Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

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Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Katrin Gliemann, Gerold Caesperlein
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Der unterschätzte Einfluss der Stigmatisierung
von Einwanderungsstadtteilen
In der öffentlichen Debatte, aber auch in der Planungspraxis ist die Angst
vor der Ghettoisierung ganzer Stadtteile, in denen viele Einwanderer leben, weit verbreitet. Diese Diskussion und daraus eilig abgeleitete Forderungen wie Quotierungen oder Zuzugssperren führen vor Ort jedoch
nicht zur gewünschten Vielfalt in Eintracht – im Gegenteil: Sie schaden
den betroffenen Stadtteilen. Dies soll nachfolgend anhand der aktuellen
Segregationsdebatte in der Stadtsoziologie und anhand von Ergebnissen
zweier Forschungsprojekte der Autoren erläutert werden. Kurz gefasst
geht es dabei vor allem um die Forderung, die Wirkung externer Einflüsse
auf die Entwicklung von Einwanderungsstadtteilen stärker zu beachten,
statt sich nur auf das Geschehen innerhalb der Stadtteilgrenzen zu konzentrieren. Das betrifft die Stigmatisierung durch die übrige Stadt ebenso
wie negative Folgen von planerischen Eingriffen.
Die Sorge, Stadtteile mit hohem Anteil von Migrant(inn)en könnten sich in
„Ghettos“ verwandeln, zieht sich durch viele Diskussionen und Publikationen. Das nordrhein-westfälische Sozialministerium beispielsweise fordert
in seinem dritten Zuwanderungs- und Integrationsbericht, aus Gründen
der Stadtentwicklung alles zu unternehmen, „um einer Ghettoisierung
Einhalt zu gebieten“ (MGSFF 2004a: 92), es müssten „vorhandene massive
Ballungen ethnischer Minderheiten abgebaut werden“ (ebd.: 114, weitere
Beispiele: vgl. Abb. 1).
Neben diesen expliziten Äußerungen spiegelt sich die Furcht vor der Ghettoisierung auch in einem Planungsziel, das weit verbreitet ist und zunächst ganz unverdächtig daherkommt: dem Ziel der sozialen Mischung,
quasi als Gegenstück zur residentiellen Segregation (vgl. auch Siebel 1997:
39). Staubach und Veith (1997: 172) stellen fest, dass die Diskussion über
Einwanderer in vielen Städten allein auf die Frage der Mischung reduziert
wird. Dabei ist Entmischung bzw. Segregation ein sehr altes Phänomen,
das auch von der räumlichen Planung und Planungspolitik gefördert wird,
z. B. über das lange Zeit gültige Postulat der Funktionstrennung, durch die
Ausweisung von sozial und funktional einseitigen Einfamilienhausgebie-
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Abb. 1: Die Angst vor der Ghettoisierung ganzer Stadtteile – Zitate aus der Fachliteratur
„Gerade Stadtteile in Randlage von Großstädten können leicht zu ,Ghettos‘ mit einer
Kumulation von Problemlagen werden.“ (Bechmann 1999: 19)
„Entwicklungsziel ist es, (...) mittel- bis langfristig die Tendenz zur ,Ghettoisierung‘
umzukehren.“ (Geiss/Heckenroth/Krings-Heckemeier 2002: 270)
„Unser Augenmerk richtet sich auf Quartiere, die eine soziale und ökonomische Umwertung erfahren. Hier hat die Planung die Aufgabe, durch Um- und Aufwertungen
und das Bewahren quartierstypischer Traditionsbestände einer prekären Entwicklung
bis hin zur Ghettobildung entgegenzuarbeiten.“ (Paravicini/Krebs/May 2002: 132)
„Ein immer wieder diskutiertes Beispiel für Planungsstrategien ist die Frage des sogenannten Ghettos. Im Falle der Zuwanderung drückt sich das vor allem in den
deutschen Städten in dem Bestreben aus, keine ,Ghettos‘ entstehen zu lassen. Würde
ein Ghetto, also eine Konzentration der Immigranten in einem Quartier oder gar ein
,Ausländerquartier‘ entstehen, dann käme das einem Scheitern der Planung gleich.“
(Brech 1997: 18)
„Lokale Vertreter(innen) kommunaler und anderer lokaler Einrichtungen (...) orientieren sich sehr deutlich an abgehobenen Vorstellungen über Ghettobildung durch
Einwanderung und über die Errichtung von Gegengesellschaften, wie sie im überkommenen ‚kommunalen Diskurs‘ bereitgehalten werden.“ (Bukow/Yildiz 2001: 40)
ten am Rand und im Umland der Städte oder den Abbau des Sozialwohnungsbestands, der die Konzentration von auf dem Wohnungsmarkt benachteiligten Menschen in Gebieten mit moderaten Mieten forciert (vgl.
