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> TEST „Freeriding ist tot!“, hört man immer wieder. Alles ist nur noch „Enduro“. Aber das ist ein Race-Format und die Bikes dafür sind auf Effizienz getrimmt. Was kaufen Kunden, die nicht racen wollen, sondern „nur“ Spaß haben? Und wie heißen solche Bikes? Man kann sie natürlich nennen, wie man will – Longtravel-SuperenduroAllmountainbikes zum Beispiel. Wir nennen sie leichte Freerider. 46 | FREERIDE 2|14 F *** YOU ENDURO! Das Problem mit Süßigkeiten: Sie schmecken lecker, wenn man aber zuviel davon isst, wird einem übel. So geht’s aktuell mit dem Enduro hype. Er kommt uns langsam zu den Ohren raus. Wir zeigen dem Effizienz wahn deshalb den Stinkefinger und testen Bikes ohne eingebaute Stopp uhr. So was gibt’s nämlich auch noch. Was leichte Freerider besser können als Enduros, lest ihr hier. Text: Christian Schleker Fotos: Wolfgang Watzke W as waren das für Zeiten, als nur die glattrasierten Laktat-Kollegen der BIKE für ihre glattrasierte Laktat-Zielgruppe auf schwindsüchtigen Rädern durch Trails hoppelten, während wir tiefenentspannt mit dicken Geräten die schlimmsten Geröllwüsten abreiten konnten. Viele wollten damals – vor gerade mal zwei Jahren – freeriden. Fahren, um Spaß zu haben und Regeln Regeln sein zu lassen. Vorbei! Jetzt sind nackte Waden hip, Endurobikes aus Plastik der letzte Schrei, Bäuche werden eingezogen, Strava-Accounts gefälscht. Um wenige Millimeter gewachsene Laufradgrößen werden ob ihrer theoretischen Vorteile ausdiskutiert, als ginge es um die Lösung des Nahostkonflikts. Verrückt! Zeit, die Notbremse zu ziehen. Zumindest in diesem Test. Wir wollten ihn machen im festen Glauben daran, dass noch nicht alle Biker vom Effizienzwahn befallen sind. Dass da draußen jede Menge Leute zum Radeln gehen und das Smartphone und den Pulsmesser zuhause lassen. Bergauf ein bisschen mit den Kumpels quatschen, ankommen, wenn man halt ankommt und dann bergab Vollgas geben. Egal wie heftig das Gelände auch sein mag. Und für genau die gibt es Bikes – nicht mehr viele – die eine mittlerweile kleine, aber spaßige Nische besetzen. Klassenkampf Die RockShox „Pike“ ist Schuld am ganzen Schlamassel. Die Gabel ist so potent wie eine „Lyrik“ mit 170 Millimetern Hub, wiegt aber ein halbes Kilo weniger und hat das Enduro-Feuer mächtig angefacht. Plötzlich wollen alle ein Bike mit dieser Gabel. Und die Hersteller bauen Bikes, die zu dieser Gabel passen: leichte, schnelle, straffe Race-Kisten, die bergauf und auf dem Singletrail mit einem All-Mountainbike mithalten und bergab mit einem Superenduro. Womit Superenduros vielleicht keiner mehr braucht, denn die sind nur schwerer. Bester Beweis: Unser eigener Superenduro-Test im letzten Heft. Gewonnen hat? Na? Genau: ein leichtes Plastikbike mit „Pike“. Ein Enduro der neuen Generation. Die Klasse der Superenduros steht damit plötzlich etwas im Abseits – nicht aber die leichten Freerider. Wir sagen euch, warum. Upgrade please Was die „Pike“ für Enduros war, sind die neuen, potenten Luftdämpfer für die Freerider. Der CaneCreek „DB Air CS“, FREERIDE 2|14 | 47 > TEST oder der Fox „Float X“ helfen, Gewicht zu sparen, bieten ef fektive Druckstufenverstellungen für wippfreies Treten und haben gleichzeitig enormes Potenzial. Mit diesen Dingern im Heck müssen Hersteller nicht mehr beim Hub knausern. Sie können Bikes mit 180, 190 oder sogar 200 Millimetern Federweg bauen, die heute nur noch so schwer wie Super enduros sind, also um die 14 Kilo, bergauf oft genauso gut fahren, bergab aber Fahreigenschaften bieten, die satter, sicherer, dichter dran am Downhiller sind. Bestes Beispiel: Das Alutech „Sennes FR“. Es wiegt exakt so viel wie das „Fanes“ im Superendurotest und hat sogar den gleichen Dämpfer verbaut. Es fährt dank steilerem Sitzwinkel und längerem Reach ebenbürtig bergauf – trotz deutlich mehr Hub und sof terer Abstimmung. Und im Downhill lässt es seinem Enduro bruder keine Chance. Ein Minidownhiller kommt dann zum Vorschein. Und man hat sogar die Wahl, das Bike mit einer Doppelbrückengabel zum vollwertigen Big Bike aufzurüsten. Diese Form des Upgrades