FEATURE: BELGIEN IN AMSTERDAM

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FEATURE: BELGIEN IN AMSTERDAM
FEATURE:
BELGIEN IN
AMSTERDAM
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Belgien in Amsterdam
Amsterdam ist durch jahrhundertealte Bande mit Belgien
verbunden, das bis 1830 auch als die Südlichen Niederlande
bezeichnet wurde. Nach dem Fall Antwerpens in Jahr 1585 – als
diese Stadt an die Spanier fiel – flüchteten viele Einwohner aus
den Südlichen Niederlanden in den freien Norden. Insbesondere
Amsterdam war bei ihnen beliebt, denn diese Stadt entwickelte
sich in rasantem Tempo zu einer wichtigen Handelsstadt.
Die oft wohlhabenden und handelserfahrenen Süd-Niederländer waren
hier überaus willkommen. Die Blütezeit Amsterdams im 17. Jahrhundert
(Goldenes Zeitalter) hat die Stadt zum großen Teil der Belagerung von
Antwerpen und den Immigranten aus den Südlichen Niederlanden zu
verdanken. Auch heute noch ist Amsterdam bei den Belgiern ein sehr
beliebtes Reiseziel.
Belgische Kaufleute und Kartenzeichner auf dem Dam
Im 16. und 17 Jahrhundert wohnten einige wichtige belgische Kaufleute am
Damplatz. Zum Beispiel die Kartographen- und Buchhändler-Familie
Hondius. Jodocus Hondius (1563-1612) wurde als Joos D“Hondt in Wakken
in West-Flandern geboren. Nach einem Aufenthalt in London kam er 1593
nach Amsterdam und eröffnete hier in der Kalverstraat sein Geschäft „De
Wackere Hondt“. Die Tafel mit der Aufschrift und der Abbildung eines
Hundes ist noch in der Fassade des Bekleidungsgeschäftes Peek &
Cloppenburg am Damplatz erhalten. Zusammen mit seinem Schwager
Petrus Kaerius und seinem Freund Petrus Plancius (1552-1622) aus dem
westflämischen Ort Dranouter machte er Amsterdam zum Zentrum des
Karten- und Atlasgewerbes. Plancius war übrigens nicht nur ein namhafter
kalvinistischer Pfarrer, sondern spielte auch eine wichtige Rolle als
Geograph und Navigator. Er war einer der wichtigsten Berater der
Compagnie van Verre (Fernreisen-Kompanie) bei den NavigationsVorbereitungen für die ersten holländischen Expeditionen nach Indien und
China. Auch war er an den Reisen seines Schülers Willem Barentsz
beteiligt, der später Berühmtheit erlangte.
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Flämische Immigranten in der Oude Kerk
Die Oude Kerk (Alte Kirche), deren Bau im Jahr 1300 begann, ist die
älteste Kirche Amsterdams. Sie war bis weit ins Goldene Zeitalter hinein
die vornehmste Kirche der Stadt. Das Interieur dieser spätgotischen
Kreuzbasilika ist ausgesprochen malerisch. In der Oude Kerk liegen
zahlreiche flämische Migranten begraben, wie der in Meulenbeke geborene
Maler Carels van Mander (1548-1606) und die Familie Vingboons. Es gibt
eine eigene Website, die den zahlreichen Menschen gewidmet ist, die hier
ihre letzte Ruhe fanden: gravenopinternet.nl. Sehen Sie auch oudekerk.nl
Bildhauerarbeiten von Quellien im Paleis op de Dam
Der Königliche Palais am Dammplatz wurde zwischen 1648-1655 nach
einem Entwurf des Architekten Jacob van Campen als neues Rathaus der
Stadt Amsterdam errichtet. Er symbolisiert die große Macht, die
Amsterdam damals besaß. Der aus Antwerpen stammende Artus Quellien
(1609-1668) erhielt den Auftrag zur Durchführung der Bildhauerarbeiten im
Inneren und an der Außenseite. Quellien war damals der wichtigste barocke
Bildhauer nördlich der Alpen. Sein Name wurde in Antwerpen mit der
Quellinstraat und in Amsterdam mit der Quellijnstraat verewigt.
paleisamsterdam.nl
Philips Vingboons, Baumeister des Grachtengürtels
Der Architekt Philips Vingboons (1607-1678) war zu seiner Zeit einer der
wichtigsten Baumeister Amsterdams. Er wurde in Amsterdam als Sohn des
belgischen Malers David Vingboons aus Mechelen geboren. Seine
Wohnhäuser im klassizistischen Stil schmücken auch heute noch die
Grachten. Beispiele sind die Cromhouthuizen an der Herengracht 364-370
(1660-1662), das Odeon auf der Singel 460 (1662), das Huis Bambeeck
am Kloveniersburgwal 77 (1650) und das „Poppenhuis“ am
Kloveniersburgwal 95 (1642). Der Eigentümer Joan Poppen war damals
der reichste Mann der Stadt.
Belgische Städte am Entrepotdok
Gleich hinter dem Amsterdamer Tiergarten Artis liegt das ehemalige
Entrepotdok (Zolldepot). Es wurde zwischen 1827-1839 gebaut und
umfasst insgesamt 98 Packhäuser: die längste Speicherreihe Europas.
Die einzelnen Packhäuser wurden nach niederländischen und belgischen
Städten benannt, in alphabetischer Reihenfolge. Von West nach Ost
finden Sie an den Packhäusern die Namen von neun belgischen Städten:
Cortrijk, Dinant, Diest, Gent, Leuven, Luik, Mechelen, Namen, Oostende.
