Golf und Kultur in Kambodscha und Vietnam - Ostsee

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Golf und Kultur in Kambodscha und Vietnam - Ostsee
Golf und Kultur in Kambodscha und Vietnam
Eine Reisereportage von Dr. Herbert Pfeiffer
Am 2. Januar um 19.25 hob die Maschine der EVA-Air in Wien-Schwechat ab, und nach einem
zweistündigen Zwischenstopp in Bangkok am 3. Januar ging es mit der Bangkok Airways weiter nach
Siem Reap in Kambodscha, dem ersten Ziel meines Trips in Richtung goldenes Dreieck. Siem Reap ist
die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kambodscha und hat sich innerhalb weniger Jahre vom
einstigen Provinznest zur einer 150 000-Einwohnerstadt mit zahlreichen Hotels, Restaurants,
Souvenirgeschäften und einem beeindruckenden Nachtmarkt entwickelt. Siem Reap gliedert sich im
Wesentlichen in fünf Stadtteile: French Quarter, den Bereich um den Old Market , Taphul Village, Wat
Bo und Wat Damnak. Das Stadtzentrum bildet der alte Markt, der von Häusern im französischen
Kolonialstil umgeben ist. Der interessanteste Teil der Stadt liegt sicher im Einzugsgebiet um die Pub
Street nahe des Alten Marktes. Alles wirkt überschaubar, und das, obwohl Siem Reap die am meisten
boomende Stadt Kambodschas ist, was unmittelbar auf die räumliche Nähe zum Archäologischen Park
von Angkor zurückzuführen ist. Die Preise sind moderat und die Stimmung entspannt, obwohl die Stadt
zu einer Touristenhochburg geworden ist. Nach der Ankunft auf dem Flughafen am frühen Nachmittag
des 3. Januar ging es zum Hotel Tara Angkor, das etwas außerhalb der Stadt auf dem Weg zu Angkor
Wat gelegen ist, womit man einerseits vom Lärm geschützt, andererseits aber das Stadtzentrum
trotzdem innerhalb eines Spaziergangs von ca. 15 Minuten bequem erreichen konnte.
Am 4. Januar 2013 ging es zum Phokeethra Country Club, einem von insgesamt drei Golfplätzen
rund um Siem Reap. Der Phokeethra Country Club ist der erste 18-Loch-Platz Kambodschas, der
internationalen Ansprüchen genügt. Herrlich in die bestehende Landschaft integriert, kommen die
unzähligen Palmen immer wieder ins Spiel. Viele Wassserhindernisse und zahlreiche Bunker fordern
Golfer aller Spielstärken. Aber auch traumhaft gepflegte große Grüns erwarten den Spieler hier zu einer
spektakulären Golfrunde. Der Kurs bietet einen guten Mix aus trickreichen Par 3 sowie individuellen und
anspruchsvollen Par 4 und Par 5 Bahnen. Eine Mischung von Paspalum Gräsern sorgt sowohl auf den
Fairways als auch auf den Grüns für sattgrüne Farbe und Tiefe und sichert ganzjährig die gute
Bespielbarkeit des Platzes.
Natürliche Lagunen und Bunker säumen die Fairways und auf Loch 18 erwartet einem gleich
zweimal große Wasserhindernisse mit einem Inselgrün. Aber auch einige landestypische Spuren wurden
hier eingestreut: zwischen Grün 9 und Tee 10 gibt es z.B. eine renovierte „Roluh“ Brücke, die auch im
Logo des Platzes aufscheint und bis ins 11. Jahrhundert der Khmer Dynastie datiert wird. Nach einer 5monatigen Spielpause, bedingt durch eine Serienrippenfraktur, stellte der Par 72 Kurs mit einer Länge
von 7327 Yards von der Championship-Teebox eine echte Herausforderung für mich dar, was sich in
einem mäßigen Score auf den Frontnine niederschlug. Vor allem die Transportschläge auf den gut
gepflegten Fairways waren zu ungenau. Die Bunker waren sehr gewöhnungsbedürftig, der knallgelbe
Sand war manchmal sehr tief, dann gab es wiederum lediglich eine dünne Sandauflage, sodass sich das
Spielen aus dem Bunker sehr schwierig gestaltete. Schon auf dem zweiten Loch, einem Par 5, erwartet
den Spieler ein 150 m langer Bunker in Richtung Fahne, der mir zum Verhängnis wurde, da ich einige
Male zu kurz blieb. Auf den Backnine allerdings hob sich meine Stimmung, den plötzlich lief das Spiel
schnörkellos und es gelang mir, mein Handicap zu spielen. Der Club war 2009 Austragungsort der
Johnnie Walker Classic und 2010 der Cambodian Open. Das Greenfee beträgt für 18 Löcher 120 USD,
für Gäste des Sofitel und des Tara Angkor Hotels verringert sich die Spielgebühr auf 75 USD.
Der 5. Januar 2013 war ausschließlich den weltberühmten Ruinenstätten von Angkor gewidmet. Im
Rahmen einer ganztägig geführten Tour hatte ich Gelegenheit, die beeindruckendsten Stätten
kennenzulernen. Am Vormittag besuchte ich Ta Prohm, Angkor Thom Deads Gate, Bayon und Angkor
Thom South Gate. Nach einer Mittagspause am frühen Nachmittag besichtigte ich mit meinem Guide
das größte Bauwerk, den Tempel Angkor Wat. Der Angkor Archäologische Park umfasst ein Areal von
circa 60 km² mit mehr als 100 Tempeln aus dem 9. bis 13. Jahrhundert nördlich der Stadt Siem Reap.
Der Tempelkomplex von Angkor, der Hauptstadt des alten Khmer-Reichs, wird jährlich von mehreren
Millionen Besuchern besucht. Das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Kulturdenkmal gilt als
überragendes Zeugnis des Khmer-Reiches (9. bis 15. Jahrhundert). Angkor Wat ist das größte religiöse
Bauwerk der Erde: eine riesige Tempelanlage als Teil der Stadt Angkor Thom in Kambodscha. Hier kann
man sehen, wie in der Khmer-Kultur religiöse und materielle Prinzipien verschmolzen.
Ta Prohm ist einzigartig, da der Tempel weitgehend so belassen wurde, wie man ihn gefunden hat:
viele Teile des Tempels sind zerbröckelt und von Dschungelbäumen und Kletterpflanzen überwuchert.
Im Gegensatz zu anderen Tempeln wurde Ta Prohm nicht von der Dschungelvegetation befreit. Das
macht Ta Prohm zu einem der malerischten und unvergesslichsten der Angkor Tempel. Vielen Touristen
ist Ta Prohm als Filmkulisse aus Tomb Raider bekannt; Angelina Jolie alias Lara Croft räkelte sich sexy
im Sonnenlicht, angelehnt an die riesige Wurzel eines Würgefeigenbaumes.
Danach ging es weiter zu Angkor Thom. Angkor Thom, die königliche Stadt, wurde nach der
Vertreibung der Cham durch die Krieger von Jayavarman VII um 1200 angelegt. Angkor Thom war die
Hauptstadt des Khmer-Reiches ab Ende des 12. Jahrhunderts. Zuvor waren die Hauptstädte der Khmer
jeweils von den Königen gewählt und entsprechend verlegt worden. Als 1181 Jayavarman VII. den
Thron bestieg, wählte er einen Platz knapp 1,5 Kilometer nördlich des Angkor Wat aus, um hier eine
neue Hauptstadt zu gründen. Jayavarman VII., ein Buddhist, stattete Angkor Thom mit zahlreichen
Palästen, Tempeln und buddhistischen Klöstern aus. Angkor Thom (übersetzt bedeutet dies: die große
Stadt) blieb Hauptstadt bis zum Ende des Khmerreiches im 16. Jahrhundert. Angkor Thom war eine
befestigte Metropole mit einer Fläche von 900 Hektar; ein Großteil des Stadtgebietes ist heute mit Wald
bewachsen. Umgeben ist das quadratförmige Gelände von einer gewaltigen Mauer von insgesamt 12
Kilometern Länge, um welche sich zusätzlich ein breiter Wassergraben zieht. In der Mitte jeder
Mauerseite befindet sich ein Tor. Die Wege durch die vier Tore führen direkt zum zentralen Heiligtum,
dem Bayon. Die Brücken über den 100 Meter breiten und sechs Meter tiefen Wassergraben werden auf
jeder Seite von Steinfiguren flankiert, 54 Devas (Gottheiten) auf der einen und 54 Asuras (Dämonen) auf
der andern Seite, welche jeweils eine siebenköpfige Naga Schlange tragen. Die Stadttore wirken wie
kolossale Skulpturen. Drei Turmspitzen, in die insgesamt vier mächtige Gesichter eingearbeitet sind,
bekrönen die über 23 m hohen Tore. Das Skulpturale wird auch an den beiden Seiten des 3,5 m breiten
und 7 m hohen Durchgangs fortgeführt. Ein dreiköpfiger Elefant, der Airavata hält auf beiden Seiten
jedes Tors Wache. Auf seinem Rücken sitzt Indra, der König der Götter. Dort sind jeweils die drei
Häupter des Elefanten Airavata auszumachen, der mit seinen säulenartigen Rüsseln Lotosblüten zupft.
Mein Führer und ich betraten die Anlage über das Osttor und wanderten zum Bayon Tempel. Der
Bayon, im Zentrum von Angkor Thom auf dem Kreuzungspunkt der von Nord nach Süd und Ost nach
West verlaufenden Hauptachsen gelegen, ist der größte (ca. 200 x 150 m) und wohl beeindruckendste
Tempel und gehört zu den faszinierendesten Heiligtümern weltweit. Der Bayon stellt sich dem Besucher
heute als ein Gewirr von Gängen dar, die das Resultat von umfangreichen Baumaßnahmen der KhmerKönige sind. Besonders auffällig für den zentralen Staatstempel von Angkor Thom ist dabei aber auch
wieder die Symmetrie der Anlage, die trotz der Anbauten erhalten geblieben ist. Im Zentrum befindet
sich der Hauptturm (Kalan), der den Weltberg Mehru aus der indischen Mythologie repräsentiert: Er ist
Vishnu geweiht, dem indischen Gott der Wiedergeburt, des Werdens und des Lebens. Um diesen
Hauptturm herum gruppieren sich mehr als 49 weitere Türme, die der gesamten Anlage ein riesenhaftes
Aussehen verleihen. Verbunden sind die Türme durch verschlungene Gänge, die manchmal recht eng
werden können sowie durch faszinierend gebaute Treppenkonstruktionen. Doch das Besondere am
Bayon ist nicht seine komplexe Architektur, sondern die mehr als 200 Gesichter, die sich an den Türmen
finden. Die Gesichter sind in die Sandsteinquader geschnitten, manche mehr als sieben Meter groß und
verleihen der Anlage eine besondere Mystik. Neben der Architektur und den Gesichtern zeichnet sich
der Bayon auch durch seine Reliefs aus. Zwei Reliefs verzieren das runde Innere des Bayon. Das
nördliche Relief zeigt die Geschichte der Khmer kurz vor Gründung der Stadt: 1177 wird Angkor von
dem Volk der Cham aus Vietnam erobert. Drei Jahre lang halten diese das Reich besetzt, bevor
Jayavarman VII. sie vertreiben kann. Das zweite Relief zeigt überwiegend Alltagsszenen und ist
dementsprechend für Historiker sehr interessant. Gezeigt werden Fischer auf dem See Tonle Sap,
Hirten und Bauern, aber auch normale Szenen aus dem häuslichen Alltag. Die künstlerische Umsetzung
ist weitaus gelungener als bei den Reliefs des Angkor Wat. Dies macht den Bayon zu einer
kunsthistorischen Perle. Sehr beeindruckt von der Besichtigung des Bayon Tempels verließen wir
Angkor Thom durch das Südtor, das von allen Stadttoren am besten erhaltene, um Mittagsrast zu halten
und die kambodschanische Küche zu genießen.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause, bei der Hunger und Durst gestillt wurde, ging es
abschließend zur Besichtigung von Angkor Wat, einem Meisterstück der Khmer Architektur und
wahrscheinlich der fantastischste Tempel-Komplex der Welt mit unglaublichem Ausmaß. Angkor Wat
war Vishnu gewidmet, dem vielarmigen Gott mit Königskrone als Weltenherrscher. Gebaut wurde die
Tempelanlage, die als die größte der Welt gilt, im 12. Jahrhundert von König Suryavarman II, dem
"Schützling des Sonnengottes". Sie ist ein genaues Abbild des himmlischen Kosmos in irdischen
Maßstäben. So besteht sie aus dem himmlischen Palast, dem Zentrum des Khmer-Reiches. Als äußere
Begrenzung umgibt sie ein großer Wassergraben. Das Gebäude selbst ist nach strengen geometrischen
Prinzipien als eine dreistufige Pyramide mit fünf Türmen gebaut. Im zentralen und höchsten Turm thront
über allem der Schatten des verstorbenen Gottkönigs. Angkor Wat ist das größte und beeindruckendste
Bauwerk von Angkor. Diese, von einem gewaltigen Wassergraben umgebende Tempelanlage, markiert
den Höhepunkt des Khmer-Reiches Angkor. Sie wurde aus Sandstein erbaut. Die fünf Türme des
Tempels sind wie eine Lotusblüte angeordnet. Die Lotusblüte ist im Hinduismus ein heiliges Symbol. Der
höchste Turm erreicht eine Höhe von 65 Metern. Markant ist außerdem die Art der Wandreliefs des
Tempels. Vielfach sind dort Tänzerinnen, sogenannte Apsaras dargestellt, die in der hinduistischen, aber
auch in der buddhistischen Religionslehre eine bedeutende Rolle einnehmen. Ein 190 Meter breiter
Wassergraben umschließt Angkor Wat, ein gigantisches Rechteck mit einer Kantenlänge von 1500 mal
1300 Meter Länge. Die Galerien der Außenseite des Tempels zeigen ein 800 Meter langes Flachrelief,
das verschiedene Schlachten und Episoden aus dem Ramayana Epos schildert. Buchstäblich überall,
auf jeder Ebene, in jeder Galerie sind Flachreliefs, Ornamente, Blumensteinschnitzereien zu bewundern.
