bedarfs
an Baumaterial für die Errichtung der Propsteikirche und der Kirche
Santo Crocifisso an Höhe verlor; er stellt einen der wenigen Teile der
Burg dar, die noch gut erhalten sind, auch wenn er einige Fenster besitzt, die ursprünglich nicht vorhanden waren.
Im Inneren befindet sich ein kleiner “Altar”, vermutlich romanischen
Ursprungs, und ein Gedenkstein aus dem Jahr 1796, der der Cisalpinen Republik gewidmet ist, auf der die Menschen der Valassina der
Französischen Republik für die wiedererlangte Freiheit danken.
Auch in Scarenna, einem Ortteil von Asso, findet man einen Turm,
der allerdings sehr stark umgebaut wurde, sowie baufälligen Reste,
die vermutlich von einem Mauergürtel stammen.
In 7,5 km Entfernung wartet der Parkplatz von Sormano in via Pian
del Tivano.
Glockenturm der Josephskirche und viereckiger Turm
Turm und Stadmauer in Scarenna, Ortteil von Asso
40
41
Provinz Como
CO0203. Sormano - Caglio
Ku‘‘nstlerische Rundfahrt
KUNST UNTER FREIEM HIMMEL:
SEGANTINI IN CAGLIO
THEMA
Die Gemeinde Caglio ist geschichtlich an die künstlerischen Begebenheiten des international bekannten Malers und Divisionisten Segantini
gebunden, der sich dort im Herbst 1885 und im Frühjahr 1886 aufhielt und eines seiner Meisterwerke mit dem Titel “Alla stanga” schuf.
Der Ort hat der Figur des Künstlers mit einer permanenten Ausstellung mit dem Namen “Segantini a cielo aperto” [Segantini unter
freiem Himmel] zum 150. Geburtstag gedacht.
Die Ausstellung, die für die Liebhaber der Kunst des 19. Jh.’s und des
Beginns des 20. Jh.’s von besonderem Interesse ist, beinhaltet eine
akkurate Auswahl einiger Meisterwerke des Künstlers, die als Reproduktionen großdimensioniert unter freiem Himmel an den eindrucksvollsten Plätzen des Ortes der Brianza ausgestellt werden. Die
Ausstellung durchläuft die gesamte künstlerische und existentielle Erfahrung des Malers. Nachdem dieser in Mailand eine turbulente Jugend verbracht und an der Akademie von Brera eine intensive
Studienzeit erlebt hat, in der er die modernsten künstlerischen Zirkel
frequentierte, landet er im Jahr 1881 mit seiner Lebensgefährtin Bice
Bugatti in der Brianza, wo er sich anfänglich in Pusiano und danach –
angetrieben vom Wunsch, die höchsten Voralpenkämme zu erforschen
und von der prosaischeren Notwendigkeit, seinen Gläubigern zu entkommen – in der Nähe des Segrino-Sees (Carella und Corneno) niederließ, um schließlich im Herbst 1885 nach Caglio zu ziehen. Die
Besonderheit dieser permanenten Ausstellung liegt darin, dass sie eine
harmonische Interaktion zwischen den Kunstwerken des Meisters und
der historisch-künstlerischen Realität der Festungsanlage darstellen.
CO0203
- ARTE
EN EN
PLEIN
AIR...
SEGANTINI
CAGLIO
CO0203
- ARTE
PLEIN
AIR...
SEGANTINIIN
A CAGLIO
818 m
800 m
Elevation
750 m
700 m
650 m
Distance
Streckenlänge:
8,7 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO02 Nesso – Sormano
42
8.7037 km
8 km
7 km
6 km
5 km
3 km
2 km
1 km
0 km
4 km
600 m
564.7 m
EINZELETAPPE: SORMANO - CAGLIO
Wenn man vom Parkplatz in Via al Tivano in Sormano aufbricht, erreicht man nach ca. 2 km den mittelalterlichen Ort Caglio. Der alte
Kern bietet eindrucksvolle Ansichten und eine Architektur aus vergangener Zeit. Ziel des kulturellen Interesses ist die Kirche der Hl. Valeria,
ein romanisches Bauwerk in griechischer Kreuzform, das sich innerhalb eines Privatbesitzes befindet: an den Innenwänden kann man
Fresken aus dem 14. Jh. der besagten Heiligen bewundern. Die Ausstellung “A cielo aperto” [Unter freiem Himmel] findet im Ortskern
statt, in einer Art Ring, der die beiden wichtigsten Plätze, die Piazza
Mercato und die Piazza Giovanni XXIII, umspannt. Sie beinhaltet 15
Tafeln, die eine Auswahl der wichtigsten Gemälde des Meisters reproduzieren und die sowohl dessen Erfahrungen in der Brianza als auch
dessen künstlerisches und technisches Wachstum bis zu den letzten
Gemälden im Stil der Divisionisten und Symbolisten bezeugen.
43
Provinz Como
CO0203. Sormano - Caglio
Folgende Werke werden ausgestellt:
• Zampognari di Brianza [Zampgnari in de Brianza]
• Dopo il temporale [Nach dem Gewitter]
• La benedizione delle pecore [Segnung der Schafe]
• A messa prima [Die erste Messe]
• Alla stanga [An der Stange] (dieses in Caglio auf den Wiesen, die
früher ‘Wiesen der Hl. Valeria’ genannt wurden, gemalte Gemälde
beschließt die Brianzer Periode und eröffnet die der
Divisionisten/Symbolisten)
Ku‘‘nstlerische Rundfahrt
•
•
•
•
•
•
•
•
Le due madri [Die zwei Mütter]
L’angelo della vita [Lebensengel]
Le cattive madri [Die bösen Mütter]
L’amore alla fonte della vita [Liebe am Brunnen des Lebens]
La raccolta del fieno [Die Heuernte]
L’aratura [Das Pflügen]
Il trittico di Engadina [Das Triptychon des Engadins]
Pascoli di Primavera (Frühlingsweide)
Permanente Segantini - Ausstellung in Caglio
44
45
Provinz Como
CO03. Onno - Valbrona
Zeitfahrstrecke
Eigenschaften und Strecke
Der Anstieg Onno - Valbrona erstreckt sich über eine Länge von 5,2
km, beginnt mit 212 m bei Onno, einem Ortsteil von Oliveto Lario in
der Provinz Lecco und erreicht 499 m bei Osigo di Valbrona.
Der Anstieg beginnt im bewohnten Ortskern von Onno, weist keine
besonderen Schwierigkeiten auf und ist nicht übermäßig lang (5 Kilometer von der Abzweigung bis zum Brunnen von Valbrona): er wird
in der Tat mit dem Sprichwort «La Onn, la salida di donn» [sinngemäß:
Onna, Steigung für Frauen] bezeichnet, um auf den flüssigen Verlauf
dieses kurzen und sanften Anstiegs, insbesondere im Vergleich zu dem
des nahen Ghisallo, hinzuweisen.
Allerdings lässt die Steigung erst auf den letzten zwei Kilometern nach
und sinkt nur selten unter 5%: die durchschnittliche Steigung beträgt
5,3%, mit einem Spitzenwert von 8,2% zwischen km 2,5 und km 3.
Nach der Ankunft in der Nähe des bewohnten Ortskerns von Valbrona
lässt die Steigung sanft nach bis sie auf den letzten fünfhundert Metern in eine scheinbar flache Ebene übergeht; am Ziel des Anstiegs
wartet ein schöner Brunnen „zu Ehren der Radfahrer“.
CO03
- BERGRENNEN
ONNO
VALBRONA
CO03
- CRONOSCALATA
ONNO
- VALBRONA
497.4 m
450 m
Elevation
400 m
350 m
300 m
5 km
5.191 km
3 km
2 km
1 km
0 km
4 km
250 m
210.4 m
Distance
Abfahrtsort:
Ankunftsort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
Maximale Steigung:
46
Onno (212 Meter)
Valbrona (499 Meter)
5,2 km
287 m
5,3%
8,2%
Aussicht auf den Lecco Arm
47
Provinz Como
CO0301. Valbrona - Lasnigo - Canzo
Religio‘‘se Rundfahrt
ORTE DES SCHMERZES:
TOUR DURCH DIE ANTIKEN LAZARETTE
THEMA
Tod und Schmerz erwecken seit jeher eine etwas krankhafte Anziehungskraft im Menschen: Orte des Schmerzes sehen, berühren, empfinden zu können ist ein entscheidender Faktor für die Liebhaber des
„Gruseligen“. Im Larianischen Dreieck gibt es Orte, an denen sich bis
heute Zeugnisse der von den Bewohnern dieser Gegend in der Vergangenheit erlebten dramatischen Momente finden: ein Beispiel sind die
antiken Lazarette, die erbaut wurden, um die Kranken während der im
Laufe der Jahrhunderte aufgetretenen Epidemien in Quarantäne zu isolieren. Andere religiöse Bauwerke wurden dagegen zum Ziel von Wallfahrern mit der Hoffnung auf Heilung ihrer mehr oder weniger
schweren Leiden. Die Tour beinhaltet vier kleine Kirchen im Zentrum
des Larianischen Dreiecks in den Orten Valbrona, Lasnigo und Canzo.
CO0301PLÄTZE DES SCHMERZES. REISE UNTER DEM ALTEN
CO0301 - LUOGHI DI DOLORE: TOUR TRA GLI ANTICHI LAZZARETTI
QUARANTÄNEKRANKENHAUS
635.6 m
600 m
Elevation
550 m
500 m
Distance
Streckenlänge:
20,9 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO03 Onno – Valbrona
48
20 km
15 km
10 km
5 km
0 km
400 m
387.6 m
20.9263 km
450 m
ERSTE ETAPPE: VALBRONA
Im Ortsteil Maisano, in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes des Sportplatzes in via Milano befindet sich, umgeben von Jahrhundertbuchen,
die eindrucksvolle Wallfahrtskirche der Madonna des Fiebers.
Die Bewohner des Orts hängen sehr an ihrer Wallfahrtskirche, die gegen
Ende des 18. Jh.’s erbaut wurde zum Gedächtnis an die Pestilenzen, die
den Ort während des Einfalls der Landknechte Karls V. im 16. Jh. heimsuchten. Die Kirche ist nach der Madonna des Fiebers benannt, da sie
vor allem von den Scherenschleifern frequentiert wurde, die sich aufgrund ihres ständigen Herumziehens häufig mit leichteren oder schweren Krankheiten infizierten und die Wallfahrtskirche mit dem Flehen
um Heilung aufsuchten. Der Kirchenbau ist verbunden mit einer Volkslegende: man erzählt, das einige Bauern des Ortes im Jahr 1779 auf
der Rückkehr von der Feldarbeit auf dem Lauf eines kleinen Baches
mit dem Namen Campei das Abbild der Madonna sahen. Die Dorfbewohner kehrten mit dem wertvollen Abbild in ihre Häuser zurück, das
jedoch tags darauf verschwunden war. Nach einer mühevollen Suche
wurde die wertvolle Ikone im gleichen Kiesbett des Baches wiedergefunden: die Bewohner von Valbrona trugen diese in der Prozession und
an jenem eindrucksvollen, von der Grigna dominierten Ort entstand
die kleine Wallfahrtskirche. Eine besondere Anekdote rankt um Papst
Pius XI.: als dieser noch Seminarist war, verbrachte er die Ferien bei
seinem Onkel, dem Probst von Asso, und wählte gewöhnlich diese Kirche als Ziel seiner Spaziergänge und Ort seiner Gebete.
ZWEITE ETAPPE: LASNIGO
Wenn man den Ort Valbrona hinter sich lässt und ca. 7,5 km der S.P.
41 folgt, erreicht man den Ort Lasnigo, wo sich in via dei Morti di Val49
Provinz Como
CO0301. Valbrona - Lasnigo - Canzo
morana die eindrucksvolle, dem Hl. Joseph gewidmete und besser
unter dem Namen Chiesa dei Morti di Valmorana [Kirche der Toten
von Valmorana] bekannte Kirche befindet. Diese steht auf dem ummauerten Gelände eines früheren Lazaretts, auf dem die Toten der von
Alessandro Manzoni in dem Roman die „Verlobten“ beschriebenen Pest
von 1630 begraben sind. Seit 1903 findet hier jedes Jahr am ersten
Sonntag im September das Fest der Toten von Valmorana statt.
DRITTE ETAPPE: CANZO
Wenn man auf der Provinzstraße ca. 6 km in südlicher Richtung zurückfährt, erreicht man den Ort Canzo, wo auf einer kleinen Anhöhe
Erzengel-Michael-Kapelle, Canzo
50
Religio‘‘se Rundfahrt
in Via Gajum die dem Hl. Erzengel Michael gewidmete Kirche steht.
Dieser Ort wurde während der Pestepidemie von 1863 und vielleicht
auch bei früheren Gelegenheiten als Lazarett genutzt: gemäß einer
lokalen Tradition soll die weiter unten liegende Wiese als Gottesacker
für die Toten der Pest von 1630 verwendet worden sein, die, wie bereits erwähnt, im Roman „Die Verlobten“ genannt wurde. Die Kapelle
ist dank zahlreicher Restaurierungseingriffe gut erhalten: in ihrem Inneren befinden sich Fresken des Heiligen und weltliche Werke der
Barmherzigkeit.
Zurück zum Abfahrtsparkplatz von Valbrona sind es noch 6 km.
