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Herrscher, Ariäos, eroberte zuerst Babylonien, machte sich den König von Armenien unterwürfig, besiegte dann die Meder und
unterwarf in 17 Jahren alle übrigen Völker Asiens außer den Indern und Baktrern. Mit 2 Mill. Soldaten zog er darauf gegen Baktrien,
schlug den König dieses Reichs, Oxyartes, und eroberte das platte Land und mehrere Städte, belagerte aber die Hauptstadt Baktra
lange vergebens, bis er sich durch den klugen Rat der Semiramis, der Gemahlin eines seiner Statthalter, Onnes, dieselbe unterwarf.
Semiramis, die darauf seine Gemahlin ward, gebar ihm den Ninyas und wurde von dem sterbenden Ninos zur Regentin bestellt.
Ktesias setzt des Ninos Regierungszeit zwischen 2200 und 2100 v. Chr., doch hat nie ein Ninos über Assyrien geherrscht. Der
Bericht des Ktesias ist eine spätere medisch-persische Sage und der Name Ninos dem der Hauptstadt Assyriens, Ninua oder Ninive,
entnommen. Vgl. Assyrien.
Ninove, Stadt in der belg. Provinz Ostflandern, Arrondissement Alost, an der Dender und der Eisenbahn Denderleeuw-Ath, hat
Zwirn-, Spitzen-, Leinwand-, Kattun-, Hut- und Seifenfabrikation, eine höhere Knabenschule und (1887) 6655 Einw. Von der
ehemaligen Prämonstratenserabtei ist nur noch die Kirche erhalten.
Nio, Insel, s. Ios (Bd. 8, S. 1017).
Niobe, im griech. Mythus die Tochter des Tantalos und Schwester des Pelops, war die Gemahlin des thebanischen Königs
Amphion, dem sie viele Söhne und Tochter gebar. Stolz auf ihre zahlreiche Nachkommenschaft, vermaß sie sich, der Leto (Latona)
sich gleichzustellen, welche nur zwei Kinder, Apollon und Artemis, geboren hatte, und hinderte das Volk an der Verehrung dieser
Gottheiten. Zur Strafe dieser Überhebung streckten Apollon und Artemis an Einem Tag die sämtlichen Kinder der Niobe nieder.
Die Eltern vermochten den Jammer nicht zu überleben; Amphion tötete sich selbst, und Niobe, welche der ungeheure Schmerz
erstarren gemacht hatte, wurde von den Göttern in Stein verwandelt und nach ihrer alten phrygischen Heimat am Berg Sipylos
zurückversetzt; aber auch der Stein hörte nicht auf, Thränen zu vergießen. Später ward die Sage mannigfach verändert und erweitert.
Der hochtragische Stoff ward von den Meistern der dramatischen wie der bildenden Kunst vielfach behandelt.
Von den Tragödien des Äschylos und Sophokles sind nur noch Fragmente übrig; dagegen besitzen wir an der auf dem Esquilin
1583 ausgegrabenen, jetzt in den Uffizien zu Florenz stehenden Gruppe der Niobe und ihrer Kinder eins der herrlichen Werke der
alten Plastik, wenn auch nur in geringer Nachbildung aus römischer Zeit (s. Tafel »Bildhauerkunst II«, Fig. 7). Von dem griechischen
Original, das Plinius im Tempel des Apollo Sosianus zu Rom aufgestellt sah, wußte man aber damals schon nicht mehr zu sagen, ob
Praxiteles oder Skopas der Urheber sei.
Den Mittelpunkt der Gruppe bildet die erhabene und edle Gestalt der Niobe selbst mit der zu ihren Füßen hingestürzten, ihr
Haupt im Schoß der Mutter bergenden Tochter. Ihre Kinder fliehen von beiden Seiten her, teils schon getroffen, teils sich entsetzt
umschauend nach den schwirrenden Todesgeschossen, der Mutter zu. Die vorzügliche Einzelkopie einer Tochter aus der Gruppe,
jetzt im Museo Chiaramonti des Vatikans befindlich, gibt von der Schönheit des Originals die beste Anschauung.
Einzelne Reliefs und Wandbilder wiederholen denselben Gegenstand; Terrakottafiguren flüchtender Niobiden haben sich in der
Krim gefunden. Niobe ist wahrscheinlich ursprünglich nur eine besondere Form der Erdgöttin, deren Sprößlinge von den
versengenden Pfeilen des Sonnengottes dahingestreckt werden.