Eine Besichtigung von Angkor Wat ist ein Muss für jeden Südostasien-Reisenden. Ich hatte für die
Besichtigung einen ganzen Tag eingeplant, doch um diese gigantische Anlage wirklich umfassend zu
erkunden, sollte man auf jeden Fall einen weiteren Tag ins Auge fassen.
Am 6. Januar 2013 ging es von Siem Riep mit Vietnam Airlines nach Hanoi, der Hauptstadt im
Norden Vietnams. Damit hieß es auch Abschied nehmen von den tropischen Temperaturen
Kambodschas; Hanoi empfing mich mit frostigen 11 Grad und feinem Nieselregen. Vietnam ist ein
interessantes Reiseziel mit einer Mischung aus landschaftlicher Schönheit, Kultur und Tradition,
vielseitigen Golfplätzen, verbunden mit einer guten touristischen Infrastruktur. Hanoi mit rund 2,5 – 3 Mio
Einwohnern liegt inmitten einer fruchtbaren Ebene 139 km oberhalb der Mündung des Roten Flusses
(Song Hong) in den Golf von Tongking. Weiträumige Parkanlagen und rund 600 Tempel, Pagoden und
europäische Prunkbauten aus der Kolonialzeit prägen das Gesicht des im Jahr 1010 gegründeten, aber
erst von Kaiser Minh Mang (1820-41) benannten Ha Noi, der „Stadt an der Biegung der Flüsse“. Mein
Hotel, das May de Ville City Centre Hotel befand sich im französischen Viertel und war wundervoll
zentral gelegen, sodass ich diverse Prunkbauten wie das Opernhaus, das Historische Museum und das
Museum der Revolution zu Fuß besichtigen konnte.
Der 7. Januar 2013 war einer professionellen Stadtbesichtung mit Fahrer mit eigenem Tourguide
gewidmet. Ich wurde um 09:30 vom Hotel abgeholt und wir fuhren zum Ho Chi Minh Mausoleum.
Mächtig wirken die Quadersteine des Totenhauses von Ho-Chi-Minh, das 1973-1975 aus schwarzem,
rotem und grauem Marmor errichtet wurde. Auf dem Ba-Dinh-Platz vor dem Mausoleum hatte "Onkel
Ho" am 2. September 1945 die Unabhängigkeit Vietnams erklärt und der letzte Kaiser Vietnams musste
abdanken. Bedauerlicherweise ist das Mausoleum am Montag geschlossen, sodass es nicht möglich
war, am Glassarkophag mit den sterblichen Überresten des großen Revolutionärs vorbeizudefilieren.
Stattdessen konnten wir den Wechsel der Wache beobachten; ein eindrucksvolles Schauspiel, bei dem
Gardesoldaten in blendend weissen Uniformen mit präsentiertem Gewehr und im preussischen
Stechschritt die Wachablöse vollziehen. Morgens um 6 Uhr wird mit militärischen Pomp die Fahne
gehisst, abends um 21:00 Uhr wieder eingeholt. Nicht weit weg vom Mausoleum, am anderen Ende des
Platzes, befinden sich der Präsidentenpalast und die beiden Wohnhäuser, die Ho-Chi-Minh benutzt hat.
Der Präsidentenpalast, ein sehr repräsentativer, großer gelber Kolonialstilbau, errichtet im Jahr 1906,
war früher der Sitz des Generalgouverneurs von Indochina.
Das Gebäude wird auch heute noch für offizielle Anlässe benutzt und kann nur von außen besichtigt
werden. Die Besichtigungstour des Geländes führt dann weiter zur Garage mit den ehemaligen
Präsidentenfahrzeugen, einem Zis, einem Pobeda und einem Peugeot 404. Daran schließt sich ein
hölzernes Gebäude an, in dem Ho Chi Minh von 1954 bis 1958 gearbeitet und gewohnt hat. Es besticht
durch seine Schlichtheit; und ist äußerst spartanisch eingerichtet, wobei noch die Originalmöbel incl
Schreibtisch und kleinem Bücherschrank zu sehen sind. Jenseits des großen Goldfischteichs steht das
berühmte Stelzenhaus, welches der Präsident von 1958 bis zu seinem Tod 1969 zum Wohnen benutzt
hat, ein luftiges, sehr einfaches, rot gestrichenes Holzhaus mit grünen Jalousien, zwei Räumen im
Obergeschoß und einem offenen Raum ebenerdig unter den Stelzen. Auch hier ist noch die
Originaleinrichtung incl Ho Chi Minhs Helm zu sehen. Nach wie vor vorhanden ist auch der ca. 20 Meter
tiefe Sicherungsbunker, der zum Schutz gegen die B 52 Bomberangriffe der USA gebaut wurde.
Vom Wohnhaus von Bac Ho (Onkel Ho) führte die Tour zur „Einsäulenpagode“ (Chua Mot Cot).
Diese Pagode ist eine der ältesten in Hanoi. Sie ist wegen ihrer außergewöhnlichen Bauweise ein
Wahrzeichen der Stadt. Der Legende nach erschien dem kinderlosen König Ly Thai To im Traum eine
auf einer Lotusblüte sitzende Göttin und überreichte ihm einen Sohn. Als er kurze Zeit später tatsächlich
Vater wurde, ließ er diese Pagode aus Dank in Form einer Lotusblüte erbauen. Die Lotusblüte gilt auch
als die Blume der Liebe. Zur nächsten Anlaufstelle, dem Literaturtempel Van Mieu, ging es mit dem
Auto. Den Literaturtempel ließ Ly Thanh Tong, der dritte Herrscher der Ly-Dynastie, im Jahr 1070 zu
Ehren des Konfuzius errichten. Nur sechs Jahre später gründete sein Nachfolger Ly Nhan Tong in einem
Nebengebäude die erste Universität Vietnams: Quoc Tu Giam, das „Institut der Söhne des Staates“. Die
70 mal 350m große Anlage des Van Mieu besteht aus einer strengen Abfolge von Toren und Höfen, die
dem Heiligtum des Konfuzius vorgelagert sind. Symbolisch für vier Prüfungen, die man bis zu Erlangung
der Himmlischen Klarheit bestehen muss, passiert man nacheinander vier Tore. Der Weg beginnt an der
Straße Quoc Tu Giam, von wo man durch das Van-Mieu-Portal in den Vorhof gelangt. Der gepflasterte
Weg führt auf das Tor Dai Trung zu, das „Tor der großen Mitte“, und weiter zum Tor Khue Van Cac: Die
Plejadenpforte“ erhielt ihren Namen nach der für die Gelehrten bedeutenden Sternenkonstellation. Hier
fanden literarische Debatten statt. Im dahinter liegenden Hof scharen sich steinerne Schildkröten,
Symbole der Weisheit, um den Thien Quang Tinh, den „Brunnen der Himmlischen Klarheit“. Sie tragen
82 Stelen aus den Jahren 1442-1779 mit den Namen der erfolgreichen Absolventen der konfuzianischen
Akademie. Durch das Tor Dai Thanh („Großer Erfolg“) betritt man den vierten, wichtigsten Hof mit den
Tempelgebäuden und der Zeremonienhalle zu Ehren der 76 weisesten Schüler des Konfuzius. Dahinter
liegt der fünfte und letzte Hof, Thai Hoc – hier befinden sich ein Museum und im zweiten Stock Altäre mit
Statuen der drei Könige Ly Nhan Tong, Ly Thanh Tong und Le Thanh Tong. Nach diesem
anstrengendem Vormittag begleitete mich mein Guide in ein exzellentes vietnamesisches Restaurant,
um mich in die wohlschmeckenden Geheimnisse der vietnamischen Küche einzuweihen.
Nach einer ausgiebigen Mittagsrast ging es per Fahrrad-Rischka an der Markthalle vorbei in die
Altstadt Hanois. Das Old Quarter von Hanoi ist eines der lebhaftesten Viertel der Stadt. Wegen der Lage
am Flussufer war hier einst das Handelszentrum. Hier kreuzen sich kleine Gassen und auf den
Bürgersteigen ist allerlei Handelsware ausgestellt. Slalom-laufend zwischen den vielen Mopeds, die hier
geparkt sind, kann man hier alles finden, was man sucht. Im 13. Jahrhundert wurden die 36 Straßen des
Viertels unterteilt. Für jedes Handwerk gibt es eine Straße. Das ist bis heute noch so geblieben. Es gibt
beispielsweise eine Schuhstraße, nur mit Schuhläden. Alle Straßennamen beginnen mit Hang, was
Handel bedeutet, gefolgt von dem Namen der Ware, die in der Straße verkauft wird. So wird auf der
Hang Bac Silber verkauft und auf der Hang Dong Kupfer. Eine etwas unheimliche Straße ist die, in der
Grabsteine inklusive eines Fotos des Verstorbenen hergestellt werden. Auf der Hang Gai kann man
Seide finden, handgemachte Souvenirs und traditionelle vietnamesische Kleidung. Nach dieser
aufregenden Rischka-Tour durch die Altstadt ging es zum nahegelegenen Hoan Kiem See („See des
zurückgegebenen Schwertes“), einer eindrucksvollen Gegend im Zentrum der Stadt. Der berühmteste
See Hanois ist ca. 700 m lang, entstand als Rückstausee des Roten Flusses und trennt Alt-Hanoi vom
einstigen französischen Kolonialviertel. Bei einem Rundgang um den See kann man sich wunderbar
vom extremen Straßenlärm und der der Stadt innewohnenden Hektik erholen. Den Abschluß der
Besichtigungstour bildete der Ngoc Son (Jadeberg) Tempel, der sich am nördlichen Ende des Hoan
Kiem Sees befindet. Die bezaubernde, berühmte Holzbrücke The-Huc („Rote Brücke der aufgehenden
Sonne“) führt zum Jadeberg-Tempel, der im 19. Jahrhundert auf einer kleinen Insel des Hoan-Kiem
Sees über einem alten Trinh-Palast errichtet wurde. Der Tempel ist drei Persönlichkeiten gewidmet:
General Tran Hung Da, der im 13. Jahrhundert die Mongolen besiegte, dem Gelehrten und Schutzgott
der Literaten Van Xuong und dem Schutzheiligen der Ärzte, La Tho. In einem Seitenraum ist eine 1968
im See entdeckte, ausgestopfte Riesenschildkröte zu sehen. Angeblich handelt es sich dabei um das
legendäre Tier, das einst jenes Schwert mit auf den Grund des Sees nahm, mit dem das Land von den
Chinesen befreit wurde. Nach diesem würdigen Abschluß der Tagestour spazierte ich noch zu
nahegelegenen Gebäuden wie zum Beispiel die 1901 erbauten Oper, einem Prunkbau, der nach dem
Vorbild der Pariser Oper errichtet wurde.
