de 22/99, 2. November-Heft

Transcrição

de 22/99, 2. November-Heft
UND
GEBÄUDETECHNIK
FÜR HANDWERK
UND INDUSTRIE
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
ELEKTRO-
22/99
http://www.online-de.de
der
elektromeister
+
deutsches
elektr ohandwerk
H E I Z U N G ,
K L I M A ,
L Ü F T U N G
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
Neue Märkte
durch
funkgesteuerte
HauskomfortSysteme
Dezentrales
Heizen und
Lüften mit
Strom
praxisbewährt
Zugfreie
IndustrieKlimaanlage mit
»Reißverschluß«
Auswerteeinheit für
Wetterdaten
ORGAN DES
ZVEH
Drahtbrucherkennung
im Thermistorfühlerkreis
vereinfacht die Fehlerdiagnose
MARKETING
Erfahrungsaustausch
ist Marketing
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
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ELEKTROINSTALLATION
Schutz bei Überstrom in
elektrischen Anlagen (IVa)
– Schutz bei Kurzschluß
EDITORIAL
König Kunde – Kaiser Technik?
E
in bekannter Werbespot(t) der Versicherungsbranche zeigt uns seit
vielen vielen Jahren den Versicherungsvertreter Herrn Kaiser. Warum
heißt er ausgerechnet Kaiser? Man
munkelt folgendes: Der Kunde ist zwar
König, aber über dem König steht noch
der Kaiser…
Übertragen auf die moderne (Gebäude-)Technik drängt sich mir manchmal
ein ähnlicher Vergleich auf.
Es ist schon erstaunlich, was alles in
den Forschungslabors dieser Welt ersonnen wird – angeblich immer zum
Wohl des Kunden. Da lesen wir in »de«
20/99 auf Seite 1686 über einen Kühlschrank mit Internetanschluß, der künftig für mich den Einkauf übernimmt.
Über Barcodes oder andere Markierungselemente erkennt mein Kühlschrank, wenn ich den letzten Erdbeerjoghurt aufgegessen habe, und bestellt
selbständig neue.
Doch was ist, wenn ich das nächste
Mal lieber Himbeer hätte, oder vielleicht
gar keinen Joghurt mehr? Wie sag ich´s
meinem Kühlschrank? Verbringe ich die
Zeit, die ich früher im Supermarkt an
der Kasse vertrödelt habe, jetzt damit,
dem Kühlschrank beizubringen, wann
ich was in welchen Mengen will?
Sicherlich – der Kühlschrank ist erst
eine Designstudie und noch nicht
serienreif. Aber brauchen wir so etwas
wirklich?
Ähnliche Entwicklungen – wenn
auch nicht in dieser drastischen Form –
zeigen sich meiner Meinung nach auch
in manchen Bereichen der Gebäudesystemtechnik. Neben zahlreichen sehr
sinnvollen Dingen gibt es auch hier
mancherlei, bei dem es den Anschein
hat, als ob die Technik um der Technik
willen entwickelt wurde und nicht für
den Benutzer.
So kann ich inzwischen auch meine
Waschmaschine an den Gebäude-Bus
hängen. Und der Bus sagt der Waschmaschine, wann der Stromtarif günstig
ist. Sicherlich mag es zwar ein paar
Pfennige einsparen, daß die Waschmaschine – wenn die Stromtarife niedriger liegen – nachts um 2 Uhr meine
Wäsche wäscht. Aber läßt die Waschmaschine dann um halb vier auch den
Wecker klingeln, damit ich aufstehe und
die Wäsche aufhänge?
Nun, dann kaufen Sie sich eben ein
Gerät mit integriertem Trockner! Mache
ich vielleicht auch, doch auch dann muß
ich nächtens aufstehen, um vor dem
Starten des Trockenvorgangs die Hälfte
der Wäsche aus der Trommel zu nehmen…
Ich will hier keine Technikfeindlichkeit verbreiten. Unbestritten ist, daß
ein Großteil der (gebäudetechnischen)
Innovationen deutliche Fortschritte gebracht hat, denken
Sie nur an altenund behindertengerechtes Wohnen.
Doch trotzdem
sollte man nicht jeder Neuheit in der
Hoffnung auf große Andreas Stöcklhuber, Stellv. Chefredakteur
Umsätze blindlings
hinterherhecheln. Ab und zu innehalten, Dinge hinterfragen, sich in Ihrem
»de« eine unabhängige Meinung zu dem
Thema bilden – das ist in meinen Augen
sehr nötig.
Gegenüber dem Endkunden müssen
wir natürlich mit dem Argument »Neuheit« werben, ihn für Dinge begeistern,
die er noch nicht kennt. Aber eine langfristige Kundenbindung läßt sich nur
dann aufbauen, wenn man nicht nur auf
die schnelle Mark (oder den schnellen
Euro) schielt, sondern die Bedürfnisse
jedes Kunden individuell auslotet und
ihm anschließend die entsprechenden
Angebote unterbreitet.
Die Technik soll für den Menschen da
sein, nicht umgekehrt, meint Ihr
de 22/99 – 1847
Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und
der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen.
der elektromeister +
deutsches elektrohandwerk = de
74 . J A H R G A N G
22/99
EDITORIAL
König Kunde – Kaiser Technik? . . . . . . . . . . . . . .1847
1862
N O T I Z E N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1850
de-AKTUELL
»Ekop« erprobt Technologien und Ideen
für das Gebäudemanagement . . . . . . . . . . . . . . . .1852
Gute Chancen
für Gebäudeautomation
ohne Leitungsverlegung
PRAXISPROBLEME
Not-Aus-Abschalteinrichtung
an Reinigungsrechenanlagen . . . . . . . . . . . . . . . .1855
Schutztrennung bei Speisung
mehrerer Verbrauchsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . .1856
Metallwände in den Potentialausgleich? . . . . . . . .1857
Brummgeräusche an typgeprüften
Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen . . .1858
1873
Kabelverlegung im Erdreich . . . . . . . . . . . . . . . . .1860
Komplettsystem zur Erfassung von Wetterdaten
1870
H E I Z U N G ,
K L I M A ,
L Ü F T U N G
HEIZUNG, KLIMA, LUFTUNG
240g
Neue Märkte durch funkgesteuerte
Hauskomfort-Systeme . . . . . . . . . . .1862
Dezentrales Heizen und Lüften
mit Srom praxisbewährt . . . . . . . . .1866
Zugfreie Industrie-Klimaanlage
mit »Reißverschluß« . . . . . . . . . . . .1870
Auswerteeinheit für Wetterdaten . .1873
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Schutz bei Überstrom
in elektrischen Anlagen (IVa) . . . . . . . . . . . . . . . .1874
BLITZ- UND ÜBERSPANNUNG
Kenndaten richtungsweisender
Blitzstromanbleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1884
PLANUNG
CAD für die Elektroinstallation . . . . . . . . . . . . . . .1886
Luftverteilung nach dem Quelluftprinzip
1848 – de 22/99
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
Blitz- und Überspannungsschutz
von Photovoltaikanlagen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1893
MESSEN
•
STEUERN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Drahtbrucherkennung im
Thermistorfühlerkreis vereinfacht
die Fehlerdiagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1900
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
1900
Schnelle Fehlerdiagnose
für Anlagen
INTERNET
Über das TV-Kabel in die Multimedia-Zukunft . . .1902
MOBILE COMPUTING
Fujitsu Siemens Computer stellt die erste
mobile NT-Workstation der Welt vor . . . . . . . . . .1906
HAUSGERÄTE
•
HANDEL
INNOVATIONEN
BRAIN – Kühlen mit Edelstahl und Vollvakuum . .1908
WERKSTATT
•
BETRIEB
•
MARKETING
BETRIEBSORGANISATION
Angebote, die Umsatz bringen . . . . . . . . . . . . . . .1911
ERFA-ARBEIT
Erfahrungsaustausch ist Marketing . . . . . . . . . . .1915
1918
WERKZEUGE
Neue Entwicklungen von Hilti:
Erlebnis Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1918
Erlebnis Innovation bei Hilti
de-MAGAZIN
AUSBILDUNG
Berufsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1922
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
Grüner Fernseher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1922
RECYCLING
Das gemeinsame Rücknahme-System
Batterien zieht Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1924
Berufsperspektiven:
Gebäudeenergieberater
im Handwerk
229g
Schlagkräftig ohne Hammer
Die Lehrlingsfrage
unter www.online-de.de 230g
. . . . . . . . . . . . . . . .1925
NEUE MEDIEN
Digitalisierung von Bildern . . . . . . . . . . . . . . . . . .1925
GRUNDLAGEN
Induktivität (II)
231g
REGELN DER TECHNIK
Erläuterungen zu
Neuen Normen und Bestimmungen . . . . . . . . . . .1928
SOLL & HABEN
Lohn- und Gehaltsabrechnung (II)
233g
Neue Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1932
Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1940
LUST AUF PC
Neue und alte Betriebssysteme (I)
235g
INTERNETPRAXIS
Förderung – Existenzgründung, Schaffung von
Arbeitsplätzen, Aus- und Fortbildung. . . . . . . . . .1941
PRAXIS IM VISIER
Kühl- und
Gefriergeräte (II)
237g
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1946
Impressum / Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1948
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1847
SICHER IST SICHER
Potenzen (III)
239g
SERVICE
Fachliteratur
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1938
de 22/99 – 1849
NOTIZEN
Energiegipfel in
Hannover geplant
EIBA-Award ausgeschrieben
Die Energiebranche befindet sich im Umbruch,
die Fusionsgerüchte in
der
Energiewirtschaft
mehren sich und sorgen
für Verwirrung. Für die
Fachmesse Energie, die
vom 20. bis 25.März 2000
im Rahmen der Hannover-Meses stattfindet, eine gute Gelegenheit, den
erwarteten 80 000 Besu-
Alle zwei Jahre prämiert die European Installation Bus Association
(EIBA) herausragende Installationsleistungen mit
dem EIBA Award. Schauplatz der Verleihung im
Jahr 2000 ist die neue internationale
Leitmesse
»Light + Building« vom
19. bis 23. März 2000 in
Frankfurt/ Main.
Unter
dem Motto »EIB – Technik für den Menschen«
können alle Fachkräfte
im Handwerk am Wettbewerb
teilnehmen. Der
Preis ist mit insgesamt
10 000 Euro dotiert. Weitere Infos bei Deutsche
EIBA, c/o ZVEI e.V., Stresemannallee 19, 60596
Frankfurt,
Fax
(0 69) 63 02-3 83.
Zitiert:
»Es gibt Diebe, die von
den Gesetzen nicht bestraft werden und dem
Menschen doch das
Kostbarste stehlen: die
Zeit.«
Napoleon Bonaparte
chern einen Überblick
über den Wettbewerb zu
geben.
Unterstützt von mehreren Verbänden entstand
ein Programm, das den
Namen
»Energiegipfel«
verdient. Über 500 Aussteller präsentieren neben
klassischen
Energiethemen innovative Dienstleistungen. Der begleitende Kongreß am 22.3. steht
unter dem Motto »Ausstieg
aus der Kernenergie – wo
steigen wir ein?«.
Heizen mit Strom
immer attraktiver
Die Energiekostenbilanz verschiebt sich aufgrund
der
fallenden
Strompreise
zugunsten
der elektrisch betriebenen Heizsysteme (siehe
Grafik unten). Entgegen
einem weit verbreiteten
Vorurteil haben Zentralheizungssysteme wie Ölund Gaskessel einen rela-
»Internet für Elektrohandwerker«
Neues de-SPECIAL future erschienen
Dieses Special befaßt sich mit den Nutzungsmöglichkeiten des Internet speziell im Hinblick auf das Elektrohandwerk und stellt einen Leitfaden
dar, der Internet-Neulinge mit dem Thema vertraut macht und erfahrenen Nutzern zusätzliche, ergänzende Infos vermittelt. Behandelt werden u.a. Funktionsprinzipien und Aufbau sowie Netzzugang
und Sicherheit. Eine Besonderheit dieses
Specials stellt die Anleitung zum Aufbau einer eigenene Homepage dar. Ergänzend wird über Suchmaschinen, Zusatznutzen wie E-Mail, Electronic banking etc. informiert. Zusätzlich: ein Serviceteil.
128 Seiten. DM 29,00 (sFr 26,50 öS 212,00). Vorteilspreis für de-Abonnenten DM 25,00 (sFr 23,00 öS
182,00). Bestellung beim Hüthig & Pflaum Verlag,
Heidelberg, Tel. (0 62 21) 4 89-3 84, Fax -443.
tiv hohen Energiebedarf,
verursacht u.a. durch
Verluste bei der Wärmeverteilung und -erzeugung. Im Niedrigenergiehaus rechnen sich die
Haus-Anschlußkosten
dafür schon heute nicht
mehr. Programme zur
Auslegung von Wärmepumpen- und Solaranlagen, zur Kühllastberechnung von Klimageräten,
ein Programm zur Wärmebedarfsberechnung
nach DIN 4701 u.a. bietet
die neue CD-ROM-Planungshilfe von Stiebel Eltron: Fax (05531) 02606.
Steigender Trend zum
Satellitenempfang
Die direkte Versorgung
mit Programmen und
Diensten über das Astra
Satellitensytem hat in
Deutschland und Österreich weiter stark zugenommen. Das zeigen
Marktumfragen im Auftrag der Betreiber des
Astra Satellitensystems,
SES. Danach wuchs der
Anteil der Haushalte, die
über
Satellitenempfang
verfügen, um 770 000 auf
rund 12 Mio. Fast die Hälfte des Zuwachses verbuchte dabei der gemeinschaftliche Empfang nach
dem Prinzip »eine Schüssel für alle«.
Vaillant ausgezeichnet
Wie die Grafik zeigt, gestalten sich die Heizkosten/Betriebskosten im Niedrigenergiehaus beim Einsatz von
Erdreich-Wärmepumpen mit Abstand am günstigsten
1850 – de 22/99
Im Wettbewerb um den
European Quality Award
(EQA), dem wichtigsten
europäischen Qualitätspreis, wurde Vaillant,
Remscheid, als Finalist
ausgezeichnet. Das Unternehmen plazierte sich in
der Endrunde unter den
besten 13 Firmen aus allen Branchen. Als einziges
Unternehmen der Heiztechnikbranche
überzeugte Vaillant mit seinem konsequent praktizierten Qualitätskonzept.
NOTIZEN
SPS-Lehrgang per
Buch und Internet
Die Moeller GmbH,
Bonn, bietet seit langem
eine Reihe von technischen Fachbüchern an
und ist natürlich auch im
Internet präsent. Jetzt
wird erstmals ein Internet-Fernlehrgang »Automatisieren mit speicherprogrammierbaren
Steuerungen« angeboten,
der die Möglichkeiten beider Medien miteinander
koppelt. Der Moeller-Leitfaden in Printform mit einer Demo-CD wird ergänzt
mit interaktiven Präsentationen und Mail-Fragebogen im moeller.net.
Mehr dazu im nebenstehenden Interview.
SHK: Neue Ausbildungsordnung
Die
Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima beschloß
kürzlich unter dem Motto
»Mehr Leistungen aus einer Hand« die Grundzüge
einer neuen Ausbildungsverordung für das zusammengelegte
Handwerk
des Installateurs und Heizungsbauers. Der verabschiedete
Strukturentwurf sieht einheitliche
Kern-Qualifikationen und
sechs Wahlpflichtbausteine vor, von denen mindestens drei zu wählen sind.
METALLNOTIERUNGEN
Datum
12.10.99
Kupfer
DEL-Notierungen
315.48 – 328.36
13.10.99
314.44 – 327.19
14.10.99
322.11 – 334.88
15.10.99
314.83 – 327.48
18.10.99
311.94 – 324.59
19.10.99
318.25 – 330.83
20.10.99
319.62 – 332.37
21.10.99
326.27 – 339.02
22.10.99
324.51 – 337.26
25.10.99
329.19 – 342.04
26.10.99
324.53 – 337.44
27.10.99
326.68 – 339.63
Blei in Kabeln
93.50 – 106.53
<<<<<<<<<<<
Nachgefragt
In letzter Minute
Lernen mit InternetUnterstützung
Wir sprachen mit Martin Dirnfeldner, Leiter des
Bereichs Medien bei der
Moeller GmbH, über die
Nutzung des Internets für
Fachlehrgänge (siehe ne- trum des Unternehmens
angeboten wird.
benstehende Meldung).
»de«: Herr Dirnfeldner,
was ist das neue an diesem Internet-Lehrgang?
Unser Internet-Fernlehrgang ist eine Weiterentwicklung des MoellerFachbuches, das die hervorragenden Möglichkeiten des Internets für interaktive Präsentationen
ausnutzt. Es lag einfach
nahe, die beiden Medien
miteinander zu koppeln.
»de«: Wie geht das im
einzelnen vor sich?
Der SPS-Leitfaden in
Printform vermittelt zunächst die Grundlagen, d.
h. Aufbau, Funktionsweise und Programmierung.
Eine dem Buch beiliegende Demo-CD mit der Programmiersoftware Sucosoft S40 dient dabei zu
Übungszwecken. So gerüstet kann der Interessent
in den Internet-Lehrgang
einsteigen, der vom Moeller Kolleg, dem Trainings- und Schulungszen-
»de«: Das ist ja eine gute
Möglichkeit für alle, die
sich nebenher in diese
Thematik einarbeiten wollen. Kann man auch eine
Prüfung ablegen und ein
Zertifikat erwerben?
Ja, natürlich ist das
möglich. Am Ende des
Lehrgangs befindet sich
ein umfangreicher Fragebogen, mit dem das Wissen
überprüft werden kann.
Der Teilnehmer kann die
Fragen beantworten und
per E-Mail an das Moeller
Kolleg schicken, wo diese
von Fachleuten ausgewertet werden. Wurden die
Fragen richtig beantwortet, gibt es ein Zertifikat.
Wichtigster Vorteil: Es gibt
keine festgesetzten Seminar-Zeiträume und die
Teilnehmerzahl ist nicht
begrenzt. Der Lehrgang
vermittelt die Grundlagen
für die weiterführenden
Seminare bis zum Abschluß als SPS-Techniker
nach ZVEI/VDMA.
(RS)
PERSONALIEN
Neue Führungsspitze
Der Siemens-Bereich Automatisierungs- und Antriebstechnik A&D arbeitet seit
Oktober d. Jahres mit einer
veränderten
Führungsspitze.
Vorsitzender des Vorstandes bleibt Dr. Klaus Wucher, der auch als Mitglied
des Vorstandes der Siemens AG fungiert.
Neu hinzugekommen sind
Johannes Feldmayer als
kaufmännischer
Leiter
und Anton S. Huber, verantwortlich für die Fertigung.
Für Marketing und Vertrieb ist weiterhin Hans
M. Strehle zuständig.
Neuer FV-Vorsitzender
Dr. Hans-Joachim Jaehne
(55), Leiter des Geschäftgebietes
Standardantriebe
der Siemens AG, Erlangen,
wurde auf der Mitgliederversammlung des Fachverbandes Elektrische Antriebe im ZVEI zum neuen
Vorsitzer gewählt.
Als Vorsitzer bestätigt
Bestätigt für zwei weitere
Jahre im Amt als Vorsitzer des Fachverbandes
Consumer Electronics im
ZVEI wurde Dr. Helmut
Stein, Senior Vice President der Nokia Multimedia Network Terminals
GmbH, Düsseldorf.
• Am 19. Oktober
wählten
die
Delegierten
des FV Elektrotechnische
Handwerke
NRW Herrn
Dipl.-Volksw.
Ralf Olsen zum
neuen Hauptgeschäftsführer
des
nordrhein-westfälischen Fachverbandes.
Ralf Olsen tritt die
Nachfolge von Ekkehard Wilkening an,
der Ende des Jahres
aus
Altersgründen
nach 31 Jahren aus
dem Amt scheidet.
• Durch Schwarzarbeit gehen dem Handwerk in diesem Jahr
rund 100 Milliarden
Mark verloren, erklärte ZDH-Präsident
Dieter Philipp am 17.
Oktober in einem Zeitungsinterview. Dem
Finanzminister fehlen
damit 16 Milliarden an
Mehrwertsteuer. Das
ist die Hälfte dessen,
was sein Sparpaket
bringen soll.
• Unter dem Namen
»Edita« (European Database for International Trade Activities)
steht jetzt die erste europäische
Handwerksdatenbank im
Internet.
www.edita.org wird
gemeinsam von Handwerksorganisationen
Deutschlands, Belgiens und der Niederlande betrieben.
• Landis & Staefa hat
zur Sicherung des
Standorts Rastatt die
Produktionsfläche um
3000 m2 erweitert. Damit wird die führende
Stellung des Unternehmens als OEM- und
Komponentenlieferant für die Heizungs-,
Lüftungs- und Klimabranche weiter ausgebaut.
de 22/99 – 1851
»Ekop« erprobt Technologien und
Ideen für das Gebäudemanagement
Erste Ergebnisse des Projekts »Ekop in Stuttgart vorgestellt
Anläßlich der »eltefa 99« Ende September in Stuttgart stellten das
Fraunhofer Institut IAO und der LIV Baden-Württemberg erste Ergebnisse aus dem Projekt »Ekop« vor. Mit »Ekop – Neue Chancen durch
Kooperation im Elektrohandwerk« werden gezielt zukunftsfähige Marktchancen für Elektrohandwerksbetriebe rund um den sich neu formierenden Markt des Gebäudemanagements erschlossen. Dazu sind bereits Module zum Aufbau neuer Geschäftsfelder als auch konkrete Anwendungen neuer Teledienste erprobt worden.
Neben konkreten Anwendungen wie z.B. einer
bildgestützten, mobilen
Kommunikation (mit Digitalkamera und Handy zu
jedem Ort des Firmennetzes), oder einem Beispiel
für ein internet-basiertes
Datenarchiv für alle relevanten
Infor»Einzelkämpfer mationen zu eihaben es im nem Gebäude
(»Elektronische
Wettbewerb im- Gebäudeakte«),
mer schwerer, umfaßt das sog.
besonders im »Ekop-Referenzaber
Gebäude- modell«
auch
Module
mangement.« zum strategisch
fundierten Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes Facility-Management und zur Bildung und Unterstützung
von dafür notwendigen
Kooperationen.
Ansatzpunkte des
Projekts
Die heutige Wettbewerbssituation im Elektrohandwerk, die durch
zunehmenden
Konkurrenzdruck, Technologieintensität und steigende
Serviceerwartungen der
Kunden gekennzeichnet
ist, stellt Handwerksunternehmen vor große Herausforderungen. Diesen
Marktanforderungen gerecht zu werden, wird für
1852– de 20/99
elektrotechnischen Handwerke Baden-Württemberg sowie die Handwerkskammer Stuttgart.
Ziele
»Handwerksunternehmen
können durch Kooperationen entscheidende Wettbewerbsvorteile
erlangen.«
Im Rahmen
des
Projektes
sollen in den beteiligten Handwerksbetrieben
geeignete Methoden für die
Umsetzung von Kooperationen erprobt werden. Weiterhin wird
der Einsatz von Telekommunikationstechniken zur Unterstützung
und Vereinfachung der
Kooperationsprozesse
untersucht.
Hauptanwendungsfeld
ist hierbei der noch junge
Markt des Gebäudemanagements, für den der Zugang für Handwerksbetriebe exemplarisch getestet wird.
Für die Umsetzung in
die Praxis sind verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den
Einsatzkräften vor Ort
Ziele des Projekts
»Ekop«
Was ist Ekop? (Überblick) – Ekop ist eine strategische Antwort auf die
heutige schwierige Wettbewerbssituation im Elektrohandwerk. Ekop
bietet Chancen durch erweiterte Kooperationsformen bei der Erschließung des Marktes Gebäudemangement. Dabei werden neue Teledienste erprobt und bewertet.
mittelständische Handwerksbetriebe, die als
»Einzelkämpfer« agieren,
immer schwieriger. Hier
können Unternehmen –
beispielsweise bei der Erschließung des attraktiven
zukünftigen
Geschäftsfeldes
Gebäudemanagement – durch den
verstärkten Aufbau von
Kooperationen entscheidende Wettbewerbsvorteile erlangen.
Dies ist der wesentliche
Ansatzpunkt des Verbundprojektes Ekop, das
seit Anfang 1998 in Form
eines betrieblichen Anwendungsprojektes vom
Fraunhofer-Institut
für
Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit acht
mittelständischen Handwerksbetrieben aus Baden-Württemberg im Auftrag des Wirtschaftsministeriums
Baden-Württemberg und der Deutschen Telekom AG durchgeführt wird. Unterstützt
wird das Fraunhofer IAO
dabei durch den Landesinnungsverband der
• Aus Sicht der Handwerksbetriebe
Entwicklung, Umsetzung, Bewertung
neuer Kooperationsformen und Dienstleistungen im Gebäudemanagement
• Aus Sicht der Deutschen Telekom AG
Analyse von Marktpotentialen für Teledienste zur Unterstützung von Handwerksbetrieben
• Aus Sicht des
Wirtsch.-Ministeriums
Baden-Württemberg
Unterstützung der
KMU des Elektrohandwerks beim Aufbau neuer Geschäftsfelder; Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit; Sicherung von
Arbeitsplätzen
Was ist
Telekooperation?
Weitere
Informationen
Erwartete Projektergebnisse
Was?
Projektgebundene Zusammenarbeit über
Standort- bzw. Unternehmensgrenzen hinweg
Wie?
Unterstützt durch moderne IuK-Technik, wie Videokonferenzsysteme, Intranet/ Extranet-Technologien, Workflow-Systeme
Dipl.-Wirt.-Ing.
Harald Benz
Fraunhofer IAO
Nobelstr.12
70569 Stuttgart
Tel: (0711) 9702283
E-Mail: Harald.Benz
@iao.fhg.de
Internet:
www.ekop.iao.fhg.
de
Æ Strategische
Geschäftsfeldentwicklung
• Workshopkonzept
für FM-Strategien
• Kunden-, Wettbewerber- und Kompetenzanalyse
Warum systematische Strategieentwicklung?
• Wesentliche Einflußfaktoren: Kunden/ Wettbewerber/ Kompetenzen werden systematisch untersucht und in ihrer Wechselwirkung betrachtet
• Unterschiedliche Meinungen und Einschätzungen werden bei der Entscheidungsfindung
berücksichtigt
• Bewertungs- und Abbruchkriterien können vorab berücksichtigt werden
Fragestellungen bei der strategischen
Geschäftsfeldentwicklung
• Ist GM/FM tatsächlich eine realistische Option für
unser Unternehmen?
• Wie sieht das optimale Dienstleistungsportfolio
für uns aus?
• Wie soll beim Aufbau des Geschäftsfeldes vorgegangen werden?
• Wie binden wir GM/FM in die Gesamtstrategie
unseres Unternehmens ein?
1854 – de 20/99
Æ Kooperationsmanagement
• Konzept für Handwerkskooperationen
• Begleitung beim
Aufbau von Kooperationen
Æ FM-Marketing und
Akquise
• FM-Leistungskatalog
• Checkliste zur überschlagskalkulation
• FM-Marketing-Konzept
Æ Telekooperationsund Fernwirktechnik
• Videoconferencing
• Mobile Bildübertragung
• Digitales Gebäudearchiv via Internet
(»Ekop-Gebäudeakte«)
• Automatische
Störungsleitstelle
und der Zentrale oder mit
den entsprechenden Fachspezialisten dringend erforderlich. Diese Forderung ist deshalb so wichtig, weil damit der Anteil
der Fahrtätigkeit deutlich
reduziert werden kann
und damit mit möglichst
wenig verschiedenen Personen vor Ort auszukommen ist. Die Digitaltechnik bietet heute schon alle Möglichkeiten dafür.
Dabei steht die Übertragung von Bilddaten im
Vordergrund, denn bekanntlich sagt »ein Bild
oft mehr als tausend Worte«.
Dazu
kommt
der
schnelle Zugriff auf elektronische Informationsmaterialien, Auftragsdaten oder Formulare, z, B.
direkt von der Baustelle
aus. Dazu wurden auf der
Messe bereits Lösungmöglichkeiten aus dem
Projekteinsatz gezeigt.
Weitere Berichte über
dieses zukunftsweisende
Propjekt sind vorgesehen,
sobald konkrete Projektergebnisse vorliegen
(RS)
Not-Aus-Abschalteinrichtung an
Reinigungsrechenanlagen
EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-11; VBG 5
FRAGESTELLUNG
In der Unfallverhütungsvorschrift »Kraftbetriebene Arbeitsmittel« (GUV 3.0. § 13, Absatz 4)
ist festgelegt: »Ist nur eine NotBefehlseinrichtung erforderlich,
so kann ihre Aufgabe von Hauptbefehls- oder Befehlseinrichtungen zum Ingangsetzen und Stillsetzen übernommen werden,
wenn diese den Anforderungen
an Not-Befehlseinrichtungen und
ihre Stellteile entsprechen.«
In den Klärwerken sind standardmäßig jeweils in unmittelbarer Nähe der Maschinen Reparaturschalter installiert – so auch bei
den Rechen –, die die Anforderungen an Hauptbefehlseinrichtungen
erfüllen. Zu klären ist die Frage, ob
eine Not-Befehlseinrichtung an den
Rechen ausreichend ist.
B. in Abw., Bayern
ANTWORT
§ 13 Absatz 1 der Unfallverhüngsvorschrift
»Kraftbetriebe
Arbeitsmittel« (VBG 5) fordert
klar und eindeutig;
»Jedes kraftbetriebene
Arbeitsmittel mit gefahrbringenden
Bewegungen muß zur Abwendung oder Minderung einer unmittelbar drohenden oder eintretenden Gefährdung eine oder –
soweit erforderlich – mehrere
Not-Befehlseinrichtungen
haben,...«
Diese Schutzzielanforderung
wird durch Absatz 4 § 13 (VBG 5)
dahingehend konkretisiert, wenn
aufgrund der durchgeführten Gefährdungsbeurteilung nur eine
Not-Befehlseinrichtung erforderlich ist, so kann diese Aufgabe
von Hauptbefehlseinrichtungen
(z. B. Hauptschalter) oder den Befehlseinrichtungen zum Ingangsetzen und Stillsetzen übernommen werden. Voraussetzung
dafür ist, daß die Befehlseinrichtungen den Anforderungen an
Not-Befehlseinrichtungen (Geräte
für das Stillsetzen im Notfall; vergl. EN 60 204-1/VDE 0113 Teil1/
11.1998) genügen.
Direkt davon betroffen sind:
1. das Ausschaltvermögen; Summe aller Betriebsströme plus
Aufnahmestromstärke
des
größten Einzelverbrauchers im
blockierten Zustand
2. Kennzeichnung der Bedienteile ( rot/gelbe Farbgebung)
3. Örtlichkeit/Zugänglichkeit
der Befehlsgeräte
Ist die Schutzzieleinhaltung durch
ein Befehlsgerät nicht gewährleistet, so müssen weitere Sicherheitsmaßnahmen greifen.
Zur Festlegung der notwendigen Anzahl der Befehlsgeräte für
das Stillsetzen im Notfall ist unabdingbar eine vollständige Gefährdungsanalyse/Risikobetrachtung (Gefährdungsbeurteilung)
durchzuführen. Ergibt die Gefährdungsbeurteilung, daß ein
Gefahrenzustand von unterschiedlichen Standorten (z. B. Bedienstand, Wirkbereich sowie
den notwendigen Verkehrs- und
Arbeitsplätzen) eingesehen werden kann, und somit durch
Betätigung der Not-Aus-Einrichtung die erforderliche Abwendung oder Minderung der Gefährdung möglich ist, sind Befehlsgeräte an allen erforderlichen Orten/Bedienplätzen vorzusehen.
Um die Gefährdungsbeurteilung betriebsbezogen (arbeitsplatzbezogen) durchführen zu
können, wird folgende Vorgehensweise empfohlen:
1. Festlegung der Gefährdungsbereiche (Örtlichkeiten);
2. Klärung der Tätigkeiten (Art
und Umfang) und Vorgabe der
notwendigen Mitarbeiterzahl
(Einzel- oder Mehrfacharbeitsplätze);
3. Ist/sind der/die jeweilige(n) Gefährdungsbereich(e) von allen
Mitarbeitern einsehbar;
4. Unterweisung der Mitarbeiter;
5. Prüfen, ob Außenstehende die
Gefährdung erkennen können;
6. Prüfen, ob die Möglichkeit besteht, daß der gefährdete Mitarbeiter selbst durch Betätigen
einer Befehlseinrichtung den
gefahrbringenden Zustand abwenden kann.
Ergibt die Gefährdungsbeurteilung (für jeden Arbeitsplatz),
daß nur eine Not-Aus-Befehlseinrichtung notwendig wird, so kann
– wie von Ihnen aufgezeigt – ein
Reparaturschalter diese Funktion
übernehmen.
Liegt ein Einzelarbeitsplatz
vor, z. B. für Kontroll- oder Reinigunsarbeiten an räumlich ausgedehnten Anlagen, so ist ein NotAus-Befehlsgerät in unmittelbarer Nähe der Antriebseinheit oder
der Schaltanlage nicht ausreichend. Es muß sichergestellt sein,
daß während der üblichen Arbeitsschritte/Arbeitsverfahren
das Befehlsgerät vom betroffenen
Mitarbeiter auch erreicht und somit betätigt werden kann (z. B.
durch ortsveränderliche Befehlsgeräte, die der Mitarbeiter ortsungebunden einsetzen kann).
Eine verbindliche Aussage, ob
eine Befehlseinrichtung für das
Stillsetzen im Notfall hinreichend
ist, kann nur unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und der vorgesehenen Tätigkeiten (Arbeitsumfang, Mitarbeiterzahl) getroffen werden. Aus
allgemeiner
sicherheitstechnischer Sicht muß eingeschätzt
werden, daß nur eine Befehlseinrichtung (NOT-AUS) an einer Rechenanlage nicht ausreichend
ist.
D. Seibel
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser
schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten
des Elektrohandwerks, der Industrie
oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern
schnellstmöglich von der Redaktion
übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich
das Einverständnis des Absenders zu
einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt.
Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum
jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen
Meinungen, z.B. des ZVEH oder der
DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Redaktion »de«,
Abt. Praxisprobleme,
Postfach 19 07 37,
80607 München,
Telefax (089) 12607-111
de 22/99 – 1855
Schutztrennung bei Speisung
mehrerer Verbrauchsmittel
DIN VDE 0100 Teil 410:1997-01; DIN VDE 0100 Teil 200:1998-06;
DIN VDE 0100 Teil 510:1997-01; DIN EN 60742 (VDE 0551):1995-09
FRAGESTELLUNG
Eine Fernmeldefirma hat im
Auftrag ihres Kunden eine Fernmeldeanlage installiert. Im Zuge
dieser Arbeiten wurde auch gleich
die Niederspannungsseite mitinstalliert. Nach Fertigstellung der
Gesamtanlage verlangt der Auftraggeber nun von der Fernmeldefirma eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, daß die Niederspannungsinstallation nach den
Regeln der Technik (z. B. VDE und
VBG 4) errichtet worden ist. Ich
wurde nun von der Firma gebeten, die Anlage abzunehmen, da
die Fernmeldefirma keine Eintragung beim EVU besitzt. Nach einer Vorbesichtigung bekam ich
doch meine Zweifel, der Anlage
eine Abnahmebescheinigung zu
erteilen.
Die Netzeinspeisung für die
Fernmeldeanlage zeigt Bild 1. Es
wurde ein TT-Netz installiert –
gespeist von einem Trenntrafo
(ohne Sicherheitszeichen) – mit
zwei festmontierten Verbrauchern
im Abstand von 34 m. Die Zuleitung zu diesen beiden Verbrauchern wurde mit einer NYM-Leitung 3 · 1,5 mm2 – I hergestellt
und der Schutzleiter beidseitig
abgeschnitten.
Da die NYM-Leitung ein Betriebsmittel mit Schutzleiter ist, so
müßte doch dieser in die Schutzmaßnahme einbezogen und mitangeschlossen werden. In den VDEUnterlagen sind keine Aussagen
darüber zu finden, wie mit einem
nicht angeschlossenen Schutzleiter zu verfahren ist. Deshalb bin
ich der Meinung, daß zu den Geräten eine NYM-Leitung 2 · 1,5 mm2
– O verlegt werden muß, um die
Abnahme der Anlage nach den Regeln der Technik zu erteilen.
W. N., Berlin
ANTWORT
In der in der Anfrage beschriebenen Anlage (Bild 1) wird der
Schutz gegen elektrischen Schlag
offenbar durch die Maßnahme
1856 – de 22/99
»Schutztrennung mit mehreren
Verbrauchsmitteln« sichergestellt.
Die Anforderungen dafür enthält
der Abschnitt 413.5 – insbesondere
413.5.3 – der DIN VDE 0100 Teil
410:1997-01. Hierin ist festgelegt:
»413.5.3 Wenn Vorkehrungen
getroffen sind, um den Stromkreis mit Schutztrennung vor
durch ungeerdete isolierte Potentialausgleichsleiter zu verbinden.
Solche Leiter dürfen nicht mit den
Schutzleitern oder Körpern von
Betriebsmitteln anderer Stromkreise oder mit fremden leitfähigen Teilen verbunden werden.
ANMERKUNG: Wenn in Stromkreisen mit Schutztrennung Körper entweder zufällig oder absichtlich mit Körpern anderer
Stromkreise in Berührung kommen können, hängt der Schutz
gegen elektrischen Schlag nicht
mehr allein von der Schutzmaßnahme Schutztrennung ab, sondern auch von der Schutzmaßnahme, in die die letztgenannten
Körper einbezogen sind.
Bild 1: Skizze zur Anfrage
Bild 2: Schutz durch Schutztrennung mit ungeerdetem Potentialausgleich und mehreren Verbrauchsmitteln an einem Trenntransformator
Schäden und Isolationsfehlern zu
schützen und alle Anforderungen
von 413.5.3.1 bis 413.5.3.4 erfüllt
sind, darf eine einzelne Stromquelle nach 413.5.1.1 mehr als
ein Betriebsmittel (gemeint sind
offenbar Verbrauchsmittel) versorgen.
413.5.3.1 Die Körper der Betriebsmittel (Verbrauchsmittel)
eines Stromkreises mit Schutztrennung sind untereinander
413.5.3.2 Alle Steckdosen sind
mit Schutzkontakten auszustatten, die mit dem Potentialausgleichssystem nach 413.5.3.1 zu
verbinden sind.
413.5.3.3
Alle
flexiblen
Anschlußleitungen,
ausgenommen für Betriebsmittel der
Schutzklasse II, müssen einen
Schutzleiter enthalten, der als Potentialausgleichsleiter anzuwenden ist.
413.5.3.4 Es muß sichergestellt
werden, daß beim Auftreten von
zwei Fehlern, die zwei Körper von
Betriebsmitteln (Verbrauchsmitteln) betreffen, die von Leitern unterschiedlicher Polarität versorgt
werden, eine Schutzeinrichtung
die Abschaltung der Stromversorgung innerhalb der in Tabelle 41A
angegebenen Zeit bewirkt.«
Der Trenntransformator muß
den Anforderungen der DIN EN
60742 (VDE 0551):1995-09 entsprechen.
Wie die DIN-VDE-Anforderungen hinsichtlich des »Schutzes
durch Schutztrennung mit ungeerdetem Potentialausgleich und
mehreren
Verbrauchsmitteln«
umgesetzt werden können, zeigt
beispielhaft das Bild 2. Danach
muß in der in der Anfrage beschriebenen Anlage ein ungeerdeter isolierter Potentialausgleich
nachgerüstet werden, der die
Körper der Verbrauchsmittel miteinander verbindet. Auch hier gilt
wie im TN-System die Anforderung:
ZS £
U0
,
Ia
wobei für ZS die Leitungslängen
und deren Widerstände von den
beiden Verbrauchsmitteln, die die
ungünstigste Konfiguration ergeben, berücksichtigt werden müssen. Für U0 ist die Nennwechselspannung und für Ia der Strom, der
das automatische Abschalten der
Schutzeinrichtung gemäß DIN VDE
0100 Teil 410:1997-01 sicherstellt,
einzusetzen.
Bei zwei gleichzeitigen Körperschlüssen muß eine Abschaltung
wie bei »Schutzmaßnahmen mit
automatischer Abschaltung« ausgelöst werden. Damit rückt die
Schutztrennung »in die Nähe«
der Schutzmaßnahmen im IT-System. Es bestehen aber einige wesentliche Unterschiede:
• Die Anforderungen an die
Stromquelle für Schutztrennung
sind höherwertig.
• Der
Potentialausgleichsleiter
darf bei Anwendung der Schutztrennung mit mehreren Verbrauchsmitteln nicht geerdet
werden. Dadurch wird eine Unabhängigkeit von Erdern und
anderen Schutzmaßnahmen erreicht.
• Alle Körper, die von einer
Stromquelle versorgt werden,
müssen mit einem erdfreien Potentialausgleichsleiter verbunden sein.
In der Anfrage wird ausgeführt:
»Es wurde ein TT-Netz installiert,
gespeist von einem Trenntrafo...«
Da durch diese Formulierung
Mißverständnisse ausgelöst werden können, sei klargestellt, daß
der
»Schutztrennungsstromkreis« keinesfalls einem TT-System entspricht. Das TT-System
erfordert einen Betriebserder RB
und einen Anlagenerder RA. Bei
der »Schutztrennung« gibt es
aber weder einen »RB« noch einen »RA«. Die Schutzmaßnahme
»Schutztrennung« zeichnet sich –
wie bereits zuvor ausgeführt – dadurch aus, daß sie unabhängig
von Erdern ist.
Das Bild 2 gibt zu erkennen,
daß eine Verbindung der Körper
der Verbrauchsmittel im »Schutztrennungsstromkreis« mit dem
Schutzleiter (PE) des speisenden
Netzes nicht zulässig ist. Der
Metalltrennwände
in den Potentialausgleich?
DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil 200):1998-06
FRAGESTELLUNG
In größeren Wohngebäuden
(Mehrfamilienhäuser, Eigentumswohnanlagen etc.) werden heute
für die Abtrennung der Kellerabteile der Wohnungsinhaber Lochblechwände erstellt.
Jedes Abteil hat von dem im
Zählerraum installierten Wohnungszähler eine eigene Strom-
kreiszuleitung für die Beleuchtung und 1 Steckdose. Die Leuchte, Schalter und Steckdose sind in
der Regel auf der Innenseite der
Abteile auf die Lochblechwand installiert (TN-Anschluß mit LSSchalter).
Erfahrungsgemäß werden von
den Nutzern in diesen Abteilen
nicht nur typische Hausgeräte wie
Tiefkühltruhen etc. aufgestellt, son-
GRÜN-GELB-gekennzeichnete
Leiter im »Schutztrennungsstromkreis« kann aber – vorausgesetzt er erfüllt die zuvor angeführte Anforderung ZS ² U0/Ia –
als erdfreier Potentialausgleichsleiter genutzt werden.
Streng formal nach den Anforderungen der Normen der Reihe
DIN VDE 0100 beurteilt, darf der
GRÜN-GELB-gekennzeichnete
Leiter nicht ungenutzt in der
NYM-Leitung verbleiben, wenn er
dadurch zu einem sogenannten
»fremden leitfähigen Teil« wird.
Nach DIN VDE 0100 Teil 200 ist
ein »fremdes leitfähiges Teil« ein
leitfähiges Teil, das nicht zur
elektrischen Anlage gehört, aber
ein elektrisches Potential einschließlich des Erdpotentials einführen kann. Fremde leitfähige
Teile dürfen aber nicht GRÜNGELB gekennzeichnet sein. Nach
DIN VDE 0100 Teil 510:1997-01
muß die Zwei-Farben-Kombination GRÜN-GELB zur Kennzeichnung des Schutzleiters verwendet
werden; sie darf für keinen anderen Leiter – und schon erst recht
nicht für »fremde leitfähige Teile« – verwendet werden. Der Vollständigkeit wegen: Auch Potentialausgleichsleiter sind nach DIN
VDE 0100 Teil 200:1998-06
Schutzleiter.
Weitergehende Informationen
zu dem Themenkomplex »Schutz
durch Schutztrennung« enthält
der Band 140 der VDE-Schriftenreihe – zu beziehen beim VDEVerlag,
Bismarckstraße
33,
10625 Berlin.
H. Nienhaus
dern über Mehrfachverteiler auch
andere Verbrauchseinrichtungen
von recht unterschiedlicher Qualität und Nutzung.
Die Frage steht an, ob die relativ großflächigen Blechwände mit
in den Potentialausgleich des Gebäudes einzubeziehen sind. Nach
DIN VDE 0100 ergibt sich für Sonderfälle dieser Art keine eindeutige Antwort, was zwangsläufig
wiederum zu Meinungsunterschieden zwischen den Eigentümern, Bauherrn, Verwaltung,
Elektroinstallateur und Anlagenprüfern führt, insbesondere dann,
wenn Nachforderungen an die
Elektrofirma anstehen.
Wenn eine leitfähige Standfläche in den Potentialausgleich
de 22/99 – 1857
einzubeziehen ist, so trifft dies
m. E. genauso für großflächige
seitliche Metallflächen zu!
Wenngleich für einen Spezialfall wie hier nach DIN VDE 0100
keine zwingende Notwendigkeit
zu erkennen ist, so hat für mich –
als Anlagenprüfer – jede (zusätzliche) Schutzmaßnahme – als
Prophylaxe – zur Erzielung einer
optimalen Sicherheit Priorität,
zumal auch die Gefahr einer
Spannungsverschleppung
aus
den elektrischen Anlagen der anderen Abteile gegeben ist.
Man kann bei Fällen dieser
Art »heute« verschiedene Meinungen mit entsprechender Argumentation vertreten.
Wenn aber einmal ein Personenschaden auftreten sollte, so
hat sicherlich der Staatsanwalt
nur eine Meinung.
Nicht nur für mich, sondern
auch für die fachkundige Leserschaft wäre eine Stellungnahme
aus »berufenen Munde« hilfreich.
G.H., Bayern
ANTWORT
Aus Ihrer Anfrage entnehme
ich, daß in dem Mehrfamilienhaus ein großer Kellerraum mit-
tels Lochblechwänden in entsprechend kleine, den einzelnen
Wohnungen zugeordnete Mieterkeller geteilt wird. Die Wände
werden also untereinander verschraubt und an der gemauerten
oder betonierten Wand befestigt.
