Tipps für ein faires Miteinander!

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Tipps für ein faires Miteinander!
Tipps für ein faires
Miteinander
!
Nein! zum Mobbing
Faires Miteinander ist Thema des neuen Conni & Co-Bands
Conni, Billi und die Mädchenbande. Deshalb haben wir
hier für alle, die das gleiche Problem haben wie Conni, ein paar
Tipps zusammengestellt. Die Autorin Karin Kampwerth hat sie
für Euch aufgeschrieben. Wir wünschen Euch immer ein prima
Klima in der Klasse!
Euer Carlsen Verlag
Wer mehr über Conni wissen will, schaut nach unter
www.conni-club.de oder www.conni.de
Fotos: istockphoto/Kurtly, istockphoto/msymons
Leider sind es oft die eigenen Mitschüler, die es
einem nicht gerade leichter machen, morgens aus
dem Bett zu kriechen, um einen neuen Schultag
zu überstehen. Besonders erschreckend ist, dass
die Zahl von Mobbing-Opfern an Schulen ständig
steigt. Das hat vielerorts Schulpsychologen auf den Plan
gerufen, die verschiedene Strategien entwickelt haben, wie sich
Schüler wehren und den Feinden im Klassenzimmer den Wind
aus den Segeln nehmen können. Nicht jede Feindseligkeit ist
aber gleich als Mobbing zu bezeichnen.
Beim Mobben geht es um Schikanen mit System, bei denen
anderen das Leben mehr als schwer gemacht wird.
Generell gilt: Fühlst du dich tatsächlich als Opfer von MobbingAttacken, solltest du so schnell wie möglich deinen Vertrauenslehrer aufsuchen und auch deine Eltern einweihen. Vor allem
solltest du keinesfalls aus Angst Gewalt oder Erpressungsversuche gegen dich hinnehmen. Auch gezieltes Schlechtmachen
deiner Person vor den anderen Mitschülern kann Mobbing-Ausmaße annehmen. In jedem Fall solltest du professionelle Hilfe
suchen. Falls deine Lehrer kein Verständnis haben, kannst
du dich auch bei Beratungsstellen informieren lassen.
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Mobbing
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet
»anpöbeln, fertigmachen« (mob = Pöbel, mobbish = pöbelhaft).
Unter Mobbing verstehen Experten eine bestimmte Form von
offener oder versteckter verbaler oder körperlicher Gewalt,
die sich über einen längeren Zeitraum hin erstreckt. Das Ziel
ist die Ausgrenzung des Opfers aus einer sozialen Gemeinschaft
wie der Klassengemeinschaft.
Die Würde des Menschen
ist unantastbar.
Sie zu achten
und zu schützen
ist Verpflichtung aller
staatlichen Gewalt.
Foto: istockphoto/brown54486
Artikel 1 Absatz 1,
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Das ist Mobbing
Für die Betroffenen ist es in jedem Fall heikel, mit Mobbing-Attacken umzugehen. Schließlich haben die Bösartigkeiten nur ein
Ziel: sie fertigzumachen. Dazu gehören hinterhältige Lästereien,
Verleumdungen, Demütigungen, Drohungen oder auch sexuelle
Belästigungen. Schüler werden gezielt und über einen längeren
Zeitraum gehänselt, beschimpft und ausgegrenzt, sie werden
bei Lehrern angeschwärzt und auch am Telefon terrorisiert.
Im schlimmsten Fall werden sie geschlagen oder gequält und
Sachen werden zerstört. Wer gemobbt wird, leidet zunächst meist
still vor sich hin, weil er die Schuld auch bei sich selbst sucht.
Die Auswirkungen von Mobbing auf das Opfer sind extrem und
führen vom Verlust des Selbstvertrauens bis hin zu Schlaf- und
Konzentrationsstörungen, Appetitlosigkeit, Albträumen und
Bauchschmerzen. Betroffene Schüler ziehen sich zurück und
wollen nicht mehr in die Schule gehen. Der Lernerfolg lässt nach.
Wenn du das Gefühl hast, dass
gegen dich eine Kampagne
läuft, oder wenn du glaubst,
dass einer deiner Mitschüler
von Mobbing betroffen ist,
kannst du handeln.
Marie, 12, aus Essen:
Constanze, 13, aus Berlin:
Meine Freundin wurde lange Zeit
gemobbt und ich sollte nichts
weitersagen. Irgendwann habe ich
es meiner Mutter erzählt und die
hat dann mit unserem Schuldirektor
gesprochen. Danach wurde alles besser.
Wenn einem aus meiner Clique so
etwas passieren würde, müssten
wir alle zusammen halten. Denn
zusammen ist man stark!
Max, 10, aus Hannover:
Ich habe sowas auch mal gemacht.
Eigentlich war es nur Spaß. Aber
dann habe ich gemerkt, dass der
andere Junge echt Angst hatte.
Da habe ich dann aufgehört.
Markus, 11, aus Köln:
Meistens sind es die Großen
und die Starken, die einen ärgern,
da kann man sich nicht wehren.
Bei uns an der Schule haben wir
einen älteren Vertrauensschüler,
zu dem man dann gehen kann.
Das finde ich gut.
Fotos: istockphoto/PhotoEuphoria, /Allisija, /LindaYolanda, /avdeev007, /Fotosmurf03
Lena, 10, aus Bremen:
Mitschüler ärgern ist blöd. Wir haben
einen Kummerkasten in der Klasse,
der einmal in der Woche geleert wird.
