Berlin Valley news Ausgabe 002

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NEUES STARTUP – COUCHSPORT
PLANT SPORTWETTEN-APP „TIPPN“
Der international tätige SportwettenAnbieter Tipico arbeitet zusammen mit
Atlantic Ventures, also Business Angel
Christoph Maire, an dem Startup Couchsport. Geführt wird das Jungunternehmen
von Alex Napetschnig, dem Gründer von
Klash, einer Plattform für Wettbewerbe
unter Freunden. „Die Tippn App hat die
einfachste Bedienung seit es Schokolade
und Sportwetten gibt“, wirbt das Unternehmen auf der Tippn-Website. Mit an
Bord sind außerdem Universal MusicManager Frank Briegmann und Lars
Dittrich.
B E R L I N VA L L E Y N E W S – N E U E STA RT U P S
REBUY.DE – MITGRÜNDER MARCUS
BÖRNER STARTET OPTIOPAY
Nach seiner Weltreise (siehe letzte
Ausgabe) startet der reBuy.de-Mitgründer
Marcus Börner sein nächstes Projekt:
OptioPay, das er gemeinsam mit Oliver
Oster, Mitgründer von Feedbackfabrik.de,
umsetzt. Seit ein paar Monaten bereits
baut OptioPay sein Team auf. Mit an Bord
ist einer Stellenanzeige zufolge außerdem Mike Rötgers, ehemals CTO von
Wunderdata. Auch die Unternehmensziele nennt die Anzeige: „OptioPay will
das führende Software-Unternehmen für
Lösungen in den Bereichen Lohnzahlung
und Vergütungen werden.”
www.optiopay.com
www.tippn.com
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VENTORO – ONLINE-ANBIETER FÜR
FENSTER UND TÜREN
Fenster und Türen im Internet bestellen
samt Einbau, das bietet Ventoro seinen
Kunden. Das Startup ist aber mehr als nur
ein Online-Shop, sondern setzt zusätzlich
auf persönliche Kundenberatung und
Preisvergleich. Bestellte Waren gibt es
zum Festpreisangebot mit Best-PreisGarantie. Dadurch erwarten den Kunden
im Nachhinein keine Überraschungen,
so das Unternehmen auf seiner Webseite.
Geschäftsführer ist Ivo Vorrath, der vom
Online-Marketing bei Zalando kommt.
B E R L I N VA L L E Y N E W S – N E U E STA RT U P S
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ERZEUGERMARKT
ZWEIPUNKTNULL
MYBOOK – EXPERTEN EMPFEHLEN
BÜCHER
MyBook möchte der persönliche OnlineBuchberater für alle Buchliebhaber sein.
Die Buchtipps basieren dabei auf Empfehlungen von Buchexperten, unter anderem
Buchhändlern und Literaturwissenschaftlern. Insgesamt listet MyBook 21 Experten
auf. Die Auswahl der Bücher ist riesig. Die
Nutzer füllen einen Fragebogen aus und
erhalten anschließend drei Buchtipps,
die man dann über den MyBook- Shop
bestellen kann.
Mit Bonativo liefert Rocket Internet ab sofort frische Produkte aus der Region.
Das Modell klingt attraktiv und stimmig – will aber irgendwie nicht
ganz zu Rocket Internet passen…
www.mybook.de
BONATIVO
Das Unternehmen aggregiert Bestellungen und
liefert Lebensmittel von regionalen Erzeugern.
Zurzeit stehen 400 Produkte zur Auswahl.
www.ventoro.de
NEW
COMPANIES
SCHICKT EURE INFORMATIONEN GERNE AN:
[email protected]
Laut Studie der Investitionsbank ist
Berlin die am schnellsten wachsende
Hauptstadt der Branche. Im Schnitt
werden in Berlin pro Woche sechs
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NETZPILOTEN DIVERSIFIZIEREN
Das Team der Netzpiloten zieht es nach
Berlin. Hier gründen die Hamburger Online-Urgesteine den Ableger Netzpiloten
Magazin, der gleich mit sechs neuen
Internet-Magazinen an den Start geht.