Der 8. Januar 2013 gestaltete sich sportlich, es ging zur ersten Golfrunde in Vietnam, zum Tam Dao
Golf & Country Club. Der 18 Loch Championship Golfplatz wurde von der IMG – die weltweit größte
Sportmanagement Gesellschaft – konzipiert und liegt ca. 65 km bzw. 1 ½ Fahrstunden in nordwestlicher
Richtung von Hanoi entfernt. Die Anlage ist wundervoll eingebettet in eine hügelige Landschaft, ungefähr
auf einer Seehöhe von 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Die klare Bergluft und angenehme kühlere
Temperaturen schaffen optimale Bedingungen für ein Golfspiel vor der grandiosen Kulisse der Tam Dao
Bergkette. Das Lay Out des Platzes ist perfekt in die Landschaft eingebaut; besonders Seen und
Bachläufe wurden beispielhaft in die Anlage integriert. Der Kurs, dessen Fairways - zwar perfekt gepflegt
– sehr oft nach einer Seite hängen, ist für alle Spielerklassen sehr schwierig und erfordert zum Erzielen
eines guten Scores ein taktisches Spielen mit dem Gelände. Die Löcher sind teilweise sehr eng und lang
und mit zahlreichen tückischen Bunker- und Wasserhindernissen versehen. Darüber hinaus gibt es
einige blinde Löcher mit versteckten Wasserhindernissen. Hier wird jeder bestraft, der ein gutes
Ergebnis erzielen will, aber den Spielanweisungen seines Caddies nicht Folge leistet. Mit einer
Gesamtlänge von 7216 Yards und vier Abschlagboxen stellt der Platz nicht nur für die Professionals,
sondern auch für Amateure eine große Herausforderung dar. Das eindrucksvolle Clubhaus zeichnete
sich durch einen hervorragenden Service aus. Bei Schönwetter bilden die Hügel des Dao-Gebirges ein
traumhaftes Ambiente, das das Spielen zu einem unvergeßlichem Erlebnis macht. Wenn Nebel,
Nieselregen und Temperaturen um die 11 Grad Celsius vorherrschen, wie während meiner Runde, dann
wird der Platz, mit entsprechendem tiefen Boden versehen, länger und länger und man sehnt das 19.
Loch herbei, um sich bei wohlfeilen vietnamesischen Speisen und feinem heißen grünenTee von der
Anstrengung zu erholen.
Am 9. Januar 2013 stand ein Besuch der Halong Bucht auf dem Programm. Die weltberühmte
Halong Bucht (vietnamesisch: Vinh Ha Long bzw. englisch: Halong Bay) ist ein etwa 1.500 km² großes
Gebiet an der Nordküste Vietnams. Hier ragen mehr als 2.000 Kalksteinfelsen meterhoch aus dem
Wasser des Golfs von Tongking und vermitteln einen unwirklichen, phantastischen Eindruck. Vinh Ha
Long heißt soviel wie die „Bucht des untertauchenden Drachens“, da die Halong Bucht laut einer
Legende durch einen Drachen entstand, der in der Nähe der Bucht lebte und eines Tages, auf dem Weg
ins Wasser, mit seinem Schwanz tiefe Gräben in das Land zog, die schließlich von Wasser überflutet
wurden. Die Halong Bucht gilt als Symbol Vietnams schlechthin. Jeder an Südostasien Interessierte hat
bereits vorher die von Nebel verhüllten, zerklüfteten Kalkfelsen auf Bildern gesehen, die von kleinen,
malerischen Dschunken besucht werden. Und so ist das Naturwelterbe Ha Long auch das beliebteste
und meist besuchte Reiseziel Vietnams. Die rund zweitausend Kalksteinfelsen, die aus der Bucht des
Niedergehenden Drachens aus dem Wasser ragen, sind das Resultat von Jahrtausenden geologischer
Verformung. Der sich ändernde Meeresspiegel hat hier ein Gebirge überflutet, dessen Spitzen nun
herausragen.
Die größte Sehenswürdigkeit neben dem Naturwunder, sind die in der Bucht siedelnden Menschen.
Sie wohnen auf schwimmenden Plattformen und ihr Leben findet ausschließlich auf dem Wasser statt.
Schulen, Häuser, Läden, – alles schwimmt. Kleinere Dschunken und Schiffe können die schwimmenden
Dörfer ansteuern, während Besucher der großen Schiffe lediglich von Weite aus das Treiben sehen
können. Die kleinen Schiffe steuern auch wunderbar gebildete Tropfsteinhöhlen an. Obwohl die Halong
Bucht nur 180 km nördlich vom Zentrum Hanois entfernt liegt, dauert die Autofahrt nach Halong City,
dem Ausgangspunkt des Bootausflugs in die Bucht gute 3 ½ Stunden, bedingt durch teilweise sehr enge
Straßen, Baustellen, Geschwindigkeitsbegrenzungen von 15 Stundenkilometern, heftigem Verkehr –
massenhaft Mopeds – und nur ganz kurze Autobahnabschnitte. Gegen mittags im Hafen von Halong
City angekommen, wechselten mein Führer und ich sofort auf ein Schiff, auf dem wir die einzigen Gäste
waren, obwohl es Kapazität für 40 Personen gehabt hätte. Nach einer kurzen Begrüßung und einem
Welcome Drink lief das Schiff aus. Leider war es relativ kühl, die Sonne versteckte sich hinter Dunst und
Nebel und eine frische Brise kam auf. Trotzdem war der Besuch der Halong Bucht ein wunderbares
Erlebnis, wenn auch das Wetter hätte besser sein können. Doch eine Garantie für gutes Wetter gibt es
in dieser Gegend nur im Zeitraum vom Februar bis Mai. Insgesamt sind in der Bucht 500 Schiffe
unterschiedlicher Größe für Touristen im Einsatz; daneben gibt es noch eine große Fischereiflotte. Unser
Kapitän wählte eine clevere Route für die ungefähr vier Stunden dauernde Kreuzfahrt durch die
atemberaubende Landschaft; tolle Ansichten von bizarren Karstgipfeln, die plötzlich aus dem Wassser
auftauchen und zum Raten einladen, welches Fabeltier oder welches Phantasiegebilde die sich ständig
verändernden Felsformationen bilden könnten. Die nahezu 2000 bizarren Inselfelsen erstrecken sich bis
zur chinesischen Grenze. Die Landschaft ist fast zu schön, um noch irdisch zu sein. Man könnte fast
meinen, Himmel und Erde hätten sich zum Meditieren vereint. Auf vielen der Inseln gibt es Grotten. Die
schönste Höhle – wir haben sie besucht – ist die effektvoll beleuchtete Hang Sung Sot. In dem weiten
Gewölbe verteilen sich die Besuchergruppen auf drei Säle und können so den Rundweg mit geradezu
mystischen Ausblicken in aller Ruhe genießen. Die Tropfsteinhöhle ist über 200 steile Stufen erreichbar
und weist wundervolle Stalaktiten und Stalagmiten auf. Die Schiffsrunde, auf der auch ein gutes lokales
Essen samt einer Flasche trockenem Weisswein serviert wurde, dauerte rund vier Stunden und
umfasste nur einen kleinen Ausschnitt dieser spektakulären, ca. 1500 km² umfassenden Bucht, eines
der wenn nicht das landschaftliche Juwel Vietnams. Man könnte den Besuch der Bucht auch auf zwei
Tage anberaumen, wobei eine Übernachtung auf dem Schiff inkludiert und damit die Möglichkeit der
Beobachtung des eindrucksvollen Sonnenuntergangs und –aufgangs gegeben ist.
Am 10. Januar 2013 war Golfen in einem der Edelklubs im Norden Vietnams, dem Chi Linh Star Golf
& Country Club angesagt. Der Chi Linh Star Golf & Country Club wurde 2003 eröffnet und befindet sich
im Norden zwischen Hanoi und Halong Bay. Der 27 Loch-Platz erstreckt sich über 324 Hektar, ist in
einem herrlichen Tal eingebettet und gekennzeichnet durch bewaldete Hügel und Seen. Der Chi Linh
Star Golf & Country Club genießt das Privileg, der beste Golf-Club im Norden von Vietnam zu sein. Das
Clubhaus befindet sich auf der Spitze eines Hügels, mit einem herrlichen Panorama-Blick über die
Golfanlage. Mit tadellos gepflegten Fairways, schnellen Grüns, strategischen Sandbunkern, mit einem
großen See und sanften Hügeln vermittelt der Par 72 Kurs eine einmalige Golf-Erfahrung, die einen
ewigen Eindruck hinterlässt. Die Anlage liegt in einem schönen, von bewaldeten Hügeln flankierten Tal.
Ein großer See bietet nicht nur eine herrliche Kulisse, sondern kommt auch oft als bedrohliches Wasser
ins Spiel. Strategisch platzierte Bunker und zahlreiche, aus den Höhen herabführende Wasserläufe
bilden manchmal schwer zu umgehende Hindernisse auf den sanft gewellten, toll gepflegten Fairways.
Einige teilweise überhöhe Abschläge frontal über Wasserhindernisse hinweg erfordern einen soliden
Drive von carry 200 Yards, sonst versinkt der Spielball im Wasser. Die perfekt gepflegten Grüns sind
relativ groß und nicht leicht zu putten, da sie meistens schräg geneigt und eher selten eben sind. Der
Platz ist knapp 7000 Yards lang, egal welche Kombination spielt; Amateure haben rund 6600 Yards zu
bewältigen. Ich spielte die Kurse Valley und Lake, eine wunderschöne schwierig zu spielende
Kombination mit einer Gesamtlänge von 6661 Yards. Die Anlage gilt als der Star unter den Golfplätzen
im Norden Vietnams, was sich auch im Greenfee-Preis von 92 USD pro Person niederschlägt.
Damit war mein Hanoi Besuch abgeschlossen und am 11. Januar 2013 ging es frühmorgens zum
Flughafen und von dort mit der Vietnam Airline nach Da Nang. Guide und Fahrer erwarteten mich bereits
am Flughafen und brachten mich zum Hotel Hoi An Beach Resort, das sich, unweit der Altstadt von Hoi
An entfernt, zwischen dem De Vong Fluss und dem Cua Dai Strand befindet. Sofort nach dem Check-In
ging es zur Besichtigungstour der Altstadt von Hoi An. Die historische Küstenstadt Hoi An am
südchinesischen Meer liegt ungefähr 30 km südlich von Da Nang, einer nunmehr Millionenstadt, die
während des Vietnam-Krieges den Amerikanern als einer ihrer größten Luftwaffenstützpunkte diente.
Hoi An mit seinen derzeit 80.000 Einwohnern zählte vor 300 Jahren zu einer der bedeutendsten
Hafenstädte in Südostasen. Matrosen aus der ganzen Welt kamen hier an Land und die Etablierung
ausländischer Schiffahrtsunternehmen führte schließlich dazu, dass sich Japaner und Chinesen in Hoi
An niederließen. Die Spuren ihres kulturellen Vermächtnisses findet man heute noch in Hoi An, deren
Bevölkerung ethnisch zu einem großen Teil aus Chinesen besteht. Als immer größere Schiffe gebaut
wurden und der Zwischenstopp in kleineren Häfen nicht mehr notwendig war, geriet Hoi An Anfang des
19. Jahrhunderts ins wirtschaftliche Abseits. Erst Anfang der 1990er Jahre erwachte die Stadt dank des
internationalen Tourismus und es vollzog sich eine rasante Entwicklung, die bis heute andauert. Die als
UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnete Altstadt Hoi Ans ist einer der charmantesten Orte Vietnams.