Madonna della Febbre, Valbrona
51
Provinz Como
CO0302. Valbrona - Asso - Barni
Gestronomische Rundfahrt
NATURPRODUKTE AUS DER LANDWIRTSCHAFT:
NATURREINE ERNÄHRUNG
THEMA
In den letzten Jahren zieht die Rückkehr zu naturreinen, unbehandelten und direkt von den Landwirtschaftsbetrieben verkauften Produkten immer mehr Verbraucher und Touristen an.
Ein Besuch der spezialisierten Landwirtschaftsbetriebe des Sektors ist
besonders willkommen, sowohl um natürliche Produkte zu kosten und
zu kaufen als auch um die Tradition und Kultur gesunder Kost zu erlernen.
Auf der Tour werden einige auf die Produktion und den Verkauf von
Obst und Gemüse, Wurstwaren, Milchprodukten und Honig spezialisierte Betriebe vorgestellt, wo man direkt vom Hersteller Kostproben
machen und einkaufen kann.
CO0302CO0302
- LANDWIRTSCHAFTLICHE
PRODUKTE:FUR
- PRODOTTI AGROALIMENTARI:
NUTRIRSIEINE
CONGENUINE
GENUINITÀDIÄT
755.6 m
Elevation
700 m
600 m
500 m
29.7263 km
25 km
15 km
10 km
5 km
0 km
Distance
20 km
400 m
365.7 m
Streckenlänge:
29,7 km (anspruchsvoller Abschnitt in Barni)
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO03 Onno – Valbrona
52
Kleiner Crezzo-See
53
Provinz Como
CO0302. Valbrona - Asso - Barni
ERSTE ETAPPE: VALBRONA
In Valbrona kann man, ausgehend vom Parkplatz in Via Milano
(Ortsteil Maisano) zwei Landwirtschaftsbetriebe besichtigen. Im Ortsteil Osigo, in via Le Scuole, befindet sich der Betrieb Azienda Agricola
Il Grifone, der auf Bienenzucht spezialisiert ist: dieser arbeitet seit über
zwanzig Jahren auf dem Sektor und verfügt entsprechend der typisch
lombardischen Bienenzüchtertradition über ca. dreißig nomadisch
verteilte Bienenstöcke zur Produktion wertvoller monofloraler Honigsorten. Hier kann man die Bienenstockprodukte kosten und kaufen,
insbesondere den hochwertigen Honig der auf den Hängen der Corni
di Canzo aufgestellten Bienenstöcke.
Im Ortsteil Visino, in 2 km Entfernung in Richtung Asso, kann man
den Agritourismus La Caprina, ein auf die Tieraufzucht (insbesondere
Ziegen der Rasse Camosciata und Saanen) und die Produktion frischen und gereiften Ziegenkäses spezialisierter Landwirtschaftsbetrieb, besuchen und diese Produkte im Direktverkauf erwerben.
Gestronomische Rundfahrt
ZWEITE ETAPPE: ASSO
Wenn man von Visino ca. 4 km weiterfährt, erreicht man den Ortsteil
Scarenna von Asso. Hier befindet sich der Landwirtschaftsbetrieb
Azienda Agricola Villa Stefano, der außer auf die Rinderzucht, auch
auf den Anbau von Obst und Gemüse spezialisiert ist: vor Ort kann
man das frische Saisonobst- und Gemüse kosten.
DRITTE ETAPPE: BARNI
Wieder auf der S.P. 41 fährt man ca. 7 km in Richtung Bellagio und
trifft via Colombo auf den Landwirtschaftsbetrieb Cascina Sant’Angelo, der auf die Produktion frischen und gereiften Käses, auf Robiola
und Quark aus reiner Ziegenmilch, auf Ziegen- und Schweinewürste
und Honig spezialisiert ist. Wenn man das bewohnte Zentrum von
Barni betritt und der zur Conca di Crezzo führenden Straße einige Kilometer folgt, erreicht man die Azienda Agricola Turismo e salute, die
auf den Anbau von Gemüse und die Tierzucht spezialisiert ist: hier
kann man Gemüse und Wurstwaren kosten und kaufen.
Weitere 11 km und man gelangt zum Abfahrtsparkplatz in Valbrona
zurück.
Die Crezzo-Ebene
54
55
Provinz Como
CO0303. Valbrona - Asso - Canzo
Naturalistische Rundfahrt
KLARES UND FRISCHES WASSER:
ANTIKE QUELLEN IM LARIANISCHEN DREIECK
THEMA
Der zentrale Teil des Larianischen Dreiecks unterscheidet sich dadurch, dass er unterirdische Wasserläufe aufweist, die an einigen
Punkten aus den Felsen austreten und eindrucksvolle Quellen und
Wasserfälle bilden.
CO0303
- FRISCHES UND KLAREES WASSER. ANTIKE QUELLEN INLARIANDREIECKS
CO0303 - CHIARE E FRESCHE ACQUE. ANTICHE FONTI NEL TRIANGOLO LARIANO
506.3 m
500 m
Elevation
480 m
460 m
440 m
420 m
14 km
14.1289 km
12 km
8 km
6 km
4 km
2 km
0 km
Distance
10 km
400 m
387.6 m
Streckenlänge:
14,1 km (anspruchsvoller Abschnitt in Canzo, um die Gajum-Quellen zu erreichen)
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CO03 Onno – Valbrona
56
ERSTE ETAPPE: VALBRONA
Der Ort Valbrona ist bekannt für seine zahlreichen Wasserquellen (Funtanin de Pusnela, Funtanin da la Val di Campei in Maisano, die Quelle
Spisarota in Osigo, die Funtanin la Cumparola in Candalino, die Funtanin da la Val di Sassei in Visino): die bei den Bewohnern vielleicht am
beliebteste, auch wegen ihrer besonders interessanten und geheimnisvollen Geschichte, ist die Fonte di San Carlo im Ortsteil Maisano.
Diese Quelle befindet sich nur wenige Hundert Meter vom Parkplatz
in via Milano entfernt und versorgt den nahen öffentlichen Waschplatz und erlangte im Ort deshalb Berühmtheit, weil, einer Legende
gemäß, der Hl. Karl während seines anstrengenden Besuchs im Tal
dort seinen Durst gelöscht haben soll. Die Quelle ist gewöhnlich auch
Ort eines von den Bewohnern in der Weihnachtsnacht vollzogenen
Brauchs: Mitternacht, wenn die Glocken läuten, begibt sich die gesamte Bevölkerung zur Quelle, um das von dem Heiligen gesegnete
Wasser zu trinken und eine glückliche Zukunft zu erbitten.
ZWEITE ETAPPE: ASSO
Wenn man von Asso 5 km talwärts fährt, erreicht man den Ortsteil
Scarenna, wo man von der Brücke Folla das aus den Felsen heraussprudelnde Wasser der Cascata [Wasserfall] Vallategna bewundern
kann. Die Vallategna-Fälle an der Grenze zwischen Asso und Canzo
teilen das Gebiet der Brianza von dem der Valassina: diese entstehen
aus dem Fluss Foce, der, nach einem Sprung von ca. 30 m in die Tiefe
in den Fluss Lambro mündet. Das von den Felsen herabstürzende
Wasser hat seine Spuren in der Morphologie des Steilhangs und in
der Vegetation hinterlassen: vom dem Wasserfall sprach auch Stendhal in seinen Erinnerungen an die “Reise nach Italien”.
DRITTE ETAPPE: CANZO
Wenn man Richtung Canzo weiterfährt und in die schattige via Gajum
einbiegt erreicht man nach ca. 2 km, die meist steil verlaufen, die
berühmten Quellen von Gajum. Der Name der “Quellen von Gajum”
stammt von dem lokalen Begriff Gaümm (keltischer Ursprung
ga=Behälter, Dickwanst), der „Schale“ bedeutet, da sich über der
Quelle ein großer Nussbaum befand und die Schalen in das Becken
fielen. Die Güte dieses Wassers ist derart bekannt, dass sich vor der
57
Provinz Como
CO0303. Valbrona - Asso - Canzo
Naturalistische Rundfahrt
Quelle stets eine Schlange von Menschen bildet, die aus der gesamten Brianza und der Gegend von Mailand anreisen und ihre leeren
Flaschen und Kanister füllen.
Die Quellen von Gajum sind seit Jahren ein Erfrischungspunkt für Ausflügler, die sich auf die Alp begeben; die Kühle wird von den Baumkronen des sich über den Quellen befindenden Waldes garantiert
(hier kann man die gut erhaltene Wallfahrtskirche der Madonna Addolorata bewundern). Auf dem Gebiet um Canzo befinden sich noch
viele andere Quellen: jede Alp (kleine Bergstationen, in denen Landwirtschaft und Viehzucht betrieben wird) wurde in der Nähe einer
oder mehrerer Quellen eingerichtet; weitere Quellen findet man im
Valle di Pesora und nahe des Eremo von San Miro, sowie an anderen,
weniger zugänglichen Orten entlang der Hänge der Val Ravella.
Von den Quellen von Gajum geht ein geologischer Weg ab, der über
die Wallfahrtskirche von San Miro al Monte zur ehemaligen Hütte
Terz’Alpe (heute ein Agritourismus) auf den Corni di Canzo führt.
Der Weg bietet eine Aussicht auf die typischen Kalkfelsen des Larianischen Dreiecks, auf einige Findlinge und auf die “Marmitta dei Giganti” [Auspuff der Riesen], eine interessante, von dem Fluss Ravella
in den Fels gearbeitete Höhle.
Nachdem den Wald verlassen hat, fährt man die gleiche Strecke über
Canzo und Asso auf der S.P. 46 nach Valbrona zurück.
Nach ca. 7 km erreicht man den Abfahrtparkplatz.
Wasserfall Vallategna
Quelle San Carlo
58
59
Provinz Lecco
Zeitfahrstrecke
D
ie von der Provinz Lecco vorgeschlagene Zeitfahrstrecke befindet sich am Eingang ins Valsassina und ist mit dem Auto problemlos über die SS 36, die Lecco mit Ballabio verbindet zu erreichen.
Als Strecke wurde eine Steigung gewählt, die von Ballabio Superiore
über eine serpentinenreiche, aber spektakuläre Straße zu den Piani
Resinelli auf ein weite Hochebene führt, die auf einer Höhe zwischen
1.200 und 1.300 Metern liegt. Die Talmulde der Resinelli, dem im
Frühjahr und Sommer im schönsten Grün liegenden Joch, endet im
Osten am Ausläufer der Corni del Nibbio und im Norden an den Dolomitenzinnen der Grigna Meridionale.
Die über Unterbringungsmöglichkeiten verfügenden Resinelli sind
eines der am stärksten besuchten Ausflugsziele der Berge um Lecco.
Zu den Attraktionen des Orts zählen der Parco Valentino, ein Gebiet,
das zwischen dem Gipfel des Paradiso und dem Monte Coltiglione
liegt und über gut ausgebaute Wege verfügt, die über Wiesen, durch
Buchenwälder und spektakuläre Steilhänge führen, sowie die Casa
Museo delle Grigne und der Parco Minerario. Der Anstieg Ballabio Resinelli ist Schauplatz von Provinz- und Regionalradrennen (vor allem
60
Relax-Strecken
das Rennen Lecco - Piani Resinelli) und ist auch Namensgeber für ein
Moto Guzzi-Modell, das V11 Sport Ballabio, zu Ehren der insbesondere für die Liebhaber dieses Sports legendären Strecke.
Die drei Relax-Strecken in der Provinz Lecco, die in ca. 6 km Entfernung von der Zeitfahrstrecke Ballabio - Piani Resinelli beginnen, liegen auf dem Gebiet des Valsassina und beinhalten Rundfahrten
zwischen den Orten Cremeno, Pasturo, Barzio, Introbio, Primaluna
und Cortenova.
Die Strecken beginnen am Parkplatz nach des Platzes des Sitzes der
Berggemeinde Valsassina, Valvarrone, Val d’Esino und Riviera (via Fornace Merlo) und folgen Teilen der S.P. 62, durch das Ortsinnere führenden Straßen und Teilen des Radweges, der in unmittelbarer Nähe
des Parkplatzes beginnt und Barzio mit Cortenova verbindet.
Die bergige Beschaffenheit des Gebiets bewirkt, dass die Strecken aus
flachen Teilen und Abschnitten mit Steigungen (die in einigen kurzen
Abschnitten ziemlich anstrengend sind) bestehen, die vom Amateurradfahrer auf alle Fälle überwindbar sind.
61
Provinz Lecco
LC01. Ballabio - Piani Resinelli
Zeitfahrstrecke
Eigenschaften und Strecke
Die Steigung Ballabio - Piani Resinelli erstreckt sich über ca. 8 km,
beginnt mit einer Höhe von 674 m bei Ballabio Superiore und erreicht 1.289 m am Ort Piani Resinelli.
Die Distanz ist relativ bescheiden, die durchschnittliche Steigung jedoch hoch. Auch wenn sie keine extremen Abschnitte enthält (nur auf
einigen kurzen Passagen werden 11% erreicht), sind die Abschnitte,
in denen die Steigung unter 7% sinkt, selten. Nachdem man Ballabio
Superiore hinter sich gelassen hat, stößt man links auf die Straße, die
nach Piani Resinelli führt: diese befindet sich auf ihrer gesamten
Länge in optimalem Zustand, ist breit und gut asphaltiert und beinhaltet 14 Kehren, von denen die zweite gepflastert ist.