Froessler 1994: 13f ). Die Widersprüche zwischen Mischungsforderung und
Segregationsförderung werden wenig thematisiert. Dass beim Thema
„Einwanderungsstadtteile“ die ethnische bzw. soziale Mischung fast ausnahmslos auf der Tagesordnung steht, liegt auch daran, dass man sich
hierüber eine „Verdünnung“ der erwarteten Probleme erhofft, z. B. durch
verstärkte Kontakte der Eingewanderten mit Einheimischen, was die Integration in die deutsche Gesellschaft fördern soll. Nur langsam verbreitet
sich die Einsicht, dass dies einerseits nicht funktioniert – „Mixed housing
does not lead to mixed living“ (Veldboer/Kleinhans/Duyvendak 2001) –,
andererseits die erwarteten Probleme nicht die realen sein müssen.
Die Hartnäckigkeit, mit der sich die Mischungsforderung zur Verhinderung
einer Ghettoisierung hält, verwundert auch deshalb, weil schon in den
1970er Jahren Stadtsoziolog(inn)en Zweifel am Sinn der Durchmischung
anmeldeten. Denn diese beruhe auf zwei fragwürdigen Prämissen: Die
erste setze voraus, dass sich ein bestmögliches Mischungsverhältnis von
sozialen Gruppen als Zielgröße angeben lasse, die zweite, dass sich dieses
Ziel mit den Mitteln der Planung auch durchsetzen lasse (vgl. Hiss et al.
1976).
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Segregation und die Notwendigkeit der Differenzierung
In Teilen der Wissenschaft, vor allem der Stadtsoziologie, wird mittlerweile
eine differenzierte Position zur Segregation vertreten. Danach ist die residentielle Segregation nicht grundsätzlich ein Problem, in bestimmten
Phasen des Einlebens übernehmen ethnische Kolonien vielmehr wichtige
Aufgaben für die Neuankömmlinge. Dazu gehört,
– Neuzugezogenen eine erste Anlaufstation im neuen Land zu bieten, z. B.
bei Verwandten oder Landsleuten aus derselben Herkunftsregion,
– einen räumlichen wie sozialen Schonraum zur Verfügung zu stellen, um
gerade die schwere Zeit des ersten Einlebens zu erleichtern und Erfahrungen von Differenz und unbekannten Anforderungen abzufedern,
– Selbsthilfepotenziale zu aktivieren, um die fehlende Handlungskompetenz anderer Quartiersbewohner(innen) zunächst zu überbrücken,
später dann wiederherzustellen,
– als „Brücke“ in die deutsche Gesellschaft zu fungieren, indem Neuankömmlinge schrittweise mit der Situation im neuen Land vertraut gemacht werden (vgl. u. a. Caesperlein et al. 1996: 155ff., Häußermann
2000, Heckmann 1992: 96ff., Krummacher 2000: 331f., Schader-Stiftung
et al. 2005: 20f.).
Wesentlich ist allerdings, dass diese Quartiere keine Sackgasse sind, sondern dass die „Ausgänge“ offen gehalten werden, das heißt dass die Bewohner/innen freiwillig im Einwanderungsstadtteil leben, diese Orte aber
auf Wunsch auch wieder verlassen und in andere Stadtteile ziehen können. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, z. B. bedingt durch die
„Abschottung von Wohnungsteilmärkten“ (Staubach 2005: 208), können
die Nachteile der residentiellen Segregation zutage treten, wie sie in der
Literatur diskutiert werden: „Bei unfreiwilliger Konzentration führt die Kolonie zu erzwungener Isolation“ (Häußermann 2000, vgl. auch Farwick
2004: 258ff., MGSFF 2004b: 27ff.) – und je nach Gruppendynamik kann es
dann auch zu Prozessen der Selbstabschottung kommen.