Die gesamte Altstadt ist eine Fußgängerzone und strikte Gesetze haben den Bau von modernen
Hochhäusern verhindern können, sodass die historische Atmosphäre erhalten geblieben ist. Die
malerischen schmalen Gassen sind von traditionellen chinesischen Geschäftshäusern mit
geschwungenen Schindeldächern, historischen Versammlungshallen chinesischer Clans, reich
verzierten Tempeln und Pagoden und unzähligen Geschäften, die traumhafte handgearbeitete Produkte
anbieten, gesäumt.
Die Altstadt erstreckt sich zwischen der Uferpromenade Bach Dang und der Phan Chu Trinh – weit
mehr als 800 Gebäude sind historisch bedeutend. Von besonderer Exotik sind die Häuser der
chinesischen Landsmannschaften. In der Phu-Kien-Pagode im Haus der Fujian-Chinesen huldigt man
der Himmelskaiserin Thien Hau, die über Wohl und Wehe der Seeleute wacht. Die Halle, welche für
Versammlungen der Fujian Gemeinde verwendet wird, ist der Gottheit Thien Hau gewidmet und mit
zahlreichen Wandmalereien, einem zentralen Altar, sowie verschiedenen Figuren aus der chinesischen
Mythologie geschmückt. Die Versammlungshalle dient den Nachkommen der Fujian Familien, die von
China vor mehr als 300 Jahren nach Hoi An flohen. Bemerkenswert sind auch die kunstvollen
Schnitzereien im 1776 gebauten Haus der Chaozhou-Chinesen. Auf Gund der Historie bildet die
Bevölkerung von Hoi An ein Gemisch aus Chinesen, Japanern und Vietnamesen. Japaner und Chinesen
errichteten in Hoi An getrennte Wohnviertel. Die Grenze zwischen den Gebieten stellt die 18 m lange,
überdachte Japanische Brücke, ein äußerst bemerkenswertes Bauwerk, dar. Mit dem Bau der ersten
und mehrfach zerstörten Brücke wurde 1593 begonnen, im Jahr des Affen, wie die beiden Affen an der
japanischen Seite der Brücke anzeigen. Zwei Jahre später, im Jahr des Hundes, war das hölzerne
Bauwerk mit seinem Dach aus grünen und gelben Ziegeln fertig, wie sich an zwei steinernen Hunden auf
der chinesischen Seite erkennen lässt.
Im Rahmen der Stadtbesichtigung besuchten wir auch eine Musikdarbietung, die von fernöstlicher
Exotik geprägt war sowie einige aus dem frühen 19. Jhdt. stammenden chinesische Kaufmannshäuser.
Sie dienen noch heute der Ahnenverehrung, dem Geschäft und dem Familienleben. Zu den schönsten
gehört das Quan Thang Haus mit seinem auffallenden grünen Ziegeldach. Das Phung-Hung-Haus hat
kunstvolle Fensterläden und einen frei hängenden Ahnenaltar. Sehenswert ist auch die Andachtsstätte
der Tran-Familie mit kostbaren Elfenbeinschnitzereien. Hoi An ist bekannt für maßgeschneiderte
Kleidung – in der Silk Road zaubert Schneider Thuy Blusen, Hosen und Kleider schon für 8 Euro,
abhängig von Material und Größe - und für Seide, die größtenteils auch China stammt. Nach dieser
intensiven Besichtigungstour ging es zurück zum Hotel und nach einer kurzen Dusche zum Ausspannen
am nahe gelegenen Cua Dai Beach, einem attraktiven Strand mit feinem weißen Sand, der jenen in der
Karibik um nichts nachsteht! Nach einem eindrucksvollen Sonnenuntergang am Meer stand ein
viergängiges Abendmenü mit vietnamesischen Spezialitäten im nahegelegenen Restaurant Golden
Bridge auf dem Programm, das sich als außerordentlich delikat und wohlschmeckend herausstellte und
in einem wundervollen Ambiente auf der Restaurantterrasse direkt am Flussufer bei einer angenehmen
Abendtemperatur von 24 Grad Celsius stattfand.
Auf die intensive Besichtigung der Altstadt Hoi Ans folgte am 12. Januar 2013 wieder ein Golftag. Es
ging zum Montgomerie Links Vietnam, einem halb privaten Golfklub der Weltklasse. Der Linkskurs
wurde von Colin Montgomerie selbst entworfen und harmonisch in die natürliche Küstenlandschaft
eingebettet. Der Platz befindet sich zwischen Da Nang und Hoi An, direkt am berühmten China Beach.
Die perfekte Kombination von sandigen Böden, Dünen und einheimischer Vegetation bildet den Rahmen
für den hervorragenden Links-Kurs entlang der Südchinesischen See und lässt das Herz eines jeden
Golfenthusiasten höher schlagen. Immer wieder gewährt der Golfplatz spektakuläre Ausblicke auf das
Meer und die Marmorberge. Die gut 8 km südlich von Da Nang aus der Ebene nahe dem China Beach
bis zu 100 m steil aufragenden fünf Berge sind nach den fünf grundlegenden Elemente der chinesischen
Philosophie benannt: Thuy (Wasser), Tho (Erde), Kim (Metall), Moc (Holz) und Moa (Feuer). Einer
Legende zufolge sollen sie Eier eines riesigen Drachens sein.
Ein äußerst großzügiges Clubhaus mit allen Services und traumhaften Ausblicken auf das Meer von
den Dachterrassen aus sowie eine Golf Academy gehören mit zur Anlage. Colin Montgomery verbindet
bei diesem Par 72 Championship-Kurs - knappe 7100 Yards lang - Elemente der traditionellen
Golfplatzarchitektur mit modernen Aspekten im Golplatzdesign. Die 18-Loch-Anlage hat es in sich. Die
bestens gepflegten Fairways werden von zahlreichen Monsterbunkern gesäumt; viele Grüns sind auch
von tiefen Bunkern umgeben. Weicht man den insgesamt 110 Bunkern erfolgreich aus, kommen diffizile
frontale wie auch seitliche Wasserhindernisse ins Spiel. Nicht zu vergessen die großen und stark
ondulierten Grüns, die sehr schnell und schwierig zu spielen sind. Eine Sekunde Unachtsamkeit, und
schon ist der Score beim Teufel. Platzdesign, Platzpflege, ein attraktives Clubhaus, sehr professionelle
Lady-Caddies sowie ein einladendes 19. Loch bilden ein exzellentes Ensemble, das einem Leading Golf
Kurs voll und ganz entspricht und mit einem Greenfee von 72 USD in keiner Weise überbezahlt ist. In
besonderer Erinnerung habe ich das Signature Hole Loch 12, ein 509 langes Par 5, das drei strategisch
platzierte Schläge erfordert, um die insgesamt 17 Bunker zu vermeiden. Beim Anspielen des Grüns
sollte man unbedingt darauf achten, den Flaggstock nicht zu überschlagen, um einen Bergab-Putt auf
dem stark geneigten Grün zu vermeiden. Aus meiner persönlichen Sicht ist die Bezeichnung Links Kurs
für den Platz nicht ganz zutreffend, denn die Löcher entlang der Küste halten sich in Grenzen; das Gros
der Anlage ähnelt eher einem Parkkurs!
Als echter Links Kurs präsentierte sich allerdings am 13. Januar 2013 der Da Nang Golf Club
Vietnam. Golflegende Greg Norman selbst gestaltete den 2010 eröffneten Da Nang Golf Club, der
traumhaft am China Beach zwischen Da Nang und Hoi An liegt. Spektakuläre Bahnen direkt am Meer
und zwischen den Dünen sind das Markenzeichen des Da Nang Golf Clubs, der jetzt schon zu den
besten Golfplätzen Asiens zählt. Angelegt wurde der Platz als echter Links Course in der
wildromantischen Küstenlandschaft Zentral-Vietnams. Teilweise großzügige Fairways, Grüns direkt am
Meer und ein ständiger Wind kennzeichnen diesen außergewöhnlichen Golfplatz.
Mit einer Gesamtlänge von 7190 Yards von den Championship-Tees, schlängelt sich der „Dunes
Course“ zwischen Sanddünen entlang einer traumhaften Küste, die den Hintergrund für eine der
berührendsten Szenen aus dem Vietnam Film Apocalypse Now bildete, nämlich einen Luftangriff auf ein
Küstendorf, musikalisch untermalt mit Richard Wagners Walkürenritt. Der vom Australier Greg Norman
entworfene 18 Loch Kurs bietet betörend schöne Rundblicke auf die Marmor Berge, die Insel Cham und
den Coco Fluss und gilt allgemein als der natürlichste Golfkurs Vietnams, der ohne gravierende Eingriffe
in die Natur errichtet wurde, trotzdem sportlich enorm herausfordernd aber fair ist und den Spielern alles
abverlangt. Der Par 72 Platz präsentierte sich während meiner Runde in hervorragendem Zustand mit
großzügigen Fairways und schnellen aber gut zu spielenden Grüns. Wasserhindernisse gibt es nicht
allzu viele, doch Bunker, hohes Rough bzw. wellige Dünen und meist kräftiger Wind stellen die Spieler
aller Handicap-Klassen vor enorme Herausforderungen.
Loch 16, das Signature Hole, ist ein anspruchsvolles Par 3 mit einer Länge von 148 Yards. Beim
Abschlag hat man das türkisfarbene Wasser des Chinesischen Meers hinter dem Grün voll im Blick.
Dieses wird von tiefen Bunkern verteidigt und erfordert einen präzisen meist gegen den Wind gerichteten
Abschlag, um die Chance auf ein Birdie/Par zu wahren. Es ist schon etwas Beeindruckendes, wenn man
während des Set Ups und des darauf folgenden Abschlags den Sound der auf die nahe Küste
zurauschenden Wellen im Ohr hat.
Basierend auf schottischen Links-Golfplätzen hat Australiens Great White Shark, Greg Norman, hier
in Vietnam etwas Besonders kreiert, das jedem Golfspieler trotz der Greenfee-Kosten von 110 USD
unauslöschlich im Gedächtnis bleiben wird. In unmittelbarer Nähe wird ein weiterer Par 72 Kurs unter der
Bezeichnung Heritage gebaut, der allerdings nicht direkt an der Küste liegt und somit kein Linkskurs sein
wird. Die Eröffnung findet voraussichtlich im Jahr 2014 statt.
Der 14. Januar 2013 stand im Zeichen des sehr früh stattfindenden Binnenflugs von Da Nang nach
Da Lat. Auf Grund der frühen Abflugzeit um 06.10 Uhr musste ich bereits um 04:00 Uhr morgens
aufstehen, um den Transfer zum Flughafen nicht zu verpassen. Trotz dieser frühen Stunde bereitete mir
das Hotel ein Thermofrühstück zu, das keine Wünsche offen ließ. Bei der vormittäglichen Ankunft am
Flughafen Da Lat wurde ich bereits von meinem Fahrer und der Reiseleiterin empfangen, denn es war
beabsichtigt, auf dem Weg zu dem im Zentrum von Da Lat gelegenen Dalat Best Western Hotel die
touristischen Hotspots der Region zu besichtigen. Da Lat im südlichen Teil des zentralen Berglandes
liegt auf 1.475 m Seehöhe und bietet frische Luft und milde Temperaturen - aus diesem Grund war es zu
Kolonialzeiten auch ein beliebter Urlaubsort für die Franzosen. Und es ist auch nicht verwunderlich, dass
man hier frische Erdbeeren, Spargel oder anderes aus Europa bekanntes Gemüse und Obst neben allen
nur möglichen tropischen Früchten wie z.B. Kaffee, Kakao, Bananen, Drachenfrucht u.a. zu kaufen
bekommt. Die Stadt hat rund 200.000 Einwohner, ist die Hauptstadt der Provinz Lam Dong und verfügt
über eine Universität und mehrere Forschungsinstitute. Blumenzucht, Gemüseanbau und Tourismus
sind die herausragenden Wirtschaftsfaktoren. Da Lat beliefert das ganze Land mit Blumen. Während
meines Aufenthaltes machte sich die Besorgnis breit, dass die Region aufgrund schlechter
Wetterbedingungen nicht in der Lage sein wird, ganz Vietnam bis zum 6. Februar 2013, wenn das TetFest (vietnamesisches Neujahr) gefeiert wird, mit einer ausreichenden Anzahl von Blumen versorgen zu
können.