Eine Verbindung in andere Räume besteht somit nicht.
Eine Spannung oder ein Potential kann also über die Metallkonstruktion nicht aus einem anderen Raum eingeführt werden.
In DIN VDE 0100-200:1998-06
wird der Begriff »fremdes leitfähiges Teil« erläutert. Danach
ist es ein Teil, das nicht zur elektrischen Anlage gehört, das jedoch ein elektrisches Potential
einschließlich des Erdpotentials
einführen kann.
Eine Spannung oder ein Potential kann also nur von den im
Raum installierten Betriebsmitteln her kommen. Das bedeutet,
daß gewisse Anforderungen an
die Elektro-Installation und die
Betriebsmittel selbst gestellt werden müssen. Bei brennbaren
Wänden müssen z. B. flammwidrige Bodenplatten zwischen
Schalter/Steckdose und Wand
eingebaut werden.
Bei der Installation auf Lochblechwänden sollten Schaltgeräte und Steckdosen mit geschlos-
Brummgeräusche an typgeprüften NiederspannungsSchaltgerätekombinationen
DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500)
FRAGESTELLUNG
Als ein mittelständisches Unternehmen im Raum Ulm beschäftigen wir uns seit über 25
Jahren mit dem Bau von Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen und Installationsverteiler-Systemen zur Energieverteilung mit einem Nennstrom von
bis zu 5000 A.
Für das Bauvorhaben eines
Verwaltungszentrums wurde von
uns eine 52feldrige Niederspannungs-Hauptverteilung mit einem Nennstrom von 4000 A gefertigt und geliefert. Es handelte
sich bei dieser Anlage um eine
typgeprüfte Schaltgerätekombi-
1858 – de 22/99
nation nach DIN VDE 0660 Teil
500, wie sie ursprünglich im LV
ausgeschrieben wurde.
Nach der Inbetriebnahme
stellte der Betreiber schon bei einer Stromstärke von ca. 1000 A
außergewöhnlich starke Brummgeräusche in der gesamten Anlage fest.
Aufgrund dieser Tatsache bemängelte der Betreiber bei der
späteren Abnahme den Gesamtaufbau und die Anordnung
der Sammelschienen in der
Schaltgerätekombination, da dies
seiner Meinung nach die Ursache
für diese Brummgeräusche war.
Da es sich bei dieser Schaltgeräte-Kombination um typgeprüfte
senem Boden eingesetzt werden,
damit keine Spannung auf die
Wände übertragen wird. Feuchtraum-Schalter und -Steckdosen
entsprechen der Schutzart IP 44,
sind an der Montageseite geschlossen und verhindern somit
eine
Spannungsverschleppung
auf die Montagefläche. Genauso
sollten auch die Leuchten beschaffen sein. Somit ist gewährleistet, daß bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Gefahr von den elektrischen Betriebsmitteln ausgeht.
DIN VDE 0100 ist eine Errichternorm für elektrische Anlagen
von Gebäuden, befaßt sich also
nur mit der »Festinstallation«.
Steckbare Mehrfachverteiler und
steckerfertige Geräte allgemein,
sind vom Laien eigenverantwortlich einsetzbar und fallen nicht
unter die Errichternorm. Selbstverständlich können Sie in Ihrem
eigenen Ermessen immer eine
zusätzliche
Schutzmaßnahme
vorsehen. In dem vorliegenden
Fall ist das Einbeziehen der
Lochblechwände in den Potentialausgleich bei normgerechter
Installation jedoch nicht erforderlich.
G. Schimmelfennig
Systemkomponenten handelte,
konnten wir diese Meinung nicht
teilen. Deshalb teilten wir unserem Kunden mit, daß unserer
Meinung nach Oberschwingungen im Netz oder die sehr starke
Häufung der im Doppelboden
verlegten Zu- und Ableitungen
die Ursache für diese Erscheinung wären. Es wurde nun vom
Betreiber der Anlage eine Netzmessung veranlaßt, wobei hier
nur eine Messung der Oberschwingungen in der Spannung
durchgeführt wurde, welche
auch nicht übermäßig hoch waren. Auf eine Messung der Oberschwingungen im Strom wurde
hier vollkommen verzichtet und
nur die Schlußfolgerung gezogen, daß eine Messung der Oberschwingung im Strom auch zu
keinem anderen Ergebnis führen
würde.
Um die Ursache letztendlich
in den Griff zu bekommen, wurde
von unserem Unternehmen daraufhin ein unabhängiges akkreditiertes Prüfinstitut beauftragt,
nochmals eine Netzanalyse und
eine Prüfung an einem baugleichen Anlagen-Muster durchzuführen.
Hierbei wurden durch den
Gutachter, anders als bei der
durch den Betreiber durchgeführten Netzmessung, sehr hohe
Oberschwingungsanteile
im
Strom festgestellt, die zu einer
sehr starken Belastung des Netzes führten.
Aufgrund dieser Ergebnisse
wurde immer klarer, daß die Ursache für die Brummgeräusche
dieser Anlage auf Oberschwingungen und Verunreinigungen
des Netzes vor Ort zurückzuführen waren.
Denn auch die Überprüfung
der baugleichen Musteranlage
im Prüffeld unter Nennbedingungen, daß heißt bei 4000 A
Nennstrom, führte zu keiner negativen Aussage über den mechanischen Aufbau der Anlage
bzw. über die Anordnung des
Sammelschienensystems.
Vor Ort war auch eine bauseitige Fremd-Kompensationsanlage vorhanden, von der noch
stärkere Brummgeräusche ausgingen. Im Zusammenhang mit
der Netzanalyse wurde durch
den Gutachter eine falsche Dimensionierung und Verdrosselung dieser Kompensationsanlage bemängelt, durch welche die
Oberschwingungen noch verstärkt wurden. Bei ausgeschalteter Kompensationsanlage und
bei einer verhältnismäßig geringen Belastung von nur 30 % für
die Schaltanlage waren die
Geräusche, die durch die
Schaltfelder erzeugt wurden,
nicht unzulässig hoch. Vergleichsweise wurden im Prüffeld
der Belastungsstrom bis auf den
Nennstrom von 4000 A erhöht.
Es zeigte sich, daß die Geräusche mit der Stromerhöhung zunahmen, jedoch nicht ungewöhnlich hohe Werte erreichten.
Die Tatsache, daß beim Betrieb
der Kompensationsanlage eine
erhebliche Vergrößerung des
Oberschwingungsgehalts
im
Strom auftritt, wurde als Mangel der Projektierung der Blindstromkompensationsfelder für
die vorliegenden Netzkonfigurationen angesehen.
Es wäre nun die Frage zu
klären, inwieweit die einschlägige DIN-Norm hierüber eine
Aussage trifft, wie hoch die
Geräuschentwicklung an einer
Schaltgerätekombination sein
darf und inwieweit der Hersteller vom Betreiber oder ausführenden Planungsbüro über
die zu erwartenden Oberschwingungswerte informiert werden
muß.
E.Sch. in Fa. L., Bayern
ANTWORT
Leider ist es dem Unterzeichner dieser Anwort nicht möglich
in einer Ferndiagnose zu diesem
Problem Stellung zu nehmen.
Grundsätzlich gilt, daß bei allen Schaltanlagen, auch ohne
Oberschwingungen, mit zunehmenden Strömen mehr oder weniger Brummgeräusche auftreten. Diese Brummgeräusche
werden natürlich durch Oberschwingungen, wie in der Anfrage beschrieben, noch verstärkt.
Es sollte jedoch nicht außer
acht gelassen werden, daß bei
hohen Nennströmen die Geräusche auch durch nicht ordnungsgemäß befestigte Bleche
hervorgerufen werden können,
bzw. daß zwei dicht nebeneinander liegende Bleche, z. B.
zwei Seitenwände, entsprechende Geräusche hervorrufen können. Aber wie bereits erwähnt,
kann hierzu keine definitive
Aussage gemacht werden.
Verringert werden können
Probleme, die bei größeren
Nennstrombereichen (mehrere
tausend Ampere) auftreten,
durch Verwendung nichtmagnetischer Werkstoffe. Eine entsprechende Forderung gibt es
aber in DIN EN 60439-1 (VDE
0660 Teil 500): 1994-04 nicht.
Allenfalls aus Abschnitt 7.1.1
läßt sich indirekt eine solche
Forderung ableiten, da dort gefordert wird, daß die verwendeten Werkstoffe den üblichen mechanischen, elektrischen und
thermischen Beanspruchungen
standhalten müssen.
Zu den Fragen:
In der für NiederspannungsSchaltgerätekombinationen relevanten Norm DIN EN 60439-1
(VDE 0660 Teil 500) gibt es bezüglich zulässiger Geräuschentwicklung keine Festlegungen,
da in VDE-Bestimmungen in erster Linie Sicherheitsanforderungen enthalten sind.
Lediglich für Arbeitsplätze
gibt es allgemeine Aussagen zur
zulässigen Geräuschentwicklung.
Grenzwerte für Geräuschentwicklungen an Arbeitsplätzen
können der Arbeitsstättenrichtlinie entnommen werden.
Bezüglich der Oberschwingungen gilt, daß für Europa in
DIN EN 50160:1995-10 auch
hierzu entsprechende Grenzwerte festgelegt sind, d. h. in
dieser Norm ist festgelegt, wie
die Versorgungsspannung in der
öffentlichen Stromversorgung
aussehen darf, bzw. mit welcher
Qualität der Versorgungsspannung der Hersteller einer
Schaltgerätekombination rechnen muß und ggf. die Schaltgerätekombination dafür herstellen muß. Werden die darin
enthaltenen Grenzwerte für die
Stromversorgung der Schaltgerätekombination überschritten, bedarf es unbedingt einer
Vereinbarung zwischen Hersteller und Betreiber. Allerdings
können nicht beliebig abweichende Vereinbarungen getroffen werden, da z. B. nach dem
EMV-Gesetz bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden dürfen.
Anmerkung: Nach Meinung
des Unterzeichners dieser Antwort dürfte es kaum möglich
sein, eine Schaltgerätekombination herzustellen, die bei einer
Versorgungsspannung funktioniert, wie sie in EN 50160 beschrieben ist.
W. Hörmann
Zur Beachtung!
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von
DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese
wiedergegeben mit Erlaubnis
des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden
der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten
Ausgabedatum, die bei der
VDE-Verlag GmbH, Berlin,
und der Beuth Verlag GmbH,
Berlin, erhältlich sind.
Die Redaktion
de 22/99 – 1859
Kabelverlegung im Erdreich
DIN VDE 0100 Teil 520
FRAGESTELLUNG
Bei Umbauarbeiten im Garten
eines Kunden, legten wir ein Erdkabel (NYY 5 x 1,5 mm2) für
Außensteckdosen. Das KAbel wurde in eine Tiefe von ca. 60 cm verlegt. Da der Boden stark verdichtet war, gab es große Probleme
beim Aushub und die Arbeiten
dauerten dementsprechend lange.
Hierüber war der Kunde sehr
ungehalten, da ihm Lanfschaftsgärtner gesagt hatten, sie würden
das Kabel immer direkt unter der
Grasnarbe verlegen, und es würden hierbei (Verständlicherweise)
geringere Kosten entstehen.
Wir wollten den Kunden aufklären, daß es Vorschriften gibt,
in denen die Verlegetiefe vorgeschrieben ist. Um dies zu verdeutlichen, wollten wir die VDE-Vorschriften heranziehen.
Nun mußten wir aber feststellen, daß in der neuen Fassung der
DIN VDE 0100 Teil 520 (Gültigkeit
ab 1.1.1996) keine Verlegetiefen
mehr vorhanden (bzw. vorgeschrieben) ist. Die Verlegetiefe
fanden wir nur in der alten DIN
VDE 0100 Teil 520, gültig ab
1.11.1985.
• Wo können wir Angaben über
die Verlegetiefe erhalten? Oder
ist es mittlerweile wirklich erlaubt, Kabel unter der Grasnarbe zu verlegen?
• Wie ist die Aufteilung der Verantwortung, wenn wir ein Kabel
anschließen, welches eine andere Firma verlegt hat, wenn von
uns ein Prüfprotokoll erstellt
worden ist?
• Darf ein KAbel, von dem nicht
bekannt ist, wie es verlegt ist,
überhaupt durch eine Elektrofachkraft angeschlossen werden
(Prüfprorokoll vorhanden).
Ch.F., Niedersachsen
ANTWORT
Bei jeder Auftragsvergabe
möchte der Auftraggeber möglichst dem kostengünstigsten Angebot den Zuschlag erteilen. Voraussetzung dabei aber ist, daß
das kostengünstigste Angebot in
seiner Leistung nicht gemindert
ist. Im vorliegenden Fall würde –
1860 – de 22/99
unabhängig davon, daß ein Landschaftsgärtner solche Arbeiten in
Eigenregie nicht durchführen
darf – die Kostenreduzierung zu
Lasten der Sicherheit gehen.
Doch nun zum eigentlichen
Problem. In der Tat gibt es in der
aktuellen
DIN
VDE
0100520:1996-01 keine spezifizierten
Aussagen mehr über das Verlegen von Kabeln in Erde. Diese
Aussage ist wie so viele andere
wichtige Aussagen für die tägliche Installationspraxis im Rahmen der Harmonisierungsarbeiten verlorengegangen.
Mehr und mehr sind sich die
Fachleute aber einig darüber,
sich weiterhin an den alten Aussagen der DIN VDE 0100520:1985-11 zu orientieren. Es
sind Bestrebungen im Gange, diese verlorengegangenen Aussagen
wieder in das Normenwerk einzubringen.
Im konkreten Fall bedeutet das
Nichtvorhandensein
konkreter
Vorgaben in DIN VDE 0100-520
aber nicht, daß nun alles erlaubt
ist, z. B. das Verlegen von Kabeln
direkt unter der Grasnarbe. Die
Devise »Alles was nicht direkt
verboten ist, ist erlaubt«, gilt
auch hier nicht.
So macht die aktuelle DIN VDE
0100-520:1996-01 durchaus auch
Aussagen zum Verlegen von Kabeln und Leitungen und deren
Schutz vor mechanischer Beschädigung. Nach Abschnitt 522.6
müssen Kabel- und Leitungsanlagen – darunter fällt auch das einzeln verlegte Kabel im Erdreich
gegen übermäßige mechanische
Beanspruchungen geschützt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Beschädigungen können
im vorliegenden Fall z. B. entstehen durch Schlag, Druck, Eindringen von spitzen oder scharfen
Gegenständen in Mantel und Isolierung. Nur zur konkreten Umsetzung macht DIN VDE 0100520:1996-01 keine Aussage mehr.
In Ermangelung konkreter Aussagen zu den erforderlichen Verlegetiefen, die eine mechanische
Beschädigung ausschließen, ist
nun der Fachmann gefordert, die
Wahl der richtigen Ausführung zu
treffen.
Wie zuvor erwähnt, können hier
die alten Vorgaben der DIN VDE
0100-520:1985-11 als Maßstab
dienen. Danach sollen unmittelbar in Erde verlegte Kabel mindestens 0,6 m, unter Fahrbahnen
von Straßen jedoch mindestens
0,8 m unter der Erdodberfläche
verlegt werden. Diese Werte sind
übrigens in der Fachliteratur bestätigt und von der Fachwelt anerkannt.
Würde die Frage zur Aufteilung der Verantwortung lauten,
ob ein defektes, von einer anderen Firma verlegtes Kabel durch
die Elektrofachkraft angeschlossen werden darf, wird man dieses
wegen des vorhandenen Mangels
selbstverständlich verneinen. Nicht
anders ist im vorliegenden Fall zu
entscheiden. Erfolgt der Anschluß
dennoch, trägt die Elektrofachkraft die Verantwortung dafür,
denn auch hier liegt ein Mangel
vor. Nur dieser Mangel ist mitunter im Nachhinein durch die
anschließende Elektrofachkraft
schwer zu erkennen.
Die Antwort auf die letzte Frag
ist damit eigentlich schon vorgegeben. Bei ordnungsgemäßer Verlegung lautet sie ja, bei nicht ordnungsgemäßer Verlegung (zu geringe Verlegetiefe) lautet sie nein.
Ist die Art der Verlegung nicht bekannt, aber dennoch das Kabel
angeschlossen. so liegen Risiko
und Verantwortung bei der Elektrofachkraft.
D. Vogt
de-Spezials
»PRAXISHILFEN 2«
»PRAXISHILFEN 3«
neu
Die Sonderhefte enthalten jeweils
ca. 160 interessante Praxisprobleme aus den »de«-Jahrgängen 1995
und 1996 bzw. 1997 und 1998 sowie
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GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
Neue Märkte durch funkgesteuerte Hauskomfort-Systeme
ANDREAS STÖCKLHUBER Betrachtet man die Entwicklung des
Fotos: Vaillant
Wohnungsbaus in Deutschland, so zeigt sich, daß künftig
der Modernisierungsmarkt gegenüber dem Neubaugeschäft deutlich an Bedeutung zunehmen wird. Gebäudeautomatisierung ohne Leitungsverlegung mit funkgesteuerten
Systemen bietet gute Chancen – es bedeutet Renovierung
ohne Lärm und Schmutz.
Komfort mit geringem
Aufwand
Hauskomfort-Systeme steuern
die Heizkörper- und Fußbodenheizung, Jalousien und Rolladen,
Innen- und Außenbeleuchtungen
und separate Steckerschaltmodule. Darüber kann man weitere
Geräte in das Funksystem mit
einbeziehen, wie z. B. eine Kaffeemaschine.
Abhängig vom Hersteller sind
ältere Systeme nur für eine Steuerungsaufgabe wie z. B. die Lichtsteuerung ausgeDas Funksignal deckt legt und müssen bei
anderen Nutauch nicht benachbarte einer
zung oft grundleRäume eines Zweifami- gend
modifiziert
lienhauses zwischen oder sogar ausgeden einzelnen Etagen tauscht werden. Moderne Systeme decproblemlos ab. ken jedoch vollständig den ganzen Bereich der Steuerungsaufgaben ab.
Im Mittelpunkt des modernen
Hauskomfort-Systems »Vaitronic«
von Vaillant steht eine Zentrale,
an die je nach Anwendung die gewünschte Anzahl von Komponenten ohne zusätzlichen Aufwand
angeschlossen werden kann.
Die Neuinstallation oder der
nachträgliche Einbau eines Hauskomfort-Systems ist in der Praxis
mit geringem Aufwand möglich.
Durch die Funksteuerung sind hier
keine weiteren Anschlußkabel erforderlich. Die einzelnen Komponenten lassen sich an einer beliebigen Stelle montieren. Das Funksignal deckt auch nicht benachbarte Räume eines Zweifamilienhauses zwischen den einzelnen
Etagen problemlos ab.
Um zum Beispiel eine funkgesteuerte Heizungsregelung zu instalAndreas Stöcklhuber, Redaktion de
1862 – de 22/99
lieren, benötigt man eine Zentrale
und die entsprechende Anzahl der
gewünschten Heizkörperregler.
Bei einer Neuinstallation ist die
Preisdifferenz zwischen den funkgesteuerten und den normalen
Heizkörperreglern sehr gering.
Im Falle der Nachrüstung einer
normalen Heizungsregelung könnten die alten Heizkörperregler
auch nach und nach ausgetauscht
werden. Der alte Heizkörperregler
wird einfach abgeschraubt und
der neue aufgesetzt. Der Einstieg
in diese neue Technik wird von
den Anbietern mit kostengünstigen Paketlösungen erleichtert. Je
nach Wunsch und Anforderung
kann diese Grundausrüstung dann
nachträglich problemlos erweitert werden.
Heizungssteuerung auf
Knopfdruck
Die neueste Gerätegeneration,
wie z. B. das System »Vaitronic«
von Vaillant, kann Heizungen,
Bild 1: Die Zentrale
des Systems »Vaitronic«: Von hier aus
kann man auf alle Funktionen zugreifen
Jalousien und Rolladen, Innen- und
Außenbeleuchtungen und separate Steckerschaltmodule über eine
einzige Zentrale (Bild 1) steuern.
Für die unterschiedlichen Einstellungen hat man die Wahl zwischen den frei einstellbaren Programmen »Aufwachen«, »Gehen«,
»Kommen«, »Abend«, »Party« und
»Urlaub«. Jede der sechs Funktionen kann programmiert und
individuell auf die Bedürfnisse
des Nutzers eingestellt werden.
Bei der Heizungssteuerung werden per Funksignal einzelne Heizkörperregler oder auch Etagenregler von Fußbodenheizungen
gesteuert. Die unterschiedlichen
Programmfunktionen steuern alle
oder auch nur ausgewählte Heizkörper per Knopfdruck an der
Zentrale.
So senkt z. B. die Gehen-Funktion alle Heizkörper unabhängig
von dem am Heizkörperregler eingestellten Wert auf eine bestimmte
Temperatur ab. Bei erneutem Betreten des Hauses kann man per
»Vaitronic« auf einen Blick
Funkgesteuerte Hauskomfort-Systeme haben ein großes Einsatzgebiet, sind ohne großen Aufwand zu installieren und sehr leicht zu bedienen. Ob die Heizungs-, Licht- und Rolladensteuerung oder einzelne
Schaltmodule bereits bei der Planung von neuen Installationen berücksichtigt oder später nachgerüstet werden, bedeutet keinen großen Unterschied. Durch den geringen Installationsaufwand (wegen der Funktechnik) empfiehlt sich der Einsatz dieser Systeme auch bei älteren Häusern und Wohnungen. Außerdem spart der Bewohner bei der Nutzung
von Heizungs- und Lichtsteuerungen auch noch Zeit und Geld.
Der Vorteil des Vaitronic-Systems ist der hohe Komfort: einmal auf
die individuellen Wünsche eingestellt, läßt sich das gewünschte Programm einfach per Knopfdruck starten. Zusätzlich bietet das System eine hohe Effektivität bei der sinnvollen wirtschaftlichen Nutzung der
Haustechnik, einen passiven Einbruchschutz und die problemlose Erweiterung der Anlage.
Über die Zentrale kann man je nach Wunsch nur einzelne Regler
oder auch das komplette System mit allen möglichen Komponenten per
Funk steuern.
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HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
Knopfdruck mit der KommenFunktion die entsprechenden
Heizkörper gemeinsam wieder
auf die gewünschte Temperatur
hochregeln. Welche Heizkörper
per Funk von der jeweiligen
Programmfunktion gesteuert
werden, ist frei wählbar.
Die einmal gewählten Vorgaben kann man zu jeder Zeit
manuell an den einzelnen Heizkörpern verändern. Um z. B.
die Raumtemperatur im Wohnzimmer über den eingestellten
Sollwert zu erhöhen, stellt man
wie gewohnt an dem jeweiligen Heizkörperregler die gewünschte Temperatur ein. Mit
dem nächsten automatischen
Schaltzeitpunkt der Zentrale,
wie z. B. der Nachtabsenkung,
wird die Regelung wieder auf
die im System eingestellten
Werte korrigiert.
Ein an dem jeweiligen Heizkörper installierter elektronischer Heizkostenverteiler meldet die Heizkosten an die Zentrale. Mit dem Vaitronic-System
können bis 16 unterschiedliche
Adressen für Heizkörperregler
und 16 Adressen für Heizkostenverteiler per Funksignal
angesprochen werden (Bild 2).
Lichtsteuerung ist
integriert
Für das funkgesteuerte Schalten und Dimmen von Lichtquellen, wie z. B. Glühlampen
und Halogenlampen, sind Lichtschaltmodule erforderlich. Damit lassen sich per Funksignal
von der Zentrale aus 32 unterschiedliche Lampen ansteuern.
Jedes Lichtschaltmodul kann
bis zu einer Schaltleistung von
300 W auch mehrere Lampen
gleichzeitig schalten.
Die Lichtschaltmodule werden
dabei in die vorhandene Elektroinstallation integriert. Die
relativ kleinen und optisch unauffälligen Lichtschaltmodule
können direkt über einer Abzweigdose montiert werden.
Bei einem Funksignal aus der
Zentrale wird über das Lichtschaltmodul die zugeordnete
Lampe zu der eingestellten Zeit
ein- bzw. ausgeschaltet oder
gedimmt. Auch die Steuerung
von Außenlampen und Gartenbeleuchtungen ist möglich.
Die funkgesteuerte Lichtschaltung eignet sich sehr gut
für Häuser und große Woh-
Nachgefragt – Unterstützung für das Handwerk
Die Redaktion »de« sprach mit Rainer Schackmann über die
Marketingunterstützung von Vaillant für das Fachhandwerk.
R. Schackmann ist Leiter der Geschäftseinheit Elektro- und
Warmwassertechnik bei Vaillant.
»de«: Herr Schackmann, können
Sie uns das »Vaitronic«-System
in kurzen Worten erläutern?
Schackmann: Gerne. »Vaitronic« ist ein Hausautomationssystem auf Funkbasis, das Komfort, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in der Haustechnik steigert. Es
ermöglicht die Steuerung von Heizkörpern, Licht, Rolläden und Markisen sowie weiterer elektrischer
Verbraucher.
»de«: Wo liegen die Haupteinsatzgebiete?
Schackmann: Vaitronic ist vor
allem für den Einsatz im privaten
Wohnungsbau konzipiert. Hier bietet es Lösungen für alle Gewerke.
»de«: Warum setzen Sie auf die
Funktechnik und nicht auf eine
Verdrahtungslösung?
Schackmann: Betrachten Sie
sich einmal die Entwicklung auf
dem Neubausektor: Die Anzahl der
Wohnungsbaufertigstellungen, also
der Neubauten, geht zurück.
Daher setzen wir vor allem auf
den Renovierungsmarkt. Hier haben Sie bei drahtgebundenen Systemen immer einen hohen Aufwand für die nachträgliche Installation. Bei unserem Funksystem
hingegen geht der Einbau
schmutz- und lärmfrei vonstatten.
Außerdem beobachten wir, daß
der Endgebraucher speziell im
Wohnungsbestand bereit ist, Geld
für zusätzlichen Komfort zu investieren. Bei vielen Neubauten sitzt
dem Bauherrn das Geld nicht ganz
so locker.
»de«: Warum investiert Vaillant
in diesen Markt?
Schackmann: Intelligente Technik gewinnt für den Verbraucher
einen immer höheren Stellenwert.
Wir sehen im Bereich Hauskomfort
den Markt der Zukunft. Deshalb erweitern wir unser Produktangebot
zusätzlich zu dem bisherigen Tätigkeitsfeld »Heizung und Warmwasserbereitung«.
Außerdem ist dies für Vaillant passend zum 125jährigen Jubiläum
ein weiterer wichtiger Schritt in die
Zukunft.
»de«: Welchen Nutzen hat der
Fachhandwerker dabei?
Schackmann: Er kann bei
frühem Eintritt in diesen neuen
Markt an dem prognostizierten
Marktwachstum teilhaben. Außerdem präsentiert sich der Handwerker dem Bauherrn als Berater für
den gesamten Bereich der Haustechnik.
Der Einstieg
für den Kunden
wird durch das
System erleichtert. Der Bauherr
kann sich zunächst für eine
Basislösung
zu
einem attraktiven
Einstiegspreis
entscheiden. Als Folgegeschäft
winken Aufträge durch die Erweiterung um zusätzliche Komponenten.
Hierzu bieten wir unseren Kunden verschiedene Pakete an – für
die Bereiche Komfort, Sicherheit
und Wirtschaftlichkeit. Neue Anwendungen, zum Beispiel der Bereich Sicherheitstechnik, werden
künftig noch hinzukommen.
»de«: Wie unterstützt Vaillant
den Fachhandwerker dabei?
Schackmann: Neben den bei
Vaillant üblichen Leistungen wie
Planungshilfen, Hotline, Schulung
etc. werden wir den Handwerker
vor allem beim Abverkauf der Produkte unterstützen. Dafür bieten
wir ihm neben entsprechenden
Endverbraucherprospekten umfangreiches Werbematerial an.
Hierzu zählen unter anderem Paketangebote,
Anzeigenvorlagen,
Poster oder Mailing-Vorlagen. Ein
Video zur Präsentation des Systems, Großflächenplakate und
weitere Abverkaufshilfen befinden
sich momentan in der Erstellung.
»de«: Vielen Dank für das Gespräch.
de 22/99 – 1863
GEBÄUDETECHNIK
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HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
oder Markisen wieder ein, um die
Zerstörung durch den Wind zu
vermeiden.
Der Türkontakt verhindert das
automatische Herunterfahren der
Rollade, z. B. vor der Terrassentür, während die Tür geöffnet ist.
Dies gewährleistet, daß durch die
automatische Zeit- oder Helligkeitssteuerung nicht versehentlich eine Person, die sich im Garten aufhält, ausgesperrt wird.
Weitere Geräte via Steckerschaltmodul
Bild 2: Per Funk werden alle Elemente angesteuert: Heizungsregler, Beleuchtung,
Jalousien/Rolläden sowie nahezu beliebige Elektrogeräte über Steckerschaltmodule
nungen. Beim Verlassen des Gebäudes kann man per Knopfdruck einfach alle Lampen gesammelt abschalten oder beim
Betreten die gewünschten Lampen
gleichzeitig wieder einschalten.
Mit dem Einschalten der Lampen
ist auf Wunsch auch ein gleichzeitiges Dimmen möglich, oder auch
ein zusätzliches Einschalten der
Garten- oder Außenbeleuchtung.
Natürlich kann man die Lampen auch weiterhin wie gewohnt
über die vor Ort installierten
Lichttaster ein- und ausschalten –
unabhängig von der Zentrale.
Sicherheitsfunktionen
Während der Urlaubszeit kann
man das zeitgesteuerte Ein-/Ausschalten der Lampen auch dazu
nutzen, um das Haus von außen
bewohnt erscheinen zu lassen.
Diese passive Sicherheit wird durch
die Möglichkeit der automatischen
Jalousie- und Rolladensteuerung
noch unterstützt. Mit entsprechenden Schaltmodulen können
die Elektromotoren der Außenrollade oder die Neigung von Lamellen gesteuert werden. Durch
die frei wählbare Einstellung der
einzelnen Schaltzeitpunkte der
Zentrale wirkt das Gebäude bewohnt und weckt nicht die Aufmerksamkeit von Einbrechern.
Das neue Vaitronic-System ermöglicht die Ansteuerung von 32
Schaltmodulen für die Jalousieund Rolladensteuerung. Ein Helligkeitssensor ergänzt diese Steuerung sehr gut. Bei Erreichen einer
einstellbaren Hell-/Dunkelschwelle
1864 – de 22/99
Zusätzlich zu der Heizungs-,
Licht und Rolladensteuerung lassen sich über einzelne Steckerschaltmodule auch andere Geräte
in die Funksteuerung des Vaitronic-Systems einbeziehen. Die kleinen Schaltmodule werden wie ein
Gerätestecker in die 230-V-Steckdose und das zu schaltende Gerät
dann in die integrierte Steckdose
des Schaltmoduls eingesteckt.
Beispiele für Anwendungen der
Steckerschaltmodule sind eine
Kaffeemaschine, ein Radio oder
die Aquarienbeleuchtung. Bis zu
einer Schaltleistung von 2 kW kann
man alle Geräte an das Stecker-
sendet der Sensor ein Funksignal
zur Zentrale, die anschließend
das entsprechende Schaltmodul
zum Auf- oder Zufahren der Rollladen/Jalousien ansteuert.
Der Vorteil dieser helligkeitsabhängigen Steuerung zeigt sich
gerade in den warmen Sommermonaten. Auch wenn ein Tag
morgens nicht sonnig beginnt und
man deswegen die
Rolladen nicht geschlossen hat, so
werden bei zunehmender Sonneneinstrahlung automatisch die elektrischen Außenrolladen, z. B. an
den schrägen Dachfenstern, separat
im Schlafzimmer
oder an allen Fenstern und Türen
teilweise oder vollständig heruntergefahren. Dies ver- Bild 3: Broschüren für den Handwerker und zur Verteilung an den
hindert einerseits Endverbraucher – unter dem Kennwort »de« kostenlos unter Fax
die starke Auf- (0 21 91) 18-7 35 51
wärmung der Räume während der Sonneneinstrahschaltmodul anschließen, die einen
lung. Andererseits erhalten Hauseigenen Netzstecker haben.
tiere und Zimmerpflanzen bei
normaler Helligkeit noch das erInformationspaket für Fachforderliche Licht, das bei ganztähandwerker
gig abgedunkelten Räumen fehlen würde.
Für den Fachhandwerker hält
Optional kann man einen WindVaillant ein umfangreiches Inforsensor und einen Türkontakt an
mationspaket bereit (Bild 3).
das Schaltmodul für die Rolladen»de«-Leser können es kostenlos
und Jalousiensteuerung anschlieabrufen unter Fax (0 21 91) 18ßen. Bei einer zu großen Windlast
7 35 51.
fahren Außenrolladen, Jalousien
k
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HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
Dezentrales Lüften und Heizen
mit Strom praxisbewährt
OLAF STRUBELT Seit dem Frühjahr 1998 sind die Systeme »AirCom« und »AirCom plus« von Olsberg auf dem Markt. Wer
sich frühzeitig für das dezentrale Lüften bzw. Lüften und Heizen mit Wärmerückgewinnung entschieden hat, konnte also
schon mehr als ein Jahr Erfahrungen mit diesen innovativen
Systemlösungen sammeln. Bei
Wohnräume. Hierdurch bleibt die
Raumluft jederzeit frisch und angenehm, während die Bildung
von Mikroorganismen wie z. B.
Milben und Schimmelpilzen unterdrückt wird.
Dies ist gerade in Niedrigenergiehäusern ein entscheidender
Punkt, da durch luftdichte Gebäudeausführung nach Überzeugung
führender Allergieforscher zugleich ein »Paradies für Schadstoffe« entstehen kann. Bereits
jetzt weisen 40 % aller Wohnungen in den alten Bundesländern
einer Reihe von Bauherren und
Modernisierern – so ein erstes
Zwischenfazit – erfüllt diese
Technologie die in sie gesetzten hohen Erwartungen an
Wohnkomfort
und
Energie-
Von der zur Zeit noch als Referentenentwurf heiß diskutierten
Energieeinsparverordnung (EnEV)
2000 erwarten viele Branchenkenner einen deutlichen Aufschwung für strombasierte Heizsysteme. Gute Chancen werden
dabei vor allem den Lösungen
prognostiziert, die zugleich
• eine permanente Be- und Entlüftung (der dann zur Vermeidung von Wärmeverlusten nahezu luftdicht gebauDie neue Energie- ten Gebäude) ersparverordnung bietet möglichen sowie
• mittels effizienter
Elektroinstallateuren Wärmerückgewinnicht nur im Aus- nung die Wärmetauschgeschäft verluste auf ein Mireduzieren.
Chancen, sondern auch nimum
Dies bedeutet für
im Neubaubereich. den Elektroinstallateur, der mit Elektrowärme in den vergangenen
Jahren praktisch nur noch im
Austauschgeschäft zum Zuge
kam, völlig neue Marktperspektiven auch und gerade im Neubaubereich.
Voraussetzung ist jedoch, daß
Systemlösungen zur Verfügung
stehen, die nicht nur von ihrer
technischen Konzeption her alle
Anforderungen an das energiesparende Lüften und Heizen erfüllen, sondern dies auch schon
im praktischen Einsatz bestätigt
haben.
Olaf Strubelt, Techno Press,
Wuppertal
1866 – de 22/99
Fotos: Olsberg
einsparung.
Bild 1: Für diese Doppelhaushälfte mit 139 m2 Wohnfläche betragen die Stromkosten für die
elektrische Heizung nur 700 DM
Vor diesem Hintergrund hatten innovative Hersteller bereits
frühzeitig auf die Ankündigung
der neuen Verordnung reagiert.
In dieser werden die bisherige
Wärmeschutzverordnung und die
Heizungsanlagenverordnung zusammengefaßt und die derzeitigen Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz noch einmal
um ca. 30 % verschärft.
Zukunftsweisende Systemlösungen im Vorgriff auf
die EnEV 2000
Bereits zur Domotechnica
1997 hatte beispielsweise die Olsberg Hermann Everken GmbH
den Elektro-Lüftungswärmespeicher »AirCom plus« und das Lüftungsgerät »AirCom« präsentiert.
Damit lassen sich alle Anforderungen des Niedrigenergiehauses
platzsparend und wirtschaftlich
erfüllen.
Bei beiden Geräten sorgt der
Lüftungsteil für kontinuierliche,
zugfreie Be- und Entlüftung der
Bild 2: Die Geräte »AirCom Plus« fügen sich
harmonisch in das Ambiente ein
Feuchteschäden auf. Manche
Fachleute sprechen deshalb etwas sarkastisch vom Schimmelpilz als der weitverbreitetsten
deutschen Zimmerpflanze. Hier
schafft die dezentrale,
automatische Lüftung
Abhilfe und wirkt zugleich gegen eine ungesunde Konzentration
von Schadstoffen, die
z. B. aus Möbeln, Teppichen,
Farben
und
Reinigungsmitteln ausdampfen.
Dem Allergiemief
keine Chance
Zugleich reduzieren
sich Lüftungswärmeverluste auf ein Minimum, indem ein integrierter Kreuzstromwärmetauscher
aus
der Abluft bis zu 70 %
Wärme zurückgewinnt
und an die Zuluft überträgt. Die Lüftungswärmespeicher sind mit
Anschlußleistungen
von 0,8…2,4 kW bedarfsgerecht dimensionierbar und stehen für
einige Versorgungsgebiete auf Wunsch auch
für die kostensparende
Tagladung zur Verfügung. Beim »AirCom«Lüftungsgerät erfolgt
die
Nacherwärmung
durch eine zuschaltbare Zusatzheizung mit
200 W. Zum schnellen
Aufheizen des Raums
steht eine ElektroSchnellheizung
mit
1 800 W zur Verfügung.
Praxistest
bestanden
Seit dem Start der
Serienfertigung haben
die neuen Olsberg-Systeme bereits in mehreren hundert Neubauund Modernisierungsprojekten den Beweis
ihrer
Praxistauglichkeit erbracht. Dabei
haben sich nicht nur
Elektroinstallateure im
»Selbstversuch«
von
den Vorteilen überzeugen können, sondern
auch energiebewußte
Bauherren, die in ihren
hochwärmegedämmten
Häusern auf möglichst
sparsame Weise für angenehme Luftqualität
sorgen wollten.
de 22/99 – 1867
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HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
ten in Wohnräumen und Küche
sowie einem »AirCom« im Ankleidezimmer bei konsequentem Verzicht auf die Fensterlüftung:
»Ich habe ja anfangs nicht geglaubt, daß man die Fenster nicht
mehr öffnen muß. Aber es stimmt
tatsächlich. Selbst wenn geraucht
wurde, sind die Räume morgens
frisch. Die Nachbarn haben sogar
schon gefragt, ob wir denn nie die
Fenster öffnen müssen«, so das
Fazit der Dame des Hauses. Komforteinbußen durch die Lüftungsgeräusche habe es dabei nicht gegeben. Selbst nachts im Kinderzimmer habe man die sehr leisen
Geräte ohne Probleme betreiben
können.
Bild 3: In seinem 1997 neu ausgebauten Dachgeschoß setzte Elektromeister Mario Gail aus
Münstermainfeld für Elektro-Lüftungswärmespeicher von Olsberg
Interessanter
Nebeneffekt:
Selbst in nach der noch geltenden
Wärmeschutzverordnung (WSVO)
von 1995 gedämmten Wohneinheiten wirken sich die Systemvorteile positiv aus. So kam beispielsweise Familie Drees aus der
sauerländischen Stadt Arnsberg
im ersten Jahr nach dem Bezug
ihrer nach der WSVO 1995 gedämmten, 139 m2 Wohnfläche
umfassenden Doppelhaushälfte
(Bild 1) bei einem Gesamtheizstromverbrauch von 5 680 kWh
mit weniger als 700 DM Stromkosten aus. Dabei hatten sie sich
ursprünglich vor allem wegen der
gewünschten Reduzierung von
Staub-, Pollen- und Lärmbelästigung für dieLüftungs- und Heizsysteme aus dem nahen Olsberg
entschieden (Bild 2).
Neubau: »Trockenwohnen«
ohne Energieverschwendung
In diesem Beispiel war zudem
ein aufschlußreicher Systemvergleich möglich, da sich die Nachbarn in der zeitgleich bezogenen
anderen Doppelhaushälfte für eine konventionelle Zentralheizung
entschieden hatten. Bei diesen
Pollenallergiker atmen auf
Der Wunsch nach Reduzierung
der Pollenbelastung war auch für
Mario Gail aus Münstermaifeld
nahe Koblenz der entscheidende
Grund, beim Ausbau des Dachgeschosses bereits 1997 – noch vor
der breiten Markteinführung –
auf die neue Olsberg-Technologie
zu setzen, anstatt die neuen
Wohnräume an die im Haus vorhandene Blockspeicherheizung an-
Beispiele als »PraxisReports« kostenlos abrufen
Einige konkrete Beispiele
realisierter Neubau- und Sanierungsprojekte mit »AirCom« und »AirCom plus«
schildert die Olsberg Hermann
Everken GmbH jetzt auch in
einer neuen Schriftenreihe
»Praxis-Report«. Die jeweils
4seitigen Reports eignen sich
gut als Argumentationshilfe
beim Bauherrn.
Sie sind kostenlos erhältlich
bei: Olsberg Hermann Everken GmbH, Hüttenstraße 38,
5993 Olsberg, Tel. (02962)
8 05-0, Fax -180, Internet
www.olsberg.com
1868 – de 22/99
Bild 4: Aufgrund der Elektro-Lüftungswärmespeicher gingen die Beschwerden des allergiegeplagten Mario Gail deutlich zurück
habe sich den ganzen Winter
über die Baufeuchte, die noch in
den Wänden steckte, an den Fenstern niedergeschlagen, während
diese Probleme in der eigenen
Hälfte überhaupt nicht aufgetreten seien, zeigt sich Familie Drees
zufrieden.
Ihr Erfolgsrezept: Heizungsund Lüftungsbetrieb mit insgesamt sechs »AirCom-plus«-Gerä-
zuschließen (Bild 3). Denn der
Elektroinstallateur litt als Allergiker sehr unter der in seinem
ländlichen Wohnumfeld besonders hohen Pollenbelastung und
war daher froh über ein System,
das ohne Fensterlüftung auskommt (Bild 4).
Mit vier »AirCom-plus«-Geräten und einem Flachspeicher
»Profil« – ebenfalls aus dem Hau-
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HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
Bild 5: Für sein mit »AirCom« und »AirCom plus« ausgerüstetes Niedrigenergiehaus in Fürstenwalde erhält Michael Kaiser acht Jahre lang eine »Öko-Zulage« vom Land Brandenburg
se Olsberg – heizt er nun die
90 m2 große, nach WSVO 1995
gedämmte Dachgeschoßwohnung
energiesparend und komfortabel.
Dabei kommt er aufgrund des
Lüftungsteils mit Wärmerückgewinnung in seiner Wohnung
kaum noch mit Staub und Pollen
in Berührung. Gails gute Erfahrungen kommen ihm und seinem
Vater jetzt auch in der Beratung
interessierter Kunden zugute, denen sie diese zukunftsweisende
Technologie jederzeit guten Gewissens empfehlen können.
Spezielle Förderprogramme
Je nach Wohnort liefern
darüber hinaus spezielle Förderprogramm z. B. der Länder weitere gute Gründe für Systeme wie
»AirCom« und »AirCom plus«. So
erhält Michael Kaiser aus Fürstenwalde acht Jahre lang eine
»Öko-Zulage« vom Land Brandenburg (Bild 5).
Sie beträgt 2 % der Anschaffungskosten für die Olsberg-Lüftungswärmespeicher in seinem
1998 fertiggestellten Niedrigenergiehaus. In diesem Bundesland wird ein solches Heiz- und
Lüftungssystem als »energiesparende Maßnahme« anerkannt.
den hat, sind ihre wesentlichen
Elemente in dem vorgelegten
Referentenentwurf klar zu erkennen.
Elektrohandel und -handwerk
können sehr zuversichtlich sein,
mit Systemen wie »AirCom« und
»AirCom plus« interessante – in
der Vergangenheit schon verloren geglaubte – Marktsegmente
jenseits des Austauschgeschäftes
neu zu erschließen.
Dabei gilt es, die Gunst der
Stunde frühzeitig zu nutzen. Denn
Rückenwind erhält die Elektrobranche derzeit zusätzlich von
dem Preisverfall auf dem liberalisierten Strommarkt, durch den
sich auch die Elektrowärme allein
schon vielfach erheblich günstiger als vorher darstellt.
k
Fazit
Unter dem Strich können sich
also die bisherigen Erfahrungen
mit den dezentralen Elektro-Lüftungswärmespeichern und -Lüftungsgeräten sehen lassen. Auch
wenn die EnEV 2000 noch einige
politische Hürden zu überwin-
de 22/99 – 1869
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BELEUCHTUNG
HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
Zugfreie Industrie-Klimaanlage
mit »Reißverschluß«
Um die Qualität von Komponenten und Halbzeugen abzusichern, werden immer mehr Produktions- und Fertigungsräume klimatisiert. Dabei sind leicht zu installierende, flexibel veränderbare Systeme gefragt. In einem süddeutschen
Betrieb für hochpräzise Kunststoffteile ging kürzlich eine Klimaanlage in Betrieb, die überwiegend aus luftdurchlässigen
Durch ein Schnellmontagesystem und Reißverschluß-Verbindungen läßt sich das zugfrei
arbeitende Textilluftsystem in
kurzer Zeit den aktuellen Belangen des Betriebes anpassen.
Während Architekten und Bauherren immer wieder versuchen,
in Büroneubauten ganz ohne
Klimaanlagen auszukommen, entdeckt die Industrie mehr und
mehr die Vorzüge klimatisierter
Räume. Meist geht es dabei weniger um komfortable Temperaturen für die Mitarbeiter, sondern
um die Qualitätsabsicherung von
Maschinen und Fertigungsprozessen (Bild 1).
