Berühmte Gärten

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Berühmte Gärten
Berühmte Gärten
VO Freiraumgestaltung - Garten - TU Graz - Detzlhofer
Berühmte Gärten
Garten in Giverny von Claude Monet
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Little Sparta von Ian Hamilton Finley
Little Sparta ist ein paradiesischer Ort bestehend aus
Kunstwerken und blühender Gartenpracht umgeben von karger,
rauher Moorlandschaft in den schottischen Lowlands. Für den
Dichter Finley ist die Rückbesinnung auf die klassische Tradition
essentiell wichtig. Little Sparta steht im übertragenen Sinne
auch für den Widerstand gegen die modische Oberflächlichkeit
weiter Bereiche heutiger Kunst. Der Künstler schöpft aus dem
Repertoir der gesamten europäischen Kulturgeschichte,
insbesondere der französischen Revolution, die er als perfektes
Beispiel für die Dialektik zwischen Kultur und Natur betrachtet.
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Dycker Feld:
Auf dem Dycker Feld begegnet die Schönheit eines alten Schlossparks modernen
Gartenräumen im Chinaschilf. Als Entwurfsansatz galt, die vorhandene Parkanlage nicht zu
zerstören, keinen Konkurrenzpark anzugliedern, sondern einen innovativen,
zeitgenössischen Park zu schaffen. Großflächige, rechtwinkelig ausgerichtete
Miscanthusflächen bilden die räumliche Struktur der 24 Hektar großen ehemaligen
Ackerfläche.
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Tarot Garten, Capalbio, Toskana; Niki de Saint-Phalle
Als Bildhauerin erwarb Niki de Saint-Phalle in den 60er Jahren mit ihren
„Nanas“ Berühmtheit. Die Grundidee für den Tarot Garten geht auf Gaudis
Park Guell in Barcelona zurück. Auch der heilige Wald von Bomarzo in Italien
und die Watts Towers in L.A. standen Pate. In viele der Figuren im Tarot
Garten, die meist mit Mosaiken und Spiegeln verziert sind, kann man
hineinklettern.
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Die Kaiserin, eine Skulptur in Gestalt der Sphinx, in der Niki de Saint-Phalle wohnt.
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Garten von Derek Jarmans,
Dungeness, England
Kardone, Helichrysum, Zypressenkraut
Auf der Halbinsel Dungeness,
einer kahlen, öden Kieswüste,
an deren Ende ein
Atomkraftwerk steht, schuf der
Filmemacher Derek Jarmans
einen paradiesischen Garten.
Er integriert Feuersteine,
Muscheln, Treibholz,
Skulpturen aus Stein, altem
Gartengerät und gefundenen
Gegenständen, einheimische
Pflanzen der Umgebung, sowie
von Jarman eingeführte
Sträucher und Blumen. Der
Künstler war bereits an Aids
erkrankt, als er den Garten
schuf. Er starb 1994.
Steinkreise
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Garten von Derek Jarmans
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Gartenkolonie Naerum, DK 1948
Von Carl Theodor Sorensen
Die Kleingartenanlage in naerum liegt an einem sanft
abfallenden Hügel. Die Gestaltung ist betont einfach und
gleichzeitig ein Versuch, der Kleingartenidee eine neue
Dimension zu verleihen. Gleichförmige elliptische Gärten reihen
sich aneinander. Jeder Garten ist für sich abgeschlossen, keiner
hat eine gemeinsame Grenzhecke mit den Nachbarn. Die
Zwischenräume stehen für gemeinschaftliche Nutzung und als
Kinderspielplatz zur Verfügung.
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Gartenkolonie Naerum, DK 1948
Von Carl Theodor Sorensen
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Hier manifestiert sich
in besonders
anschaulicher Form
Anderssons
Selbstverständnis als
Gartenkünstler im
intensiven Dialog mit
den Prinzipien
historischer
Gartenkunst. Der
Ursprung dieses
Gartens liegt im
frühen Traum von
einer Abfolge klar
definierter, grüner
Räume.
