de 22/99, 2. November-Heft
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UND GEBÄUDETECHNIK FÜR HANDWERK UND INDUSTRIE ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ELEKTRO- 22/99 http://www.online-de.de der elektromeister + deutsches elektr ohandwerk H E I Z U N G , K L I M A , L Ü F T U N G ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● Neue Märkte durch funkgesteuerte HauskomfortSysteme Dezentrales Heizen und Lüften mit Strom praxisbewährt Zugfreie IndustrieKlimaanlage mit »Reißverschluß« Auswerteeinheit für Wetterdaten ORGAN DES ZVEH Drahtbrucherkennung im Thermistorfühlerkreis vereinfacht die Fehlerdiagnose MARKETING Erfahrungsaustausch ist Marketing ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● AUTOMATISIERUNGSTECHNIK ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ELEKTROINSTALLATION Schutz bei Überstrom in elektrischen Anlagen (IVa) – Schutz bei Kurzschluß EDITORIAL König Kunde – Kaiser Technik? E in bekannter Werbespot(t) der Versicherungsbranche zeigt uns seit vielen vielen Jahren den Versicherungsvertreter Herrn Kaiser. Warum heißt er ausgerechnet Kaiser? Man munkelt folgendes: Der Kunde ist zwar König, aber über dem König steht noch der Kaiser… Übertragen auf die moderne (Gebäude-)Technik drängt sich mir manchmal ein ähnlicher Vergleich auf. Es ist schon erstaunlich, was alles in den Forschungslabors dieser Welt ersonnen wird – angeblich immer zum Wohl des Kunden. Da lesen wir in »de« 20/99 auf Seite 1686 über einen Kühlschrank mit Internetanschluß, der künftig für mich den Einkauf übernimmt. Über Barcodes oder andere Markierungselemente erkennt mein Kühlschrank, wenn ich den letzten Erdbeerjoghurt aufgegessen habe, und bestellt selbständig neue. Doch was ist, wenn ich das nächste Mal lieber Himbeer hätte, oder vielleicht gar keinen Joghurt mehr? Wie sag ich´s meinem Kühlschrank? Verbringe ich die Zeit, die ich früher im Supermarkt an der Kasse vertrödelt habe, jetzt damit, dem Kühlschrank beizubringen, wann ich was in welchen Mengen will? Sicherlich – der Kühlschrank ist erst eine Designstudie und noch nicht serienreif. Aber brauchen wir so etwas wirklich? Ähnliche Entwicklungen – wenn auch nicht in dieser drastischen Form – zeigen sich meiner Meinung nach auch in manchen Bereichen der Gebäudesystemtechnik. Neben zahlreichen sehr sinnvollen Dingen gibt es auch hier mancherlei, bei dem es den Anschein hat, als ob die Technik um der Technik willen entwickelt wurde und nicht für den Benutzer. So kann ich inzwischen auch meine Waschmaschine an den Gebäude-Bus hängen. Und der Bus sagt der Waschmaschine, wann der Stromtarif günstig ist. Sicherlich mag es zwar ein paar Pfennige einsparen, daß die Waschmaschine – wenn die Stromtarife niedriger liegen – nachts um 2 Uhr meine Wäsche wäscht. Aber läßt die Waschmaschine dann um halb vier auch den Wecker klingeln, damit ich aufstehe und die Wäsche aufhänge? Nun, dann kaufen Sie sich eben ein Gerät mit integriertem Trockner! Mache ich vielleicht auch, doch auch dann muß ich nächtens aufstehen, um vor dem Starten des Trockenvorgangs die Hälfte der Wäsche aus der Trommel zu nehmen… Ich will hier keine Technikfeindlichkeit verbreiten. Unbestritten ist, daß ein Großteil der (gebäudetechnischen) Innovationen deutliche Fortschritte gebracht hat, denken Sie nur an altenund behindertengerechtes Wohnen. Doch trotzdem sollte man nicht jeder Neuheit in der Hoffnung auf große Andreas Stöcklhuber, Stellv. Chefredakteur Umsätze blindlings hinterherhecheln. Ab und zu innehalten, Dinge hinterfragen, sich in Ihrem »de« eine unabhängige Meinung zu dem Thema bilden – das ist in meinen Augen sehr nötig. Gegenüber dem Endkunden müssen wir natürlich mit dem Argument »Neuheit« werben, ihn für Dinge begeistern, die er noch nicht kennt. Aber eine langfristige Kundenbindung läßt sich nur dann aufbauen, wenn man nicht nur auf die schnelle Mark (oder den schnellen Euro) schielt, sondern die Bedürfnisse jedes Kunden individuell auslotet und ihm anschließend die entsprechenden Angebote unterbreitet. Die Technik soll für den Menschen da sein, nicht umgekehrt, meint Ihr de 22/99 – 1847 Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. der elektromeister + deutsches elektrohandwerk = de 74 . J A H R G A N G 22/99 EDITORIAL König Kunde – Kaiser Technik? . . . . . . . . . . . . . .1847 1862 N O T I Z E N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1850 de-AKTUELL »Ekop« erprobt Technologien und Ideen für das Gebäudemanagement . . . . . . . . . . . . . . . .1852 Gute Chancen für Gebäudeautomation ohne Leitungsverlegung PRAXISPROBLEME Not-Aus-Abschalteinrichtung an Reinigungsrechenanlagen . . . . . . . . . . . . . . . .1855 Schutztrennung bei Speisung mehrerer Verbrauchsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . .1856 Metallwände in den Potentialausgleich? . . . . . . . .1857 Brummgeräusche an typgeprüften Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen . . .1858 1873 Kabelverlegung im Erdreich . . . . . . . . . . . . . . . . .1860 Komplettsystem zur Erfassung von Wetterdaten 1870 H E I Z U N G , K L I M A , L Ü F T U N G HEIZUNG, KLIMA, LUFTUNG 240g Neue Märkte durch funkgesteuerte Hauskomfort-Systeme . . . . . . . . . . .1862 Dezentrales Heizen und Lüften mit Srom praxisbewährt . . . . . . . . .1866 Zugfreie Industrie-Klimaanlage mit »Reißverschluß« . . . . . . . . . . . .1870 Auswerteeinheit für Wetterdaten . .1873 ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ Schutz bei Überstrom in elektrischen Anlagen (IVa) . . . . . . . . . . . . . . . .1874 BLITZ- UND ÜBERSPANNUNG Kenndaten richtungsweisender Blitzstromanbleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1884 PLANUNG CAD für die Elektroinstallation . . . . . . . . . . . . . . .1886 Luftverteilung nach dem Quelluftprinzip 1848 – de 22/99 ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Blitz- und Überspannungsschutz von Photovoltaikanlagen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1893 MESSEN • STEUERN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Drahtbrucherkennung im Thermistorfühlerkreis vereinfacht die Fehlerdiagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1900 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION 1900 Schnelle Fehlerdiagnose für Anlagen INTERNET Über das TV-Kabel in die Multimedia-Zukunft . . .1902 MOBILE COMPUTING Fujitsu Siemens Computer stellt die erste mobile NT-Workstation der Welt vor . . . . . . . . . .1906 HAUSGERÄTE • HANDEL INNOVATIONEN BRAIN – Kühlen mit Edelstahl und Vollvakuum . .1908 WERKSTATT • BETRIEB • MARKETING BETRIEBSORGANISATION Angebote, die Umsatz bringen . . . . . . . . . . . . . . .1911 ERFA-ARBEIT Erfahrungsaustausch ist Marketing . . . . . . . . . . .1915 1918 WERKZEUGE Neue Entwicklungen von Hilti: Erlebnis Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1918 Erlebnis Innovation bei Hilti de-MAGAZIN AUSBILDUNG Berufsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1922 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Grüner Fernseher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1922 RECYCLING Das gemeinsame Rücknahme-System Batterien zieht Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1924 Berufsperspektiven: Gebäudeenergieberater im Handwerk 229g Schlagkräftig ohne Hammer Die Lehrlingsfrage unter www.online-de.de 230g . . . . . . . . . . . . . . . .1925 NEUE MEDIEN Digitalisierung von Bildern . . . . . . . . . . . . . . . . . .1925 GRUNDLAGEN Induktivität (II) 231g REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu Neuen Normen und Bestimmungen . . . . . . . . . . .1928 SOLL & HABEN Lohn- und Gehaltsabrechnung (II) 233g Neue Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1932 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1940 LUST AUF PC Neue und alte Betriebssysteme (I) 235g INTERNETPRAXIS Förderung – Existenzgründung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Aus- und Fortbildung. . . . . . . . . .1941 PRAXIS IM VISIER Kühl- und Gefriergeräte (II) 237g Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1946 Impressum / Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1948 Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1847 SICHER IST SICHER Potenzen (III) 239g SERVICE Fachliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1938 de 22/99 – 1849 NOTIZEN Energiegipfel in Hannover geplant EIBA-Award ausgeschrieben Die Energiebranche befindet sich im Umbruch, die Fusionsgerüchte in der Energiewirtschaft mehren sich und sorgen für Verwirrung. Für die Fachmesse Energie, die vom 20. bis 25.März 2000 im Rahmen der Hannover-Meses stattfindet, eine gute Gelegenheit, den erwarteten 80 000 Besu- Alle zwei Jahre prämiert die European Installation Bus Association (EIBA) herausragende Installationsleistungen mit dem EIBA Award. Schauplatz der Verleihung im Jahr 2000 ist die neue internationale Leitmesse »Light + Building« vom 19. bis 23. März 2000 in Frankfurt/ Main. Unter dem Motto »EIB – Technik für den Menschen« können alle Fachkräfte im Handwerk am Wettbewerb teilnehmen. Der Preis ist mit insgesamt 10 000 Euro dotiert. Weitere Infos bei Deutsche EIBA, c/o ZVEI e.V., Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt, Fax (0 69) 63 02-3 83. Zitiert: »Es gibt Diebe, die von den Gesetzen nicht bestraft werden und dem Menschen doch das Kostbarste stehlen: die Zeit.« Napoleon Bonaparte chern einen Überblick über den Wettbewerb zu geben. Unterstützt von mehreren Verbänden entstand ein Programm, das den Namen »Energiegipfel« verdient. Über 500 Aussteller präsentieren neben klassischen Energiethemen innovative Dienstleistungen. Der begleitende Kongreß am 22.3. steht unter dem Motto »Ausstieg aus der Kernenergie – wo steigen wir ein?«. Heizen mit Strom immer attraktiver Die Energiekostenbilanz verschiebt sich aufgrund der fallenden Strompreise zugunsten der elektrisch betriebenen Heizsysteme (siehe Grafik unten). Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil haben Zentralheizungssysteme wie Ölund Gaskessel einen rela- »Internet für Elektrohandwerker« Neues de-SPECIAL future erschienen Dieses Special befaßt sich mit den Nutzungsmöglichkeiten des Internet speziell im Hinblick auf das Elektrohandwerk und stellt einen Leitfaden dar, der Internet-Neulinge mit dem Thema vertraut macht und erfahrenen Nutzern zusätzliche, ergänzende Infos vermittelt. Behandelt werden u.a. Funktionsprinzipien und Aufbau sowie Netzzugang und Sicherheit. Eine Besonderheit dieses Specials stellt die Anleitung zum Aufbau einer eigenene Homepage dar. Ergänzend wird über Suchmaschinen, Zusatznutzen wie E-Mail, Electronic banking etc. informiert. Zusätzlich: ein Serviceteil. 128 Seiten. DM 29,00 (sFr 26,50 öS 212,00). Vorteilspreis für de-Abonnenten DM 25,00 (sFr 23,00 öS 182,00). Bestellung beim Hüthig & Pflaum Verlag, Heidelberg, Tel. (0 62 21) 4 89-3 84, Fax -443. tiv hohen Energiebedarf, verursacht u.a. durch Verluste bei der Wärmeverteilung und -erzeugung. Im Niedrigenergiehaus rechnen sich die Haus-Anschlußkosten dafür schon heute nicht mehr. Programme zur Auslegung von Wärmepumpen- und Solaranlagen, zur Kühllastberechnung von Klimageräten, ein Programm zur Wärmebedarfsberechnung nach DIN 4701 u.a. bietet die neue CD-ROM-Planungshilfe von Stiebel Eltron: Fax (05531) 02606. Steigender Trend zum Satellitenempfang Die direkte Versorgung mit Programmen und Diensten über das Astra Satellitensytem hat in Deutschland und Österreich weiter stark zugenommen. Das zeigen Marktumfragen im Auftrag der Betreiber des Astra Satellitensystems, SES. Danach wuchs der Anteil der Haushalte, die über Satellitenempfang verfügen, um 770 000 auf rund 12 Mio. Fast die Hälfte des Zuwachses verbuchte dabei der gemeinschaftliche Empfang nach dem Prinzip »eine Schüssel für alle«. Vaillant ausgezeichnet Wie die Grafik zeigt, gestalten sich die Heizkosten/Betriebskosten im Niedrigenergiehaus beim Einsatz von Erdreich-Wärmepumpen mit Abstand am günstigsten 1850 – de 22/99 Im Wettbewerb um den European Quality Award (EQA), dem wichtigsten europäischen Qualitätspreis, wurde Vaillant, Remscheid, als Finalist ausgezeichnet. Das Unternehmen plazierte sich in der Endrunde unter den besten 13 Firmen aus allen Branchen. Als einziges Unternehmen der Heiztechnikbranche überzeugte Vaillant mit seinem konsequent praktizierten Qualitätskonzept. NOTIZEN SPS-Lehrgang per Buch und Internet Die Moeller GmbH, Bonn, bietet seit langem eine Reihe von technischen Fachbüchern an und ist natürlich auch im Internet präsent. Jetzt wird erstmals ein Internet-Fernlehrgang »Automatisieren mit speicherprogrammierbaren Steuerungen« angeboten, der die Möglichkeiten beider Medien miteinander koppelt. Der Moeller-Leitfaden in Printform mit einer Demo-CD wird ergänzt mit interaktiven Präsentationen und Mail-Fragebogen im moeller.net. Mehr dazu im nebenstehenden Interview. SHK: Neue Ausbildungsordnung Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima beschloß kürzlich unter dem Motto »Mehr Leistungen aus einer Hand« die Grundzüge einer neuen Ausbildungsverordung für das zusammengelegte Handwerk des Installateurs und Heizungsbauers. Der verabschiedete Strukturentwurf sieht einheitliche Kern-Qualifikationen und sechs Wahlpflichtbausteine vor, von denen mindestens drei zu wählen sind. METALLNOTIERUNGEN Datum 12.10.99 Kupfer DEL-Notierungen 315.48 – 328.36 13.10.99 314.44 – 327.19 14.10.99 322.11 – 334.88 15.10.99 314.83 – 327.48 18.10.99 311.94 – 324.59 19.10.99 318.25 – 330.83 20.10.99 319.62 – 332.37 21.10.99 326.27 – 339.02 22.10.99 324.51 – 337.26 25.10.99 329.19 – 342.04 26.10.99 324.53 – 337.44 27.10.99 326.68 – 339.63 Blei in Kabeln 93.50 – 106.53 <<<<<<<<<<< Nachgefragt In letzter Minute Lernen mit InternetUnterstützung Wir sprachen mit Martin Dirnfeldner, Leiter des Bereichs Medien bei der Moeller GmbH, über die Nutzung des Internets für Fachlehrgänge (siehe ne- trum des Unternehmens angeboten wird. benstehende Meldung). »de«: Herr Dirnfeldner, was ist das neue an diesem Internet-Lehrgang? Unser Internet-Fernlehrgang ist eine Weiterentwicklung des MoellerFachbuches, das die hervorragenden Möglichkeiten des Internets für interaktive Präsentationen ausnutzt. Es lag einfach nahe, die beiden Medien miteinander zu koppeln. »de«: Wie geht das im einzelnen vor sich? Der SPS-Leitfaden in Printform vermittelt zunächst die Grundlagen, d. h. Aufbau, Funktionsweise und Programmierung. Eine dem Buch beiliegende Demo-CD mit der Programmiersoftware Sucosoft S40 dient dabei zu Übungszwecken. So gerüstet kann der Interessent in den Internet-Lehrgang einsteigen, der vom Moeller Kolleg, dem Trainings- und Schulungszen- »de«: Das ist ja eine gute Möglichkeit für alle, die sich nebenher in diese Thematik einarbeiten wollen. Kann man auch eine Prüfung ablegen und ein Zertifikat erwerben? Ja, natürlich ist das möglich. Am Ende des Lehrgangs befindet sich ein umfangreicher Fragebogen, mit dem das Wissen überprüft werden kann. Der Teilnehmer kann die Fragen beantworten und per E-Mail an das Moeller Kolleg schicken, wo diese von Fachleuten ausgewertet werden. Wurden die Fragen richtig beantwortet, gibt es ein Zertifikat. Wichtigster Vorteil: Es gibt keine festgesetzten Seminar-Zeiträume und die Teilnehmerzahl ist nicht begrenzt. Der Lehrgang vermittelt die Grundlagen für die weiterführenden Seminare bis zum Abschluß als SPS-Techniker nach ZVEI/VDMA. (RS) PERSONALIEN Neue Führungsspitze Der Siemens-Bereich Automatisierungs- und Antriebstechnik A&D arbeitet seit Oktober d. Jahres mit einer veränderten Führungsspitze. Vorsitzender des Vorstandes bleibt Dr. Klaus Wucher, der auch als Mitglied des Vorstandes der Siemens AG fungiert. Neu hinzugekommen sind Johannes Feldmayer als kaufmännischer Leiter und Anton S. Huber, verantwortlich für die Fertigung. Für Marketing und Vertrieb ist weiterhin Hans M. Strehle zuständig. Neuer FV-Vorsitzender Dr. Hans-Joachim Jaehne (55), Leiter des Geschäftgebietes Standardantriebe der Siemens AG, Erlangen, wurde auf der Mitgliederversammlung des Fachverbandes Elektrische Antriebe im ZVEI zum neuen Vorsitzer gewählt. Als Vorsitzer bestätigt Bestätigt für zwei weitere Jahre im Amt als Vorsitzer des Fachverbandes Consumer Electronics im ZVEI wurde Dr. Helmut Stein, Senior Vice President der Nokia Multimedia Network Terminals GmbH, Düsseldorf. • Am 19. Oktober wählten die Delegierten des FV Elektrotechnische Handwerke NRW Herrn Dipl.-Volksw. Ralf Olsen zum neuen Hauptgeschäftsführer des nordrhein-westfälischen Fachverbandes. Ralf Olsen tritt die Nachfolge von Ekkehard Wilkening an, der Ende des Jahres aus Altersgründen nach 31 Jahren aus dem Amt scheidet. • Durch Schwarzarbeit gehen dem Handwerk in diesem Jahr rund 100 Milliarden Mark verloren, erklärte ZDH-Präsident Dieter Philipp am 17. Oktober in einem Zeitungsinterview. Dem Finanzminister fehlen damit 16 Milliarden an Mehrwertsteuer. Das ist die Hälfte dessen, was sein Sparpaket bringen soll. • Unter dem Namen »Edita« (European Database for International Trade Activities) steht jetzt die erste europäische Handwerksdatenbank im Internet. www.edita.org wird gemeinsam von Handwerksorganisationen Deutschlands, Belgiens und der Niederlande betrieben. • Landis & Staefa hat zur Sicherung des Standorts Rastatt die Produktionsfläche um 3000 m2 erweitert. Damit wird die führende Stellung des Unternehmens als OEM- und Komponentenlieferant für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche weiter ausgebaut. de 22/99 – 1851 »Ekop« erprobt Technologien und Ideen für das Gebäudemanagement Erste Ergebnisse des Projekts »Ekop in Stuttgart vorgestellt Anläßlich der »eltefa 99« Ende September in Stuttgart stellten das Fraunhofer Institut IAO und der LIV Baden-Württemberg erste Ergebnisse aus dem Projekt »Ekop« vor. Mit »Ekop – Neue Chancen durch Kooperation im Elektrohandwerk« werden gezielt zukunftsfähige Marktchancen für Elektrohandwerksbetriebe rund um den sich neu formierenden Markt des Gebäudemanagements erschlossen. Dazu sind bereits Module zum Aufbau neuer Geschäftsfelder als auch konkrete Anwendungen neuer Teledienste erprobt worden. Neben konkreten Anwendungen wie z.B. einer bildgestützten, mobilen Kommunikation (mit Digitalkamera und Handy zu jedem Ort des Firmennetzes), oder einem Beispiel für ein internet-basiertes Datenarchiv für alle relevanten Infor»Einzelkämpfer mationen zu eihaben es im nem Gebäude (»Elektronische Wettbewerb im- Gebäudeakte«), mer schwerer, umfaßt das sog. besonders im »Ekop-Referenzaber Gebäude- modell« auch Module mangement.« zum strategisch fundierten Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes Facility-Management und zur Bildung und Unterstützung von dafür notwendigen Kooperationen. Ansatzpunkte des Projekts Die heutige Wettbewerbssituation im Elektrohandwerk, die durch zunehmenden Konkurrenzdruck, Technologieintensität und steigende Serviceerwartungen der Kunden gekennzeichnet ist, stellt Handwerksunternehmen vor große Herausforderungen. Diesen Marktanforderungen gerecht zu werden, wird für 1852– de 20/99 elektrotechnischen Handwerke Baden-Württemberg sowie die Handwerkskammer Stuttgart. Ziele »Handwerksunternehmen können durch Kooperationen entscheidende Wettbewerbsvorteile erlangen.