Auch bei der PKT, PräzisionsKunststoff-Teile GmbH in Tiefenbronn bei Stuttgart, wollte man
sichergehen und stattete den
Werkzeugbau, bestehend aus
Erodierzentrum, Arbeitsvorbereitung, Schleiferei, Montage und
Meisterbüro, nachträglich mit
einer Klimaanlage aus. Die Vorgabe bestand darin, konstante
Temperaturverhältnisse in allen
Räumen zu schaffen, um die
Maßgenauigkeit der hochpräzisen Kunststoffkleinteile zu verbessern.
Foto: KE-Fibertec/Grieser & Koch
Trevira-Luftschläuchen besteht.
der verbunden. Sind sie verschmutzt, nimmt man sie einfach
ab und reinigt sie in einer
Waschmaschine.
Das vom dänischen Hersteller
KE-Fibertec, Vejen, entwickelte
Luftverteilsystem erlaubt nicht nur eine Die klimatisierte
zugfreie Klimatisie- Luft wird über Texrung von industriellen
tilschläuche in den
Fertigungsstätten,
sondern auch von Re- Raum abgegeben.
staurants, Sportstätten und Büroräumen. So wird
beispielsweise das Meisterbüro
der PKT über einen platzsparenden, halbrunden Textilschlauch
Bild 1: Luftverteilung nach dem Quelluftprinzip: Zusätzliche schräg nach oben gerichtete Düsen
sorgen für eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Raum
Klima aus dem Schlauch
Frank Schlittenhardt von der
Kältebaufirma Dietz GmbH, Keltem-Ellmendingen, entwickelte
für seinen Kunden ein maßgeschneidertes Konzept aus flexibel
einsetzbaren Systemkomponenten, die nicht nur schnell aufgebaut, sondern ebenso kurzfristig
demontiert und an anderer Stelle
wieder installiert werden können.
Das von ihm entworfene Klimatisierungskonzept basiert auf
Umluftkühlern, an die semipermeable Textilschläuche mit
1870 – de 22/99
Bild 2: Wegen der geringen Deckenhöhe wurde im Meisterbüro ein Halbrundschlauch montiert
zusätzlichen Luftdüsen über ein
Schnellmontagesystem
angeschlossen werden. Die aus hochwertigen Trevirafasern bestehenden Luftverteilschläuche werden
durch Reißverschlüsse miteinan-
klimatisiert (Bild 2), wie er auch
im Komfortbereich eingesetzt
wird. Den Vertrieb des textilen
Lüftungssystems in Deutschland
hat Grieser & Koch, Esslingen,
übernommen.
k
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HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG
Auswerteeinheit für
Wetterdaten
Die Auswerteeinheit PS8 A der Firma Elsner Elektronik GmbH
bildet mit der dazugehörigen Wetterstation und dem Innentemperaturfühler ein Komplettsystem zur Erfassung, Verar-
Foto: Elsner
beitung und Weiterleitung von Wetterdaten.
Wetterstation für viele verschiedene Bussysteme
Alle Sensoren für Sonne Ost,
Süd und West, Außentemperatur,
Wind, Regen und Dämmerung
sind in einer Wetterstation eingebaut und im Lieferumfang enthalten.
Einsatzgebiete
Typische Einsatzgebiete sind
die Automatisierung der Lüftung
und Beschattung von Gebäuden,
in denen SPS oder Relaissteuerungen eingesetzt werden. Das
System eignet sich gut als intelligente Sensor-und Bedieneinheit
für die meisten am Markt befindlichen Bussysteme.
Zur Visualisierung und Programmierung benötigt man bei
der Auswerteeinheit PS8 A keine
Zusatzmodule. Der Vorteil: Bestell- und Planungsaufwand minimiert sich, bei Erweiterungen
oder Ändereungen stehen alle relevanten Sensoren zur Verfügung.
Der Aufbau
Die Wetterstation arbeitet mit
einem eigenen Mikrokontroller
und überträgt die gemessenen
Daten seriell zur Auswerteeinheit.
Hierdurch ist nur eine 3adrige
Verbindungsleitung (DC 24 V) von
der Wetterstation zur Auswerteeinheit notwendig.
menschlichen Auge entspricht.
Dies gewährleistet, daß ein hoher
Rotanteil des Tageslichts bei
Dämmerung oder am Morgen
nicht zu Fehlmessungen führt.
Windmessung
Die elektronische Windmessung ist mit einem Hybridbaustein aufgebaut, welcher nahezu
verschleißfrei und geräuschlos
arbeitet. Selbst bei starken Luftverwirbelungen, welche zum
Beispiel an Gebäudeecken entstehen können, liefert die Messung genaue und zuverlässige
Ergebnisse.
Die Grenzwerte der PS8 A lassen sich über eine Tastatur einstellen. Jedem Relais kann man
unabhängig voneinander beliebige Sensorwerte als Schließbefehle zuordnen.
Dies ergibt eine Vielzahl von
Kombinationen mit Sonne, Dämmerung, Temperatur, Wind und
Uhrzeit. Ein entsprechend breites
Anwendungsgebiet wird durch
die Auswerteeinheit PS8A abgedeckt.
Als Ausgänge stehen acht Relais zur Verfügung, welche potentialfrei mit einem gemeinsamen
Anschluß an die Klemmen geführt sind.
(AS)
Regensensor
Der Regensensor verfügt
durch ein sehr schonendes Meßverfahren über eine sehr lange
Lebensdauer. Um Fehlmeldungen
zu vermeiden, sind die Abstände
der vergoldeten Leiterbahnen so
gewählt, daß auch sehr kleine Regentropfen sicher erkannt werden.
Bei Temperaturen unter 10 °C
oder Niederschlag schaltet sich
die Heizung des Regenmelders
automatisch zu. Es werden Fehlmeldungen durch Nebel oder Tau
verhindert und die Heizung nur
dann eingeschaltet, wenn dies
auch nötig ist. Ein zusätzlicher
Heiztransformator ist nicht erforderlich.
Sonnenfühler
Die drei Sonnenfühler sind mit
präzise messenden Fotozellen
aufgebaut. Normalerweise haben
Halbleiter bei der Farbe Rot
(800 nm) die maximale Empfindlichkeit. Ein Filter verändert diese nach Grün (550 nm), was dem
de 22/99 – 1873
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Schutz bei Überstrom in
elektrischen Anlagen (IVa)
Schutz bei Kurzschluß
HEINZ NIENHAUS, DIETER VOGT In den ersten beiden Teilen dieses – in vier Teile gegliederten – Fachbeitrags wurde ausführlich auf die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen
eingegangen; ebenso wurden die Überstrom-Schutzeinrichtungen behandelt. Der Errichter von Starkstromanlagen hat
nach DIN VDE 0100-430 dafür Sorge zu tragen, daß der Leiterquerschnitt an keiner Stelle und zu keinem Zeitpunkt über
die zulässige Betriebstemperatur erwärmt wird. Diese Erwärmung kann infolge betriebsmäßiger Überlast oder eines
Kurzschlusses auftreten. Deshalb wurde im dritten Teil dieses
Beitrags sehr ausführlich auf den Schutz bei Überlast eingegangen. Der folgende Teil IV – in diesem Heft mit Teil IVa be-
unmittelbar und gänzlich zerstört
wird. Wärme ist also ein sehr wesentlicher Faktor für die Lebensdauer der Leiterisolierung; er
kann sie sehr maßgeblich beeinflussen.
Schon bei einem kurzfristigen
Stromstoß nimmt die Isolierhülle
des Leiters, primär die den Leiter
unmittelbar umgebende sogenannte Aderisolierung, an der
Berührungsstelle mit dem Leiter
annähernd die Temperatur des
Leiters an. Die direkt am Leiter
anliegende Schicht der Isolierung
wird elastisch, unter Umständen
sogar zähflüssig. Bei gleichzeitiger mechanischer Beanspruchung (Stromkräfte, Biegespannungen, Druck von außen durch
Schellen oder unmittelbar benachbarte Leiter) ist nicht auszuschließen, daß sich der Leiter innerhalb der Isolierung verlagert.
Das wiederum kann zu einer
Schwächung der Wandstärke der
ginnend – behandelt speziell
den Themenkomplex »Kurz-
Bild 39: Auswirkung des
Kurzschlußstroms bei
gleichzeitiger mechanischer Belastung durch
Schelle; links: vor Belastung, rechts: nach Belastung
schlußschutz«. Es wird aufgezeigt, welche speziellen Anforderungen hinsichtlich des
Schutzes bei Kurzschluß nach
DIN
VDE 0100-430
erfüllt
werden müssen.
Allgemeines
Kurzschlüsse können – anders
als gelegentliche Überlastungen –
Ströme verursachen, die die Dauerstrombelastbarkeit von Leitungen um Zehnerpotenzen überschreiten. Schon heute werden in
Wohn- und Bürogebäuden Kurzschlußströme bis zu 25 kA registriert; in industriellen Anlagen
werden im Extremfall sogar Werte von mehr als 100 kA erreicht.
Durch den Bau immer leistungsstärkerer Verteilungsnetze und
die zunehmende Vermaschung
der Netze ist zukünftig mit noch
größeren Kurzschlußströmen zu
rechnen.
In Freileitungsnetzen sind
Kurzschlußströme in der Regel
niedriger als in Kabelnetzen. Ein
Grund hierfür ist der größere Leiterabstand bei den Freileitungen.
Die hieraus resultierenden zuDipl.-Ing. H. Nienhaus und Dipl.-Ing. D.
Vogt sind Mitarbeiter der RWE Energie AG,
Essen
1874 – de 22/99
Bild 40: Auswirkung der Kurzzeitbelastung auf Kabel NYY 4 · 185 mm2; links: unbelastet,
rechts: belastet mit ca. 21 kA / 1,1 s / Endtemperatur 174 °C
sätzlichen induktiven Widerstände können die Gesamtimpedanz
im kurzgeschlossenen Stromkreis
erheblich vergrößern und damit
den Kurzschlußstrom begrenzen.
Selbst ein kurzfristiges Überschreiten der maximal zulässigen
Grenztemperatur der Leiterisolation kann bereits eine Schädigung
der Isolation bewirken. Dabei
wird die Spannungs- und Zugfestigkeit, wie auch die Flexibilität
und chemische Beständigkeit der
Leitung gemindert. Bei erheblichem Überschreiten der Grenztemperatur muß davon ausgegangen werden, daß die Isolation
Isolierung führen (Bilder 39 und
40). An der Kurzschlußstelle
kommt es in vielen Fällen zur
Ausbildung eines Lichtbogens,
der – wenn er nicht rechtzeitig
abgeschaltet wird – auch bei kleinen Strömen einen Brand verursachen kann.
Im Gegensatz zur Überlastung
findet im Kurzschlußfall die Wärmezufuhr sehr schnell statt, im
allgemeinen in Bruchteilen von
Sekunden, so daß die Wärmeabfuhr nach außen vernachlässigbar ist. Es werden keine nennenswerten Wärmemengen an die Isolierung abgegeben. Für die Tem-
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
peraturerhöhung der Isolierung
ist deshalb so gut wie ausschließlich das Wärmespeichervermögen der Leiter maßgebend. Geht
man davon aus, daß die gesamte
Stromwärme im Leiter selbst gespeichert wird, errechnet sich die
Zeit, in der bei einem bestimmten
Kurzschlußstrom die zulässige
Kurzschlußtemperatur der Isolierung erreicht wird und innerhalb
derer die Schutzeinrichtung den
Kurzschlußstrom unterbrechen
muß, nach der Formel:
© – ©i S2
(B + 20°C)
t=
·ln 1+ c
· 2
B + ©i
ρ20
I
(
)
Darin bedeuten:
t zulässige Ausschaltzeit im Kurzschlußfall in s
Qc volumetrische
Wärmekapazität des Leiterwerkstoffs in
J/°C mm3 (Tabelle 9)
B Reziprokwert des Temperaturkoeffizienten des spezifischen Widerstands bei 0 °C für den Leiterwerkstoff in °C (Tabelle 9)
ρ20 spezifischer Widerstand des
Leiterwerkstoffs bei 20 °C in
½ mm (Tabelle 9)
©e Endtemperatur des Leiters in
°C (zulässige Grenztemperatur)
©i Anfangstemperatur des Leiters
in °C
S Leiterquerschnitt in mm2
I Effektivwert des Stromes bei
vollkommenem Kurzschluß in A
Für die Berechnung der Schutzeinrichtungen bei Kurzschluß ist
als Anfangstemperatur die zulässige Betriebstemperatur und als
Endtemperatur die zulässige Kurzschlußtemperatur der Leiterisolierung in die Formel einzusetzen.
In DIN VDE 0100-430, Unterabschnitt 6.3.2.1, wird die zuvor
beschriebene Formel wie folgt
vereinfacht als Näherungsformel
wiedergegeben:
æ Sö
t = çk × ÷
è Iø
2
Der Materialkoeffizient k (gelegentlich auch als Materialbeiwert k bezeichnet) errechnet sich
nach folgender Gleichung:
Bild 41: Maximaler Kurzschlußstrom und maximale Kurzschlußdauer von Kupferleitern mit
PVC-Isolierung in Abhängigkeit vom Leiterquerschnitt
Die Höhe der zulässigen Kurzschlußtemperatur (Endtemperatur
©e des Leiters) und auch der Materialkoeffizient k für das jeweils zur
Anwendung kommende Isoliermaterial ist abhängig von der Zeit, in
der die zulässige Betriebstemperatur überschritten wird.
Für Kurzschlüsse bis zu 5 s Dau-
ρ20 in ½mm
Leiterwerkstoff
B in °C
Qc in J/°C mm3
Kupfer
234,5
3,45 · 10-3
17,241 · 10-6
Aluminium
228
2,5 · 10-3
28,264 · 10-6
Blei
230
1,45 · 10-3
214 · 10-6
Stahl
202
3,8 · 10-3
138 · 10-6
Tabelle 9: Werte für Leiterwerkstoffe [Werte entsprechen DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil
540):1991-11, Anhang A, Tabelle A.1]
er gelten folgende zulässige Kurzschlußtemperaturen (Endtemperatur ©e des Leiters):
– 160 °C bei einer Isolierung aus
Polyvinylchlorid (PVC),
– 200 °C bei einer Isolierung aus
Gummi (NR, SR),
– 220 °C bei einer Isolierung aus
Butyl-Kautschuk (IIK),
– 250 °C bei einer Isolierung aus
vernetztem Polyethylen (VPE),
– 250 °C bei einer Isolierung aus
Ethylen-Propylen-Kautschuk
(EPR).
Bei den zuvor angeführten
Temperaturen ist davon auszugehen, daß die Isolierung nicht wesentlich altert, wenn die Kurzschlußzeit 5 s nicht überschreitet.
Für ein vorgegebenes Leitermaterial, z. B. Kupfer, läßt sich
für verschiedene Leiterquerschnitte auf der Basis der Näherungsformel
de 22/99 – 1875
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Bild 42: Bestimmen des Überstromschutzes von Leitungen durch Vergleich der Zeit/Strom-Kennlinien
Bild 43: Auslösecharakteristiken von LS-Schaltern mit 16 A Nennstrom
in DIN VDE 0100-430 angegebenen Näherungsformel
2
æ Sö
t = çk × ÷
è Iø
rechnen, vorausgesetzt, die Werte für die k-Faktoren der verschiedenen Leiter und Leiterisolationen sind bekannt. Für die
Mehrzahl aller Fälle der Praxis
reichen die im folgenden aufgeführten k-Werte sicherlich aus:
– 115 A Ãs/mm2 für PVC-isolierte
Kupferleiter,
– 76 A Ãs/mm2 für PVC-isolierte
Aluminiumleiter,
– 141 A Ãs/mm2 für gummiisolierte Kupferleiter,
– 115 A Ãs/mm2 für Weichlotverbindungen in Kupferleitern.
Weitere Materialkoeffizienten
k sind in DIN VDE 0100-540, Tabellen 2 bis 5, zu finden. Ist der
k-Wert nicht bekannt, muß auf
die detaillierte Formel zurückgegriffen werden. Im folgenden Rechenbeispiel wird der Materialkoeffizient k (oder auch Materialbeiwert k) für PVC-isolierte Kupferleiter ermittelt, wobei die Werte für B, Qc und ρ20 der Tabelle 9
entnommen sind:
Ji = 70 °C
Je = 160 °C
B = 234,5 °C
Qc = 3, 45 × 10-3
J
°C mm3
ρ20 = 17,241 · 10-6 ½ mm
k =
50, 9 × 103 × ln 1, 296
k =
50, 9 × 103 × 0, 259
k = 114,8 A Ãs/mm2
Bild 44: Schutz der Leitung bei Kurzschluß durch Sicherung
æ Sö
t = çk × ÷
è Iø
2
eine Kurvenschar im Zeit/ StromDiagramm für eine vorgegebene
Endtemperatur (z. B. 160 °C für
PVC) und Anfangstemperatur
(z. B. 70 °C für PVC) ermitteln. Mit
Hilfe dieser vielfach in der Literatur zu findenden Kurven kann
man die maximal zulässige Ausschaltzeit bei einem gegebenen
Kurzschlußstrom und Leiterquer-
1876 – de 22/99
schnitt direkt ablesen (Bild 41).
Die Kurven ersparen dem Planer
und Errichter elektrischer Anlagen den zuvor aufgezeigten, nicht
ganz unkomplizierten Rechengang.
In vielen Fällen der Praxis
wird man aber die maximal
zulässige Ausschaltzeit weder
nach der zuvor beschriebenen,
längeren Formel noch nach den
Kurven im Bild 41 ermitteln,
sondern vielmehr mit der kurzen,
Die
Dimensionierung
der
Schutzeinrichtungen für den
Schutz bei Kurzschluß erfolgt
durch Vergleich ihrer Zeit/StromKennlinien mit den Kennlinien für
die zulässige thermische Beanspruchung der Leitungen. Das
heißt, die Überstrom-Schutzeinrichtungen sind so auszuwählen,
daß durch die Lage ihrer jeweiligen Zeit/Strom-Kennlinie eine zu
hohe Beanspruchung der zu
schützenden
Leitung
ausgeschlossen wird. Mit anderen Worten: Die Schutzeinrichtungen
müssen abschalten, wenn bzw.
bevor der Leiter seine Grenztem-
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
peratur (Endtemperatur) erreicht. Im Bild 42 sind die Kennlinien eines Leitungsschutzschalters, einer Schmelzsicherung und
der zulässigen thermischen Belastbarkeit einer Leitung gegenübergestellt. Beide Schutzeinrichtungen können in diesem Beispiel
den Kurzschlußschutz sicherstellen, da ihre Zeit/Strom-Kennlinien – Bild 43 zeigt solche von Leitungsschutzschaltern mit 16 A
Nennstrom – innerhalb des Bereichs der zulässigen thermischen Belastbarkeit der Leitung
verlaufen. Dies ist z. B. immer
dann der Fall, wenn Leitungsschutzschalter oder Sicherungen
zusätzlich zum Schutz bei Kurzschluß auch den Schutz der Leitung bei Überlast übernehmen
können.
Falls Sicherungen oder Leitungsschutzschalter bzw. Leistungsschalter nur für den Schutz
bei Kurzschluß vorgesehen werden, können sich die Kennlinien
der Schutzeinrichtung und der Leitung auch schneiden. Bei Sicherungen darf dann aber der kleinste
unbeeinflußte
Kurzschlußstrom
den Wert Ia nicht unterschreiten
(Bild 44). Kleinere Kurzschlußströme würden zu längeren Abschaltzeiten führen, d. h., die Isolation würde unzulässig hoch erwärmt und dadurch geschädigt. Da
aber auch widerstandsbehaftete
Kurzschlüsse, die kleiner als Ia sind
(siehe Bild 44), nicht generell ausgeschlossen werden können, ist es
zweckmäßig, entweder eine gemeinsame Schutzeinrichtung zum
Schutz bei Kurzschluß und Überlast zu wählen, oder die zusätzlich
eingesetzte Schutzeinrichtung zum
Schutz bei Überlast muß den
Schutz der Leitung bei Überströmen bis zur Größe Ia übernehmen.
Bei
Leitungsschutzschaltern
und Leistungsschaltern gilt vom
Grundsatz her die gleiche Bedingung für Ia wie bei Sicherungen.
Bild 45 zeigt jedoch, daß die
Kennlinie eines Leitungsschutzoder Leistungsschalters im Bereich sehr hoher Kurzschlußströme nahezu waagerecht verläuft.
Das bedeutet, daß von einem bestimmten Punkt ab ein noch
höherer Strom nicht mehr zu
noch kürzeren Ausschaltzeiten
führt. Bei dem Kurzschlußstrom
Ib (siehe Bild 45) ergibt sich ein
zweiter Schnittpunkt mit der
Kennlinie der Leitung, ab dem die
Leitung durch einen Leitungs-
1878 – de 22/99
Bild 45: Schutz der Leitung bei Kurzschluß durch LS-Schalter oder Leitungsschalter
Bild 46: Quadrat des Stromwerts am Beispiel von Ieff = 2 kA; a) Stromverlauf, b) Verlauf der quadratischen Stromwerte; graue Fläche entspricht dem I2 · t-Wert
schutz- oder Leistungsschalter
nicht mehr geschützt ist. Die vom
Schalter durchgelassene und somit die Leitung erwärmende
Energie errechnet sich aus dem
Produkt von Leitungswiderstand,
Quadrat des Kurzschlußstroms
und der Zeit (R · I2 · t). Da der Widerstand der jeweils betrachteten
Leitung nahezu konstant ist,
reicht es für die Praxis aus, ausschließlich mit dem I2 · t-Wert zu
rechnen.
Bei Kurzschlußströmen, die
über mehrere Perioden fließen,
ist die vom Schalter durchgelassene Energie I2 · t aus dem Produkt des Quadrates des Strom-Effektivwertes und der Ausschaltzeit des Schalters zu ermitteln
(Bild 46).
Bei Ausschaltzeiten von weniger als fünf Perioden (< 0,1 s)
kann hierzu nicht mehr der Effektivwert des Stroms herangezogen
werden, da die Sinusform der
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Bild 47: Verlauf von Kurzschlußströmen bei ohmsch-induktiver Kurzschlußimpedanz;
a) einphasiges Ersatzschaltbild des Kurzschlußstromkreises, b) Verlauf des Kurzschlußstroms im Augenblick des Spannungsnulldurchgangs
Stromkurve nicht mehr gegeben
ist. Dafür gibt es zwei Gründe: Bedingt durch den induktiven Anteil
der Netzimpedanz ist der Anfangskurzschlußstrom höher als
der Dauerkurzschlußstrom Ik
(Bild 47).
Andererseits
sind
moderne Leitungsschutzschalter
durch entsprechende konstruktive Maßnahmen so konzipiert, daß
sie den Strom begrenzen (Bild
48). Bei den zuvor angeführten
kurzen Ausschaltzeiten kann der
Planer oder Errichter der elektrischen Anlage deshalb nicht mehr
so wie sonst üblich rechnen; er
muß die vom Hersteller für die jeweiligen Schutzschalter veröffentlichten I2 · t-Angaben mit der
Kennlinie der Leitung vergleichen. Dabei muß der unbeeinflußte Kurzschlußstrom am Einbauort des Schutzschalters kleiner sein als Ib entsprechend Bild
49. Wenn die I2 · t-Werte für die
verwendeten Leitungsschutzschalter nicht bekannt sind, sollten sie
beim Hersteller erfragt werden.
Bestimmung des Stroms bei
vollkommenem Kurzschluß
Der kleinste unbeeinflußte Kurzschlußstrom entspricht im allgemeinen dem Strom, der bei einem
vollkommenen Kurzschluß am entferntesten Punkt der geschützten
Leitung auftritt. Er ist nach einer
der im folgenden aufgeführten
Methoden zu ermitteln:
– durch ein geeignetes Rechenverfahren, z. B. nach den Normen der Reihe DIN VDE 0102
(VDE 0102),
– mittels Untersuchungen an einer Netznachbildung (Netzmodell),
– durch Messungen in der Anlage
oder
– anhand von Angaben der EVUs.
Bild 48: Beeinflussen des Stroms durch strombegrenzenden Schalter
1880 – de 22/99
Zu »Rechenverfahren«
Rechenverfahren für die verschiedenen Kurzschlußarten werden sehr ausführlich in DIN VDE
0102 (VDE 0102) »Berechnung
von Kurzschlußströmen in Drehstromnetzen« behandelt. Die Ergebnisse sind theoretisch sehr genau; andererseits stehen sie
natürlich in einem unmittelbaren
Zusammenhang mit der Genauigkeit der in den Formeln eingesetzten Werte.
In bereits errichteten, d. h. fertiggestellten Anlagen ist es in aller Regel nicht ganz unproblematisch, die genauen Leitungslängen
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Bild 49: Schutz der Leitung bei Kurzschluß durch LS-Schalter oder Leistungsschalter
zu ermitteln, da die Leitungswege
oftmals nicht mehr genau ermittelt werden können.
Zu »Untersuchungen an einer
Netznachbildung«
Mit Hilfe eines Netzmodells
läßt sich der Kurzschlußstrom
unter Berücksichtigung vieler variabler Größen relativ schnell und
genau bestimmen. In aller Regel
stehen dem Praktiker aber keine
geeigneten Netzmodelle zur Verfügung.
Zu »Messungen in der Anlage«
Es lassen sich verschiedene
Meßmethoden anwenden. Bei einigen Typen der auf dem Markt
angebotenen Meßgeräte kann der
Kurzschlußstrom Ik direkt abgelesen werden. Andere Geräte zeigen die Schleifenimpedanz Zs
oder lediglich den Spannungsfall
ÆUm an.
Mit dem gemessenen Wert des
Spannungsfalls ÆUm an der Leiterschleife und der Leerlaufspannung ÆUmo sowie der bekannten
Größe des Prüfwiderstandes Rp
des Meßgerätes läßt sich die
Schleifenimpedanz Ik wie folgt
errechnen:
DUm = Umo - Um
ÆUm = ZS · Im
Im =
Im »
Umo
Rp + ZS
Umo
für Zs « Rp
Rp
DUm » ZS ×
ZS »
Ik =
Umo
Rp
DUm
× Rp in W
Umo
Umo
ZS
in A
Darin bedeuten:
ÆUm gemessener Spannungsfall
an der Schleifenimpedanz Zs
Umo gemessene
Leerlaufspannung des Netzes am Meßort
Um gemessener
Spannungsfall
am Prüfwiderstand Rp
Zs Schleifenimpedanz
Im Prüfstrom
Rp Prüfwiderstand
Ik Kurzschlußstrom
In aller Regel werden bei derartigen Messungen umfangreiche
Rechnungen nicht erforderlich,
da den Meßgeräten üblicherweise
Tabellen beigefügt sind, die ein
direktes Umsetzen des Meßwertes, d. h. z. B. des Wertes der
Schleifenimpedanz Zs, in die
Größe des möglicherweise auftretenden Kurzschlußstroms Ik und
umgekehrt ermöglichen.
Das Messen in bereits erstellten Anlagen führt in aller Regel
zu dem genauesten Ergebnis, da
sich bei den Untersuchungen
am Netzmodell und bei den Rechenverfahren die individuellen
örtlichen Einflüsse – insbesondere in bestehenden Anlagen –
oftmals nicht mehr exakt abschätzen lassen und deshalb
nicht angemessen berücksichtigt werden können. Bei der
Projektierung und Errichtung
umfangreicher Neuanlagen führen aber auch die Untersuchungen am Netzmodell und die Rechenverfahren zu sehr präzisen
Ergebnissen.
Aber selbst das Messen in der
Anlage liefert nur dann exakte
Ergebnisse, wenn Meßgeräte mit
hoher Meßgenauigkeit verwendet
werden. Solche Meßgeräte sind
relativ teuer. Auch bei Geräten
mit einem nach DIN EN 61557-3
(VDE 0413 Teil 3) zugelassenen
Gebrauchsfehler von ± 30 % sind
neben diesem gerätebedingten
Fehler auch die systembedingten
Fehler angemessen zu berücksichtigen.
Im Zusammenhang mit dem
nach DIN EN 61557-3 (VDE
0413 Teil 3) zulässigen Gebrauchsfehler von ± 30 % sei darauf hingewiesen, daß viele in den
letzten Jahren am Markt angebotenen Meßgeräte wesentlich geringere Gebrauchsfehler aufweisen. Deshalb wird empfohlen,
sich an den entsprechenden Firmeninformationen zu orientieren,
üblicherweise sind sie den Meßgeräten beigefügt.
Zu »Angaben der EVUs«
Auch die Angaben der EVUs
können selbstverständlich nur
nach den zuvor beschriebenen
Methoden ermittelt werden. Im
übrigen gelten sie nur bis zum
Hausanschlußkasten (HAK).
k
de 22/99 – 1881
ELEKTROINSTALLATION
BLITZ- UND ÜBERSPANNUNG
Kenndaten richtungsweisender
Blitzstromableiter
VOLKER DANOWSKY Seit Jahren sorgen Blitzstromableiter der
Anforderungsklasse
B
erfolgreich
für den störungsfreien
Betrieb von Niederspannungs-Verbraucheranlagen.
Dem
Anwender stehen offene und geschlossene Bauformen zur
Verfügung. Dieser Beitrag enthält Auswahlhilfen und Empfehlungen zur praxisgerechten Installation.
Der bewährte Standard
In nicht-exponierten Lagen,
wo je nach Netzform Drei- oder
Vierleitersysteme anzutreffen sind
und ein Auschaltvermögen von
3,5 kA ausreicht, ist der Blitzstromableiter Flashtrab FLT 25400 die ideale Lösung. Dort, wo in
Zweileitereinspeisungen an exponierter Stelle extreme Beanspruchungen durch Blitzströme nicht
auszuschließen sind und maximale Kurzschlußströme von 4 kA
nicht überschritten werden, ist
der Ableiter des Typs Flashtrab
Kenndaten moderner
Blitzstromableiter
Hervorzuhebendes Leistungsmerkmal von Blitzstromableitern
ist neben der Blitzstrom-Tragfähigkeit das Ausschaltvermögen. Zündet eine Funkenstrecke,
so geht sie innerhalb kürzester
Zeit vom hochohmigen in den niederohmigen Zustand über. Während des Ableitvorganges wird
das Netz kurzgeschlossen, so daß
sich als Folge des transienten Ereignisses ein Kurzschlußstrom
am Einbauort des Blitzstromableiters einstellt. Der Ableiter
sollte in der Lage sein, den Kurzschlußstrom ohne Zuhilfenahme
einer vorgeschalteten Sicherung
zu unterbrechen. Das Ausschaltvermögen des Blitzstromableiters
muß somit den örtlichen Anforderungen genügen. Ein Blick in die
Gebäudeinstallation zeigt, daß ein
Kurzschlußstrom – Ausschaltleistung von ca. 3 kA – für einen
Blitzstromableiter als minimale
Anforderung anzusehen ist.
Der Blitzstromableiter ist über
die Blitzstrom-Tragfähigkeit im
Rahmen einer Risikoabschätzung
auszuwählen. Mit
• Klasse I = 200 kA(10/350)µs,
• Klasse II = 150 kA(10/350)µs
und
• Klasse III = 100 kA(10/350)µs
stehen drei Risikoklassen zur
Auswahl. Hieraus ergeben sich
für Klasse I = 50 kA, Klasse II
37,5 kA und Klasse III 19 kA als
maximal erforderliche Blitzstrom-Tragfähigkeit für Ableiter der Anforderungsklasse B in
einer Zweileiter-Einspeisung.
Ist eine Zuordnung der zu
schützenden Anlage nicht möglich, ist die Klasse I anzusetzen.
* Dipl.-Ing. Volker Danowski,
Contact GmbH, Blomberg
1884 – de 22/99
Phoenix
Bild 1: Kenndaten Blitzstromableiter der Anforderungsklasse B
FLT 60-400 eine praxisgerechte Lösung (Bild 1).
Verbesserte
Netzfolgestromlöschfähigkeit
In zahlreichen Anwendungsfällen hat sich gezeigt, daß insbesondere
im industriellen Umfeld
Ausschaltvermögen
Bild 2: Blitzstromableiter FLT-PLUS CTRL mit Zündelektronik ein
deutlich über 4 kA erforUnter bestimmten Netzbedinderlich ist. Für dieses Segment
gungen, z. B. beim 1-phasigem
steht Flashtrab FLT PLUS zur VerFehlerfall im IT-System, sind
fügung. Auch hier greift das beNennspannungen deutlich über
währte Konzept, das in Verbindung
230 V + 10 % zu erwarten. Dieses
mit Löschblechen allen AnfordeBeispiel zeigt, daß die Ableiterberungen gerecht wird. Der Ableiter
messungsspannung keine unbeFLT PLUS löscht prospektive Kurzdeutende Rolle bei der Auswahl
schlußtröme bis 50 kA am 230/400von Blitzstromableitern spielt.
V-System. Blitzstoßströme werden
Stehen Blitzstromableiter zur
bis 50 kA der Kurvenform (10/350)
Verfügung, die an 440 V AC beµs beherrscht.
trieben werden können, ist auch
der Einsatz in 400/690-V-SysteSchutzpegel frei wählbar
men möglich.
Zusammengefaßt sind nachfolDie Ansprechwerte der bislang
gende Kennwerte bei der Ausam Markt erhältlichen Blitzwahl relevant:
stromableiter liegen zwischen
• die Blitzstrom-Tragfähigkeit je
3 kV und 4 kV. In der DIN VDE
nach Blitzschutzklasse;
0110/Teil 1 finden sich die Kenn• das Ausschaltvermögen für den
zahlen für die Stoßspannungsfenetzfrequenten
Kurzschlußstigkeit der Isolation und Bestrom;
triebsmittel. Dort sind die Über• die Bemessungsspannung des
spannungskategorien I – IV festBlitzstromableiters.
gelegt:
ELEKTROINSTALLATION
BLITZ- UND ÜBERSPANNUNG
I = 1,5 kV; II = 2,5 kV;
III = 4 kV; IV = 6 kV
Bei der Installation von Blitzstromableitern der Klasse B war bislang
die Überspannungskategorie IV mit
6 kV im 230/400-V-System richtungsweisend. Ein Schutzpegel, der
die Kategorien I bis III erfüllt, konnte bislang nur in Verbindung mit
Ableitern der Anforderungsklasse C
realisiert werden.
Praxisgerechte Zündspannungen für Blitzstromableiter liegen
demzufolge bei 1,5 kV, 2,5 kV und
4 kV. Mit der Produktreihe Flashtrab FLT PLUS CTRL steht dem Anwender eine neue Blitzstromableiter-Generation zur Verfügung, die,
basierend auf der bewährten FLT
PLUS-Technologie, ein hohes Ausschaltvermögen mit niedrigem
Schutzpegel vereint (Bild 2). Anwendungsbereich sind exponierte
Anlagen, wo auf kleinsten Raum
die Überspannungskategorien I, II
und III erfüllt sein müssen. Dem
Anwender stehen drei Varianten in
den Schutzpegelklassen 0,9 kV,
1,5 kV und 2,5 kV zur Verfügung.
Die Ausführungen FLT PLUS
CTRL.../I sind zusätzlich mit einer
grünen Kontrollanzeige ausgestattet, die den ungestörten Betriebszustand signalisiert. Die Kontrollanzeige signalisiert darüber hinaus,
ob die Versorgungsspannung anliegt.
gen der Anforderungsklasse B in
Hauptstromversorgungssystemen«
ist der Weg frei für die Anwendung
von Blitzstromableitern auf Basis
leistungsfähiger Funkenstrecken.
Besondere Beachtung wird dem
Vorzählerbereich zuteil, da hier der
ideale Installationsort für Blitzstromableiter ist. Nach der aktuellen Richtlinie können Blizstromableiter ohne weitere Vorkehrungen
auch im unterem Anschlußraum
der Zählerverteilung eingesetzt
werden, wenn die Ableiter nicht
»ausblasen« und eine ausreichende Kurzschlußstrom-Löschfähigkeit sichergestellt ist. Weiterhin
sollte berücksichtigt werden, daß
Blitzstoßströme die benachbarte
Installation elektromagnetisch beeinflussen können. Die Installation
von Blitzstromableitern der Anforderungsklasse B sollte daher vor-
Stoßstromfestigkeit aufweisen als
solche mit höheren Nennwerten.
Im Einzelfall ist zu prüfen, ob eine
Stichleitungssicherung F2 sinnvoll
ist. Der erforderliche Schutz gegen
Kurzschluß kann auch ausschließlich mit der Anlagensicherung F1
realisiert werden.
Fazit
Das Ausschaltvermögen, die
Blitzstrom-Tragfähigkeit und die
Ableiterbemessungsspannung charakterisieren Blitzstromableiter der
Anforderungsklasse B. Ist die Realisierung der Überspannungskategorien I bis III nach VDE 0110 auf
engstem Raum gefordert, so bietet
hier die Typenreihe FLT PLUS
CTRL neue Lösungen. Mit DIN V
VDE V 0100 Teil 534 und der oben
genannten VDEW-Richtlinie stehen
Bild 3: Stromlaufplan; 3+1Schaltung mit
Blitzstromableitern FLT
100-260 und
FLT 25-400
und Überspannungsableiter Klasse C
im TT-System
3+1 Schaltung im TT-System
Im TT-System ist die 3+1-Schaltung Stand der Technik (Bild 3).
Von den Außenleitern L1, L2 und L3
werden die Ableiter zum N und eine
Summenstrom-Funkenstrecke vom
N-Leiter zum geerdeten Potentialausgleichsystem geschaltet. Als NPE-Funkenstrecke ist ein Blitzstromableiter erforderlich, der den
maximalen Summenstoßstrom von
100 kA (10/350)µs nach Blitzschutzklasse I führen kann. Für Blitzstrom-Summenstromableiter wird
ein Ausschaltvermögen von 100 A
gefordert. Da diese Geräte zwischen
N-PE eingesetzt werden, ist dieses
Ausschaltvermögen ausreichend.
Für diesen Anwendungsfall steht
mit dem Ableiter Flashtrab FLT
100-260 eine nicht ausblasende,
gekapselte 100-kA-N-PE-Funkenstrecke zur Verfügung (Bild 1).
Richtlinie liegt vor
Durch die Veröffentlichung der
»Richtline für den den Einsatz von
Überspannungs-Schutzeinrichtun-
zugsweise direkt nach dem Hausanschlußkasten (HAK) in separaten Gehäusen angeordnet werden.
Blitzströme gelangen somit nicht in
den Anschlußbereich der Zählerverteilung.
Absicherung – immer!
Blitzstromableiter sind gegen
Kurzschluß gemäß den Herstellerangaben abzusichern. Bei einem
Gerätekurzschluß müssen diese
vom Netz sicher getrennt werden.
Eine hohe Systemverfügbarkeit
wird erreicht, indem eine Stichleitungssicherung F2 (Bild 3) vor einem Blitzstromableiter selektiv zur
Anlagensicherung F1 im Betriebsstrompfad eingesetzt wird. Berücksichtigt werden sollte, daß NH/glSicherungen mit kleineren Nennwerten eine geringere dynamische
dem Anwender erste Leitlinien zur
fachgerechten Installation von
Blitzstromableitern zur Verfügung.
Literaturverzeichnis
[1] VDEW-e.V.:ÜberspannungsSchutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B. VWEW-Verlag,
Frankfurt (Main).1998
[2] Danowsky, V.: Systemgerechter
Einsatz von Blitzstromableitern, ep
8/95
[3] V-DIN VDE V 0100-534 4-1999
[4] Schimanski, J. Überspannungsschutz – Theorie und Praxis. Heidelberg: Hüthig, 1996
[5] Schimanski, J., Wolff, G.: Überspannungsschutzeinrichtungen der
Anforderungsklasse B, etz 5/1999
[6] Wolff, G. Überspannungsschutz
in Anlagen mit TN-, TT- und IT-Systemen, de 8/97
de 22/99 – 1885
ELEKTROINSTALLATION
PLANUNG
THEMA
CAD für die Elektroinstallation
Planen mit CAD im Elektrohandwerksbetrieb
HERMANN HÄGELE CAD-Programme zur Planung
der Elektroinstallation können eine Menge zeitraubende Routinearbeit übernehmen. Die meisten
Elektrohandwerker denken dabei an die ErstelFoto: H. Hägele
lung der immer häufiger verlangten Revisionspläne. CAD (Computer Aided Design) kann aber auch
Gewinn durch professionelleren Firmenauftritt bedeuten, wie das Beispiel der Forstner GmbH in
München zeigt.
Nicht selten sind Bauherren,
Hausbesitzer oder Architekten
erstaunt, wenn ihnen Elektromeister Georg Breiter (Bild 1) ihren
Kostenvoranschlag oder ihr Angebot überbringt. Denn statt unverständlicher Listen halten sie
eine ausführliche Leistungsbeschreibung und einen aussagekräftigen Plan in Händen. »Es
macht von Anfang an einen guten
Eindruck, wenn sich der Kunde
ein Bild über seine Installationen
machen kann«, erklärt der Mitinhaber der Forstner GmbH in
München/Unterföhring.
Die Grundrisse zeichnet er, sofern keine Vorlage vorhanden ist,
einfach nach Handskizze am
Computer und versieht diese
mit Installationssymbolen. Dabei
kommt es ihm zunächst nicht auf
einen exakten Maßstab an, sondern darauf, daß der Kunde sein
Haus, seine Wohnung oder Räume erkennt. Georg Breiter ist
überzeugt, daß er damit Solidität
ausstrahlt und auf diese Weise
manchen Auftrag erhält, ohne
unbedingt beim niedrigsten Preis
mithalten zu müssen.
Insofern hat sich die Anwendung eines CAD-Programms von
Anfang an auch als hervorragendes Marketinginstrument bewährt.
Leistung präsentieren
Das 1946 gegründete und seit
1994 von Josef Forstner und Georg Breiter partnerschaftlich geHermann Hägele, freier Fachjournalist,
Esslingen a. Neckar
1886 – de 22/99
Bild 1: Elektromeister Georg Breiter macht das Arbeiten mit
CAD außerordentlich Freude
führte Elektroinstallationsunternehmen hat erst vor drei Jahren
ein neues Domizil bezogen. Ein
ehemaliger Bauernhof an der alten Münchner Straße in Unterföhring hatte sich angeboten. Er
wurde komplett renoviert und ist
heute Arbeitsstätte für 14 Mitarbeiter, neben den geschäftsführenden Gesellschaftern und
Frau Elisabeth Forstner, die für
Büro und Organisation sorgt.
Zum Leistungsangebot der
Forstner GmbH zählt eine große
Vielfalt, alles, was auch einen
»Fachbetrieb für Gebäudetechnik« ausmacht: Neubauinstallation, Altbausanierung, Industrieanlagen, Ladeninstallation, Antennen- und Satellitenanlagen,
Videoüberwachung, Funkalarmanlagen, Computernetzwerke, EIBInstallationen.
Zum Service gehören 24-Stunden-Bereitschaft, Aktivitäten entsprechend des E-Check-Konzeptes
sowie überzeugende Leistungspräsentation. Nicht zuletzt deshalb
hat die Forstner GmbH ihr Firmengebäude mit dem EIB ausgestattet und dabei auch an Präsentationsmöglichkeiten
gedacht:
»Wir können die Busfunktionen direkt vorführen, was den interessierten Bauherren mehr sagt als
die Beschreibung der Technik.«
Anhand eines Tableaus mit dem
Grundriß der Geschäftsräume, Tasten und LED zeigt er seinen Kunden die Möglichkeiten des EIB.
Nicht zuletzt versteht er auch
die professionelle Planung, Angebotserstellung und Dokumentation am Computer als Marketinginstrument. Denn damit wirkt die
Firma nach außen hin einfach
kompetenter.
CAD macht Eindruck
Dabei ist es erst 5 Jahre her,
als sich Georg Breiter ein einfaches Zeichenprogramm angeschafft hat: »Die damals übliche
Erstausstattung hat mich auf den
Geschmack gebracht«, begeistert
er sich. »Selbst für Architekten,
die bisher noch nicht mit CAD arbeiten, zeichne ich inzwischen
Grundrisse. Dabei fällt auch mal
ein Planungsauftrag für mich
ab«, verdeutlicht er, wie man mit
dem richtigen Werkzeug einen
guten Eindruck macht und zusätzliches Geschäft bekommt.
Seit er mit CAD arbeitet, häufen sich auch die Planungsaufträge, die er über seine zweite Firma
»EGS – Planungs und Projektmanagement« abwickelt: »Natürlich
biete ich solche Dienstleistungen
getrennt von unseren Installationsleistungen an«. Breiter versichert, daß er dabei strikte Neutralität bewahrt und sich die
Forstner GmbH in solchen Fällen
nicht für die Ausführung bewirbt.
Kostengünstige Handwerkerversion
Inzwischen arbeitet Georg
Breiter mit dem System ElektroPartner von Data Design System
(DDS). Die Suche nach dem
»idealen Programm«, wie er sich
ausdrückt, gestaltete sich aber
nicht so einfach. »Ich hatte meine
eigenen Vorstellungen, habe mich
auf Messen umgeschaut, ver-
ELEKTROINSTALLATION
PLANUNG
Bild 2: Bei der Planungsarbeit am Bildschirm lassen sich mehrere Fenster öffnen, z. B. zur
Überprüfung in der 3D-Ansicht
schiedene Programme getestet,
aber erst der Hinweis eines Kollegen brachte mich auf DDS«, erzählt Breiter.
Eine Vorführung überzeugte
ihn schließlich. »Das Planungsprogramm ElektroPartner hat alles drin, von der Grundrißerstellung mit 3-D-Funktionen über die
Geräte- und Leitungsinstallation
mit Querschnittberechnung, automatischer Generierung der Verteilerpläne, Massenermittlung bis
hin zur ZVEH-Schnittstelle«, zählt
er Merkmale auf, die er besonders schätzt.
Breiter entschied sich für eine
Standardlösung zum Preis von
rund 15 000 DM: »Eine stolze Investition, aber ich wollte von Anfang an ein leistungs- und zukunftsfähiges System«, begründet er die Wahl. Schließlich ging
es ihm auch um eine gute Betreuung. Im Rahmen eines Wartungsvertrages erhält er so laufend Updates, die ihm bereits
viele
wertvolle
Neuerungen
brachten.
