Nach 25 Jahren wieder im erlernten Beruf Perspektive

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Nach 25 Jahren wieder
im erlernten Beruf
Reza Lashkari hat das Lachen nicht
verlernt, obwohl die letzten 23 Jahre in Deutschland nicht immer einfach waren. Als der heute 47-jährige
1991 den Iran aus politischen Gründen verlässt, hat er seine Allgemeine Hochschulreife in der Tasche und
eine Ausbildung als Starkstromelektriker. Von Schleppern wird er über
die Türkei, Rumänien, Jugoslawien
und Österreich bis an die dänische
Grenze gebracht und dort erwischt.
So bleibt er in Deutschland und wartet drei Jahre lang auf seine Aufenthaltsgenehmigung. Sein iranischer
Schulabschluss ist in Deutschland
mit dem mittleren Bildungsabschluss
vergleichbar, seine Ausbildung wird
nicht anerkannt. Er darf lediglich
als Elektrohelfer arbeiten. Nach
dem Sprachkurs arbeitet der Friedrichsorter mehrere Jahre in der Gastronomie, zunächst im Service, dann
als angelernter Koch.
2000 macht Lashkari sich mit einem
Lieferservice selbständig. Die folgenden zehn Jahre sind geprägt von harter Arbeit rund um die Uhr. Darüber
zerbricht seine Ehe, seine Frau verlässt ihn mit seiner Tochter und seine
Mutter wird krank. Er pflegt sie bis
zu ihrem Tod, gibt das Geschäft auf
und ist 2010 selbst am Ende:
Keine Familie, keine Arbeit, keine
Rentenansprüche. Es folgen wieder
Jobs in Gastronomie und Service.
In seinem ursprünglichen Beruf hat
er ohne deutsche Ausbildung nicht
Gesundheitstraining
für Frauen
Reza Lashkari (Mitte) wird nach der Umschulung zum Industrieelektriker wieder
in seinem gelernten Beruf arbeiten. Björn-Ole Böttcher (links, TA Nord) und Armin Heidke (Jobcenter) unterstützen ihn auf diesem Weg.
einmal mehr als Helfer eine Chance. nicht mehr so leicht ablenken, wollen
Ergänzend erhält Lashkari Arbeits- zum Ziel kommen.“
Seit Oktober 2013 macht Lashkari
losengeld II.
nun die 16-monatige Umschulung,
Eine Fortbildung thematisiert Ar- die von der Technischen Akademie
min Heidke, Integrationsfachkraft (TA) Nord und der Wirtschaftsakaim Jobcenter Kiel, 2013 zum ersten demie Nord gemeinsam ausgerichtet
Mal im Beratungsgespräch mit Reza wird. 2015 hat er mit dem als gleichLashkari. „Bei Herrn Lashkari pass- wertig zur Ausbildung anerkannten
ten die Voraussetzungen. Seine Vor- Abschluss beste Chancen auf dem
bildung und Motivation gaben den Arbeitsmarkt. „Dann habe ich eine
Ausschlag für eine Umschulung zum anständige Ausbildung, eine geregelte
Industrieelektriker“, erinnert sich Arbeitszeit und kann meiner Tochter
Heidke an das Gespräch. „Das Al- etwas mehr bieten“, freut sich Reza
ter ist dabei das geringere Problem. Lashkari schon jetzt, „und ich bin
Im Gegenteil, Ältere sind gestande- wieder bei meinem ursprünglichen
ne Persönlichkeiten und lassen sich Beruf gelandet. Das ist sehr gut.“
Perspektive durch Umschulung
gen, die von der Wirtschaftsakademie
Schleswig-Holstein und der Technischen Akademie Nord gemeinsam in
Zusammenarbeit mit dem Jobcenter
angeboten werden: Maschinen- und
Anlagenführer sind überall dort gefragt, wo Produkte industriell gefertigt werden. Sie nehmen Anlagen in
Betrieb, prüfen und warten sie regelmäßig und reparieren defekte Maschinen. So können sie beispielsweise
in der Nahrungsmittel-, Metall- oder
Druckindustrie arbeiten.