lassen alle Bikes in diesem Test zu. Einige, wie das Rotwild „R.G1“ gab es letztes Jahr sogar nur im Downhill-Trimm. Dank des leichten Dämpfers und ange passter Geo kommt man jetzt auch nach selbst erkämpfter Anfahrt bei der Abfahrt in den Genuss des schluckfreudigen Hecks. Auch das neue Fusion „Whiplash“ kann man sich als Downhiller oder als Freerider mit Downhill-Fahrkomfort auf bauen lassen. Die Detailtüftler von Liteville haben ihrem „601“ für diese Saison sogar extra eingeschweißte Verstärkungen im Unterrohr spendiert, damit es Einschläge einer Doppel brücke ohne Beulen übersteht. Dass es gleichzeitig bergauf pedalierbar ist wie ein leichtes Enduro und mit neuer Abstim mung bergab durchs Gelände saust, macht es zum Freerider par excellence. Und das Specialized mit dem irreführenden Namen „Enduro Evo“ lässt mit leichtem Aufbau viele Höhen meter bergauf zu, liefert bergab aber außergewöhnlich satte Fahrleistungen. Das Bike war 2013 unter Mike Montgome rys Hintern mit Downhill-Gabel sogar bei der Rampage im Einsatz. Kein klassisches Endurogelände! Der nächste Hype ? Dabei haben die Bikes aus diesem Test einen echten Nach teil gegenüber den aktuell so gehypten Enduros: Ihnen fehlt der ultimative Kaufanreiz an der Front. Denn die Gabel, die diese Klasse aktuell definiert, ist ein alter Bekannter. Die Fox „36 180“ ist bewährt, aber gefühlt auch schon etwas in die Jahre gekommen. Keine „Haben-Will-Gabel“ à la „Pike“, sondern das, was man halt kaufen kann, wenn man viel Hub will, aber keine Doppelbrücke. RockShox hätte hier mit einer neu aufgelegten „Totem“ ähnlich einschlagen können wie im Endurosektor. Aber wie es scheint, macht erstmal Fox das Rennen. Die in den News vorgestellte neue „36“ wird Free rider nochmal ein halbes Kilo leichter machen. Damit sind dann Bikes mit 180-plus-Federweg und einem Gewicht mit einer 13 vor dem Komma möglich. Spätestens dann werden die Klassen klar voneinander getrennt sein. Hier die super leichten 160-Millimeter-Enduros, da die immer noch leichten 180-Millimeter-Freerider. Drüber kommt nur noch der Down hiller. Damit wäre dann aus unserer Sicht wieder alles klar. Fazit: Wer beim Biken Effizienz, Leistung und Rennen im Fokus hat, passt gut zu den neuen Enduros. Hier sind Gewichte um 12 Kilo bereits Normalität. Wer aber den Spaß und alle Spielarten des Gravitysports in einem Bike vereinen will, der sollte zu einem der leichten Freerider aus diesem Test greifen. 48 | FREERIDE 2|14 Top-Parts für Freerider: Verzichtserklärung: Eigentlich als Race-Gruppe entwickelt, macht das 1x11fachSystem am Freerider richtig Sinn. Es spart Gewicht, liefert viel Bodenfreiheit und eine gute Bandbreite. Umwerfer sind damit so gut wie tot. Ausgereift: Die Stahlfedervariante der „36“ arbeitet perfekt linear, extrem feinfühlig und schluckt alles, was kommt. Eine MiniDownhill-Gabel, die bergab Freude macht. Allerdings wippt sie bergauf. Das deutlich leichtere Nachfolgemodell könnte der nächste Knaller in diesem Segment werden. Traumdose „Climb Switch“: Dank des neuen „CS“Hebels mutiert der ehemals reine Luft-Downhill-Dämpfer zur sinnvollen FreerideMaßnahme. Bergauf geht’s jetzt richtig gut, bergab noch viel besser. Die erste Wahl in diesem Segment. Gewichte im Vergleich (in Kilo) Gesamtgewicht* Rettungsanker: Wir wissen nicht, wie Shimano das macht, aber die „XT“ ist die berechenbarste, ergonomischste und in unseren Augen beste Bremse am Markt. Für alle und jeden perfekt. Macht Biken bergab eine Klasse angenehmer. Top 3 DH 1. Alutech Sennes FR 14,4 Liteville 2. Fusion Whiplash 14,5 Alutech 3. Specialized Enduro Evo ohne Pedale 15 Rotwild Top 3 PARK 15,2 Specialized 15,5 Fusion 1. Specialized Enduro Evo 16 Cube 2. Alutech Sennes FR 3. Fusion Whiplash Top 3 TOUR Test-Bereifung: Alle Bikes fuhren wir mit Schwalbe „Magic Mary“ in „Trailstar“-Mischung vorne und „Hans Dampf“ in der „Pacestar“-Mischung hinten. Beide in „Super Gravity“-Version. Diese Kombi rollt gut, liefert bergab maximalen Grip und sehr guten Pannenschutz. Eine ideale Freeride-Kombi. * jeweils gewogen mit den vom Hersteller gelieferten Serienreifen 1. Liteville 601 