Lichtenberger - Bezirks

Transcrição

Lichtenberger - Bezirks
KARLSHORST:
Vom Gründer eines
Stadtteils. S. 16
MALCHOW: Dorfstraße
wird jahrelange Dauerbaustelle. S. 2
Lichtenberger
in Kooperation mit
Bezirks-Journal
Kostenlose und regionale Monatszeitung für Lichtenberg und Hohenschönhausen – mit Lokalnachrichten von Malchow bis Karlshorst für 268.465 Menschen
www.bezirks-journal.de | www.lichtenbergmarzahnplus.de | www.facebook.de/bezirksjournalberlin | www.twitter.com/bezirks_journal | 3. Jhg. | Ausgabe 3 | 10. März 2016
Neue Unterkünfte für
4.500 Flüchtlinge
Neun Standorte für Containerdörfer und Leichtbauten
vorgesehen/ Kritik von Abgeordneten
I
n Lichtenberg entstehen in den
kommenden Monaten weitere Unterkünfte für Flüchtlinge. Das geht
aus einem Beschluss des Berliner Senats
hervor. Demnach sollen an neun Standorten im Bezirk 4.500 zusätzliche Plätze für geflüchtete Menschen geschaffen
werden.
Wie das Bezirksamt mitteilte, werden
an der Darßer Straße 101, in Alt-Friedrichsfelde 60 und an der Wollenberger
Straße 1 neue Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen. Später sollen zudem
an sechs Standorten in Lichtenberg und
Hohenschönhausen „Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge“, auch als MUF
bezeichnet, errichtet werden.
Vor allem Mitglieder des Abgeordnetenhauses aus Hohenschönhausen üben
jedoch Kritik, denn ein Großteil der
Unterkünfte ist im Norden Lichtenbergs
jenseits der Landsberger Allee geplant.
„Eine mögliche Überforderung des Kiezes mit Blick auf seine Integrationskraft
bleibt weiter zu diskutieren“, sagt Danny Freymark (CDU), Mitglied des Abgeordnetenhauses. „Eine Ballung von
bis zu zehn Standorten in einem kleinen
Umkreis in Neu-Hohenschönhausen ist
für mich nicht hinnehmbar“, sagt Karin
Halsch von der SPD.
Aber: Der Bezirk ist bereits in der
Umsetzung. „Das Bezirksamt Lichtenberg hält die genannten Standorte
aus baulicher Sicht für geeignet“, heißt
es dazu in einer Erklärung von Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Birgit
Monteiro (SPD).
Um welche Standorte es konkret
geht, lesen Sie auf Seite 2. (ree.)
Total regional: Produkte aus der Heimat
Bier aus Hohenschönhausen, Apfelsaft aus Malchow, Pralinen aus dem Kaskelkiez und Kräuterlikör aus Lichtenberg: Im Bezirk werden viele Spezialitäten produziert. Eine Auswahl präsentierte Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD)
kürzlich im Rathaus. Coca Cola wird von der Liste der Lichtenberger Erzeugnisse
verschwinden, wenn es nach dem US-amerikanischen Getränkehersteller geht.
Dieser schließt im Sommer seine Produktion in Falkenberg. Politiker von CDU,
SPD und DIE LINKE legten bereits Protest ein. Weiter Seite 4. FOTO: M. GÄDING
2
Themen des Monats
von Marcel Gäding
D
as Verkehrschaos ist programmiert: Im Laufe dieses Jahres,
spätestens aber 2017 wird die
Dorfstraße in Malchow Großbaustelle.
Der 1,2 Kilometer lange Abschnitt soll
grundhaft instandgesetzt werden. Vier
Jahre werden sich die Arbeiten hinziehen, die durch Malchow verlaufende
Bundesstraße 2 wird Richtung Autobahn und Bernau gesperrt. Die Folge:
kilometerlange Umwege von der Berliner Innenstadt zur Autobahn A10.
Fast 30.000 Autos quälen sich Tag für
Tag über die zweispurige Straße, die den
560 Einwohner zählenden Ortsteil von
Lichtenberg wie eine Schneise durchzieht. Eine lang geplante und immerhin
bereits im Bundesverkehrswegeplan vorgesehene Ortsumfahrung könnte Abhilfe schaffen und das kleine Dorf entlasten. Doch noch ist unklar, wann dies
soweit ist. Und so bleibt die Dorfstraße
als Teil der Bundesstraße 2 ein wichtiger
Zubringer zwischen der Berliner Innenstadt und der Bundesautobahn 10, auch
als Berliner Ring bekannt. In einigen
Monaten sollten Autofahrer jedoch einen Bogen, besser noch: einen ganz großen Bogen um Malchow machen. Der
1,2 Kilometer lange Abschnitt zwischen
Ortnitstraße und Blankenburger Pflasterweg wird zur Großbaustelle. Was die
Fachplaner technokratisch als „grundhafte Instandsetzung“ bezeichnen, bedeutet für Autofahrer und Anlieger das
programmierte Chaos.
Wann konkret die Arbeiten auf der
Dorfstraße beginnen, ist noch nicht ganz
März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Dorfstraße Malchow:
vier Jahre Baustelle
VERKEHR: Malchows 1,2 Kilometer lange Hauptstraße
soll grundhaft instandgesetzt werden.
Die Malchower Dorfstraße ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen der Autobahn
und der östlichen Berliner Innenstadt.
FOTO: MARCEL GÄDING
klar. Losgehen könnte es schon in diesem Jahr, spätestens aber 2017 sollen die
Bagger rollen. Die endgültige Entscheidung darüber trifft die Verkehrslenkung
Berlin (VLB). Als erstes rücken die Berliner Wasserbetriebe an, um nicht nur
einen Regenkanal zu bauen. Sie wollen
auch die Trinkwasser-Hauptleitung und
bis zu 90 Jahre alte Trinkwasser-Versorgungsleitungen erneuern. Planerin Eva
Exner vom Büro p2mberlin sagt, dass
die Straße dafür in acht bis neun Bauabschnitte eingeteilt wird. Danach geht
es an den Straßenbelag, an die Radwege
und an die insgesamt sechs Bushaltestellen im Dorf.
Quasi in einem Halbsatz wurde auf
einer Anwohnerversammlung in der
Naturschutzstation Malchow deutlich,
was den Malchowern und auch den
Berlinern und Brandenburgern wirklich
blüht. Über einen Zeitraum von vier
Jahren kommt es auf der Dorfstraße
immer wieder zu Sperrungen und zu
Umleitungen. In Richtung Innenstadt
wird die Dorfstraße zur Einbahnstraße.
Schwieriger wird es für Autofahrer, die
von der City Ost auf die Autobahn wollen. Sie werden über eine mehrere Kilometer lange Strecke über den Pankower Ortsteil Heinersdorf umgeleitet. So
zumindest sehen es die bisherigen Planungen vor. Sonderrechte für Anwohner wird es nicht geben. Sie müssen mit
Start der Bauarbeiten ebenfalls nervige
Umwege in Kauf nehmen. „Das ist eine
Zumutung“, empört sich ein Malchower auf der Einwohnerversammlung. „Irgendwie müssen wir ja hier aus diesem
Nest wegkommen“, ergänzt eine Nachbarin. Gewerbetreibende – davon gibt
es in Malchow etliche – sehen ebenfalls
mit Sorge auf die geplante Baustelle. Sie
befürchten, dass die Warenanlieferung
gefährdet ist.
Fakt ist: Kaum ein Malchower war
sich bislang bewusst, welche Ausmaße
die Erneuerung der Dorfstraße vor allem für sie selbst nehmen wird. Und
auch Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) zeigt
sich überrascht. Immerhin: Er kündigt
an, vor allem das Anliegerthema noch
einmal auf die Agenda zu nehmen. Ob
das etwas bringt, bleibt abzuwarten.
Klar ist, dass die Bauarbeiten in Malchow definitiv kommen werden.
Platz für 4.500 Flüchtlinge
STADTENTWICKLUNG: An neun Standorten sollen Unterkünfte für geflüchtete Menschen entstehen, die meisten
davon in Hohenschönhausen. Das ruft den Protest von Abgeordneten auf den Plan.
I
n wenigen Wochen beginnt im Bezirk
der Bau von Containerdörfern. Wie
das Bezirksamt mitteilte, werden an
der Darßer Straße 101, in Alt-Friedrichsfelde 60 und an der Wollenberger
Straße 1 neue Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen. Später sollen zudem
an sechs Standorten in Lichtenberg und
Hohenschönhausen sogenannte „Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge“, auch
als MUF bezeichnet, errichtet werden.
Doch vor allem in Hohenschönhausen
gibt es Kritik an den Plänen, denn fünf
der sechs MUF-Standorte sollen dort
hergerichtet werden. Mit den Containerdörfern wären es sogar sieben Standorte
in Hohenschönhausen. Pro Einrichtung
sollen bis zu 500 geflüchtete Menschen
ein vorübergehendes Zuhause finden.
„Eine mögliche Überforderung des
Kiezes mit Blick auf seine Integrationskraft bleibt weiter zu diskutieren“, sagt
Danny Freymark (CDU), Mitglied des
Abgeordnetenhauses. Das Bezirksamt
müsse nun prüfen, ob die zur Debatte
stehenden Flächenpotenziale bereits für
den Bau von Schulen, Kindertagesstätten
und Wohnungen vorgehalten wurden.
„Gegebenenfalls müssen für die Flüchtlingsunterkünfte alternative Standorte
im Bezirk ausgewählt werden.“ Seine
Abgeordnetenkollegin Karin Halsch
(SPD) wird sogar noch deutlicher: „Es
ist richtig und auch wichtig, dass Menschen aus Kriegsgebieten, die bei uns
Schutz suchen, eine menschenwürdige
Unterkunft finden“, sagt sie. Turn- und
Sporthallen halte sie für wenig geeignet. Deshalb seien die geplanten Bauten
eine Alternative. „Eine Ballung von bis
zu zehn Standorten in einem kleinen
Umkreis in Neu-Hohenschönhausen ist
für mich aber nicht hinnehmbar“, sagt
Halsch.
Doch offenbar sind in diesem Zusammenhang alle Messen gesungen. „Das
Bezirksamt Lichtenberg hält die genannten Standorte aus baulicher Sicht für geeignet“, heißt es dazu in einer Erklärung
von Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). „Ab sofort geht es in Lichtenberg darum, gemeinsam mit dem
Senat die notwendige Folgeinfrastruktur
wie Schulen, Kitas, Kultur- und Sporteinrichtungen adressscharf zu planen
und kurzfristig zu realisieren“, kündigt
die Politikerin an. Bereits jetzt habe der
Senat die Einrichtung eines Integrationsmanagements für die Großsiedlung Hohenschönhausen zugesagt. Außerdem
sei die Zahl der Integrationslotsen aufgestockt worden. „Vom Masterplan Integ-
dreas Geisel steht nun in der Verantwortung, aktiv auf die Bürger zuzugehen“,
sagt Freymark. „Die betroffenen Bewohner haben ein Recht darauf zu erfahren,
wann gebaut wird und wie viele Flüchtlinge in den Unterkünften untergebracht
werden sollen.“
Karin Halsch, die auch Vorsitzende
des Sportausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus ist, verbindet mit dem Bau
der neuen Unterkünfte eine Entlastung
für die Sportvereine im Bezirk. „Mit
Fertigstellung dieser Unterkünfte in Berlin erwarte ich auch, dass bisher belegte
Turnhallen freigezogen werden.“ (ree.)
Drei Containerdörfer wie dieses am Blumberger Damm sind in Lichtenberg geplant.
FOTO: REINER ERNST
ration, der vom Senat für März angekündigt wurde, erwarte ich dringend weitere
konkrete Infrastruktur- und Unterstützungsmaßnahmen für alle Menschen in
Lichtenberg“, sagt Birgit Monteiro.
CDU-Mann Freymark pocht darauf,
dass die Anwohner in den Kiezen von
Anfang an in die Planungen einbezogen
werden. „Der für den Bau der Flüchtlingsunterkünfte zuständige Senator An-
i
GEPLANTE UNTERKÜNFTE:
Modulare Unterkünfte:
• Am Breiten Luch 1-3
• Wartenberger Straße 120
• Zobtener Straße (nördlich Nr. 61)
• Konrad-Wolf-Straße 33/34
• Hagenower Ring (nördlich 16-22)
• Seehausener Straße 33, 35, 37, 39
(Bauzeit: 48 Wochen)
Containerdörfer:
• Darßer Straße 101
• Alt-Friedrichsfelde 60
• Wollenberger Straße 1
(Baubeginn: Mai/ Juni 2016)
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016
Bezirks-Leben
Lebenswert bis ins hohe Alter
3
GESUNDHEIT: Das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge baut die Versorgung älterer Patienten
aus. Kürzlich wurde eine Spezialabteilung für Geriatrie und Epileptologie eröffnet.
D
ie Zahl der älteren Berliner
nimmt zu – bis zum Jahr 2030
wird sie sich sogar verdoppeln.
Auf diese Entwicklung sind die beiden
Krankenhäuser im Bezirk, das SANA
Klinikum und das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
(KEH), bestens eingestellt. Kürzlich
wurde das Haus 4 auf dem KEH-Gelände von Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) eröffnet. Dort stehen
31 Betten bereit, um ältere Menschen
optimal medizinisch zu versorgen. Weitere zehn Betten werden von der Abteilung „Kognitive Therapie“ genutzt. In
Haus 4 fand zudem die Epileptologie des
KEH eine neue Heimat.