Für Elektroinstallateure, die
weniger planen, hat er auch
gleich einen Tip parat: »Das Programm gibt es jetzt auch als
Handwerkerversion ab DM 4900,
die ebenfalls alles kann und nur
im Umfang eingeschränkt ist.«
Auf einfache Handhabung
geachtet
Wer sich heute ein CAD-Programm anschaffen will, ist gut beraten, wenn er auf eine einfache
türlich lassen sich auch fertige
Zeichnungen im Format DXF
oder DWG übernehmen und bearbeiten.
Ähnlich läuft es mit der Installation der Geräte und Leitungen.
Nachdem die Räume definiert
und Verteiler, Verlegungsarten,
Materialien usw. festgelegt sind,
heißt es: Symbol aufrufen, Geräte
plazieren, Leitungen ziehen und
Stromkreise festlegen. Dabei helfen eine Fangfunktion, eine automatische Ausrichtung der Geräte,
automatische Berechnungen des
Spannungsabfalls, der Rohrgrößen und Leitungslängen, eine
Lichtberechnung, unterschiedliche Farbwahl zur Unterscheidung der Gewerke usw.
Ist der Installationsplan fertig,
lassen sich Gebäude, Raum und
Details auch dreidimensional darstellen, was Breiter gerne für die
Bild 3: Zur schnellen Kalkulation läßt sich per Mausklick eine Stückliste erstellen
und praxisnahe Handhabung
achtet. Denn schließlich kosten
Seminare und Einarbeitung Zeit
und Geld.
»Wer mit Windows schon Erfahrung hat, tut sich bei DDS besonders leicht«, versichert Breiter
auf die entsprechende Frage. Er
zieht Tastatur und Maus einer
Grafikplatte vor: »Ich fange einen
Bezugspunkt ein, gebe mit der
Cursor-Taste die Richtung vor,
trage die Maße der Wandlänge
ein und schon wird die Mauer gezeichnet«, zeigt er am Bildschirm.
Allein über die Tastatur entsteht
so blitzschnell ein Gebäudegrundriß. Danach werden Fenster,
Türen, Durchbrüche usw. aus der
Symbolbibliothek eingesetzt. Na-
Präsentation beim Bauherren
nutzt.
Der Installationsplan bildet die
Basis für Mengenlisten, die sich
raum-, stockwerks- oder positionsbezogen erzeugen lassen sowie für die Generierung der Verteilerpläne (Bilder 2 und 3).
Wichtige Schnittstellen
Ein weiteres Kriterium für
Breiter waren Schnittstellen zur
externen Weiterbearbeitung, zu
Kalkulationshilfen und AVA-Programmen. »Somit kann ich zum
Beispiel Informationen aus dem
ZVEH-Leistungskatalog direkt ins
Leistungsverzeichnis
übernehmen«, erklärt er.
de 22/99 – 1887
ELEKTROINSTALLATION
PLANUNG
Aber auch nach der Planungsund Angebotsphase zeigen mit
CAD erstellte Unterlagen Vorteile,
zum Beispiel bei der Bauausführung. »Der Monteur erhält einen Satz Pläne, allerdings ohne
Leitungsführung, die er nach den
Gegebenheiten am Bau selbst
festlegt«, erklärt Georg Breiter
das praktische Vorgehen. Änderungen werden während der
Bauausführung von Hand eingezeichnet und die Pläne dann nach
Abschluß der Arbeiten – bei
größeren Bauten auch zwischendurch – aktualisiert. »Damit
habe ich auch gleich die nötigen
Revisionspläne fertig«, weist
Breiter auf ein oftmals leidiges
Problem hin. So erhält der Kunde,
neben den bei der Forstner GmbH
verbleibenden Plänen, einen
kompletten Plansatz und damit
verbunden die Dokumentation
der Abnahme. Auch dies betrachtet Breiter als wichtigen Kundenservice: »So weiß der Kunde auch
nach vielen Jahren über seine
Elektroanlage Bescheid.«
Argumente für CAD
Elektroinstallateure, die mit
CAD planen, haben es nicht nur
bei der Erstellung der zwar unbeliebten aber nichtsdestotrotz immer häufiger verlangten Revisionspläne einfacher.
CAD trägt auch zur ansprechenden Leistungspräsentation
bei und ermöglicht die ordentliche Dokumentation der ausgeführten Installationen; ganz abgesehen von der rationellen, professionellen Planung.
Die Wahl eines Programms
richtet sich nach den persönlichen und betrieblichen Bedürfnissen.
Wesentliche Entscheidungskriterien dabei sind:
- Handling und komfortable Automatismen,
- Integrierte Berechnungsprogramme,
- Schnittstellen,
- Planungsumfang,
- Betreuung und Weiterentwicklung
- Kosten für Erstanschaffung,
- Hotline,
- Wartung und Updates.
Weitere wichtige Merkmale eines
guten CAD-Programms finden Sie
in der nebenstehenden Übersicht
»Auf einen Blick«.
k
1888 – de 22/99
Auf einen Blick:
Was das CAD-Programm
kann
• Grundrisse können über eine CADSchnittstelle (DXF oder DWG) eingelesen oder per Maus und Tastatur frei
erstellt werden.
• Zur Prüfung und Präsentation lassen sich Räume, Gebäude
oder Details auch dreidimensional darstellen.
• Für die Installationsplanung steht eine Symbolbibliothek
für Schalter, Steckdosen, EIB-Komponenten, Leuchten,
Verteilungen, Leitungen, Rohre, Kabelpritschen usw. zur
Verfügung.
• Der Aufruf eines Symbols wird durch die Auswahl eines Artikels aus der Artikeldatenbank gesteuert.
Im Artikel sind nicht nur Symbol, Artikelnummer und Bezeichnung, sondern auch sämtliche technischen Parameter
gespeichert. Die Struktur der Artikeldatenbank entspricht
dem Aufbau der Kalkulationshilfe des ZVEH.
• Bei der Festlegung der Leuchtenanzahl und deren Anordnung hilft eine integrierte Lichtberechnung nach der Wirkungsgradmethode.
• Eine Leerrohrberechnung ermittelt die passende Leerrohre unter Berücksichtigung eines einstellbaren Füllfaktors.
• Eine Spannungsfallberechnung vergleicht die verlegte mit
der zulässigen Leitungslänge. Bei Überschreitung des
zulässigen Spannungsfalls weist sie darauf hin und ermöglicht die Änderung des Querschnittes oder der Belastungsparameter.
• Eine integrierte Leitungsberechnung gemäß DIN VDE
0298/Teil 4 überprüft, ob der Leitungsquerschnitt den aktuellen Bedingungen (Belastung, Verlegeart, Kabelhäufung
und Temperatur) genügt und ob im Fehlerfall der Kurzschlußstrom ausreicht, um das Schutzorgan zur Abschaltung zu bringen.
• Übersichtspläne, Verteilerliste, ZVEH-Prüfprotokoll, Verteilerübersicht, Stromlaufpläne, Klemmenplan usw. lassen
sich aus den Installationsplänen automatisch erstellen.
• Die Schaltpläne können auch unabhängig vom Installationsplan entworfen werden.
• Eine Mengenliste im ASCII-Format kann verwendet werden
für einfache Ausdrucke, für die Übergabe an eine Textverarbeitung, an ein Kalkulationssystem oder ein AVA-Programm sowie im GAEB-Format DA81 an andere Systeme.
(Nach Angaben von DDS, CAD-Programm ElektroPartner)
ELEKTROINSTALLATION
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
Blitz- und
Überspannungsschutz für
Photovoltaik-Anlagen
VEIKO RAAB, REINHARD R. SCHMID Bei einer Lebensdauer der PV-Generatoren von 25 Jahren
und ihrer Anbringung im oberen Dachbereich
Foto: Siemens Solar
oder ähnlich exponierten Aufstellorten sowie
wegen der empfindlichen Elektronik des Wechselrichters, ist für PV-Anlagen ein wirksamer
Blitz- und Überspannungsschutz zwingend erforderlich.
Für die unterschiedlichen PV-Anlagen lassen
Bild 1: PV-Anlage (3,2 kWp) auf privatem Wohnhaus
sich technisch und wirtschaftlich ausgewogene Überspannungs-Schutzkonzepte realisieren, die nachfolgend beschrieben werden.
Mit den verschiedenen Förderprogrammen wird der Markt für
Photovoltaikanlagen
mit
geschätzten Wachstumsraten von
20 bis 40 % pro Jahr schnell expandieren. Ein ent»Da die Kosten von sprechendes WeißÜberspannungs- buch der EuropäiKommission
schutzgeräten im schen
[1] sieht als Ziel bis
Vergleich zu den zum Jahr 2010 in
möglichen Schäden Europa 1 Million
sehr gering sind, PV-Anlagen vor, damindestens
sollte auf diesen von
250 000 in DeutschSchutz keinesfalls land. Auch Japan
verzichtet werden.« und die USA haben
jeweils PV-Programme bis 2010 gestartet, die von
ganz ähnlichen Zahlen ausgehen.
[2]
Die Kosten für das Errichten
einer Photovoltaikanlage betragen je nach Anlagenausführung
für die Solarmodule, den Wechselrichter und das Zubehör (Montagematerial und Leitungen) zwischen 11 000 und 15 000 DM pro
installiertes kWP.
Bei einer garantierten LebensDipl.-Ing. Veiko Raab ist Produktmanager
im Technischen Marketing bei Dehn +
Söhne in Neumarkt.
Dipl.-Ing. Reinhard R. Schmid ist Leiter
des Technischen Versuchslabors bei der
Siemens AG in Regensburg, Bereich Installationstechnik, Entwicklung von Fehlerstrom- und Überspannungsschutzeinrichtungen.
dauer der Generatoren von 25
Jahren und ihrer Anbringung im
oberen Dachbereich oder ähnlich
exponierten Aufstellorten einerseits und der sensitiven Elektronik des Wechselrichters andererseits, ist ein wirksamer Blitz- und
Überspannungsschutz zwingend
erforderlich.
sowie von der Exponiertheit der
Anlage ab.
Die Errichtung einer PV-Anlage auf einem Gebäude erfordert
jedoch nicht zwingend die gleichzeitige Errichtung einer Blitzschutzanlage. Durch die Integration der PV-Module in die vorhandene Gebäudekonstruktion werden die Grundfläche und die
Höhe des Gebäudes praktisch
nicht verändert. Eine Erhöhung
der statistischen Blitz-Einschlaghäufigkeit tritt somit nicht auf.
Im Privatbereich ist es empfehlenswert, nach Errichtung einer
Gefährdung von
PV-Anlagen durch
Blitzeinschläge
Wirtschaftlich
sinnvolle Anlagenleistungen eines PV-Systems lassen sich nur
mit großen Flächen
von PV-Modulen auf
Dächern und an Fassaden
realisieren
(Bild 1). Aufgrund
dieser
exponierten
Anordnung und der
großen flächenhaften
Ausdehnung des Systems entsteht eine
Gefährdung durch direkte und indirekte
Blitzeinwirkungen.
Die
Gefährdung Bild 2: Anordnung von Fangeinrichtungen zum Schutz vor didurch direkte Blit- rektem Blitzeinschlag in die PV-Module
zeinschläge kann mit
PV-Anlage deren nicht unerheblider Risikoanalyse in VDE V 0185
chen Wert in der Gebäude-BrandTeil 100 [3] abgeschätzt werden.
versicherung mit zu berücksichtiDas Gefährdungspotential hängt
gen, um einen Schaden bei direkdabei von Anlagenausdehnung
tem Blitzeinschlag abzusichern.
und –konfiguration, GewitterhäuAnders verhält es sich jedoch bei
figkeit in der betreffenden Region
de 22/99 – 1893
ELEKTROINSTALLATION
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
ten, daß die ModulrahmenGebäuden, die mit Blitzkonstruktion nicht vom Blitzschutzanlagen zu versehen
strom durchflossen wird. Die
sind (wie es aus baurechtlielektrische Verbindung von
chen Erfordernissen z. B. auf
den Fangeinrichtungen und
Kirchtürmen der Fall ist)
der Rahmenkonstruktion soll
und auf denen PV-Anlagen
deshalb nur auf einer Seite
errichtet werden sollen. In
der PV-Module erfolgen. Vordiesen Fällen müssen die
zugsweise ist diese VerbinPV-Anlagen so errichtet
dung auf der den Ableitunwerden, daß die Blitzschutzgen der Blitzschutzanlage zuanlagen die Gebäude nach
gewandten Seite der PV-Mowie vor wirksam schützen
dule vorzusehen (Bild 4).
(evtl. Erweiterung notwendig) und gleichzeitig die
PV-Anlagen nicht durch
Überspannungseinen direkten Blitzeingefährdung
schlag zerstört werden könvon PV-Anlagen
nen.
Bild 3: Sicherheitsabstände des PV-Moduls zu FangeinrichDazu sind die PV-Kollekto- tungen
Elektrische Anlagen, so
ren so zu montieren, daß ein
auch PV-Anlagen, können
direkter Blitzeinschlag in diedurch direkte und indirekte
se nicht möglich ist. Die notBlitzeinwirkungen
und
wendigen, evtl. zusätzlich zu
Schaltüberspannungen gemontierenden
Fangfährdet werden. Der Radius
einrichtungen sind so anzuder Gefährdung elektrischer
ordnen, daß sie mit ihrem
Anlagen um den Ort der
Schutzraum einen DirekteinBlitzentladung wird mit bis
schlag in das PV-Modul verzu 2 km angegeben [4]. Für
hindern und andererseits dadie Überspannungsgefährbei keine Schatten auf die PVdung von PV-Anlagen wurModule werfen (Bild 2). Zur
den folgende Werte ermittelt
Bestimmung des Schutzrau[5]:
mes der Fangeinrichtungen
• PV-Anlagen werden bei
ist VDE V 0185 Teil 100 [3]
Abständen zur Blitzentlaheranzuziehen.
dung von weniger als 1000
Bei der Anordnung der
m durch kapazitive EinFangeinrichtungen und PVkopplungen gefährdet.
Module ist darauf zu achten,
• Die Isolationsfestigkeit
daß zueinander ein Trender Betriebsmittel im Gleichnungsabstand d eingehalten Bild 4: Potentialausgleich bei nicht vorhandenen Sicherstromkreis der PV-Anlage
wird, der nicht kleiner als der heitsabständen
wird durch induktive EinSicherheitsabstand s ist (Bild
kopplungen
gefährdet,
Sicht der erforderliche Tren3). Der erforderliche Wert von s
wenn der Abstand zum Ort der
nungsabstand nicht eingehalten
errechnet sich aus der NäherungsBlitzentladung weniger als 600 m
werden, so ist eine direkte, elekformel gemäß VDE V 0185 Teil
beträgt.
trisch leitende Verbindung zwi100 [3].
• Induzierte Überspannunschen dem Äußeren Blitzschutz
In der Regel sind Trennungsabgen zwischen L+ und L- am Geneund dem PV-Modul-Rahmen herstände d > 0,5 m ausreichend.
ratoranschlußkasten erreichen
zustellen. Dabei ist darauf zu achKann aus montagetechnischer
kritischen Werte, wenn die Blitz-
Bild 6: Ausführungsformen von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse C
1894 – de 22/99
ELEKTROINSTALLATION
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
gend in Kauf genommen.
Für derartige PV-Anlagen
kann durch ein Überspannungschutz-Konzept nur
die indirekte Blitzeinwirkungen abgefangen werden. In der Errichternorm
für Photovoltaik-Anlagen
VDE 0100 Teil 712 [6] wird
deshalb auch bei Nichtvorhandensein einer Blitzschutzanlage
gefordert,
daß die Außenleiter L+
und L- der PV-Hauptleitung durch Überspannungs-Schutzeinrichtungen geschützt werden sollten.
Diese sind so anzuordnen, daß sie auch dann
wirksam bleiben, wenn die DCTrenneinrichtung zwischen PVGenerator und PV-Wechselrichter betätigt ist. Vorzugsweise sollten
diese
ÜberspannungsSchutzeinrichtungen im PV-Generatoranschlußkasten angeordnet
sein (Bild 5). Die Bemessungsspannung der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen ist nach der
Quelle: Siemens Solar
entladung weniger als
1 000 m von der betrachteten Anlage entfernt ist.
Unter Beachtung der
Statistik der elektrischen
Parameter einer Blitzentladung ergibt sich, daß im
Durchschnitt jede PV-Anlage einmal im Jahr
durch eine Überspannung gefährdet ist. Bei einer prognostizierten Lebensdauer von 25 Jahren
für eine PV-Anlage, ist mit
dem Auftreten von mehreren zerstörenden Überspannungen zu rechnen.
Da die Kosten von Bild 5: PV-Generatoranschlußkasten mit ÜberspannungsÜberspannungsschutzSchutzeinrichtungen
geräten im Vergleich zu
den möglichen Schäden durch
Überspannungsschutz für
Überspannungen sehr gering
PV-Anlagen ohne Blitzsind, sollte auf diesen Schutz der
schutzanlage
PV-Anlage keinesfalls verzichtet
werden.
Bei PV-Anlagen auf Gebäuden
Nachfolgend werden, abhänohne Blitzschutzanlage besteht
gig von der Anlagenkonfiguratidas Risiko des direkten Blitzeinon, Überspannungsschutz-Konschlages. Dieses wird durch den
zepte für PV-Anlagen beschrieVerzicht auf die Errichtung einer
ben.
Gebäudeblitzschutzanlage billi-
hfgdpfhlölj
de 22/99 – 1895
ELEKTROINSTALLATION
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
Typ
75
150
275
320
440
600
UC (AC)
75 V
150 V
275 V
320 V
440 V
600 V
UC (DC)
100 V
200 V
350 V
420 V
585 V
600 V
Tabelle 1: Bemessungsspannungen üblicher Überspannungs-Schutzeinrichtungen
der Anforderungsklasse C (wie in Bild 6)
Anlagen in Abhängigkeit von der
Netzform zeigen die Bilder 7 und
8.
Bild 7: Überspannungsschutz für PV-Anlage (EVU-Netz: TN-System)
Überspannungsschutz für
PV-Anlagen mit Blitzschutzanlage
Bild 8: Überspannungsschutz für PV-Anlage (EVU-Netz: TT-System)
Zum Schutz der PV-Anlagen
auf Gebäuden mit Blitzschutzanlage sind zunächst die anfänglich
beschriebenen Maßnahmen zum
Schutz vor dem Direkteinschlag
umzusetzen. Können dabei die
erforderlichen Trennungsabstände eingehalten werden, so ist zum
Schutz der PV-Anlage vor Überspannungen wie im letzten Abschnitt beschrieben, zu verfahren.
Zusätzlich dazu muß der Innere Blitzschutz für die gesamte
Elektroanlage zentral am Hausanschluß ausgeführt werden,
wie in VDE V 0185 Teil 100 [3] gefordert. Dazu werden Überspannungs-Schutzeinrichtungen der
Anforderungsklasse B [7] (Bild 9)
im
Hauptstromversorgungssystem entsprechend der VDEWRichtlinie [9] eingesetzt (Bild 10).
Muß aus montagetechnischer
ist ebenfalls mit Überspannungsmaximalen Leerlaufspannung des
Schutzgeräten der AnforderungsPV-Generators auszuwählen. In
klasse C auszuführen. Die Vorgader Praxis bewährt hat sich hier
ben hinsichtlich der Schaltungsder Einsatz von Überspannungsvarianten in den unterschiedliSchutzeinrichtungen der Anforchen Systemformen von VDE
derungsklasse C [7], die in unter0100 Teil 534 [8] sind zu beachschiedlichen Ausführungsformen
ten. Die kompletten Überspan(Bild 6, auf S. 1894) und Bemesnungs-Schutzmaßnahmen für PVsungsspannungen verfügbar sind
(Tabelle 1).
Überspannungs-Schutzmaßnahmen sind immer
nur lokal wirksam, so auch
die zum Schutz der PV-Module. Andere Komponenten
des PV-Systems, insbesondere die PV-Wechselrichter,
die durchaus einige Meter
vom Generatoranschaltkasten entfernt montiert sein
können, werden durch eine
solche
Einzelmaßnahme
nicht geschützt. Überspannungs-Schutzeinrichtungen
gleichen Typs wie am Generatoranschaltkasten
sind
deshalb auch auf der DCSeite des Wechselrichters
zu montieren.
Der wechselspannungsseitige
Überspannungsschutz des Wechselrichters Bild 9: Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B (Blitzstrom-Ableiter)
1896 – de 22/99
ELEKTROINSTALLATION
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
Sicht entsprechend Bild 4 verfahren werden, so muß damit gerechnet werden, daß die Potentialausgleichsleitungen vom PVModul zum Potentialausgleich
und auch die Gleichstromleitungen von Blitzteilströmen durchflossen werden können.
Bei Verwendung eines Wechselrichters mit galvanischer Trennung von DC- und AC-Seite sind
die zu erwartenden Blitzteilströme über die Gleichstromleitungen
gering, da sich als treibende
Spannung nur die Potentialdifferenz zwischen dem PV-Modulgestell und dem Potentialausgleich
am Wechselrichter ergibt.
Zur Entlastung der Gleichstromleitungen und der eingesetzten Überspannungsableiter
müssen in diesem Anwendungsfall zusätzliche Schirmungsmaßnahmen getroffen werden. Die
einfachste Maßnahme ist das Verlegen einer zusätzlichen Potentialausgleichsleitung parallel zu
den Gleichstromleitungen.
Eine weitere Möglichkeit ist
die Verwendung geschirmter
Bild 10: Einsatz von Blitzstrom-Ableitern
(NH-Bauform) im unteren Anschlußraum des
Zählerplatzes
Gleichstromleitungen.
Der
Schirm dieser Leitungen muß eine geringe Kopplungsimpedanz
aufweisen und stoßstromtrag-
fähig sein [10]. Zur Vermeidung
hoher induzierter Spannungen in
den Gleichstromleitungen sind
diese zu verdrillen (2 Schläge/m).
Die Schaltbilder zur Schutzbeschaltung von PV-Systemen mit
Wechselrichtern, welche eine galvanische Trennung zwischen DCund AC-Seite beinhalten, und bei
denen die Sicherheitsabstände
zwischen PV-Modul und Äußerem
Blitzschutz nicht eingehalten
werden können, zeigen die Bilder
11 und 12.
In jüngster Zeit erscheinen auf
dem Markt zunehmend Wechselrichter ohne galvanische Trennung, um den Wirkungsgrad des
Wechselrichters weiter zu steigern. Zusätzlich zur Thematik des
Blitz- und Überspannungsschutzes
ist bei diesen Geräten aus der
Sicht der Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme zu
beachten, daß Wechselrichter ohne galvanische Trennung zwischen DC- und AC-Seite im Fehlerfall auf der AC-Seite glatte Gleichfehlerströme erzeugen können.
Dementsprechend dürfen bei
hfgdpfhlölj
de 22/99 – 1897
ELEKTROINSTALLATION
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
vanische Trennung zu beachten,
daß nur allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen eingesetzt werden dürfen.
Literatur
Bild 11: Überspannungsschutz für PV-Anlage bei nicht einzuhaltendem Sicherheitsabstand
zwischen PV-Modul und Fangeinrichtungen (EVU-Netz: TN-System)
Bild 12: Überspannungsschutz für PV-Anlage bei nicht einzuhaltendem Sicherheitsabstand
zwischen PV-Modul und Fangeinrichtungen (EVU-Netz: TT-System)
ihrem Betrieb entsprechend VDE
0160 [11] nur allstromsensitive
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(Typ B nach IEC 60755 [12]) eingesetzt werden (Bild 13).
Zusammenfassung
Nach der Definition des
Schutzzieles lassen sich für die
unterschiedlichen Konfigurationen von PV-Anlagen technisch
und wirtschaftlich ausgewogene
Überspannungs-Schutzkonzepte
realisieren.
Die dabei zu erwartenden
Mehrkosten spielen im Vergleich
zu den Gestehungskosten der PVAnlage eine untergeordnete Rolle. Permanente Verfügbarkeit der
Anlage, die Sicherheit der Investition
und deren Ertrag
werden damit wesentlich erhöht.
Bezüglich
der
Planung und Errichtung von Schutzmaßnahmen gegen
gefährliche Körperströme ist bei PVAnlagen mit Wechselrichtern ohne galBild 13: Allstromsensitive
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
1898 – de 22/99
[1] Weißbuch der Europäischen Kommission: An Energy Policy for the European Union; COM (95) 682
[2] 2. Internationale PV-Konferenz, Wien,
1998
[3] DIN V ENV 61024-1 (VDE V 0185 Teil
100): 1996-08; Blitzschutz baulicher
Anlagen, Teil 1: Allgemeine Grundsätze
[4] Hasse, P.: Überspannungsschutz von
Niederspannungsanlagen: Einsatz
elektronischer Geräte auch bei direkten
Blitzeinschlägen. 4. Auflage; Köln:
Verlag TÜV Rheinland 1998
[5] Vaßen, F.; Vaaßen, W.: Bewertung der
Gefährdung von netzparallelen Photovoltaik-Anlagen bei direktem und nahem Blitzeinschlag und Darstellung der daraus abgeleiteten Maßnahmen des Blitz- und Überspannungsschutzes, in: VDE-Fachbericht
52 "Neue Blitzschutznormen in der Praxis",
VDE-Verlag 1997, Berlin, Offenbach.
[6] E DIN VDE 0100-712 (VDE 0100 Teil
712): 1998-06 Elektrische Anlagen von Gebäuden, Anforderungen für spezielle Anlagen oder Bereiche, Photovoltaik-Anlagen
[7] E DIN VDE 0675 Teil 6: 1989-11; Überspannungsableiter zur Verwendung in
Wechselstromnetzen mit Nennspannungen
zwischen 100V und 1000V. E DIN VDE
0675-6/A1 (VDE 0675 Teil 6/A1): 1996-03;
Überspannungsableiter zur Verwendung in
Wechselspannungsnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V und 1000V, Änderung A1 zum Entwurf DIN VDE 0675-6
(VDE 0675 Teil 6)
[8] DIN V VDE V 0100-534 (VDE V 0100
Teil 534): 1999-04; Elektrische Anlagen
von Gebäuden, Auswahl und Errichtung
von Betriebsmitteln, Schaltgeräte und Steuergeräte, Überspannungs-Schutzeinrichtungen
[9] Richtlinie für den Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen, Herausgegeben von der
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke VDEW- e.V.
[10] VDB-INFO 1: Blitzschutz von Photovoltaik-Anlagen, Verband Deutscher Blitzschutzfirmen e.V.; Köln, 1994
[11] DIN EN 50178 (VDE 0160): 1998-04;
Ausrüstung von Starkstromanlagen mit
elektronischen Betriebsmitteln.
[12] IEC 60755 AMD 2 : 1992-05; General
requirements for residual current operated
protective devices; amendment 2
k
MESSEN
•
PRÜFEN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Drahtbrucherkennung im
Thermistorfühlerkreis
vereinfacht die Fehlerdiagnose
RAINER LIPPERT Der Schutz teurer Investitionen rückt immer
mehr in den Vordergrund. Dabei gilt es, nicht nur kostspielige
Reparaturen zu vermeiden, sondern auch Anlagenstillstände
zu verhindern, die betriebswirtschaftlich noch weit höhere
Kosten verursachen können. Hierfür ist neben einem zuver-
Optimalen Schutz erreicht man
mit dem Thermistorschutz auch
bei Behinderung der Kühlung,
etwa bei reduziertem Kühlmittelfluß oder unzulässig erhöhter
Umgebungstemperatur.
»Digitale« Kennlinie
Im kalten Zustand haben Kaltleiter Typ A – diese werden in
Europa eingesetzt – einen Widerstand von nur 100…200 Ω. Erwärmt sich einer der im Motor
eingesetzten Kaltleiter über die
Nennansprechtemperatur (TNF),
lässigen Schutz der Betriebsmittel auch eine schnelle Fehlerdiagnose von großer Bedeutung.
Stromabhängiger Schutz
Fotos: Siemens
Beim Einsatz von ThermistorMotorschutzgeräten kann ein
Kurzschluß in der Fühlerleitung
durch Auswertung des Widerstandswertes der Fühlerschleife
erkannt werden. Dagegen läßt
sich ein Drahtbruch in der
Fühlerleitung aufgrund der physikalischen Gegebenheiten schwierig
erfassen.
Hier liefert die dynamische
Drahtbrucherkennung der Thermistor-Motorschutzgeräte Sirius
3RN von Siemens eine Lösung
(Bild 1).
Bild 1: Thermistor-Motorschutzgeräte Sirius 3RN gewährleisten zuverlässigen Motorschutz und
schnelle Fehlerdiagnose
organen keinen einwandfreien
Für den Schutz von Motoren
und vollständigen Schutz vor unstehen zwei grundlegende Schutzzulässig hoher Erwärmung eines
prinzipien zur Verfügung:
Motors. Hier ist der Thermistor• Stromabhängiger Schutz: Durch
Motorschutz oft die einEinsatz von Leistungsschaltern oder Über- Der umfassendste zige Möglichkeit.
lastrelais werden un- Schutz eines Motors
zulässige BetriebszuTemperaturstände durch Strom- läßt sich durch Kom- abhängige
bination von tempe- Schutzeinrichtung
messung erkannt
• temperaturabhängiraturabhängigem
ger Schutz: direkte ErDer Thermistor-MoSchutz
und stromab- torschutz
fassung der Temperaist
eine
tur mittels Thermisto- hängigem Schutz er- temperaturabhängige
ren (Bild 2).
Schutzeinrichtung, die
reichen.
Bei hoher Schalthäufigunmittelbar die Temkeit, langen Anlauf- und Bremsperatur der Motorwicklung mitvorgängen sowie unregelmäßitels Kaltleiter (PTC) überwacht.
gem Aussetzbetrieb oder drehDer Motorenhersteller bettet
zahlgeregelten Antrieben erreicht
die Kaltleiter direkt in die
man mit stromabhängigen SchutzWicklung ein. Bei Drehstrommotoren
kommen
in
der
Regel drei Kaltleiter (einer pro
Dipl. Ing. Rainer Lippert ist ProduktmaPhase) zum Einsatz. In Reihe
nager für Thermistor-Motorschutzgeräte
geschaltet, werden sie zusambei der Siemens AG in Erlangen, Bereich
men an ein Auswertegerät angeAutomatisierungs- und Antriebstechnik
schlossen.
A&D CD SV VM M/E
1900 – de 22/99
ändert sich dessen Widerstand
um zwei bis drei Zehnerpotenzen
(Bild 3). Bei dieser Charakteristik
spricht man auch von einer »digitalen« Kennlinie.
Dieser Verlauf der Kennlinie ermöglicht auch die Reihenschaltung
mehrerer Kaltleiter. Die Erwärmung eines einzelnen Kaltleiters
wird stets sicher erfaßt – man erkennt dies an einem Sprung des
Gesamtwiderstands aller in Reihe
geschalteten Fühler. Hierbei spielt
es keine Rolle, ob nur einer oder
auch alle in Reihe geschalteten
Kaltleiter über ihre Ansprechtemperatur erwärmt werden. Eine Erfassung und somit ein zuverlässiger Schutz des Motors durch das
angeschlossene Auswertegerät ist
immer gewährleistet.
Schnelle Fehlerdiagnose
Zur Vermeidung von Anlagenstillständen gehört jedoch nicht
nur ein umfassender Schutz der
MESSEN
•
PRÜFEN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Bild 2: Zwei Prinzipien für den Motorschutz
Betriebsmittel, sondern auch eine
einfache und schnelle Fehlerdiagnose. Löst ein Thermistor-Motorschutzgerät aus, kann dies
nicht nur an einer unzulässig hohen Temperatur des zu schützenden Motors liegen, sondern auch
an einem Kurzschluß oder Drahtbruch in der Zuleitung zum als
Temperaturfühler eingesetzten
Kaltleiter.
Die Überwachung der Fühlerleitung auf Kurzschluß läßt sich
einfach realisieren. Der Widerstand eines Kaltleiters unterschreitet einen Wert von 20 Ω
auch im kalten Zustand niemals.
Auf Basis dieser Grundlage erkennt das Sirius 3RN einen
Kurzschluß im Fühlerkreis und
zeigt diesen durch eine Leuchtdiode an.
Dynamische Drahtbrucherkennung
Schwieriger gestaltet sich die
Diagnose von Drahtbruch im
Fühlerkreis. Sowohl die Erwärmung eines oder auch mehrerer
in Reihe geschalteter Kaltleiter
über die Nennansprechtemperatur als auch ein Bruch in der
Fühlerleitung führen zu einem
sehr hochohmigen Widerstandswert. Außerdem variiert der Gesamtwiderstand je nach Konstellation, ob nur ein Kaltleiter am
Auswertegerät angeschlossen ist
oder mehrere in Reihe geschaltet
sind. Somit liefert der absolute
Widerstandswert des Fühlerkreises keine zuverlässige Meßgröße
für die Diagnose »Drahtbruch«.
Einen Ausweg stellt hier die
dynamische
Drahtbrucherkennung der Thermistor-Motorschutzgeräte Sirius 3RN von Siemens
dar. Die Multifunktionsgeräte die-
ser Baureihe zeigen dem Benutzer
nicht nur einen
Kurzschluß im Fühlerkreis an, sondern auch einen
Drahtbruch in der
Fühlerleitung.
Als Basis für die
Diagnose »Drahtbruch« dient hier
nicht der wenig
aussagekräftige
absolute
Widerstandswert im Fühlerkreis, sondern
dessen zeitliche Änderung. Das Gerät erfaßt die
Steilheit des zeitlichen Verlaufes
des Gesamtwiderstandes
im
Fühlerkreis
–
dR (t) / dt.
Nur bei einem Drahtbruch ändert sich der
Widerstand hinreichend
schnell. Eine Erwärmung
der Kaltleiter geht immer
»langsam« vor sich, und
somit ist die zeitliche Widerstandsänderung hier
begrenzt. Kommt es hingegen zu einem Bruch in
der Fühlerleitung, steigt
der Widerstand sehr
schnell an, was durch das
Multifunktionsgerät von
Siemens erkannt wird.
Zur schnellen Diagnose
zeigt das Gerät diesen
Fehler dem Benutzer
auch optisch durch eine Leuchtdiode an.
Motorvollschutz
Der umfassendste Schutz eines
Motors läßt sich durch Kombination von temperaturabhängigem
Schutz (Thermistor-Motorschutz)
und durch stromabhängigen
Schutz (Leistungsschalter oder
Überlastrelais) erreichen. Bei
gleichzeitigem Einsatz dieser
beiden Schutzprinzipien spricht
man von Motorvollschutz und
erreicht damit für alle Zustände
und Fehlerarten einen optimalen
Schutz.
Kombiniert man diesen Schutz
mit intelligenten Geräten (wie
dem Multifunktionsgerät Sirius
3RN), erhält man umfassenden
Schutz und schnelle Fehlerdiagnose zusammen. Dies gewährleistet einen optimalen Betrieb aller Anlagen. Anlagenstillstände lassen sich so weitgehend
Bild 3: Kennlinie PTC-Kaltleiter
vermeiden. Die schnelle Fehlerortung trägt zur Reduzierung der
Stillstandszeiten bei.
k
de 22/99 – 1901
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
INTERNET
Über das TV-Kabel
in die Multimedia-Zukunft
Das Ende der Langsamkeit
to:
Fo
ola
tor
Mo
noch
mehr. So
lassen sich neben den
klassischen
Rundfunksignalen
über das TV-Kabelnetz auch interaktive Multimedia-Dienste, wie
High-Speed-Internetzugänge
oder Kabeltelefonie, verbreiten.
Möglich wurde dies durch die
Deregulierung der Telekommunikationsmärkte und die Entwicklung neuer Access-Technologien
Ursprung des Standards
Anzahl Hardwareproduzenten
Datenübertragungsraten
vorwärts (Zum Teilnehmer)
Datenübertragungsraten
rückwärts (Vom Teilnehmer)
Modulationsarten vorwärts
Modulationsarten rückwärts
Frequenzbereich vorwärts
Frequenzbereich rückwärts
Entwicklungsstatus
Verbreitung in Europa
Verfügbarkeit in Stückzahlen
Vergleich der Kabelmodem-Standards
1902 – de 22/99
für die sogenannte »Letzte Meile«, also den teilnehmernahen
Abschnitt eines Telekommunikationsnetzes.
Technik
Beim Internet-Zugang per Kabelmodem muß der Kabelnetzbetreiber allerdings erst die technischen Voraussetzungen in seinem
TV-Kabelnetz schaffen. Dazu gehört beispielsweise die Vergrößerung der Bandbreite, da in den
heute üblichen Kabelnetzen die
Kapazität bereits durch die Übertragung der TV- und Rundfunkprogramme erschöpft ist. Weiterhin muß ein Rückkanal eingerichtet werden, der den Teilnehmer
in die Lage versetzt, interaktive
Dienste wie High-Speed-Internet
nutzen zu können. Sogenannte
Multi-Service Operators (MSO),
wie NetCologne in Köln, haben
dies bereits seit einigen Jahren
realisiert. Das NetCologne-Netz
verfügt derzeit über eine Bandbreite von 862 MHz und einen
breitbandigen,
echtzeitfähigen
Rückkanal.
Zusätzlich wird ein Access-System benötigt, das dem User den
Zugang zum Internet sowie die
Foto: Elsa
Der Weg ins Internet ist für die
meisten Nutzer bis heute gleich:
Der eigene Computer wird per
Analog-Modem oder ISDN-Karte
über die Telefonleitung mit einem
Internet-Provider verbunden. In
die meisten Haushalte führt neben der Telefonleitung allerdings
noch ein weiteres Kabel, das TVKabel. Über 21 Millionen Wohnungen werden bundesweit über
dieses Kabel mit TV- und Rundfunkprogrammen versorgt.
Doch diese
Leitung
kann
Nutzung der verschiedenen Internetdienste ermöglicht. Die Technologie hierfür sind Kabelmodems, die bereits Mitte der 80er
Jahre in den USA für die Nutzung
in TV-Kabelnetzen entwickelt
wurden. Im Vergleich zu herkömmlichen analogen Modems
mit theoretischen Datenübertragungsraten von bis zu 56 kbit/s
(in der Praxis werden häufig nur
48 – 51 kbit/s erzielt) erreichen Kabelmodems bis zu 52 Mbit/s. Diese Datenübertragungsraten sind
ca. 1000mal höher, lassen sich jedoch im realen Betrieb ebenfalls
kaum erzielen. Der Engpaß liegt
hier unter anderem im heimischen PC, der häufig nur Datenraten von 6 – 8 Mbit/s verarbeiten
kann. Entscheidend ist aber auch
die Internet-Connectivity (Internet-Verbindung) des Internet Service Providers (ISP).
Trotz dieser Einschränkung ist
der Geschwindigkeitsgewinn für
eine Vielzahl von Anwendungen
enorm.
DVB/DAVIC
Euro-DOCSIS
Europa
mehr als 10,
zumeist kleine Hersteller
max. 52 Mbit/s
USA
mehr als 20, u.a. Cisco,
Motorola, Nortel, ELSA etc.
max. 52 Mbit/s
max. 3,08 Mbit/s
max. 10,2 Mbit/s
64 und 256 QAM
QPSK
47 – 862 MHz
5 – 65 MHz
Vorserienmodelle
64 und 256 QAM
QPSK, 16 QAM
90 – 862 MHz
5 – 65 MHz
Vorserienmodelle,
US-Version in großen Stückzahlen lieferbar
US-Version
in ca. 30 Kabelnetzen
Erwartet für 1. Quartal 2000,
US-Version heute
bisher kein kommerzieller
Betrieb
erwartet für 1. Quartal 2000
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
INTERNET
Plain Old Telephone Service
Vanity Numbers
1+, 10XXX, 1010XXX Dialing
Access (shunt) to Directory Assistance
Access (shunt) to Emergency Service & N11
Access (shunt) to Operator Assistance (Dial »0«)
Interim Local Number Portability
Call Detail Record generation
TelCordia (Bellcore) AMA Formatting (GR-1100)
AMADNS (GR-1343) BAF Record Forwarding to Primary
and Secondary Billing Collectors
G.711 Codec – 64 kbps
On-demand line monitoring
Direct Distance Dialing (DDD)
Critical Interdigital Timing for Dialing Plan
International DDD (IDDD) Local Billing Control
Residence Distinctive Alerting Service (Teen Service)
Free Terminating Service
Code Restriction & Diversion
Toll Restricted Service
DTMF Dialing
CLASS1 : Calling Number Delivery
CLASS : Customer Originated Trace
CLASS : Anonymous Call Rejection
CLASS : Calling Number Delivery Blocking
CLASS : Calling Identity Delivery & Suppression
CLASS : Calling Name Delivery Blocking
CLASS : Calling Name Delivery
Speed Calling 8
Speed Calling 30
Call Waiting
Cancel Call Waiting
Call Forwarding Variable
Call Forwarding Busy Line
Call Forwarding – Don’t Answer – All Calls
Service Provider Originated Trace
Courtesy Ring Generation
Multiple Directory Numbers on a Line
CLASS : Calling Identity Delivery on Call Waiting
Call Waiting Deluxe
Intercom Dialing
SMDI (Simple Message Device Interface) to Voice Mail System
Customer-Changeable Speed Calling
Message Waiting Tone (stutter dial tone)
Telecommunications Relay Service (TDD)
SS7 MTP L1, L2, L3
SS7 SCCP
SS7 TCAP
Local Number Portability
Toll Free Calls
Leistungsmerkmale von Kabelmodems mit VoIP-Funktionalität
1 CLASS = Custom Local Area Signaling System
1904 – de 22/99
Quelle: Motorola
Benötigt der Software-Download einer 5 MB großen Datei mit
einem analogen Modem (33,6
kbit/s) unter Praxisbedingungen
rund 24 Minuten, ist die Datei bei
Kabelmodem-Usern bereits in
weniger als 30 Sekunden auf ihrer Festplatte. Die KabelmodemTechnologie hat noch weitere
Vorteile: Ein Kabelmodem ist immer online, das heißt, es verhält
sich technisch wie eine Standleitung in das Internet. Lästige Einwahlvorgänge sowie zeitabhängige Telefongebühren entfallen
vollständig, und die heimische
Telefonleitung ist nicht besetzt.
Der Internet-User bleibt somit
während des Surfens telefonisch
erreichbar.
Noch ungeklärte technische
Standards
Bisher wurden häufig Kabelmodemsysteme eingesetzt, die
abhängig von den Kabelnetzbetreibern (Motorola, COM21, LanCity oder Terayon) waren, da die
Verabschiedung eines von den
Betreibern geforderten Standards
erst vor etwa einem Jahr erfolgte.
Derzeit buhlen zwei konkurrierende Systeme um die Gunst der
Kabelnetzbetreiber: Systeme nach
dem europäischen Standard DVB/
DAVIC und Systeme nach dem
US-amerikanischen
Standard
DOCSIS.
Noch hat sich in Europa kein
Standard endgültig durchgesetzt.
Die meisten europäischen Kabelnetzbetreiber haben sich jedoch
bisher für DOCSIS-Systeme entschieden.
Mit der Einführung standardisierter Systeme soll der Kunde –
vergleichbar bei analogen Modems – Kabelmodems im Fachhandel erwerben können und
nicht gezwungen sein, herstellerspezifische Modems von Kabelnetzbetreibern mieten zu müssen, die dann nur in dem jeweiligen Netz funktionsfähig sind. Dies
zusammen mit Economies-of-scale-Effekten wird zu einer deutlichen Preisreduzierung bei standardisierten Kabelmodems führen.
Lag der Preis für ein Kabelmodem Anfang 1998 bei etwa 1000
DM, Anfang 1999 bei 650 DM und
heute bei rund 500 DM, so wird
Ende 2000 ein Preis von 250 DM
realistisch sein.
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
INTERNET
Dienste
NetCologne bereitet derzeit die
Einführung der Highspeed-Internetzugänge über Kabelmodems
nach DOCSIS-Standard vor, der
Regelbetrieb soll Anfang 2000 erfolgen. Neben dem reinen Highspeed-Zugang sollen über Kabelmodems weitere Dienste angeboten werden. Dazu gehören
beispielsweise On-demand-Dienste wie TV, Video, Software und
Spiele, die in Kooperation mit der
Bertelsmann Broadband Group
angeboten werden sollen. Der
Kunde kann hier etwa beim »virtuellen Kochduell« von VOX noch
während der Sendung weitergehende Informationen zu dem in
der Sendung empfohlenen Wein
(Anbaugebiet, Bezugsquellen etc.)
individuell abrufen oder nach
»Gute Zeiten, schlechte Zeiten«
Merchandise-Artikel bestellen.
Weiterhin befindet sich bei
NetCologne VoIP (Voice over Internet Protocol) in der Testphase.
Diese Technologie ermöglicht den
Anschluß von bis zu zwei herkömmlichen Telefonendgeräten
an ein Kabelmodem. Der Kunde
kann so über das Kabelmodem im
Internet surfen und gleichzeitig
über dasselbe Endgerät telefonieren. Diese technologisch interessante und kostengünstige Lösung
wird allerdings erst frühestens
Anfang 2001 auf dem Markt eingeführt. Die derzeitigen Möglichkeiten dieses technischen Systems
(Cisco uBR 7246) werden jedoch
bereits heute umfangreich in Köln
getestet, um die Technik zeitnah
einzuführen.
Vermarktung
Die meisten europäischen Kabelnetzbetreiber bedienen sich
ähnlicher Vermarktungsstrategien. Der Kunde bezahlt für die
Installation des Kabelmodems je
nach Servicegrad eine Gebühr
zwischen 150 DM für den Anschluß des Modems an das Kabel-
netz und bis zu 300 DM für eine
vollständige Inbetriebnahme einschließlich Einbau der erforderlichen Netzwerkkarte in den PC
sowie die Installation der notwendigen Software. Mit breiter Verfügbarkeit der USB-Technologie
(Universal Serial Bus) – sowohl
bei den PCs als auch bei den
Kabelmodems – wird eine Reduzierung dieser Installationskosten
erwartet. Die Kosten für den reinen Internet-Access werden mittels Flat Rate (Fixe monatliche
Gebühr unabhängig von der Nutzungsdauer) festgelegt. Sie liegen
zwischen 50 DM und 100 DM pro
Monat, die Kabelmodemmiete beträgt zwischen 20 DM und 50 DM
pro Monat. Diese Gebühren sind
für Privatkunden im Vergleich zu
ähnlichen Technologien (Standleitung, ADSL) deutlich günstiger
und ermöglichen für einen Pauschalpreis ohne zusätzliche Kosten High-Speed-Access in bisher
nicht gekannter Qualität.