Die Straße ist normalerweise verkehrsarm (abgesehen von einigen
Festtagen) und liegt auf ihrer gesamten Länge bis zur Zufahrt auf die
Piazza Asinara (km 7) mit wenigen Unterbrechungen im Schatten von
Birken, Fichten, Buchen und Tannen.
Am Ende des letzten Abschnitts der Steigung erreicht man eine leichte
Abfahrt, da sich der höchste Punkt (1.285 m) in einer Entfernung von
ca. 200 m vom Zentrum befindet: hier stehen einem diverse Einkehrmöglichkeiten zur Auswahl.
Eine historische Kuriosität: 1962 war Piani Resinelli das Ziel einer
Etappe des Giro d’Italia, die von dem Spanier Soler gewonnen wurde.
LC01 - BERGRENNEN BALLABIO-RESINELLI
LC01 - CRONOSCALATA BALLABIO - RESINELLI
1289.7 m
1200 m
Elevation
1100 m
1000 m
900 m
8 km
8.0064 km
7 km
6 km
5 km
3 km
2 km
1 km
0 km
700 m
672.9 m
4 km
800 m
Distance
Abfahrtsort:
Ankunftsort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
Maximale Steigung:
62
Ballabio (674 Meter)
Piani Resinelli (1.289 Meter)
8 km
615 m
7,6%
11%
Kleine Kirche an der Mulde Resinelli
63
Provinz Lecco
LC0101. Pasturo - Barzio - Cremeno
Religio‘‘se Rundfahrt
GESCHICHTE DER RELIGIÖSEN BRÄUCHE IM
VALSASSINA: ZWISCHEN ANTIKEN TÜRMEN
UND ORGELMELODIEN
THEMA
Die Strecke beginnt vom Parkplatz gegenüber des Sitzes der Berggemeinde Valsassina (via Fornace Merlo) und führt an einigen bedeutenden Orten des Gebiets vorbei, d.h. nicht nur an Zentren wirtschaftlicher
und sozialer Aktivität, sondern auch an solchen inbrünstigen religiösen
Lokalbrauchs, von denen man Spuren in den kirchlichen Bauwerken
wiederfindet.
LC0101- GESCHICHTE DERVALSASSINACULTUNTERGLOCKENUND
MELODIENORGELN
LC0101 - STORIA DEL CULTO VALSASSINESE: TRA ANTICHI CAMPANILI E MELODIE DI ORGANI
807.6 m
800 m
Elevation
750 m
700 m
650 m
16 km
16.3327 km
14 km
12 km
8 km
6 km
4 km
2 km
0 km
Distance
10 km
600 m
578.8 m
ERSTE ETAPPE: PASTURO
Wenn man vom Parkplatz der Berggemeinde aufbricht, fährt man zunächst 1,5 km auf der S.P. 62, um den ersten mittelalterlichen Ort der
Strecke zu erreichen: Pasturo. Auf der piazza Vittorio Veneto kann man
die Wallfahrtskirche der Madonna della Cintura, [Madonna des Mauergürtels] bewundern, eines der wichtigsten Orte religiösen Kultes des
Valsassina, einer Gegend althergebrachten Glaubens, wo ab der Mitte
des 17. Jh.’s durch die Augustiner die Marienverehrung verbreitet
wurde. Die Wallfahrtskirche bestand bereits im 15. Jh. als ein dem Hl.
Jacobus gewidmeter Betort, der seinen heutigen Umfang erst 1618 erhielt. Die im barocken Stil erbaute
Kirche besteht aus
einem
einzigen
Schiff mit Großaltar,
an dessen Seiten
sich laterale Kapellen befinden, die
von weiteren zwei
Altären geschmückt
werden. Die ursprüngliche Fassade
der Wallfahrtskirche
besteht aus einem
mächtigen Säulengang, der die Zugangsstraße
zur
Wa l l fa h r ts k i rc h e
Streckenlänge:
16,3 km (mit ziemlich anspruchsvollen Steigungen von Pasturo nach Barzio)
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
LC01 Ballabio - Piani Resinelli
64
Wallfahrtskirche
Madonna della
Cintura
65
Provinz Lecco
LC0101. Pasturo - Barzio - Cremeno
überragt. In ihr befinden sich Werke von Giovanni Domenico Aliprandi
(einem Künstler des Val Taleggio, der lange Zeit auch im Herzogtum
von Venedig gearbeitet hatte) und von Aloysius Realis, einem Florentiner Künstler. Ebenfalls im Zentrum von Pasturo, in via Manzoni, begegnet man der Barockkirche des Hl. Eusebius. Diese dem Hl. Eusebius
gewidmete Kirche bestand in Pasturo bereits im 13. Jh., wurde aber
1401 vom Mönch Guglielmo da Barlassina geweiht. Sie wurde 1597
renoviert und verfügt über Gemälde von Aloysius Realis aus dem Jahr
1645, über barocke Stuckarbeiten des Aliprandi und über einen Marmoraltar von Carlo Giudici. An den Seiten des Altars kann man zwei
Gemälde von Aldo Carpi bewundern, von denen eins die Beerdigung
der Jungfrau Maria, das andere Jesus darstellt, der Knaben segnet. Von
besonderem künstlerischen Interesse ist die 1849 erbeute Orgel, die
in ein wertvolles Nussbaumgehäuse eingefasst ist. Ungefähr 300 Meter
weiter nördlich trifft man im Ortsteil Bajedo auf die letzte Kirche von
Pasturo dieser Strecke: die Kirche des Hl. Andreas. Das am Friedhof
des Orts liegende Bauwerk wurde in der ersten Hälfte des 14. Jh.’s erbaut und ist auf lokaler Ebene dadurch sehr bekannt, dass es eine sehr
kleine Glocke in Kegelform mit einem sehr süßen Ton enthält. Es wird
vermutet, dass dies die älteste Kirche der Valsassina ist.
ZWEITE ETAPPE: BARZIO
Nachdem man den Ortsteil Bajedo verlässt, fährt man ca. 2 km auf der
Provinzstraße in Richtung Ballabio. Nach ca. 2 km biegt man im Ortsteil
Fornace in via Fornaci Merlo ein und fährt weitere 3 km zwischen Feldern und Wäldern weiter bis man den Ort Barzio erreicht (man beachte,
dass ein Großteil der Straße, ca. 1,5 km, eine starke Steigung von
durchschnittlich 6-7% enthält). Die Kirche des Hl. Alexanders in via
Parrocchiale befindet sich im Zentrum des ältesten Teils des Orts. Das
heutige Aussehen der Kirche ist das Ergebnis diverser, in Laufe der Jahrhunderte durchgeführter Umbauten: ungefähr im 15. Jh. wurde die
Kirche grundlegend und radikal umgebaut, um zu einer der Imposantesten des Tals zu werden, auch hinsichtlich der Feinheit der Dekorationen und der Paramente. In den dreißiger Jahren wurde das Bauwerk
mit Neugestaltung des Eingangs weiter modernisiert und erweitert,
um das heute Aussehen zu erlangen. Die Kirche verfügt über zahlreiche
wertvolle Kunstwerke. Von besonderer Schönheit sind die 1715 geweihte Holzstatue der Madonna del Rosario, die jeden ersten Sonntag
im August auf der Prozession getragen wird, das Altarbild des Hl. Karls
(1640), das Altarbild mit der Trauung der Jungfrau. Unübersehbar ist
auch die majestätische Orgel, die von Maestri Fratelli Mascioni gebaut
und 1978 eingeweiht wurde und die hinsichtlich ihrer Größe und
Stärke einmalig ist: auch was die Tonqualität und die Effekte betrifft,
wird sie zum Modernsten gerechnet und häufig von großen italienischen und internationalen Meistern gespielt.
66
Religio‘‘se Rundfahrt
DRITTE ETAPPE: CREMENO
Wenn man ca. 1,5 km die via Corsi entlang fährt, erreicht man die
letzte Etappe der Rundfahrt: Cremeno. Auf piazza Paolo VI kann man
die Kirche des Hl. Georgs besichtigen, die ungefähr im 17. Jh. auf
einem früheren mittelalterlichen Fundament erbaut wurde, von dem
noch der hohe Glockenturm erhalten ist. Außer dem Turm sind von besonderem Interesse die wertvollen Fresken des Borgognone, die sich
in der Kapelle des Hl. Georgs rechts vom Eingang befinden. Außerhalb
der Kirche verdient der besondere Kreuzweg Beachtung, der aus vierzehn Kapellen besteht, die im späten 18. Jh. erbaut wurden. Unweit
der Kirche, auf piazza Europa, wird jeden letzten Sonntag im August
das alte Fest der Hl. Rosalia organisiert, auf dem man die typischen
lokalen Produkte kosten und einer Vorführung alter Handwerkskünste
beiwohnen kann. Von diesem Platz aus genießt man einen herrlichen
Ausblick auf das Tal und die Grigne.
Wenn man ca. 1 km in Richtung Maggio weiter fährt, stößt man auf
einen unter naturalistischem Aspekt besonders interessanten Punkt: die
Brücke Ponte della Vittoria, die ca. 100 Meter hoch ist und in den ersten Jahren des 20. Jh.’s über den Fluss gebaut wurde, um den Ort
Cremeno mit seinem Ortsteil Maggio zu verbinden. Versäumen Sie
nicht den eindrucksvollen Blick in die darunterliegende enge Schlucht
und das Panorama auf die Gipfel der Grigne.
Zur Rückkehr zum Abfahrtsparkplatz fährt man einen Abschnitt auf Via
Milano und biegt dann in die via Vecchia per Maggio ein, um die
S.P. 62 (ca. 4 km) zu erreichen.
Georgskirche
67
Provinz Lecco
LC0102. Introbio - Barzio
Kulturelle Rundfahrt
FASZINATION DER ZEIT:
EINE TOUR ZWISCHEN HISTORISCHEN
PALÄSTEN UND MODERNEN SKULPTUREN
THEMA
Diese Strecke wird denjenigen empfohlen, die sich für die Kunst und
Kultur der Valsassina interessieren, in dem man sowohl Antikem als
auch Modernem begegnet: eine lockende Verbindung fülle jene, die
einen Sprung in die Zeit der Kunst wagen wollen.
LC0102 - DER CHARMEDER ZEIT: TOUR UNTERHISTORISCHEN
LC0102 - IL FASCINO
DEL TEMPO:
TOUR TRA PALAZZI
STORICI E SCULTURE MODERNE
GEBÄUDEN
UNDMODERNEN
SKULPTUREN
786.2 m
ERSTE ETAPPE: INTROBIO
Die Tour beginnt am Parkplatz vor dem Sitz der Berggemeinde Valsassina (Via Fornace Merlo), von wo aus man ca. 5 km teilweise auf
dem Radweg, teilweise auf der S.P. 62 fährt, um den Ort Introbio zu
erreichen. Ein erster obligatorischer Halt an einen Punkt von naturalistischem Interesse ist am Wasserfall Cascata della Troggia in Via alla
Cascata fällig. Leonardo da Vinci hat in einem Codex das herabstürzen
des Flusses Troggia vom Val Biandino ins Valsassina wie folgt beschrieben: “ein Sprung von hundert Metern, nachdem der Bach zu einem
Fluss heranwächst und einen anderen Flusslaufs nährt, der durch das
gesamte Tal verläuft, den des Pioverna”. Nur wenige Hundert Meter
vom Wasserfall kann man in Via Vittorio Emanuele Villa Migliavacca
bewundern, ein Werk des mailänder Architekten Bottoli, das 1913 im
Auftrag von Antonio Migliavacca erbaut wurde, einem Pionier der touristischen Entwicklung der Valsassina. Diese im neumittelalterlichen
Stil erbaute Villa, die heute Sitz der Gemeindeverwaltung ist, liegt eindrucksvoll inmitten eines herrlichen großen Gartens. Nur wenige
750 m
Elevation
700 m
650 m
600 m
Distance
22.7538 km
15 km
10 km
5 km
0 km
20 km
550 m
527.5 m
Streckenlänge:
22,7 km (ziemlich anspruchsvolle Steigung nach Introbio
-600 m- und nach Barzio - 1,5 km)
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
LC01 Ballabio - Piani Resinelli
68
Wasserfall Troggia
69
Provinz Lecco
LC0102. Introbio - Barzio
Meter von der Villa entfernt führt uns ein Sprung in die Vergangenheit
zu dem im 12. Jhdrt. als Sichtungsturm am Ausgang des (an Erzvorkommen reichen) Valle Troggia erbauten Turm der Arrigoni.
Über den Turm existieren zwei grausame Anekdoten. Gegen Ende des
15. Jh.’s fand hier eine grausame Begegnung zwischen den Welfen
und den lokalen Ghibellinen statt und im Jahr 1531 war es ein Bollwerk der Verteidigung des Tals gegen die Graubündner, die Verbündete des mailänder Herzogs bei dem Kampf gegen Gian Giacomo
Medici, dem Herrscher über das Tal und das Lario, waren: im Gebälk
des Daches sieht man heute noch die von den Graubündnern abgefeuerten Geschosse stecken.
Kulturelle Rundfahrt
ZWEITE ETAPPE: BARZIO
Nach einer ca. 7 km langen Fahrt (größtenteils auf Radwegen) führt
uns zu einem weiteren Sprung in die Geschichte der Kunst und Architektur der Valsassina: Palazzo Manzoni in Barzio.
