Alles neu?

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Alles neu?
Alles neu?
INHALT
Zum Abschied Interview mit Gert
Zander
Der Lotse geht
von Bord, was
nun?
Der
Oberstufenraum
Blutspendeaktion
Aus der Chronik
der Schule
Profiloberstufe
Leistungskurse
Filmkritiken
- Der Goldene
Kompass
- Free Rainer
Plain White T's
Charts
- Musik
- Kino
Impressum
Entgegen aller Erwartungen: Es gibt tatsächlich wieder eine
Schülerzeitung am OGT! - Wie kam es dazu?
Man stelle sich folgende Situation vor: Zwei Schüler in einer Physikstunde
kommen bei einer Diskussion über Politik, Musik, Filme und Schulklatsch
auf die Idee, genau über dies alles in einer Zeitung zu schreiben. Und da es
am Ostseegymnasium leider schon seit längerer Zeit keine mehr gibt, muss
eine neue gegründet werden. Schnell sind andere gefunden, die auch nicht
gänzlich desinteressiert scheinen und das Artikelschreiben begann!
Wir entschieden uns nach einigen Diskussionen für den Namen „Ikarus“.
Zwar planen wir nicht wie der gleichnamige Namenspatron ins Meer zu
stürzen (so nahe dieses dem OGT ja auch wäre), aber trotzdem hat unsere
Schule durch die große Ikarus- Statue auf dem Nordhof doch eine enge
Beziehung zu diesem Namen.
Da wir diese Zeitung nicht alleine schreiben wollen, könnt ihr uns gerne
unterstützen. Schickt uns Artikel über Fahrten und Ausflüge, oder Themen,
die euch interessieren. Wenn es möglich ist, werden wir sie veröffentlichen.
In die kommenden Ausgaben möchten wir auch gerne Kleinanzeigen und
Nachhilfeangebote aufnehmen, wendet euch einfach an uns!
Viele von uns haben inzwischen einen Teil des Weihnachtstresses hinter
sich, auch am OGT ist der Weihnachtsbasar mit über 6000 € ja wieder sehr
erfolgreich gewesen, und freuen uns langsam auf den besinnlichen Teil.
Also nehmt jetzt den Ikarus, lehnt euch zurück und genießt die erste
Ausgabe.
Vor seinem Abschied zum Halbjahresende konnten wir noch ein Interview
mit Herrn Zander führen. Außerdem könnt ihr verschiedene Meinungen
über die neue, euch fast alle betreffende Profiloberstufe lesen und wen die
Geschichte unserer Schule interessiert, wird ebenfalls nicht enttäuscht
werden. Gespannt dürft ihr auch auf unsere Kritiken über die Verfilmung
des „Goldenen Kompass“, den Film „Free Rainer“, sowie die Plain White
T´s sein.
Nun hoffen wir, dass Ikarus euch gefällt und freuen uns auf Reaktionen!
Die Redaktion
Zum Abschied…
- Ein Interview mit Herrn Zander -
Ikarus sprach vor seinem Abschied zum Halbjahresende mit dem stellvertretenden
Schulleiter, Herrn Zander. – Niclas Dürbrook und Saskia Beeck
Unsere erste, einleitende Frage, ob er denn
schon die Tage zählen würde, wird mit einem
leichten Schmunzeln und einem Kopfschütteln
beantwortet. „Die Tage zähle ich nicht, aber
ich weiß durchaus, wann es zu Ende geht…“
Am Anfang erfahren wir, dass es nicht immer
sein Wunsch war, Lehrer zu werden. Seine
ursprünglichen Interessen führten Gert Zander
in den Bereich der Geologie. Aufgrund der
schlechten Berufsaussichten und seiner
Leidenschaft für den Sport fiel die
Entscheidung dann allerdings zugunsten des
Lehrerberufes. Diesen übt er bereits seit 1969,
also seit 39 Jahren aus. Vor seinem Wechsel an das Ostseegymnasium vor 31 Jahren (1976), war er
zuerst als Referendar am Lübecker Katharineum und später als Lehrer auf Schloss Salem am
Bodensee tätig. Stellvertretender Schulleiter ist er seit 1988, also inzwischen 19 Jahre. Zum Kollegium
am OGT äußert er sich, vor allem durch die überschaubare Größe, positiv.
Ein einschneidendes Erlebnis war, wie für so viele, der Tod von Herrn Kloos-Wiedermann, der ihn für
9 Monate zum Schulleiter machte. Rückblickend war er aber lieber als Lehrer wie in der Schulleitung
tätig. „Die neun Monate als Schulleiter waren hart, beispielsweise durch vier, die Jungs-Toiletten
verschmutzende Schüler, oder aber auch die anstehenden Beförderungsrunden im Kollegium.“
Als ein weiteres, vor allem zeitintensives Erlebnis nennt er den Umbau des Sportplatzes zum heutigen
Kunstrasenplatz. Auf kuriose Ereignisse angesprochen erzählt er: „Man stelle sich in den ’70er Jahren,
mit den damaligen Umständen, eine Schule mit direkten Zugang zum FKK-Strand vor!“
Als eigene Erfolge am OGT nennt Herr Zander vor allem die Anlegung des Kunstrasenplatzes und den
Umbau der Naturwissenschaften.
Persönlich denkt er, dass die Schüler sowohl seinen Unterricht als auch seine Arbeit zu schätzen
wissen, er durchaus aber auch dafür bekannt ist sehr konsequent zu sein und darum bemüht ist, die
Schulordnung aufrecht zu erhalten.