2. Alutech Sennes FR 3. Rotwild R.G1 Uphill-Performance: Die Bewertung bezieht sich nur auf dieses Testfeld. Unsere Anforderung: den Gipfel aus eigener Kraft erreichen. TrailFahrten durch gewelltes Gelände sind mit diesen Rädern durchweg recht mühsam. wrong UNCLE JIMBO 2 erhältlich ab 1.699,00 € UNCLE JIMBO 2 2.299,00 € GESTALTE DEIN BIKE Auf rose.de gibt’s viel zu entdecken. Wunsch-Bike konfigurieren | Riesenauswahl | kompetenter Service | Montage in Deutschland | schnelle Lieferung facebook.com/RoseBikes > TEST Fanes on Steroids Vorsicht Täuschung! Die Formensprache der norddeutschen Kleinschmiede ist konsequent. Man muss schon dreimal hinschauen, um die Unterschiede des „Sennes“ zum Enduro „Fanes“ zu erkennen. Größter Unterschied: Das Gusset am Steuerrohr, ein Indiz für die Doppelbrückentauglichkeit des Rahmens. Denn hauptsächlich hat Alutech das Bike als Downhiller entwickelt, der im letzten Jahr prompt die 10 Punkte im Shootout deutscher Big Bikes abgesahnt hat (siehe Heft 3/2013). Weil der Rahmen sehr leicht geriet, entschied sich Konstrukteur Jürgen Schlender, das „Sennes“ auch in einer Freeride-Version anzubieten. Mit Luftdämpfer, Stahlfeder-Fox „36 RC2“, 1x11-Schaltung und Teleskopstütze ist es exakt so schwer wie der Firmenbruder, bietet aber am Heck wahlweise 180 oder 200 Millimeter Hub und ein in allen Größen gleich kurzes Sitzrohr. In Zeiten langhubiger Teleskopstützen ist das konsequent. So können auch kleinere Fahrer das Bike nach dem Reach auswählen. Bergauf arbeitet der Hinterbau antriebsneutral und mit umgelegtem CS-Hebel am Dämpfer wippfrei. Der steile Sitzwinkel und das lange Oberrohr sorgen für guten Vortrieb. Das Bike fühlt sich hier wie ein normales Enduro an. Aber richtig ab geht das „Sennes“, wenn die Schwerkraft zupackt. Dann saugt sich das Fahrwerk am Boden fest und bietet maximalen Komfort. Der Unterschied zum vollwertigen Downhiller ist gering, der zum Enduro groß. Der Hinterbau arbeitet linear und stabil im Hub, die Gabel ist schön sensibel und schluckfreudig. Dabei will das Alutech lieber schnell gefahren, denn verspielt von links nach rechts geworfen werden. Ein anderes Handling als beim Specialized, aber auf seine Art genauso gut. Flowige Trails, Bikeparks und Geröllwüsten arbeitet das „Sennes FR“ gleichermaßen gut weg. Sieht aus wie das „Fanes“, fährt bergauf wie das „Fanes“, ist bergab aber noch satter unterwegs – und damit in unseren Augen das bessere Bike. Fazit: Das „Sennes“ kann Downhill UND Freeride tatsächlich gleich gut. In dieser Ausstattung ein perfektes Bike für alles von der ausgedehnten Bergtour bis zum Brutaloeinsatz im Park. Top Fahrwerk, top Handling. Alutech Sennes FR herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem Alutech Cycles www.alutech-cycles.com Alu/S,M,L 4 499 Euro/14,5 kg 140-180 mm/200 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox 36 Talas 180 Fit RC2/ CaneCreek Double Barrel CS Kurbeln/Schaltung SRAM X1/SRAM XO1 Bremsanlage Shimano XT Laufräder Sun Ringle Charger Pro Systemlaufradsatz, Onza Ibex DH 2,4 Reifen 30 587 120 420 Reach 447 mm Stack 583 mm BB-Drop 15 mm Stärken 76,7° • Fahrwerk • Handling • Geometrie 64,2° Schwächen 1216 428 HANDLING wendig Fahrwerk straff 358 laufruhig komfortabel Performance Uphill Downhill 50 | FREERIDE 2|14 Stummel: Das „Sennes“ gibt es in drei Größen mit identischer Sitzrohrlänge. Wir fuhren einen langen Reach mit 30-Millimeter-Vorbau. Zwei der Spacer nahmen wir raus. 10 10 Kleiner Hebel, große Wirkung: Der grau eloxierte „Climb-Switch“ macht aus dem reinen DownhillDämpfer ein tourentaugliches Produkt. So kommt man wippfrei und effektiv bergauf und hat bergab Sofafeeling. Ideal für Freerider. