Dental Barometer 03_2007 Tipss und Tricks zum MPG 5, Nachruf
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Dental Barometer 03_2007 Tipss und Tricks zum MPG 5, Nachruf
DENTAL BAROMETER | AK TUELL Nachruf Tipps und Tricks zum MPG 5 »Ich habe doch gar nicht so viele Turbinen!« Die Dentalfamilie trauert um Gerd Loser Am 14. April 2007 starb Gerd Loser bei einem tragischen Verkehrsunfall. Mit gerade 57 Jahren wurde ein engagierter Unternehmer mit großem Sachverstand und äußerst positiver Ausstrahlung mitten aus dem Leben gerissen. Die Trauer um diesen Verlust ist sehr groß. Gerd Loser wirkte seit fast 30 Jahren in der Dentalbranche, auf nationaler wie internationaler Ebene. 1990 gründete er die Firma Loser & Co. in Leverkusen. Mit einem feinen Gespür für Innovationen und künftige Trends griff er internationale Neuheiten auf und führte diese in den deutschen Markt ein. Immer war er mit seinen Produkten eine Idee voraus. So manch eine Produktgruppe bot er als Erster im deutschen Markt an. Mit dieser Strategie platzierte Gerd Loser das eigene Unternehmen in den vergangenen 16 Jahren erfolgreich im deutschen Markt. Er wurde zum anerkannten Autor zahlreicher Fachartikel und hielt darüber hinaus weltweit Vorträge an Universitäten, bei Tagungen und StudyClubs. Loser & Co. wird in seinem Sinne weitergeführt, seine Ideale und Ziele werden weiterhin umgesetzt. Unbegreiflich, sein plötzlicher Tod! Zurück lässt er seine Ehefrau, fassungslose Freunde, Mitarbeiter und viele Partner. Wir trauern mit ihnen. 03_2007 www.dental-barometer.de Noch immer habe ich recht bildhaft den Kollegen vor Augen, der in einem meiner Vorträge zur Aufbereitung nach dem MPG, seinem Frust über die vermeintlich unsinnigen Bestimmungen zur Aufbereitung von ÜI, von Übertragungsinstrumenten nämlich, lauthals Luft machte. Zur Erinnerung: Übertragungsinstrumente, also Hand- und Winkelstücke, Ansätze für das Zahnsteinentfernungsgerät (ZEG) und vor allem Turbinen, stellen eine nicht zu unterschätzende Problematik dar. Wegen ihrer Hohlräume sind sie nämlich nicht so ganz einfach aufzubereiten. Wenn sie „im Blut“ waren, dann müssen sie sogar sterilisiert werden. Und hier kommt die Kritik des Kollegen: „Selbst mit einem Schnellsteri benötige ich einiges an Zeit dafür.“ Ich habe mir einen solchen Schnellsteri auf der IDS angesehen. Und mir prompt, in der tatsächlichen Bedeutung des Wortes, daran die „Finger verbrannt“. einen Haufen Geld ausgeben (Hohlkörper, bzw. Vakuumtest). Geld, das wir woanders sicher sinnvoller ausgeben könnten. Und für jede einzelne Turbine einen eigenen Sterilisationsgang? Wo wir den Steri doch auch nach einer bestimmten Anzahl von Zyklen zur Inspektion gelangen lassen müssen? Aber wie können wir das Problem lösen? Damit wir uns nicht falsch verstehen, bei entsprechender Kontamination ist es schon erforderlich, die Übertragungsinstrumente zu sterilisieren. Das sind wir dem MPG, aber ganz einfach auch unserer Ethik, den uns anvertrauten Patienten gegenüber schuldig. »Ich war ja gar nicht im Blut!« Aber was, wenn das „Risiko“ gar nicht so hoch ist? Wenn ein Übertragungsinstrument durch seinen Einsatz bei der Behandlung nur in der Risikostufe „semikritisch B“ einzuordnen ist, dann benötigen wir erheblich weniger Aufwand für seine Aufbereitung. Auf der IDS, in diesem Jahr, habe ich das System zur RKIkonformen Chairside Lösung des Problems Desinfektion von Übertragungsinstrumenten der Firma FAVODENT (www.favosol.com) gesehen und mir ein entsprechendes Gutachten angesehen. Mein Tipp: Erkundigen Sie sich hierzu einmal nach den Einzelheiten. Auch für Ihre entsprechenden Instrumente gibt es einen passenden Adapter für die Sprühdose. Und das raffinierte Design der Dose sorgt dafür, dass auch wirklich nur die passenden Kanäle „bearbeitet“ werden. Zu Risiken und Nebenwirkungen… … der Aufbereitung nach dem MPG haben Sie sich ja bereits das passende Buch gekauft, oder? Sicher, der Zyklus dauerte nur 15 Minuten. Das Teil aber, was da aus dem Steri rauskam, das war heiß! Ich will damit sagen, dass Sie sich einen solchen Steri mal genau ansehen sollten, bevor sie ihn kaufen. Und auf Herz und Nieren (und Sterizeiten!) prüfen. Es dauert also eine ganze Weile, bis Sie Ihre frisch In der nächsten Ausgabe werde ich Ihnen wieder etwas zum MPG vorstellen. gekochte Turbine auch wieder in die Hand nehmen können. Daher also die Kritik des Kollegen, er braucht sie für den nächsten Patienten ja auch wieder. Neben der Zeitproblematik müssen wir für den Nachweis der erfolgreichen Sterilisation aber auch noch 45770 Marl Telefon: (0 23 65) 4 10 00 Telefax: (0 23 65) 4 78 59 E-Mail: [email protected] Internet: w ww.zahnarzt-sellmann.de Weitere Informationen Dr. med. dent. Hans H. Sellmann Langehegge 330 »Guter Rat vom Rotulus ...