29.04.2015 - NK - Loitzer HSV bangt um seine Zukunft
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29.04.2015 - NK - Loitzer HSV bangt um seine Zukunft
Der Loitzer Handballnachwuchs zeigt bei den Wettkampfspielen, wie hier gegen eine Stralsunder Mannschaft, vollen Einsatz. FOTO: ENRICO BLUM Reichlich Pokale konnten die Loitzer Handballer schon mit nach Hause bringen. FOTOS: ULRIKE ROSENSTÄDT Loitzer HSV bangt um seine Zukunft Von Ulrike Rosenstädt „Beim letzten Auswärtsspiel der Saison gegen RudowWas ist los beim HSV Loitz? Berlin geht es tatsächlich um mehr, als nur den KlasDas Personalkarussell dreht senerhalt“, sagt Vereinsvorsich, ein neuer Jugendwart sitzender Enrico Herberg. wird dringend gesucht, die Er ist zwar seit März 2015 der Aktiven bangen um den Neue an der Vereinsspitze, Klassenerhalt und dann ist weiß aber, wovon er spricht, auch noch einer der großen denn bereits seit sechs JahSponsoren abgesprungen. ren ist er im Verein aktiv, LOITZ. Starke Nerven sind als Übungsleiter im Jugendgerade beim 240 Mitglieder bereich tätig. Unterstützung zählenden Handballverein in der Hauptstadt erhalten HSV Peenetal Loitz gefragt. die Loitzer auch von einigen Und das nicht nur, weil es treuen Fans. um den Klassenerhalt geht: Der Handball spielt in der Das Personalkarussell dreht Stadt an der Peene eine grosich schneller als sonst und ße Rolle – ist praktisch das auch in Sachen Nachwuchs- verbindende Glied zwischen gewinnung drückt der Schuh. Generationen. Doch irgendDer Kampf um den Verbleib wie knirscht es beim HSV an des HSV Peenetal Loitz in dieser Stelle, denn es fehlt der vierten, der Ostsee- an Nachwuchs: „Wir müssen Spree-Liga, geht zwar auf die unsere Kinder- und JugendKnochen der Männermann- arbeit dringend ausbauen“, schaft, doch von ihrem Er- bringt es Enrico Herberg auf folg hängt für den gesamten den Punkt. Neben den Minis, Verein viel ab: Nachwuchs- den Vorschulkindern, die gewinnung, Trainerstellen spielerisch lernen mit dem und schließlich Sponsoren- Ball umzugehen, gibt es zwei gewinnung bereiten Sorgen. weitere Nachwuchsgruppen: Seit März ist Enrico Herberg der neue Vorsitzende des HSV. die Sechs- bis Acht- und die Zehn- bis Zwölfjährigen. „Es sind derzeit rund 35 Kinder, die dieses Freizeitangebot an- und durchaus ernst nehmen“, weiß Enrico Herberg, der derzeit für seinen Trainerschein büffelt. Ihm bereiten allerdings nicht nur die Zahlen im Nachwuchsbereich Sorgen: „Wir bangen gerade, auch im Zusammenhang mit dem Klassenerhalt, um unsere Sponsoren. Ohne deren finanzielle Unterstützung läuft nichts“, sagt er. Einige Geldgeber sind über viele Jahre treu, andere schauen bei der Vereinsentwicklung genau hin. Mit konkreten Zahlen hält sich der Herberg zurück. So viel lässt er dann aber doch gucken: „Durch die Kreisgebietsreform ist uns einer der großen Unterstützer weggebrochen und damit richtig viel Geld.“ Geld, das in die Jugendarbeit, die Aufwandsentschädigungen für die erwachsenen Spieler, die Auswärtseinsätze und in die Logistik f ließt. „Wir müssen uns dringend etwas einfallen lassen, damit der Loitzer Handball seine Bedeutung nicht verliert“, sagt Herberg. Ausbau von Spielgemeinschaften lautet eines der Zauberwörter. „Schon jetzt ist die Hochschulsportgemeinschaft der Universität Greifswald ein guter und großer Partner“, sagt HSV-Sponsorenbetreuer Michael Richter. In Sachen Nachwuchs wollen die Loitzer nun über die eigenen Stadtgrenzen schauen. „Das wird schon“, sagt der Vereinsvorsitzende. Sein Optimismus wirkt allerdings etwas verhalten. Vielleicht liegt es daran, dass er erst seit einigen Wochen den Führungsjob übernommen hat. Oder es sind die anderen Personalien, die ihm keine ruhige Minute lassen: Nur noch bis Ende des Monats ist André Schumacher als Jugendkoordinator und Spielbetriebsleiter tätig. „André hat über viele Jahre einen tollen Job gemacht“, lässt ihn der Vereinschef nur sehr ungern ziehen. Seine Stelle ist ausgeschrieben, steht auf der HSV Internetund Facebookseite. Auf die Frage, warum sich derzeit das Personalkarussell schneller dreht als sonst, hält sich Herberg sehr bedeckt: „Es ist so, dass sich nach vielen Jahren Vereinsarbeit eine Leere einstellt. Bei dem einen sind es familiäre Gründe, bei anderen eine Art Ermüdung. Über beides wird allerdings nur vereinsintern gesprochen.“ So wechseln „alte“ HSV-ler bald von der Trainerbank auf die Zuschauerränge, arbeiten aber weiterhin im erweiterten Vorstand mit. „Sie ziehen sich praktisch nur aus der ersten Reihe zurück, um für neue, frische Ideen Platz zu schaffen“, sagt Michael Richter. Eines ist sicher, die Loitzer Bürger und Geschäftsleute stehen hinter ihren Handballern, die gegen Rudow Berlin hoffentlich noch mal richtig ballern. Ein Unentschieden würde reichen, um weiter in der Ostsee-Spree-Liga zu spielen. Dann klappt’s hoffentlich auch, neue Sponsoren mit ins Boot zu holen. Die jetzigen kommen übrigens auch aus Anklam, Greifswald oder Demmin. „Das wissen wir sehr zu schätzen“, sagt Enrico Herberg. Wer sein Kind für den Handball-Nachwuchs anmelden oder Kontakt zum Verein aufnehmen will, kann sich unter 0152 51012234 melden.