Thematisch geht es dabei um Familie,
Finanzen, Digital, Comedy, Sport und
Reisen. Hauptsitz des Unternehmens
bleibt jedoch Hamburg. Netzpiloten
wurde 1996 gegründet und beschäftigt
rund 100 Mitarbeiter.
www.netzpiloten.de
© IGOR MOJZES
Startups gegründet. Berlin Valley
News stellt einige von ihnen vor.
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MATRIFY – WEBDATENBANK BIETET
EXCEL-ALTERNATIVE
Mit Matrify lassen sich Listen und
Tabellen bequem im Team bearbeiten,
welches sich für Unternehmen als äußerst
praktisch erweist. Teammitglieder greifen
vom Browser aus auf gemeinsame Listen
zu und können diese in ihrer festgelegten
Rolle als Administrator oder Benutzer
bearbeiten. Gründer Michael Kempf legte
bei der Entwicklung besonderen Wert auf
Datenqualität, Benutzerfreundlichkeit
und Effizienz. Dem Nutzer sollen Freiheit
und Kontrolle über seine Daten geboten
werden, sowohl Cloud-basiert, als auch
als Installation.
www.matrify.com
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BOX AT WORK – EINFACH UMZIEHEN,
CLEVER LAGERN
Als nachhaltige Alternative zu Pappkartons und Selfstorage-Centern bietet
Box at Work wiederverwendbare Plastikboxen zur Miete. Zum Service gehört
außerdem ein kostenloser Liefer- und
Abholservice binnen 24 Stunden. Gelagert
werden die Boxen gegen einen geringen
Aufpreis in einem Center außerhalb
Berlins, in dem auch andere Gegenstände
gelagert werden können. Gründer des
umweltschonende Allround-Service ist
Gerrit Reinders.
www.boxatwork.com
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ASK-KELSEN – KOSTENLOSE,
AUTOMATISCHE ANTWORTEN AUF
RECHTLICHE FRAGEN
Neben ihrem Online-Marktplatz für
Rechtsberatung haben die Macher von
Lexvisors (siehe letzte Ausgabe) nun mit
Unterstützung von Microsoft Ventures
einen selbstlernenden Algorithmus
entwickelt, der rechtliche Fragen in
Echtzeit beantwortet. Ambitioniert
wollen sie sich damit als Pioniere des
Machine Learning und Cognitive Computing in der Rechtsbranche positionieren.
Die Technologie lernt von bereits existierenden Rechtsfällen und menschlicher
Interaktion, um die Resultate stetig zu
verbessern.
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www.ask-kelsen.com
PEER-TO-PEER-ÜBERWEISUNGEN
MIT ELOPAY
Es ist ein einfaches Konzept: Mit der
iOS-App Elopay können Nutzer kleinere
Geldbeträge im engsten Freundeskreis
hin- und herüberweisen. Dadurch lassen
sich schnell und unkompliziert kleine
Schulden unter Freunden begleichen,
zum Beispiel bei der nächsten Taxifahrt.
Klingt bekannt? Wahrscheinlich weil auch
Lendstar, Avuba und Payfriendz fast das
gleiche Modell verfolgen. Trotzdem: Einer
der Anbieter wird sicher irgendwann von
WhatsApp gekauft. Wetten?
www.elopay.com
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©A N YA B E R K U T
© MAXTHRELFALL
SOLLEN WIR
EUER STARTUP
HIER VORSTELLEN?
GRÜNDUNGSJAHR: 2015
GRÜNDER: CHRISTIAN EGGERT
MITARBEITER: 15
SERVICE: LEBENSMITTEL AUS DER REGION
www.bonativo.de
© MAXTHRELFALL
D
a wird man schon mal stutzig: Rocket Internet
möchte ab sofort frische Produkte aus der
Region anbieten. Heute noch auf dem Feld,
morgen erntefrisch geliefert. Und das, obwohl
sich Rocket Internet bislang eher selten durch eine klare
Positionierung „für eine bessere Welt“ hervorgetan hat.
