1. Jamiroquai: »Too Young To Die« 2. Elvis Presley: »Burning Love«

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1. Jamiroquai: »Too Young To Die« 2. Elvis Presley: »Burning Love«
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CD-Tracks: 1 - 5
1. Jamiroquai: »Too Young To Die«
2. Elvis Presley: »Burning Love«
»Too Young To Die« (Drums)
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Herzlich willkommen zur
neuen Folge unserer Songs
zum Mitspielen. Der erste
Titel, »Too Young To Die«,
stammt von der Band Jamiroquai, die bekanntlich
für feinste, funky Grooves
steht, und bietet sowohl für
Drummer als auch Percussionisten Gelegenheit zum
Mitspielen.
Das zweite Playalong,
»Burning Love« von Elvis
Presley, ist eine gänzlich
andere Baustelle und geht in
Richtung Rock ’n’ Roll, und
zwar in einem recht flotten
Tempo, so wie das damals
üblich war.
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»Too Young To Die« (Percussion)
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er Song »Too Young To Die« ist
auf Jamiroquais erstem Studioalbum »Emergency on Planet Earth«
(1993) zu finden. Das Album erreichte
Platz eins in England, die Singleauskopplung von »Too Young To Die« Platz zehn.
Die Band wurde berühmt wegen ihres
souligen, an Funky-Acid-Jazz-Grooves
orientierten Stils. Es gibt verschiedene
Versionen dieses Songs, und wir haben
uns an der Liveversion von 2010 in London orientiert. Hier spielt Drummer Derrick McKenzie einen tighten, funky Groove, der für den ein oder anderen anfänglich
sicher etwas Übung bedeutet. Wer dieses
Jahr die Musikmesse in Frankfurt besucht
und die Rhythm-Section von Jamiroquai
auf der Agora-Stage gesehen hat, hat vielleicht die tighten Grooves noch im Ohr.
Der Song ist vom Schlagzeug her recht
straff strukturiert. Eine der Besonderheiten ist die Bassdrumfigur in der Strophe,
die mit dem Bass zusammen gespielt wird.
Im Refrainteil gibt es ein Off-Beat-Feel,
wobei die »+« auf dem Ridebecken bzw.
dessen Glocke gespielt werden kann. Dort
wird der Groove lockerer und luftiger,
weil auch das Feel des Songs im Refrain
mehr in Richtung »happy« tendiert. Im
Grunde funktioniert das Arrangement hier
nach dem Tension-Release-Prinzip: In der
Strophe ist der Groove arrangiert (»tight
feel«), und im Refrain wird er offener
bzw. lockerer (»loose feel«). Achtung: Vor
dem Saxsolo gibt es einen Unisono-Break,
der dreimal wiederholt wird und schon
eine Herausforderung sein kann. Schaut
euch die Notation an bzw. hört euch das
Playalong genau an, um herauszufinden,
was an der Stelle passiert. Übt sie für sich
und macht euch das Sticking klar, das ihr
benutzen wollt. Erst wenn ihr die Stelle
sicher spielen könnt, fügt ihr die Breaks
in den Song ein. Im Saxophonsolo ändert
sich der Groove in die ›Latino-Richtung‹
mit einem Sambapattern in der Bassdrum
und einem Partido-Alto-Pattern auf der
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Snare, das mit Akzenten markiert wird (s.
Notation). Hier kann man sehr locker und
groovy begleiten, wobei man am Ende des
Solos wieder elegant in den Refrain-Part
›hinübergleitet‹. Auf jeden Fall gibt in
diesem Song einige interessante Parts zum
Üben. So spannend kann Popmusik kann
sein!
Auf unserem Playalong hat José J. Cortijo die Percussion gespielt, und daher
möchte ich ihn nun zu Wort kommen
lassen: »In London geboren, jedoch aus
einer nigerianischen Familie mit Yoruba-Wurzeln stammend ist der Percussionist Sola Akingbola seit 1994 Mitglied
»Burning Love«
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der Jamiroquai-Band. Nebenher hat er
wenn alle Instrumente – wie im Falle
sein eigenes Projekt ›Critical Mass‹,
bspw. einer Livesituation – gleichzeitig
gespielt werden müssen. Vor allem beim
für das er seine eigenen Kompositionen
gleichzeitigen Spiel des Shakers und der
schreibt und als Leadsänger agiert. Es gibt
Bells wird das ganz deutlich, da hier das
verschiedene Aufnahmen des Songs, die
saubere Spiel der Shakerakzente einiges
aber manchmal sehr wenig oder gar keine
Percussion enthalten. Für das Playalong
an Präzision erfordert. Am besten beginnt
habe ich die Percussion aus einer Liveaufihr erst mal ganz langsam mit dem Shanahme von 2010 in London mit einer
ker, während
ihr die Bells zunächst
Studioversion vermischt, was uns
singt. Um das Tambus
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könnte auch das Tamburin während des
Congaparts problemlos durchgespielt wer(Drums)
den. Die Congas spielen als Basis einen
Hand-to-hand gespielten, zweitaktigen
Funkgroove, der teilweise die Melodie
des Songs mit seinen Offs unterstützt. Ihr
könnt aber selbstverständlich auch eure
Variationen einbringen. Beim Solopart
ändert sich der musikalische Charakter
etwas: Es geht sozusagen mehr in Latinorichtung. Aus diesem Grund spielen wir
hier als Basis auf der Cowbell auch eine
zweitaktige Figur, die ein bisschen an die
Montuno-Bell-Figur im Salsa erinnert,
während das Tamburin durchgehend die
Offbeats spielt. Ich denke, es gibt einiges
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