Diessener Töpfermarkt am See | Marktzeitung | Mai 2013
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Diessener Töpfermarkt am See | Marktzeitung | Mai 2013
Diessener Töpfermarkt am See | Marktzeitung | Mai 2013 BRAND heiss BÜRGERMEISTER Herbert Kirsch Unsere Töpfer kommen! Ein Töpfermarkt für alle Zwischen neuer Sachlichkeit und traditionellem Geschirr S ein Name setzt Signale und Leuchtfeuer: Der „Diessener Töpfermarkt am See" ist international bekannt wegen seiner zauberhaften Lage direkt am Ufer des oberbayerischen Ammersees und durch seine keramische Vielfalt, die 150 Töpfer aus Europa garantieren. Auch heuer wieder hat die Fachjury aus knapp 400 Bewerbungen einen 13-Länder-Querschnitt herausgefiltert, der das zeitgenössische keramische Schaffen dokumentiert. Von Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 9. Mai bis Sonntag, 12. Mai 2013, täglich von 10 bis 18 Uhr, in den Seeanlagen. Töpfer aus ganz Europa und rund 60.000 Gäste aus aller Welt bevölkern während des Töpfermarktes in Diessen das AmmerseeWestufer. Seit dem frühen Mittelalter ist die heute 10.000 Einwohner-Gemeinde ein Ort „des guten Tons". Planztöpfe für das Kräutergärtlein Neben der Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst und den zahlreichen Keramikwerkstätten stärkt der Diessener Töpfermarkt den Ruf der Künstlerkolonie am Ammersee. Längst hat sich der Töpfermarkt freigeschwommen und katapultierte sich vom lokalen Marktereignis unter die Top Ten seiner Art in Europa. Neben den Geschirr-Klassikern spielt die zeitgenössische Moderne - die moderne Sachlichkeit - eine große Rolle mit künstlerisch gestalteter Keramik, mit Unikaten für Sammler und Freunde der extravaganten Formen, Glasuren und Dekorationstechniken. Die Klassiker gibt es in jedem Jahr, aber die Schwerpunkte verändern sich. Heuer mehren sich sehr junge Keramikerinnen und Ke- ramiker, die mutig und energiegeladen das „Abenteuer Keramik“ neu beleben und ungewöhnliche Wege beschreiten mit neuen Formen und Dekorationskulturen. Heuer sind auch Pflanzgefäße für Garten, Haus und Küche ein starkes Thema im zentralen Ausstellungspavillon, der die Besucher anzieht, informiert und ihnen auch die Richtung auf dem weitläufigen Gelände weist. Hier werden nicht nur Großgefäße für die Gartengestaltung gezeigt, sondern auch die Vielfalt an Behältnissen für Küchenkräuter und Blumen. „Keramik am See" setzt ebenfalls an vielen Ständen einen Blickfang, der die lokale Verortung des Marktes mit dem Ammersee thematisiert: Fische aus Ton, Gefäße und Ge- schirr mit Fischen, Wellen und Wasser dekoriert. Familientag zwischen guten Tönen Ein Tag auf dem Diessener Töpfermarkt ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Für die Kids gibt es einen Ziegelstein-Spielplatz, während sich die Eltern in Ruhe zwischen Keramik bewegen können. Diessen als Künstlerkolonie und Ferienort präsentiert sich mit einem Keramikweg durch den Ort, der zu Werkstätten und Galerien führt. Wer länger bleibt, freut sich über die Möglichkeiten der Naturerlebnisse und des Wassersports. Beate Bentele „Die Töpfer kommen!" Wenn es soweit ist, sieht man unseren Bürgermeister immer öfter in den Seeanlagen. Er schaut, ob beim Aufbau des Marktes noch das eine oder andere benötigt wird und sagt den Ankömmlingen, die ja inzwischen aus allen Teilen Europas kommen und oft weite Reisen hinter sich haben, ein Herzliches Willkommen. „Wenn die Töpfer kommen“, dann geht es uns Diessnern allen gleich. Dann beginnt so was ähnliches, wie die fünfte Jahrezeit. Fröhliche Tage, wo die Straßen bevölkert sind und am See das Leben pulsiert. „Wir freuen uns auf unsere Lieblingstöpfer, jeder hat doch einige“, lacht Bürgermeister Kirsch. „Manche kennt man besonders gut, andere ‘sammelt man’ und dem nächsten drückt man die Daumen, weil seine Werkstücke so verführerisch schön sind, daß man ihm den Diessener Keramikpreis wünscht.“ Für Kirsch hat der Töpfermarkt etwas ganz Besonderes. Da ist er einig mit vielen Bürgern aus Dießen. „Es sind Genießertage“, man lasse das Leben gemütlicher angehen, als sonst, „es ist Ferienstimmung - vier Tage lang.“ Nun, vielen geht es so in Diessen. Diessen zur Zeit des Töpfermarktes ist ein charmanter und liebenswerter Ausnahmezustand. Den möchte man nicht missen. Die Seeanlagen ziehen magisch an und das schon zur Morgensonne und am Abend hat man auch Lust, noch schnell eine Runde zu drehen und zu schauen, ob die bevorzugte Vase noch da ist, oder ob ein anderer schneller den Geldbeutel gezückt hat. Na ja, es gibt ja noch reichlich Töpferware und die Frage, „kauf ichs, oder kauf ichs nicht“, wird einem oft schon am nächsten Stand abgenommen, weil es immer noch mal was Schöneres gibt. In diesem Sinne - allen Töpfern, Marktbummlern, Besuchern, Gästen Sommerfrischlern viel Freude zwischen den Töpferwaren. BRAND h e i s s 3 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 Neue mit neuen Ideen In der Keramik ist was los - Der Diessener Töpfermarkt beweist es „Es ist uns gelungen, den Markt gut ins 21. Jahrhundert zu holen.“ Für Marktleiter Wolfgang Lösche eine großartige Tendenz, weil eine Verjüngung sowohl für die Besucher als auch für die Aussteller wichtig ist. Bei der Pressekonferenz vor der Töpfermarkt-Eröffnung hielt Lösche auch fest, dass sich die Verjüngung durch viele Bereiche zöge und er deshalb zuversichtlich in die Zukunft sehe. Weiter berichtete er, dass sich auch Keramiker für einen Standplatz beworben hätten, die so berühmt wären sind, dass sie keine Märkte besuchen - „aber für Diessen machen sie Ausnahmen.“ Dazu zählt zum Beispiel Michael Cleff, dessen Schaffen bereits in vielen Ländern mit Preisen gewürdigt wurde. Neben Neuzugängen aus Deutschland sei heuer wieder mal ein Keramiker aus der Tschechischen Republik dabei, aus der Nähe von Lublijana. 17 neue sind es insgesamt, worunter auch Maria Volokhova spannende Blickwinkel eröffnet mit ihrem außergewöhnlichen Schaffen, das sich vorwiegend mit Porzellan beschäftigt. Dass Emil Heger gleich mit einem Lkw aus Höhr-Grenzhausen anreist, lasse auch auf reges Interesse am Diessener Töpfermarkt schließen, den Heger heuer zum ersten Mal besucht. Viele neue zuzulassen sei eine wunderbare Entscheidung der Jury, beont Lösche. Immerhin mussten dann 17 ihren Platz räumen. Aber so ist das Prinzip des Diessener Marktes, „und eine gesunde Ratation tut der Großveranstaltung gut.“ Vorallem für die Stammgäste, die sich auch gerne neue Keramiker mit modernen Werkstattprogrammen anschauen, sei Abwechslung wichtig und richtig. Neue Töpfer am Markt, ist Lösche sicher, bringen Schwung, aktuelle Sichtweisen und lassen viel Abwechslung zu. Zu den guten Begegnungen gehört auch Julia Winter. Und über eine interesssante Biografie verfüge zum Beispiel David Whitehead, ein junger Kunstschaffender aus Frankreich, der wie auch Fabrizio Tranquilli überaus zeitgemäß arbeitet. Vladimir Groh kommt aus Brno und bringt Platinglasuren mit. Platin verspricht interessante Oberflächen, die mit der Optik von Wassertropfen und den Effekten des Wassers spielen. Zum ersten Mal stellt sich heuer auch das Thurnauer Töpfereimuseum vor. Ein großes Museum das die fränkische Töpfertradition über Jahrhunderte darstellt, sie archiviert und dokumentiert und außerdem eine Menge musemspädagogische Veranstaltungen anbietet. Das Museum befindet sich mitten in Thurnau und gehört zu den Besonderheiten, die der Frankentourismus erfolgreich anbietet. Neugierig auf die Neuen? -Hier sind sie! Becker Jutta 169 Campbell Ross de Wayne Cleff Michael Ewelt Uwe 22 144 141 Heger Emil 97 Schrader Brigitta 20 Töpfereimuseum Thurnau Volokhova Maria 130 46 Winter Julia 152 Kristensen Asgar 103 Davis Whiteheat 91 Tranquilli Fabrizio 104 Stupica Nika 166 Maria Volokhova Neu für Hobbygärtner, vor allem aber auch für jene, die sich ernsthaft mit Küche, Keller, Haus und Garten beschäftigen ist auf dem Markt 2013 die Gartenkeramik daheim. Es beginnt bei den kleinen verspielten Pflanztöpfchen für die gesunde Kräuterküche und endet bei den mächtigen Amphoren von Nikos Kavgalakis, die für jeden Garten eine Zier sind. Pflanze und Ton ist eben ein Sommerthema, dem man sich auf der „Spielwiese“ Diessener Töpfermarkt in heiterer Farbikeit und mit großer Lebensfreude widmet. Beate Bentele. Maria Volokhova Preisesammler Michael Cleff Erstmals beim Diessener Töpfermarkt - Steht für klare Formen Z um ersten Mal beteiligt sich heuer auch Michael Cleff aus Mülheim|Ruhr am Diessener Töpfermarkt. Michael Cleff bekam in den letzten 20 Jahren nacheinander so gut wie alle Preise, die man in Europa überhaupt gewinnen kann. Ausgestellt hat er seine Arbeiten rund um den Erdball, unter anderem in der Clark Gallery in New York und auf der SOFA New York hat ihn die Galerie b 15 aus München vorgestellt. Geboren wurde Michael Cleff 1961 in Bochum. Er verbindet in seltener Einheit die bildende und die angewandte Kunst in seiner Person. Dabei ist die von Cleff vertretene Auffassung von Gefäßkeramik kein Widerspruch zur freien Kunst. Im Gegenteil: Bei ihm greifen beide Genres wie ein Zahnrad ineinander. Michael Cleff liebt klare Formen - aber keine Symmetrie. Er selber bezeichnet seine Arbeiten als konstruktiv, wobei er meint, Cleff zu erfassen, ist ein visuelles Abtasten aus verschiedenen Blickwinkeln ebenso erforderlich wie ein haptisches Anfassen. Er stellt deshalb seine Plastiken und Objekte am liebsten frei in den Raum oder hängt sie an die Wand, indem er die Wand in das Objekt als Gestaltungsmittel einbezieht. Michael Cleff spielt mit den Formen, rund oder eckig, die er intuitiv zusammensetzt, mit Engoben und Glasuren oder Strichzeichnungen und|oder Öffnungen akzentuiert oder ad absurdum führt. Vieles überlässt er dabei dem Zufall, den er aber mit Hilfe der selbstverständlich beherrschten Technik sicher zu steuern weiß. Die keramischen Plastiken von Cleff sind aus farbigen Tonen aufgebaut. Er verbindet dabei das Einformen in selbst hergestellten Gipsformen mit freiem Aufbauen. Die Gipsformen benutzt er immer wieder und kombiniert sie jeweils verblüffend neu und andersartig. Er fügt ihnen Unterbauten an, öffnet die Körper durch asymmetrisch eingebrachte Löcher und Schlitze, setzt Akzente mit Glasur und Engobe, mit dem Stichel oder mit dem Pinsel. So können sich bei der Betrachtung regelrechte Vexiereffekte ergeben. Seit Abschluss seiner Lehre entfernte er sich immer weiter von Gefäßformen und konstruiert plastische keramische Körper, die an architektonische Entwürfe erinnern. Das widerspricht sich jedoch nicht: Gefäß und Architektur dienen beide dazu, etwas aufAntje Soléau. zunehmen. STAND 144 dass das Gewicht des rationalen Anteils am Entstehungsprozess eine stärkere Bedeutung hat als der emotionale. Nach einer traditionellen Töpferlehre in Garmisch-Partenkirchen und Wanderjahren, schloss er 1996 an der Kunstakademie Düsseldorf ein Bildhauerstudium als Meisterschüler von Fritz Schwegler ab. Zwischen Westerwald, Athen und Japan Seit 1990 gewann er nacheinander den Richard-Bampi-Preis, den Westerwaldpreis, in Faenza|Italien den Hauptpreis, den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, den Hauptpreis in Vallauris|Frankreich, den Special Judge's Award in Mino|Japan und die Bronze Medaille beim European Ceramic Contest in Athen|Griechenland. Um die Gesamtheit der Arbeiten von Michael Über Additon, 2012, Höhe 28 cm Über Additon, 2012, Höhe 31 cm ROMANTIK AM LECH Herzlich willkommen im Zauber der historischen Altstadt Foto: Farenholtz Stadtführung: Samstag, Sonntag, Mittwoch 14.30 Uhr Treffpukt am Marienbrunnen (ohne Anmeldung) Kultur- und