Sven-Ingvar Andersson, Vorschlag zur
Gestaltung des musikalischen Gartens
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Privater Garten in
Schoten, Belgien von
Jaques, Martin und
Peter Wirtz
Gärten von Jacques Wirtz
Banque de Luxembourg
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Carlo Scarpa: Fondazione Querini-Stampalia:
Umgestaltung von Erdgeschoss und Garten
Durch wiederholt eingedrungenes Hochwasser wurde das
Erdgeschoss der Fondazione unbenutzbar. Bei der
Renovierung machte Scarpa das Wasser zum Thema. Statt
ihm den Zugang zu verwehren, sorgte er dafür, dass es
leichter abfliessen kann. Die bedrohten Böden wurden
angehoben. Das Wasser dringt ein und fließt über ein
steinernes Kanälchen die Wände entlang. So wird der
Durchgang zum Laufsteg. Der Säulengang öffnet sich zum
Garten, den Scarpa erhöht hat, um ihn besser sichtbar zu
machen. Auch bei der Anlage dieses Gartens wurden
traditionelle Motive venezianischer Gärten übertragen.
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Bomarzo
ist ein italienischer historischer Privatgarten
nahe Rom: weltmüde Hofdandys fanden
1552 hier ein intellektuelles, ein ästhetisches
Schauerarkadien.
Die Gärten sind voller wundersamer
Bauwerke und phantastischer Plastiken mit
kryptischen Inschriften in den klassischen
Sprachen. Sie bezeichnen die Anlage als
"Heiligen Wald", der von Göttern und
Naturgeistern bewohnt wird.
"Der Du hier eintrittst und versuchst,
alles von Anfang bis Ende zu verstehen,
sage, ob so viele Wunder geschaffen
wurden, um den Fehler der Kunst zu
begehen."
(Inschrift im Park von Bomarzo)
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Ryoan-ji, Kyoto
(dt. „Tempel des zur Ruhe gekommenen
Drachen“) ist ein 1499 gegründeter zenTempel im Nordwesten von Kyoto..
Erbaut wurde er 1450 von Hosokawa
Katsumoto, einem hohen Staatsbeamten,
auf einem Grundstück, das ursprünglich
der Fujiwara -Familie als Landsitz diente.
Seit 1994 einUNESCO-Weltkulturerbe.
Hauptattraktion des Tempels ist der hier
befindliche und wohl berühmteste ZenGarten Japans, der Hojo-Teien aus der
Mitte des15.Jhdts. . Der Garten besteht
aus einer Fläche (30 mal 10 Meter) aus
fein gerechtem Kies mit 15 scheinbar
zufällig platzierten Steinen, in 5
bemoosten Gruppen. Aus keinem
Blickwinkel sind alle 15 Steine sichtbar.
Die südliche und westliche Seite des
Gartens ist von einer rötlichen Mauer
gesäumt, über welcher der Blick auf die
Bäume und Sträucher des begehbaren
Gartens fällt. Auf der nördlichen Seite
befindet sich das Tempelgebäude mit der
Sitzterrasse, von der aus man den
Steingarten überschaut. Die umgebende
Mauer ist mit ölgetränktem Mörtel erbaut
worden. Im Laufe der Jahrhunderte ist
das Öl aus dem Stein ausgetreten und hat
so das charakteristische Muster auf dem
Stein hinterlassen.
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Eden Project
Das Eden Project entstand nach einer Idee des englischen Archäologen und Gartenliebhabers Tim Smit in einer
stillgelegten Kaolingrube nahe St Austell. Von der Idee im Jahr 1995 bis zur Eröffnung der Anlage im März 2001
dauerte es sechs Jahre. Charakterisiert wird der Garten durch die zwei riesigen Gewächshäuser, die aus jeweils
vier miteinander verschnittenen geodätischen Kuppeln in der Bauweise von Richard Buckminster Fuller
bestehen. Die Gewächshäuser des Eden Projects sind derzeit die größten der Welt.