Dieser barocke Palast des späten 17. Jh.’s wurde 1930 zum nationalen
Denkmal erklärt: er befand sich im Besitz eines Astes der Familie Manzoni, aus der der große Schriftsteller und Dichter Alessandro Manzoni
abstammt.
An der Außenfassade befindet sich eine Tranquillo Baruffaldi gewidmete Gedenktafel mit einer Bronzemedaille, einem Adligen aus Barzio,
der Freiwilliger der Mille des Garibaldi und Mitglied der Familie Baruffaldi war und im 19. Jh. Besitzer des Bauwerks wurde.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt durch ein hölzernes, mit einem wertvollen Steineinfassung aus dem 18. Jh. dekoriertes Tor, das zum herrschaftlichen Innenhof führt, wo man das Familienwappen, einen
Brunnen mit Tympanon in klassischem Stil und einen Kreuzbogengang
bewundern kann. Im Inneren des Palastes ist von besonderem Interesse die Bürgerhalle, die sich links vom Eingang befindet und über
ein Gewölbe mit Fresken im Spätbarockstil und einen Marmorkamin
verfügt, in den das Wappen eingraviert ist.
Heute ist das Gebäude Sitz der Gemeindeverwaltung und der Öffentlichen Bibliothek des Ortes: im Inneren werden regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen kultureller Art veranstaltet.
Einige Meter weiter bietet sich ein Zeitsprung von einigen Jahrhunderten: vom Barock zur Modernen Kunst. In via Baruffaldi befindet
sich der Sitz des Medardo Rosso gewidmeten Museums, eines spätimpressionistischen, auf nationaler Ebene berühmten Bildhauers, der
von der Kritik wegen seiner Fähigkeit sehr geschätzt wird, den „Moment“ in Wachs, seinem für seine Werke verwendeten Lieblingsmaterial, einzufangen und aufzudrücken.
Das 1928 eröffnete Museum Medardo Rosso befindet sich in dem antiken säkularisierten Oratorium von San Giovanni Battista. Gegenwärtig
werden im Museum zahlreiche Werke des Bildhauers ausgestellt, der
den Ort Barzio zur Sommerfrische wählte: darunter “L’uomo che
legge” [Lesender Mann], “Malato all’ospedale” [Kranker im Krankenhaus], “La Femme à la voilette”, und ‘“Ecce Puer”, die “Conversazione
in giardino” [Unterhaltung im Garten] und “Bambino al seno” [Kind
an der Brust], die zwischen dem 19. und 20. Jh. geschaffen wurden.
Die Skulptur des Künstlers ist immateriell und schafft eine besondere
Atmosphäre des Transports menschlicher Gefühle und intimer Seelenzustände. Das Museum ist nur gegen Voranmeldung geöffnet.
Wenn man weiter in Richtung Introbio fährt und mitten in den Feldern
in via Sottoripe einbiegt, erreicht man den Parkplatz der Berggemeinde nach ca. 3 km.
Palazzo Manzoni in Barzio
70
71
Provinz Lecco
LC0103. Barzio - Introbio - Primaluna - Corte
nova
Naturalistische Rundfahrt
RADWEG ENTLANG
DES FLUSSES PIOVERNA
THEMA
Die Valsassina wird fast auf gesamter Länge vom Fluss Pioverna durchzogen, der in den Grigna entspringt und in der Nähe von Bellano,
wo er die eindrucksvollen Wasserfälle von Orrido bildet, in den Comer
See fließt. Sein Wasserlauf ähnelt einem Wildbach, mit mehr oder
weniger reißenden Abschnitten, und wird von den Fischern jeder Art
und Herkunft, die jede Wochen zahlreich an dessen Ufern anzutreffen
sind, sehr geschätzt.
Der Radfahrweg, der Barzio mit Cortenova verbindet, verläuft größtenteils entlang des Wasserlaufs. Die Strecke ist nicht nur für die Liebhaber der Natur interessant, die entlang des Ufers das von den
Strömungen geschaffene Wasserspiel und die weiten grünen Wiesen
bewundern können, sondern auch wegen der zahlreichen Sportmöglichkeiten in freier Luft, wie Reiten und Sportfischen. Entlang der Strecke befinden sich einige Reiterhöfe, ein künstlicher See und ein für
die Sportfischerei ausgerüsteter Wildbachabschnitt.
ENTLANG DES RADWEGS DES VALSASSINA
Der Radweg, der in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes der Berggemeinde von Valsassina in Barzio beginnt, verläuft 11 km entlang des
LC0103
LC0103 - RADWEGENTLANGPIOVERNA
CICLABILE LUNGO IL TORRENTE STROM
PIOVERNA
604.3 m
600 m
580 m
Elevation
560 m
540 m
520 m
500 m
9 km
9.2552 km
7 km
6 km
5 km
4 km
3 km
2 km
1 km
0 km
8 km
480 m
467 m
Distance
Streckenlänge:
9,2 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
LC01 Ballabio - Piani Resinelli
72
Radweg entlang des
Flusses Pioverna
73
Provinz Lecco
LC0103. Barzio - Introbio - Primaluna - Corte
nova
Naturalistische Rundfahrt
Wildbachs Pioverna und verbindet Barzio mit Ponte San Pietro di Cortenova, indem er an den Orten Pasturo, Introbio und Primaluna vorbeiführt. Entlang der Strecke sind von besonderem naturalistischem
Interesse die Stromschnellen des Wildbachs; außerdem können die
Liebhaber des Sports unter freiem Himmel einige LandwirtschaftsAgritourismusbetriebe mit Reiterhof besuchen oder Sportfischerei in
einem künstlichen See und entlang einiger Abschnitte des Wildbachs
Pioverna betreiben. Wenn man am Parkplatz im Ortsteil Prà Buscante
losfährt, begegnet man zwei Agritourismusbetrieben mit Reitmöglichkeit: der Reiterhof Ranch La Fornace bietet Reitkurse und Ausreiten
mit dem Pferd für Touristen für Einzelpersonen und Gruppen und
zudem Restaurantbetrieb mit den typischen lokalen Produkten, während der Landwirtschaftsbetrieb Invernizzi auf die Produktion von
Käse, Milch und Yoghurt spezialisiert ist. Wenn man auf dem Radweg
in Richtung des Orts Primaluna fährt, begegnet man anderen Landwirtschafts-/Agritourismusbetrieben. Der Landwirtschaftsbetrieb und
Agritourismus von Nigro Simona bietet außer Restaurantbetrieb und
Verlauf typischer lokaler Produkte auch einen Reitbereich, in dem
Vorführungen und Kurse für englische, amerikanische Reittechnik und
Mascalcia angeboten werden. Der Agritourismus Due Soli befindet
sich innerhalb des Regionalparks der nördlichen Grigna und ist auf
Futtermittel-, Gemüseanbau und auf Schafe- und Ziege-Zucht spezialisiert. Hier kann man typische Frischkäsesorten der Gegend kosten,
insbesondere frische und gereifte Ziegenschimmelkäsearten. Außerdem nimmt der Betrieb am “Projekt Panda” teil, einer vom WWF in
Italien geförderten Initiative, mit der Absicht, die in einem Park liegenden Agritourismusbetriebe zu Zentren zu machen, in denen man
Umwelt, Geschichte und Traditionen der umliegenden Gegend kennenlernen kann. Der Agritourismus Cascina Trote Blu ist auf die Produktion von natürlichem Honig spezialisiert und bietet einen
Restaurantbetrieb mit den typischen Produkten der Gegend an. Außerdem verfügt er über einen Reiterhof, auf dem Reittourismus, Privat- oder Gruppenlektionen im Reiten für jedes Reitlevel geboten
werden.
Der Landwirtschaftsbetrieb und Agritourismus Le Tre Casine bietet
Restaurantbetrieb mit den typischen lokalen Produkten und ist auf
die Produktion von frischen Nahrungsmitteln wie Honig, Marmelade,
Joghurt und Frischobst spezialisiert; außerdem kann man kosmetische
Produkte auf der Grundlage von Bergblumen- und Kräutern erwerben, darunter die Ringelblumen- und Arnikacremes.
Entlang des Radfahrwegs stößt man auf zahlreiche, für die Liebhaber
der Sportfischerei interessante Orte: die im Wildbach vorkommenden
Fischarten sind vorwiegend Fario-Forellen, Saiblinge und sehr selten
auch Regenbogenforellen. In Cortabbio, einem Ortsteil von Primaluna,
bietet der Landwirtschaftsbetrieb Trota Valsassina den Fischern einen
künstlichen See; das Zentrum stellt Angeln, Angelschnüre und Köder
bereit und der Preis richtet sich nach dem Gewicht der gefischten Fische.
Am Ende des letzten Radwegabschnitts wurde 2005 ein Fischerreservat
zwischen Ponte S. Pietro und Ponte di Cortenova eingerichtet. Dieses
darf man nur nutzen, wenn man im Besitz einer Fischerlizenz (FIPSKarte) oder einer Fischergenehmigung für Touristen
oder einer Fischkennzeichnungsgenehmigung für den
Zugang für den Fischerbereich ist.
Jeder Fischer darf nur eine
Angel mit oder ohne Spindel
benutzen: zulässige Fischsysteme sind mit Schwimmer,
Berührung, Spinning, Fliege
mit Mausschwanz.
Der Fischbetrieb ist jeden
Tag außer Mittwoch zu folgenden Zeiten geöffnet:
• vom 1. April bis 30. September von 7.00 bis
20.00 Uhr;
• vom 1. Oktober bis 31.
März von 8.00 bis 17.00
Uhr.
Fluss Pioverna
Aussicht auf die Talsohle Pioverna
74
75
Gemeinde Cannobio
Bergrennen
C
annobio ist der letzte Ort, dem man entlang des Ufers des Lago
Maggiore vor der Schweizer Grenze begegnet und ist einer der
wichtigsten und renommiertesten Touristenorte der Provinz Verbano
Cusio Ossola.
76
Relax-Strecken
Die vorgeschlagenen Relax-Strecken, die in der Nähe der Zeitfahrstrecke Cannobio - Sant’Agata sind, da sie in einer einzigen Gemeinde
liegen, kürzer als die der Provinzen von Lecco und Como, aber nicht
weniger interessant unter naturalistischem, geschichtlichen und künstlerischem Gesichtspunkt.
77
Gemeinde Cannobio
CA01. Cannobio - Sant’Agata
Zeitfahrstrecke
Eigenschaften und Strecke
Cannobio ist der letzte italienische Ort entlang des piemontesischen
Ufers des Lago Maggiore; danach betritt man am Grenzpunkt von Piaggio Valmara schweizerisches Territorium und genau hier es ist, auf
diesem Straßenabschnitt zwischen Stadt und Grenze, wo sich die Abzweigung zum Anstieg nach Sant’Agata befindet. Nachdem man den
kurzen gepflasterten Abschnitt des Ortszentrums verlässt, fährt man
über eine lange Gerade in Richtung Grenze in das Gebiet der Camping- und Sportplätze. Am Ende der Geraden führt eine Reihe von
Kurven zur Steigung, die links, unmittelbar nach dem Camping del
Bosco beginnt (etwas mehr als 1 km vom Stadtzentrum entfernt).
Das Verkehrsschild zeigt 2,5 km an, die tatsächliche Länge beträgt
aber 3,3 km, wie ein sich in der Nähe befindender antiker Meilenstein bestätigt.
Wenn auch nicht zu unterschätzen, ist der Anstieg nicht besonders
hart, da die Steigung konstant ist; durch die aufeinanderfolgenden
Kehren ist die Strecke weniger anspruchsvoll.
Nach ca. 2 km erreicht man bei gleichbleibend konstanter und anspruchsvoller Steigung Ort Campeglio.
Noch eine Reihe von Kurven und dann eine 300 m lange Gerade und
man erreicht die Piazzetta von Sant’Agata, von der aus man ein atemberaubendes Panorama auf Cannobio und den Lago Maggiore hat.
CA01 - BERGRENNEN CANNOBIO-SANT’AGATA
CA01 - CRONOSCALATA CANNOBIO - SANT’AGATA
471.1 m
450 m
Elevation
400 m
350 m
300 m
5 km
5.1824 km
3 km
2 km
1 km
0 km
200 m
199 m
4 km
250 m
Distance
Abfahrtsort:
Ankunftsort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
Maximale Steigung:
78
Cannobio ( 218 Meter)
Sant’Agata (469 Meter)
5,2 km (nur Steigung)
251 m
4,8%
10%
Ankunftsort der Zeitfahrstrecke
79
Gemeinde Cannobio
CA0101.
Historisch / kulturelle Rundfahrt
RÜCKKEHR IN DIE VERGANGENHEIT:
EINE TOUR INS MITTELALTERLICHE CANNOBIO
THEMA
Der Fund einiger, vielleicht aus vorrömischer Zeit stammender Grabstätten ist ein Zeugnis der an diesem Ort entstandenen frühen Siedlungsformen; hier muss aufgrund der geografischen Lage bereits zur
Römerzeit ein wichtiger strategischer und für den Handel wichtiger Ort
gewesen sein. Sitz eines curtis regia im hohen Mittelalter, dann Hauptort
einer enormen, den Bischöfen von Mailand unterstehenden Pfarrei,
wurde dieses Ort zwischen dem 12. und 13. Jh. eine freie und autonome Gemeinde bis 1342, dem Jahr, in dem er sich spontan den Viskonti unterwarf, die ihn regierten bis er 1441 ein Lehen von Vitaliano
Borromeo wurde. In der hübschen Altstadt gibt es viele Zeugnisse aus
der mittelalterlichen Zeit; diese finden sich auch in zahlreichen Palästen,
die elegant die Straßen und gepflasterten Wege flankieren.