« Im Rahmen des Projektes sollen in den beteiligten Handwerksbetrieben geeignete Methoden für die Umsetzung von Kooperationen erprobt werden. Weiterhin wird der Einsatz von Telekommunikationstechniken zur Unterstützung und Vereinfachung der Kooperationsprozesse untersucht. Hauptanwendungsfeld ist hierbei der noch junge Markt des Gebäudemanagements, für den der Zugang für Handwerksbetriebe exemplarisch getestet wird. Für die Umsetzung in die Praxis sind verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Einsatzkräften vor Ort Ziele des Projekts »Ekop« Was ist Ekop? (Überblick) – Ekop ist eine strategische Antwort auf die heutige schwierige Wettbewerbssituation im Elektrohandwerk. Ekop bietet Chancen durch erweiterte Kooperationsformen bei der Erschließung des Marktes Gebäudemangement. Dabei werden neue Teledienste erprobt und bewertet. mittelständische Handwerksbetriebe, die als »Einzelkämpfer« agieren, immer schwieriger. Hier können Unternehmen – beispielsweise bei der Erschließung des attraktiven zukünftigen Geschäftsfeldes Gebäudemanagement – durch den verstärkten Aufbau von Kooperationen entscheidende Wettbewerbsvorteile erlangen. Dies ist der wesentliche Ansatzpunkt des Verbundprojektes Ekop, das seit Anfang 1998 in Form eines betrieblichen Anwendungsprojektes vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit acht mittelständischen Handwerksbetrieben aus Baden-Württemberg im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und der Deutschen Telekom AG durchgeführt wird. Unterstützt wird das Fraunhofer IAO dabei durch den Landesinnungsverband der • Aus Sicht der Handwerksbetriebe Entwicklung, Umsetzung, Bewertung neuer Kooperationsformen und Dienstleistungen im Gebäudemanagement • Aus Sicht der Deutschen Telekom AG Analyse von Marktpotentialen für Teledienste zur Unterstützung von Handwerksbetrieben • Aus Sicht des Wirtsch.-Ministeriums Baden-Württemberg Unterstützung der KMU des Elektrohandwerks beim Aufbau neuer Geschäftsfelder; Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit; Sicherung von Arbeitsplätzen Was ist Telekooperation? Weitere Informationen Erwartete Projektergebnisse Was? Projektgebundene Zusammenarbeit über Standort- bzw. Unternehmensgrenzen hinweg Wie? Unterstützt durch moderne IuK-Technik, wie Videokonferenzsysteme, Intranet/ Extranet-Technologien, Workflow-Systeme Dipl.-Wirt.-Ing. Harald Benz Fraunhofer IAO Nobelstr.12 70569 Stuttgart Tel: (0711) 9702283 E-Mail: Harald.Benz @iao.fhg.de Internet: www.ekop.iao.fhg. de Æ Strategische Geschäftsfeldentwicklung • Workshopkonzept für FM-Strategien • Kunden-, Wettbewerber- und Kompetenzanalyse Warum systematische Strategieentwicklung? • Wesentliche Einflußfaktoren: Kunden/ Wettbewerber/ Kompetenzen werden systematisch untersucht und in ihrer Wechselwirkung betrachtet • Unterschiedliche Meinungen und Einschätzungen werden bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt • Bewertungs- und Abbruchkriterien können vorab berücksichtigt werden Fragestellungen bei der strategischen Geschäftsfeldentwicklung • Ist GM/FM tatsächlich eine realistische Option für unser Unternehmen? • Wie sieht das optimale Dienstleistungsportfolio für uns aus? • Wie soll beim Aufbau des Geschäftsfeldes vorgegangen werden? • Wie binden wir GM/FM in die Gesamtstrategie unseres Unternehmens ein? 1854 – de 20/99 Æ Kooperationsmanagement • Konzept für Handwerkskooperationen • Begleitung beim Aufbau von Kooperationen Æ FM-Marketing und Akquise • FM-Leistungskatalog • Checkliste zur überschlagskalkulation • FM-Marketing-Konzept Æ Telekooperationsund Fernwirktechnik • Videoconferencing • Mobile Bildübertragung • Digitales Gebäudearchiv via Internet (»Ekop-Gebäudeakte«) • Automatische Störungsleitstelle und der Zentrale oder mit den entsprechenden Fachspezialisten dringend erforderlich. Diese Forderung ist deshalb so wichtig, weil damit der Anteil der Fahrtätigkeit deutlich reduziert werden kann und damit mit möglichst wenig verschiedenen Personen vor Ort auszukommen ist. Die Digitaltechnik bietet heute schon alle Möglichkeiten dafür. Dabei steht die Übertragung von Bilddaten im Vordergrund, denn bekanntlich sagt »ein Bild oft mehr als tausend Worte«. Dazu kommt der schnelle Zugriff auf elektronische Informationsmaterialien, Auftragsdaten oder Formulare, z, B. direkt von der Baustelle aus. Dazu wurden auf der Messe bereits Lösungmöglichkeiten aus dem Projekteinsatz gezeigt. Weitere Berichte über dieses zukunftsweisende Propjekt sind vorgesehen, sobald konkrete Projektergebnisse vorliegen (RS) Not-Aus-Abschalteinrichtung an Reinigungsrechenanlagen EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-11; VBG 5 FRAGESTELLUNG In der Unfallverhütungsvorschrift »Kraftbetriebene Arbeitsmittel« (GUV 3.0. § 13, Absatz 4) ist festgelegt: »Ist nur eine NotBefehlseinrichtung erforderlich, so kann ihre Aufgabe von Hauptbefehls- oder Befehlseinrichtungen zum Ingangsetzen und Stillsetzen übernommen werden, wenn diese den Anforderungen an Not-Befehlseinrichtungen und ihre Stellteile entsprechen.« In den Klärwerken sind standardmäßig jeweils in unmittelbarer Nähe der Maschinen Reparaturschalter installiert – so auch bei den Rechen –, die die Anforderungen an Hauptbefehlseinrichtungen erfüllen. Zu klären ist die Frage, ob eine Not-Befehlseinrichtung an den Rechen ausreichend ist. B. in Abw., Bayern ANTWORT § 13 Absatz 1 der Unfallverhüngsvorschrift »Kraftbetriebe Arbeitsmittel« (VBG 5) fordert klar und eindeutig; »Jedes kraftbetriebene Arbeitsmittel mit gefahrbringenden Bewegungen muß zur Abwendung oder Minderung einer unmittelbar drohenden oder eintretenden Gefährdung eine oder – soweit erforderlich – mehrere Not-Befehlseinrichtungen haben,...« Diese Schutzzielanforderung wird durch Absatz 4 § 13 (VBG 5) dahingehend konkretisiert, wenn aufgrund der durchgeführten Gefährdungsbeurteilung nur eine Not-Befehlseinrichtung erforderlich ist, so kann diese Aufgabe von Hauptbefehlseinrichtungen (z. B. Hauptschalter) oder den Befehlseinrichtungen zum Ingangsetzen und Stillsetzen übernommen werden. Voraussetzung dafür ist, daß die Befehlseinrichtungen den Anforderungen an Not-Befehlseinrichtungen (Geräte für das Stillsetzen im Notfall; vergl. EN 60 204-1/VDE 0113 Teil1/ 11.1998) genügen. Direkt davon betroffen sind: 1. das Ausschaltvermögen; Summe aller Betriebsströme plus Aufnahmestromstärke des größten Einzelverbrauchers im blockierten Zustand 2. Kennzeichnung der Bedienteile ( rot/gelbe Farbgebung) 3. Örtlichkeit/Zugänglichkeit der Befehlsgeräte Ist die Schutzzieleinhaltung durch ein Befehlsgerät nicht gewährleistet, so müssen weitere Sicherheitsmaßnahmen greifen. Zur Festlegung der notwendigen Anzahl der Befehlsgeräte für das Stillsetzen im Notfall ist unabdingbar eine vollständige Gefährdungsanalyse/Risikobetrachtung (Gefährdungsbeurteilung) durchzuführen. Ergibt die Gefährdungsbeurteilung, daß ein Gefahrenzustand von unterschiedlichen Standorten (z. B. Bedienstand, Wirkbereich sowie den notwendigen Verkehrs- und Arbeitsplätzen) eingesehen werden kann, und somit durch Betätigung der Not-Aus-Einrichtung die erforderliche Abwendung oder Minderung der Gefährdung möglich ist, sind Befehlsgeräte an allen erforderlichen Orten/Bedienplätzen vorzusehen. Um die Gefährdungsbeurteilung betriebsbezogen (arbeitsplatzbezogen) durchführen zu können, wird folgende Vorgehensweise empfohlen: 1. Festlegung der Gefährdungsbereiche (Örtlichkeiten); 2. Klärung der Tätigkeiten (Art und Umfang) und Vorgabe der notwendigen Mitarbeiterzahl (Einzel- oder Mehrfacharbeitsplätze); 3. Ist/sind der/die jeweilige(n) Gefährdungsbereich(e) von allen Mitarbeitern einsehbar; 4. Unterweisung der Mitarbeiter; 5. Prüfen, ob Außenstehende die Gefährdung erkennen können; 6. Prüfen, ob die Möglichkeit besteht, daß der gefährdete Mitarbeiter selbst durch Betätigen einer Befehlseinrichtung den gefahrbringenden Zustand abwenden kann. Ergibt die Gefährdungsbeurteilung (für jeden Arbeitsplatz), daß nur eine Not-Aus-Befehlseinrichtung notwendig wird, so kann – wie von Ihnen aufgezeigt – ein Reparaturschalter diese Funktion übernehmen. Liegt ein Einzelarbeitsplatz vor, z. B. für Kontroll- oder Reinigunsarbeiten an räumlich ausgedehnten Anlagen, so ist ein NotAus-Befehlsgerät in unmittelbarer Nähe der Antriebseinheit oder der Schaltanlage nicht ausreichend. Es muß sichergestellt sein, daß während der üblichen Arbeitsschritte/Arbeitsverfahren das Befehlsgerät vom betroffenen Mitarbeiter auch erreicht und somit betätigt werden kann (z. B. durch ortsveränderliche Befehlsgeräte, die der Mitarbeiter ortsungebunden einsetzen kann). Eine verbindliche Aussage, ob eine Befehlseinrichtung für das Stillsetzen im Notfall hinreichend ist, kann nur unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und der vorgesehenen Tätigkeiten (Arbeitsumfang, Mitarbeiterzahl) getroffen werden. Aus allgemeiner sicherheitstechnischer Sicht muß eingeschätzt werden, daß nur eine Befehlseinrichtung (NOT-AUS) an einer Rechenanlage nicht ausreichend ist. D. Seibel Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich das Einverständnis des Absenders zu einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt. Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z.B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Postfach 19 07 37, 80607 München, Telefax (089) 12607-111 de 22/99 – 1855 Schutztrennung bei Speisung mehrerer Verbrauchsmittel DIN VDE 0100 Teil 410:1997-01; DIN VDE 0100 Teil 200:1998-06; DIN VDE 0100 Teil 510:1997-01; DIN EN 60742 (VDE 0551):1995-09 FRAGESTELLUNG Eine Fernmeldefirma hat im Auftrag ihres Kunden eine Fernmeldeanlage installiert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch gleich die Niederspannungsseite mitinstalliert. Nach Fertigstellung der Gesamtanlage verlangt der Auftraggeber nun von der Fernmeldefirma eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, daß die Niederspannungsinstallation nach den Regeln der Technik (z. B. VDE und VBG 4) errichtet worden ist. Ich wurde nun von der Firma gebeten, die Anlage abzunehmen, da die Fernmeldefirma keine Eintragung beim EVU besitzt. Nach einer Vorbesichtigung bekam ich doch meine Zweifel, der Anlage eine Abnahmebescheinigung zu erteilen. Die Netzeinspeisung für die Fernmeldeanlage zeigt Bild 1. Es wurde ein TT-Netz installiert – gespeist von einem Trenntrafo (ohne Sicherheitszeichen) – mit zwei festmontierten Verbrauchern im Abstand von 34 m. Die Zuleitung zu diesen beiden Verbrauchern wurde mit einer NYM-Leitung 3 · 1,5 mm2 – I hergestellt und der Schutzleiter beidseitig abgeschnitten. Da die NYM-Leitung ein Betriebsmittel mit Schutzleiter ist, so müßte doch dieser in die Schutzmaßnahme einbezogen und mitangeschlossen werden. In den VDEUnterlagen sind keine Aussagen darüber zu finden, wie mit einem nicht angeschlossenen Schutzleiter zu verfahren ist. Deshalb bin ich der Meinung, daß zu den Geräten eine NYM-Leitung 2 · 1,5 mm2 – O verlegt werden muß, um die Abnahme der Anlage nach den Regeln der Technik zu erteilen. W. N., Berlin ANTWORT In der in der Anfrage beschriebenen Anlage (Bild 1) wird der Schutz gegen elektrischen Schlag offenbar durch die Maßnahme 1856 – de 22/99 »Schutztrennung mit mehreren Verbrauchsmitteln« sichergestellt. Die Anforderungen dafür enthält der Abschnitt 413.5 – insbesondere 413.5.3 – der DIN VDE 0100 Teil 410:1997-01. Hierin ist festgelegt: »413.5.3 Wenn Vorkehrungen getroffen sind, um den Stromkreis mit Schutztrennung vor durch ungeerdete isolierte Potentialausgleichsleiter zu verbinden. Solche Leiter dürfen nicht mit den Schutzleitern oder Körpern von Betriebsmitteln anderer Stromkreise oder mit fremden leitfähigen Teilen verbunden werden. ANMERKUNG: Wenn in Stromkreisen mit Schutztrennung Körper entweder zufällig oder absichtlich mit Körpern anderer Stromkreise in Berührung kommen können, hängt der Schutz gegen elektrischen Schlag nicht mehr allein von der Schutzmaßnahme Schutztrennung ab, sondern auch von der Schutzmaßnahme, in die die letztgenannten Körper einbezogen sind. Bild 1: Skizze zur Anfrage Bild 2: Schutz durch Schutztrennung mit ungeerdetem Potentialausgleich und mehreren Verbrauchsmitteln an einem Trenntransformator Schäden und Isolationsfehlern zu schützen und alle Anforderungen von 413.5.3.1 bis 413.5.3.4 erfüllt sind, darf eine einzelne Stromquelle nach 413.5.1.1 mehr als ein Betriebsmittel (gemeint sind offenbar Verbrauchsmittel) versorgen. 413.5.3.1 Die Körper der Betriebsmittel (Verbrauchsmittel) eines Stromkreises mit Schutztrennung sind untereinander 413.5.3.2 Alle Steckdosen sind mit Schutzkontakten auszustatten, die mit dem Potentialausgleichssystem nach 413.5.3.1 zu verbinden sind. 413.5.3.3 Alle flexiblen Anschlußleitungen, ausgenommen für Betriebsmittel der Schutzklasse II, müssen einen Schutzleiter enthalten, der als Potentialausgleichsleiter anzuwenden ist. 413.5.3.4 Es muß sichergestellt werden, daß beim Auftreten von zwei Fehlern, die zwei Körper von Betriebsmitteln (Verbrauchsmitteln) betreffen, die von Leitern unterschiedlicher Polarität versorgt werden, eine Schutzeinrichtung die Abschaltung der Stromversorgung innerhalb der in Tabelle 41A angegebenen Zeit bewirkt.« Der Trenntransformator muß den Anforderungen der DIN EN 60742 (VDE 0551):1995-09 entsprechen. Wie die DIN-VDE-Anforderungen hinsichtlich des »Schutzes durch Schutztrennung mit ungeerdetem Potentialausgleich und mehreren Verbrauchsmitteln« umgesetzt werden können, zeigt beispielhaft das Bild 2. Danach muß in der in der Anfrage beschriebenen Anlage ein ungeerdeter isolierter Potentialausgleich nachgerüstet werden, der die Körper der Verbrauchsmittel miteinander verbindet. Auch hier gilt wie im TN-System die Anforderung: ZS £ U0 , Ia wobei für ZS die Leitungslängen und deren Widerstände von den beiden Verbrauchsmitteln, die die ungünstigste Konfiguration ergeben, berücksichtigt werden müssen. Für U0 ist die Nennwechselspannung und für Ia der Strom, der das automatische Abschalten der Schutzeinrichtung gemäß DIN VDE 0100 Teil 410:1997-01 sicherstellt, einzusetzen. Bei zwei gleichzeitigen Körperschlüssen muß eine Abschaltung wie bei »Schutzmaßnahmen mit automatischer Abschaltung« ausgelöst werden. Damit rückt die Schutztrennung »in die Nähe« der Schutzmaßnahmen im IT-System. Es bestehen aber einige wesentliche Unterschiede: • Die Anforderungen an die Stromquelle für Schutztrennung sind höherwertig. • Der Potentialausgleichsleiter darf bei Anwendung der Schutztrennung mit mehreren Verbrauchsmitteln nicht geerdet werden. Dadurch wird eine Unabhängigkeit von Erdern und anderen Schutzmaßnahmen erreicht. • Alle Körper, die von einer Stromquelle versorgt werden, müssen mit einem erdfreien Potentialausgleichsleiter verbunden sein. In der Anfrage wird ausgeführt: »Es wurde ein TT-Netz installiert, gespeist von einem Trenntrafo...« Da durch diese Formulierung Mißverständnisse ausgelöst werden können, sei klargestellt, daß der »Schutztrennungsstromkreis« keinesfalls einem TT-System entspricht. Das TT-System erfordert einen Betriebserder RB und einen Anlagenerder RA. Bei der »Schutztrennung« gibt es aber weder einen »RB« noch einen »RA«. Die Schutzmaßnahme »Schutztrennung« zeichnet sich – wie bereits zuvor ausgeführt – dadurch aus, daß sie unabhängig von Erdern ist. Das Bild 2 gibt zu erkennen, daß eine Verbindung der Körper der Verbrauchsmittel im »Schutztrennungsstromkreis« mit dem Schutzleiter (PE) des speisenden Netzes nicht zulässig ist. Der Metalltrennwände in den Potentialausgleich? DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil 200):1998-06 FRAGESTELLUNG In größeren Wohngebäuden (Mehrfamilienhäuser, Eigentumswohnanlagen etc.) werden heute für die Abtrennung der Kellerabteile der Wohnungsinhaber Lochblechwände erstellt. Jedes Abteil hat von dem im Zählerraum installierten Wohnungszähler eine eigene Strom- kreiszuleitung für die Beleuchtung und 1 Steckdose. Die Leuchte, Schalter und Steckdose sind in der Regel auf der Innenseite der Abteile auf die Lochblechwand installiert (TN-Anschluß mit LSSchalter). Erfahrungsgemäß werden von den Nutzern in diesen Abteilen nicht nur typische Hausgeräte wie Tiefkühltruhen etc. aufgestellt, son- GRÜN-GELB-gekennzeichnete Leiter im »Schutztrennungsstromkreis« kann aber – vorausgesetzt er erfüllt die zuvor angeführte Anforderung ZS ² U0/Ia – als erdfreier Potentialausgleichsleiter genutzt werden. Streng formal nach den Anforderungen der Normen der Reihe DIN VDE 0100 beurteilt, darf der GRÜN-GELB-gekennzeichnete Leiter nicht ungenutzt in der NYM-Leitung verbleiben, wenn er dadurch zu einem sogenannten »fremden leitfähigen Teil« wird. Nach DIN VDE 0100 Teil 200 ist ein »fremdes leitfähiges Teil« ein leitfähiges Teil, das nicht zur elektrischen Anlage gehört, aber ein elektrisches Potential einschließlich des Erdpotentials einführen kann. Fremde leitfähige Teile dürfen aber nicht GRÜNGELB gekennzeichnet sein. Nach DIN VDE 0100 Teil 510:1997-01 muß die Zwei-Farben-Kombination GRÜN-GELB zur Kennzeichnung des Schutzleiters verwendet werden; sie darf für keinen anderen Leiter – und schon erst recht nicht für »fremde leitfähige Teile« – verwendet werden. Der Vollständigkeit wegen: Auch Potentialausgleichsleiter sind nach DIN VDE 0100 Teil 200:1998-06 Schutzleiter. Weitergehende Informationen zu dem Themenkomplex »Schutz durch Schutztrennung« enthält der Band 140 der VDE-Schriftenreihe – zu beziehen beim VDEVerlag, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin. H. Nienhaus dern über Mehrfachverteiler auch andere Verbrauchseinrichtungen von recht unterschiedlicher Qualität und Nutzung. Die Frage steht an, ob die relativ großflächigen Blechwände mit in den Potentialausgleich des Gebäudes einzubeziehen sind. Nach DIN VDE 0100 ergibt sich für Sonderfälle dieser Art keine eindeutige Antwort, was zwangsläufig wiederum zu Meinungsunterschieden zwischen den Eigentümern, Bauherrn, Verwaltung, Elektroinstallateur und Anlagenprüfern führt, insbesondere dann, wenn Nachforderungen an die Elektrofirma anstehen. Wenn eine leitfähige Standfläche in den Potentialausgleich de 22/99 – 1857 einzubeziehen ist, so trifft dies m. E. genauso für großflächige seitliche Metallflächen zu! Wenngleich für einen Spezialfall wie hier nach DIN VDE 0100 keine zwingende Notwendigkeit zu erkennen ist, so hat für mich – als Anlagenprüfer – jede (zusätzliche) Schutzmaßnahme – als Prophylaxe – zur Erzielung einer optimalen Sicherheit Priorität, zumal auch die Gefahr einer Spannungsverschleppung aus den elektrischen Anlagen der anderen Abteile gegeben ist. Man kann bei Fällen dieser Art »heute« verschiedene Meinungen mit entsprechender Argumentation vertreten. Wenn aber einmal ein Personenschaden auftreten sollte, so hat sicherlich der Staatsanwalt nur eine Meinung. Nicht nur für mich, sondern auch für die fachkundige Leserschaft wäre eine Stellungnahme aus »berufenen Munde« hilfreich. G.H., Bayern ANTWORT Aus Ihrer Anfrage entnehme ich, daß in dem Mehrfamilienhaus ein großer Kellerraum mit- tels Lochblechwänden in entsprechend kleine, den einzelnen Wohnungen zugeordnete Mieterkeller geteilt wird. Die Wände werden also untereinander verschraubt und an der gemauerten oder betonierten Wand befestigt. Eine Verbindung in andere Räume besteht somit nicht. Eine Spannung oder ein Potential kann also über die Metallkonstruktion nicht aus einem anderen Raum eingeführt werden. In DIN VDE 