Industrieelektriker werden in der
Betriebstechnik von Unternehmen
der Metall- und Elektroindustrie
eingesetzt. Sie produzieren oder bearbeiten elektrische Komponenten,
analysieren und prüfen Systeme und
Funktionen und führen Sicherheitsprüfungen durch. Als Elektrofachkräfte sind sie unter anderem im AnPraxisbezug wird groß geschrieben bei lagenbau, der Elektroindustrie und
den Umschulungen.
der Informationstechnik tätig.
tuellen Anforderungen der Betriebe
Rechnung zu tragen. Fachkräfte für
Metalltechnik stellen Bauteile, Baugruppen oder Konstruktionen aus
Metall her. Sie bearbeiten Metallteile
mit unterschiedlichen Verfahren und
montieren sie.
Alle Umschulungen sind anerkannte
Ausbildungsberufe und werden mit
einer Prüfung vor der Industrie- und
Handelskammer (IHK) zu Kiel abgeschlossen. Sie sind AZAV-zertifiziert
und können daher über einen Bildungsgutschein gefördert werden.
Mit dem neuen Know-how eröffnen
sich für die Umschülerinnen und
Umschüler sehr gute Perspektiven
für eine erfolgreiche Rückkehr in den
Beruf.
Start der 16-monatigen Umschulungen ist der 31. März. Interessierte
wenden sich bitte an ihre Integrationsfachkraft. Weitere Informationen
erhalten Sie bei Harriet Auel von der
Neue Möglichkeiten für die Rück- Ganz neu wurde 2013 der Ausbil- Wirtschaftsakademie, Tel. (04 31) 30
kehr in den Beruf – dies ermöglichen dungsberuf zur Fachkraft für Me- 16 – 155 oder per E-Mail: harriet.
im Frühjahr gleich drei Umschulun- talltechnik geschaffen, um den ak- [email protected].
Ausfüllhinweise ALG II: Ab April in 13 Sprachen
Schon für Deutsch sprechende Arbeitsuchende ist es
nicht immer ganz einfach, den „Antrag auf Leistungen
zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Zweiten
Buch Sozialgesetzbuch (SGB II)“ richtig auszufüllen.
Umso schwerer ist es für Menschen mit ausländischen
Wurzeln, die richtigen Angaben zu machen. Eine Hilfestellung sind fremdsprachige Ausfüllhilfen im Internet.
Schon jetzt stehen die Ausfüllhilfen in Englisch, Türkisch und Russisch zur Verfügung. Ab 1. April 2014
kommen noch 9 weitere Sprachen dazu, nämlich Arabisch, Spanisch, Französisch, Griechisch, Serbisch, Kroatisch, Italienisch, Polnisch und Portugiesisch.
Die Ausfüllhinweise finden Sie im Internetangebot
der Bundesagentur für Arbeit unter folgendem Pfad:
Startseite > Ausschreibungen-Formulare-Broschüren >
Formulare > Arbeitslosengeld II
Bildunterschrift (Ausfüllhinweise): Ein Klick auf das
grüne Fragezeichen im Antrag führt zu den Ausfüllhinweisen (auch in den Fremdsprachen).
Viele Frauen, die seit längerer
Zeit erwerbslos sind, leiden unter dem Gefühl von Isolation und
Perspektivlosigkeit. Sie haben
Angst vor Überforderungen und
Angst, nicht mehr gebraucht zu
werden. Damit einhergehen nicht
selten erhebliche psychosomatische Beschwerden.
Handwerkszeug und Übungsmöglichkeiten angeboten, die
persönliche Situation zu betrachten, Stimmungen zu beeinflussen
und eigene Kräfte zu mobilisieren. Ziel ist vor allem die Stärkung des Selbstwertgefühls und
der Mut zur veränderten Gestaltung des Alltags.
Das Gesundheitstraining „Mut
tut gut“ der Psychosozialen Frauenberatungsstelle „donna klara“
in Kiel will Frauen ermutigen,
neue Wege im Umgang mit solchen Gefühlen und Schwierigkeiten zu gehen. In einem 10-wöchigen Kurs werden Informationen,
Der nächste Kurs fi ndet vom 5.
Mai bis 10. Juli 2014 statt. Interessierte Frauen wenden sich bitte an ihre Integrationsfachkraft
oder an die Psychosoziale Frauenberatungsstelle „donna klara“.
Ansprechpartnerin ist Peggy Geers, Telefon 0431 / 55 793 44.