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. “Can we try beefing up the springs?” Gee Atherton “Make it lower profile if possible” Catharine Pendrel “Leave it, it’s perfect” Thomas Vanderham EIN SCHALTWERK MIT LOCK-OUT FÜR JEDES GELÄNDE, ENTWICKELT VON SHIMANO UND EINIGEN ANDEREN Es hat sich herausgestellt, dass die weltbesten Mountainbiker auch Weltklasse-Testpiloten in der Entwicklung sind. Um sich waghalsige Abfahrten hinunterzustürzen und fast unbezwingbar steile Anstiege zu meistern, benötigt es Talent, Mut und eine Kette, die nicht schlägt oder von der Kassette springt. Das ist der Grund, warum wir das erste Schaltwerk mit einer “Lock-out”-Funktion entwickelt haben. Shadow Plus ist für XTR, SAINT, DEORE XT, SLX, ZEE und DEORE erhältlich. Um mehr über die Entwicklung von Shadow Plus zu erfahren, besuchen Sie uns auf unserer Website www.shimano.com. Paul Lange & Co. | www.paul-lange.de Thalinger Lange GmbH | www.thalinger-lange.com Fuchs Movesa AG | www.fuchs-movesa.ch > TEST Würfelbecher Das „Hanzz“ ist ein alter Bekannter – schon zu einer Zeit, als Freerider noch stahlfeder bestückte 18-Kilo-Brummer waren, gehörte das Cube zum Testfeld. Zuerst hatten wir das neue „Frizz 180 SL“ mit identischer Ausstattung bestellt, aber nach einer ersten Abfahrt war klar, dass es mit seinem vergleichsweise nervösen Handling und dem nicht so potenten Heck zu sehr schweres Enduro und zu wenig Freerider ist. Also doch das „Hanzz“. Mit „Float X“, „36 Float RC2 Fit“Gabel, tourentauglicher Übersetzung, aber ohne Teleskopstütze aufgebaut, ist es deutlich leichter geworden. Dabei kommt es serienmäßig mit stabiler Super-Gravity-Bereifung. Aber Cube hat nur die Ausstattung, nicht die Geometrie verändert. Die wirkt etwas angestaubt: Der Sitzwinkel ist flach, das Tretlager dafür recht hoch. Weil auch die Front hoch baut, pedaliert sich das Bike nicht wirklich effektiv bergauf. Der Dämpfer braucht die maximale Platt formeinstellung, sonst wippt er und sackt im Wiegetritt weg. Oben ankommen wird man aber auch mit dem „Hanzz“ dank leichter Berggänge immer. Vor der Abfahrt muss man zum Sattelschnellspanner greifen – heutzutage schon fast ungewohnt. Bergab ist das Bike dann laufruhig unterwegs; die Feder elemente arbeiten harmonisch und sensibel, das Heck könnte aber etwas mehr Endprogression vertragen. Man steht auch nicht so extrem „im“ Bike wie etwa beim Alutech oder auch beim Fusion. Das „Hanzz“ fühlt sich hoch an und wirkt bei schnellen Richtungswechseln und engen Kehren etwas unhandlich. Ein paar Jahre Geometrieevolution lassen es buchstäblich alt aussehen gegen die Konkurrenz. Auch die Bremse konnte uns nicht wirk lich überzeugen. Die Formula hat einen sehr harten Druckpunkt und neigt zu Fading, was in der Kombi schnell die Unterarme ermüden lässt. Sehr gut hingegen ist die schicke Lenker-Vorbau-Kombi von Spank. Hulk: Grüner als das Cube geht’s nicht. Unter der hippen Farbe steckt der unveränderte Rahmen, der mit leichten Parts jetzt breiter eingesetzt werden kann. Fazit: Das „Hanzz“ hat durch eine gute Auswahl der Komponenten ein allroundtaugliches Gewicht, braucht aber dringend ein Geo-Update. Obwohl das Fahrwerk harmonisch arbeitet, fühlt man sich bergab nicht so sicher wie bei der Konkurrenz. Cube Hanzz SL 26 herstellerangaben Vertrieb Pending System GmbH & Co. KG www.cube.eu Material/Größen Alu/S,M,L Preis/Gewicht ohne Pedale 3 499 Euro/16 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem 180 mm/190 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox 36 Float RC2 Fit/Fox Float X CTD Kurbeln/Schaltung eThirteen TRS+/Shimano XT Bremsanlage Formula T1 Laufräder Cube FR Naben, Alex Supra 30 Felgen, vo. Schwalbe Magic Mary SG 2,35, hi. Schwalbe Hans Dampf SG 2,35 Reifen 50 600 130 445 Reach 413 mm Stack 605 mm BB-Drop 15 mm Stärken 72,7° 1190 433 • Dämpfer • Schaltung • Gabel 64,5° Schwächen 352 • Geo • Bremse Performance Uphill Downhill 52 | FREERIDE 2|14 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Welche Bremse wir nicht mit auf eine einsame Insel nehmen würden? Diese. Der sehr harte Druckpunkt in Kombination mit mäßiger Bissigkeit ermüdet die Unterarme. We don’t like. 8 10 Der „Float X“ passt gut zu einem Freerider. Dank CTD gehts wippfrei bergauf und dank hohem Öldurchfluss schluckfreudig bergab. Beim Cube wäre ein Luftkammertuning sinnvoll – es fehlt an Endprogression. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. BUSHWHACKER GET THE UPPER HAND Mit seiner 5-teiligen Konstruktion ist der Bushwhacker die gemachte Hand für deinen fragilen Schädel. Mit unterschiedlicher Formgebung und Stärke maximieren die einzelenen Bauteile den Schutz deiner Schaltzentrale. Es ist Zeit für bessere Karten! Mehr unter www.sweetprotection.com/bushwhacker FREERIDE 2|14 | 53 > TEST Peitsche reloaded Wow, dieses Bike ist ein bisschen wie eine Zeitreise in die guten alten Freeridetage – als Droppen und Shredden so hip waren wie heute Endurofahren. Das Fusion „Whiplash“ war damals DIE Reverenz. Der Floatlink-Hinterbau ließ sich gut und wippfrei pedalieren und trotzdem war das Bike bergab eine Macht. Doch dann kam der Stillstand und das „Whiplash“ verschwand einfach – zusammen mit der Marke Fusion. Nun ist es wieder da, aber wiedererkannt hätten wir das Bike nicht. Eine Optik die, na sagen wir mal, polarisiert. Geblieben ist der schwimmend aufgehängte Dämpfer, der von oben und unten gedrückt wird. Fusion ist mittlerweile eine kleine Versandmarke, die das Bike nach Wunsch aufbaut. Unseres kam mit Luftdämpfer und fast ausgestorbener „Totem“-Luftgabel. Das Gewicht liegt trotz Monsteroptik im grünen Bereich. Bergauf spürten größere Tester den Effekt des stark geknickten Sitzrohres. Zieht man den Sattel weit aus, sitzt man zurückversetzt über der Nabe und tritt von hinten. Aber der Hinterbau ist immer noch so gut wie früher – trotz 200 Millimetern Hub wippt er kaum und braucht keine Plattform. Bergab macht das „Whiplash“ dann ganz auf Mini-Downhiller. Es liegt sehr gut, man steht tief im Bike und fühlt sich auf Anhieb sicher. Die „Totem“ federt satt, bei Highspeed und in Kompressionen merkt man aber, dass die Druckstufenkartusche einer „Pike“ eine Entwicklungsstufe weiter ist. Der Hinterbau liefert wieder die faszinierende Kombi aus guter Schluckfreudigkeit und direktem Feedback. Mit gutem Pop kann man über Wurzeln abziehen und dann durch Felspassagen bollern. Das „Vivid“-Heck bleibt immer stabil im Hub und kommt nie spürbar ans Federwegslimit. Top! Die AvidBremsen wanderten etwas im Druckpunkt und wirkten im Vergleich zu einer „XT“ schwammig. Quetschkommode: Von den klaren Linien des Ur-„Whiplash“ ist nicht viel geblieben. Aber der Hinterbau hat seine Qualitäten behalten. Fazit: Das Floatlink des Fusion ist immer noch voll konkurrenzfähig. Die Geo legt den Fokus klar auf Bergabeinsätze. Kein Bergaufsprinter wie das Liteville, dafür bergab fast auf dem Niveau von Alutech und Specialized. Fusion Whiplash herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale Fusion Bikes GmbH www.fusion-bikes.de Alu/S,M,L 5 799 Euro/15,5 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem 180 mm/200 mm Floatlink ausstattung Gabel/Dämpfer RockShox Totem RC2 Soloair/ RockShox Vivid Air R2C Kurbeln/Schaltung RaceFace SIXC/SRAM XO Bremsanlage Avid XO Trail Laufräder DT-Swiss EX 1750 Spline Systemlaufradsatz, Schwalbe Hans Dampf Evo SG 2,35 Reifen 50 125 440 Reach 416 mm Stack 598 mm BB-Drop 13 mm 588 Stärken • Fahrwerk • Laufruhe • Hinterbau 74,3° Schwächen 65,6° • flacher Sitzwinkel 1170 429 54 | FREERIDE 2|14 laufruhig Fahrwerk straff komfortabel 352 Performance Uphill Downhill HANDLING wendig Ganz schön lange her, dass wir das letzte Mal eine „Totem“ gefahren sind. Schade, dass die Gabel langsam vom Markt verschwindet. Mit moderner Druckstufenkartusche à la „Pike“ wäre das auch heute noch eine gute Gabel für alles Grobe. 9 10 Zeitreise: Das Floatlink-Heck war vor einigen Jahren das Maß aller Dinge. Auch heute ist es noch auf der Höhe der Zeit: Stabil im Hub, nahezu wippfrei, satt und unauffällig im positiven Sinn. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. Enduro-Berufsracer Max Schuhmann denkt mal ausnahmsweise nicht an den schnellsten Weg von A nach B, sondern an eine gute Haltung beim tiefen Fall. Die leichten Freerider bieten angenehme Fahrwerksreserven für Stunts und Mutproben. FREERIDE 2|14 | 55 > TEST Rohdiamant Auch beim Liteville erkennt nur der Experte die Neuerungen auf den ersten Blick. Das „601“ hat eine neue Hinterbaukinematik bekommen – zu erkennen ist das an der geänderten Dämpferanlenkung. Der Vorgänger mit starker Progression musste mit viel Sag gefahren werden, damit der Federweg komplett genutzt