Im Zuge der Sanierung wurde nicht
nur auf eine zeitgemäße technische
Ausstattung der Behandlungs- und Therapieräume geachtet. Die Räume von
Haus 4 überraschen vor allem durch ein
innovatives Farb- und Orientierungskonzept. Das soll insbesondere an Demenz
erkrankten Patienten helfen, sich besser
auf den Etagen zurecht zu finden. Die
einzelnen Bereiche erhielten Namen und
heißen jetzt Wiesenweg oder Sonnenallee.
Warm wirkt die Wandgestaltung in Haus 4 des KEH. Gesundheitssenator Czaja und Prof. Thomas eröffneten die sanierte FachabteiFOTOS: M. GÄDING/ KEH
lung im Rahmen eines Festaktes im Februar.
„Im KEH bilden die über 70-jährigen
Patienten die größte Gruppe“, sagt Gesundheitssenator Mario Czaja. Auch der
Zustrom an älteren Patienten über die
Notaufnahme nehme jedes Jahr überproportional zu. „Die Einweihung von
Haus 4 zeigt, dass wir die Leistungsfähigkeit der stationären Versorgung ernst
nehmen, und die Investitionen sind ein
klares Bekenntnis zu diesem traditionsreichen Standort“, erklärt Czaja.
„Mit moderner Akutgeriatrie lassen
sich eindrucksvolle Verbesserungen und
eine höhere Lebensqualität erreichen“,
sagt Prof. Dr. Hans-Peter Thomas, Chefarzt der Geriatrie im KEH. „Deshalb
sind wir froh, dass zum einen die Zahl
der Behandlungsplätze erhöht worden
ist, um die steigende Zahl hochaltriger
Patienten behandeln zu können. Zum
anderen bieten die neuen Räumlichkeiten alles, was für eine zeitgemäße Therapie von altersbedingten Mehrfacherkrankungen nötig ist.“ (gäd.)
4
Bezirks-Leben
NACHRICHTEN
Neue Einrichtung für
Kinder und Jugendliche
LICHTENBERG. Berlins Bausenator
Andreas Geisel und Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) haben die
neue Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung „HolzHaus“ eingeweiht. Der
1,86 Millionen Euro teure Neubau in
der Gotlindestraße 38 ersetzt ein altes
Gebäude und bietet Platz für 130 Kinder und Jugendliche. Betreiber sind der
Caritasverband für das Erzbistum Berlin
und das Sozialwerk des Demokratischen
Frauenbundes. An der Planung des
HolzHauses hatten sich Kinder und Jugendliche beteiligt. (bzj.)
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HOHENSCHÖNHAUSEN. Das Vitanas Senioren Centrum Am Obersee
gehört zu den zehn besten Arbeitgebern
der Branche. Die Einrichtung in Alt-Hohenschönhausen konnte in der Kategorie
„Gesundheit und Soziales“ den 10. Platz
unter den besten Arbeitgebern Deutschlands belegen. Grundlage war eine Befragung des Nachrichtenmagazins FOCUS,
des Karrierenetzwerks „Xing“ und der
Bewertungsplattform „kununu.de“. Dabei wurden 70.000 Arbeitnehmer um
ihre Meinung gebeten. (bzj.)
März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Der Bezirk wächst ohne Ende
POLITIK: Mehr Einwohner und mehr Unternehmen: Nie war Lichtenberg so beliebt
wie derzeit. Doch der „Boom“ stellt die Verwaltung vor Herausforderungen.
N
ein, dieses Mal hat sie es nicht
gesagt – und auch ihre Kolleginnen und Kollegen Bezirksstadträte halten sich mit Superlativen zurück.
Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro
(SPD) vermied es auf der Jahrespressekonferenz des Bezirksamtes, vom
Boombezirk zu sprechen – anders als ihr
Vorgänger Andreas Geisel, der es damit
in die bundesweite Presse schaffte. Dass
Lichtenberg aber weiter stetig wächst,
zeigen die Zahlen, die Lichtenbergs Rathaus-Chefin präsentierte. Lebten 2014
noch 268.000 Menschen dort, waren es
2015 bereits 275.000. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der
Lichtenberger bis zum Jahr 2030 auf
294.000 steigt.
Selten war Lichtenberg so beliebt wie
derzeit – was auch die Eckdaten aus dem
Wirtschaftsbereich zeigen, der Monteiro
unterstellt ist. Ende 2015 waren in Lichtenberg 20.237 Betriebe registriert – 448
mehr als 2014 und 1.600 mehr als 2012.
Unter den neu angesiedelten Firmen
finden sich namhafte Firmen wie das
Meinungsinstitut Forsa, DHL oder der
Zalando-Ableger Zuumeo. „Wichtig
ist, dass sich die positive Entwicklung
auch auf die Arbeitsmarktzahlen niederschlägt“, sagte Birgit Monteiro. So
liege die Arbeitslosenquote derzeit bei
9,6 Prozent (2011 noch bei 14 Prozent).
„Wir rechnen stark damit, dass wir im
Jahresverlauf unter neun Prozent kommen.“
Um die steigende Nachfrage nach
Wohnungen zu befriedigen, wird an
allen Ecken im Bezirk gebaut. Vergangenes Jahr genehmigte das Bezirksamt
den Bau von 2.305 Wohneinheiten,
sagt Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried
Nünthel. Aktuell gebe es Bebauungspläne für weitere 8.200 Wohnungen – darunter 2.000 auf dem Gelände der früheren Gärtnerei „Weiße Taube“ an der
Landsberger Allee gegenüber von Ikea.
Ob die Wohnungen bezahlbar sein werden, ist unklar – denn viele Investoren
Lichtenberg wird als Wohn- und Wirtschaftsstandort immer beliebter.
sind gar nicht Mitglied im bezirklichen
Bündnis für Wohnen, das sich auf moderate Mieten verständigt hat. Wer derzeit
nach einer günstigen Wohnung in Lichtenberg sucht, wird nur selten fündig.
Bei aller Freude über den wachsenden
Bezirk: Der nicht enden wollende Zuzug
stellt die Verwaltung für Herausforderungen, insbesondere, was den Bedarf
an sozialer Infrastruktur betrifft, wie
Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE) erklärt.
„Wir sind als Bezirk in der Verantwortung, zusätzliche Plätze zu schaffen.“,
sagte sie in Hinblick auf die Kindertagesstätten. Aktuell verfüge der Bezirk
über 13.500 Kitaplätze; bis 2017 erwarte
man jedoch 17.000 Kinder im „kitafähigen“ Alter. Seit 2010 sei die Zahl der Betreuungsplätze um ein Drittel gestiegen.
„Da Lichtenberg weiter wächst und die
Zahl der Kinder im Vorschulalter besonders, muss dieses Tempo beibehalten
werden.“
Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD)
sagt, dass allein in den vergangenen
beiden Jahren 2.100 neue Grundschulplätze geschaffen wurden. Angesichts
FOTO: M. GÄDING
steigender Flüchtlingszahlen braucht es
jedoch für Kinder aus Flüchtlingsfamilien weitere Kapazitäten. So habe die Senatsbildungsverwaltung bis 2020 sieben
neue Grundschulen zugesichert. Allerdings werde sich nicht verhindern lassen, dass Flüchtlingskinder auch vor Ort
in ihren Unterkünften beschult werden.
Wachsendes Lichtenberg bedeutet
auch, dass der Platz im Bezirk knapp
wird – etwa für das Parken. Weil sich die
Situation im Wohngebiet Frankfurter
Allee-Süd und der Viktoriastadt besonders zuspitzt, soll ein Gutachten nun klären, ob das Parken dort kostenpflichtig
wird. Gerade wurde die Ausschreibung
gestartet. „Wir gehen davon aus, dass
uns die Ergebnisse noch vor den Wahlen
im Herbst vorliegen werden“, sagte Dr.
Andreas Prüfer (DIE LINKE), Bezirksstadtrat für Bürgerdienste, Ordnungsangelegenheiten und Immobilien. Wie
berichtet, nutzen vor allem Autofahrer
aus dem Nachbarbezirk FriedrichshainKreuzberg die kostenlosen Parkplätze in
Lichtenberg – weil sie in ihrem Kiez seit
vergangenem Jahr dafür bezahlen müssen. (gäd.)
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016
Das neue Lichtenberg
Bezirks-Leben
5
STADTENTWICKLUNG: Der Bezirk plant seit 22 Jahren das Gesicht des Ostkreuz-Viertels. Jetzt sind die Pläne so
gut wie fertig. Vor allem der grüne Charakter soll zwischen all den Neubauten erhalten bleiben.
von Volkmar Eltzel
V
om Bahnhof Ostkreuz zu Fuß
über eine Promenade zum Rummelsburger See – das sieht der
Bebauungsplan vor, der kurz vor seiner
Vollendung ist. Dort wird festgeschrieben, was wie gebaut werden darf. Vorgesehen sind unter anderem mehrere neue,
bis zu acht Geschosse große Wohnhäuser. Auch Dachbegrünungen für alle
Gebäude und die Anpflanzung von 100
Bäumen sollen fixiert werden.
Die Überlegungen der Verwaltung
präsentierte Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU)
Ende Februar im Rahmen einer letzten
öffentlichen Informationsveranstaltung.
Schon vor 22 Jahren wurde der Bebauungsplan XVII-4 „Ostkreuz“ aufgestellt.
Die römische 17 erinnert noch daran,
dass Lichtenberg vor der Bezirksfusion
2001 einmal der 17. Bezirk Berlins war
und die „Vier“ steht für 4. Bebauungsplan nach der Wende 1989. Seitdem
wurde viel Papier beschrieben. Es geht
um den Rahmen für die Neugestaltung
und Bebauung der Fläche zwischen der
Begehrt bei Investoren: Das Ostkreuz befindet sich nahe dem Rummelsburger See.
FOTO: MARCEL GÄDING
Marktstraße im Nordosten, der Karlshorster Straße im Osten, dem Rummelsburger See im Südosten sowie der Kynaststraße und dem Bahnhof Ostkreuz
im Westen. Die Kynaststraße selbst gehört nicht mehr zum Plangebiet.
Georg Klenk von der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH erläuterte noch einmal
Schwerpunkte des B-Planes. Im nördli-
chen Bereich der Marktstraße, wo sich
ehemals ein Standort der Hochschule für
Technik und Wirtschaft befand, sei eine
Jugendherberge schon fast fertiggestellt.
In der angrenzenden ehemaligen Polizeiwache könnte eine Jugendeinrichtung für betreutes Wohnen entstehen.
An der Südwestseite der Kreuzung Kynast-/Hauptstraße ist ein siebengeschossiges Geschäftshaus für Büro-, Hotel-
und Einzelhandelsnutzung vorgesehen.
Entlang der Hauptstraße folgen östlich
die drei Mischgebiete mit siebengeschossigen Wohnhäusern und wohnverträglichem Gewerbe. Südlich der Planstraße 2
schließen sich nochmals drei Komplexe
mit Wohnhäusern an.
Von einem Stadtplatz am Bahnhof
Ostkreuz soll für Fußgänger und Radfahrer eine beleuchtete Promenade zum
Rummelsburger See führen, an dessen
Ufer naturnahe Grünflächen angedacht
sind. Direkt am Bahnhof sind noch einmal achtgeschossige Bauten möglich.
Hier hat ein potenzieller Investor sein
Interesse zur Errichtung eines Wasserhauses bekundet. Und am äußersten südlichen Ende bildet ein ebenfalls
achtgeschossiger Bau den Abschluss des
Plangebietes.
„Der vorliegende Bebauungsplan ist
auf dem neuesten wissenschaftlich-technischen Stand und stellt gesunde Wohnund Arbeitsbedingungen sicher“, sagte
Dietmar Nöske, Gruppenleiter für Lichtenberg Süd im Stadtentwicklungsamt.
Der Plan lasse künftigen Bauherren genügend Spielräume und berücksichtige
weitgehend alle Belange.
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6
Wahlen 2016
SERIE, TEIL 1: WAHLKREIS 1
März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Zwischen Plattenbauten und Bauerngehöften
LICHTENBERG D
X
WÄHLT
Der Wahlkreis 1 reicht von Falkenberg,
Malchow und Wartenberg über Neu-Hohenschönhausen bis zur Hansastraße.
Unsere Serie: Am 18. September wird
ein neues Abgeordnetenhaus gewählt.
Sechs Monate lang stellen Ihnen das
Bezirks-Journal und die Onlinezeitung
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das Berliner Abgeordnetenhaus vor.
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Der Wahlkreis 1 in Neu-Hohenschönhausen ist ein Ort der Kontraste
ie Nachricht hat doch alle
überrascht, die Reaktionen der
Abgeordneten folgten prompt:
Coca Cola schließt seine Produktion im
Lichtenberger Stadtteil Falkenberg. 140
Arbeitsplätze sollen in dem Werk an der
Hohenschönhauser Straße wegfallen.
Die LINKE versichert ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Beschäftigten, die CDU stellt sich auf die Seite der
Gewerkschaften, die SPD will um den
Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen.
Lange Zeit war der Produktionsstandort des US-amerikanischen Getränkegiganten eine Art Vorzeige-Unternehmen.
In den 1990er-Jahren errichtet, galt die
Ansiedlung als wichtiges Signal für den
Norden Hohenschönhausens. Im erst
wenige Monate alten Imagefilm des Bezirksamtes taucht Coca Cola ebenfalls
auf. Nun, so scheint es, muss das Drehbuch neu geschrieben werden.