Die Tour sieht eine Rundfahrt mit Besichtigung der antiken mittelalterlichen Gebäude – die Sitz der politischen und geistlichen Vertreter
sind – und der antiken Wege der Altstadt vor, in der man gut den mittelalterlichen Geist jener Zeit spürt.
CA0101 - ZURÜCK IN DIE VERGANGENHEIT. A TOUR IN MEDIEVAL CANNOBIO
CA0101 - RITORNO AL PASSATO: UN TOUR NELLA CANNOBIO MEDIOEVALE
496.4 m
450 m
Elevation
400 m
350 m
300 m
Distance
Streckenlänge:
10,5 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CA01 Cannobio - Sant’Agata
80
10 km
10.4725 km
6 km
4 km
2 km
0 km
200 m
199.9 m
8 km
250 m
DIE STRECKE
Wenn man vom Parkplatz in Piazza Martiri della Libertà in der Nähe
des Lido di Cannobio aufbricht und am Seeufer entlang fährt, trifft
man auf Via Castello. Während des Mittelalters diente diese sehr antike
Straße, die parallel zum Ufer verläuft und sich durch antike Gebäude
und besondere Treppen auszeichnet, die sie mit dem Seeufer verbinden, als Verbindungsweg zur Festung von Cannobio, die 1340, vielleicht als Vergeltungsakt gegen die für den Seeverkehr bestehenden
Zölle, von den nahen Schweizern zerstört wurde. Diese Wege wurden
absichtlich so eng und von hohen Gebäuden abgeschirmt gebaut, um
die Verteidigung gegen die feindlichen Einfälle von der Seefront zu
verbessern. Am Ende der Straße (ca. 300 Meter) erreicht man auf der
Rückseite des Platzes die Kirche der SS.Pietà. Ihre Geschichte ist an ein
wunderbares Ereignis geknüpft, das sich hier 1522 ereignet hat: in
einer bescheidenen Osteria begann ein kleines Bild mit der Darstellung
des Christus am Kreuze Blut und Tränen abzusondern, während aus
dem Brustkorb ein Stück Rippe hervorragte. Heute sind das kleine Bild
und einige blutbefleckte Stoffteile, die den Zeugen des Ereignisses gehörten, in einer Nische des Hochaltars derselben Wallfahrtskirche aufbewahrt, während die Heilige Rippe in einem Reliquienschrein der
Collegiata di San Vittore aufbewahrt wird.
Wenn man von der Piazza SS.Pietà in die Via Luigi Meschio einbiegt,
erreicht man nach ca. 600 m das Zentrum der politischen und geistigen Macht des antiken mittelalterlichen Orts. Nebeneinander ange81
Gemeinde Cannobio
CA0101.
Historisch / kulturelle Rundfahrt
ordnet findet man die Collegiata di San Vittore und den antiken Palast
der Region, der heute Parasio genannt wird. Die beiden Gebäude teilen sich den antiken Turm mittelalterlichen Ursprungs (erbaut zwischen
dem Ende des 12. und dem Anfang des 13. Jh.’s), in dem damals zwei
Arten von Glocken läuteten, eine für die religiösen Feierlichkeiten, die
andere für den Aufruf der Bevölkerung und die Durchführung von
Exekutionen. Der Palazzo Parasio wurde 1200 als Zentrum der politischen und geistlichen Macht des Orts erbaut; er ist bis heute gut erhalten und beherbergte im Erdgeschoss den Gerichtssaal und im
Obergeschoss den Rat der Gemeinde. Die Collegiata wurde ab 1730
auf einer früheren mittelalterlichen Kirche erbaut. Im Inneren befindet
sich ein Reliquienschrein mit der Heiligen Rippe, die mit dem Wunder
des Blut weinenden Bildes verknüpft ist. Der Reliquienschrein wird in
der Kirche nur anlässlich des Gedenktages der “luminèri” ausgestellt,
der am 8. Januar jedes Jahres stattfindenden Prozession in Erinnerung
des Wunders. In ihrem Inneren sind bedeutende Werke aufbewahrt,
wie das hölzerne Kruzifix aus dem 16. Jh., das sich in der Kapelle der
Verkündigung befindet und die beiden sehr wertvollen Tryptichons
aus dem 15. Jh., die in der Kapelle der “Toten” aufbewahrt sind, die
aus der Kirche des Hl. Gotthart in Carmine Superiore stammen. Am
Ortsende (in Via Casali Amore) stößt man auf einen Fußgänger- und
Radweg, der durch Wälder und besonders eindrucksvolle Landschaften mit herrlichem
Ausblick nach ca. 3
km zu einem mittelalterlichen Juwel
führt: der Festungsstadt
von
Carmine
Superiore. Carmine ist
in zwei Kerne
geteilt: Carmine
Unterstadt (206
Meter ü.d.M.), das
am Seeufer liegt
und
Carmine
Oberstadt
(305
Meter ü.d.M.), das
nur wenig höher
auf den Hängen
des Berges Carza auf einem Felsvorsprung liegt, der auf den See hinausragt. Es ist nicht bekannt, wer Carmine Superiore, die Oberstadt,
gegründet hat, der Ursprung geht jedoch auf das 10. Jh. zurück.
An den Seiten des Felsen, auf dem der Ort liegt, fließen fünf Bäche,
um die herum Terrassen angeordnet sind, auf denen einst Wein, der
Reichtum der antiken Völker, angebaut wurde. Von bemerkenswertem
Wert ist die Kirche des Hl. Gotthardt mit ihrem prächtigen romanischen Turm und dem oberhalb eines antiken Friedhofs erbauten Vorplatz, auf dem während der (im Roman „Die Verlobten“ von Manzoni
beschriebenen) Pestepidemie des 17. Jh.’s Hunderte von Toten bestattet wurden. Die Kirche wurde in zwei unterschiedlichen Momenten erbaut: in einer ersten Phase, die von 1332 bis 1401 dauerte und in
einer zweiten Phase, die 1431 ihren Abschluss fand. Die beiden Bauphasen sind einfach erkennbar dank einiger Stufen, die als Verbindung
zwischen den beiden Teilen dienen. Die Kirche des Hl. Gotthardt ist
ein Schmuckkasten voller künstlerischer Schätze von hohem Wert aus
dem 15. und 16. Jh. Sowohl im innen als auch außen sieht man unterschiedliche Fresken, die zum großen Teil dem “Maestro von Carzoneso” zugeschrieben werden und die vor allem biblische Szenen
darstellen. Über viele Jahrhunderte blieben diese Schätze im Verborgenen, da nach der Pestepidemie von 1630, einer Zeit, in der viele
Bewohner von Carmine erkrankten und Isolation und Zuflucht in der
Kirche fanden, das gesamte
Kirchengebäude sterilisiert
werden musste durch das
Auftragen einer Mörtelschicht auf die Wände und
folglich auf die wertvollen
Freskenzyklen. Wichtige
Restaurierarbeiten wurden
1932-33 und 1997-2002
durchgeführt; diese ermöglichten es, diese Juwele wieder in ihrem alten Glanz
erstrahlen zu lassen. Vom
Vorplatz der Kirche kann
man eine herrliche Aussicht
auf das Ostufer des Lago
Maggiore genießen.
Nach ca. 4 km in mittlerer
Berghöhe kehrt man auf
den Parkplatz der Piazza
Martiri della Libertà zurück.
Kirche
SS. Pietà
82
83
Gemeinde Cannobio
CA0102.
Naturalistische Rundfahrt
ENTLANG DES WILDBACHS CANNOBINO:
TALAUFWÄRTS
THEMA
Der Wildbach Cannobino entspringt im gleichnamigen Tal, genauer
gesagt am Gipfel der Laurasca; sein Lauf ist typisch für einen Bach
auf den ersten Abschnitten; je weiter er talwärts fließt, verbreitert sich
sein Bett bis er zu einem regelrechten Gebirgswildbach heranwächst.
Sein Lauf bildet Mulden und sehr unwegsame Abgründe und wird
von einigen Brücken überquert: nach ca. 25 km erreicht der die Talmulde von Cannobio, wo er im Ortsteil Sant’Agata einen charakteristischen Wasserfall bildet; er durchquert vollständig den Ortskern und
bildet an seinen Rändern hübsche Sandbanken; schließlich mündet
er nach 2 km in den Lago Maggiore.
Die Tour führt zurück am Lauf des Wildbachs Cannobino mit einigen
Unterbrechungen an den interessantesten und eindrucksvollsten
Punkten. Wenn man an der Flussmündung aufbricht, fährt man am
Parkplatz des Lido di Cannobio den Flusslauf hoch, indem man dem
Gemeinderadfahrweg folgt und den Orrido von Sant’Anna erreicht.
Nach dem Überqueren der Brücke des Orrido gelangt man auf der
anderen Uferseite des Flusses nach wenigen km wieder ins Tal.
CA0102
- ENTLANG
DES CANNOBINO:
FLUSSES CANNOBINO
CA0102
- LUNGO
IL TORRENTE
DA VALLE A MONTE
291.6 m
290 m
280 m
270 m
Elevation
260 m
250 m
240 m
230 m
220 m
Distance
Streckenlänge:
7,3 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CA01 Cannobio - Sant’Agata
84
7 km
7.2941 km
6 km
4 km
3 km
2 km
1 km
0 km
200 m
196.9 m
5 km
210 m
DIE STRECKE
Wenn man vom Parkplatz auf der Piazza Martiri della Libertà aufbricht, erreicht man sofort Lido di Cannobio, der an der Mündung
des Flusses Cannobino liegt und Abfahrtspunkt der Rundfahrt ist; dieser Punkt ist vermutlich der am besten bekannte und frequentierte
Punkt des Lago Maggiore, sei es wegen der Schönheit der Umgebung, sei es wegen des verfügbaren Platzes; man sollte auf keinen
Fall den Faktor Wind vernachlässigen, der für diese Gegend derart
typisch ist, dass sie als idealer Ort des Piemont für den Segelsport anerkannt ist. Die Liebhaber des Kite-Surfens, Windsurfens, des Katamarans und des Segelns halten sich das ganze Jahr in dieser Gegend
auf, die auch über Strukturen zum Erlernen dieser Sportarten verfügt.
Während der Sommersaison ist der breite Seestrand und der angrenzende Park von Hunderten von Personen bevölkert. Außerdem werden während der Sommersaison unterschiedliche Veranstaltungen
sportlichen und vergnüglichen Charakters organisiert.
Im grünen Bereich sind ein Kleinfussballfeld und 2 Beach-Volley-Felder verfügbar; in 200 Meter Entfernung befinden sich Tennisplätze,
ein Minigolfplatz und ein Fußballfeld mit Leichtathletikbahn.
Direkt vom Lido beginnt ein Radweg, der entlang der linken Seite
des Flusslaufs nach ca. 1 km die tanzende Brücke [Ponte Ballerino]
erreicht. Kürzlich restauriert und nur aus Holz und Seilen bestehend,
darf diese nur von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden, die
85
Gemeinde Cannobio
CA0102.
Naturalistische Rundfahrt
auf diese Weise das andere Flussufer erreichen können. Ab hier kann
man noch ca. 2,5 km dem Radweg folgen, bis dieser in der dem Fluss
Cannobino vorgelagerten Zone endet. Hier kann man das Naturspektakel des Orrido von Sant’Anna bewundern, einer ca. 25 Meter hohen
Kaskade aus Wassermassen, die schlängelnd eine felsige Schlucht hinunterstürzen und in einem kleinen See enden, der von einem hübschen und frei zugänglichen Sandufer eingesäumt ist.
Der Name stammt den der 1638 erbauten Wallfahrtskirche. Von besonderem künstlerischem Interesse sind die spiralförmigen Säulen aus
schwarzem Marmor des Hochaltars, die wertvollen, der Hl. Anna gewidmeten Gemälde und die der Madonna von Loreto gewidmete, mit
Fresken ausgemalte Kapelle, die schon vor der Kirche existierte, vermutlich sehr alt ist und die Apsis bildet.
Über die Brücke des Orrido kehrt man nach ca. 3,5 km zum Lido di
Cannobio zurück (nachdem man den Ort durchquert hat).
Die Tanzende Brücke
Sant’Anna Wasserfall
86
87
Gemeinde Cannobio
CA0103.
Historisch / kulturelle Rundfahrt
SONNE UND ANTIKE ZEITRECHNUNG:
DIE SONNENUHREN VON CANNOBIO
THEMA
Die Sonnenuhr ist ein antikes Instrument der Zeitmessung, das auf der
Messung des Sonnenstandes beruht. Der Zeiger der Sonnenuhr, auch
Stylum oder Gnomon genannt, besteht aus einem Stab, der durch den
auf das Ziffernblatt fallenden Schatten die Anzeige der Uhrzeit ermöglicht. Im Ortsinneren von Cannobio findet man unterschiedliche auf
Gebäudewände gemalte Sonnenuhren, von denen einige gut erhalten,
andere durch das Wetter beschädigt, aber stets eindrucksvoll sind.
Diese künstlerisch-astronomischen Vorrichtungen sind dadurch von besonderem Interesse, dass bis heute nur begrenzte Zeugnisse über diese
antiken Zeitmessvorrichtungen verfügbar sind.