wurde. Das sorgte zwar für ein plüschiges Heck, aber auch für wenig Gegendruck bei Antritten und für Durchsacken in Anliegern. Suboptimal also. Und sowas mögen die Perfektionisten von Liteville ja mal gar nicht. Die Auswirkungen der neuen Kinematik merkt man schon beim ersten Probedrücken: Der Hinterbau fühlt sich geschmeidig an, sinkt aber bei aktivem Pumpen nicht zu tief ein. Das Oberrohr des „601“ ist kürzer als beim Alutech oder Specialized und der Sitzwinkel flacher. Das liegt auch am verbauten 27,5-Zoll-Vorderrad, das die Geo etwas anhebt. Trotzdem geht das leichte Bike sehr gut bergauf, pedaliert ruhig und liefert guten Vortrieb. Der Unterschied zu einem Enduro ist kaum spürbar – dass hinten 190 Millimeter Federweg zur Verfügung stehen, vergisst man. Aber nur bergauf. Geht es runter, zeigt sich, dass die Entwickler von Liteville beim Update ganze Arbeit geleistet haben. Das Fahrwerk arbeitet wunderbar ausgewogen und satt. Gabel und Dämpfer schlucken sensibel kleine und große Steine; die Endprogression am Heck verhindert unschöne Durchschläge, arbeitet ansonsten aber aktiv im mittleren Hub. Dabei ist das Liteville handlich und geht sehr gut um enge und durch weite Kehren. Bei Highspeed-Gebolze kann es im angelieferten Set-up den schnellsten Konkurrenten nicht ganz folgen. Der kurze Reach lässt einen mehr über dem Bike stehen. Das letzte Quäntchen Sicherheit fehlt. Das änderte sich, als wir testweise ein 26-Zoll-Laufrad vorne fuhren. Dann passt der Nachlauf wieder, das Tretlager kommt tiefer und das Bike fährt ausgewogener. Ein richtig gutes Spaßgerät. Alu natur: Das „601“ ist optisch schon ein Klassiker. Aber im Detail wurde die Kinematik angepasst und weiter verbessert. Fazit: Leicht, voll tourentauglich und satt bergab. Bis auf die etwas kurze Geo läßt das „601“ kaum Wünsche offen. Viele tolle Detaillösungen. Der Top-Hinterbau passt auch gut zu einer Doppelbrücke. Liteville 601 herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale Liteville GmbH www.liteville.de Alu/XS,S,M,L,XL,XXL 6800 Euro/14,4 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem 180 mm/190 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox 36 Van 180 Fit RC2/ RockShox Vivid Air R2C Kurbeln/Schaltung eThirteen TRS-R/ SRAM XO1 Bremsanlage Shimano XT Laufräder Syntace W35/30 MX Systemlaufradsatz, vo. Schwalbe Hans Dampf Evo Snake Skin 2,35, hi. Schwalbe Rock Razor Evo Snake Skin 2,35 Reifen 50 591 118 Stärken 420 Reach 393 mm Stack 592 mm BB-Drop 22 mm • Gewicht • Fahrwerk • Verarbeitung 71,7° Schwächen 63,7° • etwas kurz 1175 439 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel 357 Performance Uphill Downhill 56 | FREERIDE 2|14 Bereit für alles: Die Schweißnaht mittig auf dem Unterrohr ist eine spezielle Verstärkung, die Dellen durch Doppelbrückengabeln vermeiden soll. Das „601“ lässt sich auch als stimmiges Big Bike aufbauen. 10 10 Feintuning: Auf den ersten Blick alles gleich, auf den zweiten erkennt man eine neue Wippe. Ergebnis: linearere Kennlinie, effektivere Hubausnutzung, extrem sattes Fahrgefühl. Ein echter Staubsauger. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. DIRTY DAN MAGIC MARY HANS DAMPF ROCK RAZOR Steve Smith Worldcup Champion on the new Magic Mary MY FOUR ACES Vier Reifen, eine revolutionäre Technik: SUPER GRAVITY. Spart insgesamt 700 g an der rotierenden Masse. Extrem resistent gegen Durchschläge. Rundum gegen Schnitte geschützt. Ein Reifen für alles - von Enduro bis Downhill! schwalbe.com/supergravity FREERIDE 2|14 | 57 > TEST Waldarbeiter Das „R.G1“ ist laut Katalog das „abfahrtsorientierte Big Bike“ im Programm von Rotwild, das auch gut pedalierbar sein soll. Eigentlich wollten wir das Modell in der Evo-Ausstattung mit der Fox „36 Float RC2 Fit“, aber zum Test stand nur das einfacher ausgestattete Pro mit der „36 Float R“ zur Verfügung. Der leichte und hochwertig verarbeitete Rahmen hält das Gesamtgewicht des Bikes auf 15 Kilo. Die Geo mit steilem Sitzwinkel und moderat langem Oberrohr pedaliert sich gut bergauf. Damit sind auch Touren mit richtig viel Höhenmetern kein Problem. Eine Gabelabsenkungen haben wir