Fremdenverkehrsamt geöffnet Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr | Samstag, Sonntag, Feiertag, 10 bis 17 Uhr Tourist-Information Landsberg am Lech | Hauptplatz 152 | 86899 Landsberg | T 08191.128246 | F 08191.128160 [email protected] | www.landsberg.de | Zertifizierte Tourist-Info BRAND h e i s s 5 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 NICOLE THOSS sitzt gern auf Ton Kettenreaktion Höhrer Hocker für mehr Komfort Michael Wolf und seine BauSteinZeit S K ie sind Blickfang und Sitzkomfort zugleich: Höhrer Hocker, verführerisch schöne Sitzmöbel aus hoch gebrannter Keramik, bringen Monika Debus und Nicole Thoss auch heuer wieder zum Töpfermarkt mit und stellen sie am Seeufer auf. Die Höhrer Hocker entwickelten Keramiker aus dem Töpferort Höhr-Grenzhausen für die Bundesgartenschau in Koblenz. Sie setzten bei den „Keramischen Welten“ einen Akzent. Der Erfolg war durchschlagend. Jetzt geht die Hocker-Aktion in die nächste Runde. Es gibt zwei Modelle. Wer sich eine individuelle Sitzgelegenheit wünscht, sucht sich einen Hocker aus und lässt ihn in seiner Lieblingswerkstatt veredeln, sprich glasieren, bemalen kurzum mit einer keramischen Oberfläche gestalten. Neben den Dekoren, Farbigkeiten und Oberflächengestaltungen verändert auch der Brand den Hocker. Die Höhrer Hocker eignen sich zur Gestaltung von Innen- und Außenräumen. Durch die hohe Brenntemperatur sind sie frosthart und unempfindlich im Garten, auf der Terrasse oder dem bb. Balkon. STAND 157 inder lieben ihn und Eltern sind begeistert: Michael Wolf und seine keramischen Ziegel sind der Hit für kleine Baumeister. Bei ihm können Eltern bedenkenlos ihre Kinder parken und in Ruhe über den Markt schlendern. Sie werden auch nach Stunden noch Schwierigkeiten haben, die Kinder wieder vom Stand wegzuholen. Michael Wolf nimmt sich ihrer an und drückt ihnen ein paar kleine Ziegel in die Hand - und los geht's. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Geduldig setzen sie Stein auf Stein, es entstehen Architekturen von unwiderstehlichem Charme. Und wenn man sie anstößt, fallen sie um, wie Dominosteine. Eine Kettenreaktion eben Michael Wolf formt seine Bausteine von Hand aus Schiefertonen, wie sie vor allem im ostwestfälischen Wiehengebirge vorkommen. Diese Schiefertone haben oft einen hohen Kohlenstoffanteil, der einen großen Einfluss auf die Textur und Farbigkeit der gebrannten Steine hat. Die Farbigkeit variiert wie bei normalen Ziegeln: von honiggelb über rot bis dunkelbraun, fast schwarz. Michael Wolf wurde 1958 in Dortmund geboren und legte 1976 seine Gesellenprüfung in einem Metallhandwerk ab. 1984 begann er, mit Keramik zu arbeiten und baute sich seine eigene Werkstatt auf. 1991 legte er als Externer seine Gesellenprüfung zum Keramiker ab. Sein Label „BauSteinZeit" gründete er 1996, ein Projekt, das nach seinen eigenen Worten Kindern bei ihrer Entwicklung hilfreich ist. Wörtlich sagt er dazu: "Ich liebe Kinder und habe selbst viele lehrreiche Jahre hinter mir, und wenn ich davon etwas weitergeben kann, dann ist das gut." Seine pädagogisch wertvollen keramischen Bausteine vermarktet Michael Wolf auf ausgewählten nationalen und internationalen Keramikmärkten und Messen wie der Didacta in Köln. 2009 erhielt er den nordrheinwestfälischen Staatspreis für das Kunsthandwerk im Werkbereich Keramik. Denn inzwischen baute er aus seinen handlichen kleinen Ziegeln auch selber große Objekte für den Außenbe- Heut’ grünts so grün Gewürze & Kräuter D ie Lust und Freude am Garteln nimmt zu und immer mehr Menschen leben gesundheitsbewusst: Man legt sich kleine Kräutergärtlein an oder pflanzt auf der Fensterbank in der Küche, auf der Terrasse oder auf dem Balkongeländer, was gut schmeckt und was man beim Kochen gern frisch zur Hand hat. Auch die Kräuter- und Gewürzbeete im größeren Stil werden immer mehr. Frisches Grün rund um die Küche brachte Marktleiter Wolfgang Lösche auf die Idee, die Pflanzgefäße beim Töpfermarkt 2013 in den Blickpunkt zu rücken - im zentralen reich: Er zieht die Klötze im Rohzustand auf Metallstangen, die sich im Brand verformen und setzt diese hinterher zu den gebrannten, manchmal über zwei Meter hohen Objekten zusammen. Ihre Faszination liegt in der bewegten Farbigkeit. STAND 115 Antje Soléau Ausstellungspavillon, der den Töpfermarktbesuchern bekanntlich als erste Anlaufstelle wichtig ist, ihnen den Weg zu ihren Lieblingstöpfern weist oder die Neugierde auf neue Werkstätten weckt, die man noch nicht kennt. Hier werden nicht nur Großgefäße für die Gartengestaltung gezeigt, sondern in erster Linie die Vielfalt an Behältnissen für Küchenkräuter, Gewürze und Blumen, „ein blühendes und duftendes Thema", freut sich Wolfgang Lösche auf viele Varianten von Pflanzgefäßen für Kräuter-Kulturen und ständig nachwachsendes Grünzeug, das den Speisen gut tut und gesund ist. Wer seine Pflanztöpfe gleich noch mit feinen frischen Kräutern ausstatten will, besucht die Baumschule Wörlein, die am Seeufer eine blühende Insel aufbaut mit Gewürzen, Kräutern, Blüten und mehr ... ' Rosenwoche 2013 07.06.2013 - 22.06.2013 Auf dem Töpfermarkt begrüßen wir Sie an Stand 110 außer Sonntag Öffnungszeiten... Mo - Fr.: 8.00 - 18.00 Uhr Samstag: 8.00 - 16.00 Uhr Wörlein GmbH Gartenzentrum Baumschulweg 9 86911 . Dießen / Ammersee . Tel: 08807 9210-0 . E-Mail: [email protected] . www.woerlein.de Prähistorische Keramik Die Galerie Handwerk der Handerkskammer für München und Oberbayern präsentiert noch im Mai 2013 in der Archäologischen Staatssammlung die Ausstellung „Keramik-Inspirationen - Zeitgenössische Keramik". Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die keramischen Schätze prähistorischer Epochen, die in der Archäologischen Staatssammlung aufbewahrt werden. Sie zählen zu den wichtigsten Zeugnissen der Entwicklung unseres Kulturraumes in Bayern. Die Sammlung prähistorischer Keramik der Archäologischen Staatssammlung ist eine unerschöpfliche Quelle für das Studium keramischer Formen und Techniken. Der Galerie Handwerk schien es deshalb reizvoll, zeitgenössische Keramik vor der beeindrukkenden Kulisse von hunderten hallstattzeitlicher Gefäße und einer Kollektion der ältesten bayerischen Keramik aus der Jungsteinzeit, also der Zeit von 5500 bis 2000 vor Christi, zu präsentieren. Keramik Inspiration Zeitgenössiche Keramik - 18 Töpfer vom Diessener Töpfermarkt D ie Galerie Handwerk der Handwerkskammer für München und Oberbayern gibt gerade ein Gastspiel in der Archäologischen Staatssammlung München. Mit der Ausstellung „Keramik Inspirationen - zeitgenössiche Keramik" stellt sie die Arbeiten von 18 zeitgenössischen Keramikern in ein Spannungsfeld zu ausgewählten Beständen des Museums. In jeder archäologischen Sammlung ist Keramik ein prägendes und Epoche bestimmendes Leitfossil. Im zeitgenössischen Kunsthandwerk ist die Keramik ein bedeutendes Medium. Von Fantasie und Gestaltungskraft gekennzeichnet, ist sie oft in ihren Techniken, formalen Bezügen oder Oberflächen und Dekoren von historischer Keramik inspiriert. Die Ausstellung der Galerie Handwerk präsentiert 100 Werkstükke der unterschiedlichsten Techniken und Gestaltungsansätze. Schwarz gebrannte Irdenware, glasierte, bemalte oder in Sgraffitotechnik verzierte Keramiken werden ebenso eine Rolle spielen, wie Steinzeug und Porzellan. Keramische Techniken, wie der Holzbrand, die Fayence oder Terra Sigillata, engobiertes Steinzeug und Experimente mit Kieselkeramik und Umdruckverfahren aber auch große plastische Werke spiegeln die Vielfalt der zeitgenössischen Keramik wider. Für die Organisatoren der Galerie Handwerk ist diese Ausstellung eine besonders reizvolle Aufgabe. Eingeladen wurden Keramikerinnen und Keramiker mit denen die Galerie Handwerk über viele Jahre zusammen arbeitet und deren Arbeiten auf die eine oder andere Weise durch historische Keramiken inspiriert sind, ohne sich dabei in puren Nachahmun- gen zu erschöpfen, sondern durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Keramik zu einer völlig eigenständigen und persönlichen keramischen Handschrift gefunden haben. Das Interesse, die persönlichen Neigungen und die Bewunderung historischer Keramik spiegeln sich auch in ihren Arbeiten wider. Die Teilnehmer stammen zum größten Teil aus Deutschland, vor allem aus Bayern, sowie aus Österreich - und fast alle sind Aussteller beim Diessener Töpfermarkt in den Seeanlagen. Es sind dies Thomas Bohle, Gabi Ehrminger, Nandl Eska, Hans Fischer, Maria Fischer, Sigrid Hilpert-Artes, Kati Jünger, Ipek Kotan, Uwe Löllmann, Katja Maechtel, Sonngard Marcks, Martin Möhwald, Christoph Möller, Jochen Rüth, Ellen Schöpf, Klaus Schultze, Roland Summer, André von Martens, Christine Wagner, Christiane Wilhelm. Eine stattliche Liste von bekannten Keramikerpersönlichkeiten, die sich zur Zeit alle im Raum München aufhalten. KeramikInspirationen verbindet auf diese Weise die alten mit den neuen Kulturen und schlägt eine Brücke an den Ammersee. Die Kuratorin ist Dr. Andrea Lorentzen, unterstützt wurde sie auch von Wolfgang Lösche, dem Leiter der Galerie Handwerk. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 2. Juni zu besuchen in der Archäologischen Staatssammlung an der Lerchenfeldstraße 2 in München. Mehr unter www.archaeologie-bayern.de BRAND h e i s s 7 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 Münchner Kulturpreis Gesund dank Arbeit am Tonfeld Christine Wagner sucht in ihren Arbeiten nach der Balance C hristine Wagner strahlt: Sie ist nominiert für den Förderpreis Bildende Kunst im Bereich Design, den die Landeshauptstadt München alle zwei Jahre vergibt. Die Keramikerin ist mit einer Gruppe von neun Objekten vertreten. Als Ausstellerin auf dem Diessener Töpfermarkt beteiligt sie sich auch beim Diessener Keramikpreis. Damit es gut läuft für die kreative Münchnerin, wünschen wir ihr doppeltes Glück. Alle zwei Jahr verleiht die Landeshauptstadt München Förderpreise für Bildende Kunst, Architektur, Design, Fotografie und Schmuck. In einer Gesamtschau sind in der Ausstellung „Förderpreise 2013“ die Werke der über 30 nominierten Künstlerinnen und Künstler, Büros und Agenturen in der „lothringer13_halle“ noch bis 22. Mai zu besich- Christine Wagner sucht in ihren Arbeiten nach einer fragilen Balance, für die der Gefäßkeramiker Kaneshige Yuhô Worte findet: „Das Schwierigste ist, wie es zu einer Balance, zur Berührung der beiden Seiten kommt: Etwas Schönes zu sehen und es als solches zu erkennen und es andererseits als etwas Praktisches zu benutzen.