Doch für die Planer(innen) vor Ort ist die Erkenntnis, dass die räumliche
Segregation nicht grundsätzlich ein Problem ist, nur eingeschränkt hilfreich. Einerseits hält die „öffentliche Meinung“ durchaus Wertungen bereit, andererseits ist für die Planung schwer zu erkennen, wie die Segregation im jeweiligen Stadtteil tatsächlich zu bewerten ist. Zudem haben
die Planenden in den Stadtteilen z. B. auf den gesamtstädtischen Woh-
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nungsmarkt nicht den Einfluss, um sicherzustellen, dass die Bewohner/innen ihres Viertels auf Wunsch wieder fortziehen können. Damit offenbart
sich ein Kernproblem dieser Quartiere: Zwar existiert eine Vielzahl planerischer Eingriffe, aber sie sind fast immer auf den Stadtteil beschränkt – als
ob sie sich in einem gesamtstädtischen Vakuum bewegten. Das zeigt bereits ein Blick auf die Fördermaßnahmen, wie sie beispielsweise im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ durchgeführt werden. Umgekehrt
entsteht aber auch der Eindruck, dass die Stadtpolitik sich rasch damit zufrieden gibt, wenn für den betroffenen Stadtteil Fördergelder akquiriert
werden; darüber hinausgehende Aktivitäten, die womöglich die gesamte
Stadt umfassen, werden meist nicht für nötig gehalten. Das ist deshalb so
gravierend, weil die Einbindung von Einwanderungsquartieren in die übrige Stadt eine zentrale Stellschraube zur Herstellung echter Chancengleichheit sein kann, wie nachfolgend erläutert wird. Aktuell spielen entsprechende Handlungsstrategien, wenn überhaupt, nur eine Nebenrolle.
Ein Hauptproblem liegt außerhalb des Stadtteils
Der fehlende Einfluss der Stadtteilplanung auf gesamtstädtische Prozesse
und Ressourcen ist nur ein Aspekt, der das problematische Wechselspiel
von Stadt und Stadtteil illustriert. Hinzu kommt die Abwertung der Viertel
durch Außenstehende. Denn die Diskussion über das Entstehen von
Ghettos, wie sie zu Beginn skizziert wurde, ist selbst Teil der Stigmatisierung dieser Quartiere – einer Stigmatisierung, die die Situation vor Ort
drastisch zuspitzt. Das Image der Einwanderungsstadtteile verschlechtert
sich dadurch immer weiter, sodass mehr und mehr Bewohner(innen) (im
Übrigen nicht nur „deutsche“) die Viertel verlassen und weitere als problematisch bezeichnete Bewohner(innen) (im Übrigen nicht nur „ausländische“) nachziehen. Der Außenseiterstatus der Stadtteile und ihr (faktischer
wie behaupteter) Modernisierungsrückstand verstärken sich zusehends.
Mit anderen Worten: Ein Teil der Probleme, die in den Klagen über die
Ghettoisierung angeführt werden, werden von dieser Diskussion mit produziert. In einem Forschungsprojekt, das an der Fakultät Raumplanung
der Universität Dortmund durchgeführt und von der VolkswagenStiftung
gefördert wurde (dokumentiert in: Caesperlein/Gliemann 2003), wurden
diese Zusammenhänge detailliert untersucht und belegt.1
Die Ursprünge der Stigmatisierung reichen bis in die Gründungszeit dieser Viertel zurück, wie ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt: Viele ehemalige Arbeiter- und heutige Einwanderungsstadtteile, vor allem innenstadtnahe Altbauquartiere, hatten von Anfang an einen schlechten Ruf.
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Dem im erwähnten Forschungsprojekt untersuchten Borsigplatzviertel
in der Dortmunder Nordstadt (vgl. Abb. 2) beispielsweise wurde anfangs
als Nebeneffekt einer Spekulation in Stahl und Kohle keine Zukunft gegeben. Als der wirtschaftliche Erfolg einsetzte, wurden die dann teils gut
entlohnten Stadtteilbewohner(innen) neidisch beäugt (vgl. Horstmann
1989: 62), als Neubürger(innen) aber niemals als gleichwertig akzeptiert.
Meist wurde eine Einwanderergruppe zur Stigmatisierung des gesamten
Viertels ausgewählt („Pollackendrehscheibe“, „Klein Istanbul“).