« Gabi Schäfer beantwortet Fragen zur Abrechnung In dieser Kolumne beantwortet Ihnen Gabi Schäfer Ihre Fragen zur zahnärztlichen Abrechnung. Frage: Bei der Reparatur einer Prothese wurde ein Zahn wiederbefestigt und die Prothese wurde im Labor mit funktioneller Randgestaltung unterfüttert. Wir haben hierfür die Festzuschüsse 6.1 und 6.7 angesetzt. Nun hat die KZV den Festzuschuss 6.1 gestrichen und behauptet, dieser wäre in der 6.7 enthalten. Ist das richtig? Antwort: Die KZV hat unrecht. Es fällt zwar kein Zahnarzthonorar für die Wiederbefes- Frage: Bei einer Prothesenreparatur wurden die gebrochenen Fragmente der Prothese (2 Bruchstellen) vor der Abdrucknahme in der Praxis für die anschließende Bruchreparatur fixiert. Bei der Eingliederung wurde dann der Abdruck für die Unterfütterung genommen. Wir haben hierfür die Positionen 100d und 100b angesetzt. sowie die Festzuschüsse 6.2 und 6.7. Die KZV behauptet nun, es dürfe nur die höher bewertete zahnärztliche Leistung angesetzt werden, also die 100d. Ist das richtig? tigung des Zahnes an, da dieses tatsächlich nach den Bema-Bestimmungen mit der 100e abgegolten ist, aber der Festzuschuss 6.1 muss gewährt werden, da nach den Beschlüssen des Gemeinsamen Bundesausschusses der Festzuschuss 6.1 ausdrücklich im selben Kiefer mit dem Festzuschuss 6.7 kombinierbar ist. Die Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses sind für alle KZVen verbindlich, lassen Sie sich also nicht mit der Behauptung abspeisen, in Ihrem Bundesland wäre das anders. Die Kombinationstabelle finden Sie im Internet auf der Seite der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung unter http://www.kzbv.de/m401.htm Antwort: Nein - die KZV hat unrecht. Offenbar stammt das Abrechnungswissen des Sachbearbeiters noch aus der Zeit vor 2004. Seit der Bema-Änderung heißt es nämlich in der Erläuterungen zur Position 100 wörtlich: „Leistungen nach Nrn. 100 a und b können mehrfach oder nebeneinander nur abgerechnet werden, wenn die Wiederherstellung der Funktion oder die Erweiterung von abnehmbaren Prothesen nicht in einer Sitzung durchführbar ist. Das gleiche gilt, wenn Leistungen nach Nr. 100 a oder b neben Leistungen nach Nrn. 100 c bis f erbracht werden.“ Eindeutiger geht es wohl kaum. Legen Sie also gegen die se Streichung schriftlich Widerspruch ein und weisen Sie auf die getrennten Sitzungen und die Erläuterungen zur Bema-Position 100 hin. Achten Sie darauf, dass in Zukunft bei solchen Heil- und Kostenplänen im Bemerkungsfeld ein Hinweis auf die getrennten Sitzungen erfolgt. Frage: Wir haben Anfang Januar bei einem anspruchsberechtigten Patienten eine Fissurenversiegelung an den Zähnen 46 und 47 durchgeführt und hierfür die IP5 berechnet. Zwei Monate später musste am Zahn 46 erneut eine Fissurenversiegelung mit nachfolgender Fluoridierung durchgeführt werden, zusätzlich wurde die Mutter des Patienten umfangreich aufgeklärt. Kann ich dafür die Antwort: Die Abrechnung der Fissurenversiegelung ist erneut möglich - die IP5 ist bei Notwendigkeit einer erneuten Fissurenversiegelung auch im selben Quartal erneut abrechenbar. Es gibt bei der Fissurenversiegelung keine Gewährleistungspflicht wie bei Füllungen und Zahnersatz. Da in der ersten Sitzung keine Fluoridierung vorgenommen wurde, wird zusätzlich die IP4 für die Fluori- Fissurenversiegelung erneut abrechnen? dierung berechnet. Parodontitis ? Jetzt bis zu 20 Leitkeime gezielt behandeln Mit dem Analyse-Kit ParoCheck® haben Sie zum ersten Mal die Möglichkeit, bis zu 20 Parodontitis-assoziierte Keime auf einmal nachzuweisen. Ihre Parodontitis-Behandlung wird dadurch gezielter und schneller, bei einfachster Handhabung. 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