“ Beate Bentele. STAND 145 D ie Barbos Stiftung sammelt Gelder, um Kindern und Erwachsenen, deren Seelenleben aus dem Gleichgewicht ist, mit Arbeit am Tonfeld zu helfen. Gegründet hat die Stiftung Barbara Osterwald, München. Petra Heine bietet in ihrer Praxis die Therapieform in Diessen an. Beide Barbos-Vertreterinnen sind während des Töpfermarktes im Infozelt und stellen Stiftung und Tonfeld vor. Mehr dazu bei Petra Heine | Färbergassl 10 | Diessen T 08807.949618 | mobil 0174.9546660 (Lesen Sie auch unten) Ton heilt heilt heilt Barbos Stiftung auf dem Töpfermarkt M Christine Wagner und Wolfgang Lösche tigen. Die Arbeiten geben einen exemplarischen Einblick in die beachtliche junge Kunst- und Gestalterszene Münchens. Durch die konzentrierte Form der Präsentation in der „lothringer13_halle“ entsteht eine reizvolle und inspirierende Koexistenz der Werke und Sparten, die in dieser Form und Dichte einzigartig ist. „Ich bin schon sehr gespannt, wie die Jury entscheidet“, kommentiert Christine Wagner den Wettbewerb, der die Keramiker mit den Designerin in einer Sparte verbindet. Christine Wagner ist am Chiemsee aufgewachsen und weit gereist für ihre Töpferausbildung. Bis nach Japan. Hier wurde sie geprägt und hier formulierte sie ihre Handschrift. Ihre gegenwärtigen Arbeiten sind aus Platten gebaute Vasen und Lichtkörper sowie gedrehte Gefäße wie Schalen und Becher. Für sie ist jede Vase eine skulpturale Form von formaler Strenge. Die Wände der Vasen bieten ruhige, klare Flächen, auf denen sie Spuren hinterlassen kann durch ritzen, stempeln, drücken. it dem Erlös ihrer „Empty Bowls-Hilfsaktion“ haben die Keramiker vom Diessener Töpfermarkt 2010 auch die in München ansässige Barbos-Stiftung unterstützt. Die kümmert sich um seelisch kranke Kinder und Erwachsene und hilft mit der Arbeit am Tonfeld. Seitdem wird beim Töpfermarkt (im Infozelt) die Methode vorgestellt, erklärt und demonstriert. Die Botschafterin der Barbos-Stiftung in Diessen heißt Petra Heine. Die Kunst- und Gestaltungstherapeutin lebt in der Marktgemeinde (mit zweitem Standbein in Berlin). Sie ist überzeugt von der Arbeit am Tonfeld und möchte möglichst vielen Kindern und Jugendlichen, deren psychische Entwicklung gestört ist, durch kreativ-therapeutische Hilfe den Weg in ein normales, unbeschwertes Leben ebnen. „Kindgemäß“, sagt sie „und der jeweiligen Persönlichkeit entsprechend muss die Hilfe sein, damit die Kinder in ihre Lebensbewegung kommen.“ Mit der Arbeit am Tonfeld würden wesentliche Erfolge erzielt. Das Tonfeld ist ein rechteckiger Kasten, der mit Tonerde gefüllt ist. Der feste, begrenzte Raum und das formbare Material der Tonerde bieten den berührenden Händen unmittelbar Halt. Und mehr noch: Das ursprüngliche Material der Tonerde spricht die Sinne an und verankert den gestalten- Petra Heine den Umgang, der sich aus den Berührungen der Hände spontan ergibt, in einem parallelen Körpergeschehen. Weil jede Berührung eine Beziehung zum Berührten herstellt, treten in der Arbeit am Tonfeld biographisch bedingte, entwicklungshemmende Beziehungserfahrungen in den Bewegungen der Hände unmittelbar in Erscheinung. Erst dann können sie im eigenen Umgang und Gestalten in der Tonerde kreativ umgestaltet werden. bb. STAND 132 TOURIST-INFORMATION STARNBERG Wittelsbacherstraße 2c 82319 Starnberg T 08151.90600 F 08151.906090 www.sta5.de Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr Samstag, 9 bis 13 Uhr TOURIST-INFORMATION HERRSCHING Bahnhofplatz 3 82211 Herrsching T 08152.5227 F 08152.40519 Montag bis Freitag, 9 bis 13, 14 bis 18 Uhr Samstag, 9 bis 13 Uhr SEGELN GENIESSEN im Wasserparadies Starnberger Fünf-Seen-Land das er glauben konnte. Schon immer hat ihn die Ethnologie interessiert, vor allem die ozeanischen und afrikanischen Artefakte. Betrachtet man seine aktuellen Arbeiten, drängen sich aber auch Verbindungen zu den vorkolumbischen Kulturen Mittelund Südamerikas auf ebenso wie zur koreanischen Punchông|Buncheong Keramiken der Chosôn|Joseon Zeit und der altjapanischen Keramik, die in ihren Anfängen bis 10.500 vor Christus zurückreicht. Nach anfänglichen Versuchen mit verschiedenen Gefäßformen, kommen heute aus der Werkstatt von Kohei Hahn im Osten Münchens nur noch zwei Typen: Urnenähn- So ist das Gefäß für ihn sowohl das Sinnbild für die Gebärmutter als auch für die Höhle, gleichsam das Symbol für den menschlichen Körper, in dem der Geist wohnt. Das Gefäß hat seine Aufgabe als transport- und Aufbewahrungsmittel verloren. So gesehen kann man die Arbeiten Kohei Hahns als kleine Häuser oder gar als Tempel begreifen. Die wie Deckel wirkenden oberen Abschlüsse sind fest mit dem restlichen Gefäßkörper verbunden. Nichts kann die Ruhe des Geistes stören. Die Oberflächenbehandlung beschränkt sich bei Kohei Hahn auf das Freilegen des unter der milchig-weißen Engobe verbor- Kohei Hahn | Foto Noah Stockwerke des Vergessens Kohei Hahn auf drei Etagen im Taubenturm - Ton und Bilder S ein Weg zur Keramik war ganz schön verschlungen: Zunächst studierte Kohei Hahn Malerei an der Universität der Künste in Berlin. Dazwischen absolvierte er ein Praktikum bei dem Bizen-Töpfermeister Kaneshige Yuho in Inbe | Japan. Das wiederum vermittelten ihm die Mitarbeiter seines japanischen Großvaters, der ein Antiquitätengeschäft in Tokio besaß, aber die Lernphasen seines Enkels nicht mehr erleben durfte. Aber er hinterließ ihm eine starke Verknüpfung mit der japanischen Philosophie und Lebenskultur. Bizen und die Herangehensweise der Töpfer an den Ton, haben ihn so stark beeindruckt und beeinflusst, dass er zu Gudrun Paysen in Berg am Starnberger See ging, um Keramiker zu werden. Gudrun Paysen hat selber den Weg zur Keramik während eines mehrjährigen Aufenthaltes in Japan gefunden und ist in ihrem Arbeiten bis heute der japanischen Tradition verbunden. „Der Ton gibt mehr Widerstand, er hat mich geerdet“ Kein Wunder, dass sich der bayerisch-japanische Kohei Hahn wohlfühlte. Die Situation kam ihm entgegen, weil er zu dieser Zeit noch immer seinen Platz zwischen den Kulturen suchte. Die Frage der Identität war für ihn noch nicht gelöst, weil er mit beiden Kulturen - der japanischen und der deutschen - aufgewachsen ist. Kohei Hahns Großvater war ein Experte für ostasiatische Kunst. In seinem Laden kam der Student erstmals mit Keramik in Berührung. Heute sagt er: „Irgend etwas muss in mir geschlummert haben, ein gewisser Instinkt hat mich zur Keramik gebracht." Die Freiheit der Malerei hat ihn nicht befriedigt. „Ich brauche auch Grenzen, die mir die Keramik allein schon durch die Technik bietet. Der Ton gibt mehr Widerstand als die Farbe, er hat mich geerdet." Eine enge Verbindung von Meister und Schüler Noch während seiner Ausbildungszeit bei Gudrun Paysen unternahm er 2006 eine weitere umfangreiche Studienreise nach Japan, die ihn zu den Töpfermeistern Suzuki Osamu, Tabenaka Ko und Kawase Shinobu führte. Aber es war der Aufenthalt in Bizen, der auf ihn den größten Einfluss hatte, auch wenn Kohei Hahn absolut nicht in der Bizen-Art arbeitet. Es waren die Bodenständigkeit und die spirituelle Situation dort, die ihn angeregt haben. Als absoluten Gegensatz zu seinem Studium in Berlin empfand er in Bizen die enge Verbindung von Meister und Schüler. Die Bizen-Keramik kommt ohne jeglichen Dekor aus, bestimmend ist für sie die Qualität des Tons, entscheidend der mehrtägige Brand im Holzofen. Damit ist sie sehr nahe an den Elementen. Dieser Aufenthalt in Bizen war für Kohei Hahn identitätsfördernd. Schon während seiner vierjährigen Ausbildung bei Gudrun Paysen galt es für ihn, ein Motiv für sich zu finden, an liche Gefäße und anthropomorphe Figuren. Das ist keineswegs ein Unterschied, im Gegenteil, nicht nur Kohei Hahn betrachtet den Menschen als ein Gefäß. Beide Formen sind für ihn Gefäße für den Geist. Sie zeigen die Freiheit der Leere. In einer Selbstdarstellung schrieb er kürzlich: „In der Formgestaltung gebe ich die Gefäßform nie zugunsten einer freien Arbeit auf. Denn in der Umfassung, der ursprünglichen Funktion der Töpferware, sehe ich eine transzendente Symbolikkraft, die nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte." Unser Bild entstand bei der Pressekonferenz zum diesjährigen Töpfermarkt. Mit Wolfgang Lösche, Kohei Hahn und Bürgermeister Herbert Kirsch (von links) genen grauen Grundmaterials. Die Oberflächen werden wie bei neolithischen Töpferwaren mit einfachsten Werkzeugen wie unterschiedlichen Kämmen, Zahntechnikerbesteck oder Zufallsfunden von Weihnachts- oder Flohmärkten - kontrastreich freigelegt. Mit dem Titel „Stockwerke des Vergessens“ geht Kohei Hahn auf seinen eigenen Prozess ein, der ihm bei der Identitätsfindunghilft. Im dreigeschossigen Ausstellungsturm des Heimatvereins Diessen, im Taubenturm, zeigt er Keramiken und Zeichnungen. Die Ausstellung (Kirchenzentrum) ist während des Diessener Töpfermarktes täglich 11 bis 19 Uhr offen. STATION 3|AM Antje Soléau. KERAMIKWEG Wir lieben Diessen und gute Keramik ART AUREA gibt es im Bahnhofsbuchhandel Abonnieren Sie auf www.artaurea.de Subscriptions on www.artaurea.com BRAND h e i s s 9 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 Emil Heger und sein Vasenwald Sie kommen nicht - Sie erscheinen E r ist ein Markt der Gegensätze: Die einen kommen mit einem großen Koffer voller Miniaturen zum Diesser Töpfermarkt, andere mit einem Pkw voller Töpferwaren. Und heuer reist einer an, der sich für seinen ersten Marktauftritt am Ammersee gleich mit einem großen Lkw ausgestattet hat: Emil Heger aus Höhr-Grenzhausen ist Herr der großen, ja mannshohen gedrehten Vasen. Der Begriff „Vase“ ist zwar sachlich richtig, aber man möge sich kein Gefäß für schöne Blumensträuße vorstellen: „Ich habe schon immer etwas größere Dimensionen bevorzugt“, sagt Emil Heger, der seit drei Jahren in verwegene Größenordnungen geht beziehungsweise dreht. Für Diessen hat er riesige Skulpturen geschaffen. Jede nahezu zwei Meter hoch und rund 80 Kilogramm schwer, „damit sie am Seeufer auch bei Wind richtig standfest sind und sich von keiner noch so wilden Bö in die Knie zwingen lassen. Und wie entstehen nun diese Riesenteile? Die Spindel, erklärt Heger, ist die Grundform seiner Vasen. „Die Form ist vom Prin- zip her immer gleich“, fährt er fort, dass es anthropomorphe Darstellungen sind, „weil man als Betrachter immer ein adäquates Gegenüber hat.“ Er sehe in den Gefäßen das abstrakte Bild einer menschlichen Skulptur. Eine Verwendung als Vase gibt es für die Objekte nicht. Es mangele eben einfach an zwei Meter großen Blumen, schmunzelt der Schöpfer dieser gigantisch großen tönernen Keramiken. Sie sind hoch gebrannt und können entweder als Objekte der schönen Künste Foyers oder repräsentative Hallen zieren. Oder sie verwandeln jeden Garten in einen Park. Beim Diessener Töpfermarkt gestaltet Heger mit seinem „Vasenwald“ das Ammerseeufer und wer mit dem Schiff über den See kommt, wird sich vom beeindruckenden Gruppen-Auftritt verzaubern lassen. Die Vasen entstehen in verschiedenen Arbeitsgängen an der Drehscheibe. Zuerst wird der Fuß gedreht, darauf bauen die weiteren Teile auf. „Ich drehe nur mit den Händen“, erklärt Heger, dass ihm Hilfsmittel fremd sind. Die Glasuren werden gespritzt. Beate Bentele. STAND 97 LEHRJAHRE UM DIE WELT Verlockung Japan V iele Keramiker, die in Diessen ausstellen, haben in Japan studiert, ihre keramische Grundausstattung und Philosophie im Land der aufgehenden Sonne bekommen oder ihre Meister dort gefunden. Vor allem jene, die sich im Purismus wohlfühlen, für die die gute Form das Credo ist oder die sich abseits der „normalen“ Wege souverän bewegen, immer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen. Auch Emil Heger gehört dazu. Bevor er 1991 die Meisterprüfung als Keramiker ablegte, hielt er sich zwei Jahre in Japan auf. Hausgemachte Torten und Kuchen auf Omas Kanapee. Und das Leben lächelt Sie an. Das Zinncafé in Diessen mit seinen Miniaturwelten, mit Manufaktur und Laden, entdeckt der Spaziergänger direkt am Diessener Keramikweg. Seine Laufbahn ist aber auch in der Folge beachtlich. Drei Jahre Kunststudium am Institut für künstlerische Keramik an der Fachhochschule Rheinland-Pfalz in HöhrGenzhausen. Im Anschluss gehörte er zur Werkstattgemeinschaft Keramikgruppe Grenzhausen. Es folgten Jahre als Lehrer am Institut für künstlerische Keramik in Höhr-Grenzhausen und an der Justus-Liebig-Universität in Giessen sowie der Aufbau und die Leitung des Kompetenzzentrums für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation der Handwerkskammer Koblenz. 