Informationen Elstar mutanten

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Informationen Elstar mutanten
European
Fruit Magazine
Kostenlose Anhang EFM 8-2011 (32)
Elstar
Mit neuen Mutanten nach wie vor ein Star
Gerhard Baab
DLR Rheinpfalz; Kompetenzzentrum Gartenbau
Meckenheimer Straße 40; 53359 Rheinbach
[email protected]
language:
Die Mutantenfrage
Aus obstbaulicher Perspektive
Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ist für den Obstbauern das so genannte Pack out an gut verkaufsfähiger Ware
Aus Sicht der Konsumenten
Um die Verbraucherpräferenzen genauer kennen zu lernen
wurde vom DLR Rheinpfalz während der Landesgartenschau
in Bingen, im Oktober 2008, eine großangelegte KundenbeDarstellung 1: Welche Elstarmutante gefällt Ihnen am besten ?
- Prozentualer Anteil von 1840 Nennungen %
30
26,9
20,5
20
10,8
10
10,5
9,9
8,5
7,8
4,9
am
e
d
Re
Kr
Sc
Ex
c.
Fl
St
a
r
ho
f
El
s
br
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s
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am
a
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.Z
V.
d
Bo
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El
s
ta
r
0
d
Die Apfelsorte ’Elstar’ spielt in der gesamteuropäischen Apfelproduktion zwar nur eine marginale Rolle, in der Präferenz
deutscher Verbraucher liegt sie hingegen nach wie vor an erster
Stelle. Trotz leicht rückläufigen Apfelkonsums ist die Nachfrage
nach ’Elstar’ in den letzten Jahren sogar noch leicht angewachsen (Tabelle 1). Dieser Tatbestand ist der zunehmenden Nutzung
moderner Lagertechniken (DCA; SmartFresh) zu verdanken, letztendlich aber auch dem Bekanntheitsgrad und der Qualität der
Sorte selbst. Bei den meisten direkt absetzenden Betrieben ist
’Elstar’ immer noch die Nummer eins im Verkauf und im Handel
spielt sie nicht selten die Rolle des ‚Türöffners’ für andere Sorten.
Gerade das knappe Angebot in der Absatzsaison 2010/11 stellte den eigentlichen Wert der Sorte unter Beweis. Andererseits
leidet der Marktwert der Sorte ’Elstar’ seit einigen Jahren unter
zu niedrigen Auszahlungspreisen. In den Niederlanden hat sich
deshalb die Anbaukapazität nahezu halbiert und auch im restlichen Europa kam es zu einem Rückgang der Produktion.
Die Bedeutung der Sorte wird sich deshalb auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. Eine Reihe von Gründen spricht jedoch
dafür, dass ’Elstar’ auch weiterhin eine wichtige marktpolitische
Bedeutung behalten wird:
• Die hohe Geschmacksqualität der Sorte, ihr Bekanntheitsgrad
und ihre Beliebtheit.
• Bei der Sorte ’Elstar’ wird es kein Überangebot geben, denn
der Anbau der Sorte bleibt auf Mitteleuropa beschränkt.
• Derzeit ist keine neue Sorte in Sicht, die dem Marktsegment
der Sorte ’Elstar’ ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Auch
die neuen Sorten ’Zari’, Rubens® und Junami®, in denen ’Elstar’
als Elternteil steckt, werden sie nicht vollständig ersetzen.
Vor diesem Hintergrund sollten die traditionellen ’Elstar’- Anbaugebiete rechtzeitig Konzepte für die Weiterbewirtschaftung
der Sorte entwickeln. Ansonsten drohen die Bestände, aufgrund
der derzeitigen Preis-Absatz-Misere, zu überaltern. Dazu ist ein
umfassendes Qualitätsmanagement rund um die Sorte erforderlich, was mit der gezielten Neupflanzung leistungsfähiger,
attraktiver Mutanten beginnen müsste und über konsequente
Kulturtechniken zu modernsten Lagerstrategien reichen sollte.
entscheidend. Bei der Sorte ’Elstar’ bemisst sich dieses am prozentualen Anteil an Früchten.
• mit einem Kaliber von 70-85 mm Fruchtdurchmesser (am besten 75-80 mm)
• mit mehr als 50 % besser 75 % sortentypischer Deckfarbe,
• ohne Berostung auf der Fruchtoberfläche.
Die ‚optimale’ Elstarmutante sollte einen möglichst hohen Anteil 1.
Pflücke garantieren (frühe Marktbeschickung, Lagereignung) und
darüber hinaus in zwei Pflückdurchgängen vollständig beerntet
werden können. In den zurückliegenden zwanzig Jahren dominierte die Mutante ’Elshof’ den Anbau von ’Elstar’. Auf Standorten
mit suboptimaler Deckfarbenausbildung (Norddeutschland, Hagelnetze) nimmt mit zunehmendem Baumalter jedoch auch bei
’Elshof’ der Anteil zweiter und dritter Pflücke zu und damit der
Prozentsatz schlechter vermarktungs- und lagerfähiger Partien.
Aufgrund dessen nahm in den vergangenen Jahren der Anbau
vollflächig, dunkelroter Mutanten zu (Tabelle 2c). Da sie jedoch
nicht mehr ganz sortentypisch aussehen geht die Suche nach
einer farblich verbesserten aber nach wie vor zweifarbigem Elstarmutante weiter.
Re
Derzeitige Marktposition der Sorte
’Elstar’
fragung durchgeführt. Zu diesem Anlass wurde den Besuchern
Darstellung
/ Figuur 2Die Teilnehmer sollten
eine Mutantenausstellung
präsentiert.
t/ha
2010
2009
2008
2007
2006
2005
auf
80 einem Auswertungsbogen zwei Mutanten ankreuzen, die
ihnen
am besten gefielen. Das Ergebnis der insgesamt 1840
70
19,84
Nennungen
ist in Darstellung
1 aufgeführt. Demnach stuften
60
50
14,34
16,60
12,19
Tabelle1: Käufe von privaten Haushalten einiger Sorten in % zum40
Gesamtverbrauch29,46
pro Haushalt und Jahr von 1992 – 19,50
2010
Sorte/Jahr
Insgesamt (kg/HH)
1992
1996
19,8
21,3
darunter in %
30
20
10
0
8,09
22,3
10,61
1,99
Red Elstar
Jonagold-Gruppe
9,4
18,5
’Elstar’
8,1
13,1
14,8
’Braeburn’
1,7
6,8
9,7
’Gala’
2,5
6,8
19,2
100%
Quelle: GFK im Auftrag der AMI
2
22,06
2000
G. Baab- KoGa- DLR Rheinpfalz
80%
60%
2006
9,27
10,59
22,1
4,84
Redstar
18,0
9,6521,5
3,07
Armhold
14,9
18,5
21,22
8,61
8,73
3,66
Bougie
16,2
7,0
50-75%
12,2
12,3
19,5
3,81
4,59
9,89
Van Vliet
17,2
15,0
25-50%
8,9
201011,83
21,1
Darstellung / Figuur
14,0
14,5 3
>75%
9,5
21,80
2004
9,35
11,4
14,5
0-25%
10,7
19,7
33,9
48,4
48,0
41,9
25,7
Elanared*, Van der Grift*, Schrama*, Ecks* usw). Andere genießen
entweder richtigen Sorten- oder lediglich einen Markenschutz.