nicht vermisst. Der Hinterbau wird mit umgelegtem Plattformhebel am Dämpfer komplett ruhig gestellt. Im Bergabmodus gefiel uns die Geometrie des Rotwild super. Der nicht zu flache 66er-Lenkwinkel und die kurzen Kettenstreben machen das Bike handlich. Durch den tiefen Schwerpunkt und das satte Heck liegt es aber trotzdem sicher. Eine gute Mischung, die in Richtung des „Enduro Evo“ tendiert. Schwachpunkt des „R.G1“ ist ganz klar die Gabel. Die einfache Dämpfung der R-Version kann nicht ansatzweise mit dem sehr potenten Heck mithalten. Während der „Float X“ hinten alles schluckt und sehr gute Bodenhaftung liefert, ist die Gabel bei schnellen Schlägen entweder störrisch, oder sie taucht beim Anbremsen und in Kompressionen zu schnell durch den mittleren Federweg. Eine gute Balance zum Heck haben wir nicht hinbekommen. Das ist schade, denn ansonsten hat Rotwild alles richtig gemacht bei diesem sehr breit einsetzbaren Allrounder. Der im Vorserienrad verbaute zu schmale Lenker wird in der Serie sinnvolle 780 Millimeter breit sein – kürzen kann man immer noch. Imagewechsel: Letztes Jahr war das „R.G1“ noch reiner Downhiller. Mit angepasster Geo und leichterem Spec ist es jetzt der abfahrstorientierte Allrounder im Programm von Rotwild. Fazit: Das Rotwild gehört mit seiner guten Geo, dem tollen Handling und dem satten Heck eigentlich zu unseren Favoriten. Mit super Bremsen, breiter Übersetzung und richtig gute Teleskopstütze sinnvoll ausgestattet. Die schwache Gabel verhindert eine 10. Rotwild R.G1 FS Pro herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale ADP Engineering GmbH www.rotwild.de Alu/S,M,L,XL 3 999 Euro/15 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem 180 mm/180 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox Float 36 R/ Fox Float X Factory CTD Kurbeln/Schaltung Shimano SLX/Shimano XT Bremsanlage Shimano XT Laufräder DT-Swiss E 1900 Spline Systemlaufradsatz, Continental Trail King Protection 2,4 Reifen 53 120 440 Reach 418 mm Stack 593 mm BB-Drop 13 mm 580 Stärken 75,1° 1157 420 • Hinterbau • Bremsen • Geo 66,1° Schwächen • Gabel 356 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Performance Uphill Downhill 58 | FREERIDE 2|14 Es kann nur eine geben: Welche Bremse wir mit auf einen einsame Insel nehmen würden? Diese. Bei der Shimano „XT“ wandert der knackige Druckpunkt nie, die Bremskraft ist super und der Hebel perfekt geformt. 9 10 Satt: Beim „R.G1“ hat Rotwild alles richtig gemacht. Die Kinematik liefert in Verbindung mit dem „Float X“ ein sehr schluckfreudiges Heck mit guter Progression. Und bergauf wippt es quasi null. Top. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. Visit us 4499,-* SIE SPAREN: 1500,- TREK Slash 8 2999,- Alpha Platinum Aluminium Rahmen, Fox 34 Talas Federgabel Fox Series Float Dämpfer, Avid Custom X9 Trail-Scheibenbremsen 20-Gang SRAM X0 Schaltung, Modell 2013 2799,-* SIE SPAREN: 800,- TREK Remedy 8 1999,- Trek Alpha Platinum Aluminium Rahmen, Fox 32 Series Federgabel Fox Evolution Series Float Dämpfer, Shimano SLX-Scheibenbremsen 30-Gang Shimano Deore XT Schaltung, Modell 2013 3999,-* SIE SPAREN: TREK Session 8 1000,- 2999,- Trek Alpha Platinum Aluminium Rahmen, Rock Shox Kage Dämpfer Rock Shox Boxxer Race Federgabel, Avid CODE R Scheibenbremsen 10-Gang SRAM X9 Schaltung, Modell 2013 MONDRAKER Prayer 4599,-* SIE SPAREN: SHOCKBLAZE DH Team Alloy 3999,- Aluminium DTX hydroforming Rahmen, FOX 40 Federgabel FOX, DHX RC2 Dämpfer, 10-Gang Shimano Saint Schaltung Easton HAVOC Laufräder, Modell 2014 2190,- 6061 Hydroformed Prayer Freeride Rahmen, RockShox Kage Dämpfer Rock Shox Domain 200mm Federgabel, Avid Elixir 1 hydr. Bremsanlage 9-Gang Sram X5 Schaltung, Modell 2014 MOREWOOD Makulu WC/DH 600,- 3599,- Morewood Makulu 26″ DH Rahmen, Rock Shox Boxxer R2C2 Federgabel Fox DHX DC2 Dämpfer, 10-Gang SRAM X.9 short cage Schaltung, AVID Elixir 7 Trail hydraulische Scheibenbremsen, Modell 2014 3599,- GIANT Glory 1 GIANT AluxX SL Aluminium Rahmen, FOX Performance 40 R Federgabel FOX Performance DHX RC2 Dämpfer, Shimano Zee hydr. Bremsanlage Shimano Zee Dyna-Sys Shadow Plus Schaltung, Modell 