Er hält nichts von klassischen „Früher war alles besser “ - Sätzen, jedoch ist seiner Meinung nach vor
allem in den jüngeren Jahrgängen weniger Motivation, wie auch Disziplin vorhanden. Dieses läge
jedoch nicht ausschließlich an den Schülern, sondern auch an Kollegen. Guter Unterricht ist für Herrn
Zander vor allem ein Resultat zu erlangen, durch das auch der Schüler mit seiner eigenen Leistung
zufrieden gestellt wird und dadurch Spaß am Unterricht empfindet
Mit der Schulpolitik war er während seiner Laufbahn nicht immer einverstanden. Als besonders
störend empfand er die ungenügende Lehrerversorgung. Die aktuelle Schulpolitik wird stark von ihm
2
kritisiert, vor allem sieht er es als Mogelpackung, dass mit einem Schuljahr weniger und einer
geringeren Lehrerversorgung das Niveau des Gymnasiums gehalten werden soll.
Zur Frage nach der Zukunft des OGTs meint er, dass die Schule durchaus eine Zukunft habe, auch
nach dem Wechsel der Trägerschaft an die Gemeinde. Gefahr bestünde jedoch darin, dass die
Unterstufe dem Aufgabenbereich des Gymnasiums entzogen werden könnte
Probleme in Hinsicht auf sinkende Schülerzahlen sieht er vor 2015 nicht und auch diese werden,
seiner Ansicht, nach lösbar sein, wenn der „Run“ auf das Gymnasium anhält.
Für den Ruhestand hat er sich Reisen, sowie die Lektüre vieler Bücher vorgenommen. Vor allem freut
er sich aber darauf, sich erstmals seit dem Studium die Zeit frei einteilen zu können.
Abschließend erzählte er noch: „Das OGT ist die am schönsten gelegene Schule Deutschlands,
zwischen Wald und Strand.“ Vermissen werde er auf jeden Fall den Ausblick von der Dachterrasse,
die in den 60er Jahren noch das höchste Gebäude der Gemeinde war.
Der Lotse geht von Bord, was nun?
Wenn man am OGT in den letzen Jahren fragte, wer denn eigentlich der einflussreichste Lehrer an der
Schule wäre, bekam man häufig einen Namen zu hören: Gert Zander, stellvertretender Schulleiter.
Und gerade in der jetzigen Situation, in der wir wissen, dass der neue Direktor, Herr Kollex nicht
lange bleiben wird und auch die Leiter der Mittel- und Unterstufe, Herr Braband und Herr Herrmann,
kurz vor der Pensionierung stehen, wird der stellvertretende Direktor besonders wichtig. Doch Herr
Zander geht zum Halbjahresende. Da darf sich durchaus die Frage stellen, wer dann nach ihm kommt.
Aus Kreisen der Schulleitung erfuhr „Ikarus“, dass für den Posten drei Bewerbungen vorliegen. Eine
der Bewerbungen kommt dabei von einer Frau.
Überlegt man nun weiter, und betrachtet die Aufgaben des stellvertretenden Schulleiters genauer und
überlegt, wer schon einen Teil davon übernommen hat, drängt sich einem der Name einer Lehrerin
auf: Catherine Seidel.
Zweifelsohne sind alle bisherigen Vermutungen Theorien. Wer den Job tatsächlich bekommen wird,
darauf darf man im nächsten Halbjahr gespannt sein, schließlich sind noch mindestens zwei weitere
Bewerbungen im Rennen. - Dü
Der Oberstufenraum
Wer am OGT die Oberstufe besucht, schlägt sich zu großen Teilen mit einem Problem herum,
den vielen Freistunden. Denn was in der Unter- und Mittelstufe noch geradezu paradiesisch
erscheinen muss, entpuppt sich doch im Allgemeinen recht schnell als langweilig. Vor allem,
wenn die geeigneten Aufenthaltsräume fehlen. Schon im letzten Schuljahr gab es nun das
Problem, dass der eigentlich deswegen eingerichtete Oberstufenraum zusehends verdreckte
und deshalb immer wieder geschlossen wurde. Inzwischen ist der Oberstufenraum im
ehemaligen Sprachlabor, doch das Problem blieb. Zwar gibt es einen Plan, wer aus dem 11.
Jahrgang wann für das Säubern des Raumes zuständig ist, doch dieses Konzept muss als
gescheitert angesehen werden. Ironischerweise sind die Verursacher des letzten Jahres, der
jetzige 12. Jahrgang, plötzlich die Opfer. – Dü
3
Aktion „Blutspende“ für Sri Lanka 2007
„Ich kann kein Blut sehen“, „meine Venen sind
zu dünn“, „an dem Termin habe ich keine Zeit“,
„da kippe ich bestimmt um!“
Solche Sätze höre ich häufig, wenn ich im
Herbst wie jedes Jahr in der Oberstufe
herumfrage, wer an der Blutspendeaktion für Sri
Lanka teilnehmen möchte.
Zugegeben: Es kostet Überwindung, nach
Lübeck in die Uni-Klinik zu fahren und sich
von
den
erfahrenen
Schwestern
der
Blutspendezentrale 500ml (ja, es ist tatsächlich
ein halber Liter!) Blut abzapfen zu lassen.
Wer sich dazu entschließt, hat verschiedene
Gründe: „Ich wollte schon immer wissen,
welche Blutgruppe ich habe“, sagen viele. Aber
vielen ist auch klar, dass jeder von uns plötzlich
in die Lage geraten kann, dass er
Bluttransfusionen benötigt, etwa nach einem
Unfall. Wer dann Hilfe erwartet, sollte auch
dazu beitragen, dass für andere Patienten
Blutkonserven vorrätig sind. Die Kombination
der „guten Taten“ liegt auch manchen am
Herzen. So helfen die Spenden der Schülerinnen
und Schüler sowohl den Patienten als auch den Kindern im Waisenhaus St. Theresa in Sri
Lanka, denn jede Spende wird mit 25€ vergütet. Nicht zuletzt tut man sich auch selbst etwas
Gutes, da die Erneuerung des Blutes die Immunabwehr stärkt und Ärzte der
Blutspendezentrale die Blutwerte begutachten.