Obstbauliche Leistungsfähigkeit der
verschiedenen Mutanten
Welche Elstarmutante gefällt Ihnen am besten? Infostand auf der
LGS Bingen
Baab
Im Folgenden sind die Massen- und Qualitätserträge des Elstarmutantenvergleich (Klein-Altendorf) aufgeführt. Aus Platzgründen konnten lediglich die Ergebnisse von 15 Mutanten dargestellt werden, denn einige Mutanten werden mittlerweile gar
nicht mehr vermehrt.
Der Ergebnisteil beschränkt sich auf die wichtigsten und repräsentativsten Resultate. Sie stammen ausschließlich aus dem mit
Hagelnetz geschützten Quartier.
Erträge und Qualitäten hellroter Mutanten
Wichtige Elstarmutanten und Lizenzinhaber
Die derzeit wichtigsten Mutanten der Sorte ’Elstar’ sind in Tabelle 2a-c aufgeführt. Die Einteilung in die drei Farbkategorien
erfolgte anhand eines Mutantenvergleichs der im Januar 2004 im
Versuchsbetrieb Klein-Altendorf angelegt wurde. Dabei wurden
bei der ersten Pflanzung insgesamt 25 Mutanten aufgepflanzt.
Von jeder Mutante wurden spiegelbildlich 10 Bäume innerhalb
und 10 Bäume außerhalb eines Hagelnetzes angelegt. Zwei Jahre später wurden weitere, neue Mutanten nach dem gleichen
Muster daneben gepflanzt, u. a Elanared*, die Prüfmutante Stechmann*, ’Lucky Star’, Elstar PCP® und Elrosa®. Die Beurteilung der
Deckfarbe erfolgte jährlich zum Zeitpunkt der physiologischen
Reife sowie im Winter nach der Auslagerung.
Normalerweise sollten alle Mutanten einen Sortennamen tragen.
Bei verschiedenen im Text aufgeführten Mutanten handelt es sich
teilweise um Prüfnummern (Kressbronn*, Stechmann*). Einige
besitzen gar keinen richtigen Sortenschutz, sondern stellen in
Absprache mit dem Sorteneigentümer (Plant Research International; NL) eine Art ‚Hausmarke’ des Baumschulers dar. Die Mutante
läuft dann in Einvernehmen mit PRI lizenzrechtlich unter dem
Dach von ’Elstar Standard’ oder ’Elshof’ mit dem vom jeweiligen
Besitzer ausgewähltem Markennamen (z. B. Armhold*, Primstar*,
%
Unter
den hellroten Mutanten nahm die Standardmutante ’Red
30
26,9
Elstar’ im Prüfzeitraum 2005-2010 die Spitzenposition im Massenertrag (pro Hektar
und Fruchtgewicht) ein. Im Vergleich
20,5
%
20 Deckfarbenausbildung zählte 2009 und 2010 die Mutante
der
30
26,9
’
Redstar’ zu den Spitzenreitern. Zusammengefasst schnitt deshalb
’
’
Redstar
von 2005-2010
kumulierten
Qualitätser10,8bezüglich des
10,5
20,5
9,9
10
20
7,8
trags (Anteil 70-85mm > 50% Deckfarbe) besser ab als ’Red8,5
Elstar.
4,9
e
Fl
d
Ex
Sc
am
ar
St
sh
El
hr
a
ro
sb
d.
8,5
7,8
of
m
a
nn
lm
Za
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Bo
V.
4,9
ug
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st
El
d
10,5
9,9
c.
10,8
0
10
70
60
t/ha
80
50
70
40
60
30
50
20
40
10
300
20
10
0
2010
16,60
22,06
16,60
8,09
10,61
22,06
1,99
Red8,09
Elstar
10,61
1,99
Red Elstar
2008
2007
e
Re
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ar
2006
d
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c.
El
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Kr
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sb
Darstellung / Figuur 2
2009
Re
es
lm
d.
Za
ie
ug
2010
V.
t/ha
80
Bo
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El
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Kr
Re
Darstellung 2: Kumulierter Qualitätsertrag hellroter Mutanten
0
(70-85
mm, >50% Deckfarbe) von 2005-2010
Re
die Befragten vor allem die hell-dunkelrot gestreiften Mutanten
Kressbronn* und ’van der Zalm’ mit Abstand am attraktivsten
ein. Als Begründung wurde oft angeführt, dass sie am ‚Elstartypischsten’ aussehen würden und dass die Streifung einen lebendigeren Eindruck hinterlässt. Wird der Farbton allerdings zu
dunkel (Schrama*) so fallen die Früchte in der Gunst der Befragten
wieder ins Mittelmaß zurück. Die Mutanten ’Elshof’ und Bougie®
wurden von den meisten als Normal eingestuft. Aufgrund ihrer
Bekanntheit werden beide von vielen Verbrauchern schon als
’Standard Elstar’ betrachtet. Im Gegensatz dazu rangierten die
flächig dunkelroten und vor allem der dunkelbraunrote Excellent
Star® in der Verbrauchergunst auf den letzten Plätzen, häufig mit
dem Hinweis auf ihr untypisches Aussehen.
Fazit: Die Verbraucher bevorzugen zweifarbige Mutanten mit
sortentypischer Deckfarbe. Als sortentypische Deckfarbe gilt
für einen Teil der Konsumenten ein flächiges hellrot oder helldunkelrot. Für die meisten Konsumenten ist der hellrot oder helldunkelrot gestreifte ’Elstar’ am charakteristischsten.