Neu-Hohenschönhausen: Das sind
fast 55.000 Menschen, die in der Großsiedlung und in einem der drei Dörfer
Falkenberg, Wartenberg und Malchow
leben. Der Ortsteil ist ein verhältnismäßig junger Kiez – den größten Anteil
an der Bevölkerung haben die 27- bis
45-Jährigen. Jeder Fünfte fällt nach
Angaben des Amtes für Statistik BerlinBrandenburg in diese Altersgruppe.
Fast hätte man meinen können, die
Entwicklung im Boom-Bezirk Lichtenberg geht an Neu-Hohenschönhausen
vorbei – doch inzwischen siedeln sich
selbst in den bereits in den 1990er-Jahren angelegten Gewerbegebieten große
Unternehmen an. Das Linden-Center
am Prerower Platz, das kürzlich wieder eröffnete Hansa-Center in der Hansastraße, Europas größtes Tierheim in
Falkenberg und die Naturschutzstation
in Malchow machen Neu-Hohenschön-
Im Frühling blüht auf den Feldern vor Neu-Hohenschönhausen der Raps.
FOTO: MARCEL GÄDING
hausen über seine Grenzen bekannt.
Doch es gibt viel zu tun. Neben der
Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit
kämpft der Kiez auch um ein eigenes
Zentrum.
Politisch wird Neu-Hohenschönhausen von drei Abgeordneten vertreten:
Die 2011 direkt gewählte Evrim Sommer (DIE LINKE), Karin Halsch von
der SPD und Danny Freymark von der
CDU. Die beiden Letzteren zogen über
die Landesliste ins Abgeordnetenhaus.
Spannend dürfte es in diesem Jahr vor
allem zwischen der Partei DIE LINKE
und der SPD werden, die sich vermutlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das
Direktmandat liefern werden. Aufholen
dürfte auch die CDU, die sich vor allem
mit bürgerlichen Themen in den vergangenen fünf Jahren einen Namen gemacht hat. Allerdings: Fast jeder Zehnte
wählte 2011 die NPD – nimmt man die
anderen rechten Splitterparteien dazu,
machte sogar jeder Fünfte sein Kreuz
bei den Kandidaten des rechten Lagers.
Eine der größten Herausforderungen
dürfte auch in Neu-Hohenschönhausen die Unterbringung von Flüchtlingen sein. Fünf der neun Lichtenberger
Standorte sind im Wahlkreis 1 geplant.
Keine einfache Ausgangsposition für einen Wahlkampf… (gäd.)
DIREKTKANDIDATEN
Mit Ihrer Erststimme entscheiden
Sie, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden.
Grüne: Daniela Ehlers
SPD: Karin Halsch
CDU: Danny Freymark
DIE LINKE: Ines Schmidt
FDP: Johannes Zabel
Piraten: Philipp Magalski
WAHLERGEBNISSE Wahlkreis 1*: so wurde 2011 gewählt
60 %
55 %
50 %
45 %
40 %
35 %
30 %
25 %
20 %
15 %
10 %
5%
SPD
33,4 %
LINKE
34,7 %
CDU
15,2 %
Grüne
5,6 %
Piraten
0,0 %
FDP
1,4 %
Pro D
9,8 %
*Ergebnisse beziehen sich auf die Erststimmen bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus. Quelle: Landeswahlleiterin | Grafik: Bezirks-Journal
ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
AUTOFRÜHLING 2016
TRENDS & NEUHEITEN AUS DER MOBILEN WELT
Spanier setzen auf
Erlebnis und Abenteuer
NEUVORSTELLUNG: Mit dem Ateca präsentiert SEAT
erstmals einen SUV. Der Preist ist akzeptabel.
kennung. In der Basisvariante enthalten
ist auch das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“, das sich bereits bei
er spanische Autohersteller anderen SEAT-Modellen bewährt hat:
SEAT erweitert seine Produkt- Es erkennt über Sensoren Gefahrensitupalette – dieses Mal um einen ation – etwa in Form eines plötzlich auf
günstigen SUV. Mit dem Ateca besetzt die Straße laufenden Rehs, gibt optische
SEAT das Segment der geländetaug- sowie akustische Signale und bremst aulichen Fahrzeuge und verspricht Stil, tomatisch ab. Standard ist beim Ateca
Dynamik und „Nutzwert für das urbane außerdem das Media-System „Touch“,
Abenteuer“. Anfang des Monats wurde bestehend aus einem Audiosystem mit
der jüngste Spross in der SEAT-Fami- 5-Zoll-Monochrom-Touchscreen,
eilie auf dem Genfer Autosalon vorge- nem SD-Kartenslot, einer USB-Schnittstellt, ab Mitte April ist Verkaufsstart in stelle und vier Lautsprechern. In den
Deutschland.
teureren Ausstattungsvarianten stehen
Mit dem Ateca will sich SEAT wich- zudem Stauassistenten, Rettungsassistige Marktanteile auf dem nach wie vor tenten und Infotainment-Zubehör zur
stark umkämpften SUV-Markt sichern Verfügung. Die lassen sich auf Wunsch
– und macht dabei den eigenen Fami- auch über eine mobile Datenverbindung
lienmitgliedern Konkurrenz. SEAT ist vernetzen. Eher verspielt sind die LED
Teil des Volkswagenkonzerns, der sich im Außenspiegel. Sobald die Türen des
gegen Konkurrenten wie Opel, Ford Ateca entriegelt sind, sollen sie den Naund Dacia behaupten muss. Letzterer men und die Silhouette des Ateca auf
hat vor nicht allzu langer Zeit seinen den Boden projizieren.
erfolgreichen Duster überarbeitet und
Innen ist der Ateca sportlich. Alle
bietet diesen nach wie vor zu einem Ein- Bedienelemente liegen nah beieinander.
stiegspreis von 10.690 Euro an. Skoda, Für das SUV-Gefühl sorgt die hochgedie SEAT-Schwester aus Tschechien, zogene Mittelkonsole. Sportlichkeit verwill nach dem YETI nun die Studie mittelt der verkürzte Schalthebel. Platz
vom Vision S weiter vorantreiben. Und ist für bis zu fünf Leute. Und auch als
jetzt noch ein SUV von SEAT? Ja, sagen Transporter für die kleinen und großen
sich die Spanier selbstbewusst. Immer- Dinge des Alltags eignet sich der Ateca
hin rechnet SEAT-Chef Luca de Meo – sein Gepäckraum bietet ein Volumen
damit, dass die Verkäufe im begehrten von 510 Litern.
SUV-Segment um 25 Prozent steigen.
Absolut konkurrenzfähig ist der VerEin erster Blick auf den Ateca zeigt: brauch der neun Benzin- und acht DieSEAT
bewegt
s e l - Va r i a n t e n
sich im mittleren
des SEAT Ateca:
Preissegment.
Am sparsamsten
Den
Benziner
kommt der 1.6
gibt es ab günstiTDI Ecomotive
gen 19.990 Euro;
daher. Der 115
die Preise beim
PS-starke SUV
Diesel beginnen
soll SEAT zuab 23.190 Euro.
folge kombiniert
Zum Vergleich:
auf 100 KiloDer
bauähnlimeter 4,3 Liter
che VW TiguKraftstoff veran kostet in der
brauchen. Der
Gr undausstatsparsamste Bentung ab 25.625
ziner – der 1.0
Euro; für den etTSI Ecomotive
was wuchtigeren
– braucht 5,2 LiToureg wollen
ter auf 100 Kidie Wolfsburger Der neue SEAT Ateca erinnert vom Design her lometer. Auch
sogar mindestens an den Léon aus gleichem Hause.
er verfügt über
53.700 Euro.
FOTO: SEAT DEUTSCHLAND kräftige 115 PS.
Die
GrundDen stärksten
ausstattung des Ateca kann sich gegen- Motor bietet der 2.0 TDI 4Drive, der
über dem Wettbewerb aus Rüsselsheim allerdings mit einem Grundpreis von
und Rumänien sehen lassen. Serien- 35.580 Euro der teuerste Ateca ist.
mäßig sind unter anderem der BergFazit: Der neue SEAT Ateca präsentiert
anfahrassistent, der Bordcomputer, sich sportlich. Bereits die Standard-VariFensterheber vorn und hinten, Halogen- ante enthält angenehme, vor allem nützDoppelscheinwerfer, Tagfahrlicht in liche Features. Das Preis-/ LeistungsverLED-Technologie und die Müdigkeitser- hältnis ist stimmig.
von Reiner Ernst
D
FOTO: FALKO HOFFMANN
Olbrich: neue Modelle, neue Räume
Am Wochenende präsentierten Dirk (links) und Lars Olbrich vom Autohaus Autokreisel Olbrich & Söhne OHG an der Rhinstr. 52 a die neuen Renault-Modelle
„Megane“ und „Talisman“. Die Kunden folgten in den modernisierten Geschäftsräumen den Modell-Informationen auf der neuen Videoleinwand, stellten
sich ihr Wunschauto am Renault-Konfigurator individuell zusammen oder ließen
sich von den Mitarbeitern bei einem Glas Sekt oder einer zünftigen Rostbratwurst
beraten. Infos unter Tel. 54 98 900 oder unter www.renault-olbrich.de
8
Bezirks-Leben
März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Alle wollen nach Rummelsburg
STADTENTWICKLUNG: Der Kiez rund um den Rummelsburger See ist begehrt – als Wohnstandort, aber auch bei
Gewerbetreibenden. Bis zum Sommer will der Bezirk ein Konzept vorlegen, um das Viertel zu entwickeln.
von Linna Schererz
D
er Kiez rund um den Rummelsburger See gehört zu den
attraktiven
Wohngegenden
Lichtenbergs. Weil dort seit Jahren die
Nutzerinteressen
aufeinanderprallen,
soll es jetzt ein Entwicklungskonzept
geben. Noch vor der Sommerpause,
sagt der zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU),
soll das Papier fertig sein und von der
Bezirksverordnetenversammlung (BVV)
beschlossen werden. Als Leitbild für
den Rummelsburger See gibt es dann
den Rahmen für künftige Planungen am
Lichtenberger Ufer.
Konflikte rund um den Rummelsburger See gibt es reichlich. Sie existieren
zwischen den Nutzungen Verkehr und
Arbeiten, Kultur und Gastronomie, Freizeit und Sport sowie Naturschutz und
Ökologie. Nicht alle Anforderungen aus
jedem Bereich werden wohl künftig erfüllt werden können – denkbar ist wohl
allenfalls eine Art friedlicher Koexistenz, erklärt Wolfram Siewert von der
Planungsgruppe Cassens und Siewert,
eines von drei Büros, die mit der Studie
zum Entwicklungskonzept beauftragt
sind. „Empfindliche Nutzungen und
Strukturen“, sagt der Landschaftsplaner, „sollten dabei Vorrang haben“. Das
heißt beispielsweise auch, die Entwicklung des Wassersports und -tourismus
soll begrenzt werden. Bemängelt werden
vielfach als störend empfundene Motorschiffe und -boote, insbesondere sogenannte Partyboote. Das geht allerdings
nicht so einfach, denn der eigentliche See
gehört dem Bund und dem Land. Der
Bezirk kann die Entwicklung nur dort reglementieren, durch die Versagung von
neuen Steganlagen beispielsweise. „Wir
wollen keinen größeren Fahrgastschiffsverkehr“, verdeutlicht Nünthel die Position des Bezirks hierzu.
Der Stadtrat hatte vor Erarbeitung
der Studie den Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg um Mitwirkung
ersucht. Zunächst kam eine abschlägige Antwort, doch im Januar 2016 hat
Friedrichshain-Kreuzberg selbst ein
Büro mit der Erarbeitung eines ähnlichen Entwicklungskonzeptes beauftragt,
die Dr. Szamatolski + Partner GbR aus
Mitte. Deren Mitarbeiter versicherten
kürzlich auf einer Diskussionsverstaltung, „im Wesentlichen“ methodisch am
Entwicklungskonzept aus Lichtenberg
anzuknüpfen und ebenfalls Hinweise
vom Runden Tisch Rummelsburger See
aufzunehmen.
Der Rummelsburger See, auch Rummelsburger Bucht genannt, ist ein Altarm der Spree. Er befindet sich zwischen
Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg (Halbinsel Stralau). An der südlichen Verbindung der Rummelsburger
Bucht gibt es zwei kleine Inseln. Beide
stehen unter Naturschutz. Der See und
seine Uferregionen werden insbesondere an den Wochenenden von vielen
Berlinern als Naherholungsgebiet genutzt. Der Rummelsburger See ist der
citynaheste See Berlins. Die Landseite
ist überwiegend Bezirks- und Privateigentum, zuständig für Planungen und
Genehmigungen sind die Bezirke. Für
den See selbst sind Bund und Land zuständig – der Bund für den gewerblichen
Schiffsverkehr, das Land für die Wasserwirtschaft, den Gewässerschutz/Gewässerökologie und die Seesanierung.
Durch mehr als hundertjährige gewerbliche Nutzung ist der See stark belastet, obwohl um das Jahr 2000 herum
bereits Maßnahmen zu einer ökologischen Sanierung mit dem Absaugen von
Faulschlamm und einer Spuntwand, die
die Strömung am Grund vermindern
soll, begannen. Doch auf dem Boden
gibt es noch eine mehrere Meter dicke,
mit Schwermetallen und Schadstoffen
verseuchte Schlammschicht. Die Sedimente werden durch den Schiffsverkehr
immer wieder aufgewirbelt. Seit Jahren
ist deshalb Baden im See verboten. Kosten für eine Totalreinigung werden auf
ca. 250 Millionen Euro geschätzt. Nun
wird über die Versieglung von Sedimenten nachgedacht.