Wer sich einmal zu den freundlichen Vampiren getraut hat, wird vielleicht zu einem
regelmäßigen Spender, freut sich alle 10-12 Wochen über 25€ und ein nettes Frühstück nach
dem Spenden und weiß, dass er oder sie dabei Gutes tut.
In diesem Herbst waren wir eine kleine Gruppe von fünf Schülerinnen und Schülern und drei
Lehrkräften, die gespendet haben. 200€ für Sri Lanka und jede Menge neue Erfahrungen sind
ein schönes Ergebnis!
Uta Cordes
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Das erste Mal …
Blutspende aus der Sicht eines Schülers
Seit Jahren wollte ich schon Blut spenden gehen, war aber immer zu jung und so war dieses
das erste Mal, dass auch ich an dieser Aktion teilnehmen konnte, was in der Gruppe doch
deutlich angenehmer war. Das Geld, dass man normalerweise für die Blutspende bekommt,
spenden wir in diesem Fall an unser Waisenhaus in Sri Lanka.
Wer Blut spenden will, muss sich zunächst einmal ein bisschen in Bürokratie üben. Es sind
viele Fragen zu beantworten und man ist teilweise doch irritiert, nach welchen Krankheiten da
gefragt wird.
Im Anschluss ist ein bisschen Blut abzugeben und es wird in einer höchst kuriosen Maschine
schnell das Blut live analysiert. Welche Erleichterung, ich bin geeignet! Wenn anderen Leuten
mein Blut zugemutet wird, kann man ja so krank nicht sein!
Damit ist aber erst die Hälfte erreicht, Blut ist noch immer nicht geflossen. Nach einer
14-tägigen Wartezeit kann es dann endlich so richtig losgehen. Erneut ist nach Lübeck zu
fahren und man wird aufgefordert auf Krankenhauskosten viel zu trinken. Nach kurzer
Wartezeit ist dann in illustrer Runde auf einer Liege Platz zu nehmen und eine Blutpumpe
wird angeschlossen. Schmerzhaft ist der Prozess überraschenderweise nicht. Nach ca. 10
Minuten ist man um 500ml Blut ärmer und darf sich nun zum gemeinsamen Frühstück
einfinden.
In heiterer Stimmung wird
sich lebhaft über seine Spende
ausgetauscht und manche
Schülerin, die noch wackelig
auf den Beinen ist, wird von
Lehrerseite
freundlichst
hofiert.
Von nun an kann man alle 1012 Wochen eigenständig Blut
spenden und erhält 25€. Eine
durchaus verlockende Sache,
da man sich danach regelrecht
erfrischt fühlt und nebenbei
zum Wohl der Allgemeinheit
beigetragen hat. Es bleibt zu
hoffen, dass der Andrang für
diese tolle Aktion nächstes
Jahr größer ausfällt. – JK
5
Aus der Chronik...
- Die ersten schwierigen Jahre -
Es
erscheint
schon
erstaunlich,
das kaum
jemand den Geburtstag des
Ostsee-Gymnasiums kennt,
geschweige denn feiert.
Dabei gibt es durchaus
einiges
zu
belobigen.
Begann doch alles als
Provisorium
in
den
Räumen
eines
kleinen
Hotels, in denen junge
Erwachsene, die durch den
Krieg verhindert waren
einen Schulabschluss zu
erreichen,
ihre
Reife
nachholen konnten.
Mit Kriegsende 1945 befanden sich an mehreren Stellen Schleswig-Holsteins, u.a. auch in der Gegend
von St. Peter, große Gefangenenlager. In St. Peter selbst waren eine Anzahl Berliner Oberschulen im
KLV-Lager (KLV=Kinderlandverschickung). Die Lehrer dieses Lagers, unter ihnen der
Oberstudiendirektor Dr. Rasch, veranstalteten für die
Kriegsgefangenen Vorträge über wissenschaftliche
Themen und Wiederholungskurse. Aus diesen
freiwilligen Kursen entstand eine Initiative, die
Abiturientenkurse mit dem Ziel anbot, den früheren
Oberschülern, die vor der Reifeprüfung zur
Wehrmacht
eingezogen
worden
waren,
die
nachträgliche Ablegung eines voll gültigen Abiturs zu
ermöglichen.
Einige Monate später wurden diese Kurse nach Büsum
verlegt, wo im Frühjahr 1946
142
ehemalige
Soldaten die Prüfungen bestanden. Die darauf folgende
Auflösung teilte die Schule und einige Schüler wurden
nach Timmendorfer Strand in das Dünnenhaus verlegt.
Während die Sonderlehrgänge noch liefen, konnte Dr. Rasch erreichen, dass Timmendorfer Strand
eine reguläre Oberschule mit Internat, betrieben durch die evangelische Landeskirche, für
Flüchtlingskinder, erhalten sollte.
Mit Einstimmung der Militärregierung konnte der Unterricht am 28.11.1946 beginnen, demnach kann
dieser Tag als Geburtsdatum unserer Oberschule betrachtet werden.
Untergebracht im Dünnenhaus, im angepachteten Hotel Waldesruh und dem ehemaligen Hotel zur
Kammer konnte der Unterricht unter primitivsten Bedingungen beginnen.
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Die Schulräume waren außerordentlich beengt und schlecht möbliert, die naturwissenschaftlichen
Sammlungen waren kaum existent.