2005
Darstellung / Figuur 2
19,84
2009
2008
2007
2006
14,34
12,19
2005
29,46
19,84
19,50
9,35
29,46
10,59
4,84
21,80
21,22
14,34
9,27
12,19
8,61
9,65
21,80
3,07
8,73
21,22
3,66
Armhold
9,27
Bougie
8,61
11,83
3,81
4,59
19,50
9,89
8,73
3,66
11,83
Van Vliet
3,81
4,59
9,89
Darstellung
/ Figuur 3 Bougie
Redstar
Armhold
Van Vliet
9,35
Redstar
10,59
4,84
9,65
3,07
Darstellung
bei25-50%
hellroten Mutanten
im
>75%3: Anteil Deckfarbe
50-75%
0-25%
100%2010 7,0
Jahr
8,9
12,3
14,5
80%
100%
60%
80%
40%
33,9
>75%
7,0
20%
48,0
8,9
41,9
48,4
31,7
48,0
35,9
41,9
37,2
50
0-25%
25,7
19,7
25,7
51,0
7,7
7,2
6,4
3,6
Red Elstar
Redstar
31,7
Armhold
35,9
Bougie
37,2
51,0
Van
Vliet
7,7 Darstellung7,2
/ Figuur 4 6,4
2009
2008
2007 Bougie
2006
Redstar
Armhold
2005
Van Vliet
Red 2010
Elstar
80
70
t/ha
60
90
14,5
19,7
17,0
42,1
17,0
0%
t/ha
90
48,4
12,3
33,9
42,1
60%
20%
40%
0%
Darstellung / Figuur 3
50-75%
25-50%
2010
18,83
2009
3,6
Darstellung
/ Figuur 4
19,88
G. BaabKoGa- DLR Rheinpfalz
2008
2007
2006
2005
16,54
3
Tabelle 2: Wichtige Elstarmutanten, Farbliche Zuordnung und Lizenzinhaber
a, Hellrote Mutanten
DECKFARBE
SORTENNAME
MARKENNAME
LIZENZINHABER
’ELSTAR’
ELSTAR
VAN VLIET®
PRI, NL
PRI, NL+ BS
R. NICOLAI, B
’LUCKY STAR’
(van Kampen)
VOGELAAR
VREDEHOF, NL
40-50
’REDSTAR’
VALOIS, F
50-70
’RED ELSTAR’
(Michielsen)
PRI, NL
40-60
ELSTAR
ARMHOLD*
ELSTAR
BOUGIE®
PRI, NL +
BS ARMHOLD, D
PRI, NL+
BS CAROLUS, B
Anteil
in %
30-50
40-50
50-70
50-70
Typ
gestreift
gestreift(flächig)
gestreift
Sonstiges
feine Streifung
feine Streifung
feine Streifung,
spätreifend
aufrecht wachsend
gestreiftflächig
flächiggestreift
flächiggestreift
Chimären,
einzelne Früchte dunkler
flächig
Streifung: fein-mittel
b, Hellrot-dunkelrote Mutanten
DECKFARBE
SORTENNAME
MARKENNAME
LIZENZINHABER
Anteil
in %
Typ
Sonstiges
’ELSHOF’
PRI, NL
50-70
flächiggestreift
’ELSHARD’
Gebr. Oostveen +
BS van Diepen, NL
50-70
flächig-gestreift
EXCELLENT
STAR®
BOEREKAMP
BS VAN RIJN,VERBEEK,
HILLEBRAND, NL
40-60
Flächig
ELSTAR ECKS*
BS ARMHOLD, D
50-70
Flächig
60-80
Flächig
etwas bräunlich
60-80
Gestreift
feine Streifung
60-80
Gestreift
feine Streifung
BS
LIGONNIERE, F
60-80
gestreift
feine Streifung
PRI, NL
60-80
flächiggestreift
feine Streifung,
Chimären
60-80
gestreift
Streifung: fein-mittel
60-80
flächig
flach,
aufrechter Wuchs
’ELSTAR BOEREKAMP’
’ELSTAR
ZWEEREN’
ELROSA®
’ELSTAR VAN DER ZALM’
’ELSTAR STECHMANN’
’DALISTAR’
ELANARED*
KRESS-BRONN*
’ELSTAR PALM’
ELSTAR
PCP®
ZWEEREN, NL
BS VERBEEK, NL
VOGELAAR
VREDEHOF, NL
BS VERBEEK, NL
JACOB STECHMANN;
NEUENKIRCHEN, D
PRÜFMUTANTE
KoGa
P. u C .PALM, D
BS BOTDEN & van WILLEGEN,
NL
höhere Festigkeit;
spätreifend aufrechter
Wuchs
bräunlich,
spät
reifend
bräunlich, spätreifend
aufrechter Wuchs
c, Dunkelrote Mutanten
DECKFARBE
SORTENNAME
MARKENNAME
ELSTAR SCHRAMA*
’RED FLAME’
’ROELSTAR’ (=ROELSE)
’RED ELSWOUT’
BEL-EL®
ELSTAR VAN DER
GRIFT*
ELNICA®
’GROENHOF’
LIZENZINHABER
PRI, NL+
BS SCHRAMA, NL
BS R.NICOLAI, B
BS FLEUREN, NL
BS MORREN, B
PRI,NL+
BS VERBEEK, NL
BS R.NICOLAI, B
(* Prüfnummern oder Mutanten ohne eigenständigen Sorten- oder Markenschutz)
4
G. Baab- KoGa- DLR Rheinpfalz
Sonstiges
Anteil
in %
Typ
60-80
gestreift
grobe Streifung
80-100
80-100
80-100
flächig
flächig
flächig
Leichter
Silberschleier!
80-100
flächig
80-100
flächig
Deutlicher erkennbar als auf
weniger intensiv gefärbten
Mutanten
20,5
20
10,8
10
10,5
9,9
10,8
8,5
7,8
4,9
10,5
e
Fl
am
St
ar
e
Re
d
c.
Fl
am
St
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Re
d
c.
Kr
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V.
Za
d.
V.
gi
e
Bo
u
gi
e
Bo
u
Re
d
El
st
ar
Re
d
El
st
ar
9,9
bei
die dort
8,5 bis10 Neupflanzungen am Bodensee nach und nach
7,8
her
0 dominierende
4,9 Mutante ’Red Elstar’.
Die von dem Altländer Obstbauern Jacob Stechmann aus dem
0
’Standard
Elstar’ selektionierte virusfreie Mutante ’Stechmann’
ähnelt im Aussehen der Mutante ’van der Zalm ’vf und steht ihr
im Ertragsverhalten in nichts nach.
Darstellung / Figuur 2
t/ha
2010
2009
2008
2007
2006
2005
Die
80 neue noch nicht virusfreie Mutante ’Elstar PCP’ gehört vom
Darstellung / Figuur 2
äußeren
Erscheinungsbild in das gleiche Segment wie ’Elshof’. Die
70
t/ha
2010
2009
2008
2007
2006
2005
19,84
80
Früchte
sind nach wie
vor zweifarbig, allerdings flacher gebaut.
60
Red Elstar - bisher neben Elshof die meistvermehrte Elstarmutante.
Baab
14,34
Pro
und Baum setzt
’PCP’ etwas
16,60
70
50 Blütenbüschel
12,19weniger Früchte
19,84
’
’
an60
als
Elshof
,
was
bessere
Fruchtkaliber
und
eine intensivere
29,46
19,50
40
21,80
14,34
16,60
Deckfarbe
zur
Folge
hat
(Darstellung
6).
Der
etwas
schwächere
21,22
22,06
50
12,19
30
11,83
Fruchtansatz
kann zu
einem gleichmäßigeren Ertragsverhalten
29,46
19,50
40
9,35
20
9,27
8,61
8,09
3,81
21,80
21,22
22,06
beitragen.
Die
Ausdünnungsstrategie
muß
entsprechend
4,59 vor30
10,59
10
8,73
9,65
10,61
11,83
9,89 die
4,84
3,66
sichtiger
gestaltet werden.
Nach3,07
ersten Eindrücken
wachsen
1,99
9,35
200
9,27
8,61
8,09
3,81
Bäume
etwas stärker.
10,59
Redstar
Armhold
Bougie
Van4,59
Vliet
10 Red Elstar
10,61
1,99
0
8,73
3,66
9,65
3,07
4,84
9,89
stellte sich
im UntersuchungsBei der
Mutante
Excellent
Star
Red
Elstar
Redstar
Armhold
Bougie
Van Vliet
/ Figuur 3
zeitraum lediglich eineDarstellung
mittlere Deckfarbenintensität
(40-60%)
>75%
50-75% Argument
25-50%
0-25% dieser
ein. Das eigentlich
wichtigste
für den Anbau
100%
8,9
12,3
Darstellung
/ Figuur
3
14,5
Mutante ist7,0deren 8-10
Tage spätere
Reife.