In den 1960er Jahren fiel eine wichtige Vorentscheidung für die heutige
Situation: Es begann der Exodus der Facharbeiter(innen) in angesehenere
Stadtteile. Die Facharbeiterschaft profitierte vom Wirtschaftswunder weit
stärker als die Haus- und Geschäftsbesitzer(innen), die noch mit der Beseitigung der Bombenschäden an ihren Gebäuden beschäftigt waren. Die
Abwanderung – quasi eine Abstimmung mit den Füßen, was den Wert
des Viertels betraf – machte erst den Weg frei für den Zuzug von Arbeiter(inne)n aus den Anwerbeländern.
Die Einwanderer trafen damit auf Einheimische, deren Status bröckelte,
waren sie doch die Verbliebenen, die sich einen Wegzug nicht leisten
konnten. Ihr Ansehen und das des Viertels sank weiter durch die stigmatisierten Immigrant(inn)en. Anfangs konnten die Alteingesessenen den
Eingewanderten noch die Außenseiter-Rolle zuweisen und sie auf ihren
Verhaltenskodex verpflichten. Spätestens in den 1980er Jahren gelang
Abb. 2: Das Borsigplatzviertel in Dortmund
Das Borsigplatzviertel ist Teil der Dortmunder Nordstadt, trotz der Innenstadtnähe ist es durch seine Lage zwischen Bahndämmen und Werksflächen jedoch relativ isoliert. Ende 2004 lebten rund um den Borsigplatz (Statistischer Unterbezirk Westfalenhütte) 11.360 Menschen, davon nach offizieller Zählung 45 % ohne deutschen Pass. Seit seiner Gründung im Jahr 1870
ist der Stadtteil Ziel von Einwanderung aus dem In- und Ausland. Anfangs
zögerlich, ab 1895 binnen eines Jahrzehnts jedoch vollständig bebaut, war
das Viertel im Schatten eines großen Montankonzerns stets Anlaufstelle für
Arbeitssuchende – zuerst aus der näheren Umgebung, aus Westfalen und
Nordhessen, später aus ganz Deutschland und dem heutigen Polen. Unter
den Nazis mussten Tausende von Zwangsarbeiter(inne)n den Werksbetrieb
aufrechterhalten. Ab Mitte der 1960er Jahre begann die Einwanderung aus
den klassischen Anwerbeländern ins Viertel. In der jüngsten Vergangenheit
gibt es keine einheitlichen Trends mehr – neben dem Nachzug Angehöriger
kamen auch neue Flüchtlinge und Immigrant(inn)en aus den verschiedensten Staaten.
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auch dies nicht mehr, da der Zusammenhalt der Einheimischen durch
Wegzug und Überalterung erodierte. Sie mussten ihre Geschäfte und
Gaststätten schließen bzw. an Einwanderer übergeben, ihre Netzwerke in
Kirchen, Vereinen und anderen Selbstorganisationen wurden immer dünner.
Die Haltung der Gesamtstadt ist eine wesentliche Ursache für den Exodus
und Zerfall der Etablierten-Netzwerke, da die fortwährende Stigmatisierung des Borsigplatzes als „Ausländerstadtteil“ die Entwicklung anheizte.
Das gilt für Teile der Stadtpolitik, aber gerade auch für die Lokalpresse, die
das Image des Stadtteils durch ihre Berichterstattung beeinflusst. Dabei
verläuft die Berichterstattung oft wellenförmig: Artikel über die skandalösen Zustände vor Ort („Soziale Probleme ersticken die Nordstadt“) wechseln sich ab mit Beiträgen, in denen eine Besserung festgestellt wird
(„Nordstadt im sozialen Aufwind“), obwohl die Erfolge angesichts der
Höhe der Investitionen am Schluss doch relativiert werden.
Etablierten-Außenseiter-Konflikte, wie Elias und Scotson (1993) sie beschrieben haben, sind ein klassischer Erklärungsansatz, um das Verhältnis
zwischen Einwanderern und Alteingesessenen zu deuten. Doch lässt er
sich nicht nur auf Personen, sondern auch auf Raumeinheiten anwenden:
auf das Verhältnis zwischen der etablierten Gesamtstadt und dem Außenseiterviertel. Auf dieser Ebene lassen sich sämtliche von Elias und Scotson
(ebd.: 7ff ) beobachtete Zuschreibungen identifizieren, mit denen Etablierte Außenseiter(innen) erst zu diesen machen. Vier seien beispielhaft
genannt (ausführlich: Caesperlein/Gliemann 2003: 199f ):
– Bewertung nach den auffälligsten und „verwerflichsten“ Bewohner(inne)n:
Einzelne Negativbeispiele wie nächtliche Randalierer auf offener Straße
werden häufig auf das gesamte Viertel bezogen – in anderen Stadtteilen ist dies nicht der Fall.