2006 eröffnete er sein Atelier in Höhr-Grenzhausen und erhielt einen Lehrauftrag am Institut für künstleriche Keramik, ebenfalls in Hörh-Grenzhausen. Kaffeehaus-Käfer fürs kleine Glück Zinn-Café bei Babette Schweizer Kunstgewerbliche Zinngießerei und Kaffeehaus mit Puppenstuben-Charme Herrenstraße 17 | 86911 Diessen am Ammersee Telefon 08807.350 Busch Konditorei Café Johannisstraße 4 | Diessen am Ammersee| T 08897.340 | F 08807.5015 [email protected] | www.cafe-vogel-diessen.de Verführung seit über 100 Jahren Lesen Sie hier alles über die beschilderten Begegnungsstätten, die Sie zu den schönen Orten mit Kunst und Keramik führen: STATION EINS Töpfermarkt in den Seeanlagen - 150 Werkstätten aus 13 Ländern in Europa. Mit Infozelt, abwechslungsreicher Gastronomie, Marktcafé, Kinderspielplatz und der Gelegenheit, die Ausstellungshalle der Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst (ADK), den Pavillon am See zu besuchen. STATION ZWEI Töpferei von Franz und Ines Höfle an der Herrenstraße 15 - Keramikfreunde erleben im historischen gelben Haus eine beeindruckende Werkstattausstellung und einen charmanten Töpfergarten. STATION DREI Ausstellung im dreistöckigen Taubenturm des Heimatvereins Diessen - Sie verzaubert die Besucher mit keramischen Arbeiten und Zeichnungen von Kohei Hahn, Keramiker aus München mit japanisch-bayerischem Hintergrund. „Stockwerke des Vergessens“ ist während des Töpfermarktes täglich von 10 bis 18 Uhr offen. Im Keramikgarten bei Loesche Keramik am Kirchsteig Vom Zauber am Wegesrand Historische Häuser - Romantische Landschaften - Ausstellungen D er Töpfermarkt findet nicht nur entlang des Ammerseeufers statt. Nein, er hat die ganze Marktgemeinde vier Tage fest im Griff. Handwerksbetriebe, Galerien, Ateliers und Läden öffnen an den Markttagen - von Donnerstag, 9. Mai bis Sonntag, 12. Mai ihre Türen für die Gäste aus aller Welt. Und der Diessener Keramikweg verführt sie mit seinen Schönheiten am Wegesrand. Start ist am östlichsten Punkt von Diessen, am Seeufer beim Pavillon der Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst (nahe Dampfersteg). Der Keramikweg endet im Westen der Marktgemeinde beim Keramik Kabinett von Arthur Sudau an der Rotterstraße, dort, wo vor genau 36 Jahren der Töpfermarkt begonnen hat. Der „Diessener Keramikweg" begleitet die Diessen-Besucher von den Seeanlagen aus entlang des Mühlbachs durch den historischen Ortskern. Er führt hinauf zum Kirchenzentrum mit dem barocken Marienmünster, dem Taubenturm und dem Traidtcasten. Über die wunderbare Kastanienallee erreicht man das Keramikzentrum am Kirchsteig mit seinen drei Werkstätten Loesche, Larasser und Möller. Reizvoll durch die Frühlingslandschaft ist der Fußweg von St. Georgen - mit Einkehr im Wirtshaus am Kirchsteig - in Richtung Rotter Straße. STATION VIER Traidtcasten neben dem Marienmünster Hier sind die Werkstücke zum Diessener Keramikpreis 2013 zu sehen. Der Wettbewerb „Die Gruppe - ein keramisches Stillleben" fordert die Keramiker mit dem anspruchsvollen Thema zu Höchstleistungen heraus. Übrigens: Auch die Kirche St. Stephan (gleicher Eingang wie Traidtcasten) lohnt einen Besuch. Sie gilt als lebendiges Zeugnis des frühen Zieglerhandwerks am Ort. Einst Pferdestall der ehemaligen Klosterökonomie, wurde das historische Gewölbe zu Beginn der 1980-er Jahre in einen würdevollen Kirchenraum umgestaltet. STATION FÜNF Keramikmuseum Loesche, Kirchsteig 19 Das Werkstattmuseum zeigt unter anderem Bodenfunde des 17. Jahrhunderts. Im Keramikgarten findet die alljährliche Werkstattausstellung statt. Im Holzofen wird der klassische Schwarzbrand demonstriert. Infotelefon 08807.1877 STATION SECHS Keramikwerkstatt Dagmar Larasser, Kirchsteig 21 - Werkschau mit keramischen Objekten für Haus und Garten, mit Möwen, Fischen und Nixen in neuen Glasuren. Infotelefon 08807.5282 STATION SIEBEN Keramikwerkstatt Christoph Möller, Kirchsteig 24 - Möller geht neue Wege in der freien Keramikgestaltung. Seine Ausstellung 2013 heißt „Inmitten der Landschaft". Infotelefon 08807.91385 STATION ACHT Keramik Kabinett, Rotter Straße 6 - Arthur Sudau begeistert mit Exponaten aus seinen Sammlungen. Er zeigt Exponate von Walter Gebauer sowie Elly und Wilhelm Kuch. Täglich10 bis 18 Uhr. Info 08807.363 bb. Weg mit Kunst gepflastert Vom See zur Kirche E inmal im Jahr ist er offiziell ausgewiesen und trifft für jeden Geschmack eine gute Entscheidung: Der Diessener Keramikweg. Wer gern zu Fuß unterwegs ist, erwandert die Marktgemeinde vom Seeufer bis hinauf zum Marienmünster und zum Kirchsteig, um dann noch einen Kilometer weiter zum Keramik Kabinett an der Rotter Straße zu gehen. (Siehe auch Seite 11). Wem der Weg zu weit ist, der geht die paar Schritte vom Töpfermarkt (ab Infostand beim Mühlbach) und steigt beim Wasserfall an der Mühlstraße in den Shuttle-Bus, der über Herrenstraße und Hofmark in Richtung Kirchenzentrum fährt und die Wege zu den Diessener Werkstätten im Westen erheblich verkürzt. bb. Der BRANDheisse kulinarische Wandertipp - es darf auch geradelt werden Jahrhundertelang marschierten die Riederauer sonntags in die Kirche nach Diessen. Über Bierdorf, Romenthal, die Buzallee bis in den Klosterhof. Eine Einkehr gab’s damals nicht - das hat sich geändert. Wer heute das historische Kirchenwegl erwandert, stärkt sich zuvor in Gaby’s Laden und kehrt dann entspannt im Chorherrnstüberl ein (oder umgekehrt). Das besondere: Das kleine Kaufhaus mit Kaffee-Eck und die kleine Einkehr verwöhnen ihre Gäste mit Hausspezialitäten. B. GÜTTINGER Klosterhof 12 86911 Diessen T 08807.8393 Das Chorherrnstüberl neben Marienmünster ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr Ruhetage sind Dienstag und Freitag GABY HÖPFL-SCHLÜTER Seiboldstraße 1 Riederau T 08807.1612 Gaby’s Laden ist offen Montag bis Donnerstag 06.45 bis 12.30 Uhr 14.30 bis 18 Uhr Freitag 06.45 bis 18 Uhr Samstag 06.45 bis 12 Uhr BRAND h e i s s 11 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 Ein Blick in Sudaus Schatztruhen Drei Altmeister der deutschen Keramik im Keramik Kabinett A rthur Sudau schwärmt: „Hinter den Kuchs können sich viele verstecken.“ Er attestiert dem Ehepaar Elly und Wilhelm Kuch „unendlichen Erfindungsreichtum in ihrer Darstellungskunst“. Außerdem technische Perfektion in Glauren und Formen. Von der Baukeramik bei Autobahn-Raststätten in den 1950er Jahren bis zu Gefäßen, die klassische Schlichtheit adelt. Ob es 30 Exponate sind oder mehr in der SudauSammlung, das könne er nicht sagen, „aber wenn ich durchs Haus gehe, begegne ich ständig Kuch-Keramiken.“ Gleich begnadetes Schaffen bestätigt er Walter Gebauer, „dessen Formen strotzen vor Kraft und Energie.“ Auch da kenne er wenig, die mithalten können, sagt Keramiksammler Sudau. Grund und Anlass, prägenden Gestaltern der Zeit in seinem Keramik Kabinett die Ehre zu geben. Es hat sich bereits herumgesporchen, dass Arthur Sudau heuer drei Altmeister der deutschen Keramik aus Ost- und Westdeutschland ausstellt: Walter Gebauer (1907-1989) aus Bürgel in Ostthüringen sowie Elly (1929-2008) und Wilhelm Kuch (1925) aus Burgthann bei Nürnberg. Wie bekannt, rief Suddau 1978 den „Süddeutschen Töpfermarkt“ ins Leben, den er bis zum Jahr 2000 auf seinem Privatgelände rund um das Keramik Kabinett ausrichtete. Danach übernahm die Marktgemeinde Diessen den Markt und taufte ihn in „Diessener Töpfermarkt“ um. Seither widmet sich Sudau seiner Sammlung zeitgenössischer und historischer Keramik, die er in gezielter Auswahl zugänglich macht. In diesem Sommer stellt er also Walter Gebauer aus Thüringen und das Ehepaar Kuch aus Franken vor. Bürgel ist eine alte Töpferstadt im Osten Thüringens hauptsächlich für bäuerliche Gebrauchskeramik. Wal- ter Gebauer entstammte einer alteingesessenen Töpferfamilie und lernte seinen Beruf bei Vater und Onkel, bevor er die Keramische Fachschule in Bunzlau besuchte. den Kristallglasuren. Umfangreich präsentiert wurde sein Lebenswerk im Keramikmuseum Bürgel, das ihm 2007 zum 100. Geburtstag eine Einzelausstellung widmete. Elly und Wilhelm Kuch Ursprünglich arbeitete er in der Tradition der volkstümlichen Irdenware. Gleichzeitig begann er, mit keramischen Massen zu experimentieren und stellte schon 1935 auf der Leipziger Messe einfache unglasierte Gefäße vor. Vor allem lag ihm in späteren Jahren die Entwicklung und Wirkung der verwendeten Glasuren am Herzen. 1945 wurde Walter Gebauer Landesinnungsmeister von Thüringen. Bei ihm haben unzählige Keramiker aus der ehemaligen DDR ihr Handwerk gelernt, darunter Ulli Wittich-Großkurth aus Jena und HansPeter Meyer aus Bischofswerda, so wie seine Tochter Christine Freygang, die bis heute die Werkstatt weiterführt. Neben anderen Funktionen wirkte er auch als Gastdozent an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein. International berühmt wurde er, der nationale und internationale Preise erhalten hat, vor allem durch seine hinreißen- Walter Gebauer Fast schon eine Generation jünger als Walter Gebauer ist das Ehepaar Kuch: Wilhelm und Elly. Die Arbeiten des Ehepaares Kuch prägten die moderne Keramik im Westen Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich. Das Spektrum dieser Arbeiten reicht von Baukeramik, Wandgestaltungen, Geschirr, Gefäß bis hin zu freien Objekten und Plastiken. Arthur Sudau, Keramik Kabinett Typisch für ihre Arbeiten ist ihr fast avantgardistisch, malerisch ebenso wie keramisch orientierte Stil und eine klare Formensprache. Daran arbeiteten beide in klar abgesteckter Arbeitsteilung: Elly Kuch drehte und baute die Objekte auf, sie war für die Form zuständig, Wilhelm dagegen für die Oberflächengestaltung: Er malte, glasierte, dekorierte und kümmerte sich um die Brenntechnologie. Kuchs haben ihre Werke stets als Gemeinschaftsarbeit betrachtet und auch so gekennzeichnet. Wichtig waren ihnen Ästhetik, Qualität und Perfektion gepaart mit einer lebenslangen Neugierde und der Suche nach neuen Entdeckungen. Auch Kuchs haben jahrzehntelang ausgebildet. Zeitweise bis zu 15 Mitarbeiter und 40 Lehrlinge, darunter auch Birgit Brühl aus Köln (Diessener Keramikpreis 2010), haben bei ihnen die Grundlagen ihres Berufes erlernt. Beate Bentele.|Antje Soléau. culturemood wohnen – erleben – genießen MODA NOVA by Christiane Graf All wi knit is love Prinz-Ludwig-Straße 16 | 86911 Diessen T SEFEestival S E ERiano F R Males P E I V AMrnation A KL inte Freitag, 11. Oktober, 20 Uhr | Fünf Sinne Samstag, 12. Oktober, 18 Uhr | Spektakel DaDa Sonntag, 13.Oktober, 12 Uhr | Jazz Brunch Mühlstrasse 41 86911 Dießen (kurz vor der Unterführung zum Dampfersteg) Tel. 08807-2140276 www.culturemood.de Freitag, 11, Oktober bis Sontag, 13. Oktoer 2012 Mit großem Schulprojekt TASTE FOR SCHOOL www,ammerseeklavierfest.de MIT CHRISTOPH MÖLLER im Gespräch Inmitten der der Landschaft K Gewerkhaus Diessen | Bildhauerei Johannes Rössler Die Dachmarke Gewerkhaus Zehn Werkstätten produzieren „fine arts and crafts“ S ie haben dieser Tage schon ihren vierten Geburtstag gefeiert und sind längst den Kinderschuhen entwachsen: Die Handwerker, die sich im Gewerkhaus Diessen zusammengeschlossen haben, sind höchst zufrieden: „Wir haben viel erreicht“, sagt Sattler Michael Ruoff, der vor Jahren einen mutigen Entschluss gefasst und das ruinöse alte Krankenhaus und ehemalige Künstlergemeinschaft K7 gemietet und saniert hat. Ob sein Konzept aufgeht, konnte er damals nicht einschätzen, „ich hab’s natürlich gehofft und in der Gemeinde Diessen als Vermieterin einen guten Partner gefunden.