Während die
19,7 erste
>75%
50-75%
25-50%
0-25%
Pflücke
einen
noch
attraktiven
(rosa)rotton
aufweist,
bleiben
bei
80%
33,9
100%
7,0
8,9
12,3
14,5
25,7
der zweiten Pflücke nicht
wenige
Früchte in41,9einem eher
48,0
19,7 unan48,4
60%
80%
sehnlichen
braunen rotton stecken. Das Farbproblem verstärkt
33,9
®
25,7
48,0 mit den
zeitgleich
anderen Elstarmusich
Excellent Star
41,9
48,4
40%wenn 42,1
60%
tanten, d.h. zu früh gepflückt wird. Dadurch wird auch die
innere
51,0
35,9
37,2
31,7
20%
Qualität
in42,1
Mitleidenschaft gezogen. Die Früchte von Excellent
40%
®
17,0
Redstar - gestreift, flach, attraktiv.
Baab
Erträge und Qualitäten hell-dunkelroter
Mutanten
Unter den hell-dunkelroten Mutanten zeigte sich die Mutante
’
Elshof’ im Prüfzeitraum 2005-2010 bezüglich Massenertrag und
Fruchtgewicht am leistungsfähigsten. Nicht zuletzt deshalb stellte ’Elshof’ für viele Obstbauern (und Konsumenten) nach wie
vor eine Art ’Standard Elstar’ dar. In Bezug auf die Deckfarbenausbildung wurde ’Elshof’ von den nicht virusfreien Mutanten
Kressbronn* und ’van der Zalm’ übertroffen. In der Summe
der Ertrags- und Qualitätsparameter (Anteil 70-85mm > 50%
Deckfarbe) präsentierte sich Kressbronn* in dieser Gruppe als
beste Mutante. Sie wurde 2008/09 virusfrei gemacht und wird
demnächst unter einem neuen Sorten- bzw. Markennamen im
Rheinland angebaut und vermarktet werden.
’
Van der Zalm’ erbrachte in dieser Farbgruppe die niedrigsten
Erträge und Fruchtgrössen, was auf den Virusstatus des ursprünglichen Prüfmaterials (vt) zurückzuführen ist. Hinsichtlich der Deckfarbenausbildung übertraf ’van der Zalm’ zusammen mit der
Mutante Kressbronn* alle anderen sehr deutlich. Mittlerweile
ist die Mutante ’van der Zalm’ virusfrei erhältlich. Nach unseren
ersten Eindrücken ist sie nun mindestens so leistungsfähig wie
’Elshof’. In einem neueren Leistungsvergleich mit virusfreiem
Pflanzmaterial (Darstellung 6) liegt ’van der Zalm’ auf gleichem
Niveau wie ’Elshof’. Sie blieb nach der Virusfreimachung farblich
stabil und ist tendenziell etwas heller (‚freundlicher’) rot einzustufen als ’van der Zalm’ vt. ’Van der Zalm’ ersetzt mittlerweile
0%
20%
7,7
31,7
7,2
35,9
51,0
3,6
6,4
37,2
Darstellung
4: Kumulierter
Qualitätsertrag
hell-dunkelroter
Red Elstar
Redstar
Armhold
Bougie
Van Vliet
17,0
7,2
6,42005-2010
Mutanten
(70-85 mm,7,7>50% Deckfarbe)
von
3,6
0%
t/ha
90
80
t/ha
70
90
60
80
50
70
Red Elstar
Redstar
Armhold
Darstellung
/ Figuur 4 Bougie
2008
2007
2006
2010
2009
2010
2009
Darstellung / Figuur 4
2008
2007
19,88
19,88
30,41
16,66
21,85
18,83
20
40
10
30
10
0
9,08
16,54
31,63
20,56
9,08
16,16
16,66
3,75
6,91
16,16
4,81
30,41
13,56
9,60
0,72
3,75
Excellent
6,91
Star
4,81
8,34
Kressbronn
Van der
4,66
Zalm
5,76
8,11
Ecks
7,75
Elshof
Excellent
Kressbronn
Van der
Ecks
7,32
21,85
9,60
0,72
7,32
Elshof
0
20
2005
16,54
18,83
40
60
30
50
2006
Van Vliet
2005
31,63
12,64
8,34
8,11
5,33
20,56
6,05
4,66
5,76
12,64
7,75
13,56
5,33
6,05
Darstellung 5: AnteilStar
Deckfarbe bei hell-dunkelroten
MutanZalm
Darstellung / Figuur 5
ten Im Jahr 2010
>75%
100%
40%
60%
50
60
47,9
33,2
33,2
Elshof
0%
t/ ha
60
70
18,1
47,9
50,0
20%
40%
t/ ha
70
50-75%
9,3
50,0
60%
80%
Elshof
26,9
26,9
Excellent
Star
0-25%
30,5
25-50%
0-25%
69,4
68,4
69,4
68,4
28,0
27,0
30,5
48,5
48,5
19,7
2,0
3,6
28,0
Kressbronn
27,0
Van
der
Zalm
3,6
2,0
Ecks
19,7
Excellent Kressbronn
Van der
Darstellung / Figuur 6
Star
Zalm
202
201
183
202
183
25-50%
Darstellung / Figuur 5
18,1
>75%
80%
100%
0%
20%
50-75%
9,3
Darstellung / Figuur 6
165
G. Baab- KoGa-201
DLR
165
t/ ha
Ecks
g/Frucht
g/vrucht
220
192
g/Frucht
g/vrucht
Rheinpfalz
220
192
150
g/Frucht
g/vrucht
5
Elshof – nach wie vor wichtiger Standard.
Baab
Elstar PCP® – verbesserter Elshof, mehr Farbe, besseres Kaliber.
Baab
Van der Zalm – fein gestreift, viel Deckfarbe, attraktiv.
Baab
Elstar Stechmann – fein gestreift, viel Deckfarbe, attraktiv.
Baab
Excellent Star® – flächig, rot-braunrot, spätreifend.
Baab
Elstar Kressbronn – kräftige Streifung, viel Deckfarbe, attraktiv.