Heute zieht der Ort sowohl Vietnamesen als auch Touristen gleichermaßen an. Da Lat ist für die
Vietnamesen ein begehrter Ort für die Flitterwochen, was daran liegen mag, dass für die jungen
Vietnamesen die vielen Seen und Wälder den Inbegriff von Romantik darstellen. Wenn dann noch im
Frühjahr die Kirschbäume blühen, ist das Erlebnis nahezu perfekt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch der
mitten in der Stadt liegende Xuan-Huon-See mit einer atemberaubend schönen Kulisse und ebenfalls
wie geschaffen für Verliebte. Die Stadt wurde erst 1912 durch die französischen Kolonialherren
gegründet. Sie wird unter anderem auch Klein Paris genannt und gilt aufgrund des vergleichsweise
milden Klimas, der parkähnlichen Umgebung und der immergrünen Wälder als beliebtes Urlaubsziel
aus- und inländischer Touristen. Vom Vietnamkrieg blieb die Stadt weitgehend verschont. Heute
entwickelt sich Da Lat im Rahmen des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs in Vietnam sehr
schnell. Sogar die Oberschicht Saigons baut hier ihre Wochenendvillen und Altersruhesitze.
Ausgesprochen sehenswert ist der Tempel Chua Tjoem Vuong. Die drei gelben Holzgebäude der
Pagode, die 1958 von Chaozhou-Chinesen errichtet wurde, stehen auf einem Hügel und sind von
Pinienwald umgeben. Bemerkenswert sind drei ca. 4 m hohe Buddhastatuen. Sie sind aus vergoldetem
Sandelholz gefertigt, ihr Gewicht beträgt jeweils rund 1400 kg. Ein wunderbarer Garten mit in allen
Farben blühenden Blumen entfaltet eine zauberhafte Atmosphäre, die eine himmlische Ruhe ausstrahlt.
Die Wohngebäude der Mönche tragen auf dem Dachgipfel eine Lotusblume als Zeichen der Liebe.
In Da Lat selbst befindet sich der größte Blumenpark Vietnams. Hier herrscht eine bezaubernde
Farbenpracht, die einzigartig ist. Eine Ansammlung von bekannten und exotischen Blumen, die
ihresgleichen auf der ganzen Welt sucht. Einen Besuch wert ist ebenfalls der Sommerpalast des letzten
Kaisers von Vietnam, Bao Dai, der heutzutage ein zeitgeschichtliches Museum darstellt. In der ab 1933
erbauten, gelbbraunen Villa mit etwa 26 Räumen wird an den letzten Kaiser Vietnams erinnert. Er
studierte in Paris und regierte von 1926 bis 1945. Zu sehen sind die kaiserlichen Wohnräume und viele
private Fotos. Da er für sein Volk nicht viel übrig hatte - sein Hauptaugenmerk galt dem Golfspiel, der
Jagd und den Frauen (insgesamt 10 Konkubinen) – musste er nach der Machtübernahme von Ho Chi
Minh am 25. August 1945 als Kaiser abdanken. Die Residenz liegt auf einer Anhöhe mitten in einem
Pinienwald, eröffnet schöne Ausblicke auf die Stadt und den See und gilt als Touristenattraktion. Man
kann alle Räume besichtigen, was ganz interessant ist, denn man kann dabei feststellen, dass die
kaiserlichen Wohnräume und die Badezimmer für die damalige Zeit bereits sehr modern ausgestattet
waren. Sogar das Auto des Kaisers, inzwischen zu einem tollen Oldtimer mutiert, wird im
außerordentlich gut gepflegten Garten der Residenz zur Schau gestellt und erfreut sich als
Fotoattraktion äußerste Beliebtheit.
Zu guter Letzt und schon etwas müde ging es zum Crazy House, einer der wichtigsten
Sehenswürdigkeiten in Da Lat. Dieses Gebäude ist einzigartig auf der Welt und bietet einen
unbeschreiblichen Anblick. Das Haus wurde von der Architektin und Designerin Dang Viet Nga erbaut
und erinnert mich stark an die Gebäude von Hundertwasser sowie den großen Katalanen Gaudi. In das
Haus sind mehrere Skulpturen eingebaut und es werden nur fließende, organische Formen verwendet.
Einladend sieht es gerade nicht aus, eher wie das verwunschene Schloss einer bösen Stiefmutter in
einem Märchen. Tatsächlich ist das schaurig-schöne Gebäude ein Gästehaus. So skurill, wie sich das
Crazy House von außen zeigt, sieht es auch im Inneren aus: verschlungene Gänge, kleine Höhlen,
gewundene Treppen, extravagante Möbelstücke und lebensgroße Tierstatuen. Das Haus, in dem auch
die Eigentümerin und Architektin selbst wohnt, ist eine Kombination aus Holzkonstruktion in Form eines
Riesenbaumes, in dem die Zimmer nach Tieren (Tiger, Känguruh, Seeadler u.a.) benannt sind, und
darauf liegendem Zement. Das mit Blumen bewachsene Gebäude ist eine architektonische und
künstlerische Meisterleistung, an der der berühmte katalanische Architekt Antoni Gaudi einen
Löwenanteil hatte. Die Eigentümerin, eine 71-jährige als „Crazy Lady bekannte Frau, ist mit dem
spanischen Künstler eng befreundet und konnte sich aufgrund ihrer Abstammung – der Vater war der
auf Ho Chi Minh nachfolgende Präsident Vietnams – über die bestehenden Baubestimmungen
hinwegsetzen. Eine Besichtigung dieses Hauses ist für jeden Kunstliebhaber und Kulturinteressierten ein
absolutes Muss! Nach dieser umfassenden Besichtigungstour ging es müde und hungrig zum Best
Western Dalat Plaza Hotel, das zu meiner Freude sehr zental gelegen war und lediglich einen kurzen
Fußmarsch erforderte, um am Seeufer zu flanieren oder am extrem belebten Nachtmarkt zu dinieren.
Der 15. Januar 2013 brachte nicht nur gutes Wetter, sondern beinhaltete auch eine Golfrunde auf
dem Dalat Palace Golf Club. Der mehrfach vom Golf Digest zu den besten Plätzen Vietnams gewählte
Golfkurs befindet in der abwechslungsreichen Hügellandschaft von Dalat auf einer Höhe von ca. 1500
Meter über dem Meer und stellt ein Meisterwerk im Bereich des Designs dar. Bereits 1922 gab es hier
einen 9 Loch Platz, der vom Kaiser errichtet im Laufe der Geschichte mehrfach umgebaut wurde und
1994 als 18 Loch- Anlage wieder eröffnet wurde. Die weitläufigen Golfbahnen, perfekt in die wellige Da
Later Hügellandschaft eingebaut, führen zum Teil steil bergauf oder bergab und bieten traumhafte
Ausblicke auf den majestätischen Xuan Huong See. Bei zehn Löchern ist Wasser sowohl frontal als
auch seitlich mit im Spiel, großzügige Grüns erfordern ebenfalls viel Können. Der vom Championship
Tee 7.009 Yards lange Par 72 Kurs, dessen Blumenanpflanzungen in allen Farben leuchten, zeigte sich
bestens gepflegt und bereitete meinen Flightpartnern und mir eine große Freude zu spielen. Eine
Herausforderung für Golfer aller Altersklassen, die gut bewältigt werden kann. Mitten in der Stadt
oberhalb des Sees gelegen, kann man während des Spiels herrliche Ausblicke auf den See und die
umliegenden Zweitausender genießen. Die einzige Seilbahn der Region führt auf einen mehr als
zweitausend Meter hohen Berg und wurde von einem österreichischen Unternehmen errichtet.
Loch 6, ein Par 5 der Sonderklasse und 501 Yards lang, erfordert einen präzisen Abschlag, da rechts
out of bounce und links seitliches Wasser droht. Doch weiterhin ist Vorsicht geboten, denn das Wasser
zieht sich vor bis zum Grün, welches auch noch erschwerend von Bunkern verteidigt wird. Mit einem
Bogey war ich hier außerordentlich zufrieden. In meinen Augen einer der schönsten Golfplätze in
Vietnam, wenn nicht sogar die Nummer 1. Die relativ hohe Greenfee-Gebühr von 110 USD wirkt im
ersten Moment etwas abschreckend, doch der tolle perfekt gepflegte Platz war den Betrag allemal wert.
2009 und 2010 wurde der Platz vom Vietnam Golfmagazin als bester Golfplatz ausgezeichnet.
Nach einem ausreichendem Frühstück brachte mich mein Fahrer per Auto am 16. Januar 2013 zum
nächsten Reiseziel nach Mui Ne und Phan Thiet. Die Fahrt aus den Bergen Zentralvietnams zu dem
eher verschlafenen Fischerdorf Mui Ne im Süden Vietnams dauerte etwa 4 Stunden und erstreckte sich
auf ca. 300 km. Der Trip war auf Grund der teilweise schlechten Straßenverhältnisse vor allem bei den
Passüberquerungen – steil, kurvenreich, eng und schottrig – für den Autolenker ziemlich anstrengend.
Für mich als Beifahrer gestaltete sich die Autofahrt aber bedingt durch die landschaftlichen Schönheit,
die glasklaren Bergseen und die abwechslungsreiche Flora und Fauna ausgesprochen interessant. Je
näher es zum Meer ging, desto häufiger säumten Bananen- und Kaffeeplantagen, Ananasfelder,
Teeanpflanzungen und Zuckerrohrfelder die zur Küste führende Straße, wobei die vielen Seen teilweise
zur Bewässerung der großen Agrarflächen genutzt werden.
Nach einer mehr als vierstündigen Autofahrt mit zahlreichen Fotostopps erreichten wir das Ocean
Star Resort Hotel, direkt am Strand entlang der Küste von Mui Ne nach Phan Thiet gelegen. Der kleine
malerische Ort Mui Ne liegt auf einer traumhaften Halbinsel, verfügt über einen kleinen Fischerhafen und
bietet einen spektakulären Ausblick auf atemberaubende Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge, die
ich im Rahmen meines viertätigen Bade- und Golfaufenthalts auch fotografisch festgehalten habe. Mui
Ne beherbergt einige kleine Fischsaucen-Fabriken, deren Produkte in ganz Vietnam begehrt sind. Am
Ende der Halbinsel leuchten rot/orangefarbene bis gelb/weiße Sandhügel und Dünen, die für die
Touristen ein begehrtes Ausflugsziel darstellen. Das kleine Fischerdorf, ca. 200 km nordöstlich von
Saigon entfernt, hat sich zu einem beliebten Surf- und Badeurlaubsort entwickelt, wobei 80 % der Gäste
aus Russland kommen. Der 19 km lange weiße, von Palmen gesäumte Sandstrand, die starke Brandung
und gute Windverhältnisse machen Mui Ne zu einer der beliebtesten Touristendestination in Vietnam.
Die Provinzhauptstadt Phan Thiet (170 000 Einwohner) ist berühmt für ihre Fischsauce, liegt ca. 25 km
von Mui Ne entfernt und ist eine eher unscheinbare Stadt mit einem schönen Sandstrand.
Erwähnenswerte Sehenswürdigkeiten gibt es keine. Die lange, sonnenverwöhnte Küste - mit ihrer
abwechslungsreichen Landschaft von Saharadünen bis hin zu Regenwald und den richtigen Wellen zum
Kitesurfen –lockt Investoren und Touristen gleichermaßen an. Die Gegend ist ein Eldorado für
Wassersportler; auch Golfspieler und Wanderer finden gute Möglichkeiten, um ihrer bevorzugten
Freizeitaktivität zu frönen.