0100-200:1998-06 wird der Begriff »fremdes leitfähiges Teil« erläutert. Danach ist es ein Teil, das nicht zur elektrischen Anlage gehört, das jedoch ein elektrisches Potential einschließlich des Erdpotentials einführen kann. Eine Spannung oder ein Potential kann also nur von den im Raum installierten Betriebsmitteln her kommen. Das bedeutet, daß gewisse Anforderungen an die Elektro-Installation und die Betriebsmittel selbst gestellt werden müssen. Bei brennbaren Wänden müssen z. B. flammwidrige Bodenplatten zwischen Schalter/Steckdose und Wand eingebaut werden. Bei der Installation auf Lochblechwänden sollten Schaltgeräte und Steckdosen mit geschlos- Brummgeräusche an typgeprüften NiederspannungsSchaltgerätekombinationen DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) FRAGESTELLUNG Als ein mittelständisches Unternehmen im Raum Ulm beschäftigen wir uns seit über 25 Jahren mit dem Bau von Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen und Installationsverteiler-Systemen zur Energieverteilung mit einem Nennstrom von bis zu 5000 A. Für das Bauvorhaben eines Verwaltungszentrums wurde von uns eine 52feldrige Niederspannungs-Hauptverteilung mit einem Nennstrom von 4000 A gefertigt und geliefert. Es handelte sich bei dieser Anlage um eine typgeprüfte Schaltgerätekombi- 1858 – de 22/99 nation nach DIN VDE 0660 Teil 500, wie sie ursprünglich im LV ausgeschrieben wurde. Nach der Inbetriebnahme stellte der Betreiber schon bei einer Stromstärke von ca. 1000 A außergewöhnlich starke Brummgeräusche in der gesamten Anlage fest. Aufgrund dieser Tatsache bemängelte der Betreiber bei der späteren Abnahme den Gesamtaufbau und die Anordnung der Sammelschienen in der Schaltgerätekombination, da dies seiner Meinung nach die Ursache für diese Brummgeräusche war. Da es sich bei dieser Schaltgeräte-Kombination um typgeprüfte senem Boden eingesetzt werden, damit keine Spannung auf die Wände übertragen wird. Feuchtraum-Schalter und -Steckdosen entsprechen der Schutzart IP 44, sind an der Montageseite geschlossen und verhindern somit eine Spannungsverschleppung auf die Montagefläche. Genauso sollten auch die Leuchten beschaffen sein. Somit ist gewährleistet, daß bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Gefahr von den elektrischen Betriebsmitteln ausgeht. DIN VDE 0100 ist eine Errichternorm für elektrische Anlagen von Gebäuden, befaßt sich also nur mit der »Festinstallation«. Steckbare Mehrfachverteiler und steckerfertige Geräte allgemein, sind vom Laien eigenverantwortlich einsetzbar und fallen nicht unter die Errichternorm. Selbstverständlich können Sie in Ihrem eigenen Ermessen immer eine zusätzliche Schutzmaßnahme vorsehen. In dem vorliegenden Fall ist das Einbeziehen der Lochblechwände in den Potentialausgleich bei normgerechter Installation jedoch nicht erforderlich. G. Schimmelfennig Systemkomponenten handelte, konnten wir diese Meinung nicht teilen. Deshalb teilten wir unserem Kunden mit, daß unserer Meinung nach Oberschwingungen im Netz oder die sehr starke Häufung der im Doppelboden verlegten Zu- und Ableitungen die Ursache für diese Erscheinung wären. Es wurde nun vom Betreiber der Anlage eine Netzmessung veranlaßt, wobei hier nur eine Messung der Oberschwingungen in der Spannung durchgeführt wurde, welche auch nicht übermäßig hoch waren. Auf eine Messung der Oberschwingungen im Strom wurde hier vollkommen verzichtet und nur die Schlußfolgerung gezogen, daß eine Messung der Oberschwingung im Strom auch zu keinem anderen Ergebnis führen würde. Um die Ursache letztendlich in den Griff zu bekommen, wurde von unserem Unternehmen daraufhin ein unabhängiges akkreditiertes Prüfinstitut beauftragt, nochmals eine Netzanalyse und eine Prüfung an einem baugleichen Anlagen-Muster durchzuführen. Hierbei wurden durch den Gutachter, anders als bei der durch den Betreiber durchgeführten Netzmessung, sehr hohe Oberschwingungsanteile im Strom festgestellt, die zu einer sehr starken Belastung des Netzes führten. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde immer klarer, daß die Ursache für die Brummgeräusche dieser Anlage auf Oberschwingungen und Verunreinigungen des Netzes vor Ort zurückzuführen waren. Denn auch die Überprüfung der baugleichen Musteranlage im Prüffeld unter Nennbedingungen, daß heißt bei 4000 A Nennstrom, führte zu keiner negativen Aussage über den mechanischen Aufbau der Anlage bzw. über die Anordnung des Sammelschienensystems. Vor Ort war auch eine bauseitige Fremd-Kompensationsanlage vorhanden, von der noch stärkere Brummgeräusche ausgingen. Im Zusammenhang mit der Netzanalyse wurde durch den Gutachter eine falsche Dimensionierung und Verdrosselung dieser Kompensationsanlage bemängelt, durch welche die Oberschwingungen noch verstärkt wurden. Bei ausgeschalteter Kompensationsanlage und bei einer verhältnismäßig geringen Belastung von nur 30 % für die Schaltanlage waren die Geräusche, die durch die Schaltfelder erzeugt wurden, nicht unzulässig hoch. Vergleichsweise wurden im Prüffeld der Belastungsstrom bis auf den Nennstrom von 4000 A erhöht. Es zeigte sich, daß die Geräusche mit der Stromerhöhung zunahmen, jedoch nicht ungewöhnlich hohe Werte erreichten. Die Tatsache, daß beim Betrieb der Kompensationsanlage eine erhebliche Vergrößerung des Oberschwingungsgehalts im Strom auftritt, wurde als Mangel der Projektierung der Blindstromkompensationsfelder für die vorliegenden Netzkonfigurationen angesehen. Es wäre nun die Frage zu klären, inwieweit die einschlägige DIN-Norm hierüber eine Aussage trifft, wie hoch die Geräuschentwicklung an einer Schaltgerätekombination sein darf und inwieweit der Hersteller vom Betreiber oder ausführenden Planungsbüro über die zu erwartenden Oberschwingungswerte informiert werden muß. E.Sch. in Fa. L., Bayern ANTWORT Leider ist es dem Unterzeichner dieser Anwort nicht möglich in einer Ferndiagnose zu diesem Problem Stellung zu nehmen. Grundsätzlich gilt, daß bei allen Schaltanlagen, auch ohne Oberschwingungen, mit zunehmenden Strömen mehr oder weniger Brummgeräusche auftreten. Diese Brummgeräusche werden natürlich durch Oberschwingungen, wie in der Anfrage beschrieben, noch verstärkt. Es sollte jedoch nicht außer acht gelassen werden, daß bei hohen Nennströmen die Geräusche auch durch nicht ordnungsgemäß befestigte Bleche hervorgerufen werden können, bzw. daß zwei dicht nebeneinander liegende Bleche, z. B. zwei Seitenwände, entsprechende Geräusche hervorrufen können. Aber wie bereits erwähnt, kann hierzu keine definitive Aussage gemacht werden. Verringert werden können Probleme, die bei größeren Nennstrombereichen (mehrere tausend Ampere) auftreten, durch Verwendung nichtmagnetischer Werkstoffe. Eine entsprechende Forderung gibt es aber in DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500): 1994-04 nicht. Allenfalls aus Abschnitt 7.1.1 läßt sich indirekt eine solche Forderung ableiten, da dort gefordert wird, daß die verwendeten Werkstoffe den üblichen mechanischen, elektrischen und thermischen Beanspruchungen standhalten müssen. Zu den Fragen: In der für NiederspannungsSchaltgerätekombinationen relevanten Norm DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) gibt es bezüglich zulässiger Geräuschentwicklung keine Festlegungen, da in VDE-Bestimmungen in erster Linie Sicherheitsanforderungen enthalten sind. Lediglich für Arbeitsplätze gibt es allgemeine Aussagen zur zulässigen Geräuschentwicklung. Grenzwerte für Geräuschentwicklungen an Arbeitsplätzen können der Arbeitsstättenrichtlinie entnommen werden. Bezüglich der Oberschwingungen gilt, daß für Europa in DIN EN 50160:1995-10 auch hierzu entsprechende Grenzwerte festgelegt sind, d. h. in dieser Norm ist festgelegt, wie die Versorgungsspannung in der öffentlichen Stromversorgung aussehen darf, bzw. mit welcher Qualität der Versorgungsspannung der Hersteller einer Schaltgerätekombination rechnen muß und ggf. die Schaltgerätekombination dafür herstellen muß. Werden die darin enthaltenen Grenzwerte für die Stromversorgung der Schaltgerätekombination überschritten, bedarf es unbedingt einer Vereinbarung zwischen Hersteller und Betreiber. Allerdings können nicht beliebig abweichende Vereinbarungen getroffen werden, da z. B. nach dem EMV-Gesetz bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden dürfen. Anmerkung: Nach Meinung des Unterzeichners dieser Antwort dürfte es kaum möglich sein, eine Schaltgerätekombination herzustellen, die bei einer Versorgungsspannung funktioniert, wie sie in EN 50160 beschrieben ist. W. Hörmann Zur Beachtung! Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Berlin, erhältlich sind. Die Redaktion de 22/99 – 1859 Kabelverlegung im Erdreich DIN VDE 0100 Teil 520 FRAGESTELLUNG Bei Umbauarbeiten im Garten eines Kunden, legten wir ein Erdkabel (NYY 5 x 1,5 mm2) für Außensteckdosen. Das KAbel wurde in eine Tiefe von ca. 60 cm verlegt. Da der Boden stark verdichtet war, gab es große Probleme beim Aushub und die Arbeiten dauerten dementsprechend lange. Hierüber war der Kunde sehr ungehalten, da ihm Lanfschaftsgärtner gesagt hatten, sie würden das Kabel immer direkt unter der Grasnarbe verlegen, und es würden hierbei (Verständlicherweise) geringere Kosten entstehen. Wir wollten den Kunden aufklären, daß es Vorschriften gibt, in denen die Verlegetiefe vorgeschrieben ist. Um dies zu verdeutlichen, wollten wir die VDE-Vorschriften heranziehen. Nun mußten wir aber feststellen, daß in der neuen Fassung der DIN VDE 0100 Teil 520 (Gültigkeit ab 1.1.1996) keine Verlegetiefen mehr vorhanden (bzw. vorgeschrieben) ist. Die Verlegetiefe fanden wir nur in der alten DIN VDE 0100 Teil 520, gültig ab 1.11.1985. • Wo können wir Angaben über die Verlegetiefe erhalten? Oder ist es mittlerweile wirklich erlaubt, Kabel unter der Grasnarbe zu verlegen? • Wie ist die Aufteilung der Verantwortung, wenn wir ein Kabel anschließen, welches eine andere Firma verlegt hat, wenn von uns ein Prüfprotokoll erstellt worden ist? • Darf ein KAbel, von dem nicht bekannt ist, wie es verlegt ist, überhaupt durch eine Elektrofachkraft angeschlossen werden (Prüfprorokoll vorhanden). Ch.F., Niedersachsen ANTWORT Bei jeder Auftragsvergabe möchte der Auftraggeber möglichst dem kostengünstigsten Angebot den Zuschlag erteilen. Voraussetzung dabei aber ist, daß das kostengünstigste Angebot in seiner Leistung nicht gemindert ist. Im vorliegenden Fall würde – 1860 – de 22/99 unabhängig davon, daß ein Landschaftsgärtner solche Arbeiten in Eigenregie nicht durchführen darf – die Kostenreduzierung zu Lasten der Sicherheit gehen. Doch nun zum eigentlichen Problem. In der Tat gibt es in der aktuellen DIN VDE 0100520:1996-01 keine spezifizierten Aussagen mehr über das Verlegen von Kabeln in Erde. Diese Aussage ist wie so viele andere wichtige Aussagen für die tägliche Installationspraxis im Rahmen der Harmonisierungsarbeiten verlorengegangen. Mehr und mehr sind sich die Fachleute aber einig darüber, sich weiterhin an den alten Aussagen der DIN VDE 0100520:1985-11 zu orientieren. Es sind Bestrebungen im Gange, diese verlorengegangenen Aussagen wieder in das Normenwerk einzubringen. Im konkreten Fall bedeutet das Nichtvorhandensein konkreter Vorgaben in DIN VDE 0100-520 aber nicht, daß nun alles erlaubt ist, z. B. das Verlegen von Kabeln direkt unter der Grasnarbe. Die Devise »Alles was nicht direkt verboten ist, ist erlaubt«, gilt auch hier nicht. So macht die aktuelle DIN VDE 0100-520:1996-01 durchaus auch Aussagen zum Verlegen von Kabeln und Leitungen und deren Schutz vor mechanischer Beschädigung. Nach Abschnitt 522.6 müssen Kabel- und Leitungsanlagen – darunter fällt auch das einzeln verlegte Kabel im Erdreich gegen übermäßige mechanische Beanspruchungen geschützt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Beschädigungen können im vorliegenden Fall z. B. entstehen durch Schlag, Druck, Eindringen von spitzen oder scharfen Gegenständen in Mantel und Isolierung. Nur zur konkreten Umsetzung macht DIN VDE 0100520:1996-01 keine Aussage mehr. In Ermangelung konkreter Aussagen zu den erforderlichen Verlegetiefen, die eine mechanische Beschädigung ausschließen, ist nun der Fachmann gefordert, die Wahl der richtigen Ausführung zu treffen. Wie zuvor erwähnt, können hier die alten Vorgaben der DIN VDE 0100-520:1985-11 als Maßstab dienen. Danach sollen unmittelbar in Erde verlegte Kabel mindestens 0,6 m, unter Fahrbahnen von Straßen jedoch mindestens 0,8 m unter der Erdodberfläche verlegt werden. Diese Werte sind übrigens in der Fachliteratur bestätigt und von der Fachwelt anerkannt. Würde die Frage zur Aufteilung der Verantwortung lauten, ob ein defektes, von einer anderen Firma verlegtes Kabel durch die Elektrofachkraft angeschlossen werden darf, wird man dieses wegen des vorhandenen Mangels selbstverständlich verneinen. Nicht anders ist im vorliegenden Fall zu entscheiden. Erfolgt der Anschluß dennoch, trägt die Elektrofachkraft die Verantwortung dafür, denn auch hier liegt ein Mangel vor. Nur dieser Mangel ist mitunter im Nachhinein durch die anschließende Elektrofachkraft schwer zu erkennen. Die Antwort auf die letzte Frag ist damit eigentlich schon vorgegeben. Bei ordnungsgemäßer Verlegung lautet sie ja, bei nicht ordnungsgemäßer Verlegung (zu geringe Verlegetiefe) lautet sie nein. Ist die Art der Verlegung nicht bekannt, aber dennoch das Kabel angeschlossen. so liegen Risiko und Verantwortung bei der Elektrofachkraft. D. Vogt de-Spezials »PRAXISHILFEN 2« »PRAXISHILFEN 3« neu Die Sonderhefte enthalten jeweils ca. 160 interessante Praxisprobleme aus den »de«-Jahrgängen 1995 und 1996 bzw. 1997 und 1998 sowie zahlreiche bisher nicht veröffentlichte Problemfälle. Sie wurden in Themenbereiche gegliedert und gegebenenfalls mit später eingegangenen Zusatzinformationen ergänzt. Neben der fachthematischen Gliederung erleichtert ein detailliertes Stichwortverzeichnis das rasche Auffinden einer bestimmten Problemstellung, so daß in ähnlich gelagerten Fällen gleich eine passende Lösung zur Hand ist. Preis: Jeweils 29,- DM (für »de«-Abonnenten 25,- DM). Hüthig & Pflaum Verlag, PF 102869, 69018 Heidelberg. Tel.: 0 62 21/48 93 84, Fax: 0 62 21/48 94 43 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG Neue Märkte durch funkgesteuerte Hauskomfort-Systeme ANDREAS STÖCKLHUBER Betrachtet man die Entwicklung des Fotos: Vaillant Wohnungsbaus in Deutschland, so zeigt sich, daß künftig der Modernisierungsmarkt gegenüber dem Neubaugeschäft deutlich an Bedeutung zunehmen wird. Gebäudeautomatisierung ohne Leitungsverlegung mit funkgesteuerten Systemen bietet gute Chancen – es bedeutet Renovierung ohne Lärm und Schmutz. Komfort mit geringem Aufwand Hauskomfort-Systeme steuern die Heizkörper- und Fußbodenheizung, Jalousien und Rolladen, Innen- und Außenbeleuchtungen und separate Steckerschaltmodule. Darüber kann man weitere Geräte in das Funksystem mit einbeziehen, wie z. B. eine Kaffeemaschine. Abhängig vom Hersteller sind ältere Systeme nur für eine Steuerungsaufgabe wie z. B. die Lichtsteuerung ausgeDas Funksignal deckt legt und müssen bei anderen Nutauch nicht benachbarte einer zung oft grundleRäume eines Zweifami- gend modifiziert lienhauses zwischen oder sogar ausgeden einzelnen Etagen tauscht werden. Moderne Systeme decproblemlos ab. ken jedoch vollständig den ganzen Bereich der Steuerungsaufgaben ab. Im Mittelpunkt des modernen Hauskomfort-Systems »Vaitronic« von Vaillant steht eine Zentrale, an die je nach Anwendung die gewünschte Anzahl von Komponenten ohne zusätzlichen Aufwand angeschlossen werden kann. Die Neuinstallation oder der nachträgliche Einbau eines Hauskomfort-Systems ist in der Praxis mit geringem Aufwand möglich. Durch die Funksteuerung sind hier keine weiteren Anschlußkabel erforderlich. Die einzelnen Komponenten lassen sich an einer beliebigen Stelle montieren. Das Funksignal deckt auch nicht benachbarte Räume eines Zweifamilienhauses zwischen den einzelnen Etagen problemlos ab. Um zum Beispiel eine funkgesteuerte Heizungsregelung zu instalAndreas Stöcklhuber, Redaktion de 1862 – de 22/99 lieren, benötigt man eine Zentrale und die entsprechende Anzahl der gewünschten Heizkörperregler. Bei einer Neuinstallation ist die Preisdifferenz zwischen den funkgesteuerten und den normalen Heizkörperreglern sehr gering. Im Falle der Nachrüstung einer normalen Heizungsregelung könnten die alten Heizkörperregler auch nach und nach ausgetauscht werden. Der alte Heizkörperregler wird einfach abgeschraubt und der neue aufgesetzt. Der Einstieg in diese neue Technik wird von den Anbietern mit kostengünstigen Paketlösungen erleichtert. Je nach Wunsch und Anforderung kann diese Grundausrüstung dann nachträglich problemlos erweitert werden. Heizungssteuerung auf Knopfdruck Die neueste Gerätegeneration, wie z. B. das System »Vaitronic« von Vaillant, kann Heizungen, Bild 1: Die Zentrale des Systems »Vaitronic«: Von hier aus kann man auf alle Funktionen zugreifen Jalousien und Rolladen, Innen- und Außenbeleuchtungen und separate Steckerschaltmodule über eine einzige Zentrale (Bild 1) steuern. Für die unterschiedlichen Einstellungen hat man die Wahl zwischen den frei einstellbaren Programmen »Aufwachen«, »Gehen«, »Kommen«, »Abend«, »Party« und »Urlaub«. Jede der sechs Funktionen kann programmiert und individuell auf die Bedürfnisse des Nutzers eingestellt werden. Bei der Heizungssteuerung werden per Funksignal einzelne Heizkörperregler oder auch Etagenregler von Fußbodenheizungen gesteuert. Die unterschiedlichen Programmfunktionen steuern alle oder auch nur ausgewählte Heizkörper per Knopfdruck an der Zentrale. So senkt z. B. die Gehen-Funktion alle Heizkörper unabhängig von dem am Heizkörperregler eingestellten Wert auf eine bestimmte Temperatur ab. Bei erneutem Betreten des Hauses kann man per »Vaitronic« auf einen Blick Funkgesteuerte Hauskomfort-Systeme haben ein großes Einsatzgebiet, sind ohne großen Aufwand zu installieren und sehr leicht zu bedienen. Ob die Heizungs-, Licht- und Rolladensteuerung oder einzelne Schaltmodule bereits bei der Planung von neuen Installationen berücksichtigt oder später nachgerüstet werden, bedeutet keinen großen Unterschied. Durch den geringen Installationsaufwand (wegen der Funktechnik) empfiehlt sich der Einsatz dieser Systeme auch bei älteren Häusern und Wohnungen. Außerdem spart der Bewohner bei der Nutzung von Heizungs- und Lichtsteuerungen auch noch Zeit und Geld. Der Vorteil des Vaitronic-Systems ist der hohe Komfort: einmal auf die individuellen Wünsche eingestellt, läßt sich das gewünschte Programm einfach per Knopfdruck starten. Zusätzlich bietet das System eine hohe Effektivität bei der sinnvollen wirtschaftlichen Nutzung der Haustechnik, einen passiven Einbruchschutz und die problemlose Erweiterung der Anlage. Über die Zentrale kann man je nach Wunsch nur einzelne Regler oder auch das komplette System mit allen möglichen Komponenten per Funk steuern. G E B Ä UE LD EE KT TE CR HO NI NI KS T•A BL EL LA ETUI OC HN T U N G HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG Knopfdruck mit der KommenFunktion die entsprechenden Heizkörper gemeinsam wieder auf die gewünschte Temperatur hochregeln. Welche Heizkörper per Funk von der jeweiligen Programmfunktion gesteuert werden, ist frei wählbar. Die einmal gewählten Vorgaben kann man zu jeder Zeit manuell