Baab
6
G. Baab- KoGa- DLR Rheinpfalz
Red Elstar
20%
17,0
0%
t/ha
2010
90 Red Elstar
Redstar
31,7
Armhold
35,9
Bougie
37,2
7,7 Darstellung
7,2/ Figuur 4 6,4
2009
2008
2007
2006
Redstar
Armhold
Bougie
51,0
Van
Vliet
3,6
2005
Van Vliet
80
70
t/ha
60
90
50
80
40
70
30
6020
2010
19,88
Darstellung
/ Figuur 4
16,54
2008
2007
2006
2009
18,83
16,66
21,85
7,32
18,83
9,60
0,72
5010
40 0
21,85
Elshof
30
20
7,32
10
0
13,56
3,75
6,91
16,66
4,81
8,34
30,41
7,75
Excellent
16,16
Star
9,08
31,63
19,88
16,16
3,75
6,91
4,81
9,60
0,72
30,41
20,56
16,54
12,64
8,11
5,33
9,08
6,05
4,66
5,76
31,63
Kressbronn
Van der
Zalm
13,56
20,56
Ecks
12,64
8,34
Ecks
0-25%
18,1
80%
30,5
Darstellung / Figuur 5
50,0
Erträge und Qualitäten dunkelroter
Mutanten
8,11
5,33
6,05
4,66
5,76
7,75
Darstellung / Figuur 5
Elshof
Excellent
Kressbronn
Van der
>75%
50-75%
25-50%
Star
Zalm
100%
9,3
2005
68,4
69,4
60% Elrosa®
47,9
Elstar
viel
Deckfarbe. 0-25%
>75%– flächig, rosa(braun)rot,
50-75%
25-50%
100%
9,3
48,5 Baab
18,1
40%
30,5
80%
33,2
26,9
20%
27,0
28,0
68,4
50,0
69,4
19,7
60%
47,9
Darstellung
6: Kumulierter
Ertrag
2,02008-2010
3,6 und durchschnit0%
48,5
tliches Fruchtgewicht
neuer Elstarmutanten
Elshof
Excellent Kressbronn
Van der
Ecks
40%
Pflanzung: Februar 2007
Star (Stechmann 2008)
Zalm
33,2
20%
t/ ha
0%
70
60
30
183
Elshof
202
Excellent
Star
202
201
Van der
Zalm
Kressbronn
165
g/Frucht
19,7
3,6
g/vrucht
220
192
Ecks
80
165
36,0
32,1
29,1
t/ ha
23,2
g/Frucht
g/vrucht
44,9
150
10
80
36,0
Elshof
29,1
PCP
10
Elanared
Stechmann
23,2
(2008)
32,1
Van der
Zalm
-60
10
Darstellung / Figuur 7
0-50%
-60
Stechmann Van der
(2008) Mutanten
Zalm 2010
21,7
Darstellung 7: Anteil Deckfarbe
bei neuen
34,3
80%
53,5
54,2
Darstellung / Figuur 7
48,1>75%
0-50%
50-75%
60%
100%
52,6
11,7
21,7
45,3
34,3
40%
80%
53,5
54,2
36,4
38,1
48,1
40,2
20%
60%
25,6
20,4
52,6
10,1
7,7
0%
45,3
40%
Elshof
PCP
Elanared Stechmann
Van der
Zalm
36,4
38,1
Darstellung / Figuur 8
40,2
20%
t/ha
2010
2009
2008
2007
2006
2005
25,6
120
20,4
10,1
7,7
0%
100
Elshof
PCP
Elanared Stechmann
Van der
21,92
Zalm
20,62
14,93
80
20,05
Darstellung /17,67
Figuur 8
t/ha60
39,07
36,27
2010
2009
2008
2007
2006
2005
27,14
37,23
120
26,38
40
22,44
18,45
100
18,33
17,28
15,68
20
7,44
6,82
0
Im Vergleich der Qualitätserträge übertreffen die dunkelroten
Mutanten aufgrund ihres hohen Deckfarbenanteils alle anderen.
Unter den dunkelroten Mutanten wurden im Untersuchungszeitraum bei ’Roelstar’ die höchsten Tonnagen registriert. Über
die gesamte Standzeit der Versuchsbäume wurde der höchste
Pack out (Anteil 70-85mm > 50% Deckfarbe) bei der Mutante
’
Red Flame ’ ermittelt. Der Anteil erster Pflücke liegt bei allen
dunkelroten Mutanten in den ersten Ertragsjahren bei nahezu
100%. Der Anteil zweiter .Pflücke beläuft sich auf 10-maximal
30 %. Selbst ungünstig positionierte Früchte der zweiten Pflücke besitzen mindestens 50 % Deckfarbe. Eine dritte Pflücke fällt
nicht an. Auch unter sehr grenzwertigen Standortverhältnissen
z. B. unter Hagelnetzen bieten diese Mutanten die Gewähr für
eine hohe Deckfarbenausbeute.
150
g/Fruchtg/Frucht
g/vruchtg/vrucht
220
192
201
44,9
183
40
10
20
27,0
2,0
Darstellung / Figuurt/
6 ha
50
20
30 0
28,0
Darstellung / Figuur 6
60
50
t/ ha
70
40
26,9
Star® sind untypisch hoch gebaut, wodurch insgesamt ein nicht
gerade ’Elstar’- charakteristisches Aussehen der Mutante resultiert.
Nach bisherigen Beobachtungen hat die neue Mutante Elrosa®,
bezugnehmend auf äußere Fruchtmerkmale, eine gewisse Ähnlichkeit mit Excellent Star®. Auch sie ist sehr hochgebaut und
weist eine rosarot (-bräunliche) Deckfarbe auf. Die Deckfarbe
macht aber insgesamt einen etwas freundlicheren Eindruck
(weniger bräunlich) und ist deutlich umfassender ausgeprägt
(60-80%). Außerdem zeigt sie ein normales Reifeverhalten.
>75%
100%
Elshof 11,7 PCP
9,55
10,32
20,62
50-75%
Elanared
6,35
21,92
Elstar Schrama - grob gestreift, leichte Chimären, intensiv rot-dunkelrot Baab
Red Flame - Spitzenreiter unter den flächig dunkelroten Mutanten
Baab
G. Baab- KoGa- DLR Rheinpfalz
7
40%
20%
20%
0%
40,2
25,6
40,2
38,1
36,4
38,1
36,4
20,4
10,1
7,7
25,6
Darstellung
8: Kumulierter
Elshof
PCP
45,3
20,4
Qualitätsertrag
dunkelroter
Elanared Stechmann
Van
der Mu10,1
7,7
Zalm
tanten
(70-85
mm,
>50%
Deckfarbe)
0%
Elshof
t/ha
120
t/ha
100
120
80
100
PCP
Elanared
Darstellung
/ Figuur 8 Stechmann
2010
2009
2008
2007
Darstellung / Figuur 8
2006
Van der
Zalm
2005
2010
2009
2006
2005
40
60
20
40
14,93
37,23
20,62
36,27
37,23
17,28
36,27
18,45
21,92
17,67
20,05
21,92
39,07
17,67
26,38
15,68
26,38
7,44
10,32
18,45
5,54
9,55
3,65
17,28
0
20
2007
20,62
14,93
60
80
2008
11,47
15,68
20,05
27,14
39,07
18,33
27,14
22,44
6,35
7,32
18,33
6,82
22,44
12,10
7,44
6,82
10,32
Van
der
Schrama
Red6,35
Flame
Elnica
7,32
5,54
12,10
11,47
Grift
0
Roelse
Van der
Schrama
Elnica
Darstellung
/ Figuur 9Red Flame
Darstellung 9: AnteilGrift
Deckfarbe bei dunkelroten Mutanten 2010
>75%
50-75%
25-50%
0-25%
100%
Darstellung / Figuur 9
9,55
Roelse
3,65
100%
80%
80%
60%
60%
40%
40%
20%
20%
0%
>75%
50-75%
79,3
78,6
79,3
78,6
14,6
15,6
14,6
15,6
25-50%
71,4
71,4
24,3
0-25%
80,3
85,1
80,3
85,1
14,7
24,3
11,7
Roelse
Van der
Grift
Schrama
Red Flame
14,7
11,7
Elnica
Roelse
Van der
Grift
Schrama
Red Flame
Elnica
0%
Weitere Qualitätskriterien
Reife
Unter den in Prüfung stehenden Mutanten befanden sich einige mit einem signifikant früheren Reifebeginn, z.B ’Elstar Sonntag’, AW2* vt, der weniger auf einer genetischen Veränderung
beruht, sondern vielmehr auf den virusstatus zurück zu führen
ist. Deshalb verloren die ’Mutanten’ diese Eigenschaft sobald sie
virusfrei gemacht wurden.