Im größeren Gewächshaus wird eine tropisch-feuchte und im kleineren eine subtropisch-trockene und
mediterrane Klimazone simuliert. Ziel ist es, eine natürliche Umgebung nachzuahmen, um Pflanzen und auch
einige Tierarten der ganzen Welt dort unterbringen zu können. Auch die Kaolingrube selbst wurde landschaftlich
gestaltet, bepflanzt und mit Skulpturen ausgestattet. Allerdings ist der Garten immer noch im Aufbau,
Erweiterungen innerhalb des Geländes sind geplant.
Laut eigener Aussage des Eden Projects beherbergen das Freigelände und die Gewächshäuser 100.000 Pflanzen
aus ca. 5.000 Arten. Vor allem handelt es sich hier um Nutzpflanzen aller Art. Besonderer Wert wird dabei auf
die Darstellung und Nachzucht vom Aussterben bedrohter seltener und alter Sorten gelegt, um die Arten- und
somit genetische Vielfalt von Nutzpflanzen zu erhalten.
Das Projekt verfolgt einen bewahrenden und erzieherischen Ansatz. Den Besuchern wird neben den Namen der
Pflanzen auch deren medizinische Verwendung und deren Bedeutung für unsere Umwelt nähergebracht, um die
Menschheit durch Aufklärung von der Zerstörung der Umwelt abzuhalten.
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Museum Insel Hombroich
Die Stiftung Insel Hombroich in Neuss bei Düsseldorf ist ein Freilichtmuseum unter dem Motto „Kunst parallel
zur Natur“.
Ursprung und wichtigster Teil der Stiftung ist das Museum Insel Hombroich in der Erft-Aue, das in Anlehnung an
Paul Cezanne unter dem Leitmotiv „Kunst parallel zur Natur“ entwickelt wurde. Am Anfang stand die Vorstellung
des Düsseldorfer Sammlers und Immobilienmaklers Karl-Heinrich Müller (1936 - 5. November 2007), seine
Kunstsammlung in dezentralen Ausstellungspavillons zu zeigen und im Dialog mit der umgebenden Natur zu
präsentieren.
1982 stieß er auf die Insel Hombroich, einen verwilderten Park an der Erft, und er begann in Zusammenarbeit
mit mehreren bildenden Künstlern das Projekt zu verwirklichen. Für die Planung der Gebäude gewann Müller
den Düsseldorfer Bildhauer Erwin Heerich. In der ersten Bauphase entstanden im historischen Park die
Orangerie, der Graubner-Pavillon und die Hohe Galerie.
1984 erwarb Müller ein weiteres, größeres Areal. Der Landschaftsarchitekt Bernhard Korte rekultivierte das
Gelände zu einer Park-, Auen - und Terrassenlandschaft. Hier liegen, in die Natur eingebunden, weitere
skulpturenartige, von Erwin Heerich entworfene und von dem Düsseldorfer Architekten H. Hermann Müller
ausgeführte Bauten: das Labyrinth, die Cafeteria, der Turm, der Tadeusz-Pavillon, die Schnecke, das ZwölfRäume-Haus und das Kassengebäude. In einigen dieser Bauten ist die Kunstsammlung von Karl-Heinrich-Müller
untergebracht (u. a. Cezanne, Matisse, Rembrandt, Schwitters, ...)
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Skulpturengarten und Dachgarten des Museum of Modern Art in New York City
Neben den klassischen Ausstellungsflächen für Malerei und Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Architektur,
Film und Design besitzt das MoMA auch einen Skulpturen- sowie Dachgarten.
Der "MoMA Roof Garden" ist als reiner "Ansichtsgarten" nur von den oberen Etagen der umgebenden
Gebäude aus zu betrachten. Er wurde 2004/2005 nach Entwürfen des New Yorker
Landschaftsarchitekten Ken Smith mit geschwungenen bzw. amöbenartigen Materialflächen im
"Camouflage-Muster" angelegt. Dabei verzichtete er komplett auf den Einsatz von Pflanzen, ließ diese
dennoch als Simulation künstlich nachbilden. Der Dachgarten ist als nicht begehbarer sondern nur
anschaubarer Raum und mit seinem "simuliertem Grün" somit eher ein zu betrachtendes Kunstwerk denn
ein erfahrbarer Garten im herkömmlichen Sinne.