an den einzelnen Heizkörpern verändern. Um z. B. die Raumtemperatur im Wohnzimmer über den eingestellten Sollwert zu erhöhen, stellt man wie gewohnt an dem jeweiligen Heizkörperregler die gewünschte Temperatur ein. Mit dem nächsten automatischen Schaltzeitpunkt der Zentrale, wie z. B. der Nachtabsenkung, wird die Regelung wieder auf die im System eingestellten Werte korrigiert. Ein an dem jeweiligen Heizkörper installierter elektronischer Heizkostenverteiler meldet die Heizkosten an die Zentrale. Mit dem Vaitronic-System können bis 16 unterschiedliche Adressen für Heizkörperregler und 16 Adressen für Heizkostenverteiler per Funksignal angesprochen werden (Bild 2). Lichtsteuerung ist integriert Für das funkgesteuerte Schalten und Dimmen von Lichtquellen, wie z. B. Glühlampen und Halogenlampen, sind Lichtschaltmodule erforderlich. Damit lassen sich per Funksignal von der Zentrale aus 32 unterschiedliche Lampen ansteuern. Jedes Lichtschaltmodul kann bis zu einer Schaltleistung von 300 W auch mehrere Lampen gleichzeitig schalten. Die Lichtschaltmodule werden dabei in die vorhandene Elektroinstallation integriert. Die relativ kleinen und optisch unauffälligen Lichtschaltmodule können direkt über einer Abzweigdose montiert werden. Bei einem Funksignal aus der Zentrale wird über das Lichtschaltmodul die zugeordnete Lampe zu der eingestellten Zeit ein- bzw. ausgeschaltet oder gedimmt. Auch die Steuerung von Außenlampen und Gartenbeleuchtungen ist möglich. Die funkgesteuerte Lichtschaltung eignet sich sehr gut für Häuser und große Woh- Nachgefragt – Unterstützung für das Handwerk Die Redaktion »de« sprach mit Rainer Schackmann über die Marketingunterstützung von Vaillant für das Fachhandwerk. R. Schackmann ist Leiter der Geschäftseinheit Elektro- und Warmwassertechnik bei Vaillant. »de«: Herr Schackmann, können Sie uns das »Vaitronic«-System in kurzen Worten erläutern? Schackmann: Gerne. »Vaitronic« ist ein Hausautomationssystem auf Funkbasis, das Komfort, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in der Haustechnik steigert. Es ermöglicht die Steuerung von Heizkörpern, Licht, Rolläden und Markisen sowie weiterer elektrischer Verbraucher. »de«: Wo liegen die Haupteinsatzgebiete? Schackmann: Vaitronic ist vor allem für den Einsatz im privaten Wohnungsbau konzipiert. Hier bietet es Lösungen für alle Gewerke. »de«: Warum setzen Sie auf die Funktechnik und nicht auf eine Verdrahtungslösung? Schackmann: Betrachten Sie sich einmal die Entwicklung auf dem Neubausektor: Die Anzahl der Wohnungsbaufertigstellungen, also der Neubauten, geht zurück. Daher setzen wir vor allem auf den Renovierungsmarkt. Hier haben Sie bei drahtgebundenen Systemen immer einen hohen Aufwand für die nachträgliche Installation. Bei unserem Funksystem hingegen geht der Einbau schmutz- und lärmfrei vonstatten. Außerdem beobachten wir, daß der Endgebraucher speziell im Wohnungsbestand bereit ist, Geld für zusätzlichen Komfort zu investieren. Bei vielen Neubauten sitzt dem Bauherrn das Geld nicht ganz so locker. »de«: Warum investiert Vaillant in diesen Markt? Schackmann: Intelligente Technik gewinnt für den Verbraucher einen immer höheren Stellenwert. Wir sehen im Bereich Hauskomfort den Markt der Zukunft. Deshalb erweitern wir unser Produktangebot zusätzlich zu dem bisherigen Tätigkeitsfeld »Heizung und Warmwasserbereitung«. Außerdem ist dies für Vaillant passend zum 125jährigen Jubiläum ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft. »de«: Welchen Nutzen hat der Fachhandwerker dabei? Schackmann: Er kann bei frühem Eintritt in diesen neuen Markt an dem prognostizierten Marktwachstum teilhaben. Außerdem präsentiert sich der Handwerker dem Bauherrn als Berater für den gesamten Bereich der Haustechnik. Der Einstieg für den Kunden wird durch das System erleichtert. Der Bauherr kann sich zunächst für eine Basislösung zu einem attraktiven Einstiegspreis entscheiden. Als Folgegeschäft winken Aufträge durch die Erweiterung um zusätzliche Komponenten. Hierzu bieten wir unseren Kunden verschiedene Pakete an – für die Bereiche Komfort, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Neue Anwendungen, zum Beispiel der Bereich Sicherheitstechnik, werden künftig noch hinzukommen. »de«: Wie unterstützt Vaillant den Fachhandwerker dabei? Schackmann: Neben den bei Vaillant üblichen Leistungen wie Planungshilfen, Hotline, Schulung etc. werden wir den Handwerker vor allem beim Abverkauf der Produkte unterstützen. Dafür bieten wir ihm neben entsprechenden Endverbraucherprospekten umfangreiches Werbematerial an. Hierzu zählen unter anderem Paketangebote, Anzeigenvorlagen, Poster oder Mailing-Vorlagen. Ein Video zur Präsentation des Systems, Großflächenplakate und weitere Abverkaufshilfen befinden sich momentan in der Erstellung. »de«: Vielen Dank für das Gespräch. de 22/99 – 1863 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG oder Markisen wieder ein, um die Zerstörung durch den Wind zu vermeiden. Der Türkontakt verhindert das automatische Herunterfahren der Rollade, z. B. vor der Terrassentür, während die Tür geöffnet ist. Dies gewährleistet, daß durch die automatische Zeit- oder Helligkeitssteuerung nicht versehentlich eine Person, die sich im Garten aufhält, ausgesperrt wird. Weitere Geräte via Steckerschaltmodul Bild 2: Per Funk werden alle Elemente angesteuert: Heizungsregler, Beleuchtung, Jalousien/Rolläden sowie nahezu beliebige Elektrogeräte über Steckerschaltmodule nungen. Beim Verlassen des Gebäudes kann man per Knopfdruck einfach alle Lampen gesammelt abschalten oder beim Betreten die gewünschten Lampen gleichzeitig wieder einschalten. Mit dem Einschalten der Lampen ist auf Wunsch auch ein gleichzeitiges Dimmen möglich, oder auch ein zusätzliches Einschalten der Garten- oder Außenbeleuchtung. Natürlich kann man die Lampen auch weiterhin wie gewohnt über die vor Ort installierten Lichttaster ein- und ausschalten – unabhängig von der Zentrale. Sicherheitsfunktionen Während der Urlaubszeit kann man das zeitgesteuerte Ein-/Ausschalten der Lampen auch dazu nutzen, um das Haus von außen bewohnt erscheinen zu lassen. Diese passive Sicherheit wird durch die Möglichkeit der automatischen Jalousie- und Rolladensteuerung noch unterstützt. Mit entsprechenden Schaltmodulen können die Elektromotoren der Außenrollade oder die Neigung von Lamellen gesteuert werden. Durch die frei wählbare Einstellung der einzelnen Schaltzeitpunkte der Zentrale wirkt das Gebäude bewohnt und weckt nicht die Aufmerksamkeit von Einbrechern. Das neue Vaitronic-System ermöglicht die Ansteuerung von 32 Schaltmodulen für die Jalousieund Rolladensteuerung. Ein Helligkeitssensor ergänzt diese Steuerung sehr gut. Bei Erreichen einer einstellbaren Hell-/Dunkelschwelle 1864 – de 22/99 Zusätzlich zu der Heizungs-, Licht und Rolladensteuerung lassen sich über einzelne Steckerschaltmodule auch andere Geräte in die Funksteuerung des Vaitronic-Systems einbeziehen. Die kleinen Schaltmodule werden wie ein Gerätestecker in die 230-V-Steckdose und das zu schaltende Gerät dann in die integrierte Steckdose des Schaltmoduls eingesteckt. Beispiele für Anwendungen der Steckerschaltmodule sind eine Kaffeemaschine, ein Radio oder die Aquarienbeleuchtung. Bis zu einer Schaltleistung von 2 kW kann man alle Geräte an das Stecker- sendet der Sensor ein Funksignal zur Zentrale, die anschließend das entsprechende Schaltmodul zum Auf- oder Zufahren der Rollladen/Jalousien ansteuert. Der Vorteil dieser helligkeitsabhängigen Steuerung zeigt sich gerade in den warmen Sommermonaten. Auch wenn ein Tag morgens nicht sonnig beginnt und man deswegen die Rolladen nicht geschlossen hat, so werden bei zunehmender Sonneneinstrahlung automatisch die elektrischen Außenrolladen, z. B. an den schrägen Dachfenstern, separat im Schlafzimmer oder an allen Fenstern und Türen teilweise oder vollständig heruntergefahren. Dies ver- Bild 3: Broschüren für den Handwerker und zur Verteilung an den hindert einerseits Endverbraucher – unter dem Kennwort »de« kostenlos unter Fax die starke Auf- (0 21 91) 18-7 35 51 wärmung der Räume während der Sonneneinstrahschaltmodul anschließen, die einen lung. Andererseits erhalten Hauseigenen Netzstecker haben. tiere und Zimmerpflanzen bei normaler Helligkeit noch das erInformationspaket für Fachforderliche Licht, das bei ganztähandwerker gig abgedunkelten Räumen fehlen würde. Für den Fachhandwerker hält Optional kann man einen WindVaillant ein umfangreiches Inforsensor und einen Türkontakt an mationspaket bereit (Bild 3). das Schaltmodul für die Rolladen»de«-Leser können es kostenlos und Jalousiensteuerung anschlieabrufen unter Fax (0 21 91) 18ßen. Bei einer zu großen Windlast 7 35 51. fahren Außenrolladen, Jalousien k GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG Dezentrales Lüften und Heizen mit Strom praxisbewährt OLAF STRUBELT Seit dem Frühjahr 1998 sind die Systeme »AirCom« und »AirCom plus« von Olsberg auf dem Markt. Wer sich frühzeitig für das dezentrale Lüften bzw. Lüften und Heizen mit Wärmerückgewinnung entschieden hat, konnte also schon mehr als ein Jahr Erfahrungen mit diesen innovativen Systemlösungen sammeln. Bei Wohnräume. Hierdurch bleibt die Raumluft jederzeit frisch und angenehm, während die Bildung von Mikroorganismen wie z. B. Milben und Schimmelpilzen unterdrückt wird. Dies ist gerade in Niedrigenergiehäusern ein entscheidender Punkt, da durch luftdichte Gebäudeausführung nach Überzeugung führender Allergieforscher zugleich ein »Paradies für Schadstoffe« entstehen kann. Bereits jetzt weisen 40 % aller Wohnungen in den alten Bundesländern einer Reihe von Bauherren und Modernisierern – so ein erstes Zwischenfazit – erfüllt diese Technologie die in sie gesetzten hohen Erwartungen an Wohnkomfort und Energie- Von der zur Zeit noch als Referentenentwurf heiß diskutierten Energieeinsparverordnung (EnEV) 2000 erwarten viele Branchenkenner einen deutlichen Aufschwung für strombasierte Heizsysteme. Gute Chancen werden dabei vor allem den Lösungen prognostiziert, die zugleich • eine permanente Be- und Entlüftung (der dann zur Vermeidung von Wärmeverlusten nahezu luftdicht gebauDie neue Energie- ten Gebäude) ersparverordnung bietet möglichen sowie • mittels effizienter Elektroinstallateuren Wärmerückgewinnicht nur im Aus- nung die Wärmetauschgeschäft verluste auf ein Mireduzieren. Chancen, sondern auch nimum Dies bedeutet für im Neubaubereich. den Elektroinstallateur, der mit Elektrowärme in den vergangenen Jahren praktisch nur noch im Austauschgeschäft zum Zuge kam, völlig neue Marktperspektiven auch und gerade im Neubaubereich. Voraussetzung ist jedoch, daß Systemlösungen zur Verfügung stehen, die nicht nur von ihrer technischen Konzeption her alle Anforderungen an das energiesparende Lüften und Heizen erfüllen, sondern dies auch schon im praktischen Einsatz bestätigt haben. Olaf Strubelt, Techno Press, Wuppertal 1866 – de 22/99 Fotos: Olsberg einsparung. Bild 1: Für diese Doppelhaushälfte mit 139 m2 Wohnfläche betragen die Stromkosten für die elektrische Heizung nur 700 DM Vor diesem Hintergrund hatten innovative Hersteller bereits frühzeitig auf die Ankündigung der neuen Verordnung reagiert. In dieser werden die bisherige Wärmeschutzverordnung und die Heizungsanlagenverordnung zusammengefaßt und die derzeitigen Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz noch einmal um ca. 30 % verschärft. Zukunftsweisende Systemlösungen im Vorgriff auf die EnEV 2000 Bereits zur Domotechnica 1997 hatte beispielsweise die Olsberg Hermann Everken GmbH den Elektro-Lüftungswärmespeicher »AirCom plus« und das Lüftungsgerät »AirCom« präsentiert. Damit lassen sich alle Anforderungen des Niedrigenergiehauses platzsparend und wirtschaftlich erfüllen. Bei beiden Geräten sorgt der Lüftungsteil für kontinuierliche, zugfreie Be- und Entlüftung der Bild 2: Die Geräte »AirCom Plus« fügen sich harmonisch in das Ambiente ein Feuchteschäden auf. Manche Fachleute sprechen deshalb etwas sarkastisch vom Schimmelpilz als der weitverbreitetsten deutschen Zimmerpflanze. Hier schafft die dezentrale, automatische Lüftung Abhilfe und wirkt zugleich gegen eine ungesunde Konzentration von Schadstoffen, die z. B. aus Möbeln, Teppichen, Farben und Reinigungsmitteln ausdampfen. Dem Allergiemief keine Chance Zugleich reduzieren sich Lüftungswärmeverluste auf ein Minimum, indem ein integrierter Kreuzstromwärmetauscher aus der Abluft bis zu 70 % Wärme zurückgewinnt und an die Zuluft überträgt. Die Lüftungswärmespeicher sind mit Anschlußleistungen von 0,8…2,4 kW bedarfsgerecht dimensionierbar und stehen für einige Versorgungsgebiete auf Wunsch auch für die kostensparende Tagladung zur Verfügung. Beim »AirCom«Lüftungsgerät erfolgt die Nacherwärmung durch eine zuschaltbare Zusatzheizung mit 200 W. Zum schnellen Aufheizen des Raums steht eine ElektroSchnellheizung mit 1 800 W zur Verfügung. Praxistest bestanden Seit dem Start der Serienfertigung haben die neuen Olsberg-Systeme bereits in mehreren hundert Neubauund Modernisierungsprojekten den Beweis ihrer Praxistauglichkeit erbracht. Dabei haben sich nicht nur Elektroinstallateure im »Selbstversuch« von den Vorteilen überzeugen können, sondern auch energiebewußte Bauherren, die in ihren hochwärmegedämmten Häusern auf möglichst sparsame Weise für angenehme Luftqualität sorgen wollten. de 22/99 – 1867 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG ten in Wohnräumen und Küche sowie einem »AirCom« im Ankleidezimmer bei konsequentem Verzicht auf die Fensterlüftung: »Ich habe ja anfangs nicht geglaubt, daß man die Fenster nicht mehr öffnen muß. Aber es stimmt tatsächlich. Selbst wenn geraucht wurde, sind die Räume morgens frisch. Die Nachbarn haben sogar schon gefragt, ob wir denn nie die Fenster öffnen müssen«, so das Fazit der Dame des Hauses. Komforteinbußen durch die Lüftungsgeräusche habe es dabei nicht gegeben. Selbst nachts im Kinderzimmer habe man die sehr leisen Geräte ohne Probleme betreiben können. Bild 3: In seinem 1997 neu ausgebauten Dachgeschoß setzte Elektromeister Mario Gail aus Münstermainfeld für Elektro-Lüftungswärmespeicher von Olsberg Interessanter Nebeneffekt: Selbst in nach der noch geltenden Wärmeschutzverordnung (WSVO) von 1995 gedämmten Wohneinheiten wirken sich die Systemvorteile positiv aus. So kam beispielsweise Familie Drees aus der sauerländischen Stadt Arnsberg im ersten Jahr nach dem Bezug ihrer nach der WSVO 1995 gedämmten, 139 m2 Wohnfläche umfassenden Doppelhaushälfte (Bild 1) bei einem Gesamtheizstromverbrauch von 5 680 kWh mit weniger als 700 DM Stromkosten aus. Dabei hatten sie sich ursprünglich vor allem wegen der gewünschten Reduzierung von Staub-, Pollen- und Lärmbelästigung für dieLüftungs- und Heizsysteme aus dem nahen Olsberg entschieden (Bild 2). Neubau: »Trockenwohnen« ohne Energieverschwendung In diesem Beispiel war zudem ein aufschlußreicher Systemvergleich möglich, da sich die Nachbarn in der zeitgleich bezogenen anderen Doppelhaushälfte für eine konventionelle Zentralheizung entschieden hatten. Bei diesen Pollenallergiker atmen auf Der Wunsch nach Reduzierung der Pollenbelastung war auch für Mario Gail aus Münstermaifeld nahe Koblenz der entscheidende Grund, beim Ausbau des Dachgeschosses bereits 1997 – noch vor der breiten Markteinführung – auf die neue Olsberg-Technologie zu setzen, anstatt die neuen Wohnräume an die im Haus vorhandene Blockspeicherheizung an- Beispiele als »PraxisReports« kostenlos abrufen Einige konkrete Beispiele realisierter Neubau- und Sanierungsprojekte mit »AirCom« und »AirCom plus« schildert die Olsberg Hermann Everken GmbH jetzt auch in einer neuen Schriftenreihe »Praxis-Report«. Die jeweils 4seitigen Reports eignen sich gut als Argumentationshilfe beim Bauherrn. Sie sind kostenlos erhältlich bei: Olsberg Hermann Everken GmbH, Hüttenstraße 38, 5993 Olsberg, Tel. (02962) 8 05-0, Fax -180, Internet www.olsberg.com 1868 – de 22/99 Bild 4: Aufgrund der Elektro-Lüftungswärmespeicher gingen die Beschwerden des allergiegeplagten Mario Gail deutlich zurück habe sich den ganzen Winter über die Baufeuchte, die noch in den Wänden steckte, an den Fenstern niedergeschlagen, während diese Probleme in der eigenen Hälfte überhaupt nicht aufgetreten seien, zeigt sich Familie Drees zufrieden. Ihr Erfolgsrezept: Heizungsund Lüftungsbetrieb mit insgesamt sechs »AirCom-plus«-Gerä- zuschließen (Bild 3). Denn der Elektroinstallateur litt als Allergiker sehr unter der in seinem ländlichen Wohnumfeld besonders hohen Pollenbelastung und war daher froh über ein System, das ohne Fensterlüftung auskommt (Bild 4). Mit vier »AirCom-plus«-Geräten und einem Flachspeicher »Profil« – ebenfalls aus dem Hau- G E B Ä UE LD EE KT TE CR HO NI NI KS T•A BL EL LA ETUI OC HN T U N G HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG Bild 5: Für sein mit »AirCom« und »AirCom plus« ausgerüstetes Niedrigenergiehaus in Fürstenwalde erhält Michael Kaiser acht Jahre lang eine »Öko-Zulage« vom Land Brandenburg se Olsberg – heizt er nun die 90 m2 große, nach WSVO 1995 gedämmte Dachgeschoßwohnung energiesparend und komfortabel. Dabei kommt er aufgrund des Lüftungsteils mit Wärmerückgewinnung in seiner Wohnung kaum noch mit Staub und Pollen in Berührung. Gails gute Erfahrungen kommen ihm und seinem Vater jetzt auch in der Beratung interessierter Kunden zugute, denen sie diese zukunftsweisende Technologie jederzeit guten Gewissens empfehlen können. Spezielle Förderprogramme Je nach Wohnort liefern darüber hinaus spezielle Förderprogramm z. B. der Länder weitere gute Gründe für Systeme wie »AirCom« und »AirCom plus«. So erhält Michael Kaiser aus Fürstenwalde acht Jahre lang eine »Öko-Zulage« vom Land Brandenburg (Bild 5). Sie beträgt 2 % der Anschaffungskosten für die Olsberg-Lüftungswärmespeicher in seinem 1998 fertiggestellten Niedrigenergiehaus. In diesem Bundesland wird ein solches Heiz- und Lüftungssystem als »energiesparende Maßnahme« anerkannt. den hat, sind ihre wesentlichen Elemente in dem vorgelegten Referentenentwurf klar zu erkennen. Elektrohandel und -handwerk können sehr zuversichtlich sein, mit Systemen wie »AirCom« und »AirCom plus« interessante – in der Vergangenheit schon verloren geglaubte – Marktsegmente jenseits des Austauschgeschäftes neu zu erschließen. Dabei gilt es, die Gunst der Stunde frühzeitig zu nutzen. Denn Rückenwind erhält die Elektrobranche derzeit zusätzlich von dem Preisverfall auf dem liberalisierten Strommarkt, durch den sich auch die Elektrowärme allein schon vielfach erheblich günstiger als vorher darstellt. k Fazit Unter dem Strich können sich also die bisherigen Erfahrungen mit den dezentralen Elektro-Lüftungswärmespeichern und -Lüftungsgeräten sehen lassen. Auch wenn die EnEV 2000 noch einige politische Hürden zu überwin- de 22/99 – 1869 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG Zugfreie Industrie-Klimaanlage mit »Reißverschluß« Um die Qualität von Komponenten und Halbzeugen abzusichern, werden immer mehr Produktions- und Fertigungsräume klimatisiert. Dabei sind leicht zu installierende, flexibel veränderbare Systeme gefragt. In einem süddeutschen Betrieb für hochpräzise Kunststoffteile ging kürzlich eine Klimaanlage in Betrieb, die überwiegend aus luftdurchlässigen Durch ein Schnellmontagesystem und Reißverschluß-Verbindungen