Erfahrungsbericht des Auslandssemesters an

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Erfahrungsbericht des Auslandssemesters an
Erfahrungsbericht des Auslandssemesters an der
University of California Santa Barbara, USA
Kathrin Steinbach
[email protected]
Studiengang International Business
Kurs: WIB10A
3. Semester
Studiendauer: September – Dezember 2011 (Fall 2011)
Vorbereitung des Aufenthalts:
Die Vorbereitung meines Auslandsaufenthalts begann bereits im Frühjahr 2011. Nachdem
ich mich für die University of California in Santa Barbara (UCSB) entschieden hatte, mussten
alle benötigten Dokumente beantragt bzw. ausgefüllt werden. Vor allem beim Visum ist es
wichtig, dass man alle wichtigen Dokumente mitbringt, auch wenn man diese im Endeffekt
nicht unbedingt vorzeigen muss. Das Anmeldeformular der UCSB ist recht unkompliziert
auszufüllen und auch der Banknachweis über die entsprechenden finanziellen Mittel war
überhaupt kein Problem.
Die Kurswahl erscheint auf den ersten Blick recht unübersichtlich und kompliziert, ist aber
eigentlich ganz einfach: Es gibt Academic und Extension Kurse. Die Academic Kurse sind die,
welche auch die amerikanischen Studenten belegen und kosten ca. $1000. Die Extension
Kurse kann man sich eher als „Abendschulkurse“ vorstellen, da sie abends stattfinden und
viele Berufstätige aus Santa Barbara daran teilnehmen. Sie besitzen also weniger „Uni-Flair“,
kosten dafür aber auch nur ca. $400. Im ausführlichen Kurskatalog findet man alle Academic
Kurse, die im entsprechenden Semester angeboten werden. Bei den Extension Kursen ist es
wichtig zu wissen, dass je näher das Semester rückt immer mehr Kurse angeboten werden.
Ihr solltet also nicht gleich den ersten Marketing Kurs wählen, der im Extension Katalog
auftaucht. Während man sich in die Extension Kurse bereits vor Semesterbeginn
einschreiben kann, können die Academic Kurse erst vor Ort belegt werden. Ich konnte alle
Academic Kurse meiner Wahl problemlos belegen. Auch wenn das Learning Agreement und
die sog. Tentative Courselist schon viel früher ausgefüllt werden müssen, ist die UCSB und
auch die DHBW in der Regel recht flexibel was die endgültige Kursbelegung anbelangt.
Schließlich entscheidet sich oftmals erst vor Ort welche Kurse belegt werden können.
Hier könnt ihr die Kurskataloge finden:
Academic:
http://my.sa.ucsb.edu/public/curriculum/coursesearch.aspx
Extension:
http://extension.ucsb.edu/search/publicCourseAdvancedSearch.do;jsessionid=41301760EF7
5E52027199E3755EF46F5?method=load
Wohnen in Santa Barbara:
Die Wohnungs- bzw. Zimmersuche in Santa Barbara gestaltet sich unter Umständen als nicht
ganz einfach. Von Deutschland aus kann man auf santabarbara.craigslist.org nach freien
Zimmern schauen. Außerdem gibt es diverse Facebook-Gruppen, in denen oft roommates
gesucht werden oder man selbst seine Suche publik machen kann. Leider ist es eher selten,
dass man von Deutschland aus schon ein Zimmer findet. Am besten ist es, einige Tage vor
dem offiziellen Semesterbeginn nach Santa Barbara zu kommen. Dort kann man sich im
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Motel einmieten (Motel 6 in Goleta) und dann von dort aus auf die Suche gehen. Es ist sehr
viel einfacher etwas zu finden, wenn man vor Ort ist und „mal schnell vorbeischauen kann“.