Guido Schwarzfeld
de 22/99 – 1905
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
MOBILE COMPUTING
Fujitsu Siemens Computer stellt
die erste mobile NT-Workstation
der Welt vor
Erstmals sind Anwender von hochspezialisierten Workstation-Applikationen nicht mehr örtlich gebunden. Architekten,
»Mit der »CELSIUS Mobile«
wird eine innovative Plattform
bereitgestellt, die es ermöglicht,
Kunden den Wert des vollständigen Produktspektrums von Unigraphics Solutions vor Ort zu demonstrieren«, erklärt David Punter, Leiter European Marketing,
Unigraphics Solutions. »Bei den
Pre-Sales-Aktivitäten spielt die
Beratung eine immer größere
Konstrukteure und Designer, die früher ihre
Software nur auf stationären Workstations bearbeiten konnten, können nun alle Vorteile einer
mobilen Workstation nutzen, ob beim Kunden oder
unterwegs. »CELSIUS Mobile« kombiniert hochwertige Grafik mit großer Sicherheit im Workstation-Umfeld und ist
für eine Vielzahl von führenden Workstation
Anwendungen zertifiziert.
Neben den im WorkstationMarkt wichtigen Software-Zertifizierungen bietet die »CELSIUS
Mobile« eine Reihe von Innovationen für Workstation-Anwender:
• Sicherheit – Ein integrierter Chipkartenleser ermöglicht
nicht nur eine sichere Authentifizierung des Benutzers, sondern dient auch der Verschlüsselung der Daten. Selbst wenn
das System einmal in falsche
Hände gerät, kann nichts von
der Festplatte gelesen werden.
• Optimierte
Grafikfähigkeiten
für grafikintensive WorkstationApplikationen – Das 15 ZollXGA Display sorgt für eine gute
Grafikdarstellung und ist zusammen mit einem Grafik-Subsystem mit 8MB-AGP-Speicher
darauf abgestimmt, OpenGLbasierte 3D-Anwendungen z.B.
von Architekten, Ingenieuren
oder Designern hochperformant
Technische Daten
auf einen Blick:
• Intel® Pentium® II (AGP) Prozessor 400 MHz
• Arbeitsspeicher (SDRAM) 128
MB bis max. 512 MB
• High-performance 3D-Grafik
(OpenGL-fähig) mit 8 MB Video SGRAM
• 15 Zoll TFT XGA Display
• 10 GB Festplatte, IDE, Ultra
DMA 33, 1 x 2.5 Zoll
• Lithium-Ionen-Akku, > 3 Std.
Laufzeit (mit einem Akku)
1906 – de 22/99
zu nutzen.
• Bis zu sechs Stunden Batterie-Laufzeit – Dies ermöglicht es
fast einen Tag ohne Stromanschluss zu arbeiten.
• Abnehmbare Tastatur – Mit bis
zu 3 Meter Abstand vom System
wird mehr Komfort und verbesserte Ergonomie bei langem Arbeiten ermöglicht.
• Robustes und leichtes Magnesiumgehäuse – »CELSIUS Mobile«
ist für ein Leben unterwegs konstruiert.
Näher beim Kunden, flexibles Arbeiten: »Where no
Workstation has gone before«
Einer der bedeutenden Vorteile der mobilen Workstation ist,
daß sie es dem Anwender erlaubt, außerhalb seines Büros
und damit nahe beim Kunden zu
arbeiten. So können beispielsweise Konstruktionspläne zum Kunden mitgenommen und direkt vor
Ort geändert oder 3D-Präsentationen live vorgeführt werden
und nicht wie früher nur als 2DAusdruck.
Die Interaktion zwischen Hersteller und Kunden wird durch
die »CELSIUS Mobile« stark verbessert, so daß sich beispielsweise die Firma Unigraphics Solutions, eines der führenden Softwarehäuser auf dem Workstation-Sektor, entschlossen hat, das
neue System künftig konsequent
bei Kundenkontakten einzusetzen.
Rolle und
dabei verschafft uns die »CELSIUS Mobile« ein einmaliges Umfeld
für echte Interaktion mit Kunden
und Interessenten. Von anspruchsvoller
3D-Modellierung
bis zu datenbank-intensiven Anwendungen, von der Grafik bis
zur Windows-Interoperabilität,
ermöglicht uns die Celsius alles –
und zwar nicht nur an unserem
Schreibtisch, sondern auch direkt
in den Büros unserer Kunden.«
Celsius – eine weltweit
führende WorkstationFamilie
Das Workstation-Geschäft ist
ein strategischer Bestandteil des
Produktportfolios von Fujitsu Siemens Computers und alle Workstation-Produkte des neuen europäischen Computerunternehmens werden zukünftig den Markennamen »CELSIUS« tragen.
»Wie bereits mit der CELSIUS
1, der ersten Intel-basierten
Workstation eines führenden ITAnbieters, können wir mit der
»CELSIUS Mobile« erneut unsere
technische Führerschaft unter
Beweis stellen« so Dr. Kosch, Direktor Workstation Marketing bei
Fujitsu Siemens Computers. »Dem
Workstation-Anwender eröffnen
sich die Vorteile von Mobilität und
Flexibilität gepaart mit hoher Leistung bei gleichzeitig optimaler
Datensicherheit. Der ausschlag-
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
MOBILE COMPUTING
gebende Punkt für
die Celsius Mobile ist
die
Zertifizierung
durch alle wichtigen
Softwarehersteller
(ISVs: Independent
Software
Vendors)
im Workstationumfeld, die es nun erstmals für eine mobile
Workstation
gibt.
Dies betrifft insbesondere die Bereiche
mechanisches CAD,
Architektur und Electronic Design Automation.
Damit
eröffnen sich richtungsweisende neue
Möglichkeiten«.
Ab sofort verfügbar
CELSIUS Mobile ist mit dem
Betriebssystem Windows NT 4.0
ausgestattet und ab sofort zum
Preis ab 11 000,- DM (unverbindliche Preisempfehlung inklusive
Mehrwertsteuer) über den Fachhandel erhältlich.
(tvm)
Zu Fujitsu Siemens Computers
Fujitsu Siemens Computers, mit Sitz in Amsterdam/Niederlande,
entstand zum 1. Oktober 1999 durch Fusion der Fujitsu Computers(Europe) Ltd. und des Geschäftsgebiets Computer Systems des
Siemens-Bereichs Information and Communication Products. Die beiden Konzerne Fujitsu Limited, Tokyo, und Siemens AG, Berlin und
München sind an dem europäischen Joint Venture zu je 50 Prozent
beteiligt; sie haben darüber hinaus eine weltweite Zusammenarbeit
im Computerbereich vereinbart. Fujitsu Siemens Computers wird den
Endkunden- und den Geschäftskunden-Markt in 25 Ländern in Europa mit einem kompletten Angebot von IT-Systemen von Notebooks
über PCs und Workstations, Intel- und Unix-Server bis zu Großrechnern und Speichersystemen bedienen, die in leistungsfähigen und
modernen Werken in Europa für Europa gefertigt werden. Fujitsu
Siemens Computers hat in Europa rund 9000 Beschäftigte und nimmt
in seinem Homemarkt Europa heute Rang 2 unter den größten Anbietern ein. Erklärtes Ziel ist die Position No. 1 bis zum Jahr 2001.
Fujitsu Siemens Computers wird als unabhängiges kunden- und vertriebsorientiertes Unternehmen geführt. In allen Schlüsselmärkten
Europas betreuen selbständige Vertriebsgesellschaften die Kunden.
Beide Partner bringen in das Joint Venture ihre Geschäftsverbindungen und Leistungspotentiale ein: Der Kundenstamm umfasst die meisten der 1000 größten Unternehmen Europas, mehr als 2000 der
führenden Value Added Reseller, Distributoren und Systemintegratoren und über 100 000 Vertriebspartner und Retail Outlets. In der eigenen Vertriebsorganisation sind mehr als 2500 Salesprofis tätig. Ein
Netzwerk von Service- und System-Integration-Partnern mit 35 000
Spezialisten in Konzernfirmen steht in Europa zur Betreuung der
Produktpalette zur Verfügung. Die globale Kooperation von Fujitsu
und Siemens ermöglicht dem neuen Unternehmen den Zugriff auf die
weltweit führenden Computertechnologien und auf weitere 45 000
Mitarbeiter im Bereich Customer Service. Fujitsu Siemens Computers
kann damit schon heute seinen Kunden in Europa volle Unterstützung bei der Umsetzung weltweiter IT-Strategien bieten.
de 22/99 – 1907
HAUSGERÄTE
•
HANDEL
INNOVATIONEN
Innovationen der Hausgerätebranche 1999
lichst wenig Energieverbrauch in
Einklang zu bringen. Dafür standen den Konstrukteuren bisher 3
ne echte BSH-Innovation, eine
neuartige Generation von Kältegeräten, die völlig ungewöhnliche
Wege geht. Denn wie bereits erwähnt, wird die technische Konzeption eines Gerätes von drei
Faktoren bestimmt: Nutzinhalt,
Isolationsstärke und Energieverbrauch. Verändert man einen
Wert in dieser magischen Dreiecksbeziehung, dann verändert
sich alles. Wie kann also das Interesse der Verbraucher nach
mehr Kühlkomfort und größerem
Nutzinhalt bei gleichzeitig niedrigeren Kosten erfüllt werden?
Bosch Kühl-Gefrierkombination
als Sologerät mit Brain Isoliertechnik
Siemens Kühl-Gefrierkombination als Einbauversion mit Brain Isoliertechnik
alternative Gerätekonzepte bei
der Neuentwicklung von Kältegeräten zur Verfügung:
• Verwendung dickerer Isolierschichten,
• Einsatz von Energiespar-Kompressoren,
• dicke Isolierung + EnergiesparKompressor.
Unabhängig von der Erhöhung
der Herstellkosten hat der Einsatz immer dickerer Isolierschichten eine Verkleinerung des
Innenraumes zur Folge und damit
natürliche Grenzen. Hier setzt ein
neuer Denkansatz für Kältegeräte
von BSH an: »BRAIN«, ein merkfähiger Name für ein durchdachtes Konzept. Konkret bedeutet es
BSH-Refridgerator with Advanced Insulation. Und bezeichnet ei-
Stahl-Kälte mit Vakuum
dazwischen
Brain – Kühlen mit Edelstahl und
Vollvakuum
Was sich bei Kältegeräten in Zukunft dramatisch ändern
kann, zeigt dieser Artikel, der eine völlig neue und innovative Isoliertechnik beschreibt.
»Wir wollen das wettbewerbsstärkste Unternehmen der Branche
werden«. Unter diesem Motto
stand die Eröffnungsrede von Dr.
Herbert Wörner, dem Vorsitzenden
der Geschäftsführung der BSH
Bosch und Siemens Hausgeräte
GmbH auf der Domotechnica 1999
in Köln.
Mit wertmäßig 35,2 % Marktanteil bei Großgeräten in Deutschland sicherlich eine realistische
Zielsetzung. Mit den Hauptmarken
Bosch und Siemens repräsentiert
die
Unternehmensgruppe
die
führende Rolle in der deutschen
Weiße-Ware-Branche. Damit sich
daran auch in Zukunft nichts ändert, setzt die Unternehmensgruppe auf kurze Gerätezyklen. So wurden 1998 und 1999 42% der BSHGeräte erneuert. Betrachtet man
die gesamte Produktpalette, so findet man kaum ein Gerät, das älter
als 2 Jahre ist. Um die Höhe der Innovation richtig einzuordnen, die
die im Folgenden beschriebene Isoliertechnik darstellt, werfen wir einen kurzen Blick zurück auf den
bisherigen Stand der Technik.
So ist die heiße Phase der Diskussion über Treibhauseffekte verursacht durch FCKW- und FKWhaltige Kühlmittel im Kältekreislauf
der Geräte heute vorbei. Auf breiter
Front kann man erkennen, daß alle
führenden Hersteller FCKW-freie
Geräte anbieten. Damit konzentrieren sich die Aktivitäten auf Maßnahmen um Energie zu sparen, auf
attraktive optische Anmutung sowie hohen Gebrauchsnutzen durch
teilweise pfiffige Ideen bei der Innenausstattung der Geräte. Ausgelöst durch die Einführung der
Energieeffizienzklassen begann der
Run auf immer bessere Verbrauchswerte der Geräte
Viel Platz bei
wenig Energieverbrauch
Dabei gilt es, die gleichzeitigen
Wünsche nach hohem Nutzinhalt,
kompakter Bauform und mög-
1908 – de 22/99
Der Gedanke ist ebenso einfach
wie wirkungsvoll, man muß nur
darauf kommen. Die Entwicklungsspezialisten von BSH haben
schlichtweg zwei Gehäuse aus
Edelstahl ineinander gepackt. Dazwischen befindet sich absolutes
Vollvakuum. Und das wirkt kältetechnisch optimal. Die Isolationswirkung dieser Bauweise ist mehr
als dreimal so gut wie bei herkömmlichem Polyurethan-Schaum.
Und weil sie deutlich weniger an
Platz beansprucht, ist auch ein
echter Zuwachs an Nutzinhalt
möglich. Hinzu kommt, daß Edelstahl wohl die beste und hygienischste Art ist, Lebensmittel auf-
HAUSGERÄTE
•
HANDEL
INNOVATIONEN
In de 17/99 starteten wir eine Artikelreihe, die »echte« Innovationen 1999 der Hausgerätebranche beschreibt. Dabei zeigen wir
spektakuläre Neuentwicklungen in den Bereichen kleiner Hausgeräte und Großgeräte, die als Maßstab für den Wettbewerb gelten
und einen nutzbaren Mehrwert für den Verbraucher darstellen. Mit
einer Vorteil-Nutzen-Argumentation dürfte es dem Handel hier
nicht schwerfallen, zusätzliche Umsätze zu erzielen.
Bisher erschienen:
de 17/99: PerfectClean von Miele – Jetzt geht´s richtig ab.
de 18/99: Dynamic Sense von Bauknecht – die Antwort auf die
Ökosteuer.
de 19/99: Vorbeugen ist besser als Plaque – Zahnpflege von Braun.
de 20/99: Kühlschrank mit Internetanschluß – Screenfridge von
Electrolux.
de 21/99: Gefriertechnologie der Zukunft – Gefrierschrank und
Palm III.
zubewahren. Als Material hat es
viele angenehme Eigenschaften. Es
ist umweltfreundlich, leicht zu reinigen, schont unsere wertvollen
Recourcen und kann zu 100 %
recycelt werden.
A extra für BSH
Eine bessere Einstufung als in
Energie-Effizienzklasse A war für
Kältegeräte bisher nicht möglich
und auch nicht nötig.
Das wird sich schon bald ändern, denn ab Herbst 1999 tritt
ein neues Energiegesetz in Kraft
und im Jahr 2001 sind weitere
Verschärfungen zu erwarten.
Durch die neue Vollvakuumisolierung erreichen die BSH Geräte so
niedrige Verbrauchswerte, daß
sie damit schon heute die künftigen Anforderungen erfüllen. Und
trotz eines um mehr als 20% reduzierten
Energieverbrauches
(248 kWh/a) vergrößert sich das
Nutzvolumen (313 l Gesamt ) um
ebenfalls mehr als 20%, bei minimalen
Isolationsdicken
und
Sockelaggregat bei vorgegebener
Einbaunische. Damit wird gleichzeitig eine Grundeinstellung von
BSH deutlich: agieren statt reagieren. Innovationen zu einem
Zeitpunkt anzubieten, lange bevor der Markt oder die Politiker
sie fordern.
Glänzende Frische
Es ist schon ein ungewöhnlicher Anblick, wenn man bei einem Kältegerät der »BRAIN«Reihe die Tür öffnet. Der ganze
Innenraum ist aus mattglänzendem Edelstahl. Statt dem bekann-
1910 – de 22/99
ten weißen Auftritt erwartet den
Benutzer stahlstarkes Profi-Ambiente. Mit diesem innovativen
Kältekonzept sieht BSH Verkaufschancen bei vielen Zielgruppen wie Hightech-Interessierten,
den Umweltbewußten, den ambitionierten Semi-Profis und den
Puristen mit gehobenem Einkommen und hohem Anspruch ans
Design.
Innenansicht der Siemens KühlGefrierkombination mit Brain Isoliertechnik
zur Recyclingfähigkeit. Übrigens
war den Testpersonen die Ersparnis an Stromkosten genauso wichtig wie der Gewinn an Nutzraum.
Türablagen des Bosch Sologerätes aus gelochtem Edelstahl
80 %ige Akzeptanz
Zertifikat für BRAIN
Eine Akzeptanzstudie machte
die großen Chancen von BRAIN
deutlich. 80 % der Befragten fanden den Edelstahl-Innenraum
»sehr gut« bis »gut«. Dabei leisteten die Eigenschaften des Materials exzellente Überzeugungsarbeit. Von der Hygiene und Pflege
über die alterslose Robustheit bis
In der ersten Phase der Markteinführung ist zunächst eine
Kühl-Gefrierkombination
zum
Einbauen geplant. Alle Modelle
werden mit einem Kunden-Zertifikat ausgestattet. Über einen genauen Zeitpunkt der Lieferfähigkeit und über Preise gibt es derzeit noch keine Angaben.
k
MARKETING
BETRIEBSORGANISATION
Angebote, die Umsatz bringen
ROLF LEICHER Bevor der Kunde einen Auftrag erteilt, will er
ein Angebot. Was dabei alles zu beachten ist, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Kunden wollen wissen, was auf
sie finanziell zukommt, und verlangen ein schriftliches Angebot.
Erwarten Sie einen größeren Auftrag? Geht es um einen gewerblichen Kunden? Dann machen Sie
mehr aus dem Angebot. Unterteilen Sie es in zwei Bereiche.
1. Den Anschreibebrief an den
Kunden und
fältig, ob Sie den Namen des
Empfängers auch richtig geschrieben haben. Nicht mehr üblich ist der Zusatz »z. Hd« oder
»z. H«. Schreiben Sie einen bestimmten Empfänger an, dann
genügt der Name. Erwähnen Sie
auch den Vornamen des Empfängers im Adressfeld, möglichst
ausgeschrieben. Ein Kundenname besteht nun einmal aus Vorund Zuname.
2. Den eigentlichen Angebotstext.
In dem Anschreibebrief sind die
Vorteile des Produktes für den
Kunden deutlich herauszustellen.
Er darf nicht den Eindruck haben,
daß es ein Standardtext ist. Nennen Sie zwei bis drei wesentliche
Vorteile. Unterstreichen Sie diese
Vorteile. Oder nutzen Sie andere
optische Hilfsmittel wie Fettdruck,
Kursiv und Einrückungen.
Das macht Ihr Angebot
unverwechselbar
Im Zeitalter von Fax, Telefon,
Handy oder Email haben viele das
Briefzeitalter schon beerdigt gesehen. Doch ganz im Gegenteil:
Heute kommt einem Brief im
Wirrwarr der vielen anderen
Kommunikationsmöglichkeiten
eine ganz besondere Bedeutung
zu. Wer möchte, daß seine Angebote nicht in der alltäglichen Flut
von Informationen untergehen,
schreibt einen Brief. Nur wenn
ausdrücklich ein Fax verlangt
wird, dann lassen Sie sich darauf
ein. Ein Angebot auf Briefpapier
macht einen besseren Eindruck.
Der Brief ist im Ganzen eine sehr
persönliche Visitenkarte des Absenders, ganz egal ob er von einem Unternehmen, einem Verband, einer Behörde oder ganz
privat abgesendet wird.
Gestaltung des Adressfeldes
Wenn Ihr Kunde das Angebot
erhält, fällt sein erster Blick sicher auf das Adressfeld. Ein
falsch geschriebener Name – das
macht keinen guten Eindruck
beim Empfänger. Prüfen Sie sorg-
beachten Sie unser Angebot, das
Sie hiermit erhalten.
2. Sie haben uns am ... besucht
und mit unserem Herrn ... gesprochen. Prüfen Sie bitte unser
Angebot.
Wirken Sie mit der Anrede:
Statt »Sehr geehrter Herr Wagner« mal anders, und zwar »Guten Tag, Herr Wagner«.
3. Sie interessieren sich für ...
und wir bieten Ihnen nun folgendes an.
Der erste Satz liest sich für den
Kunden wie aus der Mottenkiste:
Bezugnehmend auf Ihre Anfrage
4. Sie erhalten das von Ihnen gewünschte Angebot mit folgenden
Unterlagen ...
Fragen
• Geben Ihre Referenzunterlagen über die Kaufentscheidungen der Referenzfirmen detailliert
Auskunft?
• Enthalten Ihre Referenzen anschauliche und leicht
nachvollziehbare Beschreibungen?
• Sind die Angaben vollständig und aktuell?
• Kann der Empfänger unmittelbaren Nutzen aus
ihnen ziehen?
• Sind die Referenzunterlagen auch optisch
entsprechend?
• Haben Sie geklärt, welche Referenzfirmen von
interessierten Kunden besucht werden könnten?
• Kann der Kunde seine eigene Situation in der des
Referenzgebers wiedererkennen?
• Enthalten Ihre Referenzunterlagen auch Bilder
(Fotos, Video etc.) der Kunden, die zeigen, wie sie
Ihr Produkt einsetzen?
• Haben Sie häufig Kontakt mit Ihren Referenzgebern, um sicherzugehen, daß sie auch wirklich
noch zufrieden sind?
vom ... erlauben wir uns, Ihnen
folgendes Angebot zu unterbreiten. Oder: Wunschgemäß unterbreiten wir Ihnen nachfolgend ....
Es kostet kein Geld und nur wenig
Mühe den Text aufzufrischen.
Nutzen Sie im Brief die Sie-Technik.
Der 1. Satz bei Angebotsbriefen
– einmal anders formuliert:
1. Sie haben mit unserem Herrn
... am ... über ... gesprochen. Bitte
JA
NEIN
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
❏
5. Sie sind an unseren Meßgeräten interessiert. Wir haben uns
sehr gefreut und senden Ihnen
unser Angebot zu.
Den Preis richtig verkaufen
Nennen Sie nicht nur den Endpreis. Nutzen Sie auch die Chance, den Preis zu relativieren
durch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung,
Steuerersparnisse
oder staatliche Fördermaßnahmen. Der Preis muß in der für den
de 22/99 – 1911
MARKETING
BETRIEBSORGANISATION
Texten Sie also den letzten Satz anders:
Statt
a)Wir hoffen, daß unser Angebot
zusagt.
Bei Rückfragen stehen wir
Ihnen gerne zur Verfügung.
c) Wir freuen uns über Ihren
Auftrag.
Besser
Wie gefällt Ihnen dieses
Angebot?
Haben Sie noch Fragen, rufen
Sie uns an.
Herr XY ruft Sie an, um Ihre
Meinung zu unserem Angebot
zu erfragen.
Statt »Mit freundlichen Grüßen« dürfen Sie ruhig mal etwas anderes texten, z. B.
1. »Es grüßt Sie«
2. »Wir begrüßen Sie«
3. »Viele Grüße aus ...«
4. »Viel Erfolg bei der Angebotsprüfung«
Kunden geeignetsten Form dargestellt werden.
Ist nur ein Endpreis, eingerückt oder unterstrichen, genannt
worden? Das ist nicht zielführend, da die Gesamthöhe nur
noch
Verhandlungsgegenstand
ist. Sinnvollerweise werden, falls
möglich, auch Einzelpreise aufgelistet. Dadurch wirkt die Gesamtkalkulation glaubwürdiger. Bei
einer Maschine z. B. ist das sehr
gut möglich. Achten Sie bei Einzelpreisen darauf, daß der Kunde, falls Sie von einem Unterlieferanten beziehen, nicht Ihre Aufschlagkalkulationen nachvollziehen kann.
Natürlich spielen auch die
Preisschwellen eine Rolle. 990,–
DM oder 1000,– DM sind nur 10,–
DM Unterschied, die aber viel
größer wirken. Zeigen Sie ab
nächstem Jahr auch Ihre Fortschrittlichkeit und rechnen Sie
DM in Euro um, präsentieren Sie
dann zwei Preise.
Sind Sie dem Kunden
unbekannt?
Stellen Sie Ihr Unternehmen
kurz vor. Drucken Sie Ihre Internet-Homepage aus und legen Sie
diese dem Angebot bei. Die Grenze liegt bei einer A4 Seite.
Auch Referenzen spielen für
die Kaufentscheidung eine Rolle.
Sie sind aussagefähige Beweismittel, mit denen Sie neue Kunden von der Leistungsfähigkeit
Ihres Betriebes überzeugen können. Auch bei Stammkunden sind
Referenzen günstig, vor allem
wenn es sich um ein neues Produkt handelt.
Ein Produkt, das oft eingesetzt
wird, muß gut sein. So denkt der
Kunde. Warten Sie nicht, bis der
1912 – de 22/99
Kunde Referenzen fordert, legen
Sie ihm eine Liste bei, in der zufriedene Kunden stehen. Nennen Sie
Objekte, wo Sie erfolgreich waren.
Kein Angebot ohne Termine
In den meisten Angeboten stehen am Ende Leerformeln wie
»In Erwartung Ihrer geschätzten
Rückäußerung ...«
»Wir stehen Ihnen bei Rückfragen jederzeit zur Verfügung ...«
Ihr Ziel heißt verkaufen. Beenden Sie kein Angebot, ohne dem
Kunden einen Termin gesetzt zu
haben.
Beispiele:
»Damit die Lieferzeit für Sie sichergestellt ist, antworten Sie bitte bis zum ...«
»Da die Preise Ihre Gültigkeit im
März verlieren, antworten Sie bitte bis ...«
Es gibt genügend Möglichkeiten, dem Kunden einen glaubwürdigen Grund zu nennen, mit
Ihnen Kontakt aufzunehmen. Wir
haben auch einmal vorgeschlagen: »Bitte erteilen Sie uns den
Auftrag bis zum 20.04., weil sich
unsere Preise ab diesem Datum
erhöhen.« Ein Teil der Kunden
wird diese Termine nach wie vor
ignorieren. Ein kleiner Teil wird
reagieren. Für Sie ein sicheres
Zeichen von Interesse. Erreicht
haben Sie die Reaktion mit keiner
Minute Mehrarbeit. Sie haben
noch einen weiteren Vorteil: Antwortet der Kunde nicht zu diesem
Datum, haben Sie einen sehr
guten Aufhänger für ein Gespräch
oder Telefonat. »Herr Kunde,
morgen werden die Preise erhöht,
jetzt haben Sie noch die Chance ...«
Also: Der alte, verkrustete Text
mit nichtssagenden Floskeln wird
Ihrem Erscheinungsbild nicht
nutzen. Ein moderner Text ist lebendig, frei von überflüssigem
Schwulst und somit empfängerorientiert. Professionell texten
heißt, so zu schreiben, wie Sie am
Telefon reden. Ihr Angebot wird
dadurch nicht teurer, aber besser. Das Porto ist immer gleich,
für gute Briefe zahlen Sie nicht
mehr. Vielleicht macht ein attraktiver Text ein wenig mehr Mühe,
nach einer gewissen Gewöhnung
an bessere Texte wird das Ganze
allerdings zur Routine und verursacht keinen zusätzlichen Aufwand.
Der Schreibstil: umständlich und
träge, angereichert mit komplizierten Wendungen und unnötigen Floskeln, macht jeden guten
Briefeinfall zuschanden, verdirbt
den flüssigen Ablauf, macht die
Darstellung der Argumente unklar und verworren und den Aufbau unübersichtlich.
Der Redestil: frisch und froh von
der Leber weg hingeschrieben,
als hätte man eine Unterhaltung
wiederzugeben, bringt er in kurzen prägnanten Sätzen einen klaren Sachverhalt zum Ausdruck.
Bevorzugen Sie
die Wirklichkeitsform
Der Konjunktiv ist wie ein
Weichmacher, ohne Kraft und
Druck, ohne Bestimmtheit und
Nachdruck. Er läßt alles mehr
oder weniger offen.
Statt Möglichkeitsform
besser Wirklichkeitsform
»Wir würden uns freuen, wenn ...«
»Wir freuen uns, wenn ...«
»Unser Terminvorschlag wäre ...«
»Unser Terminvorschlag ist ...«
»Würden Sie uns bitte informieren, ob ...«
»Informieren Sie uns bitte, ob ...«
»Wären Sie einverstanden mit ...«
»Sind Sie einverstanden mit ...«
»Könnten Sie sich bis ... entscheiden?«
»Können Sie sich bis ... entscheiden?«
»Würde« klingt zwar höflich
im Angebot, ist aber im Text
veraltet. Die Wirklichkeitsform
gibt an, was geschieht, nicht
was möglicherweise geschehen
könnte, was Sie tun, nicht was
MARKETING
BETRIEBSORGANISATION
Sie tun können. Die Wirklichkeitsform spielt nicht mit Möglichkeiten, sondern trifft Feststellungen.
Schreiben Sie einfacher!
Empfängerorientierte Angebote
sind durch eine klare, knappe und
verständliche Sprache gekennzeichnet. Wählen Sie daher einfache
Wörter. Sie sind kürzer, leichter zu
schreiben und besser verständlich.
Statt
Einfacher
1)
alsbald
bald
2)
mittels
mit
3)
sämtliche
alle
4)
lediglich
nur
5)
dergestalt
so
Anfangs kommt es Ihnen ungewohnt vor, die üblichen Floskeln
durch moderne Wörter zu ersetzen.
Sie gewöhnen sich aber schnell an
Sie sich freuen? Geben Sie ihm einen
Grund, sich für Sie zu entscheiden,
dann ist die Chance für Sie größer.
Natürlich freut es Sie, wenn Ihr
Kunde »anbeißt«. Aber glauben Sie,
daß Ihre Freude ansteckt? Im Gegenteil: je lauter sie erschallt, desto
eher befällt den Kunden der Verdacht, Sie haben es nötig. Was hat
der Briefempfänger davon, wenn
sich der Absender freut? Wird ihn
diese Tatsache motivieren? Drehen
Sie den Spieß um – der Kunde soll
sich freuen. Statt »Wir freuen uns,
wenn Ihnen das Angebot zusagt«,
muß es heißen »Sie werden sich
über die neue Technik freuen.«
Was bei der Unterschrift
wichtig ist
Ihre Unterschrift hat für jeden
Kunden immer eine magnetische
Gegenüberstellung schlechter und guter Formulierungen
Nicht so:
1. Beigefügt senden wir Ihnen
das gewünschte Merkblatt.
2. Anliegend erhalten Sie unsere
Bestätigung.
3. Das Angebot erlischt ab
1. Januar.
4. Wir sind in der Lage, die Belieferung vorzeitig vornehmen zu
können.
5. Wir bitten baldmöglichst um
Ihre Rückantwort.
6. Wir würden uns freuen, wenn
Sie dem zustimmen.
die Umstellung. Korrigieren Sie
auch die im Computer gespeicherten Sätze, häufig sind es der erste
und die beiden letzten Sätze.
Der Schlußsatz im Angebot
1. »Wir würden uns freuen, für Sie
tätig sein zu dürfen.«
2. »In Erwartung Ihres geschätzten
Auftrags verbleiben wir ...«
3. »Wir bitten um eine baldige
Rückäußerung.«
4. »Wir hoffen, Ihnen hiermit gedient zu haben.«
5. »Gerne erwarten wir Ihren geschätzten Auftrag.«
Passen solche Formulierungen in
unsere Zeit? Bitten, hoffen, freuen,
erwarten: weg mit diesen Floskeln!
Denn was hat Ihr Kunde davon, daß
1914 – de 22/99
den Absender oder Empfänger
wichtig ist, zum Beispiel: als Gedächtnisstütze, als Nachweis und
als Hinweis zur Postbearbeitung.
Die Anlagen können auch im Text
erwähnt werden; das ist zwar
nicht rationell, aber stilistisch
manchmal empfehlenswert, zum
Beispiel:
– Die gewünschten Unterlagen
liegen bei.
– Mit diesem Brief erhalten Sie ...
– Als Anlage erhalten Sie ...
– Beachten Sie bitte das beigefügte Gutachten.
Checkliste:
Das attraktive Angebot
➜ Adressfeld und persönliche Anrede
Sondern so:
Hiermit erhalten Sie das
gewünschte Merkblatt.
Mit diesem Brief erhalten Sie
unsere Bestätigung.
Das Angebot gilt bis 31.12.99.
➜ Moderner erster Satz getextet?
Wir können vorzeitig liefern.
➜ Abbildungen
beigefügt?
Wir bitten um schnelle Antwort.
➜ Referenzen genannt?
Gefällt Ihnen der Vorschlag?
➜ Begleitbrief bei großen Angeboten gemacht?
Wirkung, denn er schaut beim
flüchtigen Überlesen sofort drauf.
Eine handgeschriebene Unterschrift ist höchst selten gut zu entziffern. Da der Empfänger eines
schriftlichen Angebotes den verständlichen Wunsch hat, zu wissen,
wer das Angebot abgefaßt hat, muß
die maschinenschriftliche Angabe
Ihres Namens unter der Unterschrift stehen.
Mit Füllfederhalter und Tinte
wirkt Ihre Unterschrift besser. Sie
werten sie auf. Mit Füller schreiben
Sie auch anders, Sie haben etwas
anderes zum Unterschreiben in der
Hand.
Schreiben Sie nicht so, daß Sie in
den Text »Mit freundlichen
Grüßen« hineinkommen. Viele Unterschriften sind so hoch, daß sie in
den Text ragen. Wer groß unterschreibt, braucht mehr als drei
Leerzeilen.
Wann muß man Anlagen im Brief
einzeln aufführen? Wenn es für
➜ Genaue Produktbeschreibung
gemacht?
➜ Service-Leistungen erwähnt?
des
Produktes
➜ Laufzeit des Angebots nicht
vergessen?
➜ Alternative im Angebot erwähnt?
➜ An persönliche Übergabe des
Angebots gedacht?
k
MARKETING
ERFA-ARBEIT
Erfahrungsaustausch ist
Marketing
ROLAND MEIER Ideen sammeln, aktuelle Probleme und Lösun-
Ansprechpartner
Wer eine ERFA-Gruppe gründen oder sich einer bestehenden ERFA-Gruppe anschließen
will, findet Infos unter Fax:
0 89 /1 26 07- 111
gen diskutieren, sich mit Kollegen aus der gleichen Branche
außerhalb des Tagesgeschäftes austauschen – das ist ERFAArbeit. Um uns ein Bild zu machen, wie die ERFA-Arbeit vor
Ort abläuft, haben wir die ERFA-Gruppe bei der Firma Elektro
Meyer in Seevetal besucht.
Was hat ein Betrieb von der
Teilnahme an einer Erfahrungsaustauschgruppe?
Die
Unternehmensberatung
Heckner führte dazu vor einigen
Jahren eine Befragung unter
ihren ERFA-Teilnehmern durch.
Die Befragten gaben an, ERFAGruppen zu nutzen, um...
• ... zu sehen, was andere Kollegen machen und daraus Ideen
für das eigene Unternehmen zu
ziehen,
• ... sich von der Tagesarbeit zu
lösen und neue Tips und Hinweise zu bekommen, wie sie ihr
Unternehmen besser führen
können,
• ... zu erfahren, was in der Branche gerade läuft und damit dem
Wettbewerb eine Nasenlänge
voraus zu sein.
den, um von ihnen Anregungen
und Kritik zur Optimierung seines Betriebes zu erhalten. Alle
Unternehmen bei dieser ERFATagung hatten eines gemeinsam: Sie sind RITTO-STAR.Partner.
von ERFA-Gruppen ist ein Serviceangebot von RITTO an ihre
STAR.-Partner, mit dem Ziel, die
Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der angeschlossenen
Unternehmen zu stärken.
Geleitet wurde die Veranstaltung von Dipl. Betriebswirt Roland Meier, einem neutralen Referenten der Unternehmensberatung Heckner & Partner, der sowohl über das notwendige Knowhow der Branche als auch über
betriebswirtschaftliches Management-Wissen verfügt.
ERFA-Unternehmen
sind erfolgreicher
Das Institut für Handelsforschung in Köln hat in einer Untersuchung festgestellt, daß Betriebe, die an ERFA-Gruppen teilnehmen, grundsätzlich bessere Betriebsergebnisse erwirtschaften,
als Betriebe, die sich in dieser
Hinsicht nicht engagieren. Das ist
ein schlagendes Argument, das
für die ERFA-Arbeit spricht. Oder
anders ausgedrückt: Geld wird
heute nicht verdient, indem Sie
mehr arbeiten, sondern indem Sie
mehr denken.
Wer organisiert
ERFA-Gruppen?
Thorsten Meyer, Junior Chef
der Firma Elektro Meyer im niedersächsischen Seevetal hatte
20 Kolleginnen und Kollegen
aus Elektroinstallationsbetrieben zu einer Tagung eingela-
Die Teilnehmer der RITTO-STAR.-Partner-ERFA-Gruppe: Elektro Schulze, Dessau; Schweifel
GmbH, Greven; M.u.T. Elektrotechnik GmbH, Abstatt; Elektro Sander, Berlin; Elektro Peter, Anklam; Todtenhausen Elektro GmbH, Wuppertal; EWEKÖ GmbH, Berlin; Zetro GmbH, Zeitz;
Elektro Köller GmbH, Oelde; Elektro Müller, Halstenbek; Coldewey GmbH, Westerstede; Kohrt
Elektro GmbH, Neukloster und ERFA Gastgeber Elektro Meyer, Seevetal
Um einen offenen Erfahrungsaustausch zu betreiben, ist es notwendig, daß die Unternehmen einer ERFA-Gruppe nicht miteinander konkurrieren. Dieses Kriterium
ist bei der RITTO-STAR.-ERFAGruppe gegeben: Die Betriebe kommen aus aus dem gesamten Bundesgebiet (siehe Bildunterschrift).
In Seevetal mit dabei waren
auch die STAR.-Ansprechpartner
Ute Severin und Friedrich Allendorf von RITTO. Sie nutzten die
ERFA-Veranstaltung, um praxisund hautnah die Wünsche und
Probleme der STAR.-Partner kennenzulernen. Die Organisation
Wie läuft eine
ERFA-Gruppe ab?
Alle Tagungen laufen in etwa
nach dem gleichen bewährten
Schema ab. So auch am 08. und
09. Oktober in Seevetal. Die Teilnehmer trafen sich zu Beginn der
Tagung im Unternehmen des
gastgebenden Betriebes. Nach einer kurzen Begrüßung stellte
Herr Thorsten Meyer sein Unternehmen vor. Anschließend ging
es zur Sache: Anhand von Fragebögen, die in Form einer Checkliste vorbereitet wurden, beurteilten die Kollegen die Firma Elek-
de 22/99 – 1915
MARKETING
ERFA-ARBEIT
tro Meyer Punkt für Punkt: Optik
Außenfront, Lagerorganisation,
Büroorganisation, Werbung, Kalkulation,
Rechnunggestaltung
und vieles mehr.
Gute Noten
für den Gastgeber
Nach Abschluß der Betriebsund Standortbeurteilung trafen
sich die Teilnehmer im Tagungsraum eines nahegelegenen Hotels. Hier begann nun das eigentliche Fachprogramm. Im Mittelpunkt stand die Beurteilung der
20 Branchen-Kolleginnen und
Kollegen der Firma Elektro Meyer.
Die Teilnehmer faßten ihre positiven Eindrücke zusammen, gaben aber auch konkrete Verbesserungsvorschläge.
Stromlieferanten, Verhandlungsstrategien mit der Hausbank zur
Senkung des Kontokorrentzinssatzes oder Überprüfung der Versicherungsverträge durch einen
Makler zur Reduzierung der Kosten in diesem Bereich. Einige
Ideen konnten von den Teilnehmern sogar mit konkretem Zahlenmaterial belegt werden. So
wird die Firma Todtenhausen
Elektro GMBH dadurch, das zahlreiche Mitarbeiter die Krankenkasse gewechselt haben, künftig
ca. DM 10.000,- pro Jahr einsparen können.
Wichtige Informationen
Anschließend bot Heckner &
Partner ein breites Spektrum von
praktischen Informationen, die
für jeden Betriebs-Alltag von Bedeutung sind. So wurde z. B. bei
dem Thema DATEV-BWA-AusDie Fachthemen
wertungen besprochen, welche
Auswertungsmöglichkeiten
die
Im weiteren Verlauf bot BranDATEV bietet, wie man diese liest
chenfachberater Roland Meier
und welche der Auswertungsvon der Unternehmensberatung
möglichkeiten für Inhaber von
Heckner den Teilnehmern
Elektroinstallationsbetriedie Möglichkeit, mittels
ben als sog. »Chef-Infos«
Checklisten ihre Kosten
von besonderer Bedeumit den Kosten der ERFAtung sind.
Kollegen zu vergleichen.
Weitere Themen waSo wurde ermittelt und unren: Unternehmensnachter den Betrieben verglifolge oder »Notfall, der
chen, wie sich die einzelnen
Chef fällt plötzlich aus«;
Kostenbereiche, z. B. Perso»Was der Unternehmer
nal-, Raum-, Werbe-, Fahrüber eheliches Güterzeugkosten u.s.w., im
recht wissen muß«
Vergleich zu den
und »FunktioKollegen darnen und Leistunstellen.
gen einer KreisAnhand diehandwerkerser Vergleiche
und anhand von »Wenn es die ERFA-Arbeit der RITTO-STAR.-Part- schaft«.
Alle Ergebnisweiteren Kenn- ner nicht gäbe, müßte man sie erfinden,« ERFAzahlen aus dem Gastgeber Thorsten Meyer aus Seevetal zeigt se der Tagung
Betriebsversich beeindruckt von dem vergangenen Treffen in Seevetal wurgleich Elektro- der STAR.-Partner-ERFA-Gruppe. »Allein der kol- den in einem
installateure
legiale Erfahrungsaustausch während unseres Protokoll festgehalten, das jeder Landes-Ge- Treffens war unbezahlbar.«
dem
Teilnehwerbefördemer, ergänzt um weiterführenrungsstelle des Nordrhein-Westde Informationen, später zugefälischen Handwerks e.V. erkannschickt wurde.
ten die Unternehmerinnen und
Unternehmer schnell, ob ihre Betriebe besser oder schlechter abAuch das Vergnügen
schnitten.
kam nicht zu kurz!
Tips zur Kosteneinsparung
Aus der anschließenden Diskussion ergaben sich aus dem
Kollegenkreis zahlreiche Praxistips zum Thema Kostensenkung:
Ob Einrichtung einer hauseigenen Tankstelle, Wechsel des
1916 – de 22/99
Wer viel arbeitet, muß auch
mal ausspannen. Unter diesem
Motto hatte ERFA-Veranstalter
RITTO für den Abend des ersten
Tagungstages eine gemeinsame
Barkassenfahrt mit Seemannsbuffet im Hamburger Hafen organisiert. Der anschließende Rund-
»Schon seit vielen Jahren habe ich mir
gewünscht, Betriebe von Kollegen besichtigen zu können und einen Erfahrungsaustausch mit ihnen zu haben«, so Elektromeister Manfred Todtenhausen aus
Wuppertal. »Durch die große räumliche
Trennung der Betriebe kommt kein Konkurrenzdenken auf, sondern eine freundschaftliche Zusammenarbeit. Viele Ideen
konnten wir einbringen, viele Ideen von
unseren Kollegen konnten wir übernehmen und in unserem Betrieb verwirklichen. Einige Kosten konnten wir direkt
nach der Veranstaltung senken. Daß nebenbei auch Freundschaften entstehen,
freut mich natürlich besonders. Ich werde
auch in Zukunft an jeder ERFA-Tagung
teilnehmen. Der Firma RITTO bin ich sehr
dankbar, daß sie diese Arbeitsgruppe ins
Leben gerufen hat.«
gang durch die »Lichterwelt«
Hamburgs gewährte den ERFATeilnehmern weitere bleibende
Eindrücke.
Die Teilnehmer bestimmen
die Themen selbst
Die Themen der nächsten RITTO-STAR.-ERFA-Gruppe, welche
am 7. und 8. April 2000 in bei der
Firma Elektro Peter, Anklam,
stattfinden wird, wurden von den
Teilnehmern selbst festgelegt:
»Was bei einer Betriebsaufspaltung zu beachten ist«; »Wie eine
Erbregelung
geplant
wird«;
»Überblick über die wichtigsten
öffentlichen, zinsverbilligten Fördermittel und was man tun muß,
um sie zu erhalten«; »Vergleich
der Roherträge unter den Kollegen« und eine vertiefende Diskussion zum Thema Kostensenkung.
Darüberhinaus wird ein ERFAKollege über seine Erfahrungen
mit einer Handwerkerkooperation berichten.
WERKSTATT
WERKZEUGE
Neue Entwicklungen von Hilti
Erlebnis Innovation
TILMAN VON MEYEREN Während des Herbstpressegespräches der Hilti AG, Liechtenstein, wurde Bilanz gezogen, was die wirtschaftliche Entwicklung des
Unternehmens anbelangt. Außerdem gab es einige Neuentwicklungen zu bewundern, die Innovation tatsächlich zum Erlebnis machten.
In den ersten acht Monaten des
laufenden Geschäftsjahres hat der
Hilti Konzern ein Umsatzwachstum von vier Prozent auf 1799
Mio. Schweizer Franken erzielt.
Damit liegt Hilti weit über dem für
das Unternehmen relevanten
Wachstum des weltweiten Bauvolumens von etwa einem Prozent.
Das Betriebsergebnis erhöhte sich
um 9 Prozent auf 158 Mio. Schweizer Franken, der Konzernreingewinn liegt mit 187 Mio. Schweizer
Franken um 16 Prozent über dem
Vorjahreswert von 160 Mio. Neben
diesen erfreulichen Zahlen, die
der Vorsitzende der Konzernleitung, Dr. Pius Baschera, den anwesenden Journalisten mitteilte,
konnte Hilti aber auch mit einigen
Innovationen aufwarten, die es in
sich haben.
denwunsch nach
höherer Bohr- und
Meisselleistung bei
gleichzeitig verbessertem Bedienerkomfort: Die neuartige Schnellabschaltung »Active Torque Control« (ATC) bietet in der obersten
Leistungsklasse erstmalig einen
Zusatzschutz vor dem Nachdrehen
beim Verhaken des Bohrers. Damit lassen sich sonst sehr anstrengende Bohrarbeiten selbst im
Dauereinsatz
ermüdungsärmer
und somit auch produktiver
durchführen. Gleichzeitig steht
dem Kunden eine um 20 Prozent
gesteigerte Bohr- und eine um 15
Prozent höhere Meisselleistung
zur Verfügung.