läßt sich das zugfrei arbeitende Textilluftsystem in kurzer Zeit den aktuellen Belangen des Betriebes anpassen. Während Architekten und Bauherren immer wieder versuchen, in Büroneubauten ganz ohne Klimaanlagen auszukommen, entdeckt die Industrie mehr und mehr die Vorzüge klimatisierter Räume. Meist geht es dabei weniger um komfortable Temperaturen für die Mitarbeiter, sondern um die Qualitätsabsicherung von Maschinen und Fertigungsprozessen (Bild 1). Auch bei der PKT, PräzisionsKunststoff-Teile GmbH in Tiefenbronn bei Stuttgart, wollte man sichergehen und stattete den Werkzeugbau, bestehend aus Erodierzentrum, Arbeitsvorbereitung, Schleiferei, Montage und Meisterbüro, nachträglich mit einer Klimaanlage aus. Die Vorgabe bestand darin, konstante Temperaturverhältnisse in allen Räumen zu schaffen, um die Maßgenauigkeit der hochpräzisen Kunststoffkleinteile zu verbessern. Foto: KE-Fibertec/Grieser & Koch Trevira-Luftschläuchen besteht. der verbunden. Sind sie verschmutzt, nimmt man sie einfach ab und reinigt sie in einer Waschmaschine. Das vom dänischen Hersteller KE-Fibertec, Vejen, entwickelte Luftverteilsystem erlaubt nicht nur eine Die klimatisierte zugfreie Klimatisie- Luft wird über Texrung von industriellen tilschläuche in den Fertigungsstätten, sondern auch von Re- Raum abgegeben. staurants, Sportstätten und Büroräumen. So wird beispielsweise das Meisterbüro der PKT über einen platzsparenden, halbrunden Textilschlauch Bild 1: Luftverteilung nach dem Quelluftprinzip: Zusätzliche schräg nach oben gerichtete Düsen sorgen für eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Raum Klima aus dem Schlauch Frank Schlittenhardt von der Kältebaufirma Dietz GmbH, Keltem-Ellmendingen, entwickelte für seinen Kunden ein maßgeschneidertes Konzept aus flexibel einsetzbaren Systemkomponenten, die nicht nur schnell aufgebaut, sondern ebenso kurzfristig demontiert und an anderer Stelle wieder installiert werden können. Das von ihm entworfene Klimatisierungskonzept basiert auf Umluftkühlern, an die semipermeable Textilschläuche mit 1870 – de 22/99 Bild 2: Wegen der geringen Deckenhöhe wurde im Meisterbüro ein Halbrundschlauch montiert zusätzlichen Luftdüsen über ein Schnellmontagesystem angeschlossen werden. Die aus hochwertigen Trevirafasern bestehenden Luftverteilschläuche werden durch Reißverschlüsse miteinan- klimatisiert (Bild 2), wie er auch im Komfortbereich eingesetzt wird. Den Vertrieb des textilen Lüftungssystems in Deutschland hat Grieser & Koch, Esslingen, übernommen. k G E B Ä UE LD EE KT TE CR HO NI NI KS T•A BL EL LA ETUI OC HN T U N G HEIZUNG/KLIMA/LÜFTUNG Auswerteeinheit für Wetterdaten Die Auswerteeinheit PS8 A der Firma Elsner Elektronik GmbH bildet mit der dazugehörigen Wetterstation und dem Innentemperaturfühler ein Komplettsystem zur Erfassung, Verar- Foto: Elsner beitung und Weiterleitung von Wetterdaten. Wetterstation für viele verschiedene Bussysteme Alle Sensoren für Sonne Ost, Süd und West, Außentemperatur, Wind, Regen und Dämmerung sind in einer Wetterstation eingebaut und im Lieferumfang enthalten. Einsatzgebiete Typische Einsatzgebiete sind die Automatisierung der Lüftung und Beschattung von Gebäuden, in denen SPS oder Relaissteuerungen eingesetzt werden. Das System eignet sich gut als intelligente Sensor-und Bedieneinheit für die meisten am Markt befindlichen Bussysteme. Zur Visualisierung und Programmierung benötigt man bei der Auswerteeinheit PS8 A keine Zusatzmodule. Der Vorteil: Bestell- und Planungsaufwand minimiert sich, bei Erweiterungen oder Ändereungen stehen alle relevanten Sensoren zur Verfügung. Der Aufbau Die Wetterstation arbeitet mit einem eigenen Mikrokontroller und überträgt die gemessenen Daten seriell zur Auswerteeinheit. Hierdurch ist nur eine 3adrige Verbindungsleitung (DC 24 V) von der Wetterstation zur Auswerteeinheit notwendig. menschlichen Auge entspricht. Dies gewährleistet, daß ein hoher Rotanteil des Tageslichts bei Dämmerung oder am Morgen nicht zu Fehlmessungen führt. Windmessung Die elektronische Windmessung ist mit einem Hybridbaustein aufgebaut, welcher nahezu verschleißfrei und geräuschlos arbeitet. Selbst bei starken Luftverwirbelungen, welche zum Beispiel an Gebäudeecken entstehen können, liefert die Messung genaue und zuverlässige Ergebnisse. Die Grenzwerte der PS8 A lassen sich über eine Tastatur einstellen. Jedem Relais kann man unabhängig voneinander beliebige Sensorwerte als Schließbefehle zuordnen. Dies ergibt eine Vielzahl von Kombinationen mit Sonne, Dämmerung, Temperatur, Wind und Uhrzeit. Ein entsprechend breites Anwendungsgebiet wird durch die Auswerteeinheit PS8A abgedeckt. Als Ausgänge stehen acht Relais zur Verfügung, welche potentialfrei mit einem gemeinsamen Anschluß an die Klemmen geführt sind. (AS) Regensensor Der Regensensor verfügt durch ein sehr schonendes Meßverfahren über eine sehr lange Lebensdauer. Um Fehlmeldungen zu vermeiden, sind die Abstände der vergoldeten Leiterbahnen so gewählt, daß auch sehr kleine Regentropfen sicher erkannt werden. Bei Temperaturen unter 10 °C oder Niederschlag schaltet sich die Heizung des Regenmelders automatisch zu. Es werden Fehlmeldungen durch Nebel oder Tau verhindert und die Heizung nur dann eingeschaltet, wenn dies auch nötig ist. Ein zusätzlicher Heiztransformator ist nicht erforderlich. Sonnenfühler Die drei Sonnenfühler sind mit präzise messenden Fotozellen aufgebaut. Normalerweise haben Halbleiter bei der Farbe Rot (800 nm) die maximale Empfindlichkeit. Ein Filter verändert diese nach Grün (550 nm), was dem de 22/99 – 1873 ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ Schutz bei Überstrom in elektrischen Anlagen (IVa) Schutz bei Kurzschluß HEINZ NIENHAUS, DIETER VOGT In den ersten beiden Teilen dieses – in vier Teile gegliederten – Fachbeitrags wurde ausführlich auf die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen eingegangen; ebenso wurden die Überstrom-Schutzeinrichtungen behandelt. Der Errichter von Starkstromanlagen hat nach DIN VDE 0100-430 dafür Sorge zu tragen, daß der Leiterquerschnitt an keiner Stelle und zu keinem Zeitpunkt über die zulässige Betriebstemperatur erwärmt wird. Diese Erwärmung kann infolge betriebsmäßiger Überlast oder eines Kurzschlusses auftreten. Deshalb wurde im dritten Teil dieses Beitrags sehr ausführlich auf den Schutz bei Überlast eingegangen. Der folgende Teil IV – in diesem Heft mit Teil IVa be- unmittelbar und gänzlich zerstört wird. Wärme ist also ein sehr wesentlicher Faktor für die Lebensdauer der Leiterisolierung; er kann sie sehr maßgeblich beeinflussen. Schon bei einem kurzfristigen Stromstoß nimmt die Isolierhülle des Leiters, primär die den Leiter unmittelbar umgebende sogenannte Aderisolierung, an der Berührungsstelle mit dem Leiter annähernd die Temperatur des Leiters an. Die direkt am Leiter anliegende Schicht der Isolierung wird elastisch, unter Umständen sogar zähflüssig. Bei gleichzeitiger mechanischer Beanspruchung (Stromkräfte, Biegespannungen, Druck von außen durch Schellen oder unmittelbar benachbarte Leiter) ist nicht auszuschließen, daß sich der Leiter innerhalb der Isolierung verlagert. Das wiederum kann zu einer Schwächung der Wandstärke der ginnend – behandelt speziell den Themenkomplex »Kurz- Bild 39: Auswirkung des Kurzschlußstroms bei gleichzeitiger mechanischer Belastung durch Schelle; links: vor Belastung, rechts: nach Belastung schlußschutz«. Es wird aufgezeigt, welche speziellen Anforderungen hinsichtlich des Schutzes bei Kurzschluß nach DIN VDE 0100-430 erfüllt werden müssen. Allgemeines Kurzschlüsse können – anders als gelegentliche Überlastungen – Ströme verursachen, die die Dauerstrombelastbarkeit von Leitungen um Zehnerpotenzen überschreiten. Schon heute werden in Wohn- und Bürogebäuden Kurzschlußströme bis zu 25 kA registriert; in industriellen Anlagen werden im Extremfall sogar Werte von mehr als 100 kA erreicht. Durch den Bau immer leistungsstärkerer Verteilungsnetze und die zunehmende Vermaschung der Netze ist zukünftig mit noch größeren Kurzschlußströmen zu rechnen. In Freileitungsnetzen sind Kurzschlußströme in der Regel niedriger als in Kabelnetzen. Ein Grund hierfür ist der größere Leiterabstand bei den Freileitungen. Die hieraus resultierenden zuDipl.-Ing. H. Nienhaus und Dipl.-Ing. D. Vogt sind Mitarbeiter der RWE Energie AG, Essen 1874 – de 22/99 Bild 40: Auswirkung der Kurzzeitbelastung auf Kabel NYY 4 · 185 mm2; links: unbelastet, rechts: belastet mit ca. 21 kA / 1,1 s / Endtemperatur 174 °C sätzlichen induktiven Widerstände können die Gesamtimpedanz im kurzgeschlossenen Stromkreis erheblich vergrößern und damit den Kurzschlußstrom begrenzen. Selbst ein kurzfristiges Überschreiten der maximal zulässigen Grenztemperatur der Leiterisolation kann bereits eine Schädigung der Isolation bewirken. Dabei wird die Spannungs- und Zugfestigkeit, wie auch die Flexibilität und chemische Beständigkeit der Leitung gemindert. Bei erheblichem Überschreiten der Grenztemperatur muß davon ausgegangen werden, daß die Isolation Isolierung führen (Bilder 39 und 40). An der Kurzschlußstelle kommt es in vielen Fällen zur Ausbildung eines Lichtbogens, der – wenn er nicht rechtzeitig abgeschaltet wird – auch bei kleinen Strömen einen Brand verursachen kann. Im Gegensatz zur Überlastung findet im Kurzschlußfall die Wärmezufuhr sehr schnell statt, im allgemeinen in Bruchteilen von Sekunden, so daß die Wärmeabfuhr nach außen vernachlässigbar ist. Es werden keine nennenswerten Wärmemengen an die Isolierung abgegeben. Für die Tem- ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ peraturerhöhung der Isolierung ist deshalb so gut wie ausschließlich das Wärmespeichervermögen der Leiter maßgebend. Geht man davon aus, daß die gesamte Stromwärme im Leiter selbst gespeichert wird, errechnet sich die Zeit, in der bei einem bestimmten Kurzschlußstrom die zulässige Kurzschlußtemperatur der Isolierung erreicht wird und innerhalb derer die Schutzeinrichtung den Kurzschlußstrom unterbrechen muß, nach der Formel: © – ©i S2 (B + 20°C) t= ·ln 1+ c · 2 B + ©i ρ20 I ( ) Darin bedeuten: t zulässige Ausschaltzeit im Kurzschlußfall in s Qc volumetrische Wärmekapazität des Leiterwerkstoffs in J/°C mm3 (Tabelle 9) B Reziprokwert des Temperaturkoeffizienten des spezifischen Widerstands bei 0 °C für den Leiterwerkstoff in °C (Tabelle 9) ρ20 spezifischer Widerstand des Leiterwerkstoffs bei 20 °C in ½ mm (Tabelle 9) ©e Endtemperatur des Leiters in °C (zulässige Grenztemperatur) ©i Anfangstemperatur des Leiters in °C S Leiterquerschnitt in mm2 I Effektivwert des Stromes bei vollkommenem Kurzschluß in A Für die Berechnung der Schutzeinrichtungen bei Kurzschluß ist als Anfangstemperatur die zulässige Betriebstemperatur und als Endtemperatur die zulässige Kurzschlußtemperatur der Leiterisolierung in die Formel einzusetzen. In DIN VDE 0100-430, Unterabschnitt 6.3.2.1, wird die zuvor beschriebene Formel wie folgt vereinfacht als Näherungsformel wiedergegeben: æ Sö t = çk × ÷ è Iø 2 Der Materialkoeffizient k (gelegentlich auch als Materialbeiwert k bezeichnet) errechnet sich nach folgender Gleichung: Bild 41: Maximaler Kurzschlußstrom und maximale Kurzschlußdauer von Kupferleitern mit PVC-Isolierung in Abhängigkeit vom Leiterquerschnitt Die Höhe der zulässigen Kurzschlußtemperatur (Endtemperatur ©e des Leiters) und auch der Materialkoeffizient k für das jeweils zur Anwendung kommende Isoliermaterial ist abhängig von der Zeit, in der die zulässige Betriebstemperatur überschritten wird. Für Kurzschlüsse bis zu 5 s Dau- ρ20 in ½mm Leiterwerkstoff B in °C Qc in J/°C mm3 Kupfer 234,5 3,45 · 10-3 17,241 · 10-6 Aluminium 228 2,5 · 10-3 28,264 · 10-6 Blei 230 1,45 · 10-3 214 · 10-6 Stahl 202 3,8 · 10-3 138 · 10-6 Tabelle 9: Werte für Leiterwerkstoffe [Werte entsprechen DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540):1991-11, Anhang A, Tabelle A.1] er gelten folgende zulässige Kurzschlußtemperaturen (Endtemperatur ©e des Leiters): – 160 °C bei einer Isolierung aus Polyvinylchlorid (PVC), – 200 °C bei einer Isolierung aus Gummi (NR, SR), – 220 °C bei einer Isolierung aus Butyl-Kautschuk (IIK), – 250 °C bei einer Isolierung aus vernetztem Polyethylen (VPE), – 250 °C bei einer Isolierung aus Ethylen-Propylen-Kautschuk (EPR). Bei den zuvor angeführten Temperaturen ist davon auszugehen, daß die Isolierung nicht wesentlich altert, wenn die Kurzschlußzeit 5 s nicht überschreitet. Für ein vorgegebenes Leitermaterial, z. B. Kupfer, läßt sich für verschiedene Leiterquerschnitte auf der Basis der Näherungsformel de 22/99 – 1875 ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ Bild 42: Bestimmen des Überstromschutzes von Leitungen durch Vergleich der Zeit/Strom-Kennlinien Bild 43: Auslösecharakteristiken von LS-Schaltern mit 16 A Nennstrom in DIN VDE 0100-430 angegebenen Näherungsformel 2 æ Sö t = çk × ÷ è Iø rechnen, vorausgesetzt, die Werte für die k-Faktoren der verschiedenen Leiter und Leiterisolationen sind bekannt. Für die Mehrzahl aller Fälle der Praxis reichen die im folgenden aufgeführten k-Werte sicherlich aus: – 115 A Ãs/mm2 für PVC-isolierte Kupferleiter, – 76 A Ãs/mm2 für PVC-isolierte Aluminiumleiter, – 141 A Ãs/mm2 für gummiisolierte Kupferleiter, – 115 A Ãs/mm2 für Weichlotverbindungen in Kupferleitern. Weitere Materialkoeffizienten k sind in DIN VDE 0100-540, Tabellen 2 bis 5, zu finden. Ist der k-Wert nicht bekannt, muß auf die detaillierte Formel zurückgegriffen werden. Im folgenden Rechenbeispiel wird der Materialkoeffizient k (oder auch Materialbeiwert k) für PVC-isolierte Kupferleiter ermittelt, wobei die Werte für B, Qc und ρ20 der Tabelle 9 entnommen sind: Ji = 70 °C Je = 160 °C B = 234,5 °C Qc = 3, 45 × 10-3 J °C mm3 ρ20 = 17,241 · 10-6 ½ mm k = 50, 9 × 103 × ln 1, 296 k = 50, 9 × 103 × 0, 259 k = 114,8 A Ãs/mm2 Bild 44: Schutz der Leitung bei Kurzschluß durch Sicherung æ Sö t = çk × ÷ è Iø 2 eine Kurvenschar im Zeit/ StromDiagramm für eine vorgegebene Endtemperatur (z. B. 160 °C für PVC) und Anfangstemperatur (z. B. 70 °C für PVC) ermitteln. Mit Hilfe dieser vielfach in der Literatur zu findenden Kurven kann man die maximal zulässige Ausschaltzeit bei einem gegebenen Kurzschlußstrom und Leiterquer- 1876 – de 22/99 schnitt direkt ablesen (Bild 41). Die Kurven ersparen dem Planer und Errichter elektrischer Anlagen den zuvor aufgezeigten, nicht ganz unkomplizierten Rechengang. In vielen Fällen der Praxis wird man aber die maximal zulässige Ausschaltzeit weder nach der zuvor beschriebenen, längeren Formel noch nach den Kurven im Bild 41 ermitteln, sondern vielmehr mit der kurzen, Die Dimensionierung der Schutzeinrichtungen für den Schutz bei Kurzschluß erfolgt durch Vergleich ihrer Zeit/StromKennlinien mit den Kennlinien für die zulässige thermische Beanspruchung der Leitungen. Das heißt, die Überstrom-Schutzeinrichtungen sind so auszuwählen, daß durch die Lage ihrer jeweiligen Zeit/Strom-Kennlinie eine zu hohe Beanspruchung der zu schützenden Leitung ausgeschlossen wird. Mit anderen Worten: Die Schutzeinrichtungen müssen abschalten, wenn bzw. bevor der Leiter seine Grenztem- ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ peratur (Endtemperatur) erreicht. Im Bild 42 sind die Kennlinien eines Leitungsschutzschalters, einer Schmelzsicherung und der zulässigen thermischen Belastbarkeit einer Leitung gegenübergestellt. Beide Schutzeinrichtungen können in diesem Beispiel den Kurzschlußschutz sicherstellen, da ihre Zeit/Strom-Kennlinien – Bild 43 zeigt solche von Leitungsschutzschaltern mit 16 A Nennstrom – innerhalb des Bereichs der zulässigen thermischen Belastbarkeit der Leitung verlaufen. Dies ist z. B. immer dann der Fall, wenn Leitungsschutzschalter oder Sicherungen zusätzlich zum Schutz bei Kurzschluß auch den Schutz der Leitung bei Überlast übernehmen können. Falls Sicherungen oder Leitungsschutzschalter bzw. Leistungsschalter nur für den Schutz bei Kurzschluß vorgesehen werden, können sich die Kennlinien der Schutzeinrichtung und der Leitung auch schneiden. Bei Sicherungen darf dann aber der kleinste unbeeinflußte Kurzschlußstrom den Wert Ia nicht unterschreiten (Bild 44). Kleinere Kurzschlußströme würden zu längeren Abschaltzeiten führen, d. h., die Isolation würde unzulässig hoch erwärmt und dadurch geschädigt. Da aber auch widerstandsbehaftete Kurzschlüsse, die kleiner als Ia sind (siehe Bild 44), nicht generell ausgeschlossen werden können, ist es zweckmäßig, entweder eine gemeinsame Schutzeinrichtung zum Schutz bei Kurzschluß und Überlast zu wählen, oder die zusätzlich eingesetzte Schutzeinrichtung zum Schutz bei Überlast muß den Schutz der Leitung bei Überströmen bis zur Größe Ia übernehmen. Bei Leitungsschutzschaltern und Leistungsschaltern gilt vom Grundsatz her die gleiche Bedingung für Ia wie bei Sicherungen. Bild 45 zeigt jedoch, daß die Kennlinie eines Leitungsschutzoder Leistungsschalters im Bereich sehr hoher Kurzschlußströme nahezu waagerecht verläuft. Das bedeutet, daß von einem bestimmten Punkt ab ein noch höherer Strom nicht mehr zu noch kürzeren Ausschaltzeiten führt. Bei dem Kurzschlußstrom Ib (siehe Bild 45) ergibt sich ein zweiter Schnittpunkt mit der Kennlinie der Leitung, ab dem die Leitung durch einen Leitungs- 1878 – de 22/99 Bild 45: Schutz der Leitung bei Kurzschluß durch LS-Schalter oder Leitungsschalter Bild 46: Quadrat des Stromwerts am Beispiel von Ieff = 2 kA; a) Stromverlauf, b) Verlauf der quadratischen Stromwerte; graue Fläche entspricht dem I2 · t-Wert schutz- oder Leistungsschalter nicht mehr geschützt ist. Die vom Schalter durchgelassene und somit die Leitung erwärmende Energie errechnet sich aus dem Produkt von Leitungswiderstand, Quadrat des Kurzschlußstroms und der Zeit (R · I2 · t). Da der Widerstand der jeweils betrachteten Leitung nahezu konstant ist, reicht es für die Praxis aus, ausschließlich mit dem I2 · t-Wert zu rechnen. Bei Kurzschlußströmen, die über mehrere Perioden fließen, ist die vom Schalter durchgelassene Energie I2 · t aus dem Produkt des Quadrates des Strom-Effektivwertes und der Ausschaltzeit des Schalters zu ermitteln (Bild 46). Bei Ausschaltzeiten von weniger als fünf Perioden (< 0,1 s) kann hierzu nicht mehr der Effektivwert des Stroms herangezogen werden, da die Sinusform der ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ Bild 47: Verlauf von Kurzschlußströmen bei ohmsch-induktiver Kurzschlußimpedanz; a) einphasiges Ersatzschaltbild des Kurzschlußstromkreises, b) Verlauf des Kurzschlußstroms im Augenblick des Spannungsnulldurchgangs Stromkurve nicht mehr gegeben ist. Dafür gibt es zwei Gründe: Bedingt durch den induktiven Anteil der Netzimpedanz ist der Anfangskurzschlußstrom höher als der Dauerkurzschlußstrom Ik (Bild 47). Andererseits sind moderne Leitungsschutzschalter durch entsprechende konstruktive Maßnahmen so konzipiert, daß sie den Strom begrenzen (Bild 48). Bei den zuvor angeführten kurzen Ausschaltzeiten kann der Planer oder Errichter der elektrischen Anlage deshalb nicht mehr so wie sonst üblich rechnen; er muß die vom Hersteller für die jeweiligen Schutzschalter veröffentlichten I2 · t-Angaben mit der Kennlinie der Leitung vergleichen. Dabei muß der unbeeinflußte Kurzschlußstrom am Einbauort des Schutzschalters kleiner sein als Ib entsprechend Bild 49. Wenn die I2 · t-Werte für die verwendeten