11.03.2013 - Israelisch
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11.03.2013 - Israelisch
Nr. 11/2013 – Woche 11.03. bis 17.03.13 Erste hebräisch-israelische Zeitung kann jetzt onlin e eingeseh en werden Sie erschien das erste Mal am 20. Februar 1863 und hatte sich hohe Ziele gesetzt: „Wir wollen von Jerusalem aus die Nachricht von Frieden verbreiten, über Neuigkeiten aus dem gesamten Heiligen Land berichten, über Geheimnisse aus Syrien, den Jemen und Indien informieren und neue Interpretationen der Torah von denjenigen, die auf dem heiligen Berg verweilen, aufzeigen. Wir wollen alles bringen, was ein Mensch in Israel zu wissen wünscht.“ Die erste hebräischsprachige Zeitung „Ha-Levanon“ hielt zwanzig Jahre lang, was sie versprochen hatte. Dann wurde sie eingestellt. Ein Gemeinschaftsprojekt der Tel Aviv Universität und der Staatsbibliothek hat „Ha-Levanon“ und andere jüdische Zeitungen aus der ganzen Welt nun eingescannt und online zur Verfügung gestellt. Die Zeitungen können auf dem Portal „Historical Jewish Press“ kostenlos eingesehen werden. Damit wird das historische Blatt in einer Zeit, in der auch Israel vom weltweiten Zeitungssterben betroffen ist, wiedergeboren. Professor Yaron Tsur von der Tel Aviv Universität beschreibt damit zwei wesentliche Revolutionen in der jüdischen Medienwelt: „Bis zum 19. Jahrhundert wusste ein Jude in Polen nichts. Nicht, dass es ein Land namens Tunesien gibt und dass dort ebenfalls Juden lebten. (...) Und schon gar nicht, was in Jerusalem passierte. Die Presse hat ihm eine völlig neue Welt eröffnet. (...) Und 150 Jahre nach Ha-Levanon haben wir die Digitalisierung. Sie bringt, was tot war, wieder zum Leben und macht es möglich, diese alten Zeitungen zu durchforsten. Auf diese Weise hat sich die Welt des Wissens einmal mehr geöffnet.“ Bis zum Sommer sollen eine Million Zeitungen auf dem Portal eingepflegt und sozusagen vor dem Aussterben geschützt werden. Die erste hebräischsprachige Zeitung „Ha-Levanon “ trug ihren Titel auch in arabischen und lateinischen Buchstaben. (Bild: Haaretz) 1 Weitere Informationen: Artikel über die Digitalisierung der Zeitung „Ha-Levanon“ (englisch), Haaretz, 04.03.13 www.haaretz.com/jewish-world/jewish-world-features/israel-s-first-hebrew-language-newspaperreborn-in-digital-form.premium-1.506971 Link zum Portal „Historical Jewish Press“ (englisch) http://www.jpress.org.il/view-english.asp „Ich habe Tinghir niemals vergessen“ - Film berichtet über Juden aus Marokko In dem Dokumentarfilm „Tinghir-Jerusalem: Echoes from the Mellah“ zeichnet der marokkanisch-französische Regisseur Kamal Hachkar die Wege der jüdischen Bewohner eines Berberdorfs in Marokko nach. Viele von ihnen sind in den Sechziger Jahren nach Israel ausgewandert. Der Film spricht nicht nur mit den Dorfbewohnern über die meist überstürzte Abreise der jüdischen Nachbarn, sondern folgt diesen bis in ihr heutiges Leben in Israel. Einst war Marokko Heimat für mehr als 300.000 Juden, der größten Population in der arabischen Welt. Bereits viele hundert Jahre vor Christus kamen jüdische Händler nach Nord-Afrika, als 1492 in Spanien Juden und Moslems vertrieben wurden, ließen sich die meisten von ihnen in Marokko nieder. „Der Film erzählt von einem Teil der marokkanischen Geschichte, der heute in Vergessenheit geraten ist und auch in Schulen nicht gelehrt wird. Mein Ziel ist es, die Geschichte der Menschen zu erzählen und die Vielfältigkeit der marokkanischen Historie zu verteidigen.“, erklärt der französisch-marokkanische Regisseur Kamal Hachkar., „Die arabischen Zuschauer sind anfangs skeptisch, aber wenn sie sehen, dass viele der Israelis bis heute die Berber-Sprache und das marokkanische Arabisch sprechen, erwärmen sie sich schnell für das Thema.“ Dass sich nicht alle Marokkaner für das Thema erwärmen können, zeigen die Proteste mehrerer hundert Islamisten vor dem „ Tangiers Film Festival“, gegen die „Normalisierung“ des Verhältnisses zum Jüdischen Staat, die der Film ihrer Meinung nach vorantreibt. Den Preis für den besten Debütfilm hat der Film „Tinghir-Jerusalem: Echoes from the Mellah“ auf dem marokkanischen Festival trotzdem gewonnen. Trotz Israelfeindlicher Proteste als bester Debütfilm auf dem Tangiers Film Festival ausgezeichnet: Der Dokumentarfilm über marokkanische Juden von Kamal Hachkar (Bild: Presse). Weitere Informationen: Artikel über den Film und die Geschichte der Juden in Marokko (englisch), Ynet, 03.03.13 http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4350488,00.html 2 Ausschnitte des Filmes bei Vimeo http://vimeo.com/37479002# Kampagne für „fleischlosen Montag“ startet in Israel Die Kampagne „Meatless Monday Israel“, die von den drei Unternehmensberaterinnen Miki Haimovich, Maya Zuriel und Liat Zvi entwickelt und umgesetzt wird, ist im November vergangenen Jahres gestartet und seitdem wächst die Zahl der Teilnehmer stetig. Mehr als 24 Restaurants, große Firmen wie Intel, Motorola und das nationale Elektrizitätswerk