In einem Kombihammer der obersten Leistungsklasse steckt eine
Höhere Bohrleistung bei verbessertem Arbeitskomfort
Mit der Markteinführung des
Kombihammers TE 76-ATC im
Oktober 1999 erfüllt Hilti den Kun-
Hilti TE 76-ATC: Neuer Kombihammer mit Zusatzschutz
für Anwender
1918 – de 22/99
enorme Kraft, die
vom Bediener ständig
hohe Konzentration erfordert: Beim Verhaken des
Bohrers reagiert zwar die
mechanische
Rutschkupplung, doch das problematische Nachdrehen
der Maschine kann damit
nicht völlig unterbunden
werden. Selbst beim sofortigen Abschalten des
Motors reicht die gespeicherte Bewegungsenergie
noch aus, einen Kombihammer zweimal voll um
die eigene Achse zu dre-
Dr. Pius Bschera, Vorsitzender der
Konzernleitung
hen. Hilti hat diese Tatsache im direkten Kundenkontakt analysiert und
mit dem ATC-System
eine innovative Lösung entwickelt.
Der Kombihammer
TE 76-ATC erkennt
frühzeitig, ob sein
Bohrer zu verhaken
beginnt. Tritt dieser
Fall ein, stoppt der
Kombihammer in
weniger als einer
Hundertstelsekunde. Damit
bleibt das Nachdrehen
im unkritischen Bereich.
Während des Bohrens
kontrollieren ein Mikroprozessor und Airbag-Sensoren aus
dem Automobilbau, ob eine kritische Drehbeschleunigung
am Gerät auftritt. Ist dies
der Fall, etwa wenn der
Bohrer auf ein
Armierungseisen trifft, öffnet
eine elektromagnetische Kupplung, und
der Motor wird gleichzeitig abgeschaltet. Der Rotor mit seiner grossen Schwungmasse
wird sofort vom Antriebsstrang getrennt, der Benutzer
bleibt damit vor einem kritischen Nachdrehen des Kombihammers verschont.
Der Anwender profitiert vom
ATC-System, indem er unverkrampfter und entspannter arbeiten kann und weniger rasch ermüdet. Dieser Komfort führt in Kombination mit dem gesteigerten Gewichts-/Leistungsverhältnis
des
TE 76-ATC zu mehr Produktivität
des Benutzers.
Mit dem neuen Kombihammer TE
76-ATC erfüllt Hilti den Kundenwunsch nach gesteigerter Leistung, weiter verbesserter Qualität
und erhöhtem Arbeitskomfort in
der obersten Leistungsklasse.
Höchste Zuverlässigkeit bei
Schwerlastbefestigungen
Im Bereich der Schwerlastbefestigungen stellen Kunden höchste Sicherheitsanforderungen. Der neue
Egbert Appel,
Mitglied der
Konzernleitung
WERKSTATT
WERKZEUGE
Hilti Hinterschnittanker HDA, in
dessen Entwicklung die Ergebnisse weltweiter Kundenbefragungen
eingeflossen sind, kommt diesem
Bedürfnis entgegen und vereint
die Vorteile eines Ankers hinsichtlich Flexibilität mit den Sicherheitsmerkmalen eines Kopfbolzens: Der HDA erzeugt seinen Hinterschnitt selbst, ermöglicht eine
schnelle und einfache Handhabung und bietet höchste Haltewerte bei minimalem Arbeitsaufwand.
Neben einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Leistung durch
modernste Befestigungstechnologie steigert der rasche Setzvorgang die Produktivität, was wiederum wertvolle Zeit- und Geldersparnis mit sich bringt.
Das Lastverschiebungsverhalten
des HDA ist mit dem eines einbetonierten Kopfbolzens vergleichbar.
Entsprechend wird der Anker
auch identisch berechnet. Mit einer Versagenslast von 125 kN
(12,5 t) bei einem Ankerdurchmesser von 16 mm erreicht der
HDA einen internationalen Spitzenwert. Ebenso beeindruckend
ist die Brandwiderstandsdauer
von 180 Minuten. Im Gegensatz
zum Kopfbolzen ist der Hinterschnittanker jedoch
flexibel, er kann
praktisch an jeder
beliebigen Stelle gesetzt und im Bedarfsfall sogar vollständig
entfernt
werden. Ein wesentlicher
Vorteil
des Ankers liegt in
der leichten Handhabung: Ein Bohrhammer und eine
einfache Setzhilfe
genügen, um den
Dübel in kürzester
Zeit drehschlagend
zu setzen. Dabei
schneiden
die
Spreizkappen ihren
Hinterschnitt und
sorgen so für eine
optimale Verankerung im UnterHilti Hintergrund. Der Anker ist
schnittanker
sofort nach dem SetHDA: Optimazen belastbar.
les Handling
Dank der geringen
und gesteigerSpreizdruckentte Produktiwicklung im Untervität
grund eignet er sich
besonders für Schwerlastbefestigungen unter schwierigen Bedingungen, etwa bei geringen Randund Achsabständen. Der Hinter-
1920 – de 22/99
schnittanker stellt die zuverlässigste Lösung bei dynamischen Beanspruchungen, wie z.B. Ermüdung,
Erdbeben und Schock dar.
Intelligente Lösung am Bau
Seit April 1999 setzt der 202 Meter
hohe Millennium-Tower einen eleganten Akzent in der Wiener Skyline. Österreichs höchster Wolkenkratzer wurde in einer neuen
Stahl-Beton-Verbundtechnologie
errichtet, an der Hilti Know-how
in der Befestigungstechnik wesentlichen Anteil hat: Der innovative Einsatz von Hilti DX-Nägeln als
strukturelle Verbindungselemente
ermöglichte eine besonders effiziente Mischbauweise: Der Büroturm mit seinen 50 Stockwerken
wuchs in der Rekordzeit von nur
acht Monaten in die Höhe. 50 000
DX-Nägel, die in den Stützen des
Hilti DX-Nageltechnologie erhöht Profitabilität beim Bau des Wiener Millennium-Tower
Millennium-Tower eine statische
Funktion übernehmen, machten
aufwendige
Schweißarbeiten
überflüssig und sparten somit Zeit
und Geld. Sie erwiesen sich aufgrund ihrer Eigenschaften im raffinierten System aus vorfabrizierten Stahlstützen und der Stahlbetonbauweise als ideales strukturelles Bindeglied zwischen den
Baumaterialien. Normalerweise
kommen diese Nägel mit besonderer Materialgüte und Zähigkeit für
Direktbefestigungen zum Einsatz.
Für den Millennium-Tower wurden sie in die vorgefertigten Stüt-
zen aus Stahlrohr, Armierungseisen und Stahlkern gesetzt. Wie
Igelstacheln ragen die DX-Nägel
auf Höhe der Decken kranzförmig
ins Innere der Stahlrohre. Im Materialverbund übertragen die Nägel die Deckenlasten in den eingegossenen Beton im Inneren der
Stützen und weiter hinein in den
Vollstahl im Kern. Dabei ist ein
einziger DX-Nagel in der Lage,
mindestens die Kraft von 20 kN (2
Tonnen) in die Stützen einzuleiten.
k
Ausbildung
Berufsinformation
Nun schon zum 5. Mal präsentierten sich in
Aachen verschiedene Handwerksberufe in
Verbindung mit der Ausstellung »Ausgewählte Gesellenstücke« unter dem Motto »Werkstatt Power«.
Ein besucherstarker
Anlaß ist wichtig
Das Aachener Stadtfest
wurde als idealer Zeitpunkt für diese Veranstaltung angesehen. So
nutzten rund 8 000 Besucher die Möglichkeit, sich
über Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten bei
den »lebenden Werkstätten« zu informieren.
Als besonders erfreulich konnte auch in diesem Jahr festgestellt werden, daß sich von Beginn
an nicht nur Jugendliche,
die sich für eine Ausbildung im Handwerk interessieren, sondern insbe-
sondern auch Eltern und
Lehrer allgemeinbildender Schulen informierten.
Vielfalt kommt an
Rahmenprogramm
bieten
Über folgende Handwerksberufe ließen sich
Abgerundet wurde die
Veranstaltung mit Mode-
schauen der modeschaffenden Handwerke – der
Damen- und Herrenschneider, Kürschner und
Modisten sowie einer Frisurenschau der Auszubildenden des Friseurhandwerks.
Die Fleischer-Innung
Aachen-Stadt verkaufte
Brühwürste, wobei der
Erlös ausschließlich der
Restaurierung des Aachener Doms zugute kommt.
Die Vertreter der Innungen zeigten sich mit
»Werkstatt Power« sehr
zufrieden, die sicherlich
auch im nächsten Jahr
fortgesetzt werden wird.
des Innenlebens von Elektronikgeräten: Eine Aluminiumoxid-dotierte Silikonfolie ersetzt die herkömmliche Leiterplatte.
Sie ist flexibel einsetzbar,
frei
von
chemischen
Flammhemmern und problemlos in der Kupferschmelze zu entsorgen.
Alternativ kommt die sogenannte MID-Technologie bei der Herstellung
von
Schaltungsträgern
aus Kunststoff zum Einsatz.
Weitere Besonderheiten sind die Entwicklung
neuer energiesparender
Schaltungskonzepte, die
den Stand-by-Stromverbrauch merklich reduzieren, ein neues Bildröhrenkonusglas, das eine
Wiederverwendung
großer Mengen von Bildröhrenaltglas in der Produktion zuläßt sowie ein
neuer leichterer Lautsprecher mit deutlich
verbessertem Wirkungsgrad.
Partner des Handwerks auswählen
Ergänzt wurden die lebenden Werkstätten von
einem Informationsstand
der Berufsberatung des
Arbeitsamtes Aachen sowie des Staatlichen Amts
für Arbeitsschutz, das
über den Bereich Allergien informierte.
Informationen einholen:
Augenoptiker,
Bäcker,
Buchbinder,
Elektroinstallateur, Fotograf, Fleischer, Friseur, Gas- und
Wasserinstallateur/Zentralheizungs- und Lüftungsbauer,
Konditor,
Kraftfahrzeugmechaniker,
Maler- und Lackierer, Metallbauer,
Orthopädieschuhmacher, Raumausstatter/Sattler sowie Steinmetz- und Steinbildhauer.
Forschung & Entwicklung
Grüner Fernseher
Auf der IFA wurden zwei Prototypen des
»Grünen Fernsehers« vorgestellt. Nach vier
Jahren Forschung ist es gelungen, ein TVGerät zu entwickeln, das sich konsequent an
ökologischen Anforderungen ausrichtet. Das
Projekt wurde vom bmb+f mit rund 10 Millionen DM gefördert.
Entwicklung im
Verbund
Fünf deutsche TV-Hersteller (Grundig, Deutsche Thomson Brandt,
Loewe Opta, Harman Audio Electronic Systems,
Philips Components), verschiedene Forschungseinrichtungen und das
Freiburger Öko-Institut
realisierten für den »Grünen Fernseher« modell-
1922 – de 22/99
hafte umweltgerechte Lösungen, die Recycling,
Material- und Energieeinsparung sowie Schadstoffminderung
erlauben.
Verbesserungen auf
breiter Front
Durch innovative Technologien und Materialien
gibt es völlig neue Möglichkeiten für den Aufbau
Wirtschaftlichkeit
als wichtiger Aspekt
Zentrales Anliegen der
Entwickler war die wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihrer neuen Lösungen in ein Massenprodukt. Daneben spielten
Aspekte wie produktintegrierter Umweltschutz,
Lebensdauer und Erhöhung der Zuverlässigkeit eine große Rolle.
Anhand der vom ÖkoInstitut entwickelten öko-
logisch-ökonomischen Bilanzierungsmethodik läßt
sich nachweisen, daß diese Prototypen bei einer
vollständigen Betrachtung
ihrer Lebensdauer deutliche ökologische Pluspunkte gegenüber herkömmlichen Fernsehgeräten sammeln.
Darüber hinaus ergeben sich durch eine konsequent verfolgte Kreislaufwirtschaft und damit
erzielbare spürbare Verringerungen beim Materi-
al- und Energieverbrauch
für die Unternehmen auch
ökonomische Vorteile.
Projekt mit
Modellcharakter
Da im Fernsehgerät
praktisch alle in der Elektronik
vorkommenden
Aufgabenstellungen vereint sind, hat das Projekt
»Grüner Fernseher« eine
exemplarische Bedeutung
für die gesamte Elektround Elektronikbranche –
Recycling
Das gemeinsame Rücknahme-System
Batterien zieht Bilanz
Im Zuge der neuen
Batterieverordnung wurde im Mai letzten Jahres
von führenden Batterieherstellern das Gemeinsame Rücknahmesystem
Batterien (GRS Batterien)
gegründet.
Es ermöglicht deutschlandweit eine einheitliche Entsorgung von verbrauchten Gerätebatterien. Inzwischen sind etwa
97 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung
an das Sammelsystem
angeschlossen. Ebenso
nutzen über 350 Hersteller und Importeure, das
sind über 80 % des Marktes, die Serviceleistungen
der Stiftung. Die von ihnen zu entrichtenden
Entsorgungskostenbeiträge konnten pro verkaufte Alkaline Mignon
Batterie zwischenzeitlich
von 0,05 Mark auf 0,03
Mark gesenkt werden.
Für die nahe Zukunft
ist es vorrangiges Ziel
des GRS Batterien, die
Rücklaufmengen
noch
deutlich zu steigern. In
diesem Zusammenhang
soll der Service sowohl
für die Hersteller und
Importeure als auch für
Handel und öffentlichrechtliche Entsorgungsträger weiter verbessert
werden.
1924 – de 22/99
»Mach´ mit – Bring´verbrauchte Energie zurück!«
Comedy-Star Dirk Bielefeldt (»Herr Holm«) macht es vor:
So einfach ist es, entladene Batterien zurückzugeben. In 130 000 Filialen des Einzelhandels finden Verbraucher die grünen BATT-Boxen des
Gemeinsamen Rücknahmesystems Batterien
durch die beteiligten Hersteller und Zulieferer sogar weit über den nationalen Raum hinaus.
Die Breitenwirkung des
Projektes wird maßgeblich durch die Beteiligung
des Zentralverbandes der
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gefördert. Die Ergebnisse
sind auf andere Produkte
der Branche gut übertragbar.
(bmb+f)
Eine wesentliche Voraussetzung
für
die
anschließende Verwertung der gesammelten
Batterien ist das europaweite Verbot für alle
quecksilberhaltigen Batterien, das ab dem 01.
Januar 2000 verbindlich
wird. Die Recyclingquoten können dadurch voraussichtlich schon in den
nächsten fünf Jahren auf
mehr als 70 Prozent der
gesammelten Batterien
gesteigert werden. Die
Inbetriebnahme automatisierter Sortieranlagen
in den nächsten zwölf
Monaten ist ebenfalls ein
wichtiger Schritt in Richtung Recycling.
Gemeinsam mit verschiedenen
Unternehmen, wie der Gesellschaft für Materialkreislauf und Abfallbeseitigung (GMA) in Schortens,
der Firma Redux in Dietzenbach sowie Daimler
Chrysler Aerospace in
Bremen, arbeitet GRS an
unterschiedlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Denn der
Einsatz einer optimierten
Sortiertechnik im Hinblick auf die Verwertung
sowie die Weiterentwicklung ökologisch und ökonomisch
vertretbarer
Verwertungsverfahren
sind zusätzliche Aufgaben des Gemeinsamen
Rücknahmesystems.
k
SDS 2
K 6x5/L
K 6x5/L
K6x5/L
Ein neues Dübel-System für die Schnellmontage präsentiert
Kurt Kunkel – Moderne Montagetechnik, Saarbrücken.
montage. Der Clou: Kein
mühsames
Bohrgestochere, kein herumliegender Hammer. Statt dessen akkurate Dübel-Bohrungen in der Decke, exakt 42 mm tief. Und die
Aufgabe des Hammers
übernimmt der Bundbohrer, dem ein leichtes,
aber stabiles Setzwerkzeug mitsamt Dübel aufgestülpt wird. Wenn sich
der Bundbohrer geschützt im Hohlzylinder
des Setzwerkzeugs dreht,
treibt die Pneumatik des
Bohrhammers den aufgesetzten Dübel paßge-
nau in das
Bohrloch. Der
Bohrhammer
als
Schlaghammer!
–
Eine verblüffend unkomplizierte und
zuverlässige Angelegenheit, die sich in kürzester
Zeit zum innovativen
Renner im Innenausbau
entwickelt hat. Sie erleichtert nicht nur die Arbeit und vereinfacht
nicht nur die Abläufe,
sondern spart auch Kosten, die sich aus Zeitersparnis und deutlich
SDS 2
»If I had a hammer, I
hammered in the mornig«. Und er würde auch
heute noch hämmern,
der gute alte Trini Lopez,
von früh bis spät, unbeirrt und immerfort. Ein
Fall von Uneinsichtigkeit,
sollte man meinen, denn
der Hammer ist längst
»out«. »In« ist heutzutage der handelsübliche
Bohrhammer, ein raffiniert einfaches Setzwerkzeug, ein Kunkel-Dübel
und ein HochleistungsBundbohrer – fertig ist
das schlagkräftige DübelSystem für die Schnell-
Neue Medien
Digitalisierung von Bildern
Sowohl Kodak als auch Foto Quelle bieten einen neuen Dienst an –
»PhotoNet Online« (Bild 1) bzw. »fotoguide« (Bild 2). Damit können
Fotoamateure ihre Bilder im Fotolabor digitalisieren und im Internet –
durch Zugangskennung vor fremden Blicken geschützt – für die weitere Bearbeitung bereitstellen lassen.
Die
beiden
neuen
Dienstleistungen machen
für Fotoamateure die Digitalisierung von Filmen
zu einem ebenso selbstverständlichen
Service
des Fotolabors wie der
gewohnte Entwicklungsund Bilderservice. Zusätzlich zur Entwicklung
der Filme und der Bestellung der Papierbilder haben Fotoamateure nun
die Möglichkeit, ihre Bilder als digitale Dateien
im Internet bereitstellen
zu lassen.
Der Verbraucher genießt weiterhin die hohe
Bildqualität des Films,
kann jedoch seine Bilder
gleich am eigenen PC weiter bearbeiten oder zur
Kommunikation über das
Internet nutzen. Einen er-
K6x5/L
hv 40
Schlagkräftig ohne Hammer
Bild 1: Dieses Bild bietet sich,
wenn man Kodaks neuen Service »PhotoNet Online« in Anspruch nimmt
Bild 2: Entscheidet man sich für
den neuen Service von Foto
Quelle »fotoguide«, erhält man
diese erste Bildschirmansicht
sten Eindruck von PhotoNet Online kann sich der
Anwender
über
die
Homepage www.kodak.
de verschaffen (hier bitte
weiter verzweigen zu
»PhotoNet Online«) bzw.
beim Service von T-Online, Foto Quelle und guideguide unter www.fotoguide.com.
Wählt der Kunde bei
der Abgabe seiner belichteten Filme beim Fotohändler die zusätzliche
Dienstleistung
»Kodak
PhotoNet Online« bzw.
kreuzt er bei Foto Quelle
die Option »fotoguide« an,
dann wird der Film im
Labor zusätzlich zur
normalen Dienstleistung
Brandschutzgeprüft
niedrigerem Materialverbrauch ergeben. Es gilt:
bohren, einschlagen, fertig. Keine Suche nach
dem irgendwo abgelegten Hammer, keine zu
tiefen Bohrlöcher, d.h.,
unkomplizierte Handhabung, weniger Kraftaufwand bei höherer Leistung.
(Entwickeln des Films
und Printen der Bilder)
gescannt, d.h. die Bilder
werden digitalisiert und
auf einem leistungsstarken Server gespeichert.
Im Preis inbegriffen ist
die Speicherung der Bilder für 42 Tage und drei
kostenlose Bilder-Downloads in der OriginalScan-Auflösung (Kodak).
Bei Foto Quelle werden
die Bilder für ein Jahr
lang im Internet bereitgestellt. Bei beiden Anbietern kostet dieser Service
rund 15 DM.
Mit seinem Fotoauftrag
bzw. seinen Bildern bekommt der Kunde individuelle Schlüsseldaten, mit
denen er Zugang zu seinen Bildern über das Internet erhält.
Möchte der Anwender,
daß Freunde, Bekannte
oder Verwandte ebenfalls
seine Fotos (z.B. die der
letzten Geburtstagsfeier)
ansehen und nachbestellen können, dann gibt er
einfach die Zugangsdaten
weiter.
Selbstverständlich ist
auch das Versenden von
Bildern per E-Mail möglich.
(CD)
de 22/99 – 1925
D I N
DVE
E N
REGELN DER TECHNIK
Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen
DIN EN 50281-1-1
(VDE 0170/0171 Teil
15-1-1):1999-10
Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in
Bereichen mit brennbarem Staub
Teil 1-1: Elektrische Betriebsmittel mit Schutz
durch Gehäuse – Konstruktion und Prüfung
Die neu erschienene
Norm gilt für elektrische
Betriebsmittel mit Schutz
durch Gehäuse und Begrenzung der Oberflächentemperatur. Solche Betriebsmittel sind zur Verwendung in Bereichen geeignet, in denen brennbarer Staub in solchen Mengen vorhanden sein kann,
daß er zu Gefahren durch
Feuer oder Explosion führt.
Während in dieser Norm
die Anforderungen an Bau,
Konstruktion und Prüfung
solcher Betriebsmittel festgelegt sind, werden die Bedingungen für Auswahl,
Errichtung und Instandhaltung dieser Betriebsmittel
in der noch erscheinenden
Norm DIN EN 50281-1-2
geregelt.
Die Sicherstellung der
geforderten Zündschutzart
beruht auf der Begrenzung
der maximalen Oberflächentemperatur des Gehäuses und der Einschränkung des Staubeintritts
durch die Verwendung von
staubdichten bzw. staubgeschützten Gehäusen.
Weiter ist es möglich, die
Energie der elektrischen
Stromkreise soweit zu begrenzen, daß entstehende
Funken oder Temperaturen
nicht
ausreichen,
brennbaren Staub zu entzünden.
Zwingende Voraussetzung zur Sicherstellung
der Zündschutzart ist es,
daß das Betriebsmittel innerhalb seiner Bemessungsgrenzen
bestim(Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB
GmbH, Oldenburg)
1928 – de 22/99
mungsgemäß betrieben
und entsprechend gewartet wird.
Für die Anwendung der
Betriebsmittel in den verschiedenen
Explosionsschutzzonen werden sie in
die Kategorien 1 bis 3 eingeteilt.
Kategorie 1
Die Geräte dieser Kategorie sind zur Anwendung in Bereichen be-
Kategorie 2
Die Geräte dieser Kategorie sind zur Anwendung
in Bereichen bestimmt, in
denen damit zu rechnen
ist, daß eine explosionsfähige Atmosphäre gelegentlich auftritt. Die Explosionsschutzmaßnahmen an diesen Geräten gewährleisten selbst bei
häufig auftretenden Störungen oder Fehlern die
erforderliche Sicherheit.
sein, zu denen die Norm
detaillierte Anforderungen nennt:
• Beständigkeit und elektrostatische Aufladungen von Gehäusen aus
Kunststoff,
• Anschlußteile und Anschlußräume, Anschlüsse für Schutzleiter und
Potentialausgleichsleiter, Steckvorrichtungen
und Steckverbinder,
• Einführungen für Kabel,
Leitungen und Rohrleitungen,
• Strahlung erzeugende
Betriebsmittel,
• Drehende
elektrische
Maschinen,
• Schaltgeräte und
• Leuchten.
DIN EN 60446
(VDE 0198):1999-10
stimmt, in denen eine explosionsfähige
Atmosphäre ständig, langzeitig
oder häufig vorhanden
ist. Bei diesen Geräten
muß beim Versagen einer
Schutzmaßnahme mindestens noch ein zweite, unabhängige
Maßnahme
wirksam sein bzw. auch
beim Auftreten von zwei
unabhängigen
Fehlern
die erforderliche Sicherheit gewährleistet sein.
Damit wird selbst bei
Gerätestörungen, die nur
selten auftreten, das erforderliche Maß an Sicherheit gewährleistet.
Kategorie 3
Die Geräte dieser Kategorie sind zur Anwendung
in Bereichen bestimmt, in
denen nicht damit zu
rechnen ist, daß eine explosionsfähige
Atmosphäre auftritt. Wenn sie
dennoch auftritt dann nur
selten und während eines
kurzen Zeitraums. Die
Geräte dieser Kategorie
gewährleisten bei normalem Betrieb das erforderliche Maß an Sicherheit.
Für den Konstrukteur
und Hersteller werden besonders die folgenden
Punkte von Bedeutung
Grund- und Sicherheitsregeln für die MenschMaschine-Schnittstelle
Kennzeichnung von Leitern durch Farben oder
numerische Zeichen
Die Norm, welche als
Ersatz für das im DIN-Taschenbuch Band 2 für das
Elektrotechniker-Handwerk abgedruckte Dokument DIN 40705 erschienen ist, legt Regeln für die
Anwendung von bestimmten Farben oder numerischen Zeichen für die
Kennzeichnung von Leitern in Leitungen, Kabeln,
Geräten und Gebäudeinstallationen sowie von
Sammelschienen fest. Damit soll eine Doppeldeutigkeit vermieden und die sichere Betriebsweise sichergestellt werden.
Für die Kennzeichnung
sind folgende Farben erlaubt: Schwarz, Braun,
Rot, Orange, Gelb, Grün,
Blau, Violett, Grau, Weiß,
Rosa und Türkis.
Die Einzelfarben Grün
und Gelb sind nur erlaubt,
wenn eine Verwechslungsgefahr mit der Kombination Grün-Gelb (Kennzeichnung des Schutzleiters) ausgeschlossen ist.
D I N
DVE
E N
REGELN DER TECHNIK
Andere Farbkombinationen mit den Farben Grün
und Gelb sind nicht zulässig.
1. Kennzeichnung
des
Neutral- oder Mittelleiters
Enthält ein Stromkreis
einen durch Farbe gekennzeichneten Neutraloder Mittelleiter, muß
hierfür die blaue Farbe
(Hellblau) verwendet werden. Wird kein Neutraloder Mittelleiter benötigt,
z. B. in symmetrischen
Drehstromkreisen, kann
diese Farbe für jeden anderen Zweck, jedoch nicht
als Schutzleiter, verwendet werden. Bei blanken
Leitern ist es ausreichend,
wenn sie zur Kennzeichnung mit hellblauen Streifen versehen werden.
2. Schutzleiter
Schutzleitern müssen
mit der Zweifarben-Kombination Grün-Gelb, die
für keinen anderen Zweck
angewendet werden darf,
gekennzeichnet
sein.
Wenn der Schutzleiter
durch seine Form, wie
z. B. bei konzentrischen
Leitern, leicht erkennbar
ist, sollten mindestens die
Anschlußenden deutlich
gekennzeichnet sein. Bei
der Verwendung von
fremden leitfähigen Teilen
als Schutzleiter kann auf
eine Kennzeichnung verzichtet werden.
3. PEN-Leiter
PEN-Leiter müssen wie
Schutzleiter in ihrem
ganzen Verlauf Grün-Gelb
und zusätzlich an ihren
Anschlußenden mit einer
hellblauen Markierung
gekennzeichnet sein. Bei
Kabeln und Leitungen des
öffentlichen Verteilungsnetzes sowie bei damit
vergleichbaren Anlagen,
wie in der Industrie, darf
die zusätzliche hellblaue
Kennzeichnung der Leiterenden entfallen.
4. Kennzeichnung durch
numerische Zeichen
Numerische
Zeichen
werden zur Kennzeich-
nung von einzelnen Leitern oder von Leitern in
Gruppen angewendet. Leiter mit der Farbkombination Grün-Gelb dürfen
nicht numeriert werden.
Alleinstehende
Zeichen
mit 6 und 9 müssen
unterstrichen sein, um
Verwechslungen auszuschließen.
DIN VDE 0100-444
(VDE 0100 Teil
444):1999-10
Elektrische Anlagen von
Gebäuden
Teil 4: Schutzmaßnahmen – Kapitel 44: Schutz
bei Überspannungen
Hauptabschnitt
444:
Schutz gegen elektromagnetische
Störungen
(EMI) in Anlagen von Gebäuden
Ziel dieser neu erschienenen Norm ist es, die
Schutzziele der elektromagnetischen
Verträglichkeit (EMV) bei der Planung und Errichtung von
elektrischen Anlagen zu
erfüllen. Sie informiert
Planer und Errichter über
entsprechende Anlagenkonzepte, die elektromagnetische Störungen vermeiden oder soweit reduzieren, daß sie sich nicht
mehr störend auswirken.
Zur Realisierung der
Schutzziele müssen die
Anforderungen hinsichtlich des Blitzschutzes sowie des Schutzes gegen zu
hohe Erwärmung und gegen den elektrischen
Schlag mit den Forderungen der EMV in Einklang
gebracht und durch die
Zusammenarbeit aller beteiligten Gewerke sichergestellt werden.
Elektromagnetische
Störungen können, besonders bei Stromkreisen der
Informationstechnik oder
bei Betriebsmitteln mit
elektronischen Bauteilen,
zu erheblichen Störungen
und
Betriebsausfällen
führen.
Zu deren Vermeidung
müssen von Anfang an
Planer und Errichter von
elektrischen
Anlagen
durch eine richtige Aus-
wahl der Betriebsmittel,
zweckmäßige Verlegung
der Systeme und ähnlichem beitragen.
Elektromagnetische
Störungen (EMI) können
beispielsweise durch Blitzströme,
Schalthandlungen,
Kurzschlußströme
usw. verursacht werden.
Grundsätzlich können die
Auswirkungen verringert
werden durch möglichst
kleine Kopplungsschleifen, in die Überspannungen induziert werden können:
• Indem alle fremden leitfähigen Teile, wie Metallkonstruktionen des
Gebäudes und Rohranlagen für nichtelektrische
Versorgungsanlagen,
z. B. Wasser, Gas, Heizung oder Lüftung, in einen umfassenden Potentialausgleich einbezogen
werden. Durch Einbeziehung der Blitzschutzanlage bis hin zu einer
kompletten
Gebäudeschirmung kann damit
die
Störbeeinflussung
erheblich
verringert
werden.
• Durch die Verlegung von
unterschiedlichen Kabel- und Leitungsanlagen auf gemeinsamen
Wegen (gleiche Kabelund
Leitungstrassen)
unter Berücksichtigung
einer
ausreichenden
räumlichen Trennung
durch Abstand oder
Schirmung
zwischen
Leitungen und Kabeln
von Energie-, informationstechnischen
und
Blitzschutzanlagen.
Weiter müssen folgende
Punkte zur Reduzierung
der elektrischen und elektromagnetischen Einflüsse
Berücksichtigung finden:
• Anordnung von störempfindlichen Betriebsmitteln außerhalb des
Einflußbereichs
von
möglichen Störquellen
(Trafostationen,
Betriebsmittel großer Leistung, Umrichter) durch
ausreichenden Abstand.
• Einbau von Filtern und/
oder Überspannungsableitern.
• Ausreichende Schirmung
der Betriebsmittel, Leitungen usw. von informationstechnischen Anlagen und deren Einbeziehung in den Potentialausgleich.
• Anwendung des TN-SSystems anstelle von TNC-Systemen in störanfälligen Anlagen.
• Verwendung von Lichtwellenleitern für Signalverbindungen,
besonders in vorhandenen Anlagen, in denen ein umfassender Potentialausgleich nicht sichergestellt werden kann.
DIN V VDE V 0800-2548 (VDE V 0800 Teil
2-548):1999-10
Elektrische Anlagen von
Gebäuden
Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel
Teil 548: Erdung und Potentialausgleich für Anlagen der Informationstechnik
Die neu erschienene
Vornorm ersetzt bzw. ergänzt die Abschnitte 7.2
und C.2 von DIN VDE
0100-540 (VDE 0100 Teil
540):1991-11 und von DIN
VDE 0800-2 (VDE 0800
Teil 2):1985-07.
Behandelt werden die
Anforderungen für die Erdung und den Potentialausgleich für Anlagen und
Betriebsmittel der Informationstechnik.
Indem
mit diesen Maßnahmen
die Schutzziele der elektromagnetischen Verträglichkeit unterstützt werden, besteht ein enger Zusammenhang mit der vorstehend erläuterten Norm
DIN VDE 0100-444 (VDE
0100 Teil 444): 1999-10.
Anlagen und Betriebsmittel der Informationstechnik können Fehlfunktionen infolge von Strömen und Spannungen, die
in die Betriebsmittel oder
in die Leitungen miteinander verbundener Betriebsmittel induziert werden,
unterliegen.
Zu den Anlagen und Betriebsmitteln der Informationstechnik gehören im
de 22/99 – 1929
D I N
DVE
E N
REGELN DER TECHNIK
Sinne dieser Norm alle
elektrischen und elektronischen Bürogeräte, die
Betriebsmittel der Telekommunikationstechnik
sowie der Datenkommunikation und -verarbeitung, der zugehörigen
Stromversorgungen für
solche Anlagen, Brandund Einbruchmeldeanlagen, Gebäudeautomatisierung und ähnliches.
Unter anderem werden
folgende Punkte in der
vorliegenden Norm detailliert erläutert:
1. Verträglichkeit von Anlagen der Informationstechnik mit PEN-Leitern
in Gebäuden
Um Störungen durch
mögliche
Aufteilungen
der Neutralleiterströme
auf Schirmungen der informationstechnischen
Anlagen oder auf sonstige
fremde leitfähige Teile zu
verhindern, ist die Anwendung des TN-S-Systems anzustreben, wie
es in DIN VDE 0100 Teil
540 gefordert ist. Bei vorhandenen Anlagen können negative Einflüsse
durch vorhandene Neutralleiterströme in TN-CSystemen durch den Einsatz von örtlichen Trenntransformatoren,
einer
Signalübertragung über
Lichtwellenleiter und ähnlichem verringert werden.
2. Erdung und Potentialausgleich für Anlagen
der Informationstechnik
Damit alle Anlagen der
Informationstechnik auf
kürzestem Wege mit dem
Potentialausgleich
bzw.
der Erdung eines Gebäudes verbunden werden
können, ist der Einbau eines Erdungsammelleiters
(als verlängerte Potentialausgleichsschiene) sinnvoll. Daran werden folgende Leiter angeschlossen:
• alle leitfähigen Schirme
und Umhüllungen der
Kabel, Leitungen und
Betriebsmittel der Telekommunikations- und
Informationstechnik,
• die Erdungen der Stromversorgungen für die
1930 – de 22/99
vorstehenden Anlagen,
• die Erdungen der Überspannungsableiter,
• Antennen- und Blitzschutzanlagen usw.
Günstig ist es, wenn die
Erdungssammelleiter als
eine oder mehrere Ringleitungen verlegt werden
und zum Potentialausgleich ebenfalls die gesamte Gebäudekonstruktion wie Stahlkonstruktionen und/oder die Bewehrungen von Betonbauten
zur Gebäudeschirmung
einbezogen werden.
Die Wirksamkeit des
Potentialausgleichs mittels eines Erdungssammelleiters hängt von seiner Impedanz zwischen
den einzelnen Anschlußpunkten ab. In der Regel
wird dafür ein Querschnitt von 50 mm2 Cu als
ausreichend angesehen
werden können. Mindestens ist aber ein Querschnitt in Höhe des erforderlichen Hauptpotentialausgleichs zu wählen, der
sich nach dem Querschnitt des Hauptschutzleiters bemißt und mindestens 6 mm2 Cu bis maximal 25 mm2 Cu betragen
muß.
3. Vorkehrungen für elektromagnetische Verträglichkeit
In diesem informativen
Abschnitt der Norm werden folgende Verfahren
beim Anschluß der Geräte an die Schutzleiter und
Potentialausgleichsanlage behandelt:
• Verfahren 1 – Sternförmig
angeschlossene
Schutzleiter,
• Verfahren 2 – Anwendung einer örtlichen horizontalen Potentialausgleichsanlage und
• Verfahren 3 – Anwendung einer horizontale
und vertikalen Potentialausgleichanlage.
Das Verfahren 1 bietet
die geringste Schutzwirkung, ist jedoch besonders in bestehenden Gebäuden kostengünstig zu
realisieren.
Mit den Verfahren 2
und 3 lassen sich je nach
Ausführung und Maschenweite des Systems
(Beeinflussung der Impedanz) erheblich höhere
Schutzwirkungen gegen
EMV-Einflüsse erreichen.
Sie sind allerdings nur bei
entsprechender Planung
und wesentlich höheren
Errichtungskosten
bei
neu erstellten Gebäuden
oder bei entsprechenden
Baumaßnahmen umzusetzen.
Neue Bezeichnungen für die Regelwerke der gewerblichen Berufsgenossenschaften
Die gewerblichen Berufsgenossenschaften
werden ihr Vorschriftenund Regelwerk neu ordnen. Ziel ist unter anderem, die Zahl der Vorschriften zu verringern
und damit ihre Transparenz zu erhöhen. Die Folge dieser Neuordnung ist
eine völlig neue Numerierung und Gliederung des
vorhandenen Vorschriften- und Regelwerkes.
Zukünftig werden folgende Bezeichnungen unterschieden:
BGV = BG-Vorschriften
(UVV)
BGR = BG-Regeln
BGI = BG-Informationen
BGG = BG-Grundsätze
1. BG-Vorschriften
(BGV):
Die neue Bezeichnung
der Unfallverhütungsvorschriften (bisher VBG)
orientiert sich an der
fachlichen Gliederung der
Vorschriften, die sich in
verschiedene Blöcke unterteilen läßt:
A = Allgemeine Vorschriften und Arbeitsschutzorganisation
B = Einwirkungen
C = Betriebsart/Tätigkeiten
D = Arbeitsplatz/Arbeitsverfahren
Jede der vorhandenen
Vorschriften wird einem
dieser Blöcke A, B, C, D
oder dem sogenannten
Altbestand zugeordnet.
Innerhalb eines jeden
Blockes werden die Vorschriften numeriert. So
ergibt der Buchstabe zusammen mit der jeweiligen Ziffer die Bezeichnung der Vorschrift, z. B.
»BGV A 2«. Diese Vorschrift »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel«, bisher VBG 4, hat
die Nummer 2 im Block
»A«.
2. Der »Maschinenaltbestand«
Diese Vorschriften behalten vorerst ihre alte
Abkürzung »VBG« sowie
ihre alte Nummer, um
deutlich zu machen, daß
sie nur noch so lange in
Kraft bleiben, wie die Maschinen in Betrieb und
durch die Technischen
Aufsichtsbeamten zu beurteilen sind.
3. BG-Regeln, -Informationen und -Grundsätze
Die vorstehend genannten Regelungen ersetzen die bisherigen ZH1-Regeln der Berufsgenossenschaften.
BG-Regeln (BGR) sind
berufsgenossenschaftliche Regeln für Sicherheit
und Gesundheitsschutz
bei der Arbeit. Sie haben
nicht die gleiche Rechtsqualitdt wie die BG-Vorschriften und dienen einerseits dazu, bestimmte
staatliche Arbeitsschutzvorschriften oder
BGVorschriften zu konkretisieren oder zu erläutern;
andererseits können sie
im
einzelnen
auch
Schutzzielangaben enthalten.
BG-Informationen (BGI)
geben
Hinweise
und
Empfehlungen, mit denen
die praktische Anwendung von Regelungen zu
einem Sachgebiet oder
Sachverhalt
erleichtert
wird.
BG-Grundsätze
(BGG)
sind Maßstäbe in Verfahrensfragen, z. B. hinsichtlich der Durchführung
von Prüfungen an Anlagen,
Maschinen
und
Geräten.
k
NEUE PRODUKTE
GEBÄUDETECHNIK
❑ Funkfernsteuerung
oder neun Tasten und
können bis zu 24 Befehle
speichern. Durch seinen
modulartigen
Aufbau
läßt sich das Funksystem
Foto: Hager
Mit dem neuen Funksystem von Hager, Blieskastel, lassen sich unter
anderem
Beleuchtung,
Heizungen, Klimaanlage,
Garagentore,
Rolläden
und Jalousien problemlos
aus der Ferne steuern.
Die Funksignale durchdringen
Wände
und
Decken, so daß beispielsweise
Lampen
über
Stockwerke hinweg anund ausgeschaltet werden können. Innerhalb
von Gebäuden beträgt die
Reichweite des Funksystems bis zu 50 m, im
Freien liegt sie bei über
100 m. Die kompakten
Handsender des Systems
verfügen über zwei, vier
auch nachträglich problemlos installieren und
den Bedingungen vor Ort
anpassen.
Fax (068 42) 9 4556 66
❑ Bewegungsmelder mit Fernbedienung
Foto: B.E.G.
Eine integrierte Fernbedienung zeichnet die
neue BewegungsmelderSerie »Luxomat RC-plus«
von B.E.G. aus. Zusätzlich zur herkömmlichen
Art der Einstellung von
Reichweite,
Dämmerungswert und Zeit über
Drehregler bzw. Potentiometer reicht hier ein
Tastendruck auf den entsprechenden Lux- oder
Zeitwert aus, um z.B. den
Dämmerungswert oder
die Zeit einzustellen. Es
besteht auch die Möglichkeit, den gerade gültigen
Lichtwert einzulesen und
als Dämmerungswert abzuspeichern, der dann
täglich zur Verfügung
steht. Praktische Zusatzfunktionen, die über die
Fernbedienung abgerufen werden können, erweitern die Einsatzmög-
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen
1932 – de 22/99
NEUE PRODUKTE
lichkeiten des Bewegungsmelders. Insgesamt
17 Funktionen und Programme stehen dem Anwender zur Verfügung.
Um eine sichere und
lückenlose Erfassung im
Überwachungsbereich zu
realisieren, hat der Bewegungsmelder eine Kugelkopf-Optik mit vier Er-
fassungsebenen. Für die
verschiedenen Einsatzgebiete und Anwendungen
gibt es den Luxomat mit
drei Erfassungsbereichen
von 130°, 230° und 270°.
Den Vertrieb der Bewegungsmelder-Serie übernahm Esy-Lux, Ahrensburg.
Fax (0 41 02) 4 89-3 33
❑ Hard- und Software für LonWorks
Foto: Wago
Bisher erforderte der
Einsatz von LonWorks
den Kauf teurer Software-Tools und umfassende
Programmier-
kenntnisse. Die Software
»TopLon« von Wago, Minden, umgeht diese Nachteile, denn sie läßt sich so
einfach bedienen, wie eine Standard-WindowsAnwendung. Die über-
sichtliche
Bedienoberfläche ist ganz auf die Bedürfnisse der Gebäudeautomation abgestimmt.
So heißt das Treppenlicht
z.B. auch »Treppenlicht«
und nicht »Endgerät
1001 100«; ein Mausklick
auf »Schaltzeit« und man
kann die gwünschte
Leuchtdauer eingeben.
Ebenso flexibel arbeitet die Hardware.
Als Basis dient das
seit Jahren bewährte
Wago-I/O-System. Der
»TopLon«-Feldbusknoten
besteht aus einzelnen
Modulen. Ein- und Ausgänge, digital oder analog, können fast beliebig
gemischt werden. Sogar
spätere Erweiterungen
lassen sich ohne Eingriffe
in die bestehende Verdrahtung realisieren.
Fax (0571)887-305
BELEUCHTUNG
Für gerichtetes Licht
sorgen die »TL-D Reflex«-Lampen der Firma
Philips. Durch eine Reflexschicht auf der Innenseite des Entladungsrohres läßt sich das Licht
dorthin lenken, wo es
tatsächlich
gebraucht
wird. In Ausstrahlrichtung erzielt man so eine
um etwa 75% höhere
Leuchtdichte. Gegenüber
einer
Beleuchtungslösung mit Standardleuchtstofflampen ermöglichen
die »TL-D Reflex« die
Einsparung der Hälfte
der sonst benötigten
Lampen. Die Einsatzmöglichkeiten sind ausgesprochen vielfältig. Die
Reflex-Lampen
eignen
sich zur Beleuchtung von
Foto: Philips Licht
❑ Reflex-Lampen
de 22/99 – 1933
NEUE PRODUKTE
Industriearbeitsplätzen
ebenso wie von Werbeflächen und -tafeln oder
Hinweisschildern.
»TL-D Reflex« gibt es
in den Leistungsstufen
18 W, 36 W und 58 W.
Fax (0 40) 28 99-27 86
ELEKTROINSTALLATION
Schupa, Schalksmühle,
überarbeitete sein gesamtes Baustromverteiler-Programm. Zu den Neuerungen gehört die Absicherung aller Steckdosenabgänge im Drehstrombereich bis einschließlich
32 A über 3-polige Leitungsschutzschalter. Die
Schalter für den Wechselstrombereich haben die
C-Charakteristik, im Drehstrombereich wird D-Charakteristik eingesetzt.
Neu im Programm hat
Schupa Baustromverteiler, die speziell für den
Einsatz von Betriebsmitteln mit Frequenzumformern zugeschnitten sind.
❑ Sammelhalterung
Foto: Dätwyler
Dätwyler, Hattersheim,
erweiterte seine »Pyrosys«-Produktfamilie von
Befestigungs- und Verbindungskomponenten
um die neue Sammelhal-
Diese Antriebe zur stufenlosen Drehzahlregelung von Krananlagen,
Pumpen oder Betonver-
Foto: Schupa
❑ Baustromverteiler
dichtern verfügen zur
Absicherung über einen
allstromsensitiven Fehlerstromschutzschalter.