2014 7400,-* SIE SPAREN: 3401,- PIVOT CYCLES Phoenix DH 3999,- PHOENIX DH Aluminium Rahmen, FOX 40 Kashima Federgabel FOX RC4 Kashima Dämpfer, 10-Gang SRAM X0 Schaltung, AVID CODE R hydr. Bremsanlage, Modell 2013 FREERIDE 2|14 | 59 Angebote nur so lange der Vorrat reicht | Alle Preise Bar-Abholpreise in Euro Irrtümer und Druckfehler vorbehalten > TEST Freevolution Letztes Jahr war das Geheule in den Foren groß, als bekannt wurde, das Specialized das „SX Trail“ einstellt. Dabei schoben die Amis nur den Namen aufs Altenteil und brachten mit dem „Enduro Evo“ einen Nachfolger, der exakt die gleiche Marktnische besetzt. Im zweiten Jahr bekommt das „Evo“ statt des CaneCreek „Double Barrel“ einen markant-gelben Öhlins-Stahlfederdämpfer mit Spezialabstimmung und eine leichte 1x11-Schaltung verpasst. Ansonsten geht es unverändert in die Saison. Dank des antriebsneutralen Hinterbaus und seiner Geometrie (langes Oberrohr, steiler Sitzwinkel) fährt das Bike gut bergauf. Das etwas höhere Gewicht merkt man aber schon. Die enduroartigen Fahreigenschaften eines „601“ hat es nicht, einer ausgedehnten Bergtour steht auch nicht wirklich was im Weg. Über den blauen Knopf kann man die Lowspeed-Druckstufe des Dämpfers zudrehen und den Hinterbau auf langen Anstiegen noch verhärten. Schon letztes Jahr hat uns das Bike mit seinen Mini-Downhill-Fahreigenschaften begeistert. Und daran hat sich auch 2014 nichts geändert. Oder doch – sie haben sich nochmal verbessert. Aaron Gwin lieferte in Südafrika den Beweis, als er mit dem „Enduro Evo“ (aller dings mit Doppelbrückengabel) den DH-Worldcup gewann. Der Hinterbau liegt satt und arbeitet extrem geschmeidig und definiert im Hub. Null Wegsacken, maximale Kontrolle und Komfort – auf unserer Brutalo-Teststrecke in Bozen konnten wir mit dem Bike problemlos an Fahrern mit Downhill-Bikes dranbleiben. Erstaunlich: Das „Enduro Evo“ bietet viel Sicherheit, dennoch fährt es sich verspielt und handlich wie kein anderes Bike im Test. Ein abfahrtsorientierter, aber trotzdem breit einsetzbarer Freerider mit sensationellem Fahrwerk und perfekter Ausstattung, obwohl wir aus leidiger Erfahrung mit verschlissener „XX1“ im Schlamm eine kleine Kettenführung empfehlen. Hätte Specialized das Bike wieder „SX Trail“ genannt, hätte das besser gepasst. Bergab lässt das „Evo“ jedes Enduro stehen. Fazit: Das Update mit 1x11-Schaltung und Motocrossdämpfer hat ein sehr gutes Bike noch besser gemacht. Noch tourentauglich und mit sensationellen Fahrleistungen bergab. Ideales Handling für diese Bikekategorie. Top. Specialized Enduro expert Evo 26 herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale Specialized Europe B.V. www.specialized.com Alu/S,M,L 4 499 Euro/15,2 kg messdaten Federweg vorn/vorn/hinten Hinterbausystem 180 mm/180 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox 36 Van 180 Fit RC2/Öhlins TTX Kurbeln/Schaltung SRAM S-2200 Carbon/SRAM XO1 Bremsanlage Avid Elixir 7 Trail Laufräder hi. Specialized Hi Lo Nabe, vo. DT-Swiss 350 Nabe, Roval DH Felgen, Specialized Butcher SX 2,30 Reifen 40 581 120 Stärken 415 Reach 428 mm Stack 596 mm BB-Drop 7 mm • Fahwerk • Geo • Ausstattung 75,8° 1181 422 Schwächen 65° • Gabel wippt bergauf 345 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Performance Uphill Downhill 60 | FREERIDE 2|14 Referenz: Die Fox „36 Van RC2 180“ ist vom Fahrgefühl dicht an einer Downhill-Gabel dran. Sehr feinfühlig, extreme Bodenhaftung. Im Wiegetritt geht sie aber deutlich in den Hub – die Tourentauglichkeit leidet etwas. 10 10 Gelbfieber: Der Öhlins-Dämpfer war überraschend einfach abzustimmen. Mit zugedrehter Lowspeed-Druckstufe pedaliert das „Enduro Evo“ sehr effektiv. Bergab ist das Heck ultrasensibel und klebt am Boden. Ein Mini-Downhiller! FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. One fits all: Auch wenn beim Specialized „Enduro“ draufsteht, ist der Name nicht Programm. Das Bike liegt bergab satt wie ein kleiner Downhiller, ist in der Luft schön handlich und agil und pedaliert sich trotzdem gut bergauf. Ein Alleskönner auf höchstem Niveau – außer bei Enduro-Rennen. FREERIDE 2|14 | 61