Sportlich gestaltete sich der 17. Januar 2013. Bei herrlichem Schönwetter brachte mich ein
Hotelshuttle zum in unmittelbarer Nähe liegenden Sea Links Golf & Country Club Mui Ne. Kenner zählen
diesen Linkskurs zu den schwierigsten Golfkursen in Asien, und das zu Recht, wie ich nach meiner
Runde feststellen musste. Der wundervoll in eine atemberaubende Küstenlandschaft eingebettete Platz
wurde 2008 eröffnet, erstreckt sich auf einer weitläufigen Klippe direkt über dem Meer und bietet
atemberaubende Ausblicke.
Schon die edel gestaltete Einfahrt zum Klubgelände wirkt beeindruckend. Der Kurs ist ein echter
Linkskurs immer mit Blick auf das Südchinesische Meer und bewegt sich auf einer Seehöhe von 80 bis
100 Meter. Der Platz kann bedingt durch die begünstigte klimatische Lage das ganze Jahr durch bespielt
werden, was ein zusätzliches Plus für diese herausragende Golfdestination bildet. Ganzjährige Sonne,
eine kühlende Meeresbrise und die günstige geografische Lage der 245 km nordöstlich von Ho Chi Minh
City gelegenen Golfdestination erhebt den Linkskurs zu einem der Golf Hot Spots in Südostasien.
Golfconnaisseure beurteilen den Par 72 Linkskurs, der von den Championship-Abschlägen eine Länge
von 7617 Yards (Slope 145) aufweist, als den herausforderndsten aber fairsten Golfkurs in Asien, eine
Meinung, die ich als Golfamateur hinsichtlich der Fairness nicht teilen kann, obwohl es auf den Back
Nine mit 49 Schlägen im Vergleich zu den 58 Schlägen auf den Front Nine etwas besser lief. Denn die
extrem welligen und hängenden Fairways, wenn auch im Bestzustand, sind oft nicht einsehbar und
schlängeln sich steil bergauf und bergab durch das Gelände. Entfernungen können bedingt durch die
tiefen Mulden, schwer abgeschätzt werden; darüber hinaus sind Bunker und Wasserhindernisse wegen
der hohen Wellen auf den Fairways oft nicht sichtbar, sodass vermeintliche lange Transportschläge sich
sehr oft in Hindernissen wiederfinden. Die Mehrzahl der Löcher sind blinde Löcher und weisen ein
Dogleg nach rechts auf; Loch 6 verfügt über zwei Fairways. Viele Bunker haben den Hang zum
Monströsen – der längste befindet sich auf Loch 16 mit 120 Yards. Und die absolute Krönung bilden die
großen, stark ondulierten und ultra überhöhten Grüns, bei denen sowohl das Anspielen als auch das
Putten für Golfspieler aller Handicap-Klassen zur Qual werden kann. Meine Flightpartner kamen aus
Japan und Tschechien, einer war sogar Single-Handicapper. Alle drei stimmten mit mir überein, dass
man den Platz, wenn man ihn nicht kennt, nicht gut spielen kann, woraus geschlossen werden kann,
dass es diesem sogenannten „Über-Drüber-Kurs“ an der nötigen Fairness mangelt.
Sehr eindrucksvoll fand ich Loch 6, ein 577 Yards langes Par 5 mit zwei Fairways und in der Mitte
einem großen See sowie das Signature Hole, Loch 7, ein 429 Yards langes Par 4 mit einem extremen
Dogleg nach rechts. Es geht vom Abschlag bis zum Grün nur bergauf, rechts droht ein Abhang mit
Gestrüpp, Sand und anderen Gewächsen (siehe Foto unten) und links eine Galerie von Bunkern. Es gilt
mit seinem spektakulären Meerpanorama als das meist fotografiert Golfloch in Vietnam. Das Par 5 ist
sehr tricky zu spielen, denn auf der rechten Seite droht Out of Bounce und in der Mitte droht ein See als
Wasserhindernis. Bei Gegenwind extrem schwierig zu spielen, da man den richtigen Schläger wählen
muss, um dem großen Wasser zu entgehen. Dies erfordert einen geraden Schlag, um der Outgrenze auf
der rechten Seite zu entgehen. Die Wahl des Fairways, ob rechts oder links ist eine Bauchentscheidung
und hängt von der Stärke und Richtung des Windes ab.
Das Greenfee für diesen Edelkurs beträgt 87 USD wochentags und 92 USD am Wochenende und
das ist durchaus angemessen; Platzpflege, Platzdesign, die kulinarische Versorgung und der Service im
Clubhaus lassen keine Wünsche offen. Das einzige Manko dieses extrem schwierigen und
herausfordernden Platzes besteht darin, dass es ihm an nötiger Fairness mangelt.
Auf die ultimative Herausforderung des Sea Links Golfkurs folgte am 18. Januar 2013 ein Besuch
des von Nick Faldo entworfenen Ocean Dunes Golf Club, der in den weißen Dünen am Südchinesischen
Meer, nahe der Stadt Phan Thiet liegt. Der 1996 eröffnete Linkskurs ist geprägt von einer
beeindruckenden Dünenlandschaft, dem phantastischen Meerblick und der ständigen Brise. Im
Gegensatz zum Sea Links Kurs zeichnet sich dieser Naturplatz auch durch seine außergewöhnliche
Fairness gegenüber dem Spieler aus. Ocean Dunes hat den Charakter eines schottischen Seaside
Courses in einem tropischen Klima. Die Golfanlage wurde vom Asian Golf Magazine als einer der Top10 Golf Resorts in Asien ausgezeichnet. Die Fairways aus Bermuda Gras sind großzügig, aber die
Dünen, die Bunker, das Wasser und der Wind erfordern eine eigene Spielstrategie für jedes Loch.
Es ist ein erhebendes Gefühl, auf einem der aufregendsten Linkskurse Vietnams aufzuteen, umgarnt
von tropischer Sonne, umtost von einer auffrischenden Meerbrise und die vom Wind zerzausten
Sanddünen im Blick. Der 6725 Yards lange Par 72 Kurs windet sich durch die vom Meer gezeichneten
Dünen und ändert seinen Charakter bedingt durch stürmische Winde von Tag zu Tag. Der Platz bereitet
jedem engagierten Golfer viel Freude; seine breiten Fairways machen ihn auch für schlechte
Handicapper spielbar. Andererseits bietet der Kurs auch den guten Spielern große Möglichkeiten und
aufregende Spielmomente, wenn sie mit den besonderen Herausforderungen eines stürmischen Windes
gut umgehen können. Loch 9, ein eher kürzeres, aber besonders spektakuläres Par 3 von 148 Yards,
gilt als Signature Hole, und ist aller Ehren wert. Das Par 3 ist ein wahres Juwel und wurde vom
amerikanischen Golfmagazin zu einem der schönsten 500 Löcher der Welt erkoren. Der Abschlag vom
Tee gestaltet sich als enger Schlauch bergauf, der beiderseits von Dünen und Kokospalmen begrenzt
wird. Das Grün befindet sich auf einem schmalen Plateau und wird durch zwei große Bunker sowohl
links wie rechts nahezu völlig verdeckt. Schon allein der atemberaubende Blick vom Abschlag auf das
Meer und die Bucht von Mui Ne, unabhängig vom Spielergebnis, sorgen für einen würdigen Abschluss
der Front Nine.
Der Ocean Dunes Kurs zählt zweifelsohne zu den beeindruckendsten Nick Faldo Kursen. Mit einem
Greenfee-Preis von 75 USD wochentags und 88 USD am Wochenende bewegt er sich im Rahmen eines
guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Der Ocean Dunes Golf Klub ist laut Nick Faldo eine herausragende
natürliche Golfanlage mit windzerfurchten Sanddünen, spielbeeinflussenden Meeresbrisen, reichhaltigen
Küstenvegetationen und herrlichen Ausblicke auf das Meer.
Am 19. Januar 2013 legte ich eine Spiel- und Besichtigungspause ein und genoss den wunderbaren
weißen Sandstrand am Meer. Man fühlt sich wie in der Karibik, so wunderbar weiss leuchtet der feine
Sand, durchsetzt von Kokospalmen und ergänzt durch das Rauschen des türkisblauen Meeres und kann
der Einladung nicht widerstehen, bereits vor Sonnenaufgang und Frühstück einen Powerwalk am Strand
zu absolvieren. Zum Baden war mir das Wasser noch zu kalt, doch die Strandwanderung im weichen
Sand war ein wahrer Genuss. Da der Strand sich auf mehr als 10 km erstreckte, und von zahlreichen
Hotels begrenzt wurde, konnte man Pausen einlegen und den einen oder anderen Spezialdrink in den
Strandbars der jeweiligen Resorts austesten. Im Schatten der Palmen zu liegen, mit Blick auf das
türkisfarbene Meer und ein spannendes Buch in der Hand; gibt es eine bessere Möglichkeit sich von den
Strapazen der zurückliegenden sportlichen und kulturellen Aktivitäten zu erholen! Als Fotograf konnte ich
auch nicht umhin, frühmorgens nach dem Powerwalking die einzelnen Phasen des Sonnenaufgangs
fotografisch festzuhalten.
Der 20. Januar 2013 gestaltete sich ziemlich anstrengend. Die Abfahrt vom Ocean Star Resort Hotel
nach Saigon erfolgte bereits relativ zeitig um 07:30 in der Früh, da für den Nachmittag eine geführte
Tour durch Ho Chi Minh City geplant war. Die etwas länger als 4 ½ Stunden dauernde Autofahrt
gestaltete sich ganz interessant, da ich die abseits der Straße stattfindende Arbeit auf den Reisfeldern
inklusive des Einsatzes von Wasserbüffeln beobachten konnte. Wir trafen wie geplant gegen 12:30 im
Oscar Saigon Hotel in Ho Chi Minh City ein, das sehr zentral in der Nähe der Oper liegt und sich bereits
bei der Ankunft mit einem hervorragenden Service auszeichnete. Meine ersten Empfindungen bei der
Einfahrt in die knapp 8 Mio. Einwohner umfassende Megastadt sind komplett anders verglichen mit
jenen beim Eintreffen in Hanoi. Saigon ist das kommerzielle Herz Vietnams, während Hanoi als
Regierungssitz den Eindruck einer von Beamten dominierten Stadt hinterlässt. Während die Gebäude in
Hanoi etwas bescheidener wirken, weist die Skyline von Saigon bereits darauf hin, das hier wesentlich
mehr Kapital im Spiel ist. Business wird großgeschrieben und viele internationale Unternehmen haben
hier längst Niederlassungen aufgebaut. Wer sich den Verkehr auf den Strassen anschaut, bekommt den
Eindruck, dass die Hälfte der Stadt auf dem Moped unterwegs ist. Und das ist auch nicht ganz falsch,
allgemein wird geschätzt, dass es in Saigon ca. 5 Mio. Mopeds gibt, gemessen an der
Gesamteinwohnerzahl von mehr als 7 Mio. Einwohner ist das schon erheblich. Alles deutet auf das
Vorhandensein einer städtischen Schickaria und einer stetig wachsenden, Tag und Nacht arbeitenden
Mittelschicht hin. Die Stadt erscheint auf den ersten Blick wie ein Wespennest: stets in Bewegung,
aufregend, pulsierend und unglaublich faszinierend. Am Saigon River brodelt das Leben; das
Mekongdelta fungiert als die Reiskammer Vietnams. Sofort nach der Ankunft im Hotel, wo der Guide
bereits auf mich wartete, ließ ich mein Gepäck auf das Zimmer bringen und wir starteten die
Besichtigungstour. Saigon als die größte Stadt ist das alte und neue Kraftzentrum der Republik Vietnam.
Während Hanoi auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken kann, sind nur etwas mehr als
300 Jahre vergangen, seit die Vietnamesen 1674 am Ende ihres langen Zuges nach Süden jenen Ort
erreichten, der heute offiziell Ho-Chi-Minh-Stadt heißt. Zunächst ging es mit Guide und Fahrer zur
Kathedrale Notre Dame.