Fax (0 23 55) 8 01-8 01
terung »Shud 30«. Die
sogenannte »Hermannschelle« stellt eine kostengünstige Alternative
für die in der Praxis nur
schwer zu installierenden Kabelleiter und -rinnen dar. Die Halterung,
die sich für die
Verlegung
an
Wand und Decke
gleichermaßen
eignet, erreicht
den Funktionserhalt nach DIN
4102-12 für Sicherheitskabelanlagen mit allen
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1934 – de 22/99
NEUE PRODUKTE
Pyrofil-Kabeltypen. Die
Außenmaße
betragen
125 mm x 95 mm x 80 mm.
Das maximal zulässige
Tragegewicht liegt bei
6 kg/m. Im Brandfall bleibt
die Halterung mindestens
90 min intakt und gewährleistet, daß verlegte
Kabel über diesen Zeitraum nicht ausfallen.
Fax (0 61 90) 89 91 90
pb elektro, Groß-Umstadt, erweiterte sein Angebot um das »Skiffy«Programm. Dabei handelt es sich um Abdeckungen für Schrauben
und Muttern, Schraubrosetten, Unterlegscheiben, Klemmringe, Schutzkappen, Lamellen- und
Dichtstopfen (alles aus
Kunststoff) sowie Frontplattenknöpfe, Griffmuttern, Treibstifte und
❑ Schutzadapter
Foto: Phoenix Contact
Das Überspannungsschutzgerät »Datatrab DLAN-A/RJ45-BS«
von
Phoenix Contact, Blomberg, eignet sich für
Netzwerkschnittstellen
der Datenübertragungssysteme Ethernet und
Foto: pb elektro
❑ Bauelemente
Gehäusefüße. Abgerundet wird das Programm
durch Kabeldurchführungen und Ventilationsabdeckungen.
Fax (0 60 78) 7 44 47
FDDI. Die Schaltung des
multifunktionalen Ableiters schützt dabei alle
acht Signalwege, die über
den
RJ-45-Connector
angeschlossen
werden. Der Adapter erfüllt die
Anforderungen
gemäß Kat. 5/EN
50173. So lassen
sich auch Übertragungsraten bis
100 Mbit/s ohne
unzulässig hohe
Einfügungsdämpfung bei
gleichzeitig guter Übersprechdämpfung sicher
übertragen.
Fax (0 52 35) 34 18 25
❑ Fehlerstromschutzschalter
stellen auch im Fall von atmosphärischen Störungen,
Schalthandlungen oder
Filtermaßnahmen den Betrieb der Anlagen sicher.
Fax (021 02) 4 04-94 21
Foto: Schneider Electric
Schneider Electric, Ratingen, baut seine »multi
9«-Fehlerstromschutzschalter-Serie der Marke
Merlin Gerin weiter aus.
Das Programm umfaßt
jetzt auch Schalter für
die Bemessungsströme
80 A, 100 A und 125 A.
Eine Neuheit bilden die
Schalter mit besonderer
»Härtung« gegen Überspannungsspitzen. Diese »FIsi«-Schalter (»si«
für superimmunisiert)
de 22/99 – 1935
NEUE PRODUKTE
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
❑ Bedien- und Anzeigetableaus
mente aus eigener Fertigung sowie Geräte und
Instrumente
anderer
Hersteller zum Einsatz.
❑ Softstarter
vorkonfektionierter Parametersatz geladen, der
die für die gewünschten
Anwendungen optimale
Einstellung enthält. Optional steht auch eine Bedieneinheit mit mehrsprachiger Klartextanzeige und Kopierfunktion
zur Verfügung. Hohe
Überlastfähigkeit,
einstellbare Strombegrenzung, umfangreiche Geräte- bzw. Motorschutzfunktionen gewährleisten
einen sicheren und zuverlässigen Betrieb auch
bei größeren Anlaufmomenten.
Die neuen Softstarter
eignen sich für Anschlußleistungen
von
7,5...900 kW bei 400 V.
Fax (02 28) 6 02-24 33
Foto: Mauell
Die
Mauell
Weida
GmbH, Velbert, präsentiert ein umfassendes Angebot übersichtlicher Bedien- und Anzeigetableaus. Sie sind modular
aufgebaut und mit einem
umlaufenden Alu-Rahmen ausgestattet. Sie lassen sich für vielfältige
Einbau- und Befestigungsvarianten verwenden, z.B. für den Einsatz in Bedienpulten,
Schranktüren oder 19Zoll-Rahmen. Abschließbare Sichtfenster schützen vor unberechtigtem
Zugriff. Als Einbaugeräte
kommen
verschiedene
Bedien- und Anzeigeele-
Eine Tableauschwenkvorrichtung erleichtert
die Montage und Verdrahtung.
Fax (0 20 53) 1 36 53
Foto: Moeller
Die neue Softstarterbaureihe »DM4« von
Moeller, Bonn, zeichnet
sich durch einen »Appli-
kations-Wahlschalter«
aus, der eine einfache
und sichere Bedienung
ermöglicht. Mit der Applikationswahl wird ein
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1936 – de 22/99
NEUE PRODUKTE
❑ Feldbussystem für die Fördertechnik
Foto: Wieland Electric
Wieland Electric, Bamberg, stellt sein neues, offenes Felbussystem »podis« vor, das auf CAN basiert. Durch die dezentrale Verlagerung der Steu-
erfunktionen direkt ins
Feld minimiert sich die
Schaltschrankverdrahtung – die Anlagenverfügbarkeit erhöht sich auf
über 98 %.
»podis« verteilt die
Energie nach dem Bus-
Prinzip, versorgt so die
Motoren über die Energiebusleitung und schaltet auch vor Ort. Die Motorstarter werden über
den Bus mit Steuerinformationen versorgt und können nach dem
Prinzip der verteilten Intelligenz
eigenständig
Programme ausführen. Sie dienen zum Schalten von Drehstromasynchronmotoren (bis 1,1 kW) mit
elektromechanischer
Bremse. Typische Anwendungsfelder für »podis« bilden Förderanlagen, Transport- oder
Montagestraßen.
Fax (09 51) 93 24-1 98
MESSTECHNIK
Mit den Leitungssortierern von Beha, Glottertal,
lassen sich auch Kabel
ohne Codierung oder
Farbkennzeichnung von
nur einem Mann anschließen. Das Standardset »5775« bietet die
Möglichkeit zur Sortierung von zehn Adern pro
Arbeitsgang. Das Gerät
zeigt Kurz- und Leitungsschlüsse sowie Unterbrechungen an. Der Leitungssortierer »Unitest
Teltest 9016« überprüft
zwölf Adern, bei optiona-
ler Erweiterung mit mehreren Gebern sogar bis
zu 160 Adern. Im Gegensatz zum Standardgerät
ist hier keine Referenzader erforderlich.
Fax (0 76 84) 8 00 94 10
Foto: Beha
❑ Leitungssortierer
WERKSTATT
❑ Kabellängenmeßgerät
Mit dem neuen HandKabellängenmeßgerät
von Katimex Cielker,
Jünkerath, können Kabel
im Durchmesser von
4 mm bis 35 mm schnell
und einfach gemessen
werden. Mit wenigen
Handgriffen montiert man
das Meßgerät mit Hilfe
einer
Universalbefestigung an Ladentheken,
Werkbänken oder Kabelregalen. Der Anbau am
Katimex-Abspuler für Einwegtrommeln oder am
Ringabwickler ist ebenfalls möglich.
Das Meßgerät gibt es in
zwei Ausführungen: für
Kabeldurchmesser 4 mm
bis 20 mm und 10 mm bis
35 mm.
Fax (0 65 97) 92 77-40
de 22/99 – 1937
FACHLITERATUR
BETRIEBSORGANISATION
Betriebsmodell für kooperative Unternehmen
Sepp Rottmayr: Selbständigkeit in der Partnerschaft,
Betriebsmodell
für kooperative Unternehmen, 537 Seiten, 78
Abbildungen und Graphiken, 121 Seiten Anhang,
broschiert,
DM
45,ISBN-Nr. 3-98041 00-3X, Bayerischer Raiffeisen- und Volksbankenverlag, München.
Dieses Buch versteht
sich als Leitfaden und
Praxishandbuch für kooperative Unternehmen,
deren Mitglieder selbständig, im Unternehmen
tätig und Mitunternehmer sind. Es wendet sich
an Existenzgründer und
Gründerinnen und an alle, die sich für die kooperative Form erwerbswirtschaftlicher
Unternehmen interessieren.
Die aus den Prämissen
der Selbständigkeit und
Partnerschaft entwickelte
genossenschaftliche
Unternehmensform SiP
(Selbständigkeit in der
Partnerschaft), ist für alle
Sektoren der Wirtschaft
möglich, für die Land-,
Forst-,
Fischereiwirtschaft und sonstige Ressourcengewinnung, für
das Handwerk, für das
warenproduzierende Gewerbe und für den
Dienstleistungssektor wie
Handel, Verkehr, Banken, Consulting-, Kultur-,
Schul-, Gesundheitswesen usw. Allerdings, die
Unternehmensgröße ist
beschränkt. Das Maximum ist bei 250 Unternehmensmitgliedern erreicht.
Die dargestellte Unternehmensform SiP begreift das Unternehmen
nicht als Selbstverwirklichung des Unternehmers
oder der Unternehmergruppe, sondern als soziale Institution der im
Unternehmen
Tätigen.
Sie sieht ferner in der
Selbständigkeit und der
Partnerschaft die besten
Voraussetzungen für das
1938 – de 22/99
wesentliche Ziel des Unternehmens, die Persönlichkeitsentfaltung
der
Unternehmensmitglieder. Diesem Ziel dienen
insbesondere dem kooperativen Unternehmen eigene Potentiale: Die Erwirtschaftung der benötigten
Überschüsse
(Mittelbeschaffung), die
kooperative Berufsausübung im Unternehmen
in Mitunternehmerschaft
und Selbständigkeit (Teilhabe) und die weitgehende Übereinstimmung der
Unternehmensprodukte
mit den Wertvorstellungen der Unternehmensmitglieder (Produktidentität).
Die sich nur scheinbar
ausschließenden Kriterien Selbständigkeit und
Partnerschaft bedürfen
des dritten Kriteriums,
ohne das kein Unternehmen lebensfähig wäre,
das der Funktionsfähigkeit bzw. Wettbewerbsfähigkeit. Dieses Kriterium verbietet ein Verfahren, wonach jedes interne Problem, wenn es auftritt, jeweils neu durch
umfangreiche und konfliktträchtige Diskussionen gelöst werden muß.
Die
Problemlösungen
müssen daher als Satzung vorliegen. Sie tritt
an die Stelle von Gesetzen, Tarifvereinbarun-
gen und der Weisungsbindung gegenüber der
Unternehmerschaft. Naturgemäß nimmt die Diskussion der Problemlösungen, der Satzung, einen breiten Raum im vorliegenden Buch ein.
Eines der zentralen
Problemfelder ist die gerechte Verteilung der Erlöse und Kosten des Unternehmens unter den
Partnern. Diese Beträge
werden nicht pauschal
nach Köpfen verteilt, sondern nach »Leistung«
und »Arbeit« und in der
jeweils zuständigen
Verteilungsgruppe.
Die »Leistung« wird
dabei durch eine
gegenseitige
Leistungsbewertung
gefunden. Die Leistungsbewertung
stellt einen wichtigen Teil des Buches
dar und ist nicht
nur für kooperative
Unternehmen relevant. Die »Arbeit«
ergibt sich aus der
Leistung und der
eingesetzten Zeit.
Die
Verteilungsgruppe folgt aus der
Strukturierung des
SiP-Unternehmens mittels Organisationseinheiten und Organen. Die
Verteilung wird ausführlich dargestellt, formelmäßig entwickelt und mit
Beispielrechnungen belegt und veranschaulicht.
Die
SiP-Unternehmensform gleicht einer
bio-sozialen Netzstruktur. Die Partner können
sich in Unternehmensprojekten jeweils neu
verknüpfen und nutzen
damit die Chancen dieser
Struktur. Sie stellt aber
auch eine neue produktivgenossenschaftliche
Form dar. Die Unternehmensinhaber sind nicht
mehr wie in herkömmlichen Produktivgenossenschaften in ihrem Unternehmen angestellt und
daher gegenüber dem
Vorstand
weisungsgebunden, sondern sie sind
selbständig. Auch dies
verlangt eine klare Verantwortungs- und Kompetenzverteilung per Betriebsverfassung.
Der
Vorstand ist entlastet,
denn die Verantwortung
für das Wirtschaftsergebnis geht auf den Partner
selbst über. Dadurch
wird die Vorstandsmacht
problemlos und nicht
mehr zu einem Hindernis
für das kooperative Unternehmen. Es sind ferner die Konstruktionsfehler vermieden, die bei
vielen
herkömmlichen
Produktivgenossenschaften
zu
Entartungen
(Transformationen, Oppenheimer) geführt haben. Das Buch ist in vier
Teile gegliedert. Nach
der Einführung im Teil
»A« wird im Teil »B« das
Betriebsmodell mit dem
zugrunde liegenden Leitbild und zehn Gestaltungsgrundsätzen
entwickelt und im umfangreichsten Teil »C« als Betriebsverfassung
(Satzung) detailliert ausgearbeitet. Der letzte Teil »D«
behandelt die Planung
und Gründung eines kooperativen
Unternehmens, von der Auftragsbeschaffung über die Finanzierung bis zur Diskussion der häufigsten
Konflikte. Auch die Umwandlung von bestehenden herkömmlichen Unternehmen wird behandelt. In 22 Anhängen findet sich alles, was zur Organisation eines kooperativen
Unternehmens
nötig ist: Mustersatzung,
Erläuterung der verwendeten und eingeführten
Begriffe,
Leistungsbewertung, Regeln für demokratische Problemlösungen in Gruppen, Partnerbuchführung
und
Vertragsmuster für Partneranwärter.
k
FACHLITERATUR
INTERNET
Die Grundlagen von Java 2
Laura Lemay/Rogers Cadenhead, Java 2, 747
Seiten inkl. CD-ROM, gebunden, Reihe ...in 21 Tagen, DM 89,95, ISBN 38272-5578-3, Markt &
Technik Buch- und Software Verlag, Haar b.
München.
Das vorliegende Buch
ist die völlig neu bearbeitete Version eines internationalen
Bestsellers
mit dem Sie in 21 Tagen
lernen können, in Java 2
zu programmieren. Zielgruppe sind in erster Linie Anfänger, die mit Hilfe der 21 abgeschlossenen Lektionen zum Experten
werden wollen. Die
Kapitel bauen aufeinander auf, angefangen beim Grundwissen bis hin zu
komplexen
Programmiertechniken.
Auf der beiligenden
CD-ROM finden Sie
Suns Java Development Kit Version 2
für Windows 95/
Windows NT und Solaris sowie alle Beispiele aus diesem
Buch.
SOFTWARE/BILDBEARBEITUNG
Jetzt lerne ich GIMP
Joshua
Pruitt/Ramona
Pruitt, Jetzt lerne ich
GIMP, 414 Seiten inkl.
CD-ROM, kartoniert, DM
49,95, ISBN 3-82725614-3, Markt & Technik
Buch- und Software Verlag, Haar b. München.
GIMP (GNU Image Manipulation Program) ist
eine leistungsstarke freie
Software zur Bildbearbeitung unter Linux und
Unix, die den Vergleich
mit teuren kommerziellen Programmen nicht zu
scheuen braucht. Gimp
bietet dem Anwender einen großen Funktionsumfang und unterstützt
eine Vielzahl von Dateiformaten. Das Programm
eignet sich hervorragend
zur professionellen Fotoretusche und entspricht
speziellen Anforderungen von Web-Grafikern.
Das vorliegende Buch hilft
bei der Installation und
Konfiguration und enthüllt
Schritt für Schritt seine
Geheimnisse. Die einzelnen Kapitel sind thematisch gegliedert und auf
schnell sichtbare Ergebnisse ausgelegt. Auf der
Buch-CD finden Sie die
Vollversion des Grafikprogramms,
außerdem
Übungsdateien, anhand
derer Sie die Workshops
im Buch nachvollziehen
können.
de 22/99 – 1939
SOFTWARE
WSCAD für Windows
Version 4.1 ist die Weiterentwicklung der ElektroCAD-Software WSCAD für
Windows Version 4.0.
Funktionalität und Bedienkomfort wurden erneut gesteigert. WSCAD
für Windows 4.1 ist die
passende Software für eine durchgängige, zeitsparende Planung von elektrotechnischen Anlagen
jeder Größenordnung.
Als neue Funktion kam
beispielsweise der Kabelmanager hinzu. Er
verwaltet die im Schaltplan vorhanden Kabel,
schreibt Änderungen in
den Plan zurück und paßt
bereits gewählte DINFarbcodes bzw. benutzerdefinierte Farbzuweisungen automatisch an.
Unter Berücksichtigung
vieler Details entstand
der Schaltschrankmanager, welcher den Anwender bei der Konstruktion
des Schaltschrank-Layout
unterstützt. Eine neue,
intuitive Bedienung mit
Tablett und Vollbildschirm-Modus verbessern
die Bedienbarkeit.
Bei Stücklisten, Klemmen und Schützen stehen
vielseitige Browser-Funktionen zur Verfügung. In
jeder Browser-Funktion
kann man einzelne oder
mehrere Objekte in ihrer
Eigenschaft ändern. So erhält der Nutzer Zugang zur
nachträglichen Umorganisation der verwendeten
Materialien im Schaltplan.
Alle in den Plänen vorhandenen
Materialien
Ausgabe von promis-Dokumenten
im Datenformat PDF
Mit der aktuellen
Version
des
Programms »promis« liefert TCS Technische
Computer Systeme Süssen optional einen
PDF-Prozessor
aus.
Dieser ermöglicht die
Ausgabe der promisDokumente, wie Stromlaufpläne, Klemmenpläne, Stücklisten, Kabellisten etc. im plattformunabhängigen Datenformat PDF.
Die erzeugten Daten
können z. B. mit dem
Standardwerkzeug
Adobe Acrobat Reader
gelesen werden. Damit
ist damit das Anspringen einzelner Seiten
sowie das Blättern
über Seiten hinweg
möglich, außerdem das
Zoomen, das Drucken
einzelner Seiten und
das Drucken kompletter Dokumentationen.
Durch die Kombination
1940 – de 22/99
einer PDF-Datei mit einem Link auf eine
HTML-Seite kann die
Datei direkt im Internet-Browser geöffnet
werden. Dadurch ist es
sehr einfach möglich,
promis-Dokumente in
Intranet- bzw. Internet-Lösungen zu integrieren.
Auch für die externe
Fertigung sowie die
Online-Dokumentation
direkt an der Maschine oder Anlage eignet
sich dieses Format
sehr gut, denn einerseits gewährleistet die
Speicherung im promis-unabhängigen
Format einen hohen
Know-how-Schutz (systeminterne Katalogund Projektdaten müssen nicht mit übergeben werden), und anderseits benötigt der
Betrachter keine promis-Kenntnisse.
Foto: WSCAD
WSCAD in Version 4.1 erschienen
Schaltschrankaufbau muß nicht kompliziert sein
werden automatisch ausgewertet und je nach
Ausgabeart in Listen oder
Dateien (z.B. Excel, Access, dBase oder frei definierbare ASCII-Schnittstellen) übergeben.
Das Programm ist lauffähig ab Windows 95 / 98 /
NT 4.0, 32 MByte RAM,
CPU ab 200 MHz, 50
MByte freier Festplattenspeicher.
k
»Schaltplangenerator« für Eplan
Das
CAE-Programm
»Eplan« von Wiechers &
Partner bietet in der aktuellen Version 5.20 jetzt
eine automatische Schaltplangenerierung. Damit
kann man Standarddaten
projektspezifisch zusammankonfigurieren, woraus
dann von der Software
automatisch eine voll-
ständige Elektrodokumentation generiert wird.
Als Quelldaten dienen
z.B. Excel-Tabellen. Der
Schatplangenerator erzeugt auch alle zusätzlichen
Auswertungen,
wie Klemmen- oder Kabelpläne bzw. Stücklisten.
k
Betriebssoftware und Internet
Die Handwerkerlösung
»PC Handwerk 2000« von
Sage KHK verbindet die
Betriebssoftware mit dem
Internet. Das Umschalten
zwischen
Betriebssoftware und Internet-Diensten entfällt damit.
Zum Erstellen einer
eigenen Homepage – auch
ohne große Programmierkenntnisse – enthält
die Software den sogenennten »Homepage-Designer«. Er hilft dem
Handwerker mit Vorlagen und Schablonen beim
Gestalten der Homepage.
Nicht nur die Präsenta-
tion des eigenen Handwerksbetriebs ist möglich. Man kann auch die
angebotenen Artikel für
den Endkunden ins Internet stellen. Mit Hilfe der
Software besteht die
Möglichkeit, Bestellungen von interessierten
Kunden per E-Mal entgegenzunehmen. So läßt
sich auf einfache Weise
ein eigener, kleiner Internet-Shop aufbauen.
Noch weiter gehende
Möglichkeiten im Bereich
E-Commerce bietet die
KHK-Software »HWP-Win
2000«.
k
INTERNET-PRAXIS
Förderung – Existenzgründung, Schaffung von
Arbeitsplätzen, Aus- und
Fortbildung
Ging der letzte Beitrag darauf ein, wo der Interessierte Informationen über Förderprogrammen von Bund
und Ländern erhalten kann, so konzentrieren sich die
folgenden Ausführungen auf Programmbeispiele mit
den Schwerpunkten Existenzgründung, Schaffung
von Arbeitsplätzen sowie Bildungsmaßnahmen.
Existenzgründung
und -festigung
»Wo sich frischer Unternehmergeist mit einer
guten Geschäftsidee und
Fachwissen mit kaufmännischem Geschick verbinden, kommen Existenzgründer von Anfang an
besser ins Geschäft: Mit
einer Starthilfe des Landes
Baden-Württemberg«, formuliert die Landeskreditbank-Förderbank bei der Vorstellung
eines ihrer Programme
zur Unterstützung von
Existenzgründern.
Wie
dies im einzelnen aussieht, zeigen drei Beispiele:
• Baden-Württemberg –
Unter der Überschrift
»Förderung von Existenzgründungen und -festigungen« detailliert die
Landeskreditbank – Förderbank (www.l-bank.de/
foerderbank): Unterstützt
werden »Existenzgründer
im Bereich der gewerblichen Wirtschaft«, z.B. bei
einer Neugründung, Betriebsübernahme oder einer »tätigen Beteiligung«.
Förderung finden u.a.
»de«-Serie: Rund um das Internet
In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Umgang mit diesem zukunftsträchtigen Medium notwendig ist.
In dieser Ausgabe dreht
sich alles um das Thema
Förderung und Existenzgründung und wie
man sich OnlineInformationen dazu
beschaffen kann.
»Investitionskosten einschließlich
Warenerstausstattung« (bei Festigung Warenaufstockung)
oder »Betriebsmittelbedarf«. Dies geschieht
durch
»zinsverbilligte
Darlehen« (Mindesthöhe
10 000 DM). Hilfreich: Eine Liste der benötigten
Unterlagen (etwa Geschäftsplan mit Beschreibung und Begründung
des Vorhabens) ist vorhanden.
• Bayern – Unter »Wirtschaftsstandort Bayern«
(www.bayern.de/Wirtschaft)
gibt es eine umfassende
Einführung zur landesspezifischen
Existenzgründungsoffensive.
Hierbei werden einerseits
Einzelthemen wie »Information, Beratung, Schulung: Erste Schritte in die
Selbständigkeit«
oder
»staatliche«
Finanzierungshilfen« behandelt.
Des weiteren gibt es über
das bayerische Innovationsnetz
(www.innovations-netzbayern.de) Zugriff auf
spezielle Informationen.
Besonderer Vorteil des
Netzes: Links zu vorhandenen Internetauftritten
sind eingebunden. Der
Besucher kann zwischen
einem Zugang über die
zuständigen Institutionen
(Staatsregierung
bzw.
Kammern) und einem
über Themen wählen. Bei
letzterem heißt eine Rubrik »Existenzgründung«
mit Details zu Schwerpunkten wie »Betriebsbörse« oder »Steuertips«.
Klickt
der
Besucher
»staatliche
Finanzierungshilfen« an, so werden ihm weitere Verweise
angezeigt. Das Angebot
der
Landesgewerbeanstalt
Bayern
(www.
lga.de/deutsch/ib)
konzentriert sich insbesondere auf »Zukunftssicherung durch Innovation«,
etwa mit dem »Programm
zur Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen«. Und
die Landesanstalt für Aufbaufinanzierung (www.
lfa-bank.de, Wahl: Exi-
de 22/99 – 1941
INTERNET-PRAXIS
stenzgründung) schließlich unterrichtet über das
zentrale
Programm
(Bayerisches
Mittelstandskreditprogramm),
mit dem »kleine und mittlere gewerbliche Unternehmen der Industrie,
des Handwerks« unterstützt werden. Bayern
vergibt, so eine Formulierung, in diesem Vorhaben
»mittlerweile bald jedes
zweite Darlehen an Exi-
stenzgründer«. Merkblätter und Antragsformulare
zum Download sind vorhanden.
• Nordrhein-Westfalen –
Die Bezirksregierungen
sind auch »für eine sachgerechte Verteilung und
Verwendung staatlicher
Fördermittel« zuständig.
Ein Programmpaket trägt
den Namen »Impulse für
die Wirtschaft – Gründung und Wachstum«
(www.bezreg-arnsberg.
nrw.de/seiten/wifo.htm,
Wahl: Wirtschaftsförderung). Es richtet sich mit
seinen Projekten vorrangig an kleine und mittlere
Unternehmen im Bereich
der gewerblichen Wirtschaft. Zu den Vorhaben
gehört
»Existenzförderung« und »Existenzfestigung«. Gefördert werden
in beiden Programmen
insbesondere »kleine und
mittlere Unternehmen im
Bereich der gewerblichen
Wirtschaft« (wobei bei
letzterem Vorhaben der
Zusatz gilt: »innerhalb
der ersten 8 Jahre nach
der
Gründung
einer
selbständigen Existenz«).
Förderbar sind etwa »Betriebsausstattung
(Maschinen, Geräte, Büroeinrichtung, Nutzfahrzeuge
etc.)«, »Beschaffung bzw.
Aufstockung des Warenlagers« oder »Markterschließung«. Dies geschieht über zinsgünstige
Darlehen mit Laufzeiten
bis zu 20 Jahren. Und es
gilt bei der Existenzgründung, daß eine wirtschaftliche »Vollexistenz«
gegründet wird, sowie
deutsch/wirtschaft/ foerderfibel) hat im Abschnitt
»Arbeitsmarktpolitische
Hilfen« vierzehn Vorhaben aufgelistet. Eines
heißt »Finanzierung von
Stammkräften und deren
Sachkosten«. Bei der Reintegration
bestimmter
Personengruppen (etwa
»Rehabilitanden«, aber
auch »Frauen«) werden
»Stammkräfte, die den
Wiedereinstieg der Personengruppen
in
den
Erwerbsprozeß vorbereiten und begleiten«, gefördert. Zuschüsse gibt es
z. B. zu den Personalkosten (»bis zu 40 000 DM
pro Jahr und Stammkraft«) und ebenso zu
Sachkosten (»bis zu 10
000 DM pro Stammkraft
auf Nachweis«).
• Berlin – Auch in der
Berliner Förderfibel ’99
(www.berlin.de,
Wahl:
Politik und Verwaltung,
Senat, Senatsverwaltung
für Wirtschaft und Betriebe,
Förderprogramme/
Förderfibel) wird in der
Rubrik »Arbeitsmarktpolitische Hilfen und Beschäftigungsförderung«
auf insgesamt 24 ver-
»der Anteil am Gesellschaftskapital sollte 10 %
nicht
unterschreiten«.
Ansprechpartner
mit
ihren Adressen in den
großen Städten werden
genannt.
schiedene
Programme
hingewiesen. Die Spannbreite reicht von »Einstellungszuschuß bei Neugründungen nach §§ 225
bis 228 Sozialgesetzbuch,
Drittes Buch« über »Modellvorhaben <Integration von Sozialhilfeempfangenden ins Erwerbsleben>« bis zu »Lohnkostenzuschüsse an kleine
und mittlere Betriebe bei
Betriebserweiterung«.
Bei erstgenanntem gibt es
für Arbeitgeber, die »vor
nicht mehr als zwei Jahren eine selbständige Tätigkeit aufgenommen ha-
Schaffung von
Arbeitsplätzen
Der Schaffung neuer
Arbeitsplätze gilt ein besonderes Augenmerk der
Förderung. Beispielhaft
sei auf zwei von ihnen
hingewiesen auf:
• Sachsen – Die Förderfibel ’99 (www.sachsen.de/
1942 – de 22/99
INTERNET-PRAXIS
ben«, bei einer unbefristeten Beschäftigung eines Arbeitnehmers für
maximal zwölf Monate 50
Prozent des tariflichen
Arbeitsentgeltes.
Im
zweiten Fall heißt es »Bei
Vollzeitarbeitsplätzen bis
zu 30 000 DM für innerbetriebliche Einarbeitung
und Qualifizierung«. Im
dritten sind dies »Lohnkostenzuschüsse für die
Wiedereingliederung von
Arbeitslosen« – für drei
Jahre maximal 45 000
DM.
Entsprechende
Programme werden natürlich auch von den andern
Bundesländern durchgeführt. Informationen findet der Interessierte u.a.
bei den im ersten Artikel
zur Förderung genannten
Stellen.
Aus- und
Fortbildung
Gute Aus- und kontinuierliche Fortbildung trägt
dazu bei, daß der Elektromeister und seine Mitarbeiter auch bei sich immer
schneller
wandelnden
Märkten und Aufgabenfel-
dern ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren. Zuschüsse werden u.a. gegeben in:
• Mecklenburg-Vorpommern – Das im letzten
Beitrag genannte Landesförderinstitut
Mecklenburg-Vorpommern (www.
lfi-mv.de) informiert über
das seitens des Landes
und der Europäischen
Union initiierte Vorhaben
»Ausbildungsplatzförderung«. Wenn Betriebe
beispielsweise »im Ausbildungsjahr 1999/2000
erstmalig
ausbilden«,
oder ein Ausbildungsverhältnis mit »weiblichen
Auszubildenden in frauenuntypischen Berufen«
durchführen bzw. für die
»sogenannten
<Neuen
Berufe> (z.B. Mediengestalter Bild u. Ton, Fachinformatiker,
Informatikkaufmann)« ausbilden,
dann gibt es einen einmaligen Zuschuß. Er liegt bei
den »frauenuntypischen
Berufen« bei 8000 DM.
Ansprechpartner mit Telefonnummern sind genannt.
• Schleswig-Holstein
–
Die Beratungsgesellschaft
für Beschäftigung (bsh.
de 22/99 – 1943
INTERNET-PRAXIS
tisch.de) ist für die »die
Umsetzung des Europäischen Sozialfonds und der
arbeitsmarktlichen Programme« zuständig. Unter »Förderprogramme«
gibt es eine Übersicht. Eines hat den Titel »Ausbil-
dung statt Sozialhilfe« mit
dem Ziel, »jungen Sozialhilfeempfängerinnen und
-empfängern eine Ausbildung zu ermöglichen, um
ihre Eingliederungschancen auf dem ersten Arbeitsmarkt dauerhaft zu
erhöhen.« Anträge können »ausbildungsberechtigte, erwerbswirtschaftlich tätige juristische Personen des öffentlichen
oder privaten Rechts und
Selbständige« stellen. Der
Zuschuß wird für die »gesamte Dauer der Ausbildung« gewährt und beträgt fünfzig Prozent des
jährlichen Bruttoausbildungsentgelts, »maximal
jedoch 4800 DM pro
Jahr«. Hilfreich: Alle Details sind in sogenannten
Förderbriefen zusammengefaßt, die sich der Interessierte als pdf-Dateien
auf seinen Rechner herunterladen kann.
• Thüringen – In der
Sparte
»Qualifizierung
und berufliche Bildung –
Berufliche Aus- und Weiterbildung« gibt es im
thüringischen
Förderbuch ’99 (www. thueringen.de/ foerderbuch/index.html) die »Auf-
stiegsförderung (MeisterBafög)«. Nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz werden u.a.
»Fortbildungskurse zum
Handwerksmeister« unterstützt. Hierbei gibt es
»Zuschüsse und Darlehen
zur Finanzierung des Le-
1944 – de 22/99
bensunterhaltes in Abhängigkeit vom Einkommen, Vermögen und Familienstand«. Folgt eine
Betriebsgründung
und
werden Arbeitsplätze geschaffen, so kann »auf
Antrag bis zur Hälfte des
für Prüfungs- und Lehrgangsgebühren gewährten Rest-Darlehns erlassen« werden.
Resümee
Geht es im Einzelfall um
spezielle Förderungen, so
findet der Interessierte bei
den genannten Institutionen Auskunft. Immer sehr
hilfreich sind Checklisten,
downloadbare Antragsformulare oder von kompetenter Seite (etwa einer
Bank) vorbereitete Unterlagen wie ein »Begleitschreiben der Hausbank«.
Auf diese Weise können
schon vor dem ersten Gang
zur Antragsstelle wesentli-
che Unterlagen zusammengestellt bzw. gezielt
Fragen vorbereitet werden. Dies spart Zeit und
Geld. Per Internet holt sich
der Handwerker die entsprechenden Unterlagen
auf seinen Schreibtisch.
Dr. Dieter Maass
TERMINE
Termine
Elektroinstallation
02.12. – 03.12.1999 Altdorf
Schaltberechtigung bei Mittelspannungsanlagen – DIN VDE 0105 – VBG4
TAW
06.12. – 07.12.1999 Wuppertal
Dokumente der Elektrotechnik und grafische
Symbole für Schaltpläne
TAW
ab 10.12.1999
Schaltbefähigung für das Betreiben
elektrischer Anlagen
EBZ
VBG4/VDE0100 – Kombi-Praktikum
TAW
Dresden
13.12. – 16.12.1999 Altdorf
18.01.2000
EIB-Systemgrundlagen
BZL
24.01. – 28.01.2000 Lauterbach
Lauterbach
EIB-Kompaktkurs
BZL
16.02. – 18.02.2000 Essen
Meßpraktikum zu Schutzmaßnahmen
i. Starkstromanlagen u. b. elektr. Geräten
Haus der Technik
22.02.2000
Essen
Schutz gg. Störlichtbögen b. Starkstromanl.
über 1 kV gemäß VDE 0101
Haus der Technik
28.02.2000
Essen
Schaltberechtigung für Elektrofachkräfte
Haus der Technik
29.02. – 01.03.2000 Essen
EMV-orientierter Blitzschutz in Industrie
und Verwaltung
Haus der Technik
21.02.2000
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)
Beeinflußung und Gegenmaßnahmen
Moeller Kolleg
Kommunikationstechnik für eine
Personenzulassung Kl. A. n. PersZulV.
EBZ
Integriertes Telekommunikationsnetz
ISDN einschl. ISDN-Meßtechnik
BZL
St. Augustin
Kommunikationstechnik
ab 10.12.1999
Dresden
22.02. – 24.02.2000 Lauterbach
Internet
08.12.1999
Dresden
Internet für Einsteiger
EBZ
15.12.1999
Dresden
Firmenpräsentation im Internet
EBZ
Essen
Fachtagung Leerlaufverluste von
Büro- u. Heimelektronikgeräten
Haus der Technik
Energietechnik
02.12.1999
Steuerungstechnik
17.01. – 19.01.2000 St. Augustin
Einstieg in die Steuerungstechnik
28.02. – 29.02.2000 St.Augustin/
Erfurt
Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)
Einstieg in die Hard- und Software
Die Veranstalter
• Haus der Technik e.V., Hollestr. 1, 45127 Essen,
Tel. (02 01) 18 03 1, Fax (02 01) 18 03 26 9, e-mail:
[email protected]
• Technische Akademie Wuppertal, Hubertusallee
18, 42117 Wuppertal, Tel. (02 02) 74 95 0, Fax (02
02) 74 95 20 2, e-mail: [email protected]
• Moeller Kolleg GmbH, Husarenstr. 45, 53757 St.
1946 – 22/99
Moeller Kolleg
Moeller Kolleg
Augustin, Tel. (0 22 41) 9 03 0, Fax (0 22 41) 9 031 00/-2 00, e-mail: [email protected]
• Elektro-Bildungszentrum e.V., Scharfenberger Str.
66, 01139 Dresden, Tel. (03 51) 85 06 3 00, Fax (03
51) 85 06 3 55
• Bildungszentrum für Elektrotechnik im ZVEH e.V.,
Vogelsbergstr. 25, 36341 Lauterbach, Tel. (0 66 41)
26 40, Fax: (0 66 41) 61 88 0)
VORSCHAU
de 23/99 erscheint am 03.Dezember 1999 unter
anderem mit folgenden Themen:
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Im Schwerpunkt dieser Ausgabe von »de« lesen
Sie unter anderem einen Beitrag zum Thema Brandabschottung von Leerrohren. Außerdem finden Sie
hier den zweiten Teil des Artikels zu den Abschaltcharakteristiken
von
Fehlerstrom-Schutzeinrichtun-
gen.
In der Rubrik Beleuchtung setzen wir den Beitrag
»Beleuchtungstechnik für den Praktiker« mit dem
zweiten Teil zu den Grundlagen fort.
der elektromeister +
deutsches elektrohandwerk
IMPRESSUM
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––––– 22 • 99 –––––
Berufsperspektiven: Gebäudeenergieberater im Handwerk
Fachkraft für die wärmetechnische Sanierung von Altbauten und die energietechnische Erstausstattung von Gebäuden
Der rationelle Energieeinsatz gewinnt zunehmend an Bedeutung, zumal über 75 % des Gebäudebestands in Deutschland den Ansprüchen eines
modernen baulichen Wärmeschutzes nicht genügen. Maßnahmen, die dazu dienen, Energie einzusparen und wirtschaftlich zu verwenden, sind sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen
Gründen dringend geboten, denn die Reduzierung
des Energieverbrauchs mindert den Ausstoß von
Kohlendioxid.
Der »Gebäudeenergieberater im Handwerk«
ist mit seiner gewerkeübergreifenden Kompetenz
nicht nur eine qualifizierte Fachkraft für die wärmetechnische Sanierung privat oder gewerblich
genutzter Altbauten, sondern auch für die energietechnische Erstausstattung von Gebäuden. Angesprochen, diese Zusatzqualifikation zu erwerben, sind in erster Linie Betriebsinhaber/-innen
und leitende Angestellte des Bau- und Ausbaugewerbes, des Elektro- sowie Installationsgewerbes1).
Struktur der Vorbereitungslehrgänge
Die Vorbereitungslehrgänge vermitteln die
grundlegenden fachspezifischen Kenntnisse, um
die Kunden in Fragen des baulichen Wärmeschutzes und der umweltverträglichen und energiesparenden Anlagetechniken kompetent und
umfassend zu beraten sowie Modernisierungskonzepte entwickeln zu können. Der bundeseinheitliche Rahmenlehrplan zur Vorbereitung auf
diese Fortbildungsprüfung, den die Zentralverbände des Deutschen Baugewerbes, von Sanitär
Heizung Klima und der Deutschen Elektrohandwerke erarbeiteten, sieht für die Qualifizierung
200 Unterrichtsstunden von jeweils 60 Minuten
1) Im Text wird der leichteren Lesbarkeit wegen zur Kennzeichnung einer Berufsposition nur die männliche Form eingesetzt,
beispielsweise »Gebäudeenergieberater«. Sie impliziert stets
auch die weibliche Form, hier »Gebäudeenergieberaterin«.
2) Neben der bundeseinheitlichen Fortbildungsmaßnahme »Gebäudeenergieberater im Handwerk« entwickelten einzelne
Handwerkskammern und Fachverbände gewerkespezifische
Lehrgänge zur Energieberatung im Handwerk, die sich von
der vorgestellten Konzeption unterscheiden können.
vor. Die Lehrgänge werden in Vollzeit- und/oder
Teilzeitform durchgeführt. Lehrgangs- und Prüfungsinhalte sind weitgehend identisch2).
In der breiten Palette der Fortbildungsmaßnahmen im Handwerk ist der Gebäudeenergieberater erst in den letzten Jahren entwickelt worden. Die ersten Abschlußprüfungen wurden 1997
in drei, 1998 in vier Bundesländern abgenommen
(in Klammern die Teilnehmerzahlen des letzten
Prüfungsjahrgangs): in Baden-Württemberg (58),
Sachsen (22), Nordrhein-Westfalen (13) und Saarland (10). Damit hat sich die Zahl der Prüflinge gegenüber dem Vorjahr (54 Bewerber) fast verdoppelt. Von den insgesamt 103 Teilnehmern, darunter eine Frau, bestanden nach der »Statistik der
beruflichen Fortbildungsprüfungen 1998« des
Deutschen Handwerkskammertages 101 Kandidaten. Das sind 98,1 %.
Prüfungsziele und Zulassungsvoraussetzungen
Berufsperspektiven:
Gebäudeenergieberater
§1 der von den Vollverim Handwerk
sammlungen der Handwerkskammern erlassenen »BesonDie Lehrlingsfrage
deren Rechtsvorschriften« für
unter www.online-de.de
diese Fortbildungsprüfung formuliert die Ziele der Prüfung
GRUNDLAGEN
so: Durch sie ist festzustellen,
Induktivität (II)
»ob der Prüfungsteilnehmer
die notwendigen Kenntnisse,
SOLL & HABEN
Fertigkeiten und Erfahrungen
Lohn- und Gehaltsbesitzt, um eine qualifizierte
abrechnung (II)
Gebäudeenergieberatung
durchzuführen. Dabei soll der
LUST AUF PC
Prüfungsteilnehmer das BauNeue und alte Betriebswerk – Baukonstruktion und
systeme (I)
technische Anlagen – unter
bauphysikalischen, bautechPRAXIS IM VISIER
nischen, baurechtlichen, ökoKühl- und
logischen und wirtschaftlichen
Gefriergeräte (II)
Aspekten untersuchen, beurteilen und hierzu Konzepte
SICHER IST SICHER
entwickeln und darstellen, die
Potenzen (III)
die Energiebilanz eines Bauwerkes nachhaltig verbessern«.
Zur Prüfung wird zugelassen, wer die Meisterprüfung in einem einschlägigen Handwerksberuf erfolgreich abgelegt hat (§2
Abs. 1), alternativ gleichwertige individuelle Kennt-
229g
230g
231g
233g
235g
237g
239g
de 22/99
229g
❮
gelernt ist gelernt
Die Lehrlingsfrage der Woche unter www.online-de.de
Die Frage:
In der Nachkalkulationsabteilung der Firma Elektro Meier sollte ermittelt
werden, wie viele elektronische Bauteile in einer Stunde sortiert werden können.
Oberkalkulator Müller rauft sich die Haare: Vor einer Viertelstunde hat er errechnet,
daß 1,5 Arbeiterinnen 1,5 Bauteile in 1,5 Minuten richtig einsortieren können. Diese
Zahlen können doch nur ein Zwischenergebnis darstellen. Müllers Denkapparat ist
scheinbar wie gelähmt, er kommt und kommt nicht weiter. Können Sie ihm helfen und
ihm sagen, wie viele Bauteile eine Arbeiterin in einer Stunde schafft?
Die Lösung:
Die Lösung des Problems ist nicht schwer. Es kommt hier sehr darauf an, daß man
vor dem eigentlichen Rechnen gut überlegt. Die Rechengänge sind dann kinderleicht:
1,5 Arbeiterinnen sortieren in 1,5 Minuten 1,5 Bauteile
3 Arbeiterinnen sortieren in 1,5 Minuten 3 Bauteile
1 Arbeiterin sortiert also in 1,5 Minuten 1 Bauteil
1 Arbeiterin sortiert in 1 Stunde (Lösung mit Hilfe des Dreisatzes):
60 min ⋅ 1 Bauteil
1,5 Minuten
x = 40 Bauteile
x=
Der Preis:
And the winner is ...
Schlagbohrmaschine
SB 13 EKS von Elu
• kompakt und leicht
• 2-Gang-Getriebe
• elektronische Drehzahlregulierung
• hohe Standzeit
• gutes Gewichts-Leistungs-Verhältnis
• praktischer Transportkoffer
Name: Heiko Müller
Alter: 22 Jahre
Geburtsort: Pforzheim
Hobbys: Judo, Vogelspinnen, Autos
Schulabschluß: Mittlere Reife (Realschule)
Lehre als: Industriekaufmann
Lehre bei: Adler GmbH, Höfen/Enz
Spaß in der Lehre: Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Neue EDV-Techniken kennen und
nutzen lernen.
Zukünftige berufliche Pläne: Weiterbilden (Abitur???), Automobilbereich
Mein heißer Tip an alle Azubis: Auch die schlimmste Lehre geht vorbei (meine war nicht so schlimm).
nisse, Fertigkeiten und Erfahrungen nachweisen
kann (§2 Abs. 2). Das kann beispielsweise für Ingenieure oder Techniker zutreffen. Als einschlägige Handwerksberufe gelten u. a. Elektrotechniker.
Fachpraktische und fachtheoretische
Prüfungsinhalte im Überblick
Zu unterscheiden ist zwischen dem fachpraktischen und dem fachtheoretischen Prüfungsteil.
Im Mittelpunkt des fachpraktischen Teils steht
eine Modernisierungsplanung anhand eines Fallbeispiels. Im einzelnen betrifft die Planung:
– Bestandsaufnahme und Dokumentation des Objekts,
– Berechnungen zur bauphysikalischen und energetischen Beurteilung des Gebäudebestands,
– Entwicklung, Berechnung und Darstellung eines
Konzepts zur Verbesserung der Energiebilanz
des Bauwerkes,
– Kosten-/Nutzenrechnung der Modernisierungsmaßnahme,
– Aufstellen eines Entsorgungskonzepts,
– baurechtliche Bewertung der Maßnahme.
de 22/99
230g
3) Die Wärmeschutzverordnung des Bundes regelt den energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden, ihre Umsetzung die
entsprechende Verordnung des jeweiligen Bundeslandes.
4) Einzelheiten zu den Prüfungsausschüssen, der Vorbereitung
und Durchführung der Prüfung, der Bewertung, Feststellung
und Beurkundung des Prüfungsergebnisses sind in der von
der jeweiligen HWK verabschiedeten »Prüfungsordnung für
die Durchführung von Fortbildungsprüfungen« festgelegt.