Und jetzt – urplötzlich – Transparenz bei Lebensmitteln,
weniger CO2 -Ausstoß durch lange Transportwege und am
Ende gar ein Herz für Tiere?
Nein, keine Angst. Nach einem halbstündigen Interview
können sich die Rocket-Aktionäre beruhigen. Es bleibt
alles beim Alten. Und auch bei Bonativo ist keine linke
Öko-Fraktion mit Weltverbesserungs-Genen am Werk,
sondern Serienunternehmer Christian Eggert, ein sehr
erfahrenes Rocket-Eigengewächs. Eggert, der zuvor im
Rahmen des hauseigenen Global Venture Development
Programms bereits einige Startups mit aufgebaut hat,
unter anderem Westwing, Payleven, Zalando und Kiomi,
war zuletzt Co-Founder bei Minodes, einem AnalyseStartup im Offline-Bereich bei Project A.
Und wer ihm zuhört, begreift schnell: Nicht Gutmenschentum steht im Mittelpunkt des Handels, sondern ganz klar
Prozessoptimierung, Marktopportunität sowie ein durchdachter Frontalangriff auf den Lebensmittelgroßhandel.
„Das Spannende an dem Modell ist, dass man sowohl
auf Erzeuger- als auch auf Konsumentenseite einen ‚Win‘
hervorbringen kann“, erklärt Eggert. Konsumenten seien
an dem Ursprung des Nahrungsmittels interessiert und
wollen Transparenz – „die ist den Konsumenten noch
wichtiger als ein Biosiegel“. Und den Produzenten biete
Bonivato neue Vertriebswege und Wachstumsmöglichkeiten ähnlich wie in der Bekleidungsindustrie. „Dort
gibt es ja auch komplett vertikal integrierte Anbieter, und
das ist bei Lebensmitteln um ein Vielfaches spannender“,
so Eggert.
So ist Rocket: Einmal kurz den Markt und den Verbraucher
analysiert, Schwachstellen und Chancen identifiziert, ein
bisschen Rocket-Magic dazu und schon rollt die Armada.
Verkürzung der Lieferkette, saubere Aggregations- und
Logistikprozesse, Zeitgeist-Momentum und eine Preispolitik, die „nicht so hoch wie der Bio-Feinkostladen“
ist, sorgen dabei für Massentauglichkeit. Dass dabei
Konsument und Hersteller auch noch als Gewinner
hervorgehen, wirkt beschleunigend, ist aber nicht Kern
der Mission.
Mit Bonivato und anderen, ähnlich gelagerten Aktivitäten zielt Rocket derzeit massiv auf den Riesenmarkt
der Online-Lebensmittelbestellungen. Wehe dem, der
nun behauptet, Tengelmann Ventures habe dank des
Zalando-IPOs eine pralle Kriegskasse und schiele wieder
auf den Lebensmittelmarkt. Online-Lebensmittelbestellungen sind in Deutschland de facto noch nicht existent.
Mit dem Wochenmarktbesucher wurde ein plausibler
Überzeugungstäter identifiziert.
Das mag nun alles etwas hämisch klingen, ist aber eher
bewundernd gemeint. Rocket schafft es erneut, seine
Stärken in einem durchdachten Produkt zu bündeln:
erfahrener Gründer, Riesenmarkt, mehrere erfolgreiche
US-Vorbilder, ein sauber strukturierter Roll-out-Plan, ein
Minimum Viable Product (MVP) mit einer Stadt und 400
Lebensmitteln – und das sogar punktgenau zur „Grünen
Woche“. Dazu wird noch eine emotional unterfütterte
Argumentation serviert: Selbstverständlich sieht man
bei Bonivato auf der Webseite detailliert, von welchem
Hersteller das Produkt kommt, und selbstverständlich
werden diese Hersteller sogar mit eigenen Fotosessions
und Geschichten inszeniert. Und als zusätzliches layer on
top will man sogar lokale Communities aufbauen.
Unterm Strich klingt das alles durchdacht, vielversprechend und irgendwie auch ein bisschen nach der
guten heilen Welt von morgen. Und plötzlich macht es
auch gar nichts, dass sie von Rocket Internet kommt.
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