– Verdammung zur Armut: Ein Großteil der Gewinne aus der Montanindustrie wurde nicht im Viertel, sondern im wohlhabenden Dortmunder Süden realisiert; gleichzeitig sind Sozialwohnungen ein zentraler Streitpunkt im Quartier – als Zeichen für den niedrigen sozialen Status des
Viertels.
– Behauptung von Straffälligkeit: Die Diffamierung von Einwanderern als
kriminell und die aufmerksame Registrierung einzelner Straftaten in
der Lokalpresse fällt letztlich auf alle Bewohner(innen) zurück. Hinzu
kommt, dass Armut ebenfalls zunehmend kriminalisiert wird.
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– Erziehung zur Unterwürfigkeit: Zahlreiche Alteingesessene haben den
schlechten Ruf des Viertels in ihr Selbstbild übernommen und fühlen
sich im Vergleich zu Bewohner(inne)n anderer Stadtteile minderwertig.
Ihre Adresse geben sie oft nur ungern preis. Viele ziehen sich völlig aus
dem öffentlichen und politischen Leben zurück und warten auf die
Entscheidungen anderer – der Stadt bzw. früher des vor Ort ansässigen
Montankonzerns. Ihr Minderwertigkeitskomplex wirkt sich auf das Verhalten gegenüber Einwanderern aus: Die Einheimischen grenzen sich
ihnen gegenüber ab, in der Hoffnung, dann selbst in einem besseren
Licht dazustehen. Eine Solidarisierung und gemeinsame Interessenvertretung wird dadurch verhindert.
Und die Stadtplanung?
Bisher war in erster Linie von der Stadtpolitik und städtischen Öffentlichkeit die Rede, doch welche Rolle spielt die Stadtplanung bei den geschilderten Prozessen? Sie selbst sieht sich meist in der Rolle, die Probleme benachteiligter Stadtteile lösen zu sollen. Doch einiges deutet darauf hin,
dass die Planung selbst zu den Problemen beiträgt:
– Aufschlussreich ist bereits die Karriere der Begriffe, mit denen Planer(innen) und Planungsprogramme die hier betrachteten Stadtteile bezeichnen – angefangen von Katrin Zapfs „Rückständigen Vierteln“ (1969)
bis hin zu den aktuellen „Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf“. Denn sie enthüllen immer auch die Haltung, die diesen Räumen
gegenüber eingenommen wird, und tragen zur Stigmatisierung der
Viertel bei – auch wenn die Planung eigentlich eine Verbesserung bezweckt.
– Wenn es um Einwanderung geht, haben Planer(innen) häufig einen Tunnelblick: Sie betrachten Einwanderer als eine homogene Gruppe und
meinen meist „die Türken“, wenn sie von „den Ausländern“ sprechen.
Doch selbst die türkische Gruppe ist inzwischen ausgesprochen heterogen, zudem wird die Wohnbevölkerung durch eine Vielzahl weiterer
Herkunftsländer geprägt. Und ebenso wenig wie es „den Ausländer“
gibt, existiert ein einheitlicher Typ Einwanderungsstadtteil. Das zeigt z. B.
eine Studie des Zentrums für Türkeistudien (ZfT): Es clusterte 279 Stadtteile und zeichnete allein anhand der dominanten Faktoren Altersgruppen und Struktur der Nationalitäten ein differenziertes Bild von sieben
Stadtteiltypen, die natürlich auch mit ganz unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben verbunden sind (vgl. ZfT 2002).
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– Der „Ausländeranteil“ wird häufig als Indikator für Defizite des betrachteten Planungsgebiets aufgeführt, obwohl sich herausgestellt hat, dass
Migrant(inn)en oft eher stabilisierend auf die Viertel wirken (vgl. z. B.
Keim/Neef 2000 und den Beitrag von Ivonne Fischer in diesem Band).
Dabei gibt es bereits Beispiele für eine bessere Indikatoren-Auswahl: Im
Raumordnungsbericht 2005 wird der Anteil ausländischer Schüler(innen) an höheren Schulen herangezogen, um soziale und räumliche
Gerechtigkeit zu messen (vgl. BBR 2005: 98).