Zum 25 Jährigen Jubiläum erinnerte sich eine Lehrerin:
„Als Mobiliar dienten teils brüchige Polstermöbel,
teils abgeschabte eiserne Gartenstühle und
Tische, einige externe Schüler mussten sogar
eigene Stühle mitbringen. Heizmaterial wurde in
Selbsthilfe
durch
nächtliches
Baumfällen
beschafft. Eine Glühbirne galt als kostbar und
ängstlich behüteter Besitz, um physikalische
Apparate zu erhalten mussten Kupfer und Messing
als Altmetall abgegeben werden; um es zu
beschaffen, zog eine beherzte Menge Schüler
heimlich Nachts über die zugefrorene Ostsee zur
Cap Arcona, die vor Neustadt halb versunken in
der Bucht lag, um aus dem Wrack das benötigte
Altmetall zu holen.“
Bis 1953 wuchsen Schule und Schülerzahl in rasantem Tempo an. Das OGT war nun Bildungsort für
620 Schüler, von denen 195 im Internat beherbergt wurden. Diese große Menge von Schülern führte
zu größter Raumnot, nicht zuletzt durch das
Wegfallen eines der Gebäude.
Als 1951 dann auch das Dünnenhaus an die
Landeskirche zurückgegeben werden musste,
konnte der Unterricht nur noch mit großer Mühe
aufrechterhalten werden. Die 1950 fertig gestellten
Unterkünfte für Mädchen und Jungen konnten im
Keller als Unterrichtsräume genutzt und einige
Klassen auch Nachmittags unterrichtet werden.
Mit
starker
Unterstützung
amerikanischer
Vereinigungen (der Plattdeutsche Volksfestverein
in New York spendete 2000 Dollar und die Ev.
Luth. Kirche in den USA 10 000 Dollar) wurde vor
dem Hotel zur Kammer ein 5-klassiges Schulhaus mit Glockentürmchen erbaut, das auch heut noch zu
sehen ist. Der Kauf des Strandhotels 1953 erlaubte es, auf den Nachmittagsunterricht zu verzichten.
Selbst in den 50er Jahren hatte vieles einen durchaus provisorischen Charakter.
Es passt in gewissem Sinne eine Rede des Schulgründers Dr. Rasch: „Unsere Schule hat kein stolzes
Gebäude, sie hat auch keine Tradition, sie ist eine Schöpfung des Augenblicks und in ihren Formen
etwas völlig Unnormales. Aber das Wesentliche sollte nicht die äußere Form sein, das Gebäude und
die restlose Vollständigkeit der Unterrichtsmittel, sondern der Geist, der sie belebt. Pflicht und
verantwortungsbewusste Arbeit werden stets das Entscheidene sein. Unser Dank soll immer denen
gelten, die aus dem Nichts etwas schufen, das heute als Ostsee-Gymnasium neue Gestalt gewonnen
hat.“
… doch nun zurück in die Gegenwart, die Zeitreise in die folgenden Jahre gibt es in der nächsten
Ausgabe! - JK
Quellen:
- Chronik des Ostseegymnasiums 1974
- Gemeindearchiv Timmendorfer Strand,
- Hr. Dr. Herde (Fotos) & Frau Kurrer, ehemalige Lehrerin des Gymnasiums
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Profiloberstufe
– konkurrenzfähig oder veraltet? Die Profiloberstufe kommt. Beschlossen ist sie für das Schuljahr 2008/2009 und ob es
uns nun noch betrifft oder nicht, ist im Bereich der freien Meinung und Diskussion
weitestgehend egal. Interessant sind die kontrovers diskutierten Neuerung in der so
genannten „Profiloberstufe“, welche die gymnasiale Oberstufe ersetzten soll. Aber in
wie weit ist das neue System für den Schüler vorteilhaft? Bevor hier drauf näher
eingegangen wird, erst einmal ein kurzer Überblick über das Grundprinzip der
Profiloberstufe.
Statt der bisherigen LK und GK Wahl stehen den Schülern nun im besten Fall fünf Profile zur
Auswahl: ein naturwissenschaftliches, ein sprachliches, ein gesellschaftswissenschaftliches oder
musisch-ästhetisches, sowie im Ausnahmefall auch ein sportliches. Bei den Profilen wird ein
thematisch passender LK und ein GK miteinander gekoppelt, also ein profilgebendes und ein
profilergänzendes Fach. Klar kann nicht jede Schule 5 verschiedene Profile anbieten. Es muss
allerdings an einer Schule mindestens zwei Profile geben, wobei eine Zusammenarbeit von Schulen
mit dem selben Einzugsbereich erwünscht ist.
Das nun einmal am Beispiel des OGTs verdeutlicht: Auf Grund der relativ geringen Größe der Schule
ist eine Zusammenarbeit, z.B. mit dem Neustädter Gymnasium, denkbar. Somit würde den Schülern
beider Schulen ein breiteres Profilangebot zur Verfügung stehen.
Bestimmend für die fünf Profile ist jeweils ein profilgebendes Fach. Dieses wird 4-stündig unterricht.
Ebenfalls 4-stündig laufen die so genannten „Kernfächer“ Deutsch, Mathematik, sowie eine
Fremdsprache. Suma summarum 12 Wochenstunden für die Kernfächer.
Hinzu kommen noch die „Pflichtfächer“, also Fächer die ein breites Allgemeinwissen fördern sollen.
Diese werden, so weit sie noch nicht in den Kern- und Profilfächern unterrichtet werden, ebenfalls in
10 – 12 Wochenstunden unterrichtet. Hierzu zählen mindestens zwei Fächer des
gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs sowie Naturwissenschaften und Fremdsprachen.
Verpflichtend ist ebenfalls der Unterricht in einem musisch-ästhetischen Fach sowie in Religion oder
Philosophie und in Sport. Insgesamt kommt man also auf durchschnittlich 34 Wochenstunden.
Bei der Profiloberstufe wird das Abitur in fünf Prüfungsfächern absolviert. Dieses steht im Gegensatz
zu den 4 Prüfungen in der gymnasialen Oberstufe am OGT (an anderen Schulen/ in anderen
Bundesländern ist es durchaus üblich 5 Prüfungen zu schreiben, da es 3 LKs gibt). In SchleswigHolstein werden also zwei schriftliche Prüfungen in zwei von drei Kernfächern, eine schriftliche
Prüfung im profilgebenden Fach, sowie eine 4. und 5. Prüfung mit selbstwählbarem Fach absolviert.