CA0103
SONNE
DER MISURAZIONI
ZEITMESSUNG:
SONNENUHREN
CA0103- -DIE
IL SOLE
E LEUND
ANTICHE
DELDIE
TEMPO:
LE MERIDIANE
263.6 m
260 m
250 m
Elevation
240 m
230 m
220 m
Distance
Streckenlänge:
7,3 km
Anschluss an die Zeitfahrstrecke:
CA01 Cannobio - Sant’Agata
88
7 km
7.263 km
6 km
5 km
4 km
3 km
1 km
0 km
200 m
196.9 m
2 km
210 m
DIE STRECKE
Wenn man vom Parkplatz der Piazza Martiri della Libertà losfährt und
ein paar Hundert Meter die Via Magistris entlang fährt, erreicht man
die erste Sonnenuhr der Strecke, die sich an der Südfassade der Kirche
S.S.Pietà befindet. Diese Sonnenuhr stammt ungefähr aus dem 17.
Jh. und wurde mit der Freskentechnik gemalen: ein Großteil von ihr
ist trotz der vor einigen Jahren durchgeführten Restaurierung verblasst,
so dass nur wenige
Spuren des barocken Rahmens und der Stundenlinien und der italienischen
Stunden übrig sind: bei
diesem
Sonnenuhrtyp
stellt der Sonnenuntergang sowohl das Ende des
Tages als auch den Beginn
des nächsten Tages dar;
die 24. Stunde ist in der
Tat die Stunde des Sonnenuntergangs.
Wenn
man am Seeufer weiterfährt und in die Via
Zaccheo abbiegt (die in
die via Cimitero übergeht), erreicht man die
Sonnenuhr in der via De
Luatti. Diese stammt aus
dem 20. Jhdrt. und befindet sich an der Südfassade
eines Privathauses mit
Sonnenuhr in der via De Luatti
89
Gemeinde Cannobio
CA0103.
Historisch / kulturelle Rundfahrt
Terrasse. Sie weist eine ovale Form auf, wurde mit Tempera gemalen
und besitzt einen künstlichen Rahmen; sie verfügt über neun Stundenlinien mit romanischen Ziffern von acht bis sechzehn Uhr und über
eine Anzeige für halbe Stunden. Wenn man auf der via Cimitero weiterfährt, gelangt man (auf der linken Seite) auf eine Straße, die zum
ponte Ballerino führt: nachdem man die Brücke überquert hat, nimmt
man den Fahrradweg bis zum Orrido di Sant’Anna im Ortsteil Traffiume (ca. 3km). Man fährt wieder talwärts in die Via alla Piana, wo
man die der Hl. Jungfrau gewidmete Kirche findet, deren Turm auf
drei Seiten Sonnenuhren aufweist: Südosten, Süden und Westen. Die
Sonnenuhr der Südostseite stammt ungefähr aus dem 17. Jh. und
wurde mit der Freskentechnik mittels Sinopia-Gravierung auf Putz geschaffen: man kann die Stundenlinien mit ihren lanzenförmigen Enden
und die römischen Stunden erkennen, die von neun Stundenlinien
mit teilweise lesbaren arabischen Ziffern überkreuzt werden. Auf der
Sonnenuhr der Westseite, die mit der gleichen Freskentechnik gebaut
wurde, erkennt man neun Stundenlinien mit lanzenförmigen Enden,
die sich mit anderen sieben Stundenlinien überkreuzen. Auf der sich
an der Südseite befindenden Sonnenuhr sind dreizehn Stundenlinien
und die lokale Mittagslinie erkennbar: von den fast unleserlichen Ziffern in römischer Schrift sind noch ein paar wenige sichtbar. Wenn
man auf der via alla Piana ca. 1 km weiterfährt, findet man die letzte
Sonnenuhr der Rundfahrt, die sich am südwestlichen Teil einer privaten
Villa aus den 20. Jh. befindet. Diese wurde mit Acrylfarben auf einem
elfenbeinweißen Untergrund gemalen. Das Ziffernblatt ist in einen mit
florealen Arabesken verzierten Rahmen eingefasst. Die Stunden französischen Typs sind sechs (von 12 bis 17). Es sind auch die Segmente
für die halben Stunden mit analoger Nummerierung vorhanden.
Wenn man 1,5 km weiterfährt, kreuzt man via Casali Darbedo (in
Richtung Zentrum - via Vittorio Veneto - fahren), die zum Lido di
Cannobio zurückführt.
Kirche der Hl. Jungfrau in Traffiume
90
91
Gemeinde Brissago
Sportlerstrecken
B
rissago ist der letzte Ort des Kantons Tessin vor dem Erreichen
der italienischen Grenze. Er ist in fünfzehn Ortsteile unterteilt,
die sich auf der gesamten Anhöhe vom See zu den Bergen erstrecken. Für Radtouristen, die auf bestimmte Disziplinen spezialisiert
sind, wurden in Brissago zwei Sportlerstrecken entworfen, die im
Unterschied zu den fünf Zeitfahrstrecken mit keinem Zeiterfassungssystem ausgestattet sind.
Beide Strecken wurden in der Vergangenheit als Radrennstrecken
mit Anstieg verwendet. Die Abfahrt liegt für beide Strecken auf der
Piazza Municipio. Die erste Strecke windet sich auf einer Länge von
8,1 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 846 Metern
(durchschnittliche Steigung 10%) entlang der Straße Costa di Mezzo
zum Parkplatz von Mergugno empor.
Die zweite Strecke schlängelt sich entlang der Straße Costa di Fuori
zum Parkplatz von Cortaccio in die Höhe. Die Strecke ist 7,6 Kilometer lang und weist einen Höhenunterschied von über 800 Meter
auf (durchschnittliche Steigung 9,6%).
92
Relax-Strecken
Abgesehen vom dem sich in städtischer Umgebung befindenden Abfahrtspunkt zieht sich die Strecke durch Kastanienwälder über wenig
befahrenen Straßen. Die besondere territoriale Beschaffenheit der
Gemeinde mit ihrem zentralen, am See liegenden Kern, von dem ansteigende Straßen zu den unterschiedlichen Ortsteilen abgehen, hat
bei der Wahl der Relax-Strecken, die aufgrund ihrer Natur auch die
Nutzung seitens nicht zur Befahrung anstrengender Steigungen vorbereiteter Fahrradtouristen voraussetzen, eine entscheidende Rolle
gespielt. Aus diesem Grund hat man es vorgezogen, für jede Strecke
zwei unterschiedliche Verläufe festzulegen: einen kürzeren Streckenverlauf für jeden mit etwas Willen zur Anstregung ausgestatten
Gelegenheitsradtouristen und einen längeren, kompletten Streckenverlauf, der aufgrund zahlreicher anspruchsvoller Anstiege nur von
bestens vorbereiteten Personen bezwingbar ist, die über ein Rad mit
einer Schaltung mit entsprechend kleiner Übersetzung verfügen.
Amateurradfahrern wird jedenfalls empfohlen, die komplette Strecke
zu Fuß zurückzulegen, da diese eine eindrucksvolle Natur und einen
atemberaubenden Ausblick auf den See bietet.
93
Gemeinde Brissago
Sportliche Rundfahrt
BS01. Brissago - Mergugno
BS02. Brissago - Cortaccio
- ITINERARIO
SPORT BRISSAGO
- MERGUGNO
BS01-BS01
SPORTLICHE
STRECKE
BRISSAGO-MERGUGNO
- ITINERARIO
SPORT BRISSAGO-CORTACCIO
BRISSAGO - CORTACCIO
B02- BS02
SPORTLICHE
STRECKE
708.9 m
700 m
1050.6 m
1000 m
900 m
600 m
Elevation
Elevation
600 m
500 m
400 m
700 m
600 m
500 m
400 m
300 m
Distance
Abfahrtort:
Zielort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
94
Brissago (214 ü.d.M.)
Mergugno (1.037 ü.d.M.)
8,1 km
846 m
10,5%
7.6538 km
7 km
6 km
5 km
4 km
3 km
2 km
1 km
214 m
0 km
4.6864 km
3 km
2 km
1 km
0 km
4 km
300 m
215.6 m
Distance
Abfahrtort:
Zielort:
Länge:
Höhenunterschied:
Durchschnittliche Steigung:
Brissago (214 ü.d.M.)
Cortaccio (1.067 ü.d.M.)
7,6 km
837 m
9,6%
95
Gemeinde Brissago
BS0101. Brissago - Ronco Sopra Ascona
Religio‘‘se Rundfahrt
KULTSTÄTTEN: KIRCHEN,
WALLFAHRTSKIRCHEN UND VOTIVKAPELLEN
THEMA
Die Strecke schlängelt sich durch die Gemeinden Brissago und Ronco sopra
Ascona vorbei an den interessantesten Kultstätten der Gegend. Man begegnet einigen Kirchen von besonderer künstlerischer und geschichtlicher
Bedeutung, wie dem Komplex des Sacro Monte mit seiner Wallfahrtkirche,
den Kreuzwegskapellen und einigen, in natürlicher Umgebung abgeschieden liegenden Votivkapellen, die aufgrund ihres kontemplativen Frieden
ausstrahlenden Charakters sehr eindrucksvoll sind.
BS0101- KULTSTÄTTEN: KIRCHEN, WALLFAHRTSKIRCHEN UND VOTIVKAPELLEN
BS0101 - LUOGHI DI CULTO: CHIESE, SANTUARI E CAPPELLE VOTIVE
(Itinerario completo)
577.9 m
Elevation
500 m
400 m
Länge der verkürzten Strecke:
3,2 km (anspruchsvolle Steigung zum Sacro Monte)
96
14 km
14.8095 km
Distance
12 km
10 km
8 km
6 km
2 km
0 km
206.1 m
4 km
300 m
DIE STRECKE
Wenn man vom Parkplatz auf der Piazza del Municipio aufbricht, begegnet man nach einigen hundert Metern im Zentrum der ersten Kirche der
Rundfahrt: die Hll. Peter und Pauls-Kirche. Erbaut auf einer vorbestehenden Konstruktion aus romanischer Zeit, wurde sie 1526 geplant und
1610 vom Architekten Giovanni Beretta vollendet. Der Glockenturm aus
rustikalem Gestein und der Kirchhof vor dem Portal wurden später (1665)
geschaffen. Aus dem gleichen Jahr stammt die heutige, von Berettas Sohn
Pietro vollendete Fassade mit einem Portal, das von einer Öffnung aus
Säulen mit korinthischen Kapitellen überragt wird.
In ihrem aus einem einzigen Kirchenschiff bestehendem Inneren
verschmelzen die Licht- und Schattenspiele zwischen den Bögen, Gewölben, der Kuppel und den Kapellen harmonisch mit den architektonischen
Elementen dank des eindrucksvollen Farbeffekts des verwendeten lebendigen Steins: ein mehrfarbiger Granit. Die Kapellen sind mit zahlreichen
Altaren dekoriert, von denen aber nur zwei, von denen nur die Flanken
und Dossale übrig geblieben sind, aus dem 18. Jhdrt. stammen: die Altare des Hl. Karl (1619) und der Hl. Katharina (1621), die Pietro Beretta
zugeschrieben werden. Am Altar des Hl. Karl finden wir ein Gemälde von
G. Andrea Bianchi mit dem Titel „Il Vespino“ (1620). Der größere Altar
wurde kürzlich (1969) von Giovanni Genucchi dekoriert: auf diesem ist
Parusia, Das Letzte Abendmahl und die Auferstehung dargestellt. Auch
die Glasarbeiten von Hans Slocker sind neuerer Art. Sehr interessant ist
auch die Orgel, ein Werk lokaler Schnitzer, die aus dem 17. Jh. stammt.
Nach dem Anstieg über via Leoncavallo und weniger als 1 km auf der
Kantonstraße erreicht man die außerhalb der Ortschaft liegende Kirche
der Madonna di Ponte, die den unterschiedlichen, am Seeufer oder am
Länge der kompletten Strecke:
14,8 km (konstante Steigung auf der via Panoramica)
97
Gemeinde Brissago
BS0101. Brissago - Ronco Sopra Ascona
Berg liegenden Ortsteilen dient. Die bereits im 13. Jh. erwähnte Kirche
wurde vollständig in den zwanziger Jahren des 16. Jh.’s nach Plänen von
Giovanni Beretta erneuert, der sich insbesondere mit der Realisierung der
Fassade, des Tors und des Glockenturms befasste. Die Fassade weist klare
Renaissancezüge auf; das Innere besteht aus einem einzigen Kirchenschiff,
in dem sich zwei Kapellen öffnen; die erste Kapelle und das dritte Gewölbefeld besitzen ein Faßgewölbe, die zentrale Kapelle ein Kreuzgewölbe.