Man sollte sich außerdem auf ein geteiltes
Zimmer einstellen, wenn man nicht bereit ist
mindestens $1000 für ein Einzelzimmer zu
bezahlen. Oftmals teilen sich Studenten sogar zu
dritt ein großes Zimmer. Ansonsten ist Isla Vista,
das Studentenviertel von Santa Barbara, perfekt
zum Wohnen. Es grenzt direkt an den Campus
und ist von fast 15.000 Studenten bewohnt. Das
Viertel bietet alles, was man benötigt, von
Supermärkten, über Cafés und Restaurants bis
hin zu mehreren Strandzugängen und auf der
Küstenstraße Del Playa lässt sich immer eine
Party finden. Ein extra Highlight im Fall Quarter
stellt außerdem Halloween dar, das vor allem in
Santa Barbara sehr groß gefeiert wird.
Isla Vista liegt etwa 20 Minuten Busfahrt von Santa Barbara Downtown entfernt, wo man
sich den Pier ansehen und natürlich wunderbar shoppen kann. Die Busse fahren auch recht
regelmäßig und am Wochenende gibt es auch Nachtbusse, die einen zu den Clubs und Bars
bringen. Santa Barbara Downtown ist wunderschön, es gibt auch dort viel zu sehen und zu
unternehmen.
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Studieren in Santa Barbara:
Der Campus der UCSB ist riesig, wunderschön, liegt direkt an der Küste und ist in keinem Fall
mit der DHBW zu vergleichen. Es lohnt sich ein Fahrrad zu kaufen, da der Campus sehr groß
ist und man unter Umständen zu Fuß nicht schnell genug von einem zum nächsten Hörsaal
kommt. Auf dem Campus gibt es mehrere Fastfoodketten, eine große Bibliothek und viele
Sitzmöglichkeit draußen, wo es sich in der Sonne gut lernen lässt.
Die beiden Extension Kurse hatte ich von Deutschland aus schon gebucht, die drei anderen
Academic Kurse musste ich „crashen“. Hierbei besucht man die entsprechende
Veranstaltung und erklärt dem Dozenten anschließend, dass man ein Exchangestudent ist
und gerne die Vorlesung besuchen würde. Wenn man dessen Unterschrift hat, muss man
noch die Unterschrift eines sog. Teaching Assistants einholen. Das sind ältere Studenten, die
eine Art Tutorium („Section“) zusätzlich zur Vorlesung anbieten. Wenn solche Sections
stattfinden, ist die Teilnahme Pflicht. Man benötigt zum Einschreiben in einen Academic Kurs
also die Unterschrift des Dozenten und des Teaching Assistants. Erst dann kann man sich im
Exchange Office offiziell einschreiben und den Kurs bezahlen. Das klingt zwar etwas
kompliziert und nach viel Laufarbeit, ist aber halb so wild. Generell ist das Kursangebot sehr
groß, sodass man für jeden benötigten deutschen Kurs ein amerikanisches Äquivalent findet
und sich wegen der Anrechnung keine Sorgen machen muss. Auch die Dozenten und deren
Vorlesungen sind oft sehr anders, als wir es von der DHBW gewohnt sind und so können
auch wir DHler endlich mal das „echte Unileben“ erfahren. Dieses besteht in den USA vor
allem aus dem Abgeben von Hausaufgaben und Papers, sowie dem Schreiben von
mindestens einem Midterm und einem Final. Ich hab es allerdings als sehr gut empfunden,
dass sich die Note in einem Fach nicht auf eine einzige Leistung am Ende des Semesters
reduziert. Ich denke, dass man sich keine Sorgen machen braucht, dass die Kurse zu
schwierig sind oder ob die Englischkenntnisse ausreichen. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten
und konnte alle Kurse sehr erfolgreich abschließen.
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Die amerikanischen Studenten sind total
nett und offen und man findet in den
Vorlesungen schnell Anschluss. Da Santa
Barbara auch bei anderen Ländern sehr
beliebt ist, kann man zusätzlich Kontakt
mit vielen anderen Nationalitäten
schließen. Und so war ich nicht nur mit
Deutschen und Amerikanern, sondern
auch mit Mexikanern, Spaniern,
Norwegern und Franzosen unterwegs.