Ohne Termin im
Jobcenter
Sollten Sie nur etwas abgeben
wollen, nutzen Sie bitte auch den
Briefkasten des jeweiligen Jobcenters. Werfen Sie dort nur Kopien Ihrer Unterlagen mit Nummer Ihrer Bedarfsgemeinschaft
Damit Sie Ihre Angelegenheiten ein, da Originale aus organisatoschnell klären oder erledigen kön- rischen Gründen nicht zurückgenen und dabei möglichst wenig schickt werden können.
Wartezeit in Kauf nehmen müssen, beachten Sie bitte Folgendes: Sie haben sicher Verständnis,
dass der Donnerstagnachmittag
In der Zeit von 7:30 bis 10:00 Uhr für die Beratung von Berufstäwarten Sie meist nur kurz. Bit- tigen und Teilnehmern an Maßte melden Sie Ihr Anliegen bis nahmen und Projekten reserviert
spätestens 12:00 Uhr in der Ge- ist, da diese am Vormittag meist
schäftsstelle Ihres Jobcenters vor keine Termine wahrnehmen könOrt an, damit dies in dringen- nen. Bitte richten Sie sich darauf
den Fällen noch am gleichen Tag ein und nutzen die Vormittagsgeklärt werden kann. Wer nicht sprechzeit.
warten will oder nach 12:00 Uhr
kommt, erhält einen zeitnahen
Termin.
Sie haben Fragen zu Ihrem Bewilligungsbescheid? Sie wollen nur
Ihre Heizkostenabrechnung abgeben? Ihnen wurde zuwenig ALG II
berechnet?
Aktuelle Maßnahme-Starttermine vom
19. März 2014 bis 15. April 2014
Die Zugangsvoraussetzungen für die ausgewählten Förderungen sind
sehr unterschiedlich. Bitte informieren Sie sich bei einem Gesprächstermin in Ihrem Jobcenter vor Ort über weitere, für Sie besonders
geeignete Maßnahmen und Möglichkeiten.
Beginn
Inhalt
Zielgruppe
01.04.2014
3 Jahre
Ausbildung zur Altenpflegerin /
zum Altenpfleger
Arbeitsuchende mit Vorerfahrungen in diesem Bereich
und Interesse an einer Ausbildung. Vorausgesetzt werden ein Realschulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung.
01.04.2014
12 Monate
Ausbildung zur Altenpflegehelferin / zum Altenpflegehelfer
Arbeitsuchende mit Interesse an pflegerischen Tätigkeiten. Vorausgesetzt wird ein Hauptschulabschluss
mit abgeschlossener Berufsausbildung.
01.04.2014
6 Monate
Pflegeassistenz
Arbeitsuchende mit Interesse an pflegerischen Tätigkeiten. Vorausgesetzt werden ein Realschulabschluss
oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener
Berufsausbildung.
01.04.2014
4 Monate
Grundausbildung Sicherheitskraft
Arbeitsuchende, die mindestens 18 Jahre alt sind und
ein einwandfreies Führungszeugnis vorwiesen können. Vorausgesetzt werde Zuverlässigkeit und Lernbereitschaft.
28.04.2014
3 Monate
Logistik – Fachsprache Deutsch
Arbeitsuchende mit guten Deutschkenntnissen und
mit Interesse, als Kraftfahrerin / Kraftfahrer tätig zu
sein oder alternativ im Lagerbereich.
28.04.2014
1 Monate
Eignungsfeststellung für den Erwerb des FS Kl. B mit beruflicher
Qualifizierung
Arbeitsuchende, die einen Führerschein haben,
können den Führerschein Klasse B + individuelle
Zusatzqualifikationen (Lager, Logistik und Facilitymanagement) nach einem persönlichen Lehrplan
erwerben.
laufend
P.R.O.F.I., modulares Selbstlernen
Arbeitsuchende mit konkretem Qualifizierungsbedarf.
laufend
Schweißen
Zur Auffrischung und zum „Neueinstieg“; Kunden
sollten dann möglichst eine gewisse Berufserfahrung im metallverarbeitenden Bereich haben.
laufend
Kompass
Gaardener Familien im ALG II-Bezug, die bereits Erwerbseinkommen erzielen und vollständig beruflich
integriert werden möchten.
laufend
Bewerbungsbüro
Arbeitsuchende der Jobcenter Mettenhof, Gaarden
und Süd.
laufend
Existenzgründung „Leuchtturm“
Arbeitsuchende, die sich selbstständig machen wollen und eine konkrete Geschäftsidee haben.