“ Ruoff hat das Anwesen aus dem Jahr 1880 als Existenzgründerhaus eröffnet. Inzwischen definiere man sich neu, weil alle Beteiligten längst über die Existenzgründung hinaus gewachsen seien. Heute ist der Begriff „Gewerkhaus“ zur Dachmarke geworden für zehn Handwerksbetriebe, die sich eine straffe Hausordnung gegeben haben. So gibt es Kernarbeitszeiten, in denen die Kunden ihre Werkstätten auch antreffen. Jede Werkstatt präsentiert sich in den öffentlichen Bereichen des Ge- werkhauses, so dass Besucher sogleich erkennen, welche Gewerke angeboten werden. Voraussetzung, im Gewerkhaus beheimatet zu sein, bedeutet aber auch, im Sinne des Unternehmens aufzutreten und einen Teil seiner Zeit zur Verfügung zu stellen. Darin unterscheide man sich von einer Ateliergemeinschaft, in der jeder machen könne, was er will, erklärt Ruoff. Das Wesentliche, um das sich das Gewerkhaus-Konzept dreht, sei der konsequente Qualitätsstandart, „hier im Haus entsteht handwerklich einwandfreie Arbeit, die in jedem Falle händisch gemacht wird und sich in Material und Anspruch an der Obergrenze orientiert.“ Zum Grundgedanken gehören auch die gemeinsamen Entscheidungen. Wird zum Beispiel eine der zehn Werkstätten neu besetzt, arbeite man mit Mehrheitsbeschlüssen. Letztlich würde die Entscheidung dann auch noch dem Bürgermeister vorgelegt. Das garantiere Zufriedenheit. Außerdem helfe man sich bei Engpässen gegenseitig aus, was eine gewisse Sicherheit bedeutet Beate Bentele. für den Einzelnen. Während des Diessener Töpfermarktes ist das Gewerkhaus Diessen geöffnet. Die Werkstätten stellen sich vor und präsentieren ihre Handwerke täglich von 10 bis 18 bb. Uhr an der Krankenhausstraße 7. www.gewerkhaus-diessen.de Michael Ruoff, Sattler eramikmeister Christoph Möller ist mit seinem Atelier und seinen keramischen Arbeitsstellen - auch im Freien - am Kirchsteig in Diessen-St. Georgen daheim. Seit Jahren experimentiert er mit dem Wechselspiel von Innen- und Außenräumen in Großprojekten aus Ton. In diesem Jahr widmet er diesem Schaffensabschnitt wieder eine Werkstattausstellung am Diessener Keramikweg (Station 7). Die Ausstellungen, zu denen Möller in den letzten vier Jahren geladen hatte, sind Erfahrungen und Entwicklungen, die sich kontinuierlich aufbauen und weiterbewegen. Die erste nannte er „Der Töpfer als Gärtner“, dann folgten die „Landschaftsskizzen“, im vorigen Jahr gab es „Neue Landschaften“ und heuer beschäftigt sich der Keramikmeister mit dem philosophischen Ansatz „Inmitten der Landschaft“. Dabei experimentiert er mit den Kräften, die von Innen nach Außen wirken. In dem Prozess stecke eine Menge Gestaltungspotential, erklärt er und kündigt an, dass seine Werkstattausstellung geprägt sei von Installationscharakter. Das verspreche eine interessante Auseinadersetzung mit dem Werkstoff Ton. Während des Töpfermarktes täglich 10 bis 20 Uhr. Begegnung, Bebb. trachtung, Diskussion. Christoph Möller, Keramikmeister 4 JAHRE GEWERKHAUS Ein Gemeinschaftsprojekt kommt groß raus DIE SATTLEREI Michael Ruoff DIE MESSERSCHMIEDE Alfons Bolley DIE BILDHAUEREI Johannes Rössler DIE GOLDSCHMIEDE Elke Lioba Baumbach DIE KERAMIKWERKSTATT Birgit Durlesser DIE ILLUSTRATION Dirk Eckert DIE POLSTEREI & RAUMGESTALTUNG Mona Reimann DER RESTAURATOR Stefan Muck DIE SIEBDRUCKEREI Caroline Ross DAS GEWERKHAUS DIESSEN Krankenhausstraße 7 | T 08807.9495851 | [email protected] | www.gewerkhaus-diessen.de BRAND h e i s s 13 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 E ine lange Tafel ist mit Tonschalen eingedeckt. Den großen Schalen sind kleine Schüsselchen und Teller beigestellt. Dahinter steht eine fein gewandete Gesellschaft, gerade so als wolle sie gleich Platz nehmen. Erhaben sehen sie aus die Figuren, nobel und elegant. Schülerinnen und Schüler im Ammersee Gymnasium Diessen laden die Götter zum Festmahl, gespeist wird aus Keramikschalen ... Der Ton spielt eine wichtige Rolle im Ammersee Gymnasium: „Wir fühlen uns der Töpfertradition im Töpferort Diessen verpflichtet“, sagt Kunstlehrerin Dorothea Mahr. Wie auch ihre Kollegin Mirja Lang räumt sie dem keramischen Gestalten - dem Formen mit dem Urmaterial der Menschheit - viel Zeit ein und weckt Begeisterung fürs Töpfern in den sechsten Klassen. In der „Töpferei“ der Schule steht ein großer Rohde-Brennofen. Die Regale sind gefüllt mit Gefäßen und freien Formen im Schrühbrand. Kübel mit Glasuren sind Die festliche Tafel im Olymp ist gedeckt Ammersee Gymnasium töpfert - „Bei uns ist der Brennofen ist immer voll“ reichlich vorhanden und tpyische Töpfergerätschaften auch. Sogar eine Drehscheibe gibt es für den Handbetrieb. „Wir sind gut eingerichtet“, lacht Mirja Lang und erzählt, wie vielseitig die keramische Arbeit in den Lehrplan eingebaut wird. „Ja“, be- kräftigt auch Kunstlehrer Burkhard Niesel, „bei uns ist der Ofen immer voll.“ Aber besonders stolz seien die Schüler momentan auf ihr aktuelles Projekt mit den griechischen Göttern, die sie zum antiken Symposion geladen haben. Da wird das Altertum wieder lebendig, das die sechsten Klassen zu neuem Leben erweckten. Aus Pappe und Pappmaché entstanden die Protagonisten im Olymp. „Wir durften uns selber Götter ausdenken, neue erfinden“, berichtet Felix. Der Gott des Don- ners steht neben der Göttin der Wüste. Es gibt den Gott des Fußballs und einen für die Technik. Dann schlüpften die Schüler auch noch in Göttergewänder, um ihr antikes Festmahl zu beleben mit Darstellungsspielen. Sogar das Trojanische Pferd ist dabei Die Ausstellung sei viel beachtet, erzählen sie, vor allem ihre gedeckte Tafel mit dem Tongeschirr beeindrucke. Auch dazu haben sie im Unterricht die Voraussetzungen erarbeitet und sich mit antiken Dekoren und Glasuren auseinandergesetzt. Mit Engoben Malerei wurden altgriechische Ornamente und Symbole gestaltet. Sogar das Trojanische Pferd ist dabei. Auf den Diessener Töpfermarkt freuen sie sich. Natürlich seien sie jedes Jahr mehrmals da. Heuer, „da werden wir vielleicht mit der ganzen Klasse kommen“, kündigen sie an. Gerne würden sie mit jungen Töpfern sprechen. Über das Kunsthandwerk, Beate Bentele. über das Berufsbild ... HEIT SPUI MA AUF im musikantenfreundlichen Wirtshaus DIE MITGLIEDER GASTHOF ALTE POST Ammersee Straße 3 82396 PÄHL Montag bis Sonntag, 11 bis 21.30 Uhr 08808. 9210777 |O15121249813 Christl Angele-Scheffold | Stein Marion Bembé | Malerei Cornelia Goossens | Keramik Frigga Dettmer | Keramik Annunciata Foresti | Malerei | Textil Eva Graml-Lösche | Textilwerkstatt Stefan Huber | Keramik Gabriele Buchner | Keramik Dagmar Larasser | Keramik Loesche Keramik | Keramik Wolfgang Lösche | Volkskunde Birgit Meyer | Goldschmiedin Christoph Möller | Keramik Monika Rehnert-Rex | Textiles aus Seide Seelos-Rottka | Kunsttöpferei Michael Ruoff | Sattlerei Michael Saupe | Goldschmied Ilse von Schweinitz | Goldschmiedin Walter Spensberger | Kunstschmiede Babette Schweizer | Zinngießerei Erich Stracke | Glasgestaltung Wilhelm Schweizer | Zinnfiguren Renate Stracke | Malerei, Glasarbeiten Ulrike Umlauf-Orrom | Glas Marion Vorster | Papierarbeiten Peter Wirsching | Holzbildhauermeister Götz Wagner | Malerei DIE GÄSTE Adelheid Helm | Schmuck Jörg Kranzfelder | Fotografie Doris Muschler | Hinterglasmalerei Pavillon am See: täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr Pavillon am See Seestraße 30 | 86911 Diessen am Ammersee T 08807.8400 www.diessener-kunst.de Benjamin und Helmut Rohde schein wahrgenommen. Aber plötzlich geschah etwas Unglaubliches: Die Rohdes befreiten die vor sich hinglimmende Säule von ihrem Drahtmantel und es entfaltete sich eine Feuerskulptur von gut zwei Metern Höhe, die mit ihrer Energie die Nacht erhellte und die Menschen verzauberte. „Auch eine Rohde-Entwicklung“, sagt Helmut Rohde bescheiden. Erst auf Nachfragen erklärt er das gewaltige Phänomen. Vor Jahren hätte er schon einmal eine Feuerskulptur entwickelt, zusammen mit dem Keramiker Keitel aus Röhmhild. Man nehme eine Keramikskulptur und verbinde sie Das brandheisse Unternehmen Brennofen Rohde - Eine Familiengeschichte D ass sie beste Brennöfen bauen, sich modernster Brenntechnologie verpflichtet fühlen und in ganz Europa für die Töpfer unterwegs sind - das ist bekannt. Seit kurzem weiss man auch, dass die Familie Rohde mindestens genauso gut feiern kann: Den 30. Geburtsag ihres Unternehmens begingen sie einen ganzen Tag lang und der Höhepunkt in der Nacht war auch wieder eine Rohde-Entwicklung und Innovation: Eine glutrote Feuerskulptur. Jetzt ist sie erkaltet, aber sie ist geblieben als tönernes Standbild mit dem blauen Firmenlogo. Zu ihrem 30. Firmenjubiläum haben drei Generationen Rohde quer durch Europa ihre Partner eingeladen: Keramikfachhändler, Kunden, Mitarbeiter, Freunde und die regionalen Honoratoren. „Unsere Händler sind von Helsinki bis Frankreich, von Schweden bis Tschechien angereist.“ Morgens ging es schon los mit einer Zusammenkunft auf dem Firmengelände in Prutting bei Rosenheim. Mit Führung und Fachvorträgen stellten Helmut und Benjamin Rohde das Unternehmen vor, „in dem sich über 100 Mitarbeiter täglich dafür einsetzen, herausragende Technik und Leistung zu bieten, damit unsere Kunden ihre Werke, Produkte und Aufgaben bestmöglich umsetzen können“, so Helmut Rohde. „Heute. Morgen. Und in Zukunft.“ ... und die Schnipsi? Ja, die war auch dabei! Die Fahrt auf einem Chiemsee-Dampfer, erzählt Helmut Rohde, sei wunderbar gewesen. Gerade die Gäste aus anderen Ländern und die Mitglieder vom tschechischen Werk waren begeistert von dem Ereignis, das man UNSER LAND-Produkte Frisches Obst und Gemüse . Bio- und Naturkost aus der Region für die Region Unser Dorfladen DIE ALTERNATIVE gesund einkaufen und gut leben in Raisting Wir sind für Sie da Montag bis Samstag, 7 Uhr - 12.30 Uhr | Montag bis Donnerstag, 15 - 18 Uhr | Freitag, 14 - 18 Uhr Floßmannstraße 1 . 82399 Raisting . T 08807.2759180 nicht jeden Tag erlebt. Abends wurde dann groß gefeiert in der Orangerie von Bad Endorf. Dass die Kabarettistin und Schauspielerin Gabi Lodermeier nicht nur vorbei geschaut hat, sondern ein eigenes, auf die Brennhofenbauer abgestimmtes Kabarettprogramm präsentierte, bescherte tosenden Applaus. Dass nach Dinner und Tanz noch eine Steigerung möglich ist, hat den Besuchern und Gästen buchstäblich die Sprache verschlagen. Sie hatten im Laufe des abends schon einen langsam sich entwickelnden Feuer- mit dem richtigen Ofen. Rohde versteht darunter zwei Schalen aus Drahtgitter und einem Dämmmaterial, mit denen das Keramikobjekt ummantelt wird. Dann werden die Schalen mit Gasbrennern zusammengeschlossen und binnen elf Stunden erhitzen sie den Ofen auf 1200 Grad. Man spricht von Faserofentechnik, erkärt Helmut Rohde. Wenn die keramische Säule durchglüt ist, werden die Ofenschalen abgebaut und die Skulptur strahlt in den Nachthimmel. Die Geburtstagsgesellschaft war sprachlos und sehr berührt ob BRAND h e i s s 15 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 der Wirkung. Nachdem es eine warme Frühlingsnacht war, funktionerte der Effekt besonders gut. „Solche und ähnliche Dinge habe ich schon öfters mal mit Robert Keitel entwickelt, Der Bauingenieur und Keramiker ist seit Jahrzehnten mit Rohde nicht nur befreundet, sondern man ergänze sich immer wieder, wenn verrückte Vorgänge und Effekte erzielt werden sollten. Inzwischen ist die Feuerskulptur restlos erkaaltet. Durch den Brennvorgang sei auch die Struktur der keramkischen Säule ausgereifter, einfach schöner geworden. Sie steht jetzt in der Empfangshalle der Firma Rohde. Ein Feuerzeichen gen Himmel schicken Unsere Fotos schildern den Vorgang, wie aus einer Keramikskulptur eine „heiße Erscheinung“ wird: Unten ist die Säule noch mit den Ofenschalen in Fasertechnik eingehüllt. Deutlich erkennbar