In der 5. Prüfung wird zu dem die Prüfungsform selbst bestimmt. Unterschiede ergeben sich wiederum
in den unterschiedlichen Bundesländern.
Doch um die Frage zu Beginn des Artikels wieder aufzugreifen: Was sind die Vorteile der neuen
Profiloberstufe?
Liest man Definitionen zur Profiloberstufe (was die Autorin des Textes in jeder Hinsicht erst einmal
tun musste), dann fallen einem folgende Begriffe ins Auge: breit gefächertes Allgemeinwissen,
spezifische Qualifikationen, und vor allem eine Verbesserung der Bildungsqualität und des
Bildungsniveaus.
Genau hier gehen die Meinungen auseinander. Die Diskussion drehen sich um die Wirksamkeit der
neuen Regelungen. Um den Titel des Artikel mit einzubeziehen „Profiloberstufe – konkurrenzfähig
oder veraltet?“, also darum, ob das neue System ein Fortschritt ist und den Schülern eine bessere und
konkurrenzfähigere Ausbildung bietet oder ob das Ganze ein Rückschritt in die 60er Jahre ist.
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„Die neue gymnasiale Oberstufe garantiert
unseren Schülerinnen und Schülern die
Konkurrenzfähigkeit. Mit dem Konzept streben
wir eine breite Grundbildung an, verbunden
mit einer Stärkung des mathematischnaturwissenschaftlichen Bereichs und der
Fremdsprache. Die Schülerinnen und Schüler
sollen in die Lage versetzt werden, die
komplexen
Aufgaben
der
modernen
Gesellschaft zu bewältigen.“ Zitiert man
Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave, dann ist
die Profiloberstufe ihrer Meinung nach der
Schritt in die richtige Richtung.
Doch ist die Profiloberstufe wirklich so blumig wie sie uns hier vorgestellt wird? Sicherlich nicht in
jedem Punkt und auch nicht nach jedermanns Ansicht. Die Meinungen sind, wie sollte es auch anders
sein, natürlich zweigeteilt. Doch eine einheitliche Meinung gibt es bei solchen Themen schließlich nie.
Einig waren sich hingegen im November 2007 die 90 Schüler und Schülerinnen bei „Jugend im
Landtag“ in Kiel. Sie forderten u.a. eine Rücknahme der Profiloberstufe. Dies geschieht nicht einfach
aus Jux und Dollerei, sowie jugendlichen Leichtsinn oder ähnlichem, sondern mit wohl begründeten
Argumenten gegen das neue System. Kritik kommt von vielen Seiten.
Ein großer Nachteil, laut Kritikern, ist die noch eingeschränktere Wahlfreiheit der Schüler, da nur
noch das Profil frei wählbar ist - der Rest ist Pflicht. Zudem kommt die Standort gebundene
Wahlmöglichkeit der Profile hinzu. Kleinere Schulen werden höchstwahrscheinlich nur die
geforderten 2 Profile anbieten können. Leidtragende sind jene Schüler, deren Interesse nicht der
"Norm" entspricht.
Zum Thema Profiloberstufe äußerte sich gegenüber „Ikarus“ auch Oberstufenleiter Herr Jaecks:
„Am OGT müssen ein fremdsprachliches Profil und ein naturwissenschaftliches Profil angeboten
werden, zusätzlich kann in Abhängigkeit von der Jahrgangsgröße ein gesellschaftswissenschaftliche
Profil eingerichtet werden. Der Unterricht von stets mindestens 34 Wochenstunden soll im
Klassenverband stattfinden. Für das Abitur sind die Leistungen aus der Qualifikationsphase
entscheidend. Die Abiturnote berechnet sich durch die Summe von 40 auf bestimmte Fächer bezogene
Halbjahresleistungen und den Ergebnissen von 5 Abiturprüfungsfächern in vierfacher Wertung.
Für die Schüler/innen, die das auslaufende Leistungskurssystem nicht kennen, wird die Profiloberstufe
aber gar nicht so fremd erscheinen, wenn man sie mit der Mittelstufe vergleicht, da der Unterricht im
Klassenverband laufen, ein/e Klassenlehrer/in vorhanden sein und es Fächer geben wird, die mehr als
andere zählen.Nur wer das alte Leistungskurssystem mit der Profiloberstufe direkt vergleicht, wird
große Veränderungen bemerken, die negativ, aber auch positiv sein können. Eine objektive
Beurteilung der Profiloberstufe ist aber sicherlich erst möglich, wenn erste Erfahrungen mit dem dann
eingeführten System vorliegen.“
Positive Aspekte könnten seiner Meinung nach eine feste Klassengemeinschaft, keine Konzentrierung
auf nur 2 Leistungsfächer, keine besondere Spezialisierung, relativ gleichgroße Lerngruppen, neue
Prüfungsformen, sowie ein fächerübergreifender Unterricht sein.
Jedoch sieht Herr Jaecks auch eventuelle Nachteile, wie z.B. keine Abwahlmöglichkeiten von
Fächern, Wegfall eines echten Wahlsystems, Zwang zur Wahl von einem Profil, größere
Wochenstundenzahl, und mehr Prüfungsfächer.
Ob die Profiloberstufe nun „Taube noch blind macht“ oder doch zur Konkurrenzfähigkeit beiträgt,
bleibt abzuwarten. - Sb
9
Leistungskurse
- Teil 1: Englisch LK Es ist gar nicht mehr all zu lange hin, bis der jetzige 11. Jahrgang seine Leistungskurse wählen muss.