Der Skulpturengarten "Abby Aldrich Rockefeller Sculpture Garden" wurde bereits 1953 von Philip Johnson
angelegt. Neben den Meisterwerken moderner Bildhauerkunst laden auch die schimmernde Wasserfläche
und die Bepflanzung den Besucher zu einem Bummel im Skulpturengarten ein.
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Das Holocaust Mahnmal in Berlin-Mitte
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz
Holocaust-Mahnmal genannt, wurde zwischen 2003 und
2005 im Zentrum Berlins nahe dem Brandenburger Tor
errichtet. Der über einen internationalen Wettbewerb
ermittelte Sieger-Entwurf des Mahnmals stammt von
dem amerikanischen Architekten Peter Eisenman.
Das Mahnmal besteht aus 2711 unterschiedlich hohen
und geneigten Betonstelen, die auf einer gewellten
Flächen stehen. Beim Gang durch das Mahmnal
wachsen die an den Rändern des Geländes nur
geringfügig herausragenden Stelen somit nach und
nach über den Betrachter hinaus. Es entstehen dunkle
Gänge und ein beklemmender Eindruck, so dass man in
eine Art "Tunnelblick" verfällt.
Zu dem Mahnmalkomplex gehört des weiteren ein
unterirdisches Museum, der "Ort des Erinners", welches
neben Ausstellungsräumen auch eine Bibliothek
beherbergt.
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Innenhof der Bibliothéque nationale
de France in Paris
Der Architekt Dominique Perrault gewann
die Ausschreibung zum Bibliotheksneubau
mit dem Entwurf eines 60.000 m²
großen, rechtwinklingen Areals in dessen
Mitte ein 12.000 m² großer Garten liegt.
Dieser Garten ist das Zentrum, um den
das Bibliotheksgebäude aufgebaut ist. Bei
der Gestaltung des Gartens ließ Perrault
sich von der Küstenlandschaft Frankreichs
inspirieren, so dass er extra von dort
Großbäume,
z.
B.
Kiefern,
zur
Verpflanzung anliefern ließ. Er wollte
mitten
in
der
Stadt
ein
Stück
ursprüngliche französische Landschaft
erschaffen. Dieser Innenhof ist somit
weniger ein Garten als mehr ein Stück
Naturlandschaft
und
daher
der
Öffentlichkeit auch nicht zugänglich.
Aufgrund seiner Lage und Größe ist er
den Besuchern dennoch gegenwärtig.
Zum Einen schaut man aus den Lesesälen
durch große Glasfenster ständig auf das
Grün und zum Anderen erreicht man den
Eingang der Bibliothek nur über eine
Treppe im Innenhof.
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Glossar der Gartenkunst
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Aha
(auch Ha-ha oder Ah-Ah),
Ausruf der Überraschung, übertragen auf einen aus der Entfernung unsichtbaren Begrenzungsgraben für
einen Garten oder Park, der den Blick in die freie Landschaft ermöglicht.
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Arboretum
(lit. Arbor, >Baum<)
Sammlung lebender Bäume als Park
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Arkadien
Von Hirten bewohnte griechische Gebirgslandschaft im Peloponnes; Vorbild für das aus der antiken Dichtung überlieferte
Land der Glückseligkeit und Sinnbild für eine ländliche Idylle.
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Ars topiaria
(lat. Topiaria, >Kunstgärtnerei<),
seit der Antike bekannte Baumschnittkunst, die Bäume und Büsche (z.B. Buchsbaum, Eiben, Lorbeer) in kunstvolle
geometrische oder figürliche Formen bringt.
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Belt
(engl., >Gürtel<),
aus Bäumen, Sträuchern und einem Rundweg (belt-walk = Gürtelweg) gekennzeichnete Begrenzung eines
Landschaftsgartens.
