Neue Positiv / Negativliste kann Leben schützen

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Neue Positiv / Negativliste kann Leben schützen
Die Bürger Initiative Gesundheit informiert…
08.05.2014
Lebensbedrohlicher Tablettenmix: Neue Positiv- / Negativliste
schützt vor den gefährlichen Folgen für ältere Menschen
Ältere Patienten leiden häufig unter zahlreichen Diagnosen, die alle unabhängig
voneinander „leitliniengerecht“ therapiert werden. Dies führt zu einer massiven
Belastung mit Arzneimitteln (sogenannte Polypharmazie) und ist häufig für
schwere, zum Teil auch tödliche Nebenwirkungen verantwortlich. Auch Stürze
sind ein besonderes Problem älterer Patienten und führen zu langen
Krankheitsverläufen und oft sogar zum Tod; viele Arzneimittel, vor allen Dingen
Psychopharmaka, können Stürze auslösen.
Bei der Vielzahl von Arzneimitteln, die älteren Menschen einnehmen müssen,
werden die optimalen Möglichkeiten der modernen Arzneimitteltherapie aber
häufig nicht voll ausgeschöpft. Dabei gibt es sowohl ein „zu viel“ als auch ein „zu
wenig“ in der Verordnung, Dosierung und Zusammenstellung. Aus diesem Grund
reichen für eine Bewertung von Nutzen und Schaden reine Negativlisten wie die
Beers- oder PRISCUS-Listen nicht aus, die Vergangenheit hat gezeigt, dass die
reine
Negativbewertung
zu
einer
relevanten
Verbesserung
der
Patientenschicksale nicht ausreicht.
Aus diesem Grund hat die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität
Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Wehling die FORTA-Liste
angefertigt, die nicht nur auf Arzneimittel hinweist, die älteren Patienten nicht
gegeben werden sollen, sondern auch klarstellt, welche Arzneimittel im Alter
nachweislich nützlich und verträglich sind. Die FORTA-Liste wurde mehrstufig,
zuletzt von insgesamt 25 Experten, entwickelt, um die Arzneimitteltherapie älterer
Patienten sicherer und effizienter zu gestalten.
Mit diesem neuen Instrument erhält vor allem der Hausarzt eine Hilfe zur
schnellen Orientierung, um in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit eine
Verbesserung der Arzneitherapie, die ja häufig 15 Arzneimittel und mehr umfasst,
zu erzielen. Erste klinische Untersuchungen zeigen einen positiven Effekt der
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Anwendung dieser Liste, z.B. auf die Sturzhäufigkeit älterer Patienten. Weitere
klinische Untersuchungen laufen derzeit.
Die aktuelle FORTA-Liste ist nun zusammen mit der dazugehörigen Publikation
zum ersten Mal frei zugänglich und in deutscher und englischer Ausführung
verfügbar. Wir von der Bürger Initiative Gesundheit e.V. möchten Hausärzten,
Angehörigen,
Pflegekräften
verständlichen
und
sehr
und
Betroffenen
übersichtlichen
die
Forta-Liste
Nutzung
der
leicht
(http://www.umm.uni-
heidelberg.de/ag/forta/) ans Herz legen, denn sie hilft auf sehr einfache Art und
Weise, Leid und Todesfälle bei älteren Patienten zu vermeiden.
freigegeben zur Veröffentlichung
Bürger Initiative Gesundheit e.V.
Residenz am Deutschen Theater
Reinhardtstr. 29
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Tel 030 / 2800 81 981
Pressestelle:
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