– Da die Förderung über Programme wie „Soziale Stadt“ oder „Stadtteile
mit besonderem Erneuerungsbedarf“ zeitlich befristet ist, ergibt sich
durch stadtplanerische Kurzeinsätze keine wirkliche Verbesserung.
Krummacher et al. (2003: 222) sprechen in diesem Zusammenhang
treffend von „Go-und-Stop-Projekten“. Es fließen immer wieder Sondermittel in den Stadtteil, die die „Unterentwicklung“ zum Anlass haben
und diese damit betonen. Dass der Stadtteil auch nach einer Förderung
weiter als unterentwickelt dargestellt wird, liegt in der Natur der Sache:
Nur so können erneut Sondermittel beantragt werden, auf die keine
Stadt gerne verzichtet.
– Angesichts knapper Kassen sind die Kommunen auf Gelder aus den genannten Förderprogrammen angewiesen, finanzieren damit aber teilweise auch Planungsmaßnahmen, die eigentlich über den regulären Etat
abgedeckt werden müssten. Da die Förderprogramme bedeuten, dass
für jeden Euro die „soziale Benachteiligung“, die „Unterentwicklung“, der
„problematische Ausländeranteil“ betont werden müssen, markiert hier
jeder verbaute Pflasterstein nicht wie andernorts Normalität, sondern
zementiert das schlechte Image des Stadtteils.
– Diese Situation wird mit Debatten um die (ohnehin nicht realisierbare)
Quotierung von Einwanderern in bestimmten Quartieren erschwert statt
verbessert. Damit wird zweierlei markiert: Einwanderung sei nichts als
Belastung und im betreffenden Stadtteil sei diese Belastung überschritten. Dass Einwanderung auch belastend wirkt, da im Alltag immer wieder unerwartete Wertekonflikte zu lösen sind, ist unbestritten. Das Problem liegt aber darin, dass die Stadt einerseits die Belastung reklamiert,
andererseits das Viertel dabei allein lässt. Die Integrationsleistung der
Bewohner(innen) wird nicht anerkannt, sondern das geringe Sozialprestige dieser Integrationsleistung noch unterstrichen.
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Neue Aufgaben für die Planung
Statt der Angst vor der Entstehung von Ghettos und verzweifelten, aber
weitgehend wirkungslosen Versuchen des Gegensteuerns wäre es notwendig, die wichtige Funktion, die Einwanderungsviertel als Durchgangsstadtteile und Katalysator für die Gesamtstadt übernehmen, zu akzeptieren und zu unterstützen. Damit würde mit der gängigen Praxis der Stigmatisierung gebrochen und ein neuer Weg beschritten, der den in den
Stadtteilen erbrachten Leistungen gerecht wird.
Exemplarische Untersuchungen im Borsigplatzviertel zeigen, dass die Mobilität immens ist und der Stadtteil tatsächlich als Durchgangsstation genutzt wird. Die Auswertung von städtischen Adressbüchern über einen
Zeitraum von anderthalb Jahrzehnten2 ergab, dass gerade die Fluktuation
der Migrant(inn)en sehr hoch – und deutlich höher als bei den Einheimischen – ist. In den beispielhaft untersuchten Straßenzügen wohnten nach
16 Jahren durchschnittlich nur noch 10 % der Einwanderer im selben Haus,
bei den „deutschen“ Bewohner(inne)n waren es immerhin noch 25 % –
trotz der massiven Abwanderung und des Aussterbens der Vorkriegs- und
Kriegsgeneration. Das zeigt: Das Viertel ist kein Ghetto im Sinne einer Einbahnstraße, denn 90 % der Einwanderer sind nach 16 Jahren umgezogen.
Die Existenz von Durchgangsstadtteilen zu akzeptieren ist für die Planung
ungewohnt, denn eine hohe Mobilität der Bewohner(innen) wird gemeinhin als Warnzeichen gedeutet, die Verringerung der Fluktuation in der Regel als Erfolg gefeiert. Dies kann in Einwanderungsstadtteilen aber schnell
zu einem gedanklichen Kurzschluss führen. Denn eine hohe Mobilität
kann ja gerade darauf hindeuten, dass die erste Eingliederung der Zuwanderer und ihr anschließender Wegzug in andere Stadtteile geglückt ist,
während eine geringe Fluktuation eher auf die so gefürchtete Ghetto-Situation im Sinne einer Sackgasse verweisen könnte.