sowie Krankenhäuser und viele andere Institutionen machen bereits mit: Sie servieren ihren Mitarbeitern, Patienten und Kunden jeden Montag ausschließlich fleischlose Gerichte in den Kantinen. Mit Koch-Events, Vorträgen, Kooperationen mit bekannten Chef-Restaurants im Land und einer Facebook-Seite, auf der fleißig fleischlose Rezepte geteilt werden, soll die Kampagne Israelis ermutigen, weniger Fleisch zu essen. Daneben liefert „Meatless Monday Israel“ Argumente für den Fleischverzicht: So trägt tierische Landwirtschaft mehr zur globalen Erwärmung bei, als alle Fahrzeuge zusammen. Und ein großer Anteil des Viehfutters, dass für die Fleischerzeugung benötigt wird, stammt aus Südamerika – dort wird für Ackerflächen vor allem Regenwald abgeholzt. Ein Grund für den Erfolg der Kampagne, die in vielen anderen Ländern ebenfalls läuft, könnte sein, dass die israelische Küche sowieso sehr auf Salate und Gemüse fokussiert. So beginnt der Salatkonsum in Israel bereits beim Frühstück und auch Imbisse wie Falafel, Hummus und Sandwichs sind oft fleischlos. Außerdem ist Fleisch in Israel relativ teuer und wird daher auch seltener konsumiert. Die Initiatoren der „Meatless Monday “ Kampagne in Israel: Miki Haimovich, Maya Zuriel und Liat Zvi (Bild: Presse). Weitere Informationen: Artikel über „Meatless Monday“ in Israel (englisch), Green Prophet, 04.03.13 http://www.greenprophet.com/2013/03/meatless-monday-takes-off-in-israel/ Webseite der Kampagne (englisch) http://meatlessmonday.co.il/ 3 Deutschland bei israelischen Immobilieninvestoren beliebt Ein Gastbeitrag der Germany Trade & Invest Jerusalem (gtai) - Der Standort Deutschland ist bei israelischen Immobilieninvestoren sehr gefragt. Einer Studie zufolge haben israelische Firmen bisher 2,6 Mrd. Euro in deutsche Immobilienobjekte investiert. Experten zufolge ist in naher Zukunft mit einer erneuten Investitionszunahme israelischer Unternehmen im Ausland zu rechnen. Das würde auch Immobilienkäufen in Deutschland neue Impulse geben. Israelische Immobilienunternehmen drängt es seit geraumer Zeit ins Ausland. Während der einheimische Markt klein und zuweilen überhitzt ist, bietet die große, weite Welt weitaus mehr Chancen für Investitionen und für eine bessere Risikostreuung. Dabei wissen sie vor allem, wie eine Studie der Wirtschaftszeitung Globes belegt, den Standort Deutschland zu schätzen. Nach Angaben der Zeitung haben israelische Unternehmen in der Bundesrepublik bisher 13 Mrd. Neue Schekel in Immobilien investiert. Nach dem aktuellen Wechselkurs entspräche dieser Betrag rund 2,6 Mrd. Euro. Wie Zohar Levy, Vorstandsvorsitzender der in Deutschland seit neun Jahren tätigen israelischen Firma Summit Real Estate Holdings, gegenüber Globes erklärte, sei Deutschland für viele israelische Investoren zu einer „sicheren Zufluchtstätte“ geworden. Der deutsche Markt zeichne sich durch rege Nachfrage, Liquidität und angemessene Finanzierungsmöglichkeiten aus. Summit Real Estate hat bisher 4 Mrd. NIS (rund 800 Mio. Euro) in deutsche Immobilien angelegt und ist damit der größte israelische Investor auf diesem Gebiet. Wie die Studie herausfand, konzentrieren sich israelische Investoren auf Großstädte und bevorzugen Bürohäuser sowie Handelszentren. Ein großes Plus des deutschen Marktes sei die Verfügbarkeit seriöser Mieter wie Behörden, multinationale Firmen und einheimische Großunternehmen. Der Erwerb von Mietwohnungen kann ebenfalls eine interessante Alternative sein. Allerdings, so Zohar Levy, haben israelische Investoren in der Vergangenheit verkannt, dass der Kauf von Wohnimmobilien in Städten und Regionen mit einer negativen Migrationsbilanz risikoreich ist. Das habe zu Verlusten geführt. Insgesamt aber gilt der deutsche Markt als besonders solide. Das macht es auch für institutionelle Investoren wie Rentenfonds und Versicherungsgesellschaften möglich, Geld in der Bundesrepublik anzulegen. Den gesamten Artikel mit weiteren Informationen finden Sie auf der Internetseite der „Germany Trade & Invest“: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=768986.html?channel=alert_channel _gtai_1 Ihre Ansprechpartner Redaktion: Katharina Höftmann; sie arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Momentan arbeitet sie als freie Journalistin und Buchautorin. E-Mail: [email protected] Projektverantwortlicher für den GIS-Vorstand: Jacques Korolnyk; E-Mail: [email protected] Hintergrund Der wöchentliche Info-Service der Gesellschaft ISRAEL-SCHWEIZ (GIS) informiert Sie über spannende Aspekte, die sonst in der Berichterstattung über Israel kaum wahrgenommen werden. Darüber hinaus bietet der Info-Service einmal im Monat einen ausführlichen Bericht zu wechselnden Themen aus folgenden Bereichen: Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und Medizin, Wirtschaft und Finanzen, Energie und Umwelt, Gesellschaft und Vermischtes. Ferner bietet die GIS den Journalisten Hilfe bei der Recherche und ausführliche Zusatzinformationen zu den einzelnen Themen an. 4