Vgl. Welcker, Über die Gruppierung der Niobe und ihrer Kinder (Bonn 1836);
Stark, Niobe und die Niobiden (Leipz. 1863);
Friederichs, Praxiteles und die Niobegruppe (das. 1865);
Gensichen, De Niobidarum compositione (Berl. 1869);
Mayerhofer, Die Florentiner Niobegruppe (Bamb. 1881);
Heydemann, Analekten zu den Kunstdarstellungen der Niobe (Leipz. 1883).
Niobe-Essenz, Parfüm, besteht aus rohem Benzoesäuremethyläther;
s. Benzoesäure.
Niobit, s. Columbit.
Niobium Nb, Metall, findet sich häufig in Begleitung von Tantal in den Columbiten und Tantaliten und gehört zu den seltensten
Elementen. Es ist noch nicht rein dargestellt worden, Atomgewicht 114,2;
die wichtigste Sauerstoffverbindung ist das farblose Niobsäureanhydrid Nb2O5 .
Niobrara, Nebenfluß des Missouri in Nordamerika, entspringt beim Rawhide Peak in Wyoming, bricht sich durch einen von 180
m hohen Felswänden eingeschlossenen Canon eine Bahn, kreuzt die Prärien und vereinigt sich nach einem Laufe von 620 km beim
Ort Niobrara mit dem Missouri.
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Niort (spr. -or), Hauptstadt des franz. Departements Deux-Sèvres, an der hier schiffbaren Sèvre Niortaise, Knotenpunkt der
Eisenbahnlinien zwischen Poitiers, Angers, Nantes, Rochefort und Bordeaux, hat an bemerkenswerten Gebäuden: die Kirchen Notre
Dame (15. Jahrh.) und St.-André, den protestantischen Tempel, die Reste des alten Schlosses (gegenwärtig Gefängnis), das
Stadthaus (1520-30 erbaut), die Präfektur, das Hôtel de Candie (Geburtsstätte der Marquise von Maintenon). Im schönen Jardin
public befinden sich die hydraulischen Werke, welche das Wasser aus den Quellen des Vivier in die Stadt leiten.
Die Zahl der Einwohner beträgt (1886) 19,749. Berühmt sind die Baumschulen und Gemüsegärten von Niort. Die Industrie
umfaßt bedeutende Gerbereien, Fabrikation von Handschuhen (1100 Arbeiter), Schuhmacherwaren, Bürsten, Hüten, Säcken, Leim,
Raps- und Leinöl. Die hauptsächlichsten Gegenstände des Handels sind: Leder und Lederwaren, Felle und Häute, Wolle, Wein,
Branntwein, Getreide und Gemüse;
auch bildet die Stadt ein wichtiges Entrepot für Faßholz. Niort ist Sitz des Präfekten, eines Gerichts- und Assisenhofs, eines
Handelsgerichts, einer Gewerbekammer, einer Filiale der Bank von Frankreich sowie eines protestantisch-reformierten
Konsistoriums.
Von Unterrichts- und Bildungsanstalten besitzt Niort ein Lyceum, eine Zeichenschule, eine Bibliothek (30,000 Bände), ein
Museum (enthaltend Gemälde, Antiquitäten und eine bedeutende geologische Sammlung) und mehrere wissenschaftliche
Gesellschaften. Niort gehörte zum Gebiet der Grafen von Poitiers, ward aber schon 1224 von König Ludwig VIII. von Frankreich in
Besitz genommen.
Vgl. Favre, Histoire de la ville de Niort (Niort 1880).
Nipa Thunb. (Nipapalme), Gattung aus der Familie der Palmen, mit der einzigen Art Nipa fruticans Thunb., in Ostindien und in
den Salzsümpfen der Philippinen, Karolinen und auf andern Südseeinseln am Strand, wo die Früchte oft im Meer herumgetrieben
werden und dann, an den morastigen Strand geworfen, keimen. Diese stammlose Palme hat bis über 6 m lange, gefiederte Blätter,
monözische Blüten und einsamige Früchte, in kopfgroßen Häuptern zusammenstehend. Aus den starken Blättern macht man
Schirme, Hüte, Matten, auch Dächer.
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;12. Band, Seite 191 im Internet seit 2005; Text geprüft am 23.9.2008; publiziert von Peter Hug; Abruf am
20.1.2017 mit URL:
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