Zugegeben: Mit der Akzeptanz und Förderung des steten Bevölkerungsaustausches wird die Aufgabe für die Planer/innen nicht unbedingt einfacher. Denn Ansätze einer stadtteilgerechten Selbstorganisation und partizipativen Planung brechen schnell zusammen, wenn die einmal aktivierten Mitstreiter(innen) nach kurzer Zeit wieder wegziehen. Auch darauf
wirft eine Auswertung von statistischen Daten aus dem Dortmunder Borsigplatzviertel ein interessantes Licht: Die (straßenweise) Feinanalyse der
Bevölkerungsverteilung – aufgesplittet in Gruppen nach Herkunftsregionen3 – zeigt, dass es nur wenige langfristig existente Schwerpunkte einzelner Gruppen gibt. Sie entstehen meist im Umfeld von religiösen Zen-
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tren, Läden, Teestuben und Cafés. Hier dominiert über längere Zeiträume
die jeweilige Herkunftsgruppe, aber innerhalb dieser Gruppe gibt es ebenfalls ein stetes Kommen und Gehen. Gegebenenfalls können die wenigen
dauerhaften Einrichtungen gerade ein Vorbild für künftige planerische
und institutionelle Bemühungen sein. Denn offenbar sind sie eine kontinuierliche Anlaufstelle inmitten dauerhafter und rapider Veränderung.
Planung und Verwaltung fehlen oft genau diese Anlaufstellen (zu Migranten-Selbstorganisationen siehe den Beitrag von Dirk Halm und Faruk
Sen
in diesem Band).
,
Neben einer Neubewertung der Fluktuation im Stadtteil liegen weitere
Herausforderungen für die Planung darin,
– eine offene Infrastruktur zu schaffen, die den Bedürfnissen von Neuankömmlingen gerecht wird, den Stadtteil-Bewohner(inne)n Entwicklungschancen bietet und es ihnen ermöglicht, auch für kurze Zeit Anschluss
zu finden bzw. sich im Stadtteil zu engagieren. Offen heißt: inhaltlich flexibel und stets neu verhandelbar, Sicherung des Zugangs für alle und
Verortung der Infrastruktur an zentraler Stelle des Stadtteils.
– die gerade in Altbauvierteln vorhandene vielseitig nutzbare Bausubstanz zu sichern und – soweit planerisch festsetzbar – zu ergänzen durch
eine ebenso flexible Bebauung. Sie lässt sich eher an wechselnde Bedürfnisse neuer Zuwanderer anpassen und ermöglicht es auch, dass
Neuankömmlinge zunächst bei Verwandten oder Landsleuten unterkommen können (zum ökonomischen Potenzial der Migrant(inn)en
siehe den Beitrag von Ivonne Fischer-Krapohl in diesem Band).
– von Versuchen abzusehen, über Quotierungen oder ähnliche Maßnahmen eine bestimmte Bevölkerungsverteilung festlegen zu wollen. Das
Viertel ist Durchgangsstadtteil und benötigt keine Umdeutung seiner
Funktion. Vielmehr sollte über entsprechende Beratungsangebote, aber
auch das Öffnen von Wohnungsmarktsegmenten in anderen Stadtteilen gefördert werden, dass Eingewanderte den Stadtteil auf Wunsch
wieder verlassen können.
– planerischen Erfolg neu zu definieren: Ausgehend von den heutigen
Bedingungen und Funktionen des Viertels sind planerische Ziele neu
festzulegen. Erfolg wäre in diesem Zusammenhang, wenn sich die baulich-infrastrukturelle Situation verbessert und die jeweiligen Bewohner(innen) sich effektiver selbst vertreten als bislang. Weitergehende Forderungen sind nicht an den Stadtteil, sondern die Gesamtstadt zu richten, die durch ihre negative Außensicht einen maßgeblichen Anteil an
der Situation vor Ort hat.
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– das Viertel gleichberechtigt in städtische Standortentscheidungen einzubeziehen, um seinen Wert für die Gesamtstadt auch materiell anzuerkennen. Das bedeutet, auch prestigeträchtige Institutionen und Betriebe dort zu platzieren. Bisher bleiben hochwertige Einrichtungen, die
zudem entsprechende Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstellen, den
„besseren“ Vierteln vorbehalten, während sich Einwanderungsstadtteile
– wenn überhaupt – mit weniger angesehenen Einrichtungen, z. B. aus
dem Bereich Logistik oder Abfallwirtschaft, begnügen müssen.