Das neoromanische Gotteshaus steht am nördlichen Ende der Dong Khoi, eines
Einkaufsboulevards. Die Kirche wurde 1877 – 1883 aus rötlichem Backstein erbaut. Auffallend sind die
beiden hohen quadratischen Türme mit eisernen Stützen. Von dort gingen wir zum Hauptpostamt, das
1886 – 1891 entstanden ist und durch eine himmelhohe gusseiserne Deckenkonstruktion, viel Glas, alte
Landkarten und Kronleuchter beeindruckt. Weiter ging es mit dem Auto zum Palast der Einheit. Dieser
steht auf den Fundamenten des 1862 errichteten Palais Norodom, der seinerzeit als französischer
Gouverneurssitz diente. 1962 flog ein südvietnamesischer Pilot einen Angriff auf das Palais, um den
verhassten Präsidenten Ngo Dinh Diem zu töten. Als Nachfolgebau entstand vier Jahre später das
„Weiße Haus Südvietnams“, das am 30. April 1975 vor den Augen der Weltpresse von
nordvietnamesischen Panzertruppen gestürmt wurde. Der prächtigste Raum des Palasts ist der
ehemalige Empfangssaal für Botschafter.Zum Abschluss der Stadtführung besuchte ich das War
Remnant Museum (Kriegsopfermuseum), wo die Scheußlichkeiten der verschiedenen Kriege
dokumentiert werden, in welche Vietnam in den letzten 150 Jahren verwickelt war. Einen großen Part
nimmt dabei der amerikanische Krieg ein.
Im unteren Stockwerk wird zunächst gezeigt, welche Nationen Vietnam mit Demonstrationen und
politischen Verlautbarungen gegen den Aggressor USA unterstützt haben. Auch aus Wien gibt es ein
Schwarz-Weiß Foto, das eine Studentendemonstration gegen den Vietnamkrieg auf der Wiener
Ringstraße im Jahr 1968 dokumentiert. Im zweiten Stock wird detailliert auf die Massaker eingegangen,
die die Amerikaner im Vietnamkrieg an der vietnamesischen Bevölkerung verübten, wie beispielsweise
in My Lai. Eine Fotogalerie zeigt Kriegshandlungen, den Einsatz von Napalm sowie der
Entlaubungsmittel Agent Orange und Agent Blue, die über Vietnam versprüht wurden. Ferner werden die
Auswirkungen der chemischen Kampfstoffe und der Dioxinvergiftungen gezeigt. Die Folgen waren eine
Zunahme von Krebs, Geburtsschäden, Missbildungen und Umweltzerstörung. Im Hof des Gebäudes
stehen erbeutete Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber und Flugabwehrgeschütze. Damit war die Führung
abgeschlossen. Ich ließ mir von meinem Guide noch einige Empfehlungen geben für Lokale, die gutes
vietnamesisches Essen auf ihrer Speisekarte hatten und zog mich danach auf ein kleines Nickerchen
zurück. Am Abend wanderte ich zum früheren Rathaus von Saigon, ein 1906 im französischen
Kolonialstil errichteter üppiger Bau. Leider ist der Eintritt für Touristen verboten, doch das Gebäude stellt
vor allem nachts eines der beliebtesten Fotomotive dar, insbesondere mit der Statue von Hồ Chí Minh
davor. Repräsentierte es einst koloniale Macht, ist es heutzutage Sitz des Volkskomitees von Ho Chi Min
City. Von dort ging es quasi um die Ecke zur Alten Oper. Das wunderschöne Stadttheater in der Le Loi
stellt neben dem Rathaus ein zweites gutes Beispiel dafür dar, wie sehr Ho Chi Minh Stadt vom alten
französischen Kolonialstil geprägt worden ist. 1899 wurde das Theater eröffnet, wobei 1955 für kurze
Zeit hier die Nationalversammlung ihren Sitz hatte. Heutzutage hat das Gebäude die alte Funktion
zurückerhalten und richtet Theateraufführungen und Opern, Tänze, aber auch Modeschauen aus.
Der Besuch des Vietnam Golf und Country Club stand am 21. Januar 2013 auf dem Programm. . Als
einer von Vietnam's Top-Golfplätzen, befindet sich der Vietnam Golf & Country Club in der Gemeinde
Thu Duc, nur 30 Kilometer von Ho-Chi-Minh-Stadt entfernt. Der Vietnam Golf & Country Club verfügt
über zwei 18 Löcher Plätze, die sanft in die Natur integriert wurden und nur minimale Landbewegenen
erforderlich machten. Der 6639 Yards lange Westkurs wurde 1995 eröffnet, er ist gekennzeichnet von
schmalen, mit Bäumen gesäumten Fairways und schnellen welligen Grüns. Zahlreiche Meisterschaften
wurden hier bereits ausgetragen. Der Ostkurs wurde von Lee Trevino designt und 1997 eröffnet. Er
unterscheidet sich vom Westkurs durch breite Fairways, ondulierten Grüns, die von über 110 Bunkern
verteidigt werden und zahlreichen Wasserhindernissen.
Der Ostkurs ist der längere und schwierigere Platz. Ich hatte die Gelegenheit, je 9 Löcher auf jedem
der beiden Plätze zu spielen. Dies lag daran, dass zunächst nur ein Kurs offen war, weil der zweite
hergerichtet werden musste. Ich hätte am Westkurs abschlagen müssen, doch der Starter verlegte
meinen Abschlag gemeinsam mit drei Koreanern auf die Front Nine des Westkurses, weil die
Platzpflegearbeiten unmittelbar davor beendet worden waren. Nach Beendigung der Front Nine des
Westkurses spielte ich auf Empfehlung des Caddie und in Übereinstimmung mit dem Starter die Front
Nine des Ostkurses, und das als ein Single-Flight, was mir sehr zupass kam, da die koreanischen
Flightpartner sehr langsam spielten. Sowohl Ost- als auch Westkurs befanden sich in einem sehr guten
Zustand; die Fairways waren gut gepflegt und die Grüns hielten die Linie. Allerdings sollte man das
Verfehlen der Fairways vom Abschlag besser vermeiden, vermeiden sollte, denn außerhalb der
gepflegten Spielbahn sah es nicht sehr einladend zum Spielen aus – sehr trocken, hohes Rough und
Schlangengefahr! Alles in allem eine sehr schöne Golfanlage, westlich von Saigon gelegen und ca. 1
Autofahrstunde vom Stadtzentrum entfernt. Mit Greenfee-Gebühren von 150 USD am Wochenende und
114 USD wochentags für 18 Löcher befindet sich der Klub in der obersten Preisklasse.
Unter der Rubrik Erlebnis-Abenteuer erkundete ich mit meiner Reiseführerin am 22. Januar 2013
das Mekong-Delta. Der Mekong hat eine Länge von ca. 4500 km und ist damit einer der längsten Ströme
der Erde. Auch sein Deltagebiet ist eines der größten auf dieser Welt. Der Fluss entspringt im
tibetanischen Hochland, fließt durch China, ist der Grenzfluss von Myanmar und Laos, durchquert
Kambodscha und Vietnam und mündet schließlich in das Südchinesische Meer. Das fruchtbare Land am
Mekong-Delta wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Entstanden ist es durch Sedimente, die sich im
Laufe der Zeit abgelagert haben. Auch heute noch wächst dieses Delta jedes Jahr um rund 80 Meter,
wobei das Vordringen des Salzwassers ins Binnenland mit einiger Sorge beobachtet wird. Das Klima
und der nährstoffreiche Boden machen das Gebiet zu einem kleinen Paradies. Das üppig-grüne Delta,
mit 39000 km² das drittgrößte Flussmündungsgebiet der Welt, wird geprägt von den neun Armen des
Mekong (Cuu Long) mit unzähligen Flüssen und Kanälen.
Mit den neun Seitenarmen seines Deltas greift der mächtige Mekong in das Südchinesische Meer und weil der Drache für die Vietnamesen das Symbol des dynamischen Lebens ist, nennen sie ihn den
Fluss Song Cuu Long, den „Fluss der neun Drachen“. Hier entfaltet sich der ganze Zauber des
tropischen Vietnam: Zwischen üppigen Palmenhainen schaukeln auf den unzähligen Kanälen und
Nebenarmen die sogenannten schwimmenden Dörfer und Märkte, zu denen oft nur einfache,
bogenförmige Stege führen, die „Affenbrücken“. Die Boote liegen dicht an dicht, auf manchen stehen
Häuser, angefüllt mit Reis und Tee, aromatischen Gewürzen oder tropischen Früchten. Ein Ausflug in
das Mekongdelta gehört zu den Highlights einer Vietnamreise. Unsere ganztägige Tour beginnt in
Saigon. Auf dem Highway 1 A fahren wir mit dem Auto bis nach My Tho. Die Provinzhauptstadt (180 000
Einwohner), die ungefähr 70 km südlich von Saigon liegt, ist eines der kommerziellen Zentren des
Mekong Deltas: Man erreicht die Stadt nach einer zweistündigen Fahrt durch fruchtbare Reisfelder,
Bananenplantagen, Orangen- und Kokospalmenhaine sowie Ananasfelder. Schon von hier aus haben
Reisende mit begrenztem Zeitbudget die Möglichkeit, während einer Bootstour den Zauber des Mekong
zu entdecken. Für die 575 km lange Hauptroute sollte man sich mindestens drei Tage Zeit nehmen.
Auf einem Sampan, einem typisch hölzernen, aber motorisierten Boot, überquerten mein Guide und
ich einen der neun Mekong-Arme, der in nördlicher Richtung nach Kambodscha fließt und in südlicher
Richtung zum Ozean führt. Unser Boot legte auf einer Insel an, wo wir eine Farm besichtigten, die auf
die Verarbeitung von Kokosnüssen spezialisiert war. Danach durchwanderten wir die Insel und konnten
aus nächster Nähe die üppige Vegetation und exotische Pflanzenwelt (Kakaobäume, Kokospalmen,
Bananenstauden, Drachenfruchtsträucher, Mangobäume, Papayabäume u.a.) bestaunen. Eine Bienenund Früchtefarm war nach kurzer Weiterfahrt unser nächster Programmpunkt. In respektvollem Abstand
von den Bienenhäusern, bewirtete man uns mit heißem köstlich schmeckenden Tee, der mit dem hier
hergestellten Honig gesüßt wurde. Dazu gab es reichlich süße Leckereien in Form von getrockneten
Früchten und Riegeln aus Nüssen und Honig. Um mehr über die im Delta angebauten exotischen
Früchte (Litschi, Ananas, Passionsfrucht, Drachenfrucht, Melonen, Papaya etc.) zu erfahren, wurden uns
diese nach dem Teegenuss in mundgerechten Stücken zum Kennenlernen serviert. Der Auftritt einer
kleinen vietnamesischen Musikgruppe aus dem Mekongdelta, deren Klänge und Gesänge sich für
unsere europäischen Ohren doch sehr fremdartig anhörten, begleitete das Verkosten der exotischen
Früchte.
Zur Abrundung der Tour ging es mit einem Ruderboot durch einen kleinen Seitenarm des
Kokospalmengürtels, der in den Hauptarm mündete, wo das Sampan vor Anker lag, um mit uns in den
Hafen von My Tho zurückzufahren. Hier war die Tour zu Ende und wir fuhren mit dem Auto nach Saigon
zurück. Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel wanderte ich zum krönenden Abschluss des Tages früh
abends zum Hafen des Saigon River, vorbei an vielen tollen kleinen Geschäften und den großen,
komplett illuminierten Hotels, wobei die Illuminationen auch noch permanent ihre Farbe wechselten. Ein
Schauspiel, das mit dem Beleuchtungsspektakel am Times Square in New York durchaus mithalten
kann. Am Hafen starten viele Fähren zum Überqueren des Flusses sowie mittlere und größere Boote für
Flussrundfahrten. Hier gibt es einige romantische Plätze und viele nette kleine Lokale, die Besucher und
verliebte Paare gleichermaßen dazu einladen, bei einem guten Cocktail die Romantik des Flusses zu
genießen. Die Restaurantempfehlung meiner Reiseführerin aufgreifend, bergab ich mich anschließend
in das „Vietnam Hause“. Für diese Empfehlung bin ich ihr auf ewig dankbar, denn hier wurde ich mit
allen Finessen der vietnamesischen Küche konfrontiert. Das Essen war umwerfend gut – egal ob
Vorspeise, Zwischengang, Hauptspeise oder Dessert – und das zu zivilen Preisen.