Betrachtet man sich den Stärkeabbau der in Klein-Altendorf geprüften Mutanten zum Zeitpunkt der physiologischen Reife so
fällt folgendes auf (Darstellung 10):
• Die Reifezeiten variieren innerhalb des Betrachtungszeitraumes 2008-2010, was primär auf die jeweilige Behangdichte
zurückzuführen ist.
• Der Erntebeginn einzelner Mutante setzt regelmäßig früher
ein, vornehmlich bei ’Redstar’ und Armhold*. Bei anderen
wiederum beginnt die Reife regelmäßig später, vor allem bei
Excellent Star®, Elnica®, ’Red Flame’, ’Roelstar’, Bougie®, Ecks*. Bei
den dunkelroten Mutanten gelangen im Rahmen der Probenahme zwangsläufig zu unreife Früchte in die Reifebewertung,
weshalb sie (unzulässigerweise) als spätreifend ausgewiesen
werden.
• Der gemessene Stärkeabbauwert sagt etwas über den aktuellen Reifezustand aus, nicht jedoch über die Reifeentwicklung
während der Ernte. Hinsichtlich der ‚Durchreife’ verhalten sich
die Mutanten etwas unterschiedlich. Die signifikant langsamste Reifeentwicklung während der Ernte konnte bislang bei
’Lucky Star’ und vor allem bei Excellent Star® beobachtet werden. Aufgrund dessen beginnt bei dieser Mutante der erste
Pflückdurchgang tatsächlich erst 8-10 Tage später. Eine etwas
schnellere Durchreife ist bei den hellrot gestreiften Mutanten
’Redstar’, ’van der Zalm’ und Kressbronn* festzustellen. Lässt
man diese Mutanten zu lange am Baum hängen, büßen sie
rasch ihren hellroten Farbton, ihre Streifigkeit und damit ihre
Attraktivität ein.
Eine erfolgreiche Qualitätsproduktion setzt die Beerntung zur
optimalen physiologischen Fruchtreife voraus. Gerade bei der
Sorte Elstar verläuft dieser Prozess verhältnismäßig uneinheitlich,
d.h. ungeachtet der Mutante, wird jede Frucht einzeln in die Reife
entlassen. Beim ’Standard Elstar’ sind deshalb 4-5 Pflückdurchgänge erforderlich, bei vollroten Mutanten werden reife und
unreife Früchte zwangsläufig zusammen geerntet. Wünschenswert sind deshalb zweifarbige Mutanten bei denen genügend
Deckfarbe zur physiologischen Reife vorliegt und deren Reifegrad vom Pflücker (und später vom Konsumenten) anhand der
noch vorhandene Grundfarbe beurteilt werden kann.
Sortentypische Fruchtform
Der Umfang und auch die Stabilität einer Mutation steht in engem Zusammenhang mit der Menge mutierter Zellen bzw. ob
die Meristemschicht(en) im Sprossscheitel gleichmäßig oder
nur teilweise betroffen sind. Bei sehr weitgehenden Mutationen
unterscheiden sich die Mutanten nicht nur im Fruchtäußeren
sondern durchaus auch im Wuchs- Ertrags- und Reifeverhaltenverhalten (Elstar Ecks*, Elstar PCP®, Excellent Star®). Normalerweise beschränken sich die Veränderungen auf Fruchtfarbe
und -form. Die Sortentypische Fruchtform eines ’Elstar’ ist eher
Darstellung 10: Stärkeabbau zum Zeitpunkt der physiologischen Reife bei verschiedenen Elstarmutanten 2008-2009-2010
3,5
28-08-2008
27-08-2009
06-09-2010
3
2,5
2
1,5
8
Darstellung / Afbeelding 11
a
Sc
hr
am
ks
Bo
ug
ie
Kr
es
sb
ro
nn
Ec
Ro
el
se
Fl
am
e
Re
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Sc
El
sh
ho
ld
st
ar
Ar
m
t
El
Re
d
Vl
ie
n
rif
t
rG
G. Baab- KoGaDLR Rheinpfalz
h/d
0,90
Va
ar
de
Re
ds
t
n
Va
al
m
de
rZ
n
Va
Ex
c
el
le
nt
S
ta
r
1
Messung der Höhe und Breite an jeweils 100 repräsentativen Früchten pro Mutante
Baab
Ermittlung der Reifeindizes untersucht. Daraus wurde der so genannte Berostungsindex
berechnet: ((Anzahl Früchte mit Berostungsstufe 1 x 1) + (Anzahl Früchte mit Berostungsstufe 2 x 2)+…+ (Anzahl Früchte mit
Berostungsstufe 9 x 9)): Gesamtzahl an Früchten). Die Resultate
sind in Darstellung 12 wiedergegeben. Demnach zeigten sich
vor allem die Mutanten Bougie® und Kessbronn* am wenigsten
betroffen, gefolgt von Excellent Star®
Baab
flach. Unter den Mutanten gibt es vergleichbare aber auch deutlich höher gebaute.
Als optisch flach können Mutanten mit einem Höhen/Durchmesser- Verhältnis < 0,84 eingestuft werden. Hoch gebaut sind
demgegenüber Mutanten bei denen dieses Verhältnis > 0,86
liegt. In den Jahren 2009 und 2010 wurden jeweils 100 repräsentative Früchte jeder Mutante vermessen. Das Ergebnis von 2009
ist in Darstellung 11 aufgeführt. Demnach können die Mutanten
’Elshof’, ’Redstar’,’Stechmann’, ’Lucky Star’ (beide nicht abgebildet) und vor allem aber ’van der Grift*, und Elstar PCP® als flach
gebaut eingestuft werden. Deutlich hochgebaut ist Excellent
Star® und nach ersten Eindrücken auch Elrosa.
Schalenflecken (‚Schilvlekjes’)
a
Sc
hr
am
s
Bo
ug
ie
Kr
es
sb
ro
nn
Ec
k
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Ro
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t
Re
de
r
n
Va
Ex
ce
lle
nt
S
ta
r
Za
lm
Mit Schalenflecken wird ein ‚Berostungsphänomen’ umschrieben, welches insbesondere bei der Sorte ’Elstar’ auftritt und
zwar (erst) unmittelbar nach der Auslagerung aus CA-ULO- Bedingungen. Gefährdete Früchte stammen vor allem aus älteren,
dichten Anlagen und zwar aus der zweiten und dritten Pflücke.