Während auf dem Gebiet der ehemaligen Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Rummelsburger Bucht der
Wohnungsbau weitgehend abgeschlossen ist, wird nahe Ostkreuz das neue
Quartier An der Mole geplant. Wasserbezogene Gewerbetriebe wollen sich am
Standort entwickeln. Unklar sind noch
die Entwicklungen auf dem Gebiet des
Heizkraftwerks Klingenberg und seines
Umfeldes, wo Vattenfall ursprünglich
ein neues Kraftwerk bauen wollte. Mit
den benachbarten Spree-Studios entsteht
ein neuer Standort für Kulturschaffende
und die Kreativwirtschaft, südlich des
Blockdammwegs ist ein neues Wohngebiet geplant.
So soll der neue Haupteingang des Tierparks Berlin aussehen.
FOTO: TIERPARK BERLIN
Tierpark auf Erfolgskurs
TOURISMUS: Zahl der Besucher in Europas größtem
Tiergarten steigt / Neuer Eingangsbereich entsteht.
G
ute Nachrichten aus dem Tierpark Berlin: Vergangenes Jahr
besuchten mehr als 1,2 Millionen Menschen Europas größten Landschaftstiergarten – vier Prozent mehr als
ein Jahr zuvor. Unterdessen laufen die
Vorbereitungen für den groß angelegten
Umbau der 1955 errichteten Anlage auf
Hochtouren.
Schon Mitte Mai präsentiert sich der
Tierpark Berlin in Friedrichsfelde mit einem neuen Eingangsbereich: Am Bärenschaufenster nahe dem U-Bahnhof Tierpark erhalten die Kassenhäuschen und
der Souvenirshop eine hölzerne Verkleidung. Gleich daneben entsteht derzeit
zudem eine Nordamerika-Landschaft.
Auch die Freilichtbühne präsentiert sich
in einem neuen Gewand. Wie der Tierpark mitteilte, soll sie in einen „urigen
Wald“ verwandelt werden. „Pünktlich
zu den Sommerferien werden die Tierpark-Falkner hier die erste eigene Greifvogelshow präsentieren“, heißt es dazu
vom Tierpark.
Ebenfalls zum Sommer hin öffnet der
neue Wasserspielplatz – auf dem Gelände der früheren Kinderplansche. Noch
in diesem Jahr starten zudem die Umbauarbeiten des Alfred-Brehm-Hauses,
das Teil einer afrikanischen Dschungellandschaft werden soll. (bzj.)
STANDORT OST
MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 03/2016
KLEINE LÄNDERFUSION IM OSTEN
Marzahn-Hellersdorf, die östlichen Umlandgemeinden von Märkisch-Oderland
und Ahrensfelde starteten das erste länderübergreifende Regionalmanagement.
E
s ist eine kleine Länderfusion, zumindest was die Wirtschaftsförderung und die Vernetzung von
Unternehmen im östlichen Berliner Umland betrifft: In Strausberg startete
das bundesweit erste länderübergreifende
Regionalmanagement. In den kommenden drei Jahren wollen der Berliner Bezirk
Marzahn-Hellersdorf, die zum Landkreis
Märkisch-Oderland gehörenden Umlandkommunen und die Gemeinde Ahrensfelde
gemeinsam Unternehmen vernetzen und
neue Investoren in die Region holen.
Am Standort der STIC Wirtschaftsfördergesellschaft Märkisch-Oderland mbH
nahm ein dreiköpfiges Team um Projektleiterin Kerstin Karasch seine Arbeit auf.
Von dort wollen die Regionalmanager ein
Unternehmensnetzwerk aufbauen, die
Zusammenarbeit mit den Kommunen in
Brandenburg und dem Bezirk MarzahnHellersdorf in Berlin koordinieren und dafür sorgen, dass unter einer gemeinsamen
Marke der Wirtschaftsraum gestärkt sowie
ausgebaut wird. Zentrale Themenschwerpunkte werden der Tourismus, die Industrie, die Energieeffizienz sowie Elektromolität sein. Gefördert wird das Projekt bis
Ende 2018 mit 560.000 Euro vom Bund. Der
stellt das Geld über die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ zur Verfügung. Berlin und
die Kommunen beteiligen sich mit einer
sogenannte Koofinanzierung an den Kosten. Marzahn-Hellersdorf übernimmt die
eine wirklich gute Idee, die hier umgesetzt
wird“, sagte Bunde. Am Ende profitierten
davon alle. Ahrensfeldes Bürgermeister
Wilfried Gehrke geht davon aus, dass das
Regionalmanagement die wachsende Region zusammenbringt. Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler erhofft sich eine
langfristige Wirkung: „Es geht nicht nur
um einen kurzen Prozess.“ Ihr Altlandsberger Amtskollege Arno Jaeschke ergänzt,
dass es viele „Themenfelder gibt, die wir
gemeinsam angehen können“.
Neben Netzwerkveranstaltungen soll
es unter dem Dach des Regionalmanagements „Marzahn-Hellersdorf – MOL – Ahrensfelde“ auch Messen, Arbeitsgruppen
und sogenannte Unternehmstalks geben.
Zu tun gibt es reichlich. Unter anderem
Gaben den Startschuss für das Regionalma- erhoffen sich die Umlandgemeinden, von
nagement: Christian Gräff und Wirtschafts- der 2017 stattfindenden IGA Berlin zu prostaatssekretär Henner Bunde. Foto: Gäding fitierten.
Allerdings: Der Bezirk Lichtenberg ist
Federführung, die Geschäftsstelle wird von nicht in dem Regionalmanagement vertreStrausberg aus an ihren Projekten arbeiten. ten, was die Akteure irriert – schließlich
Von einem längst überfälligen „Brücken- bildet Lichtenberg mit Marzahn-Hellersschlag in die östliche Richtung“ sprach dorf den Wirtschaftsraum „Berlin Eastside“.
Marzahn-Hellersdorfs Wirtschaftsstadtrat Auf Nachfrage äußerte sich Christian Gräff
Christian Gräff (CDU) – auch mit Blick auf zurückhaltend. „Vielleicht kommt ja noch
bereits bestehende Verbindungen in die die Erkenntnis bei den Lichtenberger KolUmlandgemeinden Berlins. „Große Projek- leginnen und Kollegen, dabei sein zu wolte kann man nur umsetzen, wenn man sich len.“ Und Staatssekretär Bunde kommenzusammentut.“ Berlins Wirtschaftsstaats- tierte mit den Worten: „Wenn andere vom
sekretär Henner Bunde (CDU) sagte, dass Regionalmanagement profitieren, dient es
die Vernetzung ein wichtiger Motor der der Gesamtregion.“ MARCEL GÄDING
wirtschaftlichen Entwicklung sei. „Das ist
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Wir bitten um freundliche Beachtung.
NACHRICHTEN
„MARZAHN BEWEGT“
AUF DER PROMENADE
MARZAHN. Auf der Marzahner Promenade
heißt es wieder „Marzahn bewegt“. Am
15. April wird die Eröffnung des zweiten
Abschnitts des Marktplatzes genutzt für
Mitmachtaktionen und Darbietungen. Der
Wochenmarkt mit seinen Frischeprodukten
öffnet um 8.30 Uhr; das Eröffnungsfest findet
von 14 bis 18 Uhr statt. Erwartet wird unter
anderem Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff
(CDU). Am 16. April heißt es zwischen 11 und
15 Uhr auf der Marzahner Promenade zwischen Busbahnhof und dem EASTGATE-Center „fit und gesund“. Unter anderem sind ein
buntes Bühnenprogramm und eine Tombola
geplant. Umliegende Haushalte bekommen
einen Aktivpass, mit dem man an Tests und
Mitmachaktionen teilnehmen kann. (bzj.)
STATISTEN FÜR
EISLAUFFILM GESUCHT
HOHENSCHÖNHAUSEN. Für den Film „Die
Anfängerin“ werden Statisten gesucht.
Gedreht wird am Karfreitag, 25. März, von
9-18 Uhr im Sportforum Hohenschönhausen, Eishalle 2, Weißenseer Weg 53, 13053
Berlin. Mit dabei sind Weltmeisterin Christine
Errath sowie die Hauptdarstellerinnen Ulrike
Krumbiegel und Annekathrin Bürger. Die
Statisten sollen die Zuschauerränge der
Halle füllen. Unter der Regie von Alexandra
Sell wird für das ZDF die Geschichte einer
Ärztin erzählt, die nach mehr als 40 Jahren
wieder ihre Schlittschuhe anzieht. Auf dem
Eis sucht die notorische Einzelgängerin nach
ihren verschütteten Kindheitsträumen – und
findet eine Freundin: Jolina Kuhn, Berliner
Jugendmeisterin im Eiskunstlauf... Anmeldungen fürs Casting im Internet unter
https://eveeno.com/schaulaufen (bzj.)
WER SPENDET ALTE
JUDOANZÜGE?
KARLSHORST. Für ein neues Projekt sucht
die Karlshorsterin Brigitta Nöthlich nicht
mehr benötigte Judoanzüge. Nöthlich, seit 57
im Judosport aktiv, möchte damit Flüchtlingskindern Judotraining in Lichtenberger
Judovereinen ermöglichen. Die Judoanzüge
- bevorzugt werden die Größen 100 bis 155 können montags bis donnerstags von 12 bis
18 Uhr im Stadtteilzentrum Ikarus, Wandlitzstraße 13, gespendet werden. (bzj.)
2
03/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
Jürgen Steinbrück, Vorsitzender der Lichtenberger Seniorenvertretung, und Lichtenbergs Bürgermeisterin Birgit Monteiro auf Probefahrt mit E-Bikes.
J
ürgen Steinbrück macht keinen Hehl
daraus: „Ich habe schon lange nicht
mehr auf einem Fahrrad gesessen“,
sagt der Chef der Lichtenberger Seniorenvertretung. Die meisten Strecken lege
er mit dem Auto zurück. An diesem grauen Vormittag aber steigt er auf ein E-Bike
– ein rund 1.500 Euro teures Fahrrad, dessen elektrischer Motor das Fahren deutlich
erleichtert. Steinbrück, vorschriftsmäßig
mit einem Helm bekleidet, schnappt sich
eines der Gefährte und dreht gemeinsam
mit Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin
Birgit Monteiro (SPD) ganz begeistert einige Runden im Parcours der Jugendverkehrsschule an der Baikalstraße.
Menschen wie Jürgen Steinbrück gehören zu jener Zielgruppe, auf die Lichtenbergs Klimaschutzbeauftragte Kirsten
Schindler ein Auge geworfen hat. Mit der
Mobilitätsschule möchte sie Lichtenberger
jeder Altersgruppe neugierig machen, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu testen.
„Unser Ziel ist es, die Leute mitzunehmen
und ihnen die klimafreundliche Mobilität
näher zu bringen“, sagt sie. Mit anderen
Worten: Lieber mal das Auto stehen lassen
oder sich ein Auto mit anderen teilen, kurze Strecken zu Fuß gehen oder aber aufs
Fahrrad umsteigen. So steht es im Kern
auch im Mobilitätskonzept des Bezirks,
der Ideen entwickelt, um den Ausstoß an
klimaschädlichem Kohlendioxid zu reduzieren.
Für die Jugendverkehrsschule Lichtenberg kommt das neue Projekt wie gerufen.
Seit Jahren vermitteln die Verkehrserzieher an den beiden Standorten vor allem
Kindern und Jugendlichen den sicheren
Umgang im Straßenverkehr. Eigens hierfür wurde ein kleiner Parcours aus Straßen, Fußgängerüberwegen, Ampelkreuzungen und Kreisverkehren aufgebaut.
„Viele Kinder werden von ihren Großeltern
oder Eltern begleitet“, berichtet Wolfgang
Kopischke von der Jugendverkehrsschule. „Die sagen dann, dass sie eine Ewigkeit nicht mehr auf einem Fahrrad saßen
und trauen sich demzufolge auch nicht,
damit zu fahren.“ Das Konzept der Mobilitätsschule richtet sich genau an solche
Menschen. Eine Beschränkung auf eine
MIT MUSKELKRAFT
DURCH DEN BEZIRK
KLIMASCHUTZ: Lichtenberg setzt auf Fahrrad und
E-Mobil. Dafür wird aus der Jugendverkehrsschule
eine Mobilitätsschule. Umsatteln sollen auch die
Mitarbeiter des Bezirksamtes.
Lichtenbergs Vize-Bezirksbürgermeister Andreas Prüfer und Klimaschutzbeauftragte Kirsten
Schindler sind von Michael Schrameks Dienstfahrzeug begeistert.
Fotos: M. Gäding
bestimmte Altersgruppe gibt es nicht. „An- zum Sommer soll für die Bezirksverwalgedacht sind auch Angebote für Flüchtlin- tung von Lichtenberg ein Mobilitätskonge“, sagt Frank Schulz, der Geschäftsführer zept vorliegen.
der Gesellschaft Atina, seit 2012 Träger der
Wie Vize-Bezirksbürgermeister Dr. AnJugendverkehrsschulen im Bezirk.
dreas Prüfer (DIE LINKE) sagt, wurde im
Um das Konzept der Mobilitätsschule Rahmen des bundesweiten Modellprojekts
umzusetzen, wurden mit Hilfe des Ener- „Mobil.Pro.Fit“ eine entsprechende Vereingiedienstleisters Vattenfall zwei jeweils barung abgeschlossen. Gut 13.000 Euro inrund 1.500 Euro teure Elektrofahrräder an- vestiert der Bezirk mit finanzieller Untergeschafft. Die sind durchaus praktisch vor stützung des Bundesumweltministeriums
allem für ältere Menschen, da ein Elektro- in die Erarbeitung eines Mobilitätskonzepmotor unterstützend zum Einsatz kommt. tes. „Einerseits müssen die Angestellten irGanz ohne Strampeln geht es aber nicht.
gendwie zur Arbeit kommen“, sagt Prüfer.