Und darüber sprechen wir dann am
Ende der Woche.
Christine, 12, aus München:
Mich hat mal ein älterer Mitschüler
geärgert. Irgendwann hat das unsere
Klassenlehrerin mitbekommen und
mit ihm geredet. Jetzt lässt er
mich endlich in Ruhe.
Lennart, 14, aus Hamburg:
Wir hatten neulich einen Projekttag
»Mobbing« in der Schule. Das war sehr
spannend, weil wir endlich mal verstanden haben, was das eigentlich heißt.
Wenn du selbst betroffen bist
Wenn ein Mitschüler betroffen ist
... bereite dich vor:
... achte auf die Warnsignale:
Spiel Mobbing-Situationen im Geist oder in Gesprächen mit
deinen besten Freunden durch. Dazu gehört auch, dir klar zu
machen, welches persönliche Risiko du eingehen willst. Wird dir
Gewalt angedroht oder wirst du tatsächlich angegriffen, ist es
besser, sofort Hilfe zu holen, als gar nichts zu tun.
... bleib ruhig:
Zeigst du Angst und Panik, könntest du deine Widersacher
noch mehr herausfordern. Schaffst du es hingegen, die Ruhe zu
bewahren, wirkst du auch auf deine Gegner beruhigend.
... blick deinem Angreifer in die Augen:
Über den Blickkontakt hast du sozusagen einen Draht zu deinem
Angreifer. Sprich laut und deutlich mit ihm. Vermeide aber, ihn zu
beleidigen oder zu beschimpfen, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
... hol dir Hilfe:
Gibt es Zuschauer, sprich sie gezielt an und bitte sie um Hilfe.
Das funktioniert, wenn du beispielsweise sagst: »Sie in dem
roten Mantel, bitte helfen Sie mir.« Sind es Mitschüler, die den
Vorfall beobachten, solltest du sie namentlich ansprechen und
um Unterstützung bitten.
... schreib ein Mobbing-Tagebuch:
Dokumentiere jede Hänselei oder Drohung und jeden Vorfall,
der deinen Mobbing-Verdacht bestärkt, in einem Notizbuch.
Beschreibe darin auch die Gefühle, die du in der jeweiligen
Situation hattest. Anhand dieser Aufzeichnungen fällt es
Vertrauenslehrern und auch deinen Eltern leichter, das Ausmaß
des Mobbings zu erkennen und entsprechende Hilfe einzuleiten.
Auch wenn du nicht direkt Zeuge von Angriffen oder Psychoterror geworden bist, kannst du an bestimmten Anzeichen
erkennen, ob ein Mitschüler eventuell unter Mobbing zu leiden
hat. Mobbing-Opfer fehlen zum Beispiel häufig in der Schule
oder kommen zu spät aus Angst, auf dem Schulweg abgepasst
zu werden. Sie bleiben auch nach Unterrichtsende oder zur
Pause länger in der Klasse als alle anderen.
... unterstütze die Täter nicht:
Vermeide Witze auf Kosten des Mobbing-Opfers auch dann,
wenn es nicht zu deinen besten Freunden gehört. Mach
jedem klar, dass du Mobbing nicht stillschweigend
zulässt.
... werde aktiv:
Hast du das Gefühl, dass sich das Mobbing-Opfer zusehends isoliert und Angst hat, sich Hilfe zu holen, geh zu
eurem Klassen- oder Vertrauenslehrer und sprich deinen
Verdacht aus. Biete dem betroffenen Mitschüler selbst
deine Unterstützung an.
... beziehe deine Klasse ein:
Schildere während des Unterrichts deinem Klassenlehrer
deine Beobachtungen und rege eine Diskussion darüber an.
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Hier finden Kinder und Eltern Hilfe:
... Schüler-Initiative
www.schueler-gegen-mobbing.de
Alle Menschen sind frei
und gleich an Würde
und Rechten geboren.
Sie sind mit Vernunft
und Gewissen begabt
und sollen einander
im Geist der
Brüderlichkeit begegnen.
Deutscher Kinderschutzbund
Bundesgeschäftsstelle
Schönebergerstrasse 15 | 10963 Berlin
Telefon: 030 – 214 80 90
Akut Telefon für Kinder: 0800 – 1110333
Akuttelefon für Eltern: 0800 – 1110550
Mobbingberatung
Berlin-Brandenburg
Ansprechpartnerin: Monika Hirsch-Spätz
Uhlandstrasse 127 | 10717 Berlin
Telefon: 030 – 86391572
www.mobbingberatung-bb.de
Foto: istockphoto/asiseeit
Artikel 1,
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Ansprechpartner: Alexander Hemker
[email protected]
Conni wünscht ein faires Miteinander
Band 1
Conni & Co
ISBN 978-3-551-55401-7
Band 4
Conni, Anna und
das wilde Schulfest
ISBN 978-3-551-55404-8
Band 2
Conni und der Neue
ISBN 978-3-551-55402-4
Band 5
Conni, Billi und
die Mädchenbande
ISBN 978-3-551-55405-5
Alle Conni & Co. Bände
sind auch als Hörbuch
bei Silberfisch erschienen
Band 3
Conni und die
Austauschschülerin
ISBN 978-3-551-55403-1
aus: Karin Kampwerth, Alles easy! Prima Klima in der Klasse
© 2009 by Thienemann Verlag (Thienemann Verlag GmbH), Stuttgart - Wien.