Mutanten mit Ausfärbeschwächen sind daher von vorneherein
gefährdet. Besonders hoch ist der Befallsdruck, wenn unmittelbar vor der Ernte nass-kühle-lichtarme Wetterbedingungen vorliegen. Je nach Befallsgrad wird die Marktfähigkeit der Früchte
Berostung
mehr oder weniger herabgesetzt. Betroffen sind überwiegend
Bei der Beurteilung einer Elstarmutante nimmt neben der Deck- die grünen Bereiche der Frucht. Erst bei hohem Befallsdruck
farbe die Berostung
mittlerweile eine gleichrangige Bedeutung
wird auch die gefärbte Seite in Mitleidenschaft gezogen. In den
3,5
ein. Berostung beruht auf Störungen28-08-2008
in der Zellteilungs- bzw.27-08-2009
Jahren 2009 und 201006-09-2010
wurden die Elstarmutanten in Klein Alten3
Zellstreckungsphase,
die auf ungünstige Klimabedingungen in
dorf auf ihre Schalenfleckenanfälligkeit getestet. Hierzu wurden
Verbindung mit
zusätzlichen Stressfaktoren (Pflanzenschutz- alle Früchte der zweiten Pflücke aus der Variante mit Hagel2,5
mittel, Blattdünger usw.) zurückzuführen sind. Unterschiede
netz unter Stressbedingungen gelagert, d.h. sie wurden mit
2
zwischen Sorten und Mutanten beruhen vor allem auf den Ku- SmartFresh behandelt und bei hohem O2 -Gehalt (>2%) unter
ticulaeigenschaften (Dicke und Elastizität). Im Jahr 2006, 2007 CA- Bedingungen bis Mai/Juni aufbewahrt. Trotzdem traten in
1,5
und 2008 wurde der Elstarmutantenvergleich am DLR Rhein- beiden Jahren keine Schalenflecken nach der Auslagerung auf.
pfalz nach der 1Ernte auf Berostung bonitiert. Dabei wurden
Wir gehen deshalb davon aus, dass erst in älteren und dichtepro Variante jeweils 250 Früchte aus der Sortierung 70-80 mm
ren Beständen ausreichend anfällige Früchte vorhanden sind
Darstellung 11: Verhältnis Höhe zu Durchmesser bei verschiedenen Elstarmutanten 2009
Darstellung / Afbeelding 11
h/d
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G. Baab- KoGa- DLR Rheinpfalz
2006
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Darstellung 12: Berostungsindizes verschiedener Elstarmutanten 2006, 2007 und 2009
4,5
2006
4,0
2007
2008
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
Welche Mutante soll ich pflanzen ?
Die beiden bisher meistvermehrten Mutanten ’Red Elstar’ (hellrot, gestreift- flächig) vor allem aber ’Elshof’ (hell-dunkelrot;
flächig- gestreift) aber auch Elstar Bougie ® werden aufgrund
der Baumverfügbarkeit nach wie vor eine Rolle spielen. Aber
sie wird nachlassen, denn es gibt Mutanten mit höherem Deckfarbenanteil, attraktiverem Aussehen oder interessanten Zusatzeigenschaften. Deshalb werden die drei in den kommenden Jahren sukzessive von einer neuen Mutantengeneration
abgelöst werden.
Dort wo Direktvermarktung oder der Absatz über den Fachhandel im Vordergrund stehen, werden äußerlich attraktivere
Elstarmutanten mit hoher Verbraucherpräferenz an Bedeutung
gewinnen, vor allem ’Redstar’, ’van der Zalm’ sowie Kressbronn* und ’Stechmann’. Sie erweisen sich, selbst (gerade)
in Beuteln, vielfach als ‚Hingucker, vorausgesetzt man präsentiert sie den Kunden in optimaler Kondition. Deshalb werden
sich diese Mutanten auch beim genossenschaftlichen Absatz
ein Marktsegment erobern, speziell im Bereich gelegter Ware.
Lässt man sie zu lange hängen, büßen sie rasch an Attraktivität
ein. Der erfolgreiche Anbau und Absatz solcher Mutanten setzt
insofern eine straffe Ernteorganisation und ein gutes Lagermanagement voraus.
In Gebieten, in denen die genossenschaftliche Vermarktung
dominiert, werden flächige Elstarmutanten nach wie vor ihre
Bedeutung beibehalten. Auf Standorten mit problematischer
Deckfarbenausbildung werden auch dunkelrote Mutanten wie
’Red Flame’, ’Red Elswout’ oder ’Schrama’ in gewissem Umfang
neu gepflanzt werden. Die umfassende Deckfarbe erschwert
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G. Baab- KoGa- DLR Rheinpfalz
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mit denen ein solcher Vergleich überhaupt erst möglich ist. Die
niederländischen Untersuchungen der AFSG Wageningen, bei
denen die Mutanten Excellent Star®, Elrosa®, Elshard® und Elstar
PCP® hinsichtlich der Schalenfleckenanfälligkeit positiv eingestuft wurden, sind nach unserer Auffassung unter Vorbehalt zu
betrachten. Die Früchte stammten nämlich überwiegend aus
unterschiedlichen und (zu) jungen Anlagen.
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allerdings die Reifebeurteilung bei der Ernte. Auf diese Weise
gelangen unter dem Markennamen Elstar nicht immer optimale
Fruchtqualitäten zum Verbraucher, dessen Urteil dementsprechend negativ ausfällt. Mittlerweile sind in diesem Absatzsegment etwas attraktivere Alternativen auf dem Vormarsch wie
beispielsweise die neue Mutante Elstar PCP®. Sie ist nach wie
vor zweifarbig (=sortentypisch), besitzt mehr Deckfarbe als ’Elshof’, und fällt wegen der etwas geringeren Behangdichte und
der flacheren Fruchtform im Kaliber etwas besser aus. ’Elstar
PCP®’ gilt an der Niederelbe als verbesserter ’Elshof’ und wird
an dessen Stelle vermehrt gepflanzt, wächst jedoch deutlich
aufrechter (buschiger).
Als farblich verbesserte Alternative kann möglicherweise auch
die neue Mutante Elrosa® an Bedeutung gewinnen. Auch sie besitzt mehr Deckfarbe (als Elshof und Excellent Star®) aber sie sieht
nicht ganz sortentypisch aus (Fruchtform, etwas bräunlich). Um
Arbeitsspitzen in Betrieben mit hohem Elstaranteil zu brechen
wird in gewissem Umfang weiterhin die etwas später reifende
Mutante Excellent Star® gepflanzt werden. Wegen ihres eher
untypischen äußeren Erscheinungsbildes ist sie vorwiegend
für die genossenschaftliche Vermarktung geeignet. ’Elstar Elshard’ wurde im Obstbaubetrieb Oostveen in den Niederlanden
gefunden. Die Mutante ist farblich vergleichbar mit ’Elshof’, reift
ca. eine Woche später, besitzt eine höhere Fruchtfleischfestigkeit sowohl bei der Ernte wie auch nach Auslagerung, wächst
allerdings etwas aufrechter und buschiger.
Es bleibt abzuwarten ob sich innerhalb der Elstarmutanten tatsächlich die ein oder andere herauskristallisiert, die weniger von
Schalenflecken heimgesucht wird. Bis darüber eine objektive
Aussage getroffen werden kann, müssen die Bestände der favorisierten Mutanten Elrosa®, Elshard®, Elstar PCP® und Excellent
Star® älter werden und ihre vermeintlich geringere Anfälligkeit
unter vergleichbaren Bedingungen unter Beweis stellen.
Am Ende obliegt es dem Urteil jedes Obstbauern selbst, aus dem
Angebot verfügbarer Mutanten diejenige(n) zu wählen, die für
seine spezifischen Anbauvoraussetzungen- und Absatzverhältnisse am besten geeignet erscheinen. Der vorliegende Beitrag
sollte dazu lediglich als Entscheidungshilfe dienen.