Das Konzept und das Ergebnis der Planung hat
der Kandidat dem Prüfungsausschuß in einem
Fachgespräch vorzutragen, das Teil der fachpraktischen Prüfung ist.
Der fachtheoretische Prüfungsteil kennt die
drei folgenden Fächer, unter anderem mit diesen
Themenschwerpunkten:
– Bauwerk und Baukonstruktion (Baustofftechnik,
Baukonstruktion, Umweltschutz/Baustoffrecycling),
– technische Anlagen (Energie- und Umwelttechnik, moderne Anlagentechnik: Heizung und Lüftung),
– Bauphysik (Wärme- Feuchte-, Schall- und
Brandschutz, Nachweis- und Rechenverfahren
der Wärmeschutzverordnung für das Erstellen
einer Energiebilanz).3)
Die fachtheoretische Prüfung, die schriftlich durchgeführt wird, kann in einzelnen Fächern durch
eine mündliche Prüfung ergänzt werden.
Bestehen der Prüfung und Berechtigungen
Die Gesamtprüfung muß binnen drei Jahren
vor der zuständigen Kommission der HWK abgelegt sein. Sie ist bestanden, wenn sowohl im fachpraktischen als auch im fachtheoretischen Teil
mindestens ausreichende Leistungen erzielt wurden4). Über den erfolgreichen Abschluß stellt die
HWK ein Zertifikat und eine Urkunde aus. Der Abschluß berechtigt dazu, den bundesweit anerkannten Titel »Gebäudeenergieberater im Handwerk« zu führen.
Dr. Hans Winter
❮
Fortsetzung aus »de« 21/99
Dieser Teil der Folge »Induktivität« zeigt nochmals, wie Induktivitäten allgemein definiert
sind und wie die Formeln grundsätzlich entstehen. Als Beispiel wird ein magnetischer Eisenkreis mit Luftspalt und Wicklung gezeigt, für den auch konkrete Berechnungen durchgeführt werden. Abschließend wird dann noch auf die Zylinderspule eingegangen.
Berechnung der Induktivität
Im ersten Teil der Folge »Induktivität« haben
wir gezeigt, daß die Induktivität L oder der Induktivitätsbeiwert, wie sie auch bezeichnet wird, definiert ist als Proportionalitätskonstante zwischen
verkettetem magnetischem Fluß Ψ einerseits und
elektrischem Strom I andererseits. Als Formel geschrieben heißt das:
Ψ = L⋅ I
Ψ
L=
I
oder
den verschiedenen Medien. Wir wissen weiterhin,
daß die Kontinuitätsgleichung des magnetischen
Flusses gilt, nämlich:
ΦE = Φ L
Daraus folgt bei gleichbleibendem Querschnitt:
BE = BL = B
Der Zusammenhang zwischen magnetischem
Feld H und magnetischer Flußdichte B ist uns
auch bekannt. Er lautet:
µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ HE = µ 0 ⋅ H L
Setzen wir zunächst eine konstante Permeabilität µ voraus, so müssen wir für eine beliebige
elektromagnetische Anordnung mit Hilfe des
Durchflutungsgesetzes zunächst das magnetische
Feld und dann den verketteten magnetischen Fluß
Ψ berechnen. Dieser ist immer proportional zum
Strom I, somit können wir durch Division gemäß
obiger Formel die Induktivität L berechnen. Durch
dieses Vorgehen kann man die Formeln für bestimmte Induktivitäten herleiten, und uns ist jetzt
klar, wie sie entstehen.
Natürlich wird man in der Praxis gleich die
fertigen Formeln verwenden, die man aus einschlägigen Büchern entnehmen kann. Dennoch ist
es gut zu wissen, woher diese Formeln kommen.
Wir wollen als nächstes diese Prozedur nochmals durchführen und zwar an einem unverzweigten magnetischen Kreis mit Eisenkern, der
auch noch über einen Luftspalt verfügt. Bild 1
zeigt die Anordnung. Das Durchflutungsgesetz
lautet:
Durch Kürzen erhält man:
HE ⋅ lE + H L ⋅ lL = N ⋅ I
Ψ=N⋅
In der Formel sind HE bzw. HL die magnetischen Feldstärken in Eisen bzw. Luft, lE bzw. lL
kennzeichnen die mittleren Feldlinienlängen in
gelernt ist gelernt
Induktivität (II)
µ r,E ⋅ H E = H L
Diesen mathematischen Ausdruck setzen wir nun
in das Durchflutungsgesetz ein und erhalten:
HE ⋅ lE + µ r,E ⋅ H E ⋅ lL = N ⋅ I
Jetzt können wir nach HE auflösen:
HE =
N⋅I
lE + µ r,E ⋅ lL
Um den verketteten magnetischen Fluß Ψ zu
erhalten, müssen wir noch den folgenden Zusammenhang berücksichtigen:
Ψ = N ⋅ Φ = N ⋅ B ⋅ A = N ⋅ HE ⋅ µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ A
Setzt man nun HE in diese Formel ein, ergibt das:
N⋅I
⋅ µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ A
lE + µ r,E ⋅ lL
Diese Formel können wir noch einer »kosmetischen Behandlung« unterziehen und erhalten
schließlich:
Ψ = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅
N2 ⋅ A
⋅I
lE + µ r,E ⋅ lL
Wenn wir abschließend noch die Definitionsgleichung für die Induktivität heranziehen, dann
ergibt sich:
N2 ⋅ A
L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅
lE + µ r,E ⋅ lL
1
Unverzweigter Magnetkreis mit Luftspalt und Wicklung
Wir sehen als typisches Merkmal die quadratische Abhängigkeit der Induktivität von der Windungszahl. Weiterhin ist zu erkennen, daß die In-
de 22/99
231g
❮
gelernt ist gelernt
duktivität mit größer werdendem Luftspalt lL (wird
auch oft mit δ bezeichnet) sinkt.
Folgende Daten sind von einem unverzweigten Magnetkreis mit Luftspalt gemäß
Bild 1 gegeben: lE = 40 cm, lL = 3 mm, N =
400, A = 2 cm2, µr,E = 2000
Frage: Wie groß ist die Induktivität a) mit und
b) ohne Luftspalt?
zu a)
2
N ⋅A
lE + µ r,E ⋅ lL
2
L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅
Lange dünne Zylinderspule
4002 ⋅ 2 ⋅ (0,01 m )
T⋅m
⋅ 2000 ⋅
A
0,4 m + 2000 ⋅ 0,003 m
L = 12,57 mH
2
L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7
zu b)
N2 ⋅ A
lE
L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅
L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7
T⋅m
⋅ 2000 ⋅
A
L = µ0 ⋅ µr ⋅ A ⋅
4002 ⋅ 2 ⋅ (0,01 m )
2
0,4 m
L = 201 mH
N2
l
l ist dabei die axiale Länge der Spule, d.h. des bewickelten Spulenkörpers. Der Kern der Spule
kann sowohl Luft als auch Eisen oder ein anderes
Magnetmaterial sein.
Einfluß von Luftspalt und Permeabilität
• Die Zahlenwerte im Beispiel belegen, daß ein
Luftspalt die Induktivität deutlich verkleinert.
• Wie stark verändert sich nun die Induktivität L,
wenn bei der Anordnung mit Luftspalt ein Eisen
mit einer relativen Permeabilität von µr,E = 4000
verwendet wird, d.h., nun den doppelten Wert im
Vergleich zum Beispiel hat? Verdoppelt sich die
Induktivität dann auch? Wir werden gleich sehen!
L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅
genauer wird, je länger die Spule ist und je kleiner
der Querschnitt ist. Wir wollen uns hier nicht mit
der Herleitung dieser Formel aufhalten, da hier
einige Annahmen über den Feldverlauf getroffen
werden müssen, was für uns hinsichtlich der Anwendung nicht so wichtig ist. Das Ergebnis lautet:
N2 ⋅ A
lE + µ r,E ⋅ lL
4002 ⋅ 2 ⋅ (0,01 m )
T⋅m
⋅ 4000 ⋅
A
0,4 m + 4000 ⋅ 0,003 m
L = 12,97 mH
Eine Luftspule habe folgende Daten:
l = 10 cm, A = 5 cm2, µr = 1, N = 250
Wie groß ist ihre Induktivität L?
N2
l
2
⋅
T
m
2502
L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7
⋅ 1 ⋅ 5 ⋅ (0,01 m ) ⋅
A
0,1 m
L = 392,7 µH
L = µ0 ⋅ µr ⋅ A ⋅
2
de 22/99
232g
Nun betrachten wir die Induktivität einer langen, dünnen Zylinderspule, wie sie in Bild 2 abgebildet ist. Die Tatsache, daß die Spule lang
und dünn sein muß und nicht beliebige Werte
annehmen kann, deutet schon darauf hin, daß es
sich um eine Näherungsformel handelt, die umso
1
N2
L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ A ⋅
l
2
T⋅m
5002
⋅ 1500 ⋅ 3 ⋅ (0,01 m ) ⋅
A
0,45 m
Induktivität einer langen, dünnen
Zylinderspule
Eine Toroidspule (Ringspule) hat
eine mittlere Länge von l = 45 cm
und eine Querschnittsfläche von
A = 3 cm2. Wie groß ist die Induktivität, wenn als Magnetmaterial
Eisen mit µr,E = 1500 verwendet
wird und die Wicklung N = 500
Windungen aufweist?
L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7
Mit diesem Ergebnis ist die Antwort klar: Wenn
ein Luftspalt vorhanden ist, dann verhält sich die
Induktivität L nicht mehr proportional zur relativen Permeabilität µr,E. In unserem Beispiel verdoppelt sich die Permeabilität, wohingegen die Induktivität nur von 12,57 mH auf 12,97 mH ansteigt – das sind lediglich 3,2 %. Wer mathematisch begabt ist, kann diesen Sachverhalt schon an
der Formel erkennen.
In der nächsten Folge befassen wir uns noch
mit anderen geometrischen Spulenformen und
zeigen einen Zusammenhang zwischen magnetisch gespeicherter Energie W einerseits und Induktivität L sowie Spulenstrom I andererseits.
(wird fortgesetzt)
H.Bi.
L = 314,2 mH
L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7
❮
Durchführung der Abrechnung
Die Lohn- oder Gehaltsabrechnung wird in folgenden Einzelschritten vorgenommen:
1. Ermittlung des Bruttoentgelts
2. Vornahme der Nettolohnberechnung
3. Erstellung von geforderten Auswertungen
4. Verbuchung der relevanten Daten.
Ermittlung des Bruttoentgelts
Die Erfassung des Bruttoentgelts kann aufwendig sein, wenn es sich um gewerbliche Mitarbeiter
handelt, die zu den unterschiedlichsten Zeiten an
den unterschiedlichsten Aufträgen gearbeitet haben. Die Zeiterfassung erfolgt dann zumeist über
entsprechende Stunden- oder Wochenmeldungen,
die dann mitarbeiterbezogen für die Bruttolohnermittlung gesammelt werden müssen.
Für Gehaltsempfänger ist das Monatsgehalt
überwiegend eine konstante Größe.
Andere Zeiterfassungssysteme (z.B. Stempelkarten, EDV-mäßige Erfassung der Anwesenheitszeiten o.ä.) haben häufig eine Schnittstelle zur
Bruttolohnerfassung im Rahmen einer EDV-gesteuerten Abrechnung. Da die meisten Betriebe
eine EDV-gestützte Abrechnung einsetzen (im
Hause, beim Steuerberater oder im Rechenzentrum), wird im Rahmen dieses Beitrages auch ausschließlich diese Form der Abrechnung angesprochen. Die heute angebotenen EDV-Lohnabrechnungsprogramme sind äußerst leistungsfähig
und überwiegend preisgünstig.
Beim Kauf eines EDV-Lohnabrechnungsprogramms ist unbedingt darauf zu
achten, daß es Schnittstellen zur Auftragsbearbeitung, Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung gibt, damit die Lohndaten nicht
mehrfach zur weiteren Verarbeitung eingegeben
werden müssen (Datenintegration).
Vornahme der Nettolohnberechnung
Nachdem die Bruttolohnerfassung abgeschlossen sind und alle variablen Entgeltsanteile mitarbeiterbezogen ermittelt wurden, erfolgt nun die
Berechnung der gesetzlichen und sonstigen Abzüge (siehe »gig« 20/99) sowie des auszuzahlenden
Nettoentgelts.
Dieser Bearbeitungsvorgang ist manuell äußerst aufwendig; im Rahmen einer EDV-mäßigen
Bearbeitung ist die Berechnung in wenigen Minuten vorgenommen.
Erstellung von geforderten Auswertungen
Jeder Mitarbeiter hat Anspruch auf eine Lohnoder Gehaltsabrechnung, aus der sich die Zusammensetzung seiner Vergütung ergibt. Dieses erfolgt meistens in der Form, daß die Abrechnung
auf eine sog. Lohntasche gedruckt wird, die dem
Mitarbeiter verschlossen ausgehändigt wird.
Weiterhin werden im Rahmen der Abrechnung folgende Auswertungen vorgenommen:
Fortsetzung aus »de« 20/99
1. Lohnsteueranmeldung
für den entsprechenden Zeitraum für das zuständige Betriebsstättenfinanzamt auf amtlichen Vordruck (§ 41a EStG). Der Arbeitgeber hat die Lohnsteuer, die er im Laufe eines Kalendermonats einbehalten hat, bis zum 10. des Folgemonats an das
Betriebsstättenfinanzamt abzuführen.
Falls im Vorjahr nur eine Lohnsteuer von insgesamt nicht mehr als 1600 DM abzuführen war,
genügt für das Folgejahr eine einmalige jährliche
Lohnsteueranmeldung, die bis zum 10.1. des
nächstfolgenden Jahres einzureichen ist.
Lag die abzuführende Lohnsteuer für das Vorjahr nicht über 6000 DM, genügen vierteljährliche
Lohnsteueranmeldungen zum 10.4., 10.7. und
10.10. des jeweiligen Jahres sowie zum 10.1. des
nächstfolgenden Jahres.
Für die Abgabe der Lohnsteueranmeldung
kann vom Betriebsstättenfinanzamt in der Regel
keine Fristverlängerung eingeräumt werden. Ist
der letzte Tag der Frist ein Samstag, Sonntag oder
ein gesetzlicher Feiertag, so verlängert sich die
Frist auf den nächsten Werktag.
gelernt ist gelernt
Lohn- und Gehaltsabrechnung (II)
2. Beitragsnachweisungen
für die einzelnen Krankenkassen (§ 28f SGB IV):
Die Arbeitgeber weisen die Gesamtsozialversicherungsbeiträge den Krankenkassen je Entgeltabrechnungszeitraum nach (Beitragsnachweis).
Der Beitragsnachweis enthält die abzuführenden
Beiträge getrennt nach Beitragsgruppen.
Er soll spätestens am Tage der Fälligkeit der
Beiträge bei der zuständigen Krankenkasse vorliegen. Die Vordrucke hierfür sind bei der Krankenkasse unentgeltlich erhältlich, falls die Nachweisung nicht per EDV-Ausdruck erfolgt.
Reicht der Arbeitgeber den Beitragsnachweis
nicht rechtzeitig ein, so kann die Krankenkasse
(Einzugsstelle) das Arbeitsentgelt für die Beitragsberechnung schätzen, bis der Nachweis ordnungsgemäß eingereicht wird.
3. Lohnkonto
Der Arbeitgeber hat für jeden Arbeitnehmer und
jedes Kalenderjahr ein Lohnkonto zu führen (§ 41
EStG). Einzelheiten zum Inhalt des Lohnkontos regeln § 4 LStDV und R 130-132 LStR.
Alle Lohnkonten sind beim Ausscheiden von
Arbeitnehmern, jedoch spätestens am Ende jedes
Kalenderjahres aufzurechnen. Die Aufbewahrungsfrist beträgt 6 Kalenderjahre nach Ablauf
des Jahres der letzten Eintragung.
4. Betriebsnotwendige Auswertungen
z.B. Kostenstellenlisten u.a.
Heute schon gelacht, Chef?
Fritz Müller hat Angst vor seiner
Jagdprüfung und bittet daher den
Prüfer, keine schwierige Frage zu
stellen. In der Prüfung folgt die Frage: »Was
ist der Unterschied zwischen dem Hirsch und
dem Adler?«
Müller überlegt kurz und sagt: »Der Hirsch hat
am Montag zu und der Adler am Mittwoch.«
de 22/99
233g
❮
gelernt ist gelernt
Abrechnungsbeispiel
Die Verbuchung der anfallenden Lohndaten
soll an dem folgenden Beispiel dargestellt werden:
Monteur H. Müller ist ledig. Er arbeitet in
einem Betrieb in Niedersachsen. Auf seiner
Lohnsteuerkarte ist die Steuerklasse I eingetragen. Er ist Mitglied der ev.-luth. Kirche. M.
erhält einen Stundenlohn von 22 DM und eine
monatliche Leistungszulage von 100 DM. In dem
abzurechnenden Monat hat er lt. Stundenaufzeichnungen insgesamt 190 Stunden gearbeitet.
Die Sollstunden betragen in diesem Monat 166
Stunden. Der Betrieb zahlt zusätzlich 52 DM für
vermögenswirksame Leistungen, die für M. an
eine Bausparkasse überwiesen werden. M. ist
Mitglied der Innungskrankenkasse, die z.Zt.
einen Beitragssatz von 12,6 % berechnet.
Zuerst muß der Bruttolohn dieses Abrechnungsmonats ermittelt werden:
190 Stunden
24 Stunden Zuschlag 25%
Leistungszulage
VWL AG-Anteil
22,00
5,50
Gesamtbrutto:
4180,-132,-100,-52,-4464,--
Nun müssen die Abzüge ermittelt werden. Für
unseren Mitarbeiter ergeben sich folgende Werte:
Summe auf Konto 4100 Löhne und Gehälter gebucht werden. Wer detailliertere Aussagen zu den
einzelnen Lohnbezügen haben möchte, kann
natürlich weitere Aufwandskonten innerhalb der
Kontengruppe 41 einrichten. Wir beschränken
uns aus Gründen der Übersicht auf das eine Konto:
S
4464,-Nun werden die Abzüge gebucht. Zunächst die
Steuern, die einbehalten wurden. Da diese Beträge aus der Sicht des Betriebes Verbindlichkeiten
darstellen, die an das zuständige Betriebsstättenfinanzamt abzuführen sind, müssen sie bis zur Bezahlung auch auf ein Verbindlichkeitenkonto ausgewiesen werden. Hierzu verwenden wir das
Konto 1620 Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer
(hier buchen wir auch die Kirchensteuer und den
Solidaritätszuschlag).
S
841,66
46,29
75,74
963,69
Krankenvers.
6,30 %
Pflegevers.
0,85 %
Rentenvers.
9,75 %
Arbeitslosenvers. 3,25 %
281,23
37,94
435,24
145,08
899,49
Gesamtabzüge:
1620 Verbindl. aus Lohnsteuer
Der Betrieb hat weitere gesetzliche Abzüge einbehalten, die Sozialversicherungsabzüge des Arbeitnehmers. Diese Sozialversicherungsbeiträge
sind an die zuständige Krankenkasse zu überweisen; sie stellen somit bis zur Bezahlung für den
Betrieb Verbindlichkeiten dar. Die Verbuchung erfolgt auf dem Konto 1640 Verbindlichkeiten aus
Sozialversicherungsbeiträgen.
1640 Verbindl. aus Sozialvers.
AN-Anteil
1863,18
Die Differenz zwischen dem Gesamtbrutto und
den Gesamtabzügen ergibt den Nettobetrag:
Gesamtbrutto
– Gesamtabzüge
4464,00
1863,18
= Nettobetrag
2600,82
Der Nettobetrag wird verringert um evtl. weitere persönliche Abzüge, z.B. VWL. Das Ergebnis
ist dann der Auszahlungsbetrag.
Nettobetrag
– VWL-Sparbetrag
2600,82
52,00
= Auszahlungsbetrag
2548,82
H
963,69
S
Lohnsteuer Kl. I
Solidaritätszuschlag 5,5 %
Kirchensteuer 9 %
H
4100 Löhne u. Gehälter
H
899,49
Nun muß der persönliche Abzug der vermögenswirksamen Leistung gebucht werden. Auch
hier liegt eine Verbindlichkeit des Betriebes bis
zur Bezahlung vor. Wir verwenden das Konto
1650 Verbindlichkeiten aus VWL.
S
1650 Verbindl. aus VWL
H
52,00
Der verbleibende Auszahlungsbetrag wird
üblicherweise auf ein Bankkonto des Mitarbeiters
überwiesen. Die erforderliche Buchung lautet:
S
1110 Bank
H
2548,82
Damit ist der Teil der Buchung erfolgt, der die
Abrechnung des Mitarbeiters betrifft.
Da der Betrieb im Rahmen der Sozialversicherungsbeiträge die andere Hälfte (AG-Anteil) zu
tragen hat, muß nun noch diese Buchung erfolgen. Für den Betrieb stellen diese Beiträge einerseits Aufwand dar, andererseits müssen auch
diese Beiträge an die zuständige Krankenkasse
entrichtet werden. Die Buchung lautet:
Verbuchung der Abrechnung
S
de 22/99
234g
Für die Verbuchung des Abrechnungsbeispiels
wird wieder der Kontenplan aus »gig« 1-2/99 und
4/99 verwendet.
Zunächst buchen wir den Bruttolohn. Dieser
stellt für den Betrieb einen Aufwand dar. Vereinfacht kann der gesamte Bruttobetrag in einer
4130 Gesetzl. Sozialaufwand
H
899,49
S
1640 Verbindl. aus Sozialvers.
H
899,49
(Schluß der Folge)
H.Mü.
❮
Das BIOS
Zunächst wird beim Einschalten des Computers das BIOS (Basic Input Output System) abgearbeitet. Es ist in einem ROM-Speicher (read only
memory) auf der Hauptplatine des Computers zu
finden und enthält den geräteabhängigen Teil der
Steuerlogik. Da die Computer sehr unterschiedlich aufgebaut sein können, hat man mit dem BIOS
die Möglichkeit, die Hardware des Computers an
die Erfordernisse anzupassen. Damit ist der Vorteil gegeben, ein Betriebssystem auf unterschiedlichen Computern laufen zu lassen, ohne das Betriebssystem umzuschreiben.
Durch Drücken einer Taste oder einer Tastenkombination kurz nach dem Einschalten des Computers wird das Setupmenü des BIOS aktiviert.
In der Regel stehen folgende Einstellungen zur
Verfügung:
• Die Standard-Einstellungen ermöglichen die
Konfiguration der Systemuhr (Datum und Uhrzeit), der Bauart der vorhandenen Diskettenund Festplattenlaufwerke, des Modus der Grafikkarte und der Fehlerbehandlung.
• Die BIOS-Einstellungen betreffen die Viruskontrolle, den Prozessor-Cache, die Bootlaufwerke,
die Floppy-Zugriffskontrolle, den IDE-Blockmodus und die Sicherheitsabfragen
• Die Chipsatz-Einstellungen befassen sich mit
der Speicherkonfiguration, dem Modus des IDE-
1
Besteht die Möglichkeit, auf
einem Computer mehrere Betriebssysteme zu installieren?
a) Nein, es kann nur ein Betriebssystem installiert werden.
b) Ja, unter bestimmten Voraussetzungen und mit geeigneten
Programmen können auch
mehrere Betriebssysteme installiert werden.
c) Die Zahl der möglichen Betriebssysteme ist unbegrenzt.
Richtig ist b). Unter bestimmten Voraussetzungen können mehrere Betriebssysteme auf einen Computer geladen werden.
Beim Einschalten eines neuen Computers, auf
dem noch kein Betriebssystem geladen ist, merkt
man sehr schnell, daß nichts funktioniert und der
Computer in diesem Zustand praktisch unbrauchbar ist. Grundsätzlich steuert das Betriebssystem
alle Abläufe beim Betrieb eines Computers. Es
enthält alle dafür nötigen Programme und Dateien.
Neben dem BIOS ist der Betriebssystemkernel
(= Betriebssystemkern) der wichtigste Teil des
Betriebssystems. Er muß sich immer im
Hauptspeicher des Computers befinden. Darüber hinaus umfaßt ein modernes Betriebssystem eine Reihe weiterer Zusatz- und Hilfsprogramme, die für den Betrieb wichtig sind.
gelernt ist gelernt
Neue und alte Betriebssysteme (I)
Kontrollers und den seriellen und parallelen
Schnittstellen.
• Die PCI-Einstellungen erlauben die Festlegung
der IRQs der PCI- und ISA-Slots und der DMAKanäle.
• Die Stromsparfunktionen erlauben die Reduzierung des Stromverbrauchs, sofern auf dem
Computer keine Aktivitäten zu verzeichnen sind.
So kann z.B. die CPU in einen stromsparenden
Modus überführt und der Monitor abgeschaltet
werden.
Aufbau der Betriebssysteme
Grundsätzlich besteht ein Betriebssystem aus
zwei Komponenten. Die erste davon dient zur direkten Steuerung der Hardware des Computers
und beinhaltet alle für den Ablauf des Systems
wichtigen Programmabläufe. Die erste Komponente wird auch zuerst geladen und ist für den
Anwender in der Regel nicht sichtbar. Sie übernimmt folgende Aufgaben:
• Die Ablaufplanung steuert den Programmablauf,
d.h. die Reihenfolge der abzuarbeitenden Aufträge des Computerbenutzers.
»de« zum Ausbildungspreis!
»de« bietet auch dieses Jahr wieder einen günstigen
»Ausbildungspreis«. Auszubildende, Meisterschüler
und Umschüler können »de« 1999 für 124,30 DM
statt 198,00 DM (inkl. MWSt. und 35,20 DM Versandspesen) bestellen. Der Vorzugspreis gilt während der
gesamten Ausbildung und wird bei Vorlage einer
Ausbildungsbestätigung gewährt.
Bestellungen und weitere Infos bei:
Hüthig & Pflaum Verlag
Im Weiher 10
69121 Heidelberg
Tel.: (0 62 21) 4 89-3 85
Fax: (0 62 21) 4 89-4 43
Ein Arbeitsplatzbildschirm von Windows 98
de 22/99
235g
❮
2
Wo ist das Betriebssystem in der
Regel gespeichert, so daß es beim
Ausschalten des Computers nicht
verloren geht?
a) auf der Festplatte oder
b) auf mehreren Disketten oder
c) im RAM-Speicher
Richtig ist a). Das Betriebssystem ist in
der Regel auf der Festplatte C gespeichert
und kann von dort gebootet werden.
gelernt ist gelernt
• Der Dateizugriff stellt dem Anwender Speicherplatz zum Laden und Speichern von Dateien auf
Massenspeichermedien, wie Festplatten, Diskettenlaufwerken und CD-ROM-Laufwerken, zur
Verfügung.
• Die Betriebsmittelzuteilung vergibt für den Programmablauf benötigte Speicherplätze, Datenkanäle, Rechenzeit usw.
• Die Interrupt-Behandlung bietet die Möglichkeit, laufende Programme zu unterbrechen und
später wieder fortzusetzen (Interrupt = Unterbrechung). Damit kann auf Ereignisse reagiert
werden.
Die zweite Komponente wird am Schluß geladen
und baut auf der ersten auf. Sie umfaßt alle Zusatz- und Hilfsprogramme, die zum komfortablen
Arbeiten am Computer nötig sind. Es lassen sich
Systemeinstellungen vornehmen und verschiedene Operationen durchführen. Manche Betriebssysteme enthalten auch Testprogramme und Programmiertools.
Nach dem erfolgreichen und vollständigen
Laden eines Betriebssystems ist der Computer betriebsbereit. Es lassen sich Programme laden und
abarbeiten.
Anforderungen an Betriebssysteme
de 22/99
236g
Von der Ausarbeitung eines Konzepts bis zur
Auslieferung eines fertigen Betriebssystems vergehen oft Jahre. Das ist der Grund dafür, daß nicht
ständig neue Produkte zur Verfügung stehen. Vielmehr ist die Zahl der Betriebssysteme überschaubar und der Fortschritt dokumentiert sich hauptsächlich durch Updates.
Die Akzeptanz eines neuen Betriebssystems
hängt von dessen Qualität, der einfachen Bedienbarkeit und den Nutzungsmöglichkeiten ab. Ist ein
Betriebssystem einmal erfolgreich eingeführt, so
ist bei Updates die Kompatibilität zu den Vorgängerversionen, die allgemeine Verbreitung und die
Zahl der Programme von Bedeutung.
Beim Umstieg auf ein völlig neues Betriebssystem müßte der Anwender in der Regel umlernen,
um die geänderte Bedienungsweise nachzuvollziehen. Diese zeitaufwendige Arbeit wird von den
Anwendern nicht gerne durchgeführt und die Akzeptanz für neue Konzepte ist daher gering, obwohl neue Systeme vielleicht viele komfortable
Möglichkeiten bieten.
Ein gutes Betriebssystem soll immer in einer
Version lieferbar sein, die dem letzten Stand der
Entwicklung entspricht – bei möglichst günstigem
Preis. Moderne Betriebssysteme sollten folgenden
Anforderungen gerecht werden:
• Problemloser Zugriff auf neue Hardware Mit
Hilfe von speziellen Treibern sollte sich neue
Hardware ohne Schwierigkeiten in das System
einbinden lassen, da gerade auf dem Hardwaresektor die Entwicklung sehr schnell voranschreitet. Das Betriebssystem sollte keine Einschränkungen aufweisen, wie z.B. festgelegte
Grafikauflösungen. Ein Beispiel ist die Partitionierung von Festplatten. Erst Windows 95b und
Windows 98 gestatten Partitionen über 2 GByte,
was bei modernen Festplatten mit hoher Speicherkapazität unbedingt wichtig ist.
• Die Hardwareunabhängigkeit sollte selbstverständlich sein. Das Betriebssystem muß auf den
Hardwareplattformen der verschiedensten Hersteller einwandfrei laufen.
• Die Sicherheit gegen unerlaubten Zugriff oder
fremde Manipulation muß durch ein Sicherheitssystem gewährleistet sein. Wichtig sind der
Schutz gegen unerlaubten Zugriff durch Paßwörter, der Schutz vor Systemabstürzen und der
Schutz vor Computerviren.
• Die hohe Arbeitsgeschwindigkeit wird verlangt,
damit sich die Geschwindigkeitsvorteile moderner Hardware voll nutzen lassen und effektives
und zeitsparendes Arbeiten möglich ist.
• Die Multitaskingfähigkeit erlaubt den Ablauf
von mehreren Prozessen im Computer gleichzeitig, z.B. das Ausdrucken von Dateien im Hintergrund.
• Die Netzwerkfähigkeit sollte im Betriebssystem
integriert sein. Bereits vorhandene Netzwerkprotokolle, wie z.B. TCP/IP und NetBIOS, sollten
unterstützt werden.
• Die Multiuserfähigkeit steht im Zusammenhang
mit der Netzwerkfähigkeit und gestattet es, daß
mehrere Anwender gleichzeitig im Netz über
Computer oder Terminals arbeiten.
• Das offene Betriebssystem hat eine POSIXSchnittstelle (Portable Operating System Interface) und ermöglicht die Binär- oder Sourcecodekompatibilität von verschiedenen Betriebssystemen untereinander.
• Multiprocessing-Betriebssysteme können mit
mehreren Prozessoren arbeiten bzw. erlauben
das Clustern von Prozessoren im Netzwerk.
Die Erfüllung dieses umfangreichen Forderungskatalogs führt zu einem modernen Betriebssystem, das den heutigen Anforderungen gerecht
wird. Ein einheitliches System sollte allen Anwendungsbereichen vom Spielefreak bis hin zum vernetzten Großbetrieb gerecht werden.
Nachdem in dieser Folge der grundsätzliche
Aufbau und die Anforderungen an ein Betriebssystem erläutert wurden, wird im 2. Teil auf die einzelnen Betriebssysteme eingegangen.
R.E.
❮
Fortsetzung aus »de« 21/99
Im ersten Teil der Folge »Kühl- und Gefriergeräte« wurde der Aufbau eines Kühlschrankes mit verschiedenen Klimazonen und deren Einsatzbereiche behandelt. Außerdem enthielt er Angaben zu den eingesetzten Kältemitteln. Der zweite Teil behandelt Gefriergeräte, den Kältekreis von Kühl- und Gefriergeräten sowie die Funktion des elektrischen Kreises anhand des Beispiels einer elektrischen Schaltung.
Gefriergeräte sind – wie Gefrierfächer von
Kühlschränken – mit einem Vier-Sterne-Symbol (3
Sterne plus 1 Stern, man beachte nochmals Bild 2
aus Teil 1) gekennzeichnet. Dieses Symbol sagt
aus, daß im Innenraum im »Normalbetrieb« eine
Temperatur von mindestens – 18°C erreicht werden kann. Mit Betätigung eines Schalters (Superfrosttaste, Hyperfrosttaste usw.) wird jedoch der
Der Kältemittelkreis
Kühlen bedeutet bekanntlich »Wärme entziehen«. Dem Kühlraum eines Kühlschrankes oder
dem Tiefkühlraum eines Gefrierschrankes wird
über die metallische Oberfläche des Verdampfers
die Wärme entzogen. Das Aufbauschema des Kältemittelkreises (Kompressionssystem) zeigt Bild 1.
Die Druckangaben gelten bei Einsatz des Kältemittels R600a.
Die Funktion des Kreises ist etwa folgende:
Während des Betriebs entzieht der Verdichter
dem Verdampfer laufend gasförmiges Kältemittel.
Aufgrund der dadurch eintretenden Druckabsenkung strömt flüssiges Kältemittel über die Drosselstelle in den Verdampfer nach und verdampft
dort, indem es dem Kühlraum über die Verdampferoberfläche Wärme entzieht. Das dampfförmige
Kältemittel wird vom Verdichter in den Kondensator gedrückt, aus dem es nicht so schnell entwei-
gelernt ist gelernt
Kühl- und Gefriergeräte (II)
2
1
Thermostatkontakt des elektrischen Kreises überbrückt. Der Verdichtermotor läuft dann im Dauerbetrieb, so daß eine noch niedrigere Temperatur
erreicht wird. Bei diesem Betrieb muß folgendes
Mindestgefriervermögen gewährleistet werden:
Ein Vier-Stern-Gerät muß in der Lage
sein, innerhalb von 24 Stunden pro 100
Liter Inhalt mindestens 5 kg Lebensmittel von + 25°C auf -18°C abzukühlen.
In der Regel besitzen Gefriergeräte ein noch
größeres Gefriervermögen. Der Betrieb wird
durch drei farbige Anzeigeleuchten begleitet.
Grün zeigt an, daß die Betriebsspannung vorhanden ist, Orange kennzeichnet den Gefrierbetrieb
und Rot warnt, wenn die Innenraumtemperatur
den Wert –15°C (zu wärmeren Werten hin) überschreitet.
Gefriergeräte sind als Gefrierschränke oder
Gefriertruhen erhältlich.
Gefrierschränke (von vorn beschickbar) bieten
aufgrund ihres Aufbaus nicht nur
• eine übersichtliche Lagerung des Gefrierguts,
sondern
• benötigen darüber hinaus wenig Standfläche und
• sind außerdem in Einbauküchen integrierbar.
Gefriertruhen (von oben beschickbar) erlauben
dagegen
• eine höhere Packungsdichte des Gefrierguts und
• haben einen etwas geringeren Energieverbrauch
als Gefrierschränke.
chen kann wie es hineintransportiert wird, da am
Kondensatorausgang die Drosselstelle wirksam
ist. Dadurch gerät das Kältemittel unter erhöhten
Druck, erhitzt sich (über Außen-Raumtemperatur), gibt dadurch seine Wärme an die Umgebung
ab und verflüssigt sich dabei wieder. Das jetzt flüssige Kältemittel strömt über die Drosselstelle wieder in den Verdampfer.
Die elektrische Schaltung
Bild 2 zeigt das Beispiel einer elektrischen
Schaltung für einen Kühlschrank. Deren Aufgabe
ist die Steuerung des Antriebsmotors für den Verdichter in Abhängigkeit von der Kühlraumtemperatur. Bei dem Motor handelt es sich um einen
Wechselstrommotor (Kurzschlußläufer) mit einer
de 22/99
237g
❮
gelernt ist gelernt
Hauptwicklung (HaW) und einer aus dünnem
Draht hergestellten, teilweise bifilar gewickelten
Hilfswicklung (HiW; Anlaufwicklung). Der Motor
entwickelt mit der Hilfswicklung ein nur sehr
schwaches Anlaufmoment. Die Kühlraumtemperatur wird mit Hilfe des Thermostaten S1 in unmittelbarer Nähe des Kühlraumverdampfers erfaßt. Sobald es am Fühlerort zu warm geworden
ist, schließt der Kontakt von S1 und legt damit
HaW an Spannung. Mit dieser Wicklung allein läuft der Motor nicht an. HaW nimmt aber
einen sehr hohen Strom auf (ca. 8- ... 12facher
Nennstrom). Damit wird das Startrelais K (Stromrelais bzw. Überstromrelais) ausreichend magne-
1
Der PTC ist im unbelasteten Zustand – also wenn der Kontakt
des Thermostaten längere Zeit geöffnet war – abgekühlt und
deshalb niederohmig. Schließt der Thermostatkontakt, dann
fließt deshalb ein ausreichend hoher Strom über die Anlaßwicklung HiW. Das entspricht dem geschlossenen Zustand
des Kontaktes K. Der Motor kann starten. Aufgrund von Eigenerwärmung durch den Strom wird der PTC anschließend
hochohmig (er vergrößert dabei seinen Widerstand um etwa
das 1000fache!) und reduziert dadurch den Strom durch HiW.
Dies entspricht dem Öffnen des Kontaktes vom Relais K. Der
Motor läuft mit Hilfe der Wicklung HaW weiter.
de 22/99
238g
Anstelle des Startrelais K verwenden einige Hersteller eine Parallelschaltung aus einem PTC und
einem Kondensator (Bild 2), die
anstelle des Schaltkontaktes von K
mit der HiW in Reihe geschaltet
werden. Da auch die Relaisspule
entfällt, ist der untere Anschluß
von HaW dann direkt mit dem
zweiten Netzleiter verbunden. Die
Funktion dieser Schaltung während des Startvorgangs ist zu beschreiben.
Hinweis: Der Kondensator spielt
dabei nur eine untergeordnete
Rolle und soll bei der Beschreibung nicht berücksichtigt werden.
tisiert, schließt ebenfalls seinen Kontakt und schaltet zusätzlich HiW an Spannung. Mit Hilfe von
HaW und HiW läuft der Motor an. Wenn er seine
Betriebsdrehzahl erreicht hat, ist der Strom in der
HaW annähernd auf Nennstrom abgesunken, K
wird dann nicht mehr ausreichend magnetisiert
und öffnet wieder. Der Motor läuft nun mit HaW
allein weiter, bis aufgrund niedriger Kühlraumtemperatur der Thermostatkontakt wieder öffnet.
Der Thermostat muß auf den jeweiligen Kühlschrank abgestimmt sein. Unter anderem ist die in
Frage kommende Type von der Art des Tiefkühlfaches abhängig. Kühlschrankthermostate arbeiten mit z.T. sehr großer Schalthysterese. Bei einem Kühlschrank mit Drei-Stern-Tiefkühlfach
schließt der Kontakt etwa bei +4°C und öffnet erst
wieder bei etwa –24°C (am Verdampfer). Ältere
Kühlgeräte – insbesondere solche mit Drei-SternTiefkühlfach – haben eine Abtauheizung, die den
2
Die Temperatur im Kühlraum eines Kühlschranks ist sehr niedrig
und läßt sich durch die Stelleinrichtung am Thermostaten nicht
mehr beeinflussen. Die Kundendienst-Fachkraft folgert: Der
Thermostat ist defekt. Der Kunde
hält dagegen: Das kann nicht sein,
denn der Verdichter stand zwischenzeitlich immer wieder still,
wurde also offensichtlich durch
den Thermostaten getaktet.
Hat der Kunde richtig beobachtet?
Der Kunde hat richtig beobachtet. Aber auch die Kundendienst-Fachkraft hat vermutlich recht. Der Thermostat ist offenbar defekt. Wenn jedoch der Thermostatkontakt nicht
mehr taktet, kann der Lauf des Verdichters hin und wieder
durch den Motorschutzschalter F1 unterbrochen werden. Die
Motorwärme, die der Schalter mit erfaßt, führt zum Ansprechen. Da die Betriebsphasen hierbei jedoch deutlich länger
sind, stellt sich eine deutlich niedrigere mittlere Temperatur
im Kühlraum ein.
3
Kühlraumverdampfer regelmäßig in den Stillstandsphasen des Verdichtermotors beheizt.
Durch Änderung wichtiger Konstruktionsmerkmale (u.a. »eingeschäumte« Verdampferplatte –
man beachte Teil 1 des Beitrags) und durch eine
zusätzliche Wärmedämmung zwischen Tiefkühlfach und Kühlraum erfolgt das Abtauen des Kühlraumverdampfers heute selbsttätig, also ohne zusätzliche Beheizung. Dadurch konnte der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden.
Kühl- und Gefriergeräte müssen heute von den
Herstellern mit einem speziellen Energielabel
(Bild 3) gekennzeichnet sein, auf dem das jeweilige Gerät einer der Energieeffizienzklassen A – G
zugeordnet ist. Geräte mit »durchschnittlichem
Energieverbrauch« (Norm-Energieverbrauch gleich
100 %) gehören der Energieeffizienzklasse D an.
Die Energieklasse A entspricht einem Energieverbrauch von 55 % und die Klasse G über 125 %. Die
meisten heute produzierten Geräte sind den Klassen B oder C zuzuordnen.
(Schluß der Folge)
E.F.
❮
Fortsetzung aus »de« 20/99
Kurze Wiederholung
−1
1
= (a + b )
a+b
113 ⋅ 11–5 = 11–2 =
am ⋅ an = am + n
1
112
am
= am–n
an
2712
= 2712–10 = 272
2710
a0 = 1
170 = 1
0 , 004 ⋅ 50000
0 , 035 ⋅ 6000
0 , 0048 ⋅ 750000
0 , 0048 ⋅ 750000 = 4 ,8 ⋅ 10 −3 ⋅ 7,5 ⋅ 10 5
Erklärung:
0 , 035 ⋅ 6000 = 21 ⋅ 101 = 2 ,1 ⋅ 10 2
zu a)
an
=1
an
a0 =
1
b) Berechnen Sie folgende Terme
unter
Verwendung
von
Zehnerpotenzen:
0 , 004 ⋅ 50000 = 4 ⋅ 10 −3 ⋅ 5 ⋅ 10 4
1
= a− n
an
23x
25x
0 , 004 ⋅ 50000 = 20 ⋅ 101 = 200 = 2 ⋅ 10 2
5⋅5⋅5 = 5
n Faktoren
7d 4
d6
10 x ⋅ 102x = 10 x +2x = 103x
3
2 2 ⋅ 2 y ⋅ 2 ⋅ 2 4y
0 , 035 ⋅ 6000 = 3,5 ⋅ 10 −2 ⋅ 6 ⋅ 10 3
a
a ⋅ a2
⋅ a44
⋅ ....4
⋅ a = an
1⋅44
3
10 x ⋅ 102x
2 2 ⋅ 2 y ⋅ 2 ⋅ 2 4y = 2 3 ⋅ 25y = 23+5y
Beispiel
0 , 0048 ⋅ 750000 = 36 ⋅ 10 2 = 3,6 ⋅ 10 3
Rechenregel
a) Berechnen Sie die folgenden
Potenzen:
7d 4
7
= 7 ⋅ d 4 − 6 = 7 ⋅ d −2 = 2
d6
d
23x
1
= 23x −5x = 2 −2x = 2x
25x
2
Wir haben in den beiden bisherigen Folgen
über Potenzen kennengelernt, was man
grundsätzlich unter Potenzen versteht. Zur
Wiederholung:
zu b)
❮
1
= 2 −3
23
1
= a− n
an
Erklärung:
0
a
1
=
= a0 − n = a –n
an an
(a ⋅ b )
n
= an ⋅ b n
n
an
 a
  = n
 b
b
Eine weitere Regel,
die wir noch nicht
besprochen haben,
lautet:
(a )
m
n
= am⋅n
gelernt ist gelernt
Potenzen (III)
nützlich.
Wir wollen die Kraft zwischen zwei
parallelen, stromdurchflossenen
Leitern berechnen. Die Formel
haben wir im »gig« 3/99 gezeigt.
3
Wir betrachten jetzt die folgenden
(7 ⋅ 5) = 73 ⋅ 53
Zahlenwerte:
4
I1 = I2 = 95·10-3 A
4
9
 9
l = 1m
  = 4
 11
11
r =
µ ⋅l
F= 0
⋅ I1 ⋅ I2
2⋅π⋅r
3
T⋅m
52 = 52⋅3 = 56
4 ⋅ π ⋅ 10 −7
⋅1 m
A
F
=
⋅ 95 ⋅ 10 −3 A
4
−2
2
2⋅4
8
π
2
⋅
⋅
2
⋅
10
m
(a + b ) = (a + b ) = (a + b )
T⋅m
10 −7
5
 7  3   7  3⋅5  7  15
A ⋅ 95 ⋅ 10 −3 A 2
F=
−2
   =   =  
10
 4
 4    4 
F = 10 −5 T ⋅ m ⋅ A ⋅ 952 ⋅ 10 −6
( )
[
(
]
(
)
2
)
F = 952 ⋅ 10 −11 N
Sehr große und sehr kleine Zahlen
F = 9025 ⋅ 10 −11 N
Für die Praxis sehr wichtig ist die Darstellung
von sehr großen und sehr kleinen Zahlen mit Hilfe
von Zehnerpotenzen. Dazu folgende Beispiele:
F = 9,025 ⋅ 103 ⋅ 10 −11 N
0 , 00007 = 7 ⋅ 10 −5
1550000 = 15,5 ⋅ 10 5
In der Technik kommen öfter mal sehr kleine
oder sehr große Zahlenwerte vor. Hier ist die
Verwendung
von
Zahlenwerten
mit
Zehnerpotenzen sehr gebräuchlich und auch
Bezug zur Elektrotechnik
F = 9,025 ⋅ 10 −8 N
2·10-2 m
(Schluß der Folge)
H.Bi.
de 22/99
239g

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