das Drahtge- flecht und das Dämm-Material. Auch kann man sichtbar erkennen, wie die Gasleitungen auf der rechten Seite verlaufen. Ebenso sieht man deutlich, dass die Skulptur auf einem Sockel stehen muss, unter dem die Gasleitungen verlaufen. Auf dem mittleren Bild sieht man die Musterung der Säule, die durch Offenheit und Verdichtung die Hitze raffiniert „in Szene setzt“. Links außen die erkaltete Säule mit dem blauen Werkstattzeichen auf der Kuppel, die jetzt das Firmengebäude ziert. Beate Bentele. AKTIV IN EUROPA 30 Jahre erfolgreich im Brennofenbau S eit 12 Jahren begleitet die Familie Rohde das international viel beachtete Marktgeschehen in der Künstlerkolonie Diessen - und spielt dabei ein großartiges Solo: Als Stifter des Diessener Keramikpreises haben die Brennofenprofis aus Prutting bei Rosenheim ein Gütesiegel kreiert, das in der Branche höchste Akzeptanz genießt. Wohl jede informierte Töpferwerkstatt in Europa wünscht sich diese Auszeichnung, die neben der Wertschätzung hochkarätiger Handwerkskunst und Keramikinnovation auch noch mit 3.000 Euro dotiert ist. Helmut Rohde, der als Entwicklungsingenieur viel herumgekommen ist in der Welt und über die eigene Liebhaberei in Sachen Keramik schließlich anfing, Brennöfen zu bauen, hat vor 30 Jahren den Grundstein für ein Unternehmen gelegt, das heute jeder Töpfer landauf und landab kennt. Der Brennofenbau hat sich längst zum „Rohde Konzept“ ausgeweitet, das mehrgleisig fährt. Aktiv will das Unternehmen auch die Zukunft des Brennofenbaus weiter gestalten. Daher wird viel Entwicklungstätigkeit in neue Technologiefelder investiert. „Wir verstehen uns auch als Wegbereiter für Innovationen im Brennofenbau“, sagt Juniorchef Benjamin Rohde. Vor diesem Hintergrund arbeiten die Mitarbeiter im In- und Ausland in Forschung, Entwicklung und Produktion. „Wir haben einen hohen Anspruch an Perfektion. Kein Brennofen, kein Gerät verlässt die Rohde GmbH ohne umfangreiche Qualitäts- und Sicherheitstests.“ Rohde fährt Expansionskurs, weitet die Märkte aus und gliedert das Unternehmen in zwei große Bereiche: Das eine sind Wärmebehandlungsanlagen für die Industrie. Kunst und Handwerk nennt sich der Bereich, der die Töpfer bedient. Zum 30. Firmenjubiläum eröffnet ein neuer Vertriebsstandort in Izmir | Türkei, auch auf der Iberischen Halbinsel und in Portugal werden die Aktivitäten intensiviert. Insgesamt sind gegenwärtig 100 Mitarbeiter für die GmbH tätig. Intensive Kundenkontakte und fundierte Lösungskonzepte garantieren namhafte Kunden wie Daimler, Schott, Heraeus oder bb. Solar World. Keramisches Stillleben Diessener Keramikpreis 2013 - Die Gruppe D Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten eingeladen wird. Die Ausstellung findet während des Töpfermarktes von Donnerstag, 9. Mai bis Sonntag, 12. Mai 2013 im historischen Traidtcasten (Eingang neben der Klosterkirche Maria Himmelfahrt) statt. Die Preisverleihung hat sich als heiteres Töpferfest etabliert. Sie beginnt am ersten Markttag, Donnerstag, 9. Mai, um 20 Uhr. er Diessener Keramikpreis fokussiert 2013 wieder einmal die Gruppe: Dabei ruft die Marktleitung die Keramiker auf, das klassische Thema „Gruppe“ mit Gefäßen, Skulpturen, Figuren zusammen zu bringen. Gruppen von zwei oder mehr Gefäßen oder Objekten können durch ihre Zuordnung und die Beziehung zueinander Spannung aufbauen und Charakter und Ausstrahlung eines Stilllebens erzeugen, erklärt Marktleiter Wolfgang Lösche, das Thema. Das fasziniere mit besonderem Charme und verfüge zum Teil über poetische Ausstrahlung. „So rufen wir zum freien Wettbewerb aller keramischen Varianten auf und schaffen ein Thema, das relativ offen und für viele Teilnehmer am Markt zugänglich ist.“ Seit 13 Jahren wird im Rahmen des Töpfermarktes von der Firma Brennofen Rohde UnserBild zeigt die Verleihung des Diessener Keramikpreises im Mai 2012. Er ging zu gleichen Teilen an Maria Fischer aus Passau und Si-Soog Kang aus Kellinghusen. Die Laudatio spricht Marktleiter Wolfgang Lö- aus Prutting der Diessener Keramikpreis verliehen. Mit dieser Initiative haben die Stifter einen wesentlichen und wichtigen Akzent zum Diessener Töpfermarkt gesetzt. Der Diessener Keramikpreis hat sich im Laufe der Jahre einen hochkarätigen Ruf erworben, der den Preisträgern neben dem Preisgeld von 3.000 Euro auch zu einer Anerkennung ihrer keramischen Arbeiten verhilft. Die Zulassung zum Wettbewerb erfolgt über eine Vor-Jurierung durch Fotos. Eine Jury entscheidet, wer zum Wettbewerb und der sche, links mit Mikrofon. Daneben Benjamin Rohde, Diessens Bürgermeister Herbert Kirsch, Andrea Wolbring vom Keramik- und Töpferbedarf in Baldham. Die Töpfer sind ihr sehr dankbar, weil sie seit 13 Jahren den schönsten Stand kürt und den Aufwand mit 500 Euro quittiert. Das Preisgeld für 2012 ging an ein „besonderes Projet“. Das war BreadHead von Valentin Manz, den Preis hat Neil Taylor aus London entgegen genommen, als Mitglied des Manz-Teams. Weiter gehts in der Reihe mit Si-Sook Kang und Maria Fischer. bb. Wieder Töpferfest im Traidtcasten Dieser Ofen kommt Ihnen entgegen. Der neue ELS. Ergo Load System. Rufen Sie uns einfach an oder schauen Sie mal bei uns rein: 30 JAHRE Aus Freude am Ergebnis Helmut Rohde GmbH Ried 9 · D-83134 Prutting +49 (0) 80 36 /6749 76 -10 [email protected] www.rohde-online.net Schwarze Küche aus dem 16. Jahrhundert Töpfereimuseum Thurnau Kirchplatz 12 | 95349 Thurnau Im Blick: Das Töpfereimuseum Oberfränkische Keramiktradition - Hasenbräter und Kloßschüssel T öpfereien aus Franken gehören zum Diessener Töpfermarkt wie der Ammersee: Zu den bekannten Vertretern zählen die Töpferei Renner (Inhaber Friedrich Sommer), die Töpferei Trommler, Claus Tittmann Keramik und die Töpferei Wolfgang Knapp. In diesem Jahr kommen sie nicht allein. Sie bringen das Töpfereimuseum Thurnau mit. Damit präsentiert sich erstmals eine museale Einrichtung auf dem Diessener Töpfermarkt. Der oberfränkische Marktflecken Thurnau am Rande der fränkischen Schweiz scheint mit Diessen verwandt zu sein: In beiden Orten ist wegen der guten Tonlagervorkommen seit Jahrhunderten die Töpferei daheim. Allerdings besitzt Thurnau etwas, was sich viele Diessener seit Jahrzehnten wünschen: Ein Töpfereimuseum das bekannt ist als Station am „KulTour-Pfad Franken". „Wir sind sehr stolz auf unser Museum, das die seit dem 14. Jahrhundert in Thurnau beheimatete Töpfertradition dokumentiert und archiviert“, sagt Museumsleiterin Rosemarie Ebert. Sechs Töpfereien am Ort stel- len heute noch Gebrauchsgeschirr und typische Thurnauer Produkte her, wie den Thurnauer Krug, die Hasenbratenpfanne und die Taubenhäuer. Das Töpfereimuseum Thurnau befindet sich in einem der ältesten Häuser des Markes, der ehemaligen Lateinschule. Der Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert vervollständigt mit Kirche, Schloss und Bogengang den mittelalterlichen Ortskern. Wer das Museum besucht, erkennt schnell wie die Töpferei das wirtschaftliche und kulturelle Leben des Marktes trägt und bis heute eine wichtige Rolle spielt. Die schwarze Rauchküche erzählt Geschichten Urkunden, Baupläne, Ausgrabungsfunde und historische Fotografien verschaffen dem Besucher im Dokumentationsbereich einen Eindruck über die Geschichte der Thurnauer Töpferei. Die überlieferte Arbeitsweise der ortsansässigen Töpfer ist von der Tongewinnung bis CARL ORFF MUSEUM Hofmark 3 86911 Diessen T 08807.91981 geöffnet Samstag, Sonntag und Feiertag 14 bis 17 Uhr Führungen nach Vereinbarung Der Welt einziges Carl Orff-Museum liegt direkt am Diessener Keramikweg. Es heißt Sie zum Diessener Töpfermarkt täglich willkommen. Shuttlebusse pendeln zum Marienmünster. Am Markt einsteigen und bequem Diessen genießen. [email protected] | www.orff-museum.de zur gebrannten Töpferware erlebbar. Gebrauchsgeschirr und Kunsthandwerk verstorbener Thurnauer Töpfermeister werden gewürdigt. Lebendig bleibt das Museum durch stets aktualisierte Werkstattausstellungen der örtlichen Töpfereien. Im zentralen Bereich wird die regionale Keramik aus zwei Jahrhunderten gezeigt. Zur Sammlung gehören neben Thurnauer Gebrauchsgeschirr wie Krüge, Kannen, Gans- und Hasenbräter, auch Kloßschüsseln und natürlich zeitgenössische und kunsthandwerkliche Arbeiten. Zu den Glanzstücken gehören zwei erhaltene und wieder aufgebaute Thurnauer Kachelöfen: Eine Seltenheit aus dem Biedermeier und einer der raren signierten Stükke des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Bei den Umbauarbeiten des Gebäudes wurde eine originale Rauchküche aus dem 16. Jahrhundert freigelegt, wie sie für das Hauswesen in Oberfranken gebräuchlich war. Sie ist fast vollständig erhalten und wurde nach historischem Vorbild wieder mit alten Backformen und Kochgeschirr eingerichtet. Ehemalige und heutige Werkstätten runden die Sammlungen ab. Angeboten werden Führungen für Kinder sowie ein umfangreiches Programm mit Vorträgen, Seminaren und Themen der Museumspädagogik. Wer mehr wissen möchte, schaut vorbei beim STAND 130 | INFOZELT oder informiert sich unter www.toepfermuseumBeate Bentele. [email protected] MALURA MUSEUM U ND CAFE 20 Jahre 1993 - 2013 SONDERAUSSTELLUNGEN 1. Mai bis 9. Juni 2013 Eisch - Krim - Malura - Spur Bilder und Skulpturen von Erwin Eisch & Gretel Eisch-Stadler 16. Juni bis 28. Juli 2013 Künstlernetzwerk Föhn e. V. 40x40 Andrea Kreipe Marinus Wirtl Ilse Bill Manfred Hinkel Daniela Kammerer Baldur Geipel und Gäste Mühlweg 2 . 86944 Oberdiessen T 08243.3638 . Mobil 0170.3231634 Geöffnet April bis November 2012 Samstag und Sonntag, 14 bis 18 Uhr Termine auch nach Vereinbarung www.malura.info | www.freundeskreis-malura-museum.de BRAND heiss 17 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 D ie Tokyo Art University, Burg Giebichenstein in Halle|Saale, die Ohio University, die Accademia di belle Arte in Bolognia - allein die Studienplätze sind respektabel. Sieht man dann noch Preise, Stipendien und Auszeichnungen in der Vita, dann wird man neugierig auf die Persönlichkeit, die sich vorwiegend mit Kunst, Keramik und modernem Design beschäftigt: Maria Volokhova ist die jüngste Teilnehmerin am Diessener Töpfermarkt 2013. 1980 in Kiew|Ukraine geboren, kam sie 1995 nach Berlin, wo sie sich mit Macht ins Kunst- und Keramikstudium stürzte und fortsetzte, was sie am Kunstgymnasium in der Ukraine begann. „Heute arbeite ich an der Schnittstelle von Kunst und Design“, erklärt sie ihre Vielseitigkeit, die stark geprägt ist von den Tendenzen, die man in Mailand erspürt und erlebt, „hier stelle ich jedes Jahr auf der Möbelmesse aus“, berichtet Maria Holokhova von ihren Accessoires, die sie als hochwertige Objekte zum zeitgenössischen Mobiliar entwickelt - und zum Gebrauch. Maria Volokhova Schnittstelle zwischen Kunst und Design Maria Volokhova steht für Porzellankunst, die nicht nur zum Betrachten da ist: „Meine Objekte soll man mit Feude in die Hand nehmen und sie im täglichen Gebrauch benutzen.“ Außerdem soll Kunst Emotionen wecken, „ich möchte die Menschen mit meinen Porzellan-Objekten auf neue Gedanken bringen, sie inspirieren und Emotionen wecken.“ Die junge Kreative ist überaus ideenreich und aktiv. Sie arbeitet gleichzeitig an mehreren Themen, die über unterschiedliche Denkansätze verfügen. Für den Diessener Töpfermarkt hat sie sich für drei Serien entschieden. „Ich gebe altem Geschirr ein zweites Leben“ Dazu gehört die „Christmas Edition“, „sie hat nichts mit Weihnachten zu tun, aber der Name passt. Es handelt sich um Unikate. Kein Stück gleicht dem anderen, weil sie dafür altes Porzellan sammelt, das sie üppigst mit Aufglasur-Dekors gestaltet. Sie verbindet Motive, die man von industriellen Produkten kennt, mit modernen Bildern. „Die Kannen, Teller oder Schüsseln beinhalten viel Information, die auf den ersten Blick verborgen bleibt, sich aber beim täglichen Gebrauch erschließt. Ich gebe altem Geschirr quasi ein zweites Leben.