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Belvedere
(ital., >schöne Aussicht<),
Aussichtsplatz als Turm, Terrasse, Balkon, offene Dachhalle oder selbstständiges Gebäude in Form eines Pavillons im
Garten.
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Eremitage
(franz., >Einsiedelei<),
einsam gelegene Hütte oder Grotte, die von einem Einsiedler bewohnt wir. In der Gartenkunst zunächst Sinnbild für die
Rückkehr zum einfachen Leben und Ort der Besinnung. Im 17. und 18 Jh. abseits gelegenes Lustschlösschen als
Schauplatz für intime, höfische Feste.
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Herbarium
(von lat. Herba, >Pflanze, Kraut<),
botanisches oder medizinisches Pflanzenbuch; auch Sammlung gepresster Pflanzen.
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Hortus conclusus
(lat., >geschlossener Gaten<),
von Zaun oder Mauer umschlossener Blumengarten als Sinnbild für die Jungfräulichkeit Marias.
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Locus amoenus
(lat., >lieblicher Ort<),
paradisischer Ort in der antiken Literatur (Vergil), der idealtypisch als eine auf einem Hügel gelegene Landschaft mit
klarem Wasser, sanften Wind und einer Blumenwiese beschrieben wird.
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Orangerie
(franz., >Orangenhaus<),
Gebäude zur Überwinterung frostempfindlicher Kübelpflanzen, das auch als Fest oder Ballhaus genutzt werden konnte.
Im 17 und 18 Jh. auch Bezeichnung für Plätze im Garten auf dem Zitrusbäumchen aufgestellt wurden.
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Paradies
(aus dem Pers., altgrich. Paradeisos, >Umzäunung, Garten<),
in der Architektur Vorhof einer frühchristlichen Basilika. Im neuen Testament meint P. den Ort der Seligen entsprechend
dem alttestamentarischen Garten Eden.
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Parterre
(franz., wörtl. >am Boden<),
aus kunstvoll angelegten Beeten gestaltete, ebene Gartenfläche vor der Gartenseite eines Schlosses.
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Pavillon
(franz., >Zelt<, >Gartenhaus<),
kleines freistehendes Gartenhaus über rundem oder rechteckigem Grundriss.
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Pergola
(ital., >Laube, Weinlaube<),
flachgedeckte berankte Laube für einen schattigen Säulengang oder eine Terrasse.
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Pleasureground
(engl., >Vergnügungsplatz<),
unmittelbar am Haus gelegener Garten.
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Pomona
Römische Göttin der Obstbäume und der Gärten.
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Rabatte
Von Blumen eingefasstes Rasenstück oder schmales Beet mit Blumen oder Stauden; Bepflanzung entlang von Wegen
oder Mauern.
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Rasenbank
Rasenbedeckter, aufgemauerter Sitz in mittelalterliche Gärten, der auch mit Blumen oder Kräutern bepflanzt sein konnte.
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Treillage
(franz. treille, >Laube, Gitter<),
hölzrnes Gitterwerk und Rankgerüst, das als Spalier, überdachter Gang oder Pavillon ausgebiltet werden kann.
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Viridarium
(lat., >Lustgarten, Park<),
in der Antike und Mittelalter verwendetes Wort für Lustgarten im Gegensatz zum hortus (Nutzgarten).
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Quellen:
George Plumptre: Wassergärten; DVA 1995
anthos 04/1996
BDLA: Event Landschaft; Birkhäuser 2003
Gordon Taylor, Guy Cooper: Gartenkunst; Busse Seewald 2000
Derek Jarmans: Derek Jarmans Garten; Volk und Welt 1996
A. Winkler, H.C. Salzmann: Das Naturgarten Handbuch; AT Verlag 1989
Sergio Los: Carlo Scarpa; Hatje Architekturführer 1995
Christiane Widmayr: Alte Bauerngärten neu entdeckt; BLV 1984
topos 12/1995; Callwey
Udo Weilacher: Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art; Birkhäuser 1999
Michaela Kalusok: Schnellkurs Gartenkunst, DuMont Literatur und Kunstverlag 2003
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