Auch die Mitarbeiter der Bezirksverwal- Andererseits seien viele Mitarbeiterinnen
tung von Lichtenberg denken inzwischen und Mitarbeiter tagsüber dienstlich im
über Alternativen es zum Auto nach. Bis Bezirk unterwegs. Im Jahr 2012 legten die
Angestellten einer internen Statistik zufolge rund 140.000 dienstliche Kilometer
zurück – entweder mit privatem Pkw oder
mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Allein
das bezirkliche Jugendamt kam in dem
Jahr auf 3.700 Dienstfahrten innerhalb des
Bezirks und Berlins.
Die EcoLibro GmbH aus Troisdorf bei
Bonn soll nun herausfinden, wer wann
welches Verkehrsmittel auf dem Weg von
und zur Arbeit sowie während des Dienstes nutzt – und im Ergebnis Vorschläge unterbreiten, wo man gegebenenfalls auf das
Auto verzichten kann.
In einer ersten Erhebung fand EcoLibroGeschäftsführer Michael Schramek heraus,
dass 392 der rund 1.000 Verwaltungsmitarbeiter im Umkreis von bis zu zehn Kilometern vom Rathaus oder einem der anderen
beiden Verwaltungsstandorte an der Große-Leege-Straße (Alt-Hohenschönhausen)
beziehungsweise Alt-Friedrichsfelde wohnen. Sie leben in „Radfahrentfernung“, wie
Schramek sagt. Konkret heißt dies: Wer
bislang mit dem Auto zur Verwaltung
fährt, könnte seinen Weg auch auf zwei
Rädern absolvieren. „Eine Studie belegt,
dass Mitarbeiter, die mit dem Rad zur Arbeit kommen, ein Drittel weniger krank
sind als Angestellte, die den Pkw nutzen.“
Außerdem seien Mitarbeiter, die sich auf
dem Arbeitsweg körperlich betätigen, kreativer und innovativer. Schramek kann das
aus eigener Erfahrung bestätigen. Er selbst
nutzt ein faltbares Elektrofahrrad und legt
damit täglich bis zu 30 Kilometer zurück.
Nicht nur über die Anschaffung von
Elektrofahrrädern wird im Bezirksamt laut
nachgedacht. Eine Möglichkeit könnte
auch sein, dass der Verwaltung ein Pool
von Elektrofahrzeugen zur Verfügung gestellt wird und einige der rund 70 BenzinDienstfahrzeuge ersetzt. Verschiedene Anfragen an sogenannte Carsharing-Anbieter
hätten ergeben, dass das Interesse an solchen Projekten groß ist, erklärt die bezirkliche Klimaschutzbeauftragte Kirsten
Schindler. Vize-Bezirksbürgermeister Andreas Prüfer kann sich beispielsweise gut
vorstellen, die bisherigen benzinbetriebenen Streifenwagen des Ordnungsamtes gegen E-Autos zu tauschen. MARCEL GÄDING
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4
E
igentlich hat er nur das Thema
gewechselt. Noch vor sechs Jahren referierte Sven Marx über
das Tauchen. Durchtrainiert und
reich an Erfahrung erklärte er dem wissbegierigen Publikum das richtige Verhalten
unter Wasser. Doch dieses „Leben im Paradies“, wie er seinen sechsjährigen Aufenthalt in Ägypten bezeichnet, ist längst
vorbei. Er hält zwar immer noch Vorträge,
aber jetzt steht er selbst im Mittelpunkt.
Er erzählt seine eigene Geschichte. Seinen
langen Weg vom Pflegefall zum Globetrotter auf dem Fahrrad.
Wahrscheinlich wäre er von allein nie
auf die Idee gekommen, damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Aber sein Physiotherapeut, der ihn nach seiner komplizierten Operation behandelte, sagte eines
Tages diesen Satz zu ihm: „Du kannst doch
auch anderen Mut machen.“
Sven Marx überlegte nicht lange. Er
wurde aktiv. Genauso, wie er es schon immer tat. Nicht erst ewig abwägen sondern
handeln. Eine Eigenschaft, die ihn vor allem in den vergangenen Jahren vorantrieb.
Die ihn schließlich aus eigener Kraft in ein
„normales Leben“ zurückholte.
Dass er immer noch mit schweren Einschränkungen zu kämpfen hat, ist ihm
nicht anzusehen. Wenn er seine Vorträge
hält, wie neulich wieder im Stadtteilzentrum Biesdorf, steht er selbstbewusst im
Rampenlicht: Spricht laut und freundlich, duzt die Zuhörer meistens und zieht
sie auch mit seiner fröhlichen Art in den
Bann. „Schaut mal hier, ganz am Ende der
Route 66 bin ich Richtung Chicago gestartet“, sagt er und deutet auf das Foto an der
Wand. Das Selfie zeigt ihn strahlend in
Santa Monica, im Hintergrund sein Fahrrad. Warum er die 3945 Kilometer lange
Strecke praktisch andersherum fuhr, erklärt er so: „Weil ich dadurch gleich zu Beginn den höchsten Punkt der Tour hinter
mich brachte.“
DER MUTMACHER
03/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
STICHWORT: Als Sven Marx 2009 nur mit Mühe eine
Tumor-OP überstand, sahen die Ärzte in ihm nur noch
einen Pflegefall. Mit dem Fahrrad kämpft er sich
zurück ins Leben und bereist seitdem die Welt. In
Vorträgen berichtet er von seinen Touren.
Schlechte Gedanken verbannt
Und auch die zweite lebensbedrohliche
Diagnose konnte ihn nicht zurückwerfen.
2011 wurde bei ihm schwarzer Hautkrebs
entdeckt und ein Melanom entfernt. Seit
dem muss er halbjährlich zur Kontrolle.
Doch krank fühlt er sich trotzdem nicht.
Außerdem hat er solche „schlechten Gedanken“ aus seinem Leben verbannt.
„Denn wer ständig in sich hineinhorcht
und grübelt, stirbt jeden Tag ein Stück“, ist
er überzeugt.
Seine Aufgabe sieht Sven Marx vielmehr
darin, mit seinen Vorträgen und seinem
Buch, was er gerade schreibt, anderen Mut
zu machen. „Es gibt noch so viel zu entdecken in meinem neuen Leben. Und das
Schöne, durch die vielen Reisen habe ich
keine Zeit mich selbst zu bemitleiden“, betont er. Wenn der Mensch sich neue Ziele
setzt, sei eine Art Selbstheilung möglich.
Die meisten Frauen und Männer, die
zu seinen Vorträgen kommen, stimmen
ihm zu. Einige erzählen sogar von ihren
eigenen Schicksalsschlägen und empfinden seine Berichte aufmunternd und
kraftgebend. Er selbst hat sich inzwischen
von Träumen verabschiedet. Stattdessen
realisiert er konkrete Pläne. Sein bislang
größter soll 2017 umgesetzt werden. Dann
begibt sich Sven mit dem Rad auf Weltreise. In eineinhalb Jahren will er die Tour
schaffen. Freunde helfen ihm bei der Vorbereitung und auch seine Frau Annett und
sein Sohn unterstützen ihn.
Ganz wichtig ist ihm sein Engagement
für die Diakonische Initiative Direkt und
die Aktion Inklusion braucht Aktion. Er
sammelt Geld für das erste Projekt und
macht mit seinen Touren Werbung für das
zweite. Jeder, der seine Vorträge besucht,
unterstützt ihn mit dem Eintrittsgeld dabei. Die nächsten, auch in Marzahn-Hellersdorf, gibt es allerdings erst im Herbst.
STEFFI BEY
Sven Marx auf der legendären Route 66...
Dem Tumor davonfahren
Ungefähr zwei Stunden spricht der 48
Jährige über seinen muskelzehrenden Trip,
den er als Meilenstein für eine Weltreise
sieht. Er erzählt von menschenleeren Straßen, von glühender Hitze und seiner Freude über einen Strauch, der ihm ein bisschen Schatten spendete. Doch aus einem
Augenblick schöpft Sven selbst besonders
viel Kraft. „Als ich am Grand Canyon
stand und auf die atemberaubende Naturkulisse schaute, dachte ich, es funktioniert,
ich mache verrückte Sachen und fahre
dem Tumor davon“, sagt er leise und lächelt. Als Beweis zeigt er das Bild, das er
von der Schlucht und seinem Donkey – so
nennt er sein Fahrrad – gemacht hat.
Ganz still ist es im Raum mitten in AltBiesdorf. Als wenn jeder Zuhörer erst
einmal verdauen muss, was er eben hörte.
Aber Sven, der Globetrotter, geht ganz offen mit seiner Geschichte um. 2009 wurde bei ihm ein Tumor am Gehirnstamm
entdeckt, der nicht ganz entfernt werden
konnte. Danach war er zunächst halbseitig gelähmt, musste künstlich beatmet und
ernährt werden. „Meiner Frau sagten die
Ärzte, ich werde ein Pflegefall bleiben und
könne nie mehr reisen.“
Doch Sven ließ sich nicht unterkriegen.
Auch wenn er heute immer noch alles doppelt sieht, Gleichgewichtsprobleme hat
und es ihm deshalb schwer fällt zu laufen.
Wer ihn genau beobachtet, dem fällt sein
breitbeiniger Gang auf, denn er muss jeden Schritt ausbalancieren.
Glücklicherweise entdeckte er irgendwann das Radfahren für sich. Denn treibt
man es einmal an, bewegt es sich geradeaus. „Balancieren auf dem Rad ist für mich
somit viel einfacher weil kleine Unebenheiten nicht dazu führen, dass ich ins Stolpern komme“, sagt er.
Ganz langsam hat er damit vor fünf
Jahren begonnen. Stück für Stück, jeden
Tag ein bisschen mehr. Seine erste große
Hürde waren sieben Kilometer von seinem
Zuhause in Weißensee bis zum Brandenburger Tor. „Von diesem Zeitpunkt an war
mir klar, ich schaffe es und werde wieder
reisen“, macht er den Zuhörern deutlich.
42.000 Kilometer durch 27 Länder, 17
Hauptstädte und vier Kontinente absolvierte er bislang per Rad.
...ab Abgrund des Grand Canyon...
Sven Marx im Internet:
sven-globetrotter.com/
www.facebook.com/sven.marx.globetrotter
NÄCHSTE TERMINE:
„Vom Pflegefall zum Globetrotter auf dem Fahrrad“
am 2. April um 18.30 Uhr in der MEDIAN Klinik, An
der REHA-Klinik 1, 15537 Grünheide
...und mittendrin in Chicago.
Fotos: Sven Marx
„Mit dem Fahrrad als Gaijin quer durch Japan“ am
2. September, 18 Uhr, Stadtteilzentrum Biesdorf,
Ostern
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Bezirks-Journal
Saisonstart in den Gärten der Welt
Kurz vor ihrer beeindruckenden Blüte steht diese Magnolie im Orientalischen
Garten, der Teil der Gärten der Welt in Marzahn ist. Am Karfreitag (25. März)
ist Saisonstart. Ab 9 Uhr öffnen sich die Pforten. Besucher dürfen sich auf blühende Winterlinge, Narzissen, Blausterne und Muscari freuen. Geöffnet ist bis
18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro, Kinder (6-14 Jahre) zahlen
1,50 Euro. Ort: Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin. FOTO: MARCEL GÄDING
WOHIN ZU OSTERN?
OSTERN AUF DER ALTEN BÖRSE:
Zum großen Osterfeuer lädt die Alte
Börse Marzahn am 26. März ab 18 Uhr
auf den Marktplatz ein. Mit Livemusik,
Essen und Getränke lässt sich der
Abend gemütlich am Osterfeuer
verbringen. Zu Gast sind Geraint John
Jones und E-Flat. Bereits am Karfreitag,
25. März, gibt es ein buntes Osterprogramm für die ganze Familie. Von 14
bis 16 Uhr gibt es zur Einstimmung für
alle Osterbasteln und eine Lesung mit
Agathe Leselust, die Fragen beantwortet wie „Warum bringt der Osterhase
die Ostereier?“ oder „Warum gehört
das Ei zum Osterfest?“ Ort: Zur Alten
Börse 59, 12681 Berlin. Infos unter
www.alte-boerse-marzahn.de
OSTERN IM TIERPARK BERLIN: Der
Tierpark lädt am 26. März um 17.30
Uhr zu einer Oster-Safari durch die
abendliche Anlage in Friedrichsfelde.
Welche Tiere dürfen nachts draußen
bleiben? Schlafen die Eisbären schon?
Feiern Kamele Ostern? Geplant ist eine
Reise durch die exotische Tierwelt des
Tierpark Berlins. Am Ende der Führung
ist ein Osterfeuer geplant. Hier können
Kinder Stockbrot grillen und sich
schminken lassen. Kosten inklusive
Eintritt: 10 Euro pro Kind; 15 Euro pro
Erwachsener. Ticketverkauf: Tickets
ausschließlich im Vorverkauf an den
Tierparkkassen erhältlich. Die Tickets
sind auf 150 Tickets limitiert. Einlass:
Eingang Bärenschaufenster (Am Tierpark 125, 10319 Berlin).