Dass die Packhäuser auch belgische Namen tragen, ist nicht
verwunderlich, wenn man bedenkt, dass beide Länder damals in einem
Königreich vereint waren, dessen Hauptstadt abwechselnd Brüssel oder
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Amsterdam war. Bei der umfassenden Sanierung in den Jahren 1980
bis1985 wurden die Speicherhäuser zu Appartements umgebaut, mit
verschiedenen Geschäften, Restaurants und anderen Betrieben im
Erdgeschoss.
Die Wappen von Antwerpen und Brüssel in der Fassade des
Hauptbahnhofs
An der Fassade des Amsterdamer Hauptbahnhofs (Centraal Station)
prangen die Wappen von fünfzehn europäischen Städten. Diese sind auf
farbig emaillierten, etwa einen Quadratmeter großen Fliesen abgebildet.
Zwischen Paris und London befinden sich die Wappen von Brüssel und
Antwerpen. Die Stadtwappen sind Teil des üppigen Dekors des im Jahre
1889 eröffneten Hauptbahnhofs, der damals als „Triumphbogen des
Transports“ galt.
Standbilder von Louis Royer
Der aus Mechelen stammende Künstler Louis Royer (1793-1863) schuf zwei
Standbilder berühmter Amsterdamer Künstler. Das Standbild Rembrandts
steht seit 1852 auf dem nach ihm benannten Platz. Die Belgier werden es
wahrscheinlich der typisch niederländischen Sparsamkeit zuschreiben, dass
den Amsterdamern damals Bronze zu teuer war: Die Skulptur ist aus
Gusseisen und wurde bronze gefärbt. Das Standbild des Dichters und
Stückeschreibers Joost van den Vondel (17. Jhdt.), das seit 1867 im
Vondelpark steht, ist allerdings schon aus Bronze.
Moses- und Aronkirche am Waterlooplein
Seit dem Jahr 1841 steht am Waterlooplein die berühmte Moses- und
Aronkirche (Mozes en Aäronkerk) nach einem Entwurf des aus Ostende
stammenden Architekten Tieleman Franciscus Suys (1783-1861). Die im
neoklassizistischen Stil gebaute Kirche ist ein markanter Erkennungspunkt
an diesem vielbesuchten Platz. Die Einrichtung, einschließlich des Altars,
ist noch gut erhalten. Suys war auch verantwortlich für den Wiederaufbau
der Ronde Lutherse Kerk an der Singel.
Flämisches Kulturhaus De Brakke Grond
Seit 1981 ist auf der Nes 43 das flämische Kulturhaus de Brakke Grond
untergebracht, das sich zum Ziel gesetzt hat, die flämische kulturelle
Identität in den Niederlanden zu profilieren. Hier finden regelmäßig
Ausstellungen, Konzerte und Vorstellungen statt, übrigens nicht
ausschließlich von flämischen Künstlern. Es gibt auch ein Café-Restaurant,
in dem hauptsächlich flämische Gerichte serviert werden. Auf der Terrasse
erfreuen sich insbesondere die flämischen Biere bei den Amsterdamern
großer Beliebtheit. Der Name de Brakke Grond ist ein Hinweis auf das
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Sumpfgebiet, das früher hier lag.
Bauwerke belgischer Architekten
In Amsterdam kann man verschiedene Bauwerke belgischer Architekten
bewundern, darunter Bob van Reeth vom Antwerpener Büro AWG. Er war
der Bauleiter des Geschäftsbezirks Zuidas (Südachse), ein Projekt mit dem
Ziel, für internationale Unternehmen hier einen europäischen
Spitzenstandort zu schaffen. Auch der Entwurf des luxuriösen
Appartementkomplexes Detroit an der Veemkade (2008) und einige
Wohngebäude auf der Java-Insel stammen aus seiner Hand.
Der auffällige Appartementkomplex Barcelona von 1993 auf der KNSMInsel ist ein Entwurf des belgischen Architekten Bruno Albert. Das
kolossale Eingangstor wurde vom Antwerpener Künstler Narcisse Tordoir
(1954) entworfen. Es besteht aus 48 viereckigen Bildflächen, die wie
Fenster mit geöffneten Gardinen aussehen, dahinter sind Formen wie
Nasen, Gesichter, Blumen oder eine Pfeife zu sehen.
Neun Brücken eines belgischen Künstlerpaars
Die Java-Insel östlich des Hauptbahnhofs wird von vier engen Grachten
durchschnitten. Die verschiedenen Teile der Insel sind über neun Brücken für
Radfahrer und Fußgänger verbunden. Jede dieser Brücken hat ihre eigene Form
und Bildsprache. Sie wurden im Jahr 1994 vom belgischen Künstlerpaar Guy
Rombouts und Monika Droste entworfen.
Die Java-Insel ist Teil des früheren Osthafens. Ab 1990 wurde es zu einem
Wohngebiet mit innovativer Architektur entwickelt. Heute ist es eines der
attraktivsten Wohnviertel der Stadt.
Belgisches Restaurant Lieve
Seit über 20 Jahren ist an der Herengracht das belgische Restaurant Lieve mit
seiner typisch Burgunder Gastfreiheit untergebracht. Hier können Sie zum Dinner
aus drei verschiedenen Stilen wählen: Gastronomie-, Barock- oder
Wohnzimmerstil.
restaurantlieve.nl
Amsterdam, Januar 2015
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