Eine durchaus wichtige Entscheidung muss gefällt werden und es wird abgewogen zwischen
Lieblingsfach, Leistungsfach und vielleicht auch für die berufliche Zukunft wichtigem Fach. Und
natürlich wird all dies auch noch nach der ersten Wahl auf einige wenige Wahlmöglichkeiten
beschränkt, die einem selbst vielleicht gar nicht entsprechen. Um euch die Entscheidung ein wenig zu
erleichtern, veröffentlichen wir in einigen der nächsten Ausgabe unserer Schülerzeitung Berichte von
Schülern über ihren eigenen Leistungskurs. Auch alle anderen Jahrgänge können hier interessante
Einblicke in den Unterricht der Oberstufe gewinnen. Den Anfang macht der Englisch-LK von Herrn
Simon.
Leistungskurs Englisch
Seit fast einem halben Jahr läuft nun schon das Schuljahr. Zeit genug, um einen, für euch vielleicht
hilfreichen, Rückblick über den Leistungskurs Englisch des 12. Jahrgangs bei Herrn Simon zu geben.
Zuallererst der Lehrplan:
Halbjahr:
12.1
Themenbereich:
Kunst und Literatur
12.2
Individuum und Gesellschaft
13.1
Gleichstellung und Partizipation
13.2
Strukturwandel
Themen:
Understanding texts; Media
literacy; Shakespeare then and
now; The Empire writes back;
Room for a poem
Democracy in action; Birth of
Nation; Power and Corruption;
Individual and collective
disobedience
Gender roles; Growing up;
Individuality vs.
mainstream/conformity
Rural life styles; Regionalism;
Microcosm: Urban
neighborhoods
Dieser Lehrplan gilt sowohl für Grundkurse als auch Leistungskurse der gymnasialen
Oberstufe. Er legt lediglich einen Rahmen fest, in dem zwar alle Themenbereiche mit
mindestens je einem Thema abgedeckt werden müssen, die Schwerpunkte allerdings
individuell nach Belieben des Lehrers gewählt werden können. Im Leistungskurs muss
außerdem ein großes Allgemeinwissen über Südafrika (z.B. Apartheid, Geographie,
Geschichte, Mandela etc.) und die USA vermittelt werden, da dies die Grundlage für die
Abiturprüfungen bildet.
Dieses Pensum soll also geschafft werden. Demnächst werden wir „short stories“ in
Verbindung mit dem Thema „Republic of South Africa“ durchnehmen aber zur Zeit
sind wir immer noch bei einer Lektüre. Wir lesen „Shakespeare in Love”. Dabei
handelt es sich um das Drehbuch zum gleichnamigen Film (mit Gwyneth Paltrow, Judi
10
Dench und Joseph Fiennes, 1998). Entgegen einiger Befürchtungen beschränkte der
altenglische Dialog sich hauptsächlich auf die übersichtliche Anzahl von Szenen, in
denen Theater gespielt wurde.
Allerdings wird dennoch ein großes Vokabular gefordert. An unserem Vokabular
verzweifelt auch Herr Simon (“Wir sind hier doch in einem Leistungskurs!?!”), wenn wir
mal wieder seine Fragen nicht verstehen.
Wenn wir es nicht schon während des Unterrichts zu hören kriegen, dann erst recht nach
Korrektur der Klausuren: Keine Umgangssprache! Während es vorher noch gebilligt, von
manchen Lehrern sogar wegen des Redeflusses gelobt, wurde, so wird im
Leistungskurs vom Lehrer jetzt strikt auf ein reines “British English” geachtet. Wenn
man sich allerdings Mühe gibt, so ist diese Hürde leicht überwindbar.
Ein Aufenthalt im Ausland fördert meist das Sprachgefühl und den Spaß am Fach,
allerdings schließt dies, soweit ich beobachten konnte, keine bessere Aussprache als die
der anderen ein (u.a. ist zum Teil das “th” immer noch ein Problem).
Neben Umfang, richtigem Einsatz und Aussprache des Wortschatzes, ist der Spaß am
Interpretieren von Texten wichtig. Inhaltlich ist der Englisch- dem Deutschunterricht
ähnlich. Wir besprechen Inhalte, deuten diese und achten auf sprachliche Stilmittel
(Metaphern, Hyperbeln etc).
Dies wurde vor allem während unseres ersten Unterrichtsthema, Interpretieren von
lyrischen Texten, gefordert. Herr Simon holte mit Vorliebe Songs von Bob Dylan,
Gedichte von William Wordsworth und auch eigene Texte, die er mit seiner Band
Glenfiddle spielt, hervor. Dabei wurden oft durchaus amüsante Theorien über Inhalte
offenbart (an denen ich nicht minder beteiligt war), die den ganzen Kurs zum Lachen
brachten. In diesem Halbjahr wurden auch schon viele Referate gehalten, in denen die
Schüler ihre individuelle Leistung zeigen konnten und somit der Unterricht ein wenig
interaktiver von Schülern gestaltet wurde.
Ein Tafelbild gab es in diesem Halbjahr allerdings noch nicht, lediglich wurde in den
seltensten Fällen mal eine Vokabel angeschrieben. Es wird viel gesprochen, jedoch
beschränkt sich die Beteiligung meist auf eine bestimmte Gruppe von Schülern und der
Rest schweigt andächtig. Deswegen sollte man viel Spaß an der Sprache mitbringen und
auch gewillt sein dies durch rege Beteiligung zu präsentieren um nicht im Kurs
unterzugehen.
Gerade beim letzten Kurstreffen (Essen und Billard) hat sich gezeigt, dass Peter Simon
all unsere Ausrutscher im Unterricht mit Humor nimmt. Und auch ansonsten ist die
Atmosphäre in den Stunden meist sehr entspannt.
Allerdings: Jeder Lehrer ist anders, und gerade der jetzige 11. Jahrgang sollte bedenken,
dass er Herrn Simon nicht als Leistungskurslehrer bekommen wird. Die endgültigen
Lehrer werden erst vor der zweiten Kurswahl veröffentlicht.