Leitungsschutzschalter nicht bekannt sind, sollten sie beim Hersteller erfragt werden. Bestimmung des Stroms bei vollkommenem Kurzschluß Der kleinste unbeeinflußte Kurzschlußstrom entspricht im allgemeinen dem Strom, der bei einem vollkommenen Kurzschluß am entferntesten Punkt der geschützten Leitung auftritt. Er ist nach einer der im folgenden aufgeführten Methoden zu ermitteln: – durch ein geeignetes Rechenverfahren, z. B. nach den Normen der Reihe DIN VDE 0102 (VDE 0102), – mittels Untersuchungen an einer Netznachbildung (Netzmodell), – durch Messungen in der Anlage oder – anhand von Angaben der EVUs. Bild 48: Beeinflussen des Stroms durch strombegrenzenden Schalter 1880 – de 22/99 Zu »Rechenverfahren« Rechenverfahren für die verschiedenen Kurzschlußarten werden sehr ausführlich in DIN VDE 0102 (VDE 0102) »Berechnung von Kurzschlußströmen in Drehstromnetzen« behandelt. Die Ergebnisse sind theoretisch sehr genau; andererseits stehen sie natürlich in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Genauigkeit der in den Formeln eingesetzten Werte. In bereits errichteten, d. h. fertiggestellten Anlagen ist es in aller Regel nicht ganz unproblematisch, die genauen Leitungslängen ELEKTROINSTALLATION PERSONEN- UND SACHSCHUTZ Bild 49: Schutz der Leitung bei Kurzschluß durch LS-Schalter oder Leistungsschalter zu ermitteln, da die Leitungswege oftmals nicht mehr genau ermittelt werden können. Zu »Untersuchungen an einer Netznachbildung« Mit Hilfe eines Netzmodells läßt sich der Kurzschlußstrom unter Berücksichtigung vieler variabler Größen relativ schnell und genau bestimmen. In aller Regel stehen dem Praktiker aber keine geeigneten Netzmodelle zur Verfügung. Zu »Messungen in der Anlage« Es lassen sich verschiedene Meßmethoden anwenden. Bei einigen Typen der auf dem Markt angebotenen Meßgeräte kann der Kurzschlußstrom Ik direkt abgelesen werden. Andere Geräte zeigen die Schleifenimpedanz Zs oder lediglich den Spannungsfall ÆUm an. Mit dem gemessenen Wert des Spannungsfalls ÆUm an der Leiterschleife und der Leerlaufspannung ÆUmo sowie der bekannten Größe des Prüfwiderstandes Rp des Meßgerätes läßt sich die Schleifenimpedanz Ik wie folgt errechnen: DUm = Umo - Um ÆUm = ZS · Im Im = Im » Umo Rp + ZS Umo für Zs « Rp Rp DUm » ZS × ZS » Ik = Umo Rp DUm × Rp in W Umo Umo ZS in A Darin bedeuten: ÆUm gemessener Spannungsfall an der Schleifenimpedanz Zs Umo gemessene Leerlaufspannung des Netzes am Meßort Um gemessener Spannungsfall am Prüfwiderstand Rp Zs Schleifenimpedanz Im Prüfstrom Rp Prüfwiderstand Ik Kurzschlußstrom In aller Regel werden bei derartigen Messungen umfangreiche Rechnungen nicht erforderlich, da den Meßgeräten üblicherweise Tabellen beigefügt sind, die ein direktes Umsetzen des Meßwertes, d. h. z. B. des Wertes der Schleifenimpedanz Zs, in die Größe des möglicherweise auftretenden Kurzschlußstroms Ik und umgekehrt ermöglichen. Das Messen in bereits erstellten Anlagen führt in aller Regel zu dem genauesten Ergebnis, da sich bei den Untersuchungen am Netzmodell und bei den Rechenverfahren die individuellen örtlichen Einflüsse – insbesondere in bestehenden Anlagen – oftmals nicht mehr exakt abschätzen lassen und deshalb nicht angemessen berücksichtigt werden können. Bei der Projektierung und Errichtung umfangreicher Neuanlagen führen aber auch die Untersuchungen am Netzmodell und die Rechenverfahren zu sehr präzisen Ergebnissen. Aber selbst das Messen in der Anlage liefert nur dann exakte Ergebnisse, wenn Meßgeräte mit hoher Meßgenauigkeit verwendet werden. Solche Meßgeräte sind relativ teuer. Auch bei Geräten mit einem nach DIN EN 61557-3 (VDE 0413 Teil 3) zugelassenen Gebrauchsfehler von ± 30 % sind neben diesem gerätebedingten Fehler auch die systembedingten Fehler angemessen zu berücksichtigen. Im Zusammenhang mit dem nach DIN EN 61557-3 (VDE 0413 Teil 3) zulässigen Gebrauchsfehler von ± 30 % sei darauf hingewiesen, daß viele in den letzten Jahren am Markt angebotenen Meßgeräte wesentlich geringere Gebrauchsfehler aufweisen. Deshalb wird empfohlen, sich an den entsprechenden Firmeninformationen zu orientieren, üblicherweise sind sie den Meßgeräten beigefügt. Zu »Angaben der EVUs« Auch die Angaben der EVUs können selbstverständlich nur nach den zuvor beschriebenen Methoden ermittelt werden. Im übrigen gelten sie nur bis zum Hausanschlußkasten (HAK). k de 22/99 – 1881 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNG Kenndaten richtungsweisender Blitzstromableiter VOLKER DANOWSKY Seit Jahren sorgen Blitzstromableiter der Anforderungsklasse B erfolgreich für den störungsfreien Betrieb von Niederspannungs-Verbraucheranlagen. Dem Anwender stehen offene und geschlossene Bauformen zur Verfügung. Dieser Beitrag enthält Auswahlhilfen und Empfehlungen zur praxisgerechten Installation. Der bewährte Standard In nicht-exponierten Lagen, wo je nach Netzform Drei- oder Vierleitersysteme anzutreffen sind und ein Auschaltvermögen von 3,5 kA ausreicht, ist der Blitzstromableiter Flashtrab FLT 25400 die ideale Lösung. Dort, wo in Zweileitereinspeisungen an exponierter Stelle extreme Beanspruchungen durch Blitzströme nicht auszuschließen sind und maximale Kurzschlußströme von 4 kA nicht überschritten werden, ist der Ableiter des Typs Flashtrab Kenndaten moderner Blitzstromableiter Hervorzuhebendes Leistungsmerkmal von Blitzstromableitern ist neben der Blitzstrom-Tragfähigkeit das Ausschaltvermögen. Zündet eine Funkenstrecke, so geht sie innerhalb kürzester Zeit vom hochohmigen in den niederohmigen Zustand über. Während des Ableitvorganges wird das Netz kurzgeschlossen, so daß sich als Folge des transienten Ereignisses ein Kurzschlußstrom am Einbauort des Blitzstromableiters einstellt. Der Ableiter sollte in der Lage sein, den Kurzschlußstrom ohne Zuhilfenahme einer vorgeschalteten Sicherung zu unterbrechen. Das Ausschaltvermögen des Blitzstromableiters muß somit den örtlichen Anforderungen genügen. Ein Blick in die Gebäudeinstallation zeigt, daß ein Kurzschlußstrom – Ausschaltleistung von ca. 3 kA – für einen Blitzstromableiter als minimale Anforderung anzusehen ist. Der Blitzstromableiter ist über die Blitzstrom-Tragfähigkeit im Rahmen einer Risikoabschätzung auszuwählen. Mit • Klasse I = 200 kA(10/350)µs, • Klasse II = 150 kA(10/350)µs und • Klasse III = 100 kA(10/350)µs stehen drei Risikoklassen zur Auswahl. Hieraus ergeben sich für Klasse I = 50 kA, Klasse II 37,5 kA und Klasse III 19 kA als maximal erforderliche Blitzstrom-Tragfähigkeit für Ableiter der Anforderungsklasse B in einer Zweileiter-Einspeisung. Ist eine Zuordnung der zu schützenden Anlage nicht möglich, ist die Klasse I anzusetzen. * Dipl.-Ing. Volker Danowski, Contact GmbH, Blomberg 1884 – de 22/99 Phoenix Bild 1: Kenndaten Blitzstromableiter der Anforderungsklasse B FLT 60-400 eine praxisgerechte Lösung (Bild 1). Verbesserte Netzfolgestromlöschfähigkeit In zahlreichen Anwendungsfällen hat sich gezeigt, daß insbesondere im industriellen Umfeld Ausschaltvermögen Bild 2: Blitzstromableiter FLT-PLUS CTRL mit Zündelektronik ein deutlich über 4 kA erforUnter bestimmten Netzbedinderlich ist. Für dieses Segment gungen, z. B. beim 1-phasigem steht Flashtrab FLT PLUS zur VerFehlerfall im IT-System, sind fügung. Auch hier greift das beNennspannungen deutlich über währte Konzept, das in Verbindung 230 V + 10 % zu erwarten. Dieses mit Löschblechen allen AnfordeBeispiel zeigt, daß die Ableiterberungen gerecht wird. Der Ableiter messungsspannung keine unbeFLT PLUS löscht prospektive Kurzdeutende Rolle bei der Auswahl schlußtröme bis 50 kA am 230/400von Blitzstromableitern spielt. V-System. Blitzstoßströme werden Stehen Blitzstromableiter zur bis 50 kA der Kurvenform (10/350) Verfügung, die an 440 V AC beµs beherrscht. trieben werden können, ist auch der Einsatz in 400/690-V-SysteSchutzpegel frei wählbar men möglich. Zusammengefaßt sind nachfolDie Ansprechwerte der bislang gende Kennwerte bei der Ausam Markt erhältlichen Blitzwahl relevant: stromableiter liegen zwischen • die Blitzstrom-Tragfähigkeit je 3 kV und 4 kV. In der DIN VDE nach Blitzschutzklasse; 0110/Teil 1 finden sich die Kenn• das Ausschaltvermögen für den zahlen für die Stoßspannungsfenetzfrequenten Kurzschlußstigkeit der Isolation und Bestrom; triebsmittel. Dort sind die Über• die Bemessungsspannung des spannungskategorien I – IV festBlitzstromableiters. gelegt: ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNG I = 1,5 kV; II = 2,5 kV; III = 4 kV; IV = 6 kV Bei der Installation von Blitzstromableitern der Klasse B war bislang die Überspannungskategorie IV mit 6 kV im 230/400-V-System richtungsweisend. Ein Schutzpegel, der die Kategorien I bis III erfüllt, konnte bislang nur in Verbindung mit Ableitern der Anforderungsklasse C realisiert werden. Praxisgerechte Zündspannungen für Blitzstromableiter liegen demzufolge bei 1,5 kV, 2,5 kV und 4 kV. Mit der Produktreihe Flashtrab FLT PLUS CTRL steht dem Anwender eine neue Blitzstromableiter-Generation zur Verfügung, die, basierend auf der bewährten FLT PLUS-Technologie, ein hohes Ausschaltvermögen mit niedrigem Schutzpegel vereint (Bild 2). Anwendungsbereich sind exponierte Anlagen, wo auf kleinsten Raum die Überspannungskategorien I, II und III erfüllt sein müssen. Dem Anwender stehen drei Varianten in den Schutzpegelklassen 0,9 kV, 1,5 kV und 2,5 kV zur Verfügung. Die Ausführungen FLT PLUS CTRL.../I sind zusätzlich mit einer grünen Kontrollanzeige ausgestattet, die den ungestörten Betriebszustand signalisiert. Die Kontrollanzeige signalisiert darüber hinaus, ob die Versorgungsspannung anliegt. gen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen« ist der Weg frei für die Anwendung von Blitzstromableitern auf Basis leistungsfähiger Funkenstrecken. Besondere Beachtung wird dem Vorzählerbereich zuteil, da hier der ideale Installationsort für Blitzstromableiter ist. Nach der aktuellen Richtlinie können Blizstromableiter ohne weitere Vorkehrungen auch im unterem Anschlußraum der Zählerverteilung eingesetzt werden, wenn die Ableiter nicht »ausblasen« und eine ausreichende Kurzschlußstrom-Löschfähigkeit sichergestellt ist. Weiterhin sollte berücksichtigt werden, daß Blitzstoßströme die benachbarte Installation elektromagnetisch beeinflussen können. Die Installation von Blitzstromableitern der Anforderungsklasse B sollte daher vor- Stoßstromfestigkeit aufweisen als solche mit höheren Nennwerten. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob eine Stichleitungssicherung F2 sinnvoll ist. Der erforderliche Schutz gegen Kurzschluß kann auch ausschließlich mit der Anlagensicherung F1 realisiert werden. Fazit Das Ausschaltvermögen, die Blitzstrom-Tragfähigkeit und die Ableiterbemessungsspannung charakterisieren Blitzstromableiter der Anforderungsklasse B. Ist die Realisierung der Überspannungskategorien I bis III nach VDE 0110 auf engstem Raum gefordert, so bietet hier die Typenreihe FLT PLUS CTRL neue Lösungen. Mit DIN V VDE V 0100 Teil 534 und der oben genannten VDEW-Richtlinie stehen Bild 3: Stromlaufplan; 3+1Schaltung mit Blitzstromableitern FLT 100-260 und FLT 25-400 und Überspannungsableiter Klasse C im TT-System 3+1 Schaltung im TT-System Im TT-System ist die 3+1-Schaltung Stand der Technik (Bild 3). Von den Außenleitern L1, L2 und L3 werden die Ableiter zum N und eine Summenstrom-Funkenstrecke vom N-Leiter zum geerdeten Potentialausgleichsystem geschaltet. Als NPE-Funkenstrecke ist ein Blitzstromableiter erforderlich, der den maximalen Summenstoßstrom von 100 kA (10/350)µs nach Blitzschutzklasse I führen kann. Für Blitzstrom-Summenstromableiter wird ein Ausschaltvermögen von 100 A gefordert. Da diese Geräte zwischen N-PE eingesetzt werden, ist dieses Ausschaltvermögen ausreichend. Für diesen Anwendungsfall steht mit dem Ableiter Flashtrab FLT 100-260 eine nicht ausblasende, gekapselte 100-kA-N-PE-Funkenstrecke zur Verfügung (Bild 1). Richtlinie liegt vor Durch die Veröffentlichung der »Richtline für den den Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtun- zugsweise direkt nach dem Hausanschlußkasten (HAK) in separaten Gehäusen angeordnet werden. Blitzströme gelangen somit nicht in den Anschlußbereich der Zählerverteilung. Absicherung – immer! Blitzstromableiter sind gegen Kurzschluß gemäß den Herstellerangaben abzusichern. Bei einem Gerätekurzschluß müssen diese vom Netz sicher getrennt werden. Eine hohe Systemverfügbarkeit wird erreicht, indem eine Stichleitungssicherung F2 (Bild 3) vor einem Blitzstromableiter selektiv zur Anlagensicherung F1 im Betriebsstrompfad eingesetzt wird. Berücksichtigt werden sollte, daß NH/glSicherungen mit kleineren Nennwerten eine geringere dynamische dem Anwender erste Leitlinien zur fachgerechten Installation von Blitzstromableitern zur Verfügung. Literaturverzeichnis [1] VDEW-e.V.:ÜberspannungsSchutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B. VWEW-Verlag, Frankfurt (Main).1998 [2] Danowsky, V.: Systemgerechter Einsatz von Blitzstromableitern, ep 8/95 [3] V-DIN VDE V 0100-534 4-1999 [4] Schimanski, J. Überspannungsschutz – Theorie und Praxis. Heidelberg: Hüthig, 1996 [5] Schimanski, J., Wolff, G.: Überspannungsschutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B, etz 5/1999 [6] Wolff, G. Überspannungsschutz in Anlagen mit TN-, TT- und IT-Systemen, de 8/97 de 22/99 – 1885 ELEKTROINSTALLATION PLANUNG THEMA CAD für die Elektroinstallation Planen mit CAD im Elektrohandwerksbetrieb HERMANN HÄGELE CAD-Programme zur Planung der Elektroinstallation können eine Menge zeitraubende Routinearbeit übernehmen. Die meisten Elektrohandwerker denken dabei an die ErstelFoto: H. Hägele lung der immer häufiger verlangten Revisionspläne. CAD (Computer Aided Design) kann aber auch Gewinn durch professionelleren Firmenauftritt bedeuten, wie das Beispiel der Forstner GmbH in München zeigt. Nicht selten sind Bauherren, Hausbesitzer oder Architekten erstaunt, wenn ihnen Elektromeister Georg Breiter (Bild 1) ihren Kostenvoranschlag oder ihr Angebot überbringt. Denn statt unverständlicher Listen halten sie eine ausführliche Leistungsbeschreibung und einen aussagekräftigen Plan in Händen. »Es macht von Anfang an einen guten Eindruck, wenn sich der Kunde ein Bild über seine Installationen machen kann«, erklärt der Mitinhaber der Forstner GmbH in München/Unterföhring. Die Grundrisse zeichnet er, sofern keine Vorlage vorhanden ist, einfach nach Handskizze am Computer und versieht diese mit Installationssymbolen. Dabei kommt es ihm zunächst nicht auf einen exakten Maßstab an, sondern darauf, daß der Kunde sein Haus, seine Wohnung oder Räume erkennt. Georg Breiter ist überzeugt, daß er damit Solidität ausstrahlt und auf diese Weise manchen Auftrag erhält, ohne unbedingt beim niedrigsten Preis mithalten zu müssen. Insofern hat sich die Anwendung eines CAD-Programms von Anfang an auch als hervorragendes Marketinginstrument bewährt. Leistung präsentieren Das 1946 gegründete und seit 1994 von Josef Forstner und Georg Breiter partnerschaftlich geHermann Hägele, freier Fachjournalist, Esslingen a. Neckar 1886 – de 22/99 Bild 1: Elektromeister Georg Breiter macht das Arbeiten mit CAD außerordentlich Freude führte Elektroinstallationsunternehmen hat erst vor drei Jahren ein neues Domizil bezogen. Ein ehemaliger Bauernhof an der alten Münchner Straße in Unterföhring hatte sich angeboten. Er wurde komplett renoviert und ist heute Arbeitsstätte für 14 Mitarbeiter, neben den geschäftsführenden Gesellschaftern und Frau Elisabeth Forstner, die für Büro und Organisation sorgt. Zum Leistungsangebot der Forstner GmbH zählt eine große Vielfalt, alles, was auch einen »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« ausmacht: Neubauinstallation, Altbausanierung, Industrieanlagen, Ladeninstallation, Antennen- und Satellitenanlagen, Videoüberwachung, Funkalarmanlagen, Computernetzwerke, EIBInstallationen. Zum Service gehören 24-Stunden-Bereitschaft, Aktivitäten entsprechend des E-Check-Konzeptes sowie überzeugende Leistungspräsentation. Nicht zuletzt deshalb hat die Forstner GmbH ihr Firmengebäude mit dem EIB ausgestattet und dabei auch an Präsentationsmöglichkeiten gedacht: »Wir können die Busfunktionen direkt vorführen, was den interessierten Bauherren mehr sagt als die Beschreibung der Technik.« Anhand eines Tableaus mit dem Grundriß der Geschäftsräume, Tasten und LED zeigt er seinen Kunden die Möglichkeiten des EIB. Nicht zuletzt versteht er auch die professionelle Planung, Angebotserstellung und Dokumentation am Computer als Marketinginstrument. Denn damit wirkt die Firma nach außen hin einfach kompetenter. CAD macht Eindruck Dabei ist es erst 5 Jahre her, als sich Georg Breiter ein einfaches Zeichenprogramm angeschafft hat: »Die damals übliche Erstausstattung hat mich auf den Geschmack gebracht«, begeistert er sich. »Selbst für Architekten, die bisher noch nicht mit CAD arbeiten, zeichne ich inzwischen Grundrisse. Dabei fällt auch mal ein Planungsauftrag für mich ab«, verdeutlicht er, wie man mit dem richtigen Werkzeug einen guten Eindruck macht und zusätzliches Geschäft bekommt. Seit er mit CAD arbeitet, häufen sich auch die Planungsaufträge, die er über seine zweite Firma »EGS – Planungs und Projektmanagement« abwickelt: »Natürlich biete ich solche Dienstleistungen getrennt von unseren Installationsleistungen an«. Breiter versichert, daß er dabei strikte Neutralität bewahrt und sich die Forstner GmbH in solchen Fällen nicht für die Ausführung bewirbt. Kostengünstige Handwerkerversion Inzwischen arbeitet Georg Breiter mit dem System ElektroPartner von Data Design System (DDS). Die Suche nach dem »idealen Programm«, wie er sich ausdrückt, gestaltete sich aber nicht so einfach. »Ich hatte meine eigenen Vorstellungen, habe mich auf Messen umgeschaut, ver- ELEKTROINSTALLATION PLANUNG Bild 2: Bei der Planungsarbeit am Bildschirm lassen sich mehrere Fenster öffnen, z. B. zur Überprüfung in der 3D-Ansicht schiedene Programme getestet, aber erst der Hinweis eines Kollegen brachte mich auf DDS«, erzählt Breiter. Eine Vorführung überzeugte ihn schließlich. »Das Planungsprogramm ElektroPartner hat alles drin, von der Grundrißerstellung mit 3-D-Funktionen über die Geräte- und Leitungsinstallation mit Querschnittberechnung, automatischer Generierung der Verteilerpläne, Massenermittlung bis hin zur ZVEH-Schnittstelle«, zählt er Merkmale auf, die er besonders schätzt. Breiter entschied sich für eine Standardlösung zum Preis von rund 15 000 DM: »Eine stolze Investition, aber ich wollte von Anfang an ein leistungs- und zukunftsfähiges System«, begründet er die Wahl. Schließlich ging es ihm auch um eine gute Betreuung. Im Rahmen eines Wartungsvertrages erhält er so laufend Updates, die ihm bereits viele wertvolle Neuerungen brachten. Für Elektroinstallateure, die weniger planen, hat er auch gleich einen Tip parat: »Das Programm gibt es jetzt auch als Handwerkerversion ab DM 4900, die ebenfalls alles kann und nur im Umfang eingeschränkt ist.