Zukunft sichern mit - IHK Bonn/Rhein-Sieg

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Zukunft sichern mit - IHK Bonn/Rhein-Sieg
Zukunft sichern mit
Potentialberatung Öffentliche Förderhilfen - Teil 3
Mit dem NRW-Förderprogramm „Potentialberatung“ können mittelständische Firmen
ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und so
für ihre Mitarbeiter zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.
Frank Schneider, 44, und sein Bruder Manfred, 50,
wollten eingefahrene Wege verlassen. Der Satz „Das
haben wir schon immer so gemacht“ sollte für ihren
Getränkefachgroßhandel Bier-Schneider GmbH in
Bornheim-Hersel seine Gültigkeit verlieren. Auf einer
Messe hatten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter des seit 1898 bestehenden Betriebes, der
heute Gastronomie, Hotellerie, Tagesstätten und Betriebe beliefert, einen Unternehmensberater kennen
gelernt. Schnell einigten sie sich mit ihrem Vater Hans
(76), der nicht mehr ins Tagesgeschäft eingebunden
ist, aber als Berater seiner Söhne agiert, dass ihr Unternehmen auf den Prüfstand sollte. „Wir hatten uns
mehrere Ziele vorgenommen“, erläutert Frank Schneider. „Wir wollten unseren Umsatz steigern, Abläufe
modernisieren und optimieren sowie die interne Kommunikation verbessern“.
Bei der Frage, wie sie dabei vorgehen sollten, wiesen sie die Berater der Industrie- und Handelskammer
Bonn/Rhein-Sieg auf das „Förderprogramm Potentialberatung in Nordrhein-Westfalen“ des Ministeriums
für Arbeit, Integration und Soziales des Landes hin.
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Die Wirtschaft Oktober 2013
IHK-Berater Karl Reiners: „Das Programm soll mittelständischen Unternehmen dabei helfen, die Mitarbeiter
so zu qualifizieren, dass das Unternehmen Ziele wie Erschließung neuer Märkte beispielsweise mit Hilfe neuer
Produkte erreichen kann.“ Wichtig ist dabei: Die Potentialberatung setzt auf Teamarbeit und schließt immer
die Beteiligung der Beschäftigten mit ein. Schließlich
sind Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Belegschaft, also die so genannten Soft Skills, gerade für
kleinere und mittlere Betriebe das wichtigste Kapital.
„Das Programm hilft, dieses Know-how der Mitarbeiter weiter zu entwickeln. Nur so kann das Unternehmen
die gesetzten Ziele auch erreichen“, erläutert IHK- Berater Jürgen Zanders. Diese können sehr weitgestreut
sein und reichen von beruflicher Weiterbildung, Innovationen, über Verbesserung der Arbeitsorganisation
bis hin zur betrieblichen Gesundheitsförderung, Umgestaltung von Arbeitsplätzen oder Einführung von Qualitätsauditsystemen.
Zwingend erforderlich für die Inanspruchnahme des Programms ist eine Stellungnahme durch eine
Beratungsstelle des Programms wie im Fall der BierSchneider GmbH durch die Bonner Industrie- und
Handelskammer. „Wir geben eine Stellungnahme gegenüber der Bewilligungsbehörde ab, ob die Beratung
förderfähig ist“, sagt Reiners. Das war kein Problem.
Kurz darauf, im August 2012 legte das Bornheimer Unternehmen mit der Beratung durch die B&B Getränke-Betriebs Consulting aus Lohmar los. Ganz wichtig:
„Zur Beratung gehört zwingend, dass die Beteiligten
einen Handlungsplan erarbeiten. Darin muss klar sein,
mit welchen Maßnahmen das Unternehmen die anvisierten Ziele erreichen will“, sagt Reiners.
Das sah bei der Bier-Schneider GmbH zum Beispiel so aus. „Bei den Abläufen überarbeiteten wir
unsere Tourenplanung, um unnötige Leerfahrten zu
vermeiden“, berichtet Frank Schneider. „Wir haben
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Potentialberatung hilft: „Wir konnten unseren Umsatz steigern, Abläufe modernisieren
und optimieren sowie die interne Kommunikation verbessern“, so Frank und Manfred
Schneider (v.l.) von der Fa. Bier Schneider in Bornheim.
ein- oder zwei Mal wöchentlich stattfindende Gesprächsrunden in den Abteilungen
eingeführt. Sie haben die Kommunikation entscheidend verbessert“, sagt Schneider weiter. Erfreulicher Nebeneffekt: Auch
die einzelnen Abteilungen reden jetzt mehr
und besser miteinander. Mit Hilfe moderner IT-Ausstattung haben die Mitarbeiter
jetzt im Blick, mit welchem Aufwand der
Außendienst die Verkaufsgebiete bearbeitet und was dabei herauskommt. Insgesamt hat das Unternehmen alte Strukturen
überdacht und sich neu aufgestellt. Und:
„Alle Maßnahmen zusammen ergaben unterm Strich, dass wir unseren Umsatz um
3,5 Prozent steigern konnten“, berichtet
Schneider stolz.