Ich hoffe, ich konnte mit dem Einblick in meinen Leistungskurs einige überzeugen
Englisch zu wählen und andere davor bewahren eine Fehlentscheidung zu treffen.
Janne F. Käckenmeister
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„Der
Goldene Kompass“
- gelungene Verfilmung oder Hollywood -Abklatsch? FSK: 12 - Der Film „Der Goldene Kompass“ spielt in einer Parallelwelt zu der Unsrigen, in der die
Menschen Dæmonen in Tiergestalt besitzen, die ihre Seele widerspiegeln. Hauptfigur ist die 12jährige Lyra Belaqua (Dakota Blue Richards), die als
Waisenkind behütet im Oxforder Jordan College
aufwächst, während um sie herum in ganz England
Kinder verschwinden – für Lyra ein Anreiz mit ihren
Freunden „Gobbler“ zu spielen, ungeahnt dessen, dass
für sie aus dem Spiel bald Realität werden wird. In
Lyras Welt herrscht das „Magisterium“ - eine Art
Kirche, die das Böse aus der Welt schaffen will. Durch
eben diese Behörde wird Lyra veranlasst in den
Norden der Welt - nach Svalbard - zu reisen. Nachdem
sie ihrem Onkel Asriel (Daniel Craig) das Leben rettet,
lässt sie der Gedanke an eine gemeinsame Reise in den
Norden nicht mehr los. Dieser Wunsch wird ihr jedoch
nicht von ihrem Onkel, sondern von der
Wissenschaftlerin Mrs. Coulter (Nicole Kidman), die
dem Jordan College einen Besucht abstattet, erfüllt.
Kurz vor ihrer Abreise erhält Lyra vom Rektor des
Jordan College einen mysteriösen Gegenstand – den
Golden Kompass – auch Alethiometer genannt.
Dieser Gegenstand ist ein Wahrheitsmesser, der dem
der es lesen kann, wie der Name schon sagt, die
Wahrheit verrät. Jedoch muss Lyra versprechen niemandem das Alethiometer zu zeigen.
Sie bricht zusammen mit Mrs. Coulter nach London auf, muss jedoch bald darauf von dort fliehen,
was nicht unwesentlich mit dem Alethiometer zu tun hat, und findet in den seefahrenden Gyptern, die
ihr aus ihrer Zeit in Oxford nicht ganz unbekannt sind, neue Freunde. Zusammen mit den Gyptern
macht sie sich auf den Weg in den Norden, um dort zusammen mit Hexen, einem Panzerbjørne und
weiteren nicht uninteressanten Gestalten gegen die Gobbler vorzugehen.
Ein beeindruckend animierter und hochkarätig besetzter Hollywood-Film, der jedoch hinsichtlich des
Drehbuchs wenig überzeugen kann. Drehbuchautor und Regisseur Chris Weitz (u. a. „About A Boy“)
ist es nicht gelungen das Herz des Buches auf seinem Film zu übertragen. Um die Handlung „rund“
laufen zu lassen, wird gekürzt wo es nur geht und auch gerne mal der Originaltext verändert. Vor
allem die Charaktere leiden unter den massiven Kürzung und Veränderung. Beispielsweise ist der
Panzerbär Iofur Byrnison im Buch ein tragischer Held, der dank Lyra seine Ehre und sein Königreich
zurück erobern kann. Im Film kommt er, durch die veränderte Handlung, mehr wie ein alkoholkranker
Verlierer rüber, als ein durch Intrigen Verstoßener.
Die zahlreichen Figuren werden in einem Schnelldurchlauf vorgestellt. Auf die Persönlichkeiten, die
die Figuren zu richtigen Charakteren machen, mit denen man mitfiebert, mitfühlt und mitleidet, wird
gänzlich verzichtet. Alleine Lyra steht in jeder Szene im Vordergrund.
Einzig die Trickkiste „Animation“ setzt Weitz kunstvoll ein und führt die Zuschauer in eine
atemberaubende Paralellwelt. Ob nun als Leser der Trilogie, mit durchaus eigenen Vorstellungen, oder
als unvoreingenommener Zuschauer, Weitz nimmt einen mit auf eine optisch zauberhafte Reise durch
Lyras Welt.
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Diese Tatsache kann zwar nicht über die großen Defizite hinweg täuschen, geschweige denn diese
ausgleichen. Jedoch weiß man nun, wo die 180 Millionen Budget gelandet sind.
Ein weiterer Punkt, der Kennern des Buches auffällt und durchaus zu kritisieren ist, ist das
vollkommene Auslassen der massiven Kirchenkritik Pullmanns. Aus Kirche und Kirchenkritik wird in
der Verfilmung das Magisterium. Damit geht die Botschaft der Bücher komplett verloren und es
bleibt abzuwarten, wie der weitere Verlauf der Bücher ohne diesen Aspekt in den nächsten Filmen
dargestellt werden soll.
Zu viel soll von unserer Seite aus nun auch nicht verraten werden. Die wichtigsten Aspekte sind
durchaus genannt oder angedeutet. Die Bücher können zudem in fast jeder Bücherei ausgeliehen
werden (übrigens auch in der Schülerbibliothek). Und zumindest das ist guten Herzens jedem zu
empfehlen! – Sb / Janne F. Käckenmeister
„Free Rainer“
- Dein Fernseher lügt… FSK: 12 - Rainer (Moritz Bleibtreu) ist Produzent bei einem
fiktiven deutschen Privatfernsehsender. Sein Erfolg beruht auf
dem Verdrehen von Fakten.