“ Die „Still Life Stories“ hingegen sind Porzellane für die exklusiv gedeckte Tafel - für das zelebrierte Festmahl und neue Wege für die kultivierte Mahlzeit, wo praktische Handhabung und Kunstobjekt eins werden. Kunst, sagt sie, müsse Emotionen wecken „Mein Wunsch ist es, dass Menschen, wenn sie meine Geschirre benutzen, auf neue Gedanken kommen und neue Ideen kriegen. Es soll sie auf keinen Fall neutral lassen.“ Auf jeden Fall sei sie schon sehr neugierig auf jenen Ort, den ihr Keramiker-Kollegen so sehr ans Herz gelegt haben, „weil Diessen so etwas Besonderes ist.“ Für Maria Holokhova eine große Freude, dass die Jury an ihrer Bewerbung Gefallen gefunden hat, „denn ich gehe nur auf einen Markt in jedem Jahr.“ STAND 46 Beate Bentele. Maria Volokhova Das Schöne in Ton Töpfer und Besucher erinnern sich - So war es vor zehn Jahren V or zehn Jahren, 2003, fand der Diessener Töpfermarkt vom 29. Mai bis 1. Juni zum dritten Mal in den Seeanlagen statt. Es war eine vom Sonnenschein begünstigte Veranstaltung und die lauen Sommernächte verlockten in den Gartenwirtschaften und den Gärten der Diessener Töpfer dazu, die Nacht zum Tag zu machen. Gefeiert wurde auch in den Seeanlagen, als die Töpfer für ihren Marktleiter einen „FliesenTeppich“ ausbreiteten als Dankeschön für sein Engagement. Zum ersten Mal betonen die Medien den europaweiten Rang, den sich der Diessener Töpfer-Event langsam erobert hatte: „Immer mehr entwickelt sich die Marktgemeinde zur Kommunikationsdrehscheibe fürs in- und ausländische Keramikschaffen, zum Treffpunkt für Galeristen, Sammler und die Fachwelt - und zum Magnet für alle, die das Schöne in Ton lieben.“ Neu auf dem Markt und steter Mittelpunkt des Interesses war Kap-Sun Hwang, Professor und Keramikkünstler aus Korea, der heute fest verbandelt ist mit Diessen. Mit dem Diessener Keramikpreis sind Billa Reitzner und Uwe Löllman heimgegangen. Im Taubenturm begegneten die Besucher „Vasen und Teekannen“ von Kati Jünger. Ihre Gestaltungskraft fokussierte asiatische Formen und japanische Glasurtechniken. Das Werkstattmuseum Lösche zeigte unter anderem auch „gefallene Engel“, Engelsköpfe und Gefäße in Fayence-Technik mit Kobalt- und Mangan-Malerei aus Bodenfunden des 18. Jahrhunderts von der Ödung Ramsee und vom Klosterberg Andechs. Im Wirtshaus am Kirchsteig stellte Paul Berensohn aus North Carolina|USA sein Buch „Dialoge mit Ton“ vor, das er auch im InfoBeate Bentele. zelt anbot. Ju H e e e Jugend und Heimat im Huosigau 27. Juli 2013 | 10 bis 18 Uhr Seeanlagen von Diessen Porzellan trumpft auf und Gartenkeramikk kommt groß raus Mit dem Titel „Ton für die grüne Zone“ antwortete das Töpferhandwerk auf die neue Lust an der Gartenkultur mit Dekoration fürs Freie und mit Pflanzgefäßen in allen Formen und Größen. Erstmals trumpfte das Porzellan kräftig auf und machte Irdenware und Steinzeug den Stand schwer. HUOSIGAU STANDARTENWEIHE FESTWOCHENENDE Samstag, 27. Juli 2013 ab 19 Uhr bairischer Tanzboden Sonntag, 28. Juli 2013 - Standartenweihe 8.30 Uhr Empfang der Gäste 9.30 Uhr Festgottesdienst 11 Uhr Großer Festzug 13.30 Uhr Parade der Trachtenjugend 14.39 Uhr s’Trachtengwand im Huosigau Erstes großes Jugendprojekt für alle Kinder und Jugendlichen aus dem FünfSeenLand, dem Lechrain und darüber hinaus. Heimat mit allen Sinnen entdecken und erleben, mit Spiel, Spaß und Jugendtanz, mit Imkern, Ammerseefischern, Naturschutzverbänden. Veranstalter: Heimat- und Trachtenvereinigung Huosigau www.huosigau.de BRAND heiss 19 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 UNSERE SCHIFFFAHRT luxuriös und einzigartig Von Raddampfern und dem Klosterschiff W er sich zwischen Keramik anschauen und Töpferwaren kaufen nach einem Stündchen der Ruhe sehnt, vielleicht mit einer besonderen Kaffeepause, geht aufs Schiff. Die weiß-blaue Flotte verkehrt während des Töpferfestivals vier Tage im Shuttle-Verkehr zwischen Diessen und Herrsching. Auch die Rundfahrtschiffe vom nördlichen Ammerseehafen Stegen bis hinauf in den Süden sind laufend im Einsatz. Hoch im Kurs fährt natürlich die Grande Dame der Ammersee-Schiffe, die „Diessen“. Ein nostalgischer Raddampfer, komplett renoviert, damit er mit seinen 105 Jahren noch Kurs halten kann mit der jungen „Herrsching“ oder der noch jüngeren „Augsburg“. Der Dampfer verzaubert seine Passagiere mit charmanten Details aus dem Jahr 1908. Was wären die Salons und eleganten Sonnendecks ohne die Gastronomie? Es hat schon was, mit Strohhut an Bord zu gehen, sich in die Sonne zu setzen und einen kühlen Drink genießen. Den Blick in die Weite der Uferlandschaft schweifen zu lassen, um dann mit dem Auge in den schneebedeckten Gipfeln der Alpen zu landen. Oder sich im Blau des Sees zu verlieren, um beim Augenaufschlag zu glauben, man träume: Gleitet da nicht das legendäre Klosterschiff über die sanften Wellen? Die Sonne blendet - es könnte ein wunderschö- nes Trugbild sein? Aber der Bug mit dem Drachenkopf kommt näher. Ein Herold mit Standarte steht aufrecht am Ruder. Von einer langbärtigen Respektsperson schallen Kommandos herüber. Die Ruderer in ihren weißen Anzügen mit den froschgrünen Hosenträgern tauchen die blauen Ruder schneller und schneller ins Wasser. Offenbar ist nicht Schiff Ahoi, sondern Eile angesagt. Aber die roten Samtvorhänge verhüllen die Sicht auf die kostbare Fracht in der mit Schnitzwerk verzierten Kajüte. Wen d’ Moosdapper aus Diessen, denen das Schiff gehört, heute wohl ans Ostufer rudern? Sicher eine bekannte Persönlichkeit. Es wird aber ein Geheimnis bleiben ... Übrigens kann man das Klosterschiff gelegentlich chartern, das geht aber nur, wenn man sich mit dem Schiffseigner gut stellt. Ansonsten bleibt die Kajüte zu. Anders verhält sich das bei den AmmerseeDampfern. Sie stehen den Töpfermarkt über stets im Dienste der Keramik. Allein die Linie Herrsching - Diessen pendelt ständig zwischen West und Ost. Die bequeme und authentische Art, am Ammersee zu reisen, bündelt die Kräfte für einen ausgiebigen und ausführlichen Wer mehr wissen möchte über Sonderfahrten und Lustbarkeiten auf dem Wasser schaut nach unter ammersee@seenschiffbb. fahrt.de seit 1348 UNSER BOBBY mit der dicken Emma UNSERE CAFFÈ-BAR eine wahre Diva Trattoria Mobile am Bach Espresso und Schoggi aus der Ape H ungern muss keiner auf dem Diessener Töpfermarkt: Die heimischen Küchenkünstler aus den Reihen der Ammersee Fischer, der Feuerwehr und des Diessener Trachtenvereins verköstigen die Marktbesucher vorzüglich mit Fisch, Brotzeiten und Gebackenem im nördlichen Abschnitt des Marktgeländes. Jenseits - im Süden - und wenn man das Rialto-Brückerl überwunden hat (wo meis- B tens ganz schön viel Andrang ist) schwingt Bobby Sieber den Schweinsbraten. Hier, in der Trattoria Mobile am Bach, sind Bobbys legendäre Gaumenfreuden daheim. Man stellt sich gern in die lange Reihe, wo der Mund wässrig wird im Dunstkreis der wunderbaren Gerüche und in der Vorfreude auf Ammersee-Bratwurst und Wurst á la Räuber Kneißl. Auf asiatische Mini-Frühlingsröllchen, hervorragend als Fingerfood geeignet - und heuer ganz neu: frühlingsfitte Nudeltäschchen mit Bärlauch-Pesto. werk, das will gelernt sein. Von der Lagerung der Bohnen über die mechanische Einstellung von Mühle und Maschine bis zum perfekten Milchschaum.“ Die dicke Emma bringt’s Und was bringt der geniale Bobby noch mit: „A resches Saftbratl.“ Auch Filet von Saibling und Forelle. Das alles kommt von der „dicken Emma“, einer Smoker Lokomotive Marke Eigenbau. Ein fahrbarer Ofen, der mit Holzkohle befeuert wird und immer eibb. nen prall gefüllten Bauch hat. esucher, die zum Diessener Töpfermarkt kommen, freuen sich. Freuen sich auf die schönste Keramik der Welt und auf den besten Espresso aller Zeiten. Der fließt direkt aus der Caffè-Ape, die man hierzulande als „Bohne 37“ kennt. „Guter Espresso“, schmunzelt das Bohne 37-Team, „ist wie eine Diva. Er will immer wieder erobert, gepflegt und hofiert werden. Guter Espresso ist aber auch Hand- Wer es noch nicht gemerkt hat: Bohne 37 ist ein kompaktes Stück italienische Kaffeekultur zum Mieten So ist es. Bohne 37 beweist es immer wieder. Auf dem Töpfermarkt schon im sechsten Jahr. Der Töpfermarkt-Tipp ist köstliche heiße Schokolade, hergestellt aus Rohprodukten von kleinen, feinen italienischen Manufakturen. Neu sind auch frisch gepresste Fruchtsäfte, die den Marktbummler mit leckerem Energieschub auf den Weg schicken. Übrigens: Bohne 37 ist immer unterwegs. Unter anderem jeden Samstag auf bb. dem Diessener Wochenmarkt. UNTERKUNFT | GÄSTEINFORMATION | INTERNET FISCHEREI GASTL Zum Töpfermarkt feine frische Fischsemmeln und Räucherfische direkt am Seeufer • Geräucherte Fische • Fischspezialitäten • Süßwasser- und Meeresfische • Fischsemmeln • Ausgabe von Anglerkarten • Ferienwohnung Barbara Mastaller-Gastl Fischerei Fischfachgeschäft Fischerei 42 86911 Diessen am Ammersee T 08807.8495 TOURIST-INFO DIESSEN Bahnhofstraße 12 | 86911 Diessen | T 08807.928458 [email protected] die heute wieder neu belebt sind und vor allem auch während des Töpfermarktes die Besucher am südlichen Ortsrand zum spazieren gehen einladen. Die Familiengeschichte der Wörleins ging nach dem Tode des Barons Schacky überaus erfolgreich weiter. Aus der Lebensstellung entlassen, kaufte Wörlein am 19. April 1913 den ehemaligen Klosterweiher in Diessen und legte den Grundstein für die Baumschule Wörlein. Nach 100 Jahren Firmengeschichte befindet sich die Baumschule im Wandel zum Garatenzentrum mit neuem Konzept, neuen Hallen und Gewächshäusern. Gleichzeitig engagiert sich jetzt auch schon die dritte Generation im Familienunternehmen. Im großen Geburtstagsjahr wird nicht nur das Unternehmen am Baumschulweg komplett erneuert, sondern auch der Töpfermarkt-Auftritt besonders farbenfroh gestaltet. Am Seeufer in den südlichen Boxleranlagen entsteht eine kleine Töpfermarkt-Gärtnerei mit verschiedenen Pflanzengruppen, die mit Tongefäßen eine naturnahe Verbindung eingehen. Rosen und Blühstauden gibt es reichlich. Mit dabei - passend zum Kräuter-Thema im zentralen Ausstellungspavillon - haben Ge- Ludwig und Marion Wörlein mit den Söhnen Heiko und Timo würze und Kräuter für den Topfgarten ihren grünen Auftritt. Reiche Auswahl für Garten-, Terrassen- und Balkonkulturen begeistert zu den kunstvollen und rustikalen Pflanzgefäßen, die die Töpfer aus halb Europa mitbringen. Die meisten der 150 Keramiker sind gut bestückt mit Wörlein lässt den Markt blühen 100 Jahre Gartenzentrum - Blütenträume und Traumtöpfe V or drei Jahren sind sie vom Diessner Westen ans Ammerseeufer herunter gekommen, um den Töpfermarkt zum Blühen zu bringen: Marion und Ludwig Wörlein gehören mit ihrem Gartenzentrum mittlerweile zu den „festen Einrichtungen“ am Markt: Mit Garten-Bonsai haben sie die Marktbummler fasziniert, im letzten Jahr setzten sie auf Rosen. Und heuer? Heuer wird gefeiert. 2013 feiert das Unternehmen den 100. Geburtstag. 