Der skizzierte Perspektivwechsel ist gewiss schwierig, auch weil er mit
gängigen Planungsmaximen bricht. Doch die bisherigen Aktivitäten haben zwar kleinräumige Verbesserungen, aber keinen Kurswechsel bewirkt –, dafür müssten weiterreichende Veränderungen angestoßen werden, die über eng begrenzte lokale Projekte hinausgehen. Im Grunde
spiegelt sich in den Forderungen an die Planung auch eine gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit: Einwanderung als elementaren Bestandteil
des „deutschen“ Alltags und als Potenzial für die Weiterentwicklung der
Gesellschaft anzuerkennen.
Anmerkungen
1 Methodisch stützte sich das Forschungsprojekt auf biografische Interviews
mit alteingesessenen „Deutschen“, die 20 Jahre oder länger im Viertel
wohnten. Diese Datenquelle wurde ergänzt durch eine Analyse der Presseberichterstattung über den Stadtteil sowie von historischen Adressbüchern, die Informationen über die Zusammensetzung der Bewohnerschaft
im Zeitverlauf enthalten.
2 Ausgewertet wurden Adressbücher der Stadt Dortmund aus den Jahren
1981 bis 1997, die nach Straße und Hausnummer aufgeschlüsselt die Namen der Hausbewohner(innen) enthalten. Aufgrund einer Umstellung im
Einwohnermeldewesen waren Daten aus späteren Jahren nicht nutzbar. Es
wurden für drei längere Straßenzüge im Stadtteil im Abstand von drei bis
vier Jahren (abhängig von der Verfügbarkeit der Adressbücher, die nicht
immer jährlich erschienen sind) die Zahl der eingewanderten und einheimischen Bewohner(innen) in jedem einzelnen Haus und ihre Verweildauer
in diesem Haus ermittelt. Die Analyse war Teil des Forschungsprojekts
„Grenzland oder Schmelztiegel? Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen von
Einwander(innen) unterschiedlichster Herkunft in einem traditionellen Zuwanderungsstadtteil“, das an der Fakultät Raumplanung der Universität
Dortmund durchgeführt und von der VolkswagenStiftung gefördert wurde.
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3 Der Untersuchung lagen Daten der städtischen Bevölkerungsstatistik in
einer Sonderzusammenstellung durch das Amt für Statistik und Wahlen der
Stadt Dortmund zugrunde. Die möglichen Nationalitäten der Bewohner(innen) wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen zu 23 Gruppen zusammengefasst, als räumliche Erhebungs- und Zuordnungseinheit wurde
die Straße festgelegt. Die Daten wurden nicht jahrgangsweise seit 1980
(dem Jahr der ersten in Dortmund verfügbaren Daten) erfasst, sondern
im Abstand von je vier Jahren – abgestimmt auf einwanderungsbedeutsame Ereignisse und Phasen. Auf der Grundlage dieser Daten konnte untersucht werden, wie sich Einwanderer und Einwanderinnen verschiedener
Nationalitäten im Stadtteil verteilen, ob es räumliche Schwerpunkte einzelner Gruppen gibt und wie sich die Verteilung im Zeitverlauf entwickelte.
Literatur
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Brech, Joachim/Vanhué, Laura (Hg.): Migration – Stadt im Wandel. Darmstadt
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Caesperlein, Gerold/Gliemann, Katrin/May, David: „Wie hat sich Ihr Leben verlaufen?“ Erforschung der Integration von Migratinnen und Migranten im
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Gliemann, Caesperlein
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Farwick, Andreas: Soziale Segregation in schrumpfenden Städten – Entwicklung und soziale Folgen. In: vhw Forum Wohneigentum, Heft 5/2004, S.
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Geiss, Stefan/Heckenroth, Meike/Krings-Heckemeier, Marie-Therese: SingenLangenrain. In: Deutsches Institut für Urbanistik (Hg.): Die Soziale Stadt.
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Heckmann, Friedrich: Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Stuttgart 1992
Hiss, F./Schneider, H./Wegener, H. U.: Soziologische Theorie und sozialräumliche Ungleichheit. In: Stadtbauwelt 49/1976, S. 44ff.
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Soziale Stadt – Sozialraumentwicklung – Quartiersmanagement. Herausforderungen für Politik, Raumplanung und soziale Arbeit. Opladen 2003
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RaumPlanung spezial 11
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