Der Großvater seiner anfänglichen Gegenspielerin Pega (Elsa
Sophie Gambard) beging aufgrund einer von Rainers Reportagen
Selbstmord. Nie über diesen Verlust hinweggekommen versucht
Pega nun Rainer zu töten. Zwar überlebt Rainer, doch durch die
gleichzeitige Absetzung seiner Fernsehshow wird ihm bewusst,
für welches System er arbeitet. Pega und Rainer schließen sich
nun zusammen und mit einer Gruppe von sozialen Außenseitern
beginnen sie gegen das System der Medien zu rebellieren. Sie
finden heraus, dass die Hauptursache des niveaulosen
Fernsehprogramms die Quoten sind. Mithilfe eines
ausgeklügelten Systems gelingt es Rainer und seinen
Mitstreitern nun die Quoten zu fälschen und somit das TVKonglomerat an seiner verwundbarsten Stelle zu treffen.
Plötzlich schießen nun manipulierter Weise die Quoten von Arte und anderen Kultursendern in die
Höhe. Die kulturelle Revolution hat begonnen! Andere Fernsehsender sind gezwungen nachzuziehen.
Die Zeiten von Big Brother und DSDS sind vorbei. Deutschland entwickelt sich innerhalb kürzester
Zeit zu einer intellektuell aufgeklärten Gesellschaft.
Mit „Free Rainer“ hat Regisseur Hans Weingartner eine sehenswerte Medienkritik geschaffen,
welcher es aber insgesamt an Dramaturgie und inhaltlicher Fülle fehlt. Die Verwandlung des herzlosen
Produzenten Rainer ist in der schnellen Form, in der sie vonstatten geht, nicht nachzuvollziehen. Auch
die übrigen Figuren sind insgesamt zu oberflächlich gezeichnet. Sieht man davon aber einmal ab, was
angesichts der faszinierenden Grundidee des Filmes leicht passiert, reißt einen „Free Rainer“ garantiert
über die volle Länge von immerhin 138 Minuten mit. – Nicholas Kube / Dü
13
Die “Plain White T's”
- Hey there Delilah… Wer kennt sie nicht, die Senkrechtstarter der letzten Wochen, die Plain White T's? Mit ,,Hey There
Delilah“, dem Schmuselied für alle Pärchen, landen die fünf Jungs aus Illinois, USA, einen Hit. Ikarus
hat sich gefragt, welche Idee sich hinter diesem Lied verbirgt,
heißt es doch neben ,,But girl, tonight you look so pretty, yes you
do“ und ,,This song is for you“ auch ,,Hey there Delilah What's it
like in New York City? I'm a thousand miles away...“.
Delilah DiCrescenzo heißt die Glückliche, für die der Song
geschrieben wurde. Sie ist eine Leichtathletin, 24 Jahre alt und die
amerikanische Olympiahoffnung. Vor fünf Jahren verliebte sich
der Leadsänger der Band Plain White T's, Tom Higgenson, auf
einer Party in Chicago in die Sportlerin. Doch Tom Higgenson hat
Pech, Delilah DiCrescenzo ist schon in festen Händen und wird für
ihr Soziologiestudium nach New York ziehen. Am selben Abend
verspricht er ihr zum Abschied ein Lied für sie zu schreiben. Drei
Jahre nach ihrem Treffen hat er es geschafft: die Liebeserklärung
,,Hey There Delilah“ wird veröffentlicht und nicht nur Delilah DiCrescenzo ist verzaubert von diesem
Song. Geschafft hat es Tom Higgenson zwar nicht ins Herz seiner großen Liebe, jedoch in das seiner
tausenden Fans. Der Song steht drei Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts.
,,Hate (I really don't like you)“ heißt die neuste Auskopplung der ,,Plain White T's“ aus ihrem
aktuellen Album ,,Every Second Counts“. Ob der neue Song genauso einschlägt wie ,,Hey There
Delilah“ ist noch ungewiss, doch wir berichten weiter: denn ich werde auf ihrem Konzert am 16.
Februar 2008 im Hamburger Grünspan das Liebeslied live erleben.
Delilah I can promise you - The world will never ever be the same!
Isabell Mezger
Charts
- Musik und Kino Single Charts vom 14.12.2007
Platz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
-
-
Interpret
Timbaland ft. OneRepublic
Ich+Ich
Alex C. ft. Yass
Rihanna
Alicia Keys
Tokio Hotel
US5 Robin Gibb
D.J. Ötzi Nik P.
Sugababes
Culcha Candela
Titel
Apologize
Stark
Du hast den schönsten Arsch der Welt
Don´t stop the music
No one
An deiner Seite (ich bin da)
Too much heaven
Ein Stern (der deinen Namen trägt)
About you now
Ey DJ
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Kino Charts vom 10.12.2007
Film
Rating:
Rating:
Diese Woche Letzte Woche
Kinostart
1.
-
Der Goldene Kompass
06.12.2007
2.
1
29.11.2007
3.
4.
5.
2
3
Warum Männer nicht zuhören und
Frauen schlecht einparken
American Gangster
Mr. Magoriums Wunderladen
Schwerter des Königs - Dungeon
Siege
Ratatouille
Die drei ??? – Das Geheimnis der
Geisterinsel
Nach 7 Tagen - Ausgeflittert
Lissi und der wilde Kaiser
Beyaz Melek - Weißer Engel
6.
7.
8.
9.
10.
-
-
6
5
4
8
10
15.11.2007
06.12.2007
29.11.2007
08.11.2007
01.11.2007
03.10.2007
15.11.2007
25.10.2007
Impressum:
Redaktion:
Niclas Dürbrook, Saskia Beeck, Jan
Kuchenbecker
Kontakt:
[email protected]
Freie Mitarbeiter:
Janne F. Käckenmeister, Isabell Mezger,
Nicholas Kube
Fotographie und Bildbearbeitung:
Jan Kuchenbecker
Zeichnungen, Karikaturen, „Ikarus“:
Sirkka Hilpert
Webpräsenz:
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www.ostsee-gymnasium.de
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