« Auf einfache Handhabung geachtet Wer sich heute ein CAD-Programm anschaffen will, ist gut beraten, wenn er auf eine einfache türlich lassen sich auch fertige Zeichnungen im Format DXF oder DWG übernehmen und bearbeiten. Ähnlich läuft es mit der Installation der Geräte und Leitungen. Nachdem die Räume definiert und Verteiler, Verlegungsarten, Materialien usw. festgelegt sind, heißt es: Symbol aufrufen, Geräte plazieren, Leitungen ziehen und Stromkreise festlegen. Dabei helfen eine Fangfunktion, eine automatische Ausrichtung der Geräte, automatische Berechnungen des Spannungsabfalls, der Rohrgrößen und Leitungslängen, eine Lichtberechnung, unterschiedliche Farbwahl zur Unterscheidung der Gewerke usw. Ist der Installationsplan fertig, lassen sich Gebäude, Raum und Details auch dreidimensional darstellen, was Breiter gerne für die Bild 3: Zur schnellen Kalkulation läßt sich per Mausklick eine Stückliste erstellen und praxisnahe Handhabung achtet. Denn schließlich kosten Seminare und Einarbeitung Zeit und Geld. »Wer mit Windows schon Erfahrung hat, tut sich bei DDS besonders leicht«, versichert Breiter auf die entsprechende Frage. Er zieht Tastatur und Maus einer Grafikplatte vor: »Ich fange einen Bezugspunkt ein, gebe mit der Cursor-Taste die Richtung vor, trage die Maße der Wandlänge ein und schon wird die Mauer gezeichnet«, zeigt er am Bildschirm. Allein über die Tastatur entsteht so blitzschnell ein Gebäudegrundriß. Danach werden Fenster, Türen, Durchbrüche usw. aus der Symbolbibliothek eingesetzt. Na- Präsentation beim Bauherren nutzt. Der Installationsplan bildet die Basis für Mengenlisten, die sich raum-, stockwerks- oder positionsbezogen erzeugen lassen sowie für die Generierung der Verteilerpläne (Bilder 2 und 3). Wichtige Schnittstellen Ein weiteres Kriterium für Breiter waren Schnittstellen zur externen Weiterbearbeitung, zu Kalkulationshilfen und AVA-Programmen. »Somit kann ich zum Beispiel Informationen aus dem ZVEH-Leistungskatalog direkt ins Leistungsverzeichnis übernehmen«, erklärt er. de 22/99 – 1887 ELEKTROINSTALLATION PLANUNG Aber auch nach der Planungsund Angebotsphase zeigen mit CAD erstellte Unterlagen Vorteile, zum Beispiel bei der Bauausführung. »Der Monteur erhält einen Satz Pläne, allerdings ohne Leitungsführung, die er nach den Gegebenheiten am Bau selbst festlegt«, erklärt Georg Breiter das praktische Vorgehen. Änderungen werden während der Bauausführung von Hand eingezeichnet und die Pläne dann nach Abschluß der Arbeiten – bei größeren Bauten auch zwischendurch – aktualisiert. »Damit habe ich auch gleich die nötigen Revisionspläne fertig«, weist Breiter auf ein oftmals leidiges Problem hin. So erhält der Kunde, neben den bei der Forstner GmbH verbleibenden Plänen, einen kompletten Plansatz und damit verbunden die Dokumentation der Abnahme. Auch dies betrachtet Breiter als wichtigen Kundenservice: »So weiß der Kunde auch nach vielen Jahren über seine Elektroanlage Bescheid.« Argumente für CAD Elektroinstallateure, die mit CAD planen, haben es nicht nur bei der Erstellung der zwar unbeliebten aber nichtsdestotrotz immer häufiger verlangten Revisionspläne einfacher. CAD trägt auch zur ansprechenden Leistungspräsentation bei und ermöglicht die ordentliche Dokumentation der ausgeführten Installationen; ganz abgesehen von der rationellen, professionellen Planung. Die Wahl eines Programms richtet sich nach den persönlichen und betrieblichen Bedürfnissen. Wesentliche Entscheidungskriterien dabei sind: - Handling und komfortable Automatismen, - Integrierte Berechnungsprogramme, - Schnittstellen, - Planungsumfang, - Betreuung und Weiterentwicklung - Kosten für Erstanschaffung, - Hotline, - Wartung und Updates. Weitere wichtige Merkmale eines guten CAD-Programms finden Sie in der nebenstehenden Übersicht »Auf einen Blick«. k 1888 – de 22/99 Auf einen Blick: Was das CAD-Programm kann • Grundrisse können über eine CADSchnittstelle (DXF oder DWG) eingelesen oder per Maus und Tastatur frei erstellt werden. • Zur Prüfung und Präsentation lassen sich Räume, Gebäude oder Details auch dreidimensional darstellen. • Für die Installationsplanung steht eine Symbolbibliothek für Schalter, Steckdosen, EIB-Komponenten, Leuchten, Verteilungen, Leitungen, Rohre, Kabelpritschen usw. zur Verfügung. • Der Aufruf eines Symbols wird durch die Auswahl eines Artikels aus der Artikeldatenbank gesteuert. Im Artikel sind nicht nur Symbol, Artikelnummer und Bezeichnung, sondern auch sämtliche technischen Parameter gespeichert. Die Struktur der Artikeldatenbank entspricht dem Aufbau der Kalkulationshilfe des ZVEH. • Bei der Festlegung der Leuchtenanzahl und deren Anordnung hilft eine integrierte Lichtberechnung nach der Wirkungsgradmethode. • Eine Leerrohrberechnung ermittelt die passende Leerrohre unter Berücksichtigung eines einstellbaren Füllfaktors. • Eine Spannungsfallberechnung vergleicht die verlegte mit der zulässigen Leitungslänge. Bei Überschreitung des zulässigen Spannungsfalls weist sie darauf hin und ermöglicht die Änderung des Querschnittes oder der Belastungsparameter. • Eine integrierte Leitungsberechnung gemäß DIN VDE 0298/Teil 4 überprüft, ob der Leitungsquerschnitt den aktuellen Bedingungen (Belastung, Verlegeart, Kabelhäufung und Temperatur) genügt und ob im Fehlerfall der Kurzschlußstrom ausreicht, um das Schutzorgan zur Abschaltung zu bringen. • Übersichtspläne, Verteilerliste, ZVEH-Prüfprotokoll, Verteilerübersicht, Stromlaufpläne, Klemmenplan usw. lassen sich aus den Installationsplänen automatisch erstellen. • Die Schaltpläne können auch unabhängig vom Installationsplan entworfen werden. • Eine Mengenliste im ASCII-Format kann verwendet werden für einfache Ausdrucke, für die Übergabe an eine Textverarbeitung, an ein Kalkulationssystem oder ein AVA-Programm sowie im GAEB-Format DA81 an andere Systeme. (Nach Angaben von DDS, CAD-Programm ElektroPartner) ELEKTROINSTALLATION ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Blitz- und Überspannungsschutz für Photovoltaik-Anlagen VEIKO RAAB, REINHARD R. SCHMID Bei einer Lebensdauer der PV-Generatoren von 25 Jahren und ihrer Anbringung im oberen Dachbereich Foto: Siemens Solar oder ähnlich exponierten Aufstellorten sowie wegen der empfindlichen Elektronik des Wechselrichters, ist für PV-Anlagen ein wirksamer Blitz- und Überspannungsschutz zwingend erforderlich. Für die unterschiedlichen PV-Anlagen lassen Bild 1: PV-Anlage (3,2 kWp) auf privatem Wohnhaus sich technisch und wirtschaftlich ausgewogene Überspannungs-Schutzkonzepte realisieren, die nachfolgend beschrieben werden. Mit den verschiedenen Förderprogrammen wird der Markt für Photovoltaikanlagen mit geschätzten Wachstumsraten von 20 bis 40 % pro Jahr schnell expandieren. Ein ent»Da die Kosten von sprechendes WeißÜberspannungs- buch der EuropäiKommission schutzgeräten im schen [1] sieht als Ziel bis Vergleich zu den zum Jahr 2010 in möglichen Schäden Europa 1 Million sehr gering sind, PV-Anlagen vor, damindestens sollte auf diesen von 250 000 in DeutschSchutz keinesfalls land. Auch Japan verzichtet werden.« und die USA haben jeweils PV-Programme bis 2010 gestartet, die von ganz ähnlichen Zahlen ausgehen. [2] Die Kosten für das Errichten einer Photovoltaikanlage betragen je nach Anlagenausführung für die Solarmodule, den Wechselrichter und das Zubehör (Montagematerial und Leitungen) zwischen 11 000 und 15 000 DM pro installiertes kWP. Bei einer garantierten LebensDipl.-Ing. Veiko Raab ist Produktmanager im Technischen Marketing bei Dehn + Söhne in Neumarkt. Dipl.-Ing. Reinhard R. Schmid ist Leiter des Technischen Versuchslabors bei der Siemens AG in Regensburg, Bereich Installationstechnik, Entwicklung von Fehlerstrom- und Überspannungsschutzeinrichtungen. dauer der Generatoren von 25 Jahren und ihrer Anbringung im oberen Dachbereich oder ähnlich exponierten Aufstellorten einerseits und der sensitiven Elektronik des Wechselrichters andererseits, ist ein wirksamer Blitz- und Überspannungsschutz zwingend erforderlich. sowie von der Exponiertheit der Anlage ab. Die Errichtung einer PV-Anlage auf einem Gebäude erfordert jedoch nicht zwingend die gleichzeitige Errichtung einer Blitzschutzanlage. Durch die Integration der PV-Module in die vorhandene Gebäudekonstruktion werden die Grundfläche und die Höhe des Gebäudes praktisch nicht verändert. Eine Erhöhung der statistischen Blitz-Einschlaghäufigkeit tritt somit nicht auf. Im Privatbereich ist es empfehlenswert, nach Errichtung einer Gefährdung von PV-Anlagen durch Blitzeinschläge Wirtschaftlich sinnvolle Anlagenleistungen eines PV-Systems lassen sich nur mit großen Flächen von PV-Modulen auf Dächern und an Fassaden realisieren (Bild 1). Aufgrund dieser exponierten Anordnung und der großen flächenhaften Ausdehnung des Systems entsteht eine Gefährdung durch direkte und indirekte Blitzeinwirkungen. Die Gefährdung Bild 2: Anordnung von Fangeinrichtungen zum Schutz vor didurch direkte Blit- rektem Blitzeinschlag in die PV-Module zeinschläge kann mit PV-Anlage deren nicht unerheblider Risikoanalyse in VDE V 0185 chen Wert in der Gebäude-BrandTeil 100 [3] abgeschätzt werden. versicherung mit zu berücksichtiDas Gefährdungspotential hängt gen, um einen Schaden bei direkdabei von Anlagenausdehnung tem Blitzeinschlag abzusichern. und –konfiguration, GewitterhäuAnders verhält es sich jedoch bei figkeit in der betreffenden Region de 22/99 – 1893 ELEKTROINSTALLATION ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ ten, daß die ModulrahmenGebäuden, die mit Blitzkonstruktion nicht vom Blitzschutzanlagen zu versehen strom durchflossen wird. Die sind (wie es aus baurechtlielektrische Verbindung von chen Erfordernissen z. B. auf den Fangeinrichtungen und Kirchtürmen der Fall ist) der Rahmenkonstruktion soll und auf denen PV-Anlagen deshalb nur auf einer Seite errichtet werden sollen. In der PV-Module erfolgen. Vordiesen Fällen müssen die zugsweise ist diese VerbinPV-Anlagen so errichtet dung auf der den Ableitunwerden, daß die Blitzschutzgen der Blitzschutzanlage zuanlagen die Gebäude nach gewandten Seite der PV-Mowie vor wirksam schützen dule vorzusehen (Bild 4). (evtl. Erweiterung notwendig) und gleichzeitig die PV-Anlagen nicht durch Überspannungseinen direkten Blitzeingefährdung schlag zerstört werden könvon PV-Anlagen nen. Bild 3: Sicherheitsabstände des PV-Moduls zu FangeinrichDazu sind die PV-Kollekto- tungen Elektrische Anlagen, so ren so zu montieren, daß ein auch PV-Anlagen, können direkter Blitzeinschlag in diedurch direkte und indirekte se nicht möglich ist. Die notBlitzeinwirkungen und wendigen, evtl. zusätzlich zu Schaltüberspannungen gemontierenden Fangfährdet werden. Der Radius einrichtungen sind so anzuder Gefährdung elektrischer ordnen, daß sie mit ihrem Anlagen um den Ort der Schutzraum einen DirekteinBlitzentladung wird mit bis schlag in das PV-Modul verzu 2 km angegeben [4]. Für hindern und andererseits dadie Überspannungsgefährbei keine Schatten auf die PVdung von PV-Anlagen wurModule werfen (Bild 2). Zur den folgende Werte ermittelt Bestimmung des Schutzrau[5]: mes der Fangeinrichtungen • PV-Anlagen werden bei ist VDE V 0185 Teil 100 [3] Abständen zur Blitzentlaheranzuziehen. dung von weniger als 1000 Bei der Anordnung der m durch kapazitive EinFangeinrichtungen und PVkopplungen gefährdet. Module ist darauf zu achten, • Die Isolationsfestigkeit daß zueinander ein Trender Betriebsmittel im Gleichnungsabstand d eingehalten Bild 4: Potentialausgleich bei nicht vorhandenen Sicherstromkreis der PV-Anlage wird, der nicht kleiner als der heitsabständen wird durch induktive EinSicherheitsabstand s ist (Bild kopplungen gefährdet, Sicht der erforderliche Tren3). Der erforderliche Wert von s wenn der Abstand zum Ort der nungsabstand nicht eingehalten errechnet sich aus der NäherungsBlitzentladung weniger als 600 m werden, so ist eine direkte, elekformel gemäß VDE V 0185 Teil beträgt. trisch leitende Verbindung zwi100 [3]. • Induzierte Überspannunschen dem Äußeren Blitzschutz In der Regel sind Trennungsabgen zwischen L+ und L- am Geneund dem PV-Modul-Rahmen herstände d > 0,5 m ausreichend. ratoranschlußkasten erreichen zustellen. Dabei ist darauf zu achKann aus montagetechnischer kritischen Werte, wenn die Blitz- Bild 6: Ausführungsformen von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse C 1894 – de 22/99 ELEKTROINSTALLATION ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ gend in Kauf genommen. Für derartige PV-Anlagen kann durch ein Überspannungschutz-Konzept nur die indirekte Blitzeinwirkungen abgefangen werden. In der Errichternorm für Photovoltaik-Anlagen VDE 0100 Teil 712 [6] wird deshalb auch bei Nichtvorhandensein einer Blitzschutzanlage gefordert, daß die Außenleiter L+ und L- der PV-Hauptleitung durch Überspannungs-Schutzeinrichtungen geschützt werden sollten. Diese sind so anzuordnen, daß sie auch dann wirksam bleiben, wenn die DCTrenneinrichtung zwischen PVGenerator und PV-Wechselrichter betätigt ist. Vorzugsweise sollten diese ÜberspannungsSchutzeinrichtungen im PV-Generatoranschlußkasten angeordnet sein (Bild 5). Die Bemessungsspannung der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen ist nach der Quelle: Siemens Solar entladung weniger als 1 000 m von der betrachteten Anlage entfernt ist. Unter Beachtung der Statistik der elektrischen Parameter einer Blitzentladung ergibt sich, daß im Durchschnitt jede PV-Anlage einmal im Jahr durch eine Überspannung gefährdet ist. Bei einer prognostizierten Lebensdauer von 25 Jahren für eine PV-Anlage, ist mit dem Auftreten von mehreren zerstörenden Überspannungen zu rechnen. Da die Kosten von Bild 5: PV-Generatoranschlußkasten mit ÜberspannungsÜberspannungsschutzSchutzeinrichtungen geräten im Vergleich zu den möglichen Schäden durch Überspannungsschutz für Überspannungen sehr gering PV-Anlagen ohne Blitzsind, sollte auf diesen Schutz der schutzanlage PV-Anlage keinesfalls verzichtet werden. Bei PV-Anlagen auf Gebäuden Nachfolgend werden, abhänohne Blitzschutzanlage besteht gig von der Anlagenkonfiguratidas Risiko des direkten Blitzeinon, Überspannungsschutz-Konschlages. Dieses wird durch den zepte für PV-Anlagen beschrieVerzicht auf die Errichtung einer ben. Gebäudeblitzschutzanlage billi- hfgdpfhlölj de 22/99 – 1895 ELEKTROINSTALLATION ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Typ 75 150 275 320 440 600 UC (AC) 75 V 150 V 275 V 320 V 440 V 600 V UC (DC) 100 V 200 V 350 V 420 V 585 V 600 V Tabelle 1: Bemessungsspannungen üblicher Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse C (wie in Bild 6) Anlagen in Abhängigkeit von der Netzform zeigen die Bilder 7 und 8. Bild 7: Überspannungsschutz für PV-Anlage (EVU-Netz: TN-System) Überspannungsschutz für PV-Anlagen mit Blitzschutzanlage Bild 8: Überspannungsschutz für PV-Anlage (EVU-Netz: TT-System) Zum Schutz der PV-Anlagen auf Gebäuden mit Blitzschutzanlage sind zunächst die anfänglich beschriebenen Maßnahmen zum Schutz vor dem Direkteinschlag umzusetzen. Können dabei die erforderlichen Trennungsabstände eingehalten werden, so ist zum Schutz der PV-Anlage vor Überspannungen wie im letzten Abschnitt beschrieben, zu verfahren. Zusätzlich dazu muß der Innere Blitzschutz für die gesamte Elektroanlage zentral am Hausanschluß ausgeführt werden, wie in VDE V 0185 Teil 100 [3] gefordert. Dazu werden Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B [7] (Bild 9) im Hauptstromversorgungssystem entsprechend der VDEWRichtlinie [9] eingesetzt (Bild 10). Muß aus montagetechnischer ist ebenfalls mit Überspannungsmaximalen Leerlaufspannung des Schutzgeräten der AnforderungsPV-Generators auszuwählen. In klasse C auszuführen. Die Vorgader Praxis bewährt hat sich hier ben hinsichtlich der Schaltungsder Einsatz von Überspannungsvarianten in den unterschiedliSchutzeinrichtungen der Anforchen Systemformen von VDE derungsklasse C [7], die in unter0100 Teil 534 [8] sind zu beachschiedlichen Ausführungsformen ten. Die kompletten Überspan(Bild 6, auf S. 1894) und Bemesnungs-Schutzmaßnahmen für PVsungsspannungen verfügbar sind (Tabelle 1). Überspannungs-Schutzmaßnahmen sind immer nur lokal wirksam, so auch die zum Schutz der PV-Module. Andere Komponenten des PV-Systems, insbesondere die PV-Wechselrichter, die durchaus einige Meter vom Generatoranschaltkasten entfernt montiert sein können, werden durch eine solche Einzelmaßnahme nicht geschützt. Überspannungs-Schutzeinrichtungen gleichen Typs wie am Generatoranschaltkasten sind deshalb auch auf der DCSeite des Wechselrichters zu montieren. Der wechselspannungsseitige Überspannungsschutz des Wechselrichters Bild 9: Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B (Blitzstrom-Ableiter) 1896 – de 22/99 ELEKTROINSTALLATION ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Sicht entsprechend Bild 4 verfahren werden, so muß damit gerechnet werden, daß die Potentialausgleichsleitungen vom PVModul zum Potentialausgleich und auch die Gleichstromleitungen von Blitzteilströmen durchflossen werden können. Bei Verwendung eines Wechselrichters mit galvanischer Trennung von DC- und AC-Seite sind die zu erwartenden Blitzteilströme über die Gleichstromleitungen gering, da sich als treibende Spannung nur die Potentialdifferenz zwischen dem PV-Modulgestell und dem Potentialausgleich am Wechselrichter ergibt. Zur Entlastung der Gleichstromleitungen und der eingesetzten Überspannungsableiter müssen in diesem Anwendungsfall zusätzliche Schirmungsmaßnahmen getroffen werden. Die einfachste Maßnahme ist das Verlegen einer zusätzlichen Potentialausgleichsleitung parallel zu den Gleichstromleitungen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung geschirmter Bild 10: Einsatz von Blitzstrom-Ableitern (NH-Bauform) im unteren Anschlußraum des Zählerplatzes Gleichstromleitungen. Der Schirm dieser Leitungen muß eine geringe Kopplungsimpedanz aufweisen und stoßstromtrag- fähig sein [10]. Zur Vermeidung hoher induzierter Spannungen in den Gleichstromleitungen sind diese zu verdrillen (2 Schläge/m). Die Schaltbilder zur Schutzbeschaltung von PV-Systemen mit Wechselrichtern, welche eine galvanische Trennung zwischen DCund AC-Seite beinhalten, und bei denen die Sicherheitsabstände zwischen PV-Modul und Äußerem Blitzschutz nicht eingehalten werden können, zeigen die Bilder 11 und 12. In jüngster Zeit erscheinen auf dem Markt zunehmend Wechselrichter ohne galvanische Trennung, um den Wirkungsgrad des Wechselrichters weiter zu steigern. Zusätzlich zur Thematik des Blitz- und Überspannungsschutzes ist bei diesen Geräten aus der Sicht der Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme zu beachten, daß Wechselrichter ohne galvanische Trennung zwischen DC- und AC-Seite im Fehlerfall auf der AC-Seite glatte Gleichfehlerströme erzeugen können. Dementsprechend dürfen bei hfgdpfhlölj de 22/99 – 1897 ELEKTROINSTALLATION ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ vanische Trennung zu beachten, daß nur allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen eingesetzt werden dürfen. Literatur Bild 11: Überspannungsschutz für PV-Anlage bei nicht einzuhaltendem Sicherheitsabstand zwischen PV-Modul und Fangeinrichtungen (EVU-Netz: TN-System) Bild 12: Überspannungsschutz für PV-Anlage bei nicht einzuhaltendem Sicherheitsabstand zwischen PV-Modul und Fangeinrichtungen (EVU-Netz: TT-System) ihrem Betrieb entsprechend VDE 0160 [11] nur allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (Typ B nach IEC 60755 [12]) eingesetzt werden (Bild 13). Zusammenfassung Nach der Definition des Schutzzieles lassen sich für die unterschiedlichen Konfigurationen von PV-Anlagen technisch und wirtschaftlich ausgewogene Überspannungs-Schutzkonzepte realisieren. Die dabei zu erwartenden Mehrkosten spielen im Vergleich zu den Gestehungskosten der PVAnlage eine untergeordnete Rolle. Permanente Verfügbarkeit der Anlage, die Sicherheit der Investition und deren Ertrag werden damit wesentlich erhöht. Bezüglich der Planung und Errichtung von Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme ist bei PVAnlagen mit Wechselrichtern ohne galBild 13: Allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtung 1898 – de 22/99 [1] Weißbuch der Europäischen Kommission: An Energy Policy for the European Union; COM (95) 682 [2] 2. Internationale PV-Konferenz, Wien, 1998 [3] DIN V ENV 61024-1 (VDE V 0185 Teil 100): 1996-08; Blitzschutz baulicher Anlagen, Teil 1: Allgemeine Grundsätze [4] Hasse, P.: Überspannungsschutz von Niederspannungsanlagen: Einsatz elektronischer Geräte auch bei direkten Blitzeinschlägen. 