Wie bei den meisten amerikanischen Unis wird auch an der UCSB Sport und „College Spirit“
ganz groß geschrieben. Die Uni hat ein sehr erfolgreiches Fußball-Team, dessen Spiele
oftmals von bis zu 13.000 Studenten und Einheimischen bejubelt werden. Auch diejenigen,
die sich weniger für Fußball begeistern können lohnt sich der Besuch eines Spiels. Die
Atmosphäre ist wirklich beeindruckend und man hat vorher wahrscheinlich auch noch nicht
miterlebt, wie bei einem Fußballspiel mehrere hundert Tortillas auf’s Feld fliegen. Auch die
Basketballteams sind recht erfolgreich und sind einen Besuch wert.
Leben in Kalifornien
Mit der Möglichkeit knappe vier Monate in Kalifornien zu leben ging für mich ein Traum in
Erfüllung. Und Kalifornien hielt, was es versprach:
Die Unternehmungs- und Reisemöglichkeiten
sind unzählig und es ist definitiv für jeden
etwas dabei. Zum Glück hatte ich einen guten
Stundenplan, sodass ich freitags nie Vorlesung
hatte. Diese Gelegenheit habe ich dann zum
Reisen genutzt.
Ich habe jeweils ein Wochenende in Los
Angeles, Malibu, San Francisco, Huntington
Beach, San Diego, Santa Cruz und Las Vegas
verbracht. Die Städte sind alle umwerfend und jede hat ihre eigenen Vorzüge. Auch einen
kurzen Abstecher nach Tijuana, Mexico konnte ich von San Diego aus machen.
Außerdem war ich im Six Flags Achterbahnpark und im Disneyland in Anaheim, die ebenfalls
beide nicht weit entfernt sind. Santa Barbara ist von der Lage her optimal und alle
Metropolen und Sehenswürdigkeiten können in maximal 5 Stunden erreicht werden.
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L.A. ist in gut einer Stunde erreichbar, wo vor allem Konzert- bzw. Livemusik-Fans auf ihre
Kosten kommen. Dort konnte ich mir ein unglaubliches Konzert der Foo Fighters ansehen.
Mein traumhaftes Auslandssemester schloss
ich nach den Finals mit einer Woche Hawaii,
sowie einem Fallschirmsprung ab. Die
kalifornische Landschaft ist unglaublich
vielseitig, sodass ich mir keinen schöneren
Ort zum Leben und Reisen hätte vorstellen
können. Auch wenn der Pazifik zu kalt ist,
um schwimmen zu gehen lässt es sich am
Strand doch sehr viel besser lernen. Bei
allen positiven Wettererwartungen sollte
man nicht unterschätzen, dass es nachts doch sehr abkühlt. Also nicht nur Shorts und Tops
einpacken!
Im Fall Quarter hat man außerdem das Glück, dass zwei
der großen amerikanischen „Nationalfeiertage“ in diese
Zeit fallen: Halloween und Thanksgiving. Ich hatte das
Glück, dass eine amerikanische Freundin mich zu sich
nach Hause eingeladen hat und so konnte ich ein echtes,
amerikanisches Thanksgiving mit ihr und ihrer Familie
verbringen. Wenn ihr also die Change bekommt, ein paar
Tage am Leben einer amerikanischen Familie teilhaben
zu können, solltet ihr diese unbedingt nutzen!
Letztendlich bliebt mir nur noch zu sagen, dass ich in Santa Barbara die besten dreieinhalb
Monate meines Lebens verbringen durfte und jederzeit wieder ein Auslandssemester dort
verbringen würde. Kalifornien und vor allem Santa Barbara sind jede Mühe und die höheren
Kosten im Vergleich zu beispielsweise den Erasmus-Programmen mehr als nur wert! Ich
hatte unglaublich viel Spaß und werde diese Erlebnisse und Erfahrungen garantiert nie
vergessen!
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