Mit einigem Wehmut, die schöne Reise neigte sich dem Ende zu, ging es am 23.04.2013 zu meiner
letzten Golfrunde in Vietnam, einem golferischen Highlight etwas außerhalb von Ho Ci Minh City. Der
Long Thanh Golf Club, ca. 1 Autostunde vom Saigon entfernt, bietet in einer schönen Landschaft
ehemaliger Reisfelder ganzjährig Golfvergnügen auf 36 Löchern. Über die sanften Hügel mit kleineren
Höhenunterschieden sind sehr gepflegte Fairways entstanden, die von hunderte Palmen und Pinien
gesäumt werden. Große wellige Grüns und zahlreiche Bunker sowie heimtückische Wasserhindernisse
fordern die Spieler extrem. Man kann bei dieser großzügigen 36 Loch Anlage zwischen der Lake und
den Hill Kurs wählen. Während beim Lake Kurs flaches, mit viel Wasser durchsetztes Gelände dominiert,
geht es beim Hill Kurs bergauf und bergab. Als der Schwierigere gilt laut Sekretariat der Hill-Kurs. Als
alter Kletterer und Bergsteiger fiel mir die Entscheidung nicht schwer – ich spielte den Hill-Kurs.
Fairways und Abschläge sind aus einem besonderen Paspalum Gras, auf den Grüns wurde die neueste
Sorte von Tifdwarf Bermuda Grass verwendet. Diese ideale Kombination der Gräser verwenden auch
andere Top Golfanlagen der Region, z.B. der Thai Country Club in Bangkok, den ich bereits Gelegenheit
hatte zu spielen und den ich nur empfehlen kann. Alle Löcher haben einen eigenen, unverwechselbaren
Charakter, einige sind spektakulär, so dass es für Spieler unterschiedlicher Spielstärke verschiedene
Herausforderungen gibt. Der Hill Kurs zeichnet sich durch wahre Kokospalmengalerien aus, durch die
sich die Fairways des Par 72 Kurses schlängeln. Großflächige Wasserhindernisse kommen einige Male
ins Spiel, insbesondere auf den spektakulären Par 3 Löchern der 4 und der 12. Hier können die Drives
zur Zitterpartie werden, wenn man keine sichere Abschlaglänge von mindestens 200 Yards carry
schlagen kann. Loch 4, in meinen Augen das Signature Hole, weist noch eine weitere Besonderheit auf
– man kann zwischen zwei verschieden Grüns wählen, das eine 182 Yards und das andere 160 Yards
entfernt. Beide erfordern präzise Abschläge. Beim weiter entfernten Grün droht knapp nach dem Grün
ein Out of Bounce und auf der linken Seite kommt Wasser ins Spiel. Das kürzer entfernte Grün ist noch
etwas schwieriger zu spielen. Hier kommt das Wasser frontal ins Spiel, daher ist schon die Schlägerwahl
bei Gegenwind keine leichte Entscheidung. Und darüber hinaus wäre ein zu langer Schlag ebenfalls
tödlich, denn hinter dem Grün lauert eine Felswand. Diese beiden Par 3 habe ich mit einem Bogey und
einem Par glänzend gemeistert.
Ebenfalls ein von tückischen Wasserhindernis bedroht ist Loch 9, ein diffiziles Bergauf-Par 4 und
gleichzeitig des schwierigste Loch des Hill Kurses. Hier droht fast vom Abschlag weg über die ganzen
351 Yards auf der rechten Seite ein langes Wasserhindernis und ein Riesenbunker auf der linken Seite.
Gut erinnern kann ich mich auch noch auf Loch 15, das längste Par 5 mit rund 600 Yards. Golfer, die
gerne slicen, haben hier ein Problem, denn auf der rechten Seite droht zunächst ein See, und wenn man
diesen passiert hat, dann gibt es rechts plötzlich eine Out Of Bounce Grenze. Fairways wie auch Grüns
waren ein einem Topzustand, sodass sich meine letzte Golfrunde in Vietnam zu einem Genuss pur
entwickelte, bei dem sich auch das Ergebnis sehen lassen konnte. Mein sachkundiger Caddie, eine
junge und äußerst attraktive Lady, lieferte mir alle Entfernungsangaben mittels ihres Lasermessgeräts –
ein sehr beeindruckendes erstmaliges Erlebnis. Sie freute sich über meinen guten Score lud mich ein,
wiederzukommen, um mit ihr als Caddie den Lake-Kurs zu spielen. Die Greenfee-Preise sind für
vietnamesische Verhältnisse sehr moderat – wochentags bezahlt man für 18 Löcher 33 USD; am
Wochenende beläuft sich das Greenfee auf 81 USD. Bei einem guten Essen im Clubhaus genoss ich
meine gute Abschlussrunde und überlegte bereits, ob es nicht angebracht wäre, nächstes Jahr wieder
einige Wochen in Vietnam zu verbringen.
Meine Kultur- und Golfreise endete am 24. Januar 2013 mit meinem Flug von Saigon nach Bangkok.
Von der Hauptstadt Thailands ging es allerdings noch nicht zurück ins winterliche Österreich, sondern
nach Hua Hin, der Sommerresidenz des Kaisers, wo ich noch sechs Wochen bei Temperaturen um 30
Grad Celsius Sonne, Meer, Strand und Golfen in Thailand genießen konnte.
Abschließend ein kurzes Resümee meiner sehr eindrucksvollen, aber bisweilen anstrengenden
Kambodscha/Vietnam Reise mit dem Fokus auf Kultur und Sport. Beide Länder versprechen nach wie
vor ein exotisches Abenteuer. Der Aufenthalt in Siem Reap/Kambodscha war eine würdige Einstimmung
auf die darauf folgende Vietnam-Rundreise. Die weltgrößte Tempelanlage Angkor Wat mitten im
kambodianischen Dschungel, inzwischen auch den Cineasten und Fans von Angelina Jolie (Lara Croft
im Film Tomb Raider) ein Begriff, muss man als Kulturinteressierter gesehen haben. Sie ist einigartig
und ein überragendes Zeugnis der Khmer Kultur des 9. bis 15. Jahrhunderts. Für Golfinteressierte gibt
es ein Angebot von drei Plätzen, wobei der Phokeethra Court, den ich gespielte habe, keine Wünsche
offen ließ und sich als würdiger Championship-Kurs präsentierte.
Meine Vietnam-Rundreise startete ich im Norden in der malerisch gelegenen Hauptstadt Hanoi. Der
Norden (Hanoi, Sa Pa, Halong City) ist klimatisch wesentlich rauer als das Zentrum und der Süden. Es
gibt zwar keinen Schnee, aber Temperaturen um die 10 Grad Celsius im Winter sind nichts
Außergewöhnliches. Die Kälte war kein Problem bei der Besichtigung der kulturellen Hotspots in Hanoi.
Die Kreuzfahrt in der Halong Bucht gestaltete sich, bedingt durch Wind, Nebel, Nieselregen nicht so
vergnüglich. Nur voll vermummt und mit Kopfbedeckung war ich in der Lage, dem schneidenden Wind
am Bug des Schiffes zu trotzen, um die geisterhaft aus dem Meer herausragenden Kalkfelsen –eine
wunderbare Natursehenswürdigkeit - aus nächster zu Nähe zu betrachten. Das kaltfeuchte Wetter
schränkte auch das Golfvergnügen ein; lange Hose, Regenschirm und Regenschutz waren erforderlich,
um eine Erkältung zu verhindern. Golf im Norden von Vietnam bedeutet das modernere Golf von
Vietnam zu spielen. Die Plätze wurden zum größten Teil erst im letzten Jahrzehnt gebaut und bestechen
durch ihre vielfältiges und modernes Design.
Von Hanoi führte mich die Reise nach Zentralvietnam, und zwar an den Küste (Danang, Hoi An, Mui
Ne) sowie in die Berge (Da Lat). Das Klima dort ist wesentlich milder, man kann fast sagen "mediterran";
23 Grad bis 28 Grad Celsius in den Küstenregionen und 20 Grad bis 24 Grad in den Bergen, die bis
knapp über 2000 m aufragen. Die Besichtigung der Altstadt von Hoi An stellte einen kulturellen
Höhepunkt der Reise dar. Ein golferisches Highlight waren auch die vier Golfkurse in Danang/Hoi An
bzw. Mui Ne/Phan Thiet. Als der schwierigste kristallisierte sich für mich der in Mui Ne gelegene Sea
Links Golfkurs heraus. Der wohl interessanteste war aus meiner Sicht der wundervolle Danang Golf
Kurs, ein von Greg Norman konzipierter Linkskurs in Da Nang. Im Süden Mittelvietnams finden sich mit
Mui Ne bzw. Phan Thiet auch die schönsten Strände des Landes, sodass hier die optimalen
Voraussetzungen für einen tollen Golf- und Badeurlaub gegeben sind. Da Lat, "Klein Paris" oder auch
die "Stadt des ewigen Frühlings" genannt, im Gebirge Zentralvietnams gelegen, ist ein landschaftliches
Kleinod mit spektakulären Tiefblicken auf zahlreiche Bergseen. Es bietet dazu auch kulturell einiges,
insbesondere das von der Architektin Hang Nga gebaute "Crazy House" ist einmalig. Es erinnert von
seinem etwas ausgefallenen Stil an mehrere Gaudi Häuser in Spanien. Das „verrückte Haus“ verfügt
über einen surrealen Irrgarten und seltsam anmutenden Themenräumen – ein Traum für jedes Kind. Der
Da Lat Palace Golfplatz, seines Zeichens der älteste in Vietnam, befindet sich in einer
abwechslungsreichen Hügellandschaft auf einer Seehöhe von 1500 Metern über dem Meer. Mit der
üppigen Farbenpracht seiner in allen Farben blühenden Blumen und Sträuchern, und seinem
spektakulären Lay Out zähle ich diesen Parkkurs zu einem der schönsten in Vietnam.
Das Ende meines Vietnam-Trips konzentrierte sich auf den Süden Vietnams, insbesondere auf das
pulsierende Ho-Chi-Minh-City und das ruhige Mekongdelta. Saigon ist eine Megametropole, die auch
kulturelle einiges zu bieten hat. Interessant fand ich vor allem das Kriegsopfer-Museum und sowie einige
Kolonialbauten wie die Kathedrale Notre Dame, das Opernhaus und das Rathaus. Großartig waren auch
die Eindrücke, die ich auf der Bootsfahrt ins tropische Mekongdelta gewinnen konnte. Besonders
faszinierend fand ich bei den Landgängen den Anblick der vielen exotischen Früchte und den
unmittelbaren Einblick in das Leben und den Alltag der dort lebenden Bevölkerung.
Der Süden ist auch im Winter sehr heiß und feucht, kein Wunder, denn hier befindet man sich bereits
in der tropischen Klimazone. Golfen im Süden von Vietnam bedeutet die eher älteren Golfplätze des
Landes - größtenteils in den 1990er Jahren angelegt und in die umgebene Natur eingebettet - zu
spielen. Die meisten befinden sich in der Nähe der Küste und verfügen über Vielzahl unterschiedlicher
natürlicher Hindernisse wie z.B. Dünen oder auch kleine Seen und Flüsse. So schön die Plätze auch
sind - ich konnte es an zwei Golfanlagen in der Nähe von Saigon nachvollziehen – gestaltet sich das
Golf spielen unter den gegebenen tropischen Temperaturen (34 Grad und mehr) als ein eher
zweifelhaftes sehr schweißtreibendes Vergnügen. Vietnam ist ein wundervolles Land – freundliche
Menschen, eine tolle vielfältige Landschaft, wunderschöne Strände, eine exotische Pflanzen- und
Tierwelt, üppige Vegetationen und topgepflegte Klassegolfplätze - und hat einfach alles, was das
Urlauberherz begehrt. Die Behauptung, dass sich in Vietnam neben den kulturreichsten Städten der
Welt auch die abwechslungsreichsten Golfplätze der Welt befinden, klingt nach meinen Reiseeindrücken
nicht mehr gar so weit hergeholt.