Auch die Troisdorfer LAD GmbH nahm
das Programm Potentialberatung im vergangenen Jahr in Anspruch. Das auf die
Planung, Fertigung, Montage sowie Wartung von Verpackungsmaschinen spezialisierte Unternehmen führt damit zurzeit ein
Qualitäts-Managementsystem nach ISO
9001-2008 im Unternehmen ein. „Die Potentialberatung erleichtert uns die Instal-
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REPORTAGE
’’
Das Unternehmen
steht heute besser da als
vor der Beratung
,,
Hans Schneider,
Bier Schneider
I H K - S E R V I C E:
Beratung zu den Förderprogrammen für
Existenzgründung, Festigung und Wachstum
Für die Zeit nach der Gründung von Unternehmen haben Länder und
Bund eine Reihe von Förderprogrammen aufgelegt. Damit soll sichergestellt sein, dass die Neugründungen auf stabilen Füßen stehen, um
im rauen Wettbewerb bestehen und solide wachsen zu können.
lierung des Systems sehr“, erläutert Karsten Kanders,
zuständiger Projektleiter bei LAD. „Mit Hilfe des Unternehmensberaters Jörg Stottrop haben wir alle Abläufe und Zuständigkeiten optimiert“, berichtet er. „Es
kommt oft vor, dass große Firmen von ihren Zulieferern verlangen, solch ein System einzuführen“, erläutert Reiners, der auch die LAD GmbH bei der Antragstellung der Fördergelder unterstützt und beraten hat.
Auch für solche unternehmerischen Ziele ist die Potentialberatung gedacht. Sie sichert den Unternehmen weitere Aufträge ihrer Kunden und dem Auftragnehmer den Fortbestand des Unternehmens.
Genau wie der Bier-Schneider GmbH aus Bornheim. Mitinhaber Frank Schneider ist zuversichtlich,
dass sein Familienunternehmen jetzt besser da steht
und er den Getränkefachgroßhandel in Zukunft in die
Hände der fünften Generation übergeben kann.
Förderprogramm Potentialberatung
Gerlinde Waering
Tel. 0228 2284-131
[email protected]
Karl Reiners
Bereichsleiter Existenzgründung/-sicherung
Tel. 0228 2284-166
[email protected]
Jürgen Zanders
Tel. 0228 2284-181
[email protected]
Potentialberatung
Die Potentialberatung soll Unternehmen und Beschäftigte dabei unterstützen, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung zukunftsorientiert zu sichern und auszubauen. Mit Hilfe externer Beratungskompetenz und unter Beteiligung der Beschäftigten sollen die Potentiale
des Unternehmens ermittelt und darauf aufbauend die Umsetzung
notwendiger Veränderungsschritte in die Praxis begleitet werden.
Die Förderung erfolgt mit finanzieller Unterstützung durch das Land
Nordrhein-Westfalen und den
Europäischen Sozialfonds.
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Mit dem Programm fördert das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NordrheinWestfalen die Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigen mit Sitz
und Betriebsstätte in Nordrhein-Westfalen. Die Unternehmen müssen älter als fünf Jahre sein und sich
überwiegend in Privatbesitz befinden. Mit der Beratung sollen Stärken und Schwächen des Unternehmens ermittelt, Wege zu ihrer Lösung und Handlungsziele entwickelt, sowie ein Plan festgelegt werden, wie
sich Geschäftsprozesse verbessern lassen und welche
Schritte zu ihrer Umsetzung eingeleitet werden müssen. Deshalb muss das beratene Unternehmen sicherstellen, dass es nach Abschluss der Maßnahme die
erarbeiteten Schritte auch umsetzt. Ziel ist es, die
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmern und die Beschäftigung der Mitarbeiter zu sichern und auszubauen. Mögliche Themenschwerpunkte sind Arbeitsorganisation, Personal- und Kompetenzentwicklung,
Arbeitszeit oder Gesundheit am Arbeitsplatz.
Die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses für einen bis 15 Beratungstage. Pro Beratungs-
REPORTAGE
Karsten Kanders (l.),
Projektleiter bei der
Troisdorfer LAD GmbH:
„Wir führen mit Unterstützung durch die
Potentialberatung zurzeit
ein Qualitäts-Managementsystem nach
ISO 9001-2008 im
Unternehmen ein.“
tag werden 50 Prozent der tatsächlichen Kosten
erstattet, maximal 500 Euro pro Tag. Voraussetzung für die Förderung ist die Beratung des Unternehmens durch eine anerkannte Beratungsstelle. Dazu gehört die Industrie- und Handelskammer
Bonn/Rhein-Sieg (Ansprechpartner s. Infokasten).
Die IHK-Mitarbeiter klären in einem Gespräch,
ob das Unternehmen für die Potentialberatung in
Achtung: Für PoAch
te
tentialberatungen,
d vor der Bewildie
ligung
begonnen oder für die
das Unternehmen bereits einen Vertrag abgeschlossen haben, gibt es keine Zuschüsse.
Frage kommt und geben dazu eine Stellungnahme ab. Bei positiver Stellungnahme geben die IHKMitarbeiter einen Beratungsscheck aus. Spätestens
neun Monate danach muss das Unternehmen die
Potentialberatung abgeschlossen haben.
Beratungsunternehmen für unterschiedliche
Branchen und mit einschlägiger Erfahrung auf diesem Gebiet nennt die zuständige Bewilligungsbehörde für die Potentialberatung, die Gesellschaft
für innovative Beschäftigungsförderung mbH G.I.B. in Bottrop - www.gib.nrw.de/service im Unterbereich Beraterdatenbank .
Wilfried Katterbach, freier Journalist, Brühl
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