MALCHOWER OSTERTAFEL: Der Naturhof in Malchow lädt am 27. März von
12 bis 17 Uhr zur Ostertafel. Geöffnet
ist das Storchencafé; um 14 Uhr startet
im Erlebnisgarten die Ostereiersuche.
Ort: Dorfstraße 35, 13051 Berlin.
Eintritt: frei.
Wir wünschen unseren
Lesern frohe Ostern!
ZAHL DES MONATS
2.828
Ausbildungsplätze stehen laut Lehrstellenbörse der
IHK derzeit in Berlin zur Verfügung.
Infos: www.ihk-lehrstellenboerse.de
Eine Chance bei den Wasserbetrieben
Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) bilden seit sechs Jahren Menschen aus, die
aus schwierigen Verhältnissen stammen.
Jetzt haben die BWB dieses Programm
erweitert und geben weiteren sechs jungen Menschen die Chance, sich fit für die
Ausbildung zu machen. Dabei handelt
es sich um Geflüchtete aus Afghanistan,
Ägypten, Äthiopien, dem Iran, Pakistan
und Syrien.
„Wir wollen Geflüchtete in Arbeit
bringen und Steuerzahler aus ihnen machen“, sagt Kerstin Oster, im Vorstand
der Berliner Wasserbetriebe für Personalfragen zuständig. Sie betont, dass
das Angebot der sogenannten Einstiegsqualifizierung „selbstverständlich auch
alteingesessenen Ausbildungsanwärtern
offen“ stehe. Die Wasserbetriebe betrachteten das Projekt „als neuen Weg,
motivierte Fachkräfte selbst auszubilden“.
Im Rahmen des Projekts können die
Ausbildungsplatzanwärter über Betriebspraktika einen Einblick in die betrieblichen Abläufe bekommen. Ergänzt
wird dies zudem durch eine kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung. Die
geflüchteten Jugendlichen erhalten außerdem Sprachunterricht. Standort für
die Praktika ist das Ausbildungszentrum
der Wasserbetriebe in Lichtenberg. Dort
werden Disziplinen wie Löten, Schweißen, Feilen oder Drehen geübt. Ab April
wechseln die Jugendlichen dann in die
Betriebsteile der Wasserbetriebe. (bzj.)
Bildung,
ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Karriere & Beruf
Abitur nach wie
vor heiß begehrt
Im Jahr 2015 haben rund 443.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die
Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Wie das Statistische Bundesamt
weiter mitteilt, waren das nach vorläufigen Ergebnissen 1,9 Prozent mehr Studienberechtigte als im Vorjahr.Der Bevölkerungsentwicklung folgend stand einem
starken Anstieg in den neuen Ländern
einschließlich Berlin von insgesamt 8,3
Prozent ein weniger starker Anstieg von
1,0 Prozent im früheren Bundesgebiet
gegenüber. Rückgänge der Absolventenzahlen gab es in Schleswig-Holstein (-2,9
Prozent) und in Hessen (-9,5 Prozent).
Der größte Teil der Studienberechtigten
(76,8 Prozent) erwarb die allgemeine
oder fachgebundene Hochschulreife.
23,2 Prozent der Absolventen erlangten
die Fachhochschulreife. Von den Studienberechtigten waren 52,7 Prozent
Frauen und 47,3 Prozent Männer. Bei
den Absolventen mit allgemeiner oder
fachgebundener Hochschulreife lag der
Männeranteil nur bei 45,6 Prozent. (ots)
Fachkräftemangel: Frauen
stehen in den Startlöchern
STUDIE: großes Potenzial bei weiblichen Arbeitskräften
F
ast jede dritte weibliche Fachkraft
würde Vollzeit arbeiten, wenn
sich die Kinderbetreuung optimal
organisieren ließe. Weitere 16 Prozent
würden eine Steigerung ihrer Wochenarbeitszeit unter dieser Bedingung zumindest in Erwägung ziehen. Das hat
die Online-Jobbörse StepStone in einer
Befragung von mehr als 15.000 Fachund Führungskräften herausgefunden.
Schätzungen von StepStone zufolge
beläuft sich die Anzahl von Frauen, die
unter den richtigen Voraussetzungen in
Vollzeit arbeiten würden, allein unter
Fachkräften auf bis zu eine Million.
„Jeder zweite Hochschulabsolvent ist
heute weiblich. Nie war der Anteil hochqualifizierter Frauen in Deutschland so
hoch wie heute. Doch viele Frauen arbeiten familiär bedingt nur in Teilzeit“,
erklärt StepStone-Geschäftsführer Dr.
Sebastian Dettmers.
Die StepStone Studie zeigt zudem,
dass Teilzeitarbeit und Familiengründung Frauen auf ihrem Karriereweg
bremsen: Mehr als jede zweite hatte
schon einmal das Gefühl, in ihrer beruflichen Entwicklung gegenüber Vollzeitbeschäftigten benachteiligt worden zu
sein. Auch Elternzeit hat offenbar negative Folgen für die Karriere von Frauen.
45 Prozent der weiblichen Fach- und
Führungskräfte geben an, die Elternzeit
habe ihrer Karriere geschadet. Bei den
Männern sieht das anders aus: Die große Mehrheit spürt keinerlei Nachteile
aufgrund ihrer familienbedingten Auszeit. Diese fällt bei Männern allerdings
auch bedeutend kürzer aus – sofern sie
überhaupt Elternzeit nehmen. (ots)
Mehr Azubis im
Kfz-Gewerbe
Das Kfz-Gewerbe hat im vergangenen
Jahr 2,5 Prozent mehr Auszubildende
eingestellt als 2014. Nach Angaben des
Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) wurden bis zum 30. September 2015 insgesamt 27.639 Ausbildungsverträge und damit 687 mehr als im Jahr
2014 abgeschlossen. Im gesamten dualen
Ausbildungsbereich blieb die Zahl laut
dem Bundesinstitut für Berufsbildung
mit minus 0,01 Prozent im Vergleich zum
Jahr 2014 stabil. Den Ausbildungsberuf
„Kfz-Mechatroniker“ wählten 20.709
junge Menschen und damit fast 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2014 (20.190).
Automobilkaufmann oder -frau wollen
4.599 Azubis werden, das sind 5,2 Prozent mehr als in 2014 (4.371). Lediglich
die Zahl der Fahrzeuglackierer ist mit
2.331 um 2,5 Prozent geringer als 2014
(2.391). „Diese Entwicklung bestätigt die
hohe Attraktivität und Zukunftsfähigkeit
einer Ausbildung im Kfz-Gewerbe“,
betonte Birgit Behrens, ZDK-Geschäftsführerin Berufsbildung. (ots)
24. MARKTPLATZ BILDUNG
Du wirst gebraucht!
Fachkräfte für Dienstleistung, Handwerk und
Industrie dringend gesucht
D
ie Wirtschaft befindet sich noch
immer im Aufwärtstrend. Auf dem
Arbeitsmarkt ist deutlich ein wachsender Bedarf an Arbeitskräften zu verzeichnen. Beim näheren Hinschauen wird eines
deutlich: Es werden nicht nur Arbeitskräfte
gesucht, sondern solche, die über die notwendige Qualifikation und entsprechende
Fertigkeiten verfügen. Gesucht werden,
um es mit einfachen Worten zu sagen, Menschen, die sofort – ohne lange Einweisungsphasen – im Job loslegen können.
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12 Bezirks-Geschichte
Bezirks-Journal Lichtenberg | Dezember 2014/ Januar 2015
Urgroßvater mit Herz
GESCHICHTE: Oscar Gregorovius (1845-1913) ist der Gründer von Karlshorst und von Kolonien für gestresste
Berliner in der Mark Brandenburg. Sein Urenkel Jürgen ist seit Jahrzehnten auf Spurensuche.
D
rei- bis viermal im Jahr besuchen Jürgen Gregorovius und
seine Lebensgefährtin Gabriele
Preller die einschlägigen Berliner Flohmärkte. Gezielt gehen sie an die Stände,
an denen mit alten Möbeln gehandelt
wird – immer in der Hoffnung, einen
kleinen Tisch zu entdecken, der einst im
Kinderzimmer von Jürgen Gregorovius
stand. Denn jenes kleine Möbel ist der
Ausgangspunkt für eine Spurensuche,
die den heute 69 Jahre alten Hellersdorfer einen großen Teil seines Lebens
begleitet. Gregorovius betreibt Ahnenforschung in eigener Sache. Und obwohl
er seinen Urgroßvater nie persönlich
kennenlernen durfte, ist Oscar Gregorovius mit all seinen Geschichten präsent
als würde er noch leben.
Oscar Gregorovius (1845-1913) war
der Gründer von Karlshorst. Als Baumeister und Stadtplaner erwarb er unter
anderem 1893 Bauland nahe der heutigen Trabrennbahn, ließ Straßen anlegen
und die Grundstücke parzellieren. Recht
bald entstanden dort die ersten Wohnhäuser, in die zunächst einfache Leute
einzogen. Fast parallel erwarb Gregorovius im südöstlichen Brandenburg rund
um die kleine Stadt Storkow Flächen,
um dort Ferienkolonien in wald- und
seenreicher Umgebung zu gründen.
Noch heute prägen in den Storkower
Ortsteilen Reichenwalde, Hubertushöhe und Görsdorf die historischen Gebäude aus der Jahrhundertwende das
Bild. Sein einstiges Ferienhaus existiert
dort immer noch. Gregorovius hatte ein
Herz für die kleinen Leute. „Er hasste
die dunklen Hinterhöfe Berlins“, sagt
sein Urenkel Jürgen. „Oscar wollte,
dass die kleinen Leute Licht und Sonne genießen und sich dabei erholen
können.“ Karlshorst, damals noch ein
Vorort Berlins, war geradezu geschaffen für diese Idee. Eines der Häuser an
der Ehrlichstraße bewohnte Gregorovius mit seiner Familie selbst. Dort hatte
auch jenes Tischchen seinen Platz, das
später über Umwege im Kinderzimmer
seines Urenkels landete. So eine richtige Beziehung hatte Jürgen Gregorovius
zu dem Tischlein eigentlich nicht, bis er
eines Tages als Halbstarker nach einem
Böse-Jungen-Streich von seinem Vater
einen entscheidenden Satz zu hören
bekam: „Wenn Du wüsstest, woher Du
kommst, würdest Du Dich anders benehmen.“ Dass er Spross eines alten polnischen Adelsgeschlechts war und einer
seiner Vorfahren einst als Gründer von
Karlshorst in die Geschichte einging,
wurde ihm bewusst, als er erfuhr, dass
das kleine Tischlein seinem Urgroßvater
gehörte. „Mein Vater hat jedoch nie viel
von seinem Großvater erzählt“, erinnert
sich Gregorovius. Ende der 1960erJahre traf er durch Zufall in Görsdorf
ein altes Mütterlein, das sich noch an
Oscar Gregorovius erinnerte und regelrecht von ihm schwärmte. Erst mit dem
Mauerfall aber rückte Jürgen Gregorovius Vater mit der Sprache heraus – und
entfachte beim Sohn eine Leidenschaft
für die Ahnenforschung. Fortan besuchten beide Veranstaltungen, in denen die
Verdienste des berühmten Verwandten
gewürdigt wurden.
Jürgen Gregorovius ist ein netter, älterer Herr mit einem herrlich starken
Berliner Dialekt. Sein eigenes Leben
ist schon sehr bewegend: 1946 geboren, in Stendal und Prenzlauer Berg
aufgewachsen, Lehre zum Maschinenschlosser und später zum Autoschlosser,
später Tankstellenleiter und Chef eines
Goldbroiler-Imbisses am Antonplatz.
Der Rentner, selbst Vater von sechs Kindern, hat 20 Jahre lang Archive besucht,
fuhr nach Ostpreußen in die Heimat
seiner Familie und sammelte alles, was
auch nur annähernd mit seinem Urgroßvater in Verbindung zu bringen ist.
Das Schicksal wollte es so, dass er seine
Partnerin Gabriele Preller kennenlernte, die inzwischen die Ahnenforschung
ihres Lebensgefährten weiterführt und
sogar einen biografischen Roman über
Oscar Gregorovius schreibt. In die Fotound Dokumentensammlung von Jürgen
Gregorovius brachte sie Ordnung. So
manche Nacht machte sie zum Tage.
„Ahnenforschung ist wie ein Virus“,
sagt die Verwaltungsangestellte. Bis ins
Jahr 1495 lassen sich inzwischen die
Spuren der Familie Gregorovius zurückverfolgen. Dank der Sammelwut ihres
„Oscar wollte, dass
die kleinen Leute
Licht und Sonne genießen und sich dabei erholen können.“
Jürgen Gregorovius,
Urenkel von Oscar Gregorovius
Der Kutzingsee nahe Storkow. Dort errichtete Oscar Gregorovius Wochenendhäuser für
Berliner. Bis heute suchen Hauptstädter dort Erholung.
Auf der Suche nach Spuren: Gabriele Preller und Jürgen Gregorovius zu Gast im Museum Lichtenberg, hier mit dessen Leiter Dr. Thomas Thiele.
FOTOS (2): MARCEL GÄDING
Partners und ihrer Akribie als HobbyHistorikerin konnten mittlerweile viele
Lücken in der Geschichte der Familie
geschlossen werden. Jürgen Gregorovius ist stolz auf die Verdienste seines
Urgroßvaters, „der für die damalige Zeit
sehr sozial eingestellt war“. Er habe sich
um alles gekümmert in Karlshorst, auch
um die Infrastruktur. „Wenn man so
will, war er der Erfinder der Sozialbauten“, sagt Gregorovius. Gern würde er
mit seiner Frau nach Karlshorst ziehen,
denn der Ortsteil ziehe ihn irgendwie
magisch an, sagt der Rentner.