Im Inneren findet man die Barockaltare der Assunta von G.P. Fossati
(1686) und des Hl. Makarius von Pietro Beretta (1594); an der hinteren
Wand des Chores ein Fresko der Mariä Himmelfahrt, ein unbekanntes
Werk aus dem Ende des 16. Jh.’s. Während des Sonnenuntergangs sollte
man sich unter die Außengewölbe der Kirche begeben, von denen man
die sich auf dem See und an den Bergen spiegelnde untergehende Sonne
bewundern kann. Wenn man ca. 1,3 km die Costa di Mezzo emporfährt,
stößt man auf den Komplex des Sacro Monte. Im Tal inmitten einer waldigen Landschaft liegend besteht er aus der Wallfahrtskirche der Addolorata und dem Kreuzweg. Er wurde auf Betreiben von A. F. Branca, dem
Besitzers des gleichnamigen Palastes (dem heutigen Baccalà), erbaut, der
zwischen 1767 und 1773 eine bereits bestehende Kultstätte erweitern
ließ. Die Wallfahrtskirche ist erreichbar über den Kreuzweg, der in Via
Gerusalemme (Kapellen mit Werken von Fra’ Roberto Pasotti, 1999-2000)
Sacro Monte
98
Religio‘‘se Rundfahrt
beginnt oder über den “Mühlenweg” im Tal. Beide Wege vereinigen sich
an der 9. Kapelle der “Judäer” in der Nähe der Wallfahrtskirche. Vom
Kirchplatz der Wallfahrtskirche genießt man ein herrliches Panorama auf
die darunter liegende Ortschaft und den See.
Das in barockem Stil erbaute Gebäude beinhaltet die Kirche der Addolorata und die Pfarrei (den Rektorenpalast früherer Zeiten); seitlich befindet
sich die wundersame Quelle (Viktoria-Quelle).
Den für das späte 18. Jh. typischen Prunk findet man vor allem im Reichtum der Kapitelle, in den Stuckarbeiten der Gewölbe und in den Rahmen
der Bilder. Die Stuckereien im Rokokostil sind ein Werk von Visetti di Valsolda. Die Fresken der Hll. Peter und Paul an den Säulen des Triumphbogens gehen auf Giuseppe Antonio Felice Orelli zurück, von dem auch die
Darstellungen des Hl. Josephs and anderer Heiliger an den Gewölben
stammen. Der Hauptaltar besitzt einen konkaven Querschnitt mit mehrfarbigen Marmor (Jahr 1773) und weist seitlich die Wappen der Familie
Branca auf; an den anderen Altaren sind die Gemälde des Malers Bellotti
di Valsolda sichtbar. Seit einigen Jahren wurde die Karfreitagsprozession
wiedereingeführt, die vom Ortsteil “Gerusalemme” (Beginn des Kreuzwegs) zur Kirche der Addolorata führt, in der sie in der Eucharistiefeier
ihren Höhepunkt findet. Am Ende der Via Sacro Monte gelangt man an
eine Abzweigung: wenn man die verkürzte Strecke bevorzugt, nimmt
man die Abfahrt (Via Costa di Dentro), die nach ca. 1,2 km zum Parkplatz
auf der Piazza del Municipio führt; möchte man dagegen die komplette
Strecke fahren, folgt man links dem Anstieg zur Via Panoramica. Nach
zwei Serpentinen trifft man auf das bereits im Mittelalter existierende
Oratorium des Hl. Bartholomäus (im Ortsteil Porta), das kürzlich in modernem Stil renoviert wurde (die Mauern sind außen mit Stein überzogen,
um die lokale Tradition zu würdigen).
Nachdem man die Ortschaft Brissago zurückgelassen hat, gelangt man
nach ca. 5 km Fahrt auf der eindrucksvollen via Panoramica nach Ronco
sopra Ascona, wo man auf dem Matterello-Weg auf zwei bezaubernde
Votivkapellen trifft: die Capèla de Nusétt und die Capèla del Mattaréll.
Die erste, die sich in der Nähe des Waschplatzes von Ronco befindet,
wurde 1940 vom polnischen Maler Richard Seewald (der mehrere Jahre
in Ronco Sopra Ascona lebte) in ihrem Inneren ausgeschmückt und dekoriert. Der Name “Nusétt” stammt daher, dass in der Gegend, in der
sich die Kapelle befindet, früher einige Nussbäume standen, aus denen
man ein Öl gewann, das sowohl zu Ernährungs- als auch zu Beleuchtungszwecken verwendet wurde. Die zweite, in westlicher Richtung auf dem
Materéll-Weg liegende Kapelle besitzt einen kleinen Altar. Auf seiner
Schwelle erinnert eine große “Pioda” an das Jahr 1790, dem vermuteten
Erbauungsdatum. Im Inneren befinden sich ein kleiner Altar und ein eindrucksvolles Fresko der Madonna von Loreto zwischen dem Hl. Petrus
und dem Hl. Antonius. Wenn man sich dem Ortszentrum nähert, stößt
man an der Piazza Semitori auf die Kirche des Hl. Martin. Das dem
Schutzheiligen des Ortes gewidmete Gebäude liegt am Rand des
99
Gemeinde Brissago
BS0101. Brissago - Ronco Sopra Ascona
Ortskerns auf einer felsigen Anhöhe auf einem Seevorsprung, der mit seiner sich unter einer jahrhundertealten Rosskastanie öffnenden Aussicht
ein einzigartiges Belvedere bildet. Die Kirchenanlage geht auf das 15.
Jh. zurück, während der Glockenturm im Jahr 1563 vollendet wurde und
1860 mit einer achteckigen Laterne gekrönt wurde; die Fassade im neoklassischen Stil blickt auf einen kleinen, mit einem Säulengang geschmückten Platz. Das barocke Innere der Kirche besteht aus einem
einzigen Kirchenschiff mit drei Altaren auf der linken Seite, die der
Schmerzensmutter, dem Rosenkranz und dem Hl. Rocco gewidmet sind.
Beachtenswert sind die Fresken und Gemälde, sowie die Altarflügel aus
Alabastergips (Technik mit Farbgips, früher als Marmor der Armen bezeichnet). Auf der rechten Wand des Kirchenschiffs befindet sich ein spätgotisches Fresko, auf dem die Heiligen Defendente und Fabriano
dargestellt sind und ein Ölgemälde von Antonio Ciseri mit dem Hl. Antonius Abbas. Ein Beweis für den Einfluss der Auswanderung der Menschen von Ronco in die Toskana stellen die Fresken des Gewölbes des
Kirchenschiffes, sowie die Balustraden und das Gemälde aus dem 16. Jh.
mit der Madonna und den Heiligen Rocco und Sebastiano dar, die aus
Florenz stammen. Der Hauptaltar (der vermutlich aus der zweiten Hälfte
des 17. Jht.’s stammt) ist von beträchtlicher Bedeutung und wird von
einem Flügel überthront, auf dem sich ein weiteres Gemälde von Antonio
Ciseri befindet, das den Hl. Martin betend darstellt.
100
Religio‘‘se Rundfahrt
Die interessantesten Fresken befinden sich über dem Chor und stellen die
Allegorien der Monate dar (aus dem Jahr 1491). Diese kürzlich restaurierten Fresken sind nicht nur ein Zeugnis der fruchtbaren Gegend von
Ronco, aber auch der lokalen Sitten und Gebräuche der Bewohner im
15. Jahrhundert. Wenn man auf der via Livurcio in Richtung Arcegno
fährt, trifft man auf die Kapellen de San Gutard und de Grupalt. Die Kapelle des Hl. Gutard befindet sich in der Nähe des Friedhofs des Orts und
ist über eine kurze Treppe in Richtung Tal erreichbar. Sie besitzt im Inneren ein Fresko mit einer von einer Gruppe von Heiligen umringten Madonna, darunter auch der Hl. Gotthard. Die Kapelle de Grupalt, die sich
entlang eines alten Maultierpfades befindet, war bis in die vierziger Jahre
das einzige Gebäude der Zone. Die Kapelle ist von der Straße aus sichtbar,
die heute im Vergleich zum alten Maultierpfad tiefer liegt. Unter dem
Säulengang befindet sich eine Gedenktafel aus weißem Marmor, die an
den Dienst der Menschen von Ronco beim Zoll von Florenz und Pistoia
erinnert.
Wenn man die Straßen in Gegenrichtung fährt, erreicht man nach ca. 6,5
km den Parkplatz auf der Piazza Municipio in Brissago.
Alternativ kann man, wenn man ins Ortszentrum zurückkehrt, über die
via Ronco die Kantonsstraße erreichen, die allerdings stark befahren ist.
Panoramische Sicht
101
Gemeinde Brissago
BS0102. Brissago - Ronco Sopra Ascona
Kulturelle Rundfahrt
GESCHICHTLICHE GEBÄUDE
UND PERSÖNLICHKEITEN
THEMA
Die Tour sieht den Besuch diverser geschichtlicher Gebäude vor, die
die Präsenz einiger prominter Persönlichkeiten bezeugen und rühmen, die in den Gemeinden von Brissago und Ronco sopra Ascona
gelebt haben. So wohnte zum Beispiel der neapolitanische Komponist
Ruggero Leoncavallo (1857-1919) einige Jahre in Brissago, wo er an
diesen wunderbaren Orten unterschiedliche Opern und Kompositionen für Klavier schrieb.
Brissago hat diesen seinen Ehrenbürger ein Museum im historischen
Palast Branca Baccalà gewidmet, in dem sich eine Sammlung von Dokumenten und Andenken von großem Interesse befindet. Jedes Jahr
wird dem Komponisten mit dem “Festival Leoncavallo” gedacht, das
von dem aus Brissago stammenden Tenor Ottavio Palmieri geleitet
wird. Im Laufe der Jahre hatte das Festival Persönlichkeiten von internationalem Ruhm, wie Renato Bruson, Francesca Patané, das Quartetto Amati zu Gast. Das Festival findet an drei Wochenenden statt,
mit einem musikalischen Angebot, das vom Bel Canto bis zur Erforschung neuer musikalischer Wege reicht.
Ronco sopra Ascona ist der Geburtsort des Malers Antonio Ciseri aus
dem 19. Jh. Dieser international berühmte Künstler wird als der wichtigste Vertreter der religiösen Malerei des 19. Jh.’s im Tessin angesehen. Im Ort stehen noch das alte Geburtshaus des Malers und die Cà
dei Pitur, ein von seiner Familie erworbenes Gebäude.
BS0102 - GEBÄUDE UND HISTORISCHE ZEICHEN
BS0102 - EDIFICI E PERSONAGGI STORICI
577.9 m
Elevation
500 m
400 m
Distance
Länge der verkürzten Strecke:
2,2 km
102
12 km
12.452 km
10 km
8 km
6 km
2 km
0 km
205.4 m
4 km
300 m
ERSTE ETAPPE: BRISSAGO
Nach der Abfahrt vom Parkplatz auf der Piazza del Municipio erreicht
man nach wenigen hundert Metern den barocken Palast Branca Baccalà. Nach unterschiedlichen Abrissen und der kürzlichen Außenrenovierung stellt der Palast den Mittelpunkt dessen dar, was man
beinahe als ein unabhängiges Wohnzentrum bezeichnen könnte, da
er aus einem padronalen Palast, Dienstgebäuden, Höfen, Ställen und
Gärten besteht, die sich auf das gesamte östliche Viertel des Ortes erstrecken. So blieb mit dem sich vor dem Palast befindenden Brunnen
eine Erinnerung jener Pracht auf der Piazza erhalten. Die komplizierten Bauaktivitäten des mehrfach umgebauten und erweiterten Palazzo
Länge der kompletten Strecke:
11 km (konstante Steigung auf der via Panoramica)
103
Gemeinde Brissago
BS0102. Brissago - Ronco Sopra Ascona
Branca gehen auf die Jahrzehnte um 1700 zurück. Die grandiose, auf
den See gerichtete Fassade ist Zeugnis eines stark ausgeprägten Sinns
für repräsentative Architekur von hohem künstlerischem Wert. Im
ziemlich traditionell gehaltenen Inneren finden wir auf Papier gemalte Deckengemälde und eine illusionistiche Kuppelarchitektur mit
Pflanzen, Früchten und dekorativen Motiven auf einer hölzernen
Decke. Der Palast ist heute Sitz des dem Komponisten Ruggero Leoncavallo gewidmeten Museums, in dem sich Dokument- und Andenkensammlungen Leoncavallos befinden, die sowohl für den
Musikliebhaber als auch den Forscher von hohem Wert sind. In ca. 1
km Entfernung findet man auf dem Kirchplatz der Kirche der Madonna di Ponte eine schlichte in den Boden eingelassene Gedenktafel,
die von den durch die Bogengänge der Kirche einfallenden Sonnenstrahlen beleuchtet wird und auf das Grab des Komponisten hinweist.
Auf via Ovega kann man direkt zum Parkplatz auf der Piazza del Municipio zurückkehren (Verkürzte Strecke für Gelegenheitsradfahrtousiten); möchte man aber die komplette Strecke fahren, nimmt man den
Anstieg zum Komplex des Sacro Monte und dann die via Panoramica
(den Amateuren wird empfohlen, diese Strecke zu Fuß zurückzulegen).