1913 kam Firmengründer Georg Friedrich Wörlein (1884-1952) direkt von der Schlossbaumschule Ellingen nach Dies- sen. Seinerzeit wurde er von seinem ehemaligen Lehrherrn an den Königlich Bayerischen Kämmerer Oberstleutnant Baron Ludwig Freiherr von Schacky auf Schönfeld empfohlen. Mt 27 Jahren trat Wörlein diese Lebensstellung in Diessen an - die aber nur zwei Jahre währte, weil der Baron starb. In den zwei Jahren war der junge Gärtner überaus eifrig und begann, den Besitz des Barons Schacky zu bewirtschaften. Er legte den Schacky Park an nach englischem Vorbild. Mit festen Wegen, einem Fischteich, auffälligen Baumgruppen, freien Wiesenräumen, Alleen und Laubengängen, verrückten und kostbaren, mit modernen oder nostalgisch-romantischen Pflanzgefäßen, Schalen und Vasen. Sie haben ideenreiche Töpferwaren fürs Blumengesteck dabei oder beeindrucken mit mächtigen Amphoren für Gehölze und Stauden. Natürlich ist das Gartenzentrum auch an den vier Töpfermarkttagen geöffnet. - Wer sich auf dem Markt große Pflanzengefäße aussucht, kann sie im Gartenzentrum am Baumschulweg fachkundig bepflanzen lassen und dann fröhlich mit Ton und Pflanze heimfahren. STAND 110 Beate Bentele. www.woerlein.de KÜNSTLERKOLONIE Pavillon am See Schaufenster der Diessener Kunst D ie Künstlerkolonie Diessen besitzt ein Wahrzeichen: Wer vom Ostufer über den Ammersee schippert, ist daheim, wenn die Kunsthalle am Ufer auftaucht - sagen die Einheimischen und meinen den Pavillon am See. Gegenüber vom Dampfersteg, nahe bei den historischen Fischerhütten, trifft man seit bald 90 Jahren auf die Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst, kurz die ADK. Die ADK ist etwas Besonderes. Einst von den Bauhaus-Künstlern Hilde und Erich Kloidt gegründet, ist sie heute noch klar strukturiert und setzt ihr Erfolgskonzept konsequent fort. Das heißt im Klartext, nur in Diessen ansässige Kunstschaffende, die professionell tätig sind, werden Mitglieder. Wer sich bewirbt, ist erst mal zwei Jahre lang Gast und kann danach per Vorstandsbeschluss aufgenommen werden. So hat sich der Markt am See eine Künstlerkolonie erhalten, die durch ihre Lage am See die Gäste begrüßt, die mit den Ammersee-Dampfern oder mit der Ammerseebahn ankommen. Auch gilt der ADK-Pavillon als ein Schaufenster des hiesigen Kunstschaffens, weil der Besucher einen Querschnitt jener Werkstätten und Ateliers erlebt, die als „typisch Diessen” gelten. Letztlich ist die ADK als kritisches Instrument zu verstehen, weil hier Menschen mit Verantwortung für ihre Heimat beisammen sind, die das Bewusstsein weitertragen, dass Kunst dem Leben ein Gütesiegel verleiht. Dafür schärfen die ADK-Künstler auch die Wahrnehmung, zum Beispiel bei ihren Veranstaltungen und Künstler-Festen. Heute präsentieren über 30 Kunstschaffende Zinn und Keramik, Malerei, Holz- und Steinbildhauerei, textiles Gestalten, Gold- und Silberschmiede, Glasveredelung, Kunstschmiede, Papierkunst und mehr im Pavillon am See, der bis Oktober täglich geöffnet ist. Zu den Höhepunkten im Jahreslauf zählen der traditionelle Kunsthandwerkermarkt, immer zu Mariä Himmelfahrt, am , 15. August und der Advent im Pavillon, bei dem bb. das Jahr festlich ausklingt. www.diessener-kunst.de ZINNKUNSTWilhelm Schweizer R E S TA U R A N T · TA PA S · W E I N B A R chentisch erleben ... Den etwas anderen Kü www.zinnfiguren.de 86911 Diessen | Herrenstraße 7 | T 08807.5072 | [email protected] Marktplatz 3 86911 Diessen Tel. 0 88 07- 9 49 48 68 [email protected] www.thymian.eu DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 BRAND h e i s s 21 Auf geht’s zum Turm Unsere Presse Artenvielfalt direkt vor der Haustür Z um Eröffnungstag des Diessener Töpfermarktes erwartet Diessen wieder Tausende von Besuchern, die sich am Seeufer erfreuen. Wer sich zwischen Keramik, Porzellan und Co. einen Abstecher ins Moos gönnt, Richtung Vogelfreistätte Ammersee-Süd, erlebt nicht nur einen Spaziergang mit raren Naturerlebnissen, sondern erspürt die entspannende Atmospähre, die vor allem auch kreative Köpfe anregt. Allerdings ist der Weg ins hochrangige Naturschutzgebiet tabu. Damit sich Mensch und Natur dennoch begegnen können, wurde mit Blickbezug zu den Diessener Seeanlagen ein Naturschutzturm gebaut, der über einen 800 Meter langen hölzernen Steg erwandert werden kann. Zu Christi Himmelfahrt, dem Eröffnungstag des Diessener Töpfermarktes steht auch dieser „Natur-Beobachtungsturm“ im Fokus. Nach dem Motto „Artenvielfalt vor unserer Haustür“ informiert Ammersee-Gebietsbetreuer Christian Niederbichler am Informationsturm - die Flur heißt „Am Gilgenbusch“ - über die geschützten Tiere und Pflanzen, die zum Teil nur noch an wenigen Orten der Welt ansässig sind und ausgesuchte Standortbedingungen fürs Überleben brauchen. Hier blicken Spaziergänger und Wanderer über den Ammersee nach Andechs. Hier beobachten sie Wasser- und Schilfvögel. Interessante Infotafeln und Tier-Präparate vermitteln Grundwissen über die Flora und Fauna des Ramsar-Schutzgebietes. Auch die Vielfalt der Pflanzen in den Streuwiesen fasziniert. Im Mai blühen meistens schon die ersten Sibirischen Schwertlilien. Mit Fernrohren können die Naturliebhaber über den See nach Andechs schauen, sowie Wasser- und Schilfvögel beobachten. Die Veranstaltung gehört zum Programm „BayernTour Natur“. Der Infostand ist am Donnerstag, 9. Mai, 12 bis 18 Uhr, mit Gebietsbetreuern besetzt, die Auskünfte geben. Ansonsten ist der Aussichtsturm immer offen. Der Turm ist gleich beim Sportplatz, nur 500 Meter vom Dampfersteg entfernt, an der Jahnstrasse. Mehr Info unter bb. www.tournatur.bayern.de Die guten Botschafter des Töpfermarktes D er Diessener Töpfermarkt wird in ganz Europa beachtet, bewertet, begutachtet. Aber arm wäre der zauberhafte Markt am Ammerseeufer, ohne die treue Begleitung der heimischen Presse. Dafür ein herzliches Danke an die Journalisten von Zeitungen, Funk und TV. Stellvertretend seien in der Reihenfolge der Fotos erwähnt Silvia Böhm-Haimerl (Süddeutsche Zeitung Starnberg) Stefanie Millonig (Landsberger Tagblatt | Augsburger Allgemeine), Ursula Nagl (Münchner Merkur Starnberg, | Kreisboten-Redaktionen), Thies Marsen vom Bayerischen Rundfunk im Gespräch mit dem Meister der Radauti-Keramik, Florin Kolibaba aus Rumänen, und mit Valentin Manz, der 2012 mit seinen BreadHeads (Brotköpfen) für Hingucker sorgte. Daneben Rudi Baier von der Handwerkszeitung sowie Katalin Fischer (dpa, die Welt) und Fotograf Noah Cohen. Darunter Matti Baur vom Fernsehen und unsere Töpfermarktbb. Fotografin Anja Bach. SIMON RAUCH RÄUCHEREI & FISCHEREI Mhmm, die schmecken: Unsere Töpfermarkt-Schmankerln in der historischen Fischerhütte am See täglich 10 bis 18 Uhr Öffnungszeiten Töpfermarktwoche Herzlich willkommen im Lieblingswirtshaus Scherben bringen Glück Petras kleine Fisch-Theke am Mühlbach | Mühlstrasse 40 86911 Diessen am Ammersee der Treffpunkt bei gutem Wetter Telefon 08807.7940 | [email protected] Gasthaus Unterbräu Bairisches Wirtshaus | Biergärten | Veranstaltungen Mühlstrasse 36 | 86911 Diessen | T 08807.8437 Geöffnet 8 bis 22 Uhr von Mo. 6. Mai bis Mi. 8. Mai ab 18 Uhr und Do. 9. Mai bis einschl. So. 12. Mai ab 11 Uhr geöffnet vom 13. Mai bis einschl. 17. Mai geschlossen HORST SEEHOFER eröffnete 2012 den Töpfermarkt Die Politik Kunst und Handwerk Die Medien D as zauberhafte und so sehr von allen Ehrengästen verehrte „Familienfest“ auf dem Ammersee-Dampfer „Diessen“ hat es zur Töpfermarkt-Eröffnung 2012 nicht gegeben. Statt dessen begrüßte ganz Diessen den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer mit „großem Bahnhof“ und bergeweise Begeisterung auf dem Töpfermarkt-Gelände. Weil der Ministerpräsident in Begleitung seiner Frau Karin Seehofer der Marktgemeinde am Ammersee die Ehre gab, verlief die Eröffnung im Mai 2012 nach einem ganz anderen Protokoll, als bisher. Das bestimmte - auch - die Bayerische Staatskanzlei mit, die Sicherheitsbeamten des Regierungschefs und letztlich sogar noch der Hundeführer der Polizei. Diessen hat sich am ersten Töpfermarkttag in eine kleine Festung verwandelt, die die heimischen Ordnungshüter im Auge behielten, aber auch Polizeibeamte aus Fürstenfeldbruck in Zivil und in Uniform plus die Sicherheitsbeamten von Horst Seehofer und letztlich auch noch der Bombensuchschäferhund. Dennoch feierten wir ein Fest in der Ammersee-Segelschule, die mit ihrem historischen Holzgebäude die Ehrengäste überaus beeindruckte. Unsere Trachtenzwerge waren mal wieder vorbildlich. Die Kleinsten schnappten sich die großen Tabletts und reichten dem Ministerpräsidenten und seinen Begleitern Häppchen und Snacks. Prosecco und Maurerhansl-Schmankerln Goldenes Buch und Fayence-Krug Unsere Bilder zeigen wie es war: Vor der Ankunft des Münchner Konvois, wurden eigens Parkplätze am Bahnhof ausgewiesen. Ein Service, der gut angekommen ist. Die Ehrenansprachen haben wir zugunsten des lockeren Beisammenseins mit Prosecco und kleinen feinen Maurerhansl-Schmankerln kurz gehalten. Beim Eintrag ins Goldene BRAND h e i s s 23 DIESSENER TÖPFERMARKT 2013 IMPRESSUM BRANDheiss 2013 Die Zeitung des Diessener Töpfermarktes Ausgabe Mai 2013 © Konzept, Layout, Redaktion: Beate Bentele Autoren: Beate Bentele | Antje Sóleau Fotos: Anja Bach-Fotografie | Beate Bentele Thijs Blom Druckvorstufe und Anzeigengestaltung: Mediengestalterin Marianne Feilke, Raisting Druck: Druckwerk IV, Lachener Straße 2, Diessen Auflage: 5000 Exemplare für den Diessener Töpfermarkt 2013 Titelbild: Vasen 2012, Keramik, freigedreht, farbig glasiert,1,80 Meter hoch Emil Heger, Höhr-Grenzhausen Eine artbeate-production Pressebüro Ammersee D-86911 Diessen am Ammersee Oberer-Albaner-Weg 6 T 0049.8807.949100 | 0152.08839987 [email protected] volXklang Buch der Marktgemeinde wurde es nochmals politically correct. Bürgermeister Herbert Kirsch überreichte unserem Gast einen typischen Diessener Fayence-Krug im berühmten „Plab und Weiß“. Der Krug bereitete dem Ministerpräsidenten Freude, denn er gab ihn nur ungern aus der Hand. Wie im Protokoll verankert, wünschte sich Horst Seehofer ein Bad in der Menge. Das fand statt mit der Folge, dass sich die Menschen um ihn drängten und pausenlos die Hand schütteln wollten. Mit Tänzen der Trachtenjugend und einer kleinen Einlage der fünfjährigen Paulina von den Trachtenzwergen, die Karin Seehofer ein Blümchen ans Revers heftete, setzte die politische Delegation ihren Marktrundgang fort. Zum Schluss war Horst Seehofer sichtlich beeindruckt vom Markt, dass er den protokollarisch fixierten Zeitrahmen einfach links liegen ließ. Wer alles dabei war, zeigen die Fotos. Auf jeden Fall unser Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt, der Bundestagsabgeordnete Alexander Dobrindt (CSU), die Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Goppel, Dr. Sepp Dürr (Grüne), Ammersee-Bürgermeister und Bezirksräte u. v. a. m. Mit dabei auch Töpfer-Vertreter, Abordnung der Kalkspatzen, Vertreter der Wissenschaft und Keramikforschung und jede Menge Journalisten. Auch die Verleihung des Diessener Keramikpreises wurde am Abend des Markt-Eröffnungstages wieder zu einem großen Anlass, bei dem Maria Fischer und Si-Sook Kang als Preisträgerinnen gefeiert worden bb. sind. EVANGELISCHE AKADEMIE TUTZING 14./15.09.2013 MUSIK KULTUR REGION GROSSMÜTTERCHEN HATZ SALONORCHESTER PASSAUER SAUDIANDL KOFELGSCHROA UNTERBIBERGER HOFMUSIK CATCH POP STRING STRONG MACHTLFINGER ALPHORNBLÄSER TUTZINGER GILDE FEDERSPIEL GRUBER + GRUBER U.A. www.facebook.com/EATutzing In Kooperation mit: Kunstverein Kallmünz, Meran Lobis|Partner Gemeinde Tutzing www.volXklang.eu www.ev-akademie-tutzing.de Diessener Töpfermarkt am See Auf Wiedersehen im nächsten Jahr DIESSENER TÖPFERMARKT AM SEE von Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 29. Mai bis Sonntag, 1. Juni 2014 TITEL „Vasenwald“ am Ammersee-Ostufer mit Blick auf Diessen von Emil Heger, Keramiker aus Höhr-Grenzhausen Vasen 2012 | Keramik frei gedreht | farbig glasiert | 180 cm hoch