Bis heute weiß Jürgen Gregorovius
übrigens nicht, wo der Tisch geblieben
ist. Von dem markanten Möbel gibt es
nur eine Zeichnung aus der Feder von
Jürgen Gregorovius. Aus dem Kopf
heraus hat er das Möbelstück mit den
markanten Pferdeköpfen gemalt und im
KiezMagazin Karlshorst veröffentlicht.
Gemeldet hat sich niemand. Und so
schlendern Gregorovius und seine Partnerin über Flohmärkte – immer in der
Hoffnung, jenen Tisch zu entdecken.
Bezirks-Geschichte
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016
von Marcel Gäding
D
er Ort, den Dr. med. Sanitätsrat Alfred Mode 1898 für seine
Arztpraxis wählte, hätte nicht
besser liegen können. Nur wenige Fußschritte vom Karlshorster Bahnhof ließ
sich der Mediziner Ende des 19. Jahrhunderts nieder – als einer der ersten
Ärzte überhaupt in Karlshorst. Mode
behandelte die kleinen und großen Wehwehchen der Karlshorster, die sich ihm
anvertrauten. Im Kiez hat er einen Namen. Und auch in Fachkreisen schätzt
man die Expertise des Arztes, der unter
anderem das Buch „Gesundheitsbuch
für das Handschuhmachergewerbe“ veröffentlichte und zu den Gründungsvätern der „Kassenärztlichen Vereinigung
im Kreise Niederbarnim“ gehörte. Bis
zur Machtergreifung der Nationalsozialisten, der größten Zäsur in Modes
Leben. Mode ist Jude und sieht sich ab
1937 zunehmend Verleumdungen und
Anfeindungen ausgesetzt. Als ihn Patienten meiden und ihn die Kassenärztliche Vereinigung ausschließt, nimmt sich
Mode das Leben.
Das Schicksal von Dr. Alfred Mode
lieferte einen Teil des Stoffes für die
Ausstellung „Nachbarn“ im Museum
Lichtenberg. Und der Titel ist bewusst
gewählt. Auf großen Tafeln finden sich
die Biografien der Karlshorster Familien, die einst ihr Glück in dem Berliner
Vorort fanden und die in der Regel über
Nacht von der Bildfläche verschwanden.
Wer sich nicht wie Dr. Alfred Mode das
Leben nahm, wurde von der Gestapo
verhaftet und in eines der berüchtigten
Konzentrationslager deportiert. Ihre Namen verschwanden von den Klingelschildern, ihr Hab und Gut ließen die Nazis
gewinnbringend verkaufen. 300 Menschen jüdischen Glaubens überlebten in
Lichtenberg die ethnische Säuberung der
Nationalsozialisten nicht, hat das Museum Lichtenberg recherchiert.

Als die Nachbarn
plötzlich weg waren
GESCHICHTE: Das Museum Lichtenberg dokumentiert
das Schicksal jüdischer Familien aus Karlshorst.
In der Ausstellung sind Texte und teilweise persönliche Dokumente zu sehen.
FOTO: MARCEL GÄDING
Mit der Ausstellung soll die Erinnerung an die Nachbarn von einst wieder
lebendig werden. Viel Vorarbeit haben
hierzu bereits die Mitstreiter der Organisation „Licht-Blicke“ geleistet, in dem sie
unermüdlich im gesamten Bezirk Lichtenberg sogenannte Stolpersteine verlegen lassen. Diese werden vor den Wohnhäusern der NS-Opfer in den Bürgerstein
eingelassen – inklusive der Namen sowie
der Geburts- und Sterbedaten. Allein in
Karlshorst gibt es inzwischen 57 dieser
Stolpersteine, mit denen die nachkommenden Generationen immer wieder an
die Gräueltaten der Nationalsozialisten
erinnert werden sollen. Immerhin steht
jeder Stein für ein Menschenleben, das
ausgelöscht wurde... Ganze Familien
verschwanden von einem Tag auf den
anderen. Die meisten kamen nicht mehr
zurück.
Dazu gehören auch Anna und Franz
Strauß sowie ihre beiden Söhne Herbert
und Heinz. Tür an Tür leben sie mit der
Schwester von Anna, Helene Krüger
in der Warmbader Straße 42-44, heute
Robert-Siewert-Straße 44. „Zwei ganz
normale deutsche Familien, wie es sie zu
dieser Zeit bis zum heutigen Tag Hunderttausende gibt“, schreiben die Autoren. Weil Franz Strauß als Jude eingestuft
wird, muss die Familie 1939 ihr Haus
verkaufen. Der Vater siedelt mit Herbert
und Heinz ins sichere Exil nach England
über. Mutter Anna bringt dies nicht übers
Herz – allein schon ihrer Mutter und ih-
13
rer Schwester wegen, die sie nicht alleine
lassen will. Also kehren Franz, Herbert
und Heinz nach Karlshorst zurück. Am
12. Januar 1943 wird die Familie verhaftet. Mit dem Zug geht es von Grunewald
ins Konzentrationslager nach Auschwitz. Während der damals 24 Jahre alte
Heinz als „arbeitsfähig“ eingestuft wird,
betreten seine Eltern und sein Bruder
Herbert noch am Tag der Ankunft die
Gaskammer. Vier Wochen später stirbt
auch Heinz – angeblich an einem akuten
Magen-/ Darmkatarrh.
Für die Ausstellung „Nachbarn“ konnte das Museum auf Material von Barbara Timm zurückgreifen, die sich seit
Anfang der Jahrtausendwende dafür engagiert, dass die Namen der Opfer nicht
in Vergessenheit geraten. Sie wuchs in
einem Haus an der Stühlinger Straße auf
und erinnert sich, wie sie als Kind immer
wieder vor dem „stummen Portier“ im
Treppenhaus fasziniert stehen blieb. Das
sind jene Tafeln, auf denen die Namen
der Mieter stehen und Auskunft über
den Hauseigentümer gegeben wird. In
diesem Fall war das eine gewisse Familie
Pick aus Milwaukee in den USA. Ungewöhnlich war dieser Hinweis schon,
schließlich befanden sich die meisten
Mehrfamilienhäuser zu DDR-Zeiten in
staatlicher Hand. Einträge, die auf im
kapitalistischen Ausland hinwiesen, gab
es eher selten. Später stellte sich heraus,
dass sich das Wohnhaus sehr lange in
jüdischem Besitz befand. Als erwachsene Frau fing Timm an zu recherchieren
und stieß auf den Namen Hugo Plonski
(1858-1942). Der Justizrat und Rechtsanwalt war Eigentümer jenes Hauses.
Wegen seiner jüdischen Herkunft verhafteten ihn die Nazis; Plonski starb 1942 in
einem Gefängnis.
„Nachbarn“, zu sehen bis 1. April, geöffnet
Di-Fr und So 11-18 Uhr, Eintritt frei. Ort:
Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 27,
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14 Bezirks-Sport
März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Ende einer Durststrecke
EISHOCKEY: Nach zwei frustrierenden Jahren gehören die Eisbären Berlin wieder zur Spitze der
Deutschen Eishockey Liga DEL und spielen ab kommender Woche in den Playoffs.
von Benedikt Paetzholdt
E
s war ein Comeback, an das nur
wenige geglaubt haben. Nach
zwei frustrierenden Jahren haben
sich die Eisbären Berlin doch etwas überraschend zurück in die Spitzengruppe
der Deutschen Eishockey Liga (DEL)
gespielt. Die Hauptrunde schloss der
Klub aus Hohenschönhausen als Zweitplatzierter ab. Von der kommenden
Woche an starten die Playoffs. Kapitän
André Rankel macht klar, dass man mit
dem Erreichen dieses Minimalziels noch
lange nicht zufrieden ist. Er sagt: „Unser
Weg ist noch nicht am Ende.“
Es gibt Vieles, was für die Eisbären
spricht. Die Mannschaft wirkt ausgeglichen wie lange nicht. Das zeigt sich
auch daran, dass in den Statistiken der
besten Hauptrunden-Spieler keine Berliner auftauchen. Der siebenfache Meister
braucht keine herausragenden Spieler,
um oben zu stehen. Wenn jemand einen schlechten Tag hat, springen andere
in die Bresche. Cheftrainer Uwe Krupp
sagt: „Ich mag den Charakter dieser
Mannschaft, ich stehe jeden Tag gerne
hinter der Bande.“
Dem 50-Jährigen ist es gelungen, das
Niveau in allen Mannschaftsteilen anzuheben. Torwart Petri Vehanen, den
Krupp „als wichtigsten Mann“ bezeichnet, hielt die Mannschaft mit seinen
Paraden regelmäßig im Spiel. Aufgrund
seiner Erfahrung von 38 Jahren dürfte er
auch eine der Schlüsselfiguren werden,
wenn es jetzt ums sportliche Überleben
geht. Nur verletzen sollte er sich nicht.
Ersatzmann Kevin Nastiuk wurde in dieser Spielzeit nur sehr sporadisch einge-
Milan Jurcina kam aus der Slowakei nach Berlin. Mit stattlichen 1.93 Meter gibt er ein
fulminantes Erscheinungsbild ab.
FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT
setzt. Die Gegner dürfte es auch deshalb
schwerfallen gegen die Eisbären oft zum
Torerfolg zu kommen, weil sich auch
die defensive Qualität erhöht hat. Schon
während der ganzen Saison ergänzten
sich Jung und Alt gut. Mit Milan Jurcina holten sich die Eisbären zusätzlich
ein echtes Schwergewicht in die Mannschaft. Der Slowake bringt es auf 451
Einsätze in der NHL, der besten Eishockeyliga der Welt. Mit 114 Kilogramm,
die sich auf 193 Zentimeter Körpergröße
verteilen, gibt er auch ein fulminantes Erscheinungsbild ab. „Er tut uns sehr gut“,
lobt Krupp.
Spannend wird sein, wie viel Offensivkraft die Berliner aufs Eis bringen
können. In der Hauptrunde war doch
offensichtlich, dass der Erfolg der Mannschaft wesentlich von der Sturmreihe
um Darin Olver, Barry Tallackson und
Marcel Noebels abhing. Lief es bei diesen Herren nicht, taten sich die Eisbären
meist schwer. Um in den sehr belastenden Playoffs bestehen zu können, müssen sich die Sturmkollegen noch mehr
einbringen.
Gewachsenes Selbstbewusstsein
Doch es sind nicht nur die einzelnen
Mannschaftsteile, die einen Schritt nach
vorne gemacht haben. Gerade auch das
Selbstbewusstsein ist in den vergangenen 52 Spielen massiv gewachsen. „Wir
haben wieder das Gefühl, dass wir gute
Eishockeyspieler sind“, sagt Rankel.
Von Rückschlägen ließ sich die Mannschaft dann auch nie nachhaltig verunsichern, es folgte meist unmittelbar eine
Reaktion. Ganz anders als zum Beispiel
der amtierende Deutsche Meister Ad-
ler Mannheim schlitterten die Eisbären
in dieser Saison nie in eine echte Krise.
Nur selten verlor man zwei oder mehrere
Spiele in Serie.
Woran auch die einzigartige Berliner
Fankultur ihren Anteil hat. Bei keinem
anderen Verein kommen so viele Zuschauer zu den Spielen wie bei den Eisbären. Doch nicht nur die Quantität, vor
allem auch die Qualität macht die Unterstützung aus. Die Mannschaft wird auch
dann angefeuert, wenn ein Spiel schon
längst verloren ist. Trainer Krupp sagte
nach dem letzten Spiel der Hauptrunde
am Sonntag deshalb: „Während einer
Saison bleibt wenig Zeit, sich bei den
Fans zu bedanken. Aber es ist einfach
toll, wie sie hinter uns stehen.“
Auch wenn die Stimmungslage in
diesen Tagen durchweg positiv ist, gibt
es im Wellblechpalast zu Hohenschönhausen viel zu arbeiten. Es geht da­
rum, Mängel abzustellen. Zum Beispiel
die fehlende Effizienz beim Powerplay.
Müde Muskeln und Knochen werden
behandelt, um die härteste Zeit im Jahr
gut durchzustehen. Der bisherige Erfolg
ist ja auch gerade deshalb möglich, weil
die Berliner im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren von Verletzungen
weitgehend verschont geblieben sind.
Und nicht zuletzt geht es darum, sich
mental auf den harten Ausscheidungswettbewerb einzustellen. In der Vergangenheit haben die Berliner Eisbären gezeigt, dass sie in dieser Saisonphase ihre
beste Leistung abrufen können, dass sie
den absoluten Siegeswillen haben. Niemand will sich dazu äußern, dass der
achte Titel konkret im Visier ist. Allerdings kann nichts anderes das Ziel für die
Berlins
kommenden Wochen sein.
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Libg 03 2016
Region:
b
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016
Bezirks-Kulturkalender
„2 gegen 3“: Konzert des Jazz Treff Karlshorst e.V. am 9. April um 19 Uhr. Der Verein
präsentiert erfrischenden Jazz aus Leipzig
mit Singer-Songwriter- und Pop-Einflüssen.
Auf der Bühne: Jule Roßberg (voc), Sonja
Beeh (tb), Lennart Jahn (p), Fabian Misch
(b), Philipos Thönes (dr). Karten: 12, erm. 3
Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610.