Leoncavallo Museum
104
Kulturelle Rundfahrt
ZWEITE ETAPPE: RONCO SOPRA ASCONA
Wenn man den Ort Brissago auf der via Panoramica in Richtung Arcegno hinter sich lässt, erreicht man nach ca. 5,5 km die Ortschaft
Ronco sopra Ascona, wo man in via Ciseri auf die Cà Ciseri stößt. Dieses Eckgebäude aus dem 19. Jh. ist das Geburtshaus des Malers Antonio Ciseri und stellt das wichtigste private Geschichstgebäude von
Ronco dar. Mit seinem kleinen Turm, der antiken Urnenhalle und seinem eleganten Eingangshof, der dem Architekten Francesco Meschini
zugeschrieben wird, blickt das Gebäude auf die kleine piazza dei Semitori gegenüber der Kirche des Hl. Martin. Im Erdgeschoss kann
man zwei neoklassische Salons bewundern, die mit Gemälden der
Brüder Giuseppe und Francesco Ciseri ausgeschmückt sind, sowie die
Sala delle Absidi und die Sala dei Fidanzati. Der erste verdankt seinen
Namen den beiden ihn charakterisierenden Apsiden und weist eine
reich mit neoklassischen Motiven dekorierte Kassettendecke auf. Der
zweite verdankt seinen Namen dagegen der Tatsache, dass er an den
Wänden Fresken aufweist, auf denen Landschaften des Comer Sees
und Figuren aus den “Verlobten” von Alessandro Manzoni dargestellt
sind. Das Obergeschoss, der sogenannte “Mezzanino”, wird für den
Winter genutzt. Im obersten Stock finden wir elegante Zimmer mit
Wandornamenten und Böden aus zweifarbigem Cotto, die sich auf
den Laubengang mit gemauerten Bögen öffnen, der entlang der gesamten Fassade verläuft. Das zwischen 1982 und 1988 als Museum
für familiäre Erinnerungen genutzte und sich auch heute noch im Besitz der Familie Ciseri befindenden Gebäude wird von Privatpersonen
bewohnt und ist nur teilweise fürs Publikum geöffnet. Im Erdgeschoss
befindet sich in der Tat das Kulturzentrum Ciseri, das vom Therapeutischen Institut La Motta von Brissago geleitet wird. Das Zentrum, das
über eine Kunstgalerie verfügt und originelle Geschenk- und Kunstartikel verkauft, ist der einzige Teil des Gebäudes, das man noch besuchen kann und das einen Blick auf die beiden neoklassischen Salons
ermöglicht, die man auf diese Weise bewundern kann.
In unmittelbarer Nähe trifft man im Vicolo Busbai auf ein weiteres
an die Familie Ciseri gebundenes Gebäude: die Cà dei Pitur.
Dieses Gebäude, das der Malerfamilie Spigaglia gehörte, besitzt einen
antiken mittelalterlichen Teil, wie aus dem schönen Eingangsportal
und der antiken Kellerei im Erdgeschoss hervorgeht, zu dem im Laufe
der Zeit noch weitere Elemente hinzukamen. Betrachtenswert sind die
Außenmalereien, darunter die Dekoration der neoklassischen Fassade
und die drei Medaillonfresken mit sakralen Motiven im kleinen Hof.
Von besonderer künstlerischer Bedeutung sind auch der südliche Flügel des Gebäudes mit einem Saal aus dem 19. Jh., der vollständig
mit illusionistischen Effekten dekoriert ist und ein Saal mit einer schönen, mit dekorativen Motiven bemalten Decke. Das Gebäude wird
demnächst einer konservierenden Behandlung unterzogen.
105
Touristische Informationen
Touristische Informationspunkte
Touristische Informationspunkte
Como (Co)
Touristisches Informationsbüro
Anschrift: Piazza Cavour, 17
Tel.: +39.031.269712
Email: [email protected]
www.lakecomo.it
Ganzjährig geöffnet
Cannobio (VB)
Ufficio Turistico Pro Cannobio
Anschrift: Via Giovanola, 25
Tel.: +39.0323.71212
Email: [email protected]
Webseite: www.procannobio.it
Bellagio (CO)
Touristisches Informationsbüro
Anschrift: Piazza Mazzini (imbarcadero)
Tel.: +39.031.950204
Email: [email protected]
Webseite: www.bellagiolakecomo.com
www.lakecomo.it
Brissago (Schweiz)
Ente Turistico Lago Maggiore
Anschrift: Via Leoncavallo, 25
Tel.: +41.091.7930154
Email: [email protected]
Webseite: www.ascona-locarno.com
Canzo (CO)
Touristisches Informationsbüro
Anschrift: Piazza Garibaldi, 5
Tel.: +39.331.9939726
Email: [email protected]
Webseite: www.nonsoloturismo.net
Menaggio (CO)
Touristisches Informationsbüro
Anschrift: Piazza Garbaldi, 8
Tel.: +39.0344.32924
E-mail: [email protected]
Webseite: www.menaggio.com
www.lakecomo.it
Lecco (Lc)
Touristisches Informationsbüro
Anschrift: Via N. Sauro, 6
Tel.: +39.0341.295720
Email: [email protected]
www.lakecomo.it
Ganzjährig geöffnet
Barzio (LC)
Touristisches Informationsbüro
Anschrift: Piazza Garibaldi
Tel.: +39.0341.996255
E-mail: [email protected]
106
Link zu den Webseiten der Beho‘‘ rden
Provinz Como:
www.provincia.como.it / www.lakecomo.it
Provinz Lecco:
www.provincia.lecco.it / www.lakecomo.it
Gemeinde Cannobio:
www.cannobio.net / www.procannobio.it
Gemeinde Brissago:
www.brissago.ch / www.ascona-locarno.com
107
Unterkunftsmo
’’glichkeiten “Bike”
Ganze 51 Beherbergungsbetriebe des vom Projekt Sport und Entspannung mit dem Rad betroffenen Gebietes beteiligen sich an der
Initiative der Projektpartner, die darauf ausgerichtet ist, ein Unterkunftsangebot “Bike” bereit zu stellen, das ausdrücklich Radfahrern
vorbehalten ist:
27
16
4
1
1
1
1
Bike Hotels
B&Bike
Bike-Campingplätze
Agri-Bike
Bike-Residence
Biker-Hütte
Bike-House
Um die “Bike”-Bezeichnung zu erhalten, müssen die Betriebe den
Kunden die folgenden Mindestdienstleistungen sichern:
• sichere Abstellmöglichkeit für Fahrräder im Inneren der Anlage
• Nähe zu den für Radfahrer relevanten Einrichtungen (Radfahrerwege und Routen für Spezialisten und Freizeitradler)
• verfügbares Informationsmaterial für Fahrrad-Touristen (Führer,
Landkarten, Broschüren zum Thema Fahrrad-Touristik)
• Auskunft und technische Hilfe für Nutzer bei kleineren Problemen: betriebsinnere Werkstatt für kleine Reparaturen bzw. Vereinbarung mit einem spezialisierten Mechaniker
Viele der Betriebe haben beschlossen, zusätzliche Dienstleistungen
auf einem höheren Niveau anzubieten, wie zum Beispiel Mieträder,
besondere Rabatte für einzelne Fahrrad-Touristen oder Gruppen, Unterkunftsreservierung für die nächste Rast, Gepäcktransport zur
nächsten Etappe, Kontakt zu einem Arzt bzw. Physiotherapeuten bei
kleinen Verletzungen, Speisekarte „auf Anfrage“ für Radfahrer, Möglichkeit, kleine Mahlzeiten oder Lunchpakete zu bestellen, usw.
Das Projekt Sport und Entspannung mit dem Rad hat sich also nicht
auf die üblichen Angebote von Routen und Auskunft beschränkt,
sondern hat – dank der Beratung und technischen Hilfe, die örtlichen Tourismus-Unternehmern zur Verfügung gestellt worden ist –
den Aufbau eines spezialisierten Urlaubsangebotes gefördert, das
auf die Gruppe der Fahrrad-Touristen ausgerichtet ist.
Im Folgenden das Verzeichnis der Unterkunftsmöglichkeiten “Bike”:
Auf der Webseite des Projektes www.cicloviadeilaghi.it/sporterelaxinbici (Abschnitt “Übernachtung”) können die Landkarte und die
vollständigen Beschreibungen der Unterkunftsangebote visualisiert
werden.
108
Gemeinde
Name
Sterne
(Einstufungsklasse)
Anscrift
Telefon
PROVINZ COMO
Brunate
Hotel Paradiso sul Lago
3 Via Scalini 70
+39 031 364099
Bellagio
Albergo Silvio
Hotel Belvedere
Hotel Il Perlo Panorama
3 Via Carcano, 12 - Loppia
3 Via Valassina 31
2 Via Valassina 180
+39 031 950322
+39 031 950410
+39 031 950229
Castiglione Intelvi
Camping Ai Colli Fioriti
3 Via Case Sparse 10
+39 031 830564
Cernobbio
Albergo Centrale
3 Via Regina 39
+39 031 511411
Civenna
Hotel Mirabeau
3 Via Provinciale 79
+39 031 963186
Como
B&B Rezzonico Graziella
Grand Hotel di Como
Hotel Como
Via Varesina 136
4 Via Per Cernobbio 41A
4 Via Mentana 28
+39 031 520038
+39 031 5161
+39 031 266173
Domaso
Camping North Wind
2 Via Case Sparse 170
+39 0344 97418
Erba
Hotel Leonardo da Vinci
4 Via L. da Vinci 6
+39 031 611556
Lomazzo
Just Hotel Lomazzo Fiera
4 Via Ceresio 49
+39 02 96941801
Merone
Hotel Il Corazziere
4 Via Mazzini 2
+39 031 617181
Monguzzo
Hotel Nastro Azzurro
3 Via Chiesa 8
+39 031 617373
Montano Lucino
Hotel Cruise
4 Via Carducci 3
+39 031 478301
Pusiano
B&B Leon d’Oro
Piazza Parini 2
+39 031 658865
Sorico
B&B Il Nido dello Svasso
Via Vittorio Emanuele 41/a
+39 0344 94027
109
Unterkunftsmo
’’glichkeiten “Bike”
Gemeinde
Name
Sterne
(Einstufungsklasse)
Anscrift
Valbrona
Albergo ristorante Sala
2 Via Vittorio Veneto, 21
Zelbio
B&B Il Tivano
Albergo National
Via Monti di Là 2
2 Via Rimembranze 1
Telefon
+39 031 661023
+39 338 8832554
+39 031 917931
Gemeinde
Name
Sterne
(Einstufungsklasse)
Pescate
Hotel Le Torrette
Anscrift
3 Via Roma 151
Telefon
+39 0341 272885
Primaluna
B&B La Vigna
Via della Vigna 5/a
+39 0341 981148
Tremenico
B&B Valvaron
Via Caduti di Guerra 6
+39 0341 875133
Valtorta
Rifugio Grassi
Passo Camisòlo (1.987 m.)
+39 348 8522784
PROVINZ LECCO
Abbadia Lariana
Camping Spiaggia
Ballabio
Camping Grigna Residence
Barzanò
Red’s Redaelli Hotel
Bellano
B&B La Casa delle rondini
B&B La Respuchina
Calolziocorte
Hotel Monastero del Lavello
3 Via al Campeggio 5
+39 0341 731621
Varenna
Hotel Montecodeno
Vercurago
Affittacamere Sirena
4 Via Don Rinaldo Beretta 24
3 Via Padri Serviti 1
+39 0341 820586
+39 0341 821368
+39 0341 645099
+39 0341 210368
Colico
B&B Casa del Viandante
B&B Da-Di
Via Biasett 6
Via Bassana 19 - Villatico
+39 0341 930262
+39 0341 940064
3 Via Ing. Giorgio Combi 15
3 P.zza Santa Maria 12 - Maggio
+39 0341 996145
+39 0341 996237
Lecco
B&B Alla Bonacina
Via San Egidio 1
+39 0341 494355
Lierna
B&B Le Ortensie
Via Roma 180 - Castello
+39 348 2644190
110
+39 0341 420221
Cannobio
B&B Antico Sempione
Hotel Campagna
Hotel Cannobio
Hotel Casa Arizzoli
Hotel Pironi
Park Hotel Villa Belvedere
Residence Antico Sempione
3
4
3
3
3
Via Casali Sempione, 3
Via Nazionale, 25
Piazza Vittorio Emanuele III, 6
Via Giovanola 92
Via Marconi, 35
Via Casali Cuserina, 2
Via Casali Sempione, 3
+39 0323 71920
+39 0323 71481
+39 0323 739639
+39 0323 72001
+39 0323 70624
+39 0323 70159
+39 0323 71920
GEMEINDE BRISSAGO
Brissago
B&B Casa Concerto
Casa Isabella
Rossorino 18
Vicolo al Castello
+41 (0)91 7868100
+41 (0)79 3735044
Redaktionelle Beratung und Texte: Consorzio Ideas - Lodi
Kartografie und Fotografie: Centro Studi Biologia e Ambiente snc - Erba (CO)
Grafik: Keypress - Lomazzo (Co)
Mandello del Lario
Perledo
Agriturismo Castello di Vezio
Via Roma 15
GEMEINDE CANNOBIO
Frazione Oro 20
Frazione Oro 48/a
Via Privata Pianeta 2
B&B dell’Acqua Bianca
+39 0341 830123
+39 039 9272120
Civate
B&B Angolo di Paradiso
Cremeno
Albergo Al Clubino
Albergo Del Cacciatore
3 Via Croce 2
4 Via Prato Caminaccio, 1 - Balisio +39 0341 232045
Via dell’Acqua Bianca 1/1 - Somana
Via del Castellano 16 - Vezio
+39 0341 735807
+39 335 1802302
Druck: Tecnografica - Lomazzo (Co)
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Provinz Como, Provinz Lecco, Gemeinde Cannobio (VB),
Gemeinde Brissago (Schweiz - Kanton Tessin)
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Sport- und Relaxrundfahrten auf dem Rad
Reiseführer für die Gemeinden Brissago (CH) und Cannobio (I)
Tafel 02

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