IMPRESSUM
Redaktion:
FruitMedia B.V. / Gerard Poldervaart
Rooimond 23
NL- 4197 BS Buurmalsen
Nederland
[email protected]
Website:
www.fruitmagazine.eu
Herausgeber: PLANTPRESS Sp. z o.o.
J. Lea 114a
30-133 Kraków
Poland
www.plantpress.pl
Endfassung (nur NL):
Debora Havenaar
[email protected]
DTP:
LeafMedia; Krzysztof Pilch,
Multikolor: Mariusz Bibik
Exklusiver Lieferant von
Elstar P.C.P.® ist eine großfrüchtige
Mutation aus einer Elstarstandardanlage. Es ist schon die meistgepflanzte
Elstar Mutante in Norddeutschland.
Auflage:3.000
Elstar P.C.P.
®
Sehr gute Fruchtgröße!!
Flächige homogene Färbung
Max. 2x durchpflücken
ca. 8 Tagen früher wie Elshof
Der Inhalt dieses Magazins wurde von
den Autoren und dem Herausgeber
sorgfältig zusammengestellt. Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für
jegliche Schäden, die als Folge von Handlungen entstanden sind, die ein Leser
aufgrund des Inhalts dieses Magazins
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Kein Teil dieser Ausgabe darf ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Herausgebers vervielfältigt, in elektronischen
Systemen gespeichert oder veröffentlicht werden.
Pflanzabstan
d: 3,5m - 1,2
5m
Fruchtgröß
e (mm)
Dunkelrote
Elshof P.C
.P. Mutante
84,55 78,33
2004 77,85
80,19 73,05
2005 72,47
77,98 72,31
2006 71,63
77,22 72,79
Durchschnitt
73,81 79,99
74,12
2003
Deckfarbe
(%)
Dunkelrote
Elshof P.C
.P. Mutante
84,1 89,97
2004 73,57
87,48 83,5
2005 82,26
77,47 86,67
2006 79,43
78,84 88,96
Durchschnitt
74,8
82,0 87,3
Quelle: OV
A-Jork, Versu
chsbetrieb
Esteburg
2003
Markenschutz und Sortenschutz angemeldet
Obstbäume
Zandsteeg 12,
5836 AV Sambeek, Holland
Tel. +31 (0) 485 57 80 80
Fax +31 (0) 485 57 39 52
E-mail: [email protected]
73,29
64,02
Elstar Elrosa: Der Hit für die Zukunft !
Unsere beste Selektionen:
Elstar Elrosa®
Elstar Bougie®
Elstar van der Zalm®
(exclusief Vogelaar (NL) en POB (D))
Red Elstar®
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Elstar standaard
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Auch für alle andere gängige Apfel- und Birnensorten sind wir die richtige Adresse !
Für weitere Informationen:
Verbeek Boomkwekerijen B.V.
Kruislandsedijk 13 - 4651 RH Steenbergen – Holland.
+31(0)167-566924 - [email protected]
Verkauf: Henk Nooteboom: +31(0)651-904579 of [email protected]
ELSHARD
ELSHARD ist eine eigene Mutante der Sorte Elstar, entdeckt durch die Brüder Simon, Robert und Peter Oostveen
von der Firma Oostveen, einem Familienbetrieb im Obstbausektor. Die Mutante Elshard unterscheidet sich von den
gängigen Elstar Mutanten durch folgende Eigenschaften:
eine höhere Festigkeit, eine intensive hellrote Ausfärbung, ein besseres Shelf-life und einen höheren Zuckerund Säuregehalt.
Meßbare Vorteile
Vor allem bei längerer Lagerung scheint die Fruchtfleischfestigkeit nach der Auslagerung noch immer meßbar höher
zu sein als von herkömmlichen Elstar-Typen. Dabei scheint
Elshard viel weniger empfindlich für Schalenflecken zu sein.
Auffallend bei Elshard ist auch die Tatsache,daß diese
Äpfel geeignet zu sein scheinen für Menschen mit einer
Apfelallergie. Darüber hinaus erfordert dieser Aspekt aber
noch weitere Untersuchungsarbeit.
Gerade durch diese spezifischen Eigenschaften ist die Mutante Elshard vor allem für die mittlere und abschließende
Vermarktungssaison geeignet.
Simon Oostveen: “Es ist echt ein besserer Apfel, es ist
deutlich eine Verbesserung gegenüber den gängigen
Elstar-Typen.
Robert Oostveen ergänzt dazu: ”Ein weiterer Vorteil ist
noch, daß die Mutante Elshard einen späteren Erntezeitpunkt hat, so daß dieser nicht mit der Ernte von Conference zusammenfällt.
Besondere Entdeckung
Wie die Mutante genau entstanden ist, ist nicht völlig
deutlich. Wahrscheinlich ist ein Blitzeinschlag die Ursache.
In der unteren Baumhälfte wuchs der normale Elstar und
in der oberen Baumhälfte entstand diese Mutante. Nach
dieser Entdeckung sind die Brüder selbst aktiv geworden,
woraus eine Anpflanzung von 14 Hektar in verschiedenen Altersstufen resultieren. Im Jahr 2010 hat die Firma
Oostveen das Vermehrungsrecht bekommen und sind die
Bäume virusfrei gemacht worden. In den nächsten Jahren
werden die Brüder zusammen mit der Baumschule van
Diepen die Elshard-Bäume produzieren.
Anbauerfahrung
Das Wuchsverhalten vom Elshard ist kräftig und fällt durch
einen steileren Astwinkel auf. Auf das kräftige Wuchsverhalten kann durch eine geeignete Unterlagenauswahl,
durch richtige Kronenerziehung und guten Bestäubungsmöglichkeiten reagiert werden.
Die Hektar-Erträge sind im Durchschnitt höher als bei den
gängigen Elstar Mutanten. Die Elshard Mutante muß ebenfalls durchgepflückt werden, was hierbei jedoch auffällt ist,
daß die spätere Pflücke keine fettigen Früchte hat. Auch
bleibt die Fruchtfleischfestigkeit deutlich besser als bei den
gängigen Elstar-Mutanten.
Warum Elshard Bäume pflanzen?
Wir erwarten, daß die Sorte Elshard durch seine viel
bessere Qualität in der 2. Hälfte und am Ende der Vermarktungssaison ein beliebter Apfel beim Konsumenten werden soll. Ebenfalls beim Obsterzeuger, weil der
Elshard eine ansehnliche Verbesserung in folgenden
Punkten ist:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Festigkeit
größere Früchte
hellere rote Farbe,zweifarbig
weniger Schalenfleckenl
späterer Erntezeitpunkt
mutiert nicht zurück
Informationen
Der Elshard unterliegt dem Urheberrecht und kommt dadurch unter Lizenz in den Handel.Für weitere Informationen
über diese Bäume können Sie Kontakt aufnehmen mit:
Baumschule C. van Diepen B.V.
Baumschule C. van Diepen B.V.
Prof. Zuurlaan 6
8256PE Biddinghuizen
Tel : +31 (0)321 331210
Email: [email protected]
www.vandiepen.nl
Nord Deutschland:
Obstbaumhandel Jan Sumfleth
Hohenlucht 15
21734 Oederquart
Tel +49 (0)4753 841010
Email: [email protected]
www.vandiepen.nl

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