THEATER & BÜHNE
Robinson Crusoe: Kindertheater für kleine Zuschauer ab neun Jahren. Fassung
von Harriet Maria und Peter Meining. Aufführungen am 12./13.3., 16 Uhr, sowie am
14./15./16.3. jeweils 10 Uhr. Ort: Bühne 3,
Theater PARKAUE, Parkaue 29, 10367 Berlin.
Eintritt: Erwachsene 13, erm. 9 Euro, Kinder:
7 Euro. Karten unter Tel. 030 557752-0.
„Bin ich knef?“: Eine Hommage an Hildegard Knef mit Maila Barthel und Frank Augustin am 13. April um 19 Uhr. Eintritt 5 Euro,
mit Berlinpass 2,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße
24, 10317 Berlin, Telefon 030 5779738812/18.
Das Tagebuch von Edward dem Hamster
1990-1990: Gastspiel des Theaters des Lachens am 8. April um 20 Uhr. Karten: 12,50,
erm. 10 Euro. Ort: Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin. Kartenbestellungen
unter Tel. 030 9917927.
Frühlingskonzert mit dem BVG-Orchester:
Festliches Frühlingskonzert unter der Leitung von Yukari Ishimoto mit Solistin Tatjana Schneider am 18. März um 19.30 Uhr. Eintritt 16 Euro. Ort: Humboldt-Haus, Warnitzer
Straße 13 A, 13057 Berlin. Kartenbestellungen unter Tel. 030 962420.
MALEREI & FOTOGRAFIE
„Ronald Paris 1960 in Wartenberg“: Ausstellung im Bürgerschloss Hohenschönhausen,
verlängert bis zum 31. März. Finissage am
22. März um 18 Uhr mit Dokumentarfilm
über das Dorf Wartenberg in den 1960erJahren. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-16 Uhr. Eintritt: frei. Ort: Bürgerschloss Hohenschönhausen, Hauptstraße 44, 13055 Berlin, Tel.
030 97895600, Internet: www.schlosshsh.de
„und ewig tobt Krieg - und ewig lockt Liebe“: Ausstellung mit Bildern von Steffen
Blunk, zu sehen bis zum 7. April. Öffnungszeiten: Di-Fr 10 bis 15 Uhr, Sa 13 bis 17 Uhr.
Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317
Berlin, Internet: www.kulturring.org
Ausstellung „Ansichten“: Malerei und
Zeichnungen von Georg Otto Welke. Zu sehen bis zum 30. März. Öffnungszeiten: Mo,
Di, Do, Fr 9-19 Uhr, Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr.
Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark,
Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin, Telefon
030 5122102. Internet: www.stadtbibliothekberlin-lichtenberg.de
Ausstellung „Landschaftsimpressionen“:
Landschaftsbilder in Pastellkreide von der
Ostsee, aus Berlin und der Uckermark der
Künstlerin Britta Bastian. Zu sehen bis 29.
April. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19
Uhr, Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Ort: Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149,
10365 Berlin, Telefon 030 5556719, Internet:
www.stadtbibliothek-berlin-lichtenberg.de
„Kunst erlesen“: 17. Ausstellung der Manfred-von-Ardenne-Schule in der AnnaSeghers-Bibliothek. Zu sehen ist bis zum 7.
Mai eine Auswahl der schönsten und interessantesten Arbeiten aller Jahrgänge aus
den Bereichen Malerei, Grafik, Plastik und
Fotografie. Eintritt frei. Ort: Anna-SeghersBibliothek im Linden-Center, Prerower Platz
2, 13051 Berlin.
„Haufenweise Schokolade und Papierschnipsel“: Ausstellung mit Werken von
Ingo Gerken und Thomas Rentmeister. Zu
sehen bis zum 25. Mai 2016. Eröffnung. 22.
März, 19 Uhr. Ort: studio im HOCHHAUS,
Zingster Straße 25, 13051 Berlin, Tel. 030
9293821.
LESUNG & GESPRÄCH
„Eingebunkert“: Lesung mit Horst Bosetzky
(-ky) am 18. März um 19 Uhr. Bosetzky stellt
im Rahmen der Reihe „TatZeit“ seinen neuen
Kriminalroman vor. Eintritt: 4, erm. 3 Euro.
Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im LindenCenter, Prerower Platz 2, 13051 Berlin.
Kriminelles aus der Berliner Unterwelt von
Walter Serner: Der Schauspieler Mathis
Schrader liest am 16. März um 19 Uhr Kri-
15
Der Elefant...
… oder die phantastische Geschichte des kleinen Mädchens Nadja. Kay Wuschek erzählt diese Geschichte als Hommage an die kindliche Unbefangenheit, den Eigensinn und an die Notwendigkeit, beides auszuleben. Für Kinder
ab fünf Jahren. Gastspiel des Kinder- und Jugendtheaters PARKAUE. Aufführungen am 17.3., 10 Uhr, 19.3., 11 Uhr, 20.3., 16 Uhr, 22.3., 10 Uhr, 23.3., 10 Uhr. Ort:
Treskowallee 112, 10318 Berlin. Eintritt: Erwachsene 13, erm. 9 Euro, Kinder: 7
Euro. Karten unter Tel. 030 557752 -0. FOTO: PARKAUE | CHRISTIAN BRACHWITZ
minalgeschichten, musikalisch begleitet
von Peter Schultze. Eintritt 5 Euro, mit Berlinpass 2,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg
im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317
Berlin, Tel. 030 57797388.
„Die Mutter meiner Mutter“: Lesung mit Sabine Rennefanz („Eisenkinder“) am 30. März
um 19 Uhr. Bei dem neuesten Werk von Rennefanz handelt es sich um die Geschichte
über ihre Großmutter, die bis in die heutige
Zeit Spuren hinterlässt... Ort: Egon-ErwinKisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149,
10365 Berlin.
„Zwischen den Zeiten“ mit Dr. Andreas
Knieriem: Moderator Burkhard Eschenbach stellt am 7. April um 19 Uhr den Chef
des größten europäischen Zoobetriebes
vor. Eintritt 5 Euro inkl. Imbiss. Ort: Museum
Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 57797388.
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Bezirks-Journal
VORTRAG/ FÜHRUNG
Vortrag: „200 Jahre Familie von Treskow auf
Friedrichsfelde“ am 17. März um 19 Uhr. Zu
Gast: Dr. Rüdiger von Treskow. Eintritt: 10
Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Internet: www.schlossfriedrichsfelde.de
GESCHICHTE
Ausstellung „Nachbarn“: Erinnerung an
fünf jüdische Familien aus Karlshorst. Zu
sehen bis zum 1. April. Öffnungszeiten: Di-Fr
sowie So 11-18 Uhr. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24,
10317 Berlin, Telefon 030 57 79 73 88 12/18,
Internet: www.museum-lichtenberg.de
Ausstellung „Stein | Schlacke| Beton – Neues Bauen in Lichtenberg“: Exposition zur
Geschichte des Bauens in Lichtenberg. Zu
sehen bis zum 20. März. Öffnungszeiten: DiFr sowie So 11-18 Uhr. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24,
10317 Berlin, Telefon 030 5779738812/18.
Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt
1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen:
Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm.
3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich
9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18
Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel.
030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de
MUSIK & KONZERT
Zeitreise ins Barock und Rokoko: Die Musiker des Trios Rokolino entführen am 26.
März um 18 Uhr zusammen mit den Tänzern
vom Verein Potsdamer Rokoko e.V. in die
Zeit des Barock und des Rokoko. Karten:
22 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss
Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin,
Tel. 030 51531407.
„Eine frühlingshafte Wanderung durch
Swing und Jazz“: Konzert am 31. März um
19.30 Uhr mit dem Trio Trias: Antje Knobl
(Gesang, Gitarre), Hartmut Behrsing (Klavier, Posaune Arrangements), Reimund Dewerny (Viola, Moderation). Eintritt: 4, erm.
3 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih,
Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel.
030 9711103.
FILM
Honig im Kopf: Kinoabend am 16. März um
19.30 Uhr. Der Film erzählt die Geschichte
der ganz besonderen Liebe zwischen der elfjährigen Tilda und ihrem Großvater Amandus (Dieter Hallervorden). Ort: HumboldtHaus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin.
Kartenbestellungen unter Tel. 030 962420.
Seniorenkino: „Planet Deutschland – 300
Millionen Jahre“, Dokumentation, Aufführung am 23. März um 15 Uhr. „Das grenzt
an Liebe“, Tragikomödie, Aufführung am
27. April um 15 Uhr. Ort: Cinemotion BerlinHohenschönhausen, Wartenberger Straße
174, 13051 Berlin. Karten: Tel. 030 96243100.
IMPRESSUM
Bezirks-Journal
Unabhängige Monatszeitung für
die Berliner Bezirke. In Kooperation mit
www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de
Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat kostenlos
und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf zur Mitnahme aus. Die
Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung.
Herausgeber/ Chefredakteur:
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Verlag:
Medienbüro Gäding | Marcel Gäding
Josef-Orlopp-Straße 54 | 10365 Berlin
ab 1. April 2016
Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin
Telefon: 030 55 49 96 56
Telefax: 030 55 49 43 69
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Internet: www.bezirks-journal.de
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Redaktion & Internet:
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freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt
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Deutschen Journalistenverband e.V.
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Gesamtauflage: 100.000 Exemplare
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015.
Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 14.04.2016
16 Bezirks-Nachrichten
März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Alles, was Lichtenberg bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos!
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Straßenbahn M4 fährt
ab jetzt öfter
HOHENSCHÖNHAUSEN.
Gute
Nachrichten für Nutzer der Straßenbahnlinie M4: Die Berliner Verkehrsbetriebe lassen die Straßenbahn jetzt
alle drei beziehungsweise vier Minuten
fahren. Zwischen Prerower Platz und SBahnhof Hackescher Markt sind ab sofort 18 statt 15 Bahnen pro Stunde und
Richtung im Einsatz. Sonntags wurde
der Takt ebenfalls verkürzt; dann verkehren pro Stunde und Richtung neun statt
bislang sechs Straßenbahnen. (bzj.)
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Trödelmarkt eröffnet
bei SELGROS
LICHTENBERG/ MARZAHN. Seit
Anfang März wird auf dem neuen Flohmarkt bei „SELGROS“, Rhinstraße
141, getrödelt: Immer sonntags ist der
Markt von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Dafür steht die überdachte Parkfläche des
Großhandelsmarktes zur Verfügung, wie
die Firma Hoefges mitteilte. Verkauft
werden Kunst und Kitsch, Trödel und
Kram. Händler können sich unter Tel.
02151 6591717 oder im Internet unter
www.hoefges.com melden. (bzj.)
Familienausflug
Die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen nutzen die Enten am Fennpfuhl,
um ein paar Runden zu schwimmen – aufgenommen von der Fotogruppe des
Deutschen Senioren-Computerclubs. In den kommenden Wochen werden sich
die wildlebenden Federtiere um ihren Nachwuchs kümmern. Dass sie dabei
auch zum Brüten auf einen der Balkone im benachbarten Wohngebiet flattern,
ist übrigens nichts ungewöhnliches. FOTO: CHRISTEL KAUFHOLD
Kletterfelsen im
Fennpfuhl eingeweiht
Neues Leben für den
„Dekrapfuhl“
FENNPFUHL. Im Fennpfuhl kann wieder geklettert werden. Wie das Bezirks­
amt Lichtenberg mitteilte, wurde der
Kletterfelsen an der Paul-Junius-Straße
49-63 neu gestaltet. Der drei Meter hohe
Felsen verfügt über Kletterseilverbindungen und speziellen Fallschutzkies. Um
den Felsen herum wurden die Wege neu
angelegt und gepflastert. Vor Ort gibt es
zudem sitzhohe Steine, Bäume sollen
den Kindern und Jugendlichen Schatten
spenden. Gedacht ist der Kletterfelsen
für junge Menschen zwischen dem zehnten und 16. Lebensjahr. Insgesamt flossen in die Umgestaltung rund 300.000
Euro von Bezirk und Land. (bzj.)
HOHENSCHÖNHAUSEN. Der „Dekrapfuhl“ an der Zingster Straße soll
revitalisiert werden. Wie Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU)
mitteilte, wird der 2.000 Quadratmeter große Tümpel unter anderem mit
Wasser aufgefüllt. Dort leben streng
geschützte Tierarten, etwa der Moorfrosch oder die Wechselkröte. Auch die
Zauneidechse hat im „Dekrapfuhl“ ein
Zuhause gefunden. Seinen Namen hat
der „Dekrapfuhl“ 1998 erhalten, als er
im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme der Dekra hergerichtet wurde. In
den vergangenen Jahren war der Pfuhl
ausgetrocknet. (bzj.)
Florian Münter
Barnimer Feldmark:
20. Landschaftstag
WARTENBERG. Der Landschaftstag
des Regionalparks Barnimer Feldmark
wird 20. Er findet in diesem Jahr unter
dem Motto „Erdacht – entwickelt – erblüht“ am 19. März von 9 bis 15 Uhr in
der Fritz-Reuter-Oberschule, Prendener
Straße 29, 13059 Berlin, statt. Unter anderem wollen die zum Landschaftspark
gehörenden Gemeinden und Bezirke
Ziele für die kommenden Jahre festlegen.
Interessierte Besucher sind eingeladen,
dem Landschaftstag beizuwohnen. Die
Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro inkl.
Frühstück und Mittag. Anmeldungen
werden unter Tel. 033394 5360 oder per
E-Mail unter [email protected] entgegen genommen. Der Landschaftspark
erstreckt sich zwischen den Siedlungsachsen Berlin-Bernau und Berlin-Strausberg etwa 25 Kilometer weit in das Land
Brandenburg. (bzj.)
Infos: www.feldmaerker.de
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