4. Auflage; Köln: Verlag TÜV Rheinland 1998 [5] Vaßen, F.; Vaaßen, W.: Bewertung der Gefährdung von netzparallelen Photovoltaik-Anlagen bei direktem und nahem Blitzeinschlag und Darstellung der daraus abgeleiteten Maßnahmen des Blitz- und Überspannungsschutzes, in: VDE-Fachbericht 52 "Neue Blitzschutznormen in der Praxis", VDE-Verlag 1997, Berlin, Offenbach. [6] E DIN VDE 0100-712 (VDE 0100 Teil 712): 1998-06 Elektrische Anlagen von Gebäuden, Anforderungen für spezielle Anlagen oder Bereiche, Photovoltaik-Anlagen [7] E DIN VDE 0675 Teil 6: 1989-11; Überspannungsableiter zur Verwendung in Wechselstromnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V und 1000V. E DIN VDE 0675-6/A1 (VDE 0675 Teil 6/A1): 1996-03; Überspannungsableiter zur Verwendung in Wechselspannungsnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V und 1000V, Änderung A1 zum Entwurf DIN VDE 0675-6 (VDE 0675 Teil 6) [8] DIN V VDE V 0100-534 (VDE V 0100 Teil 534): 1999-04; Elektrische Anlagen von Gebäuden, Auswahl und Errichtung von Betriebsmitteln, Schaltgeräte und Steuergeräte, Überspannungs-Schutzeinrichtungen [9] Richtlinie für den Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen, Herausgegeben von der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke VDEW- e.V. [10] VDB-INFO 1: Blitzschutz von Photovoltaik-Anlagen, Verband Deutscher Blitzschutzfirmen e.V.; Köln, 1994 [11] DIN EN 50178 (VDE 0160): 1998-04; Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln. [12] IEC 60755 AMD 2 : 1992-05; General requirements for residual current operated protective devices; amendment 2 k MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Drahtbrucherkennung im Thermistorfühlerkreis vereinfacht die Fehlerdiagnose RAINER LIPPERT Der Schutz teurer Investitionen rückt immer mehr in den Vordergrund. Dabei gilt es, nicht nur kostspielige Reparaturen zu vermeiden, sondern auch Anlagenstillstände zu verhindern, die betriebswirtschaftlich noch weit höhere Kosten verursachen können. Hierfür ist neben einem zuver- Optimalen Schutz erreicht man mit dem Thermistorschutz auch bei Behinderung der Kühlung, etwa bei reduziertem Kühlmittelfluß oder unzulässig erhöhter Umgebungstemperatur. »Digitale« Kennlinie Im kalten Zustand haben Kaltleiter Typ A – diese werden in Europa eingesetzt – einen Widerstand von nur 100…200 Ω. Erwärmt sich einer der im Motor eingesetzten Kaltleiter über die Nennansprechtemperatur (TNF), lässigen Schutz der Betriebsmittel auch eine schnelle Fehlerdiagnose von großer Bedeutung. Stromabhängiger Schutz Fotos: Siemens Beim Einsatz von ThermistorMotorschutzgeräten kann ein Kurzschluß in der Fühlerleitung durch Auswertung des Widerstandswertes der Fühlerschleife erkannt werden. Dagegen läßt sich ein Drahtbruch in der Fühlerleitung aufgrund der physikalischen Gegebenheiten schwierig erfassen. Hier liefert die dynamische Drahtbrucherkennung der Thermistor-Motorschutzgeräte Sirius 3RN von Siemens eine Lösung (Bild 1). Bild 1: Thermistor-Motorschutzgeräte Sirius 3RN gewährleisten zuverlässigen Motorschutz und schnelle Fehlerdiagnose organen keinen einwandfreien Für den Schutz von Motoren und vollständigen Schutz vor unstehen zwei grundlegende Schutzzulässig hoher Erwärmung eines prinzipien zur Verfügung: Motors. Hier ist der Thermistor• Stromabhängiger Schutz: Durch Motorschutz oft die einEinsatz von Leistungsschaltern oder Über- Der umfassendste zige Möglichkeit. lastrelais werden un- Schutz eines Motors zulässige BetriebszuTemperaturstände durch Strom- läßt sich durch Kom- abhängige bination von tempe- Schutzeinrichtung messung erkannt • temperaturabhängiraturabhängigem ger Schutz: direkte ErDer Thermistor-MoSchutz und stromab- torschutz fassung der Temperaist eine tur mittels Thermisto- hängigem Schutz er- temperaturabhängige ren (Bild 2). Schutzeinrichtung, die reichen. Bei hoher Schalthäufigunmittelbar die Temkeit, langen Anlauf- und Bremsperatur der Motorwicklung mitvorgängen sowie unregelmäßitels Kaltleiter (PTC) überwacht. gem Aussetzbetrieb oder drehDer Motorenhersteller bettet zahlgeregelten Antrieben erreicht die Kaltleiter direkt in die man mit stromabhängigen SchutzWicklung ein. Bei Drehstrommotoren kommen in der Regel drei Kaltleiter (einer pro Dipl. Ing. Rainer Lippert ist ProduktmaPhase) zum Einsatz. In Reihe nager für Thermistor-Motorschutzgeräte geschaltet, werden sie zusambei der Siemens AG in Erlangen, Bereich men an ein Auswertegerät angeAutomatisierungs- und Antriebstechnik schlossen. A&D CD SV VM M/E 1900 – de 22/99 ändert sich dessen Widerstand um zwei bis drei Zehnerpotenzen (Bild 3). Bei dieser Charakteristik spricht man auch von einer »digitalen« Kennlinie. Dieser Verlauf der Kennlinie ermöglicht auch die Reihenschaltung mehrerer Kaltleiter. Die Erwärmung eines einzelnen Kaltleiters wird stets sicher erfaßt – man erkennt dies an einem Sprung des Gesamtwiderstands aller in Reihe geschalteten Fühler. Hierbei spielt es keine Rolle, ob nur einer oder auch alle in Reihe geschalteten Kaltleiter über ihre Ansprechtemperatur erwärmt werden. Eine Erfassung und somit ein zuverlässiger Schutz des Motors durch das angeschlossene Auswertegerät ist immer gewährleistet. Schnelle Fehlerdiagnose Zur Vermeidung von Anlagenstillständen gehört jedoch nicht nur ein umfassender Schutz der MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Bild 2: Zwei Prinzipien für den Motorschutz Betriebsmittel, sondern auch eine einfache und schnelle Fehlerdiagnose. Löst ein Thermistor-Motorschutzgerät aus, kann dies nicht nur an einer unzulässig hohen Temperatur des zu schützenden Motors liegen, sondern auch an einem Kurzschluß oder Drahtbruch in der Zuleitung zum als Temperaturfühler eingesetzten Kaltleiter. Die Überwachung der Fühlerleitung auf Kurzschluß läßt sich einfach realisieren. Der Widerstand eines Kaltleiters unterschreitet einen Wert von 20 Ω auch im kalten Zustand niemals. Auf Basis dieser Grundlage erkennt das Sirius 3RN einen Kurzschluß im Fühlerkreis und zeigt diesen durch eine Leuchtdiode an. Dynamische Drahtbrucherkennung Schwieriger gestaltet sich die Diagnose von Drahtbruch im Fühlerkreis. Sowohl die Erwärmung eines oder auch mehrerer in Reihe geschalteter Kaltleiter über die Nennansprechtemperatur als auch ein Bruch in der Fühlerleitung führen zu einem sehr hochohmigen Widerstandswert. Außerdem variiert der Gesamtwiderstand je nach Konstellation, ob nur ein Kaltleiter am Auswertegerät angeschlossen ist oder mehrere in Reihe geschaltet sind. Somit liefert der absolute Widerstandswert des Fühlerkreises keine zuverlässige Meßgröße für die Diagnose »Drahtbruch«. Einen Ausweg stellt hier die dynamische Drahtbrucherkennung der Thermistor-Motorschutzgeräte Sirius 3RN von Siemens dar. Die Multifunktionsgeräte die- ser Baureihe zeigen dem Benutzer nicht nur einen Kurzschluß im Fühlerkreis an, sondern auch einen Drahtbruch in der Fühlerleitung. Als Basis für die Diagnose »Drahtbruch« dient hier nicht der wenig aussagekräftige absolute Widerstandswert im Fühlerkreis, sondern dessen zeitliche Änderung. Das Gerät erfaßt die Steilheit des zeitlichen Verlaufes des Gesamtwiderstandes im Fühlerkreis – dR (t) / dt. Nur bei einem Drahtbruch ändert sich der Widerstand hinreichend schnell. Eine Erwärmung der Kaltleiter geht immer »langsam« vor sich, und somit ist die zeitliche Widerstandsänderung hier begrenzt. Kommt es hingegen zu einem Bruch in der Fühlerleitung, steigt der Widerstand sehr schnell an, was durch das Multifunktionsgerät von Siemens erkannt wird. Zur schnellen Diagnose zeigt das Gerät diesen Fehler dem Benutzer auch optisch durch eine Leuchtdiode an. Motorvollschutz Der umfassendste Schutz eines Motors läßt sich durch Kombination von temperaturabhängigem Schutz (Thermistor-Motorschutz) und durch stromabhängigen Schutz (Leistungsschalter oder Überlastrelais) erreichen. Bei gleichzeitigem Einsatz dieser beiden Schutzprinzipien spricht man von Motorvollschutz und erreicht damit für alle Zustände und Fehlerarten einen optimalen Schutz. Kombiniert man diesen Schutz mit intelligenten Geräten (wie dem Multifunktionsgerät Sirius 3RN), erhält man umfassenden Schutz und schnelle Fehlerdiagnose zusammen. Dies gewährleistet einen optimalen Betrieb aller Anlagen. Anlagenstillstände lassen sich so weitgehend Bild 3: Kennlinie PTC-Kaltleiter vermeiden. Die schnelle Fehlerortung trägt zur Reduzierung der Stillstandszeiten bei. k de 22/99 – 1901 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION INTERNET Über das TV-Kabel in die Multimedia-Zukunft Das Ende der Langsamkeit to: Fo ola tor Mo noch mehr. So lassen sich neben den klassischen Rundfunksignalen über das TV-Kabelnetz auch interaktive Multimedia-Dienste, wie High-Speed-Internetzugänge oder Kabeltelefonie, verbreiten. Möglich wurde dies durch die Deregulierung der Telekommunikationsmärkte und die Entwicklung neuer Access-Technologien Ursprung des Standards Anzahl Hardwareproduzenten Datenübertragungsraten vorwärts (Zum Teilnehmer) Datenübertragungsraten rückwärts (Vom Teilnehmer) Modulationsarten vorwärts Modulationsarten rückwärts Frequenzbereich vorwärts Frequenzbereich rückwärts Entwicklungsstatus Verbreitung in Europa Verfügbarkeit in Stückzahlen Vergleich der Kabelmodem-Standards 1902 – de 22/99 für die sogenannte »Letzte Meile«, also den teilnehmernahen Abschnitt eines Telekommunikationsnetzes. Technik Beim Internet-Zugang per Kabelmodem muß der Kabelnetzbetreiber allerdings erst die technischen Voraussetzungen in seinem TV-Kabelnetz schaffen. Dazu gehört beispielsweise die Vergrößerung der Bandbreite, da in den heute üblichen Kabelnetzen die Kapazität bereits durch die Übertragung der TV- und Rundfunkprogramme erschöpft ist. Weiterhin muß ein Rückkanal eingerichtet werden, der den Teilnehmer in die Lage versetzt, interaktive Dienste wie High-Speed-Internet nutzen zu können. Sogenannte Multi-Service Operators (MSO), wie NetCologne in Köln, haben dies bereits seit einigen Jahren realisiert. Das NetCologne-Netz verfügt derzeit über eine Bandbreite von 862 MHz und einen breitbandigen, echtzeitfähigen Rückkanal. Zusätzlich wird ein Access-System benötigt, das dem User den Zugang zum Internet sowie die Foto: Elsa Der Weg ins Internet ist für die meisten Nutzer bis heute gleich: Der eigene Computer wird per Analog-Modem oder ISDN-Karte über die Telefonleitung mit einem Internet-Provider verbunden. In die meisten Haushalte führt neben der Telefonleitung allerdings noch ein weiteres Kabel, das TVKabel. Über 21 Millionen Wohnungen werden bundesweit über dieses Kabel mit TV- und Rundfunkprogrammen versorgt. Doch diese Leitung kann Nutzung der verschiedenen Internetdienste ermöglicht. Die Technologie hierfür sind Kabelmodems, die bereits Mitte der 80er Jahre in den USA für die Nutzung in TV-Kabelnetzen entwickelt wurden. Im Vergleich zu herkömmlichen analogen Modems mit theoretischen Datenübertragungsraten von bis zu 56 kbit/s (in der Praxis werden häufig nur 48 – 51 kbit/s erzielt) erreichen Kabelmodems bis zu 52 Mbit/s. Diese Datenübertragungsraten sind ca. 1000mal höher, lassen sich jedoch im realen Betrieb ebenfalls kaum erzielen. Der Engpaß liegt hier unter anderem im heimischen PC, der häufig nur Datenraten von 6 – 8 Mbit/s verarbeiten kann. Entscheidend ist aber auch die Internet-Connectivity (Internet-Verbindung) des Internet Service Providers (ISP). Trotz dieser Einschränkung ist der Geschwindigkeitsgewinn für eine Vielzahl von Anwendungen enorm. DVB/DAVIC Euro-DOCSIS Europa mehr als 10, zumeist kleine Hersteller max. 52 Mbit/s USA mehr als 20, u.a. Cisco, Motorola, Nortel, ELSA etc. max. 52 Mbit/s max. 3,08 Mbit/s max. 10,2 Mbit/s 64 und 256 QAM QPSK 47 – 862 MHz 5 – 65 MHz Vorserienmodelle 64 und 256 QAM QPSK, 16 QAM 90 – 862 MHz 5 – 65 MHz Vorserienmodelle, US-Version in großen Stückzahlen lieferbar US-Version in ca. 30 Kabelnetzen Erwartet für 1. Quartal 2000, US-Version heute bisher kein kommerzieller Betrieb erwartet für 1. Quartal 2000 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION INTERNET Plain Old Telephone Service Vanity Numbers 1+, 10XXX, 1010XXX Dialing Access (shunt) to Directory Assistance Access (shunt) to Emergency Service & N11 Access (shunt) to Operator Assistance (Dial »0«) Interim Local Number Portability Call Detail Record generation TelCordia (Bellcore) AMA Formatting (GR-1100) AMADNS (GR-1343) BAF Record Forwarding to Primary and Secondary Billing Collectors G.711 Codec – 64 kbps On-demand line monitoring Direct Distance Dialing (DDD) Critical Interdigital Timing for Dialing Plan International DDD (IDDD) Local Billing Control Residence Distinctive Alerting Service (Teen Service) Free Terminating Service Code Restriction & Diversion Toll Restricted Service DTMF Dialing CLASS1 : Calling Number Delivery CLASS : Customer Originated Trace CLASS : Anonymous Call Rejection CLASS : Calling Number Delivery Blocking CLASS : Calling Identity Delivery & Suppression CLASS : Calling Name Delivery Blocking CLASS : Calling Name Delivery Speed Calling 8 Speed Calling 30 Call Waiting Cancel Call Waiting Call Forwarding Variable Call Forwarding Busy Line Call Forwarding – Don’t Answer – All Calls Service Provider Originated Trace Courtesy Ring Generation Multiple Directory Numbers on a Line CLASS : Calling Identity Delivery on Call Waiting Call Waiting Deluxe Intercom Dialing SMDI (Simple Message Device Interface) to Voice Mail System Customer-Changeable Speed Calling Message Waiting Tone (stutter dial tone) Telecommunications Relay Service (TDD) SS7 MTP L1, L2, L3 SS7 SCCP SS7 TCAP Local Number Portability Toll Free Calls Leistungsmerkmale von Kabelmodems mit VoIP-Funktionalität 1 CLASS = Custom Local Area Signaling System 1904 – de 22/99 Quelle: Motorola Benötigt der Software-Download einer 5 MB großen Datei mit einem analogen Modem (33,6 kbit/s) unter Praxisbedingungen rund 24 Minuten, ist die Datei bei Kabelmodem-Usern bereits in weniger als 30 Sekunden auf ihrer Festplatte. Die KabelmodemTechnologie hat noch weitere Vorteile: Ein Kabelmodem ist immer online, das heißt, es verhält sich technisch wie eine Standleitung in das Internet. Lästige Einwahlvorgänge sowie zeitabhängige Telefongebühren entfallen vollständig, und die heimische Telefonleitung ist nicht besetzt. Der Internet-User bleibt somit während des Surfens telefonisch erreichbar. Noch ungeklärte technische Standards Bisher wurden häufig Kabelmodemsysteme eingesetzt, die abhängig von den Kabelnetzbetreibern (Motorola, COM21, LanCity oder Terayon) waren, da die Verabschiedung eines von den Betreibern geforderten Standards erst vor etwa einem Jahr erfolgte. Derzeit buhlen zwei konkurrierende Systeme um die Gunst der Kabelnetzbetreiber: Systeme nach dem europäischen Standard DVB/ DAVIC und Systeme nach dem US-amerikanischen Standard DOCSIS. Noch hat sich in Europa kein Standard endgültig durchgesetzt. Die meisten europäischen Kabelnetzbetreiber haben sich jedoch bisher für DOCSIS-Systeme entschieden. Mit der Einführung standardisierter Systeme soll der Kunde – vergleichbar bei analogen Modems – Kabelmodems im Fachhandel erwerben können und nicht gezwungen sein, herstellerspezifische Modems von Kabelnetzbetreibern mieten zu müssen, die dann nur in dem jeweiligen Netz funktionsfähig sind. Dies zusammen mit Economies-of-scale-Effekten wird zu einer deutlichen Preisreduzierung bei standardisierten Kabelmodems führen. Lag der Preis für ein Kabelmodem Anfang 1998 bei etwa 1000 DM, Anfang 1999 bei 650 DM und heute bei rund 500 DM, so wird Ende 2000 ein Preis von 250 DM realistisch sein. DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION INTERNET Dienste NetCologne bereitet derzeit die Einführung der Highspeed-Internetzugänge über Kabelmodems nach DOCSIS-Standard vor, der Regelbetrieb soll Anfang 2000 erfolgen. Neben dem reinen Highspeed-Zugang sollen über Kabelmodems weitere Dienste angeboten werden. Dazu gehören beispielsweise On-demand-Dienste wie TV, Video, Software und Spiele, die in Kooperation mit der Bertelsmann Broadband Group angeboten werden sollen. Der Kunde kann hier etwa beim »virtuellen Kochduell« von VOX noch während der Sendung weitergehende Informationen zu dem in der Sendung empfohlenen Wein (Anbaugebiet, Bezugsquellen etc.) individuell abrufen oder nach »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« Merchandise-Artikel bestellen. Weiterhin befindet sich bei NetCologne VoIP (Voice over Internet Protocol) in der Testphase. Diese Technologie ermöglicht den Anschluß von bis zu zwei herkömmlichen Telefonendgeräten an ein Kabelmodem. Der Kunde kann so über das Kabelmodem im Internet surfen und gleichzeitig über dasselbe Endgerät telefonieren. Diese technologisch interessante und kostengünstige Lösung wird allerdings erst frühestens Anfang 2001 auf dem Markt eingeführt. Die derzeitigen Möglichkeiten dieses technischen Systems (Cisco uBR 7246) werden jedoch bereits heute umfangreich in Köln getestet, um die Technik zeitnah einzuführen. Vermarktung Die meisten europäischen Kabelnetzbetreiber bedienen sich ähnlicher Vermarktungsstrategien. Der Kunde bezahlt für die Installation des Kabelmodems je nach Servicegrad eine Gebühr zwischen 150 DM für den Anschluß des Modems an das Kabel- netz und bis zu 300 DM für eine vollständige Inbetriebnahme einschließlich Einbau der erforderlichen Netzwerkkarte in den PC sowie die Installation der notwendigen Software. Mit breiter Verfügbarkeit der USB-Technologie (Universal Serial Bus) – sowohl bei den PCs als auch bei den Kabelmodems – wird eine Reduzierung dieser Installationskosten erwartet. Die Kosten für den reinen Internet-Access werden mittels Flat Rate (Fixe monatliche Gebühr unabhängig von der Nutzungsdauer) festgelegt. Sie liegen zwischen 50 DM und 100 DM pro Monat, die Kabelmodemmiete beträgt zwischen 20 DM und 50 DM pro Monat. Diese Gebühren sind für Privatkunden im Vergleich zu ähnlichen Technologien (Standleitung, ADSL) deutlich günstiger und ermöglichen für einen Pauschalpreis ohne zusätzliche Kosten High-Speed-Access in bisher nicht gekannter Qualität. Guido Schwarzfeld de 22/99 – 1905 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION MOBILE COMPUTING Fujitsu Siemens Computer stellt die erste mobile NT-Workstation der Welt vor Erstmals sind Anwender von hochspezialisierten Workstation-Applikationen nicht mehr örtlich gebunden. Architekten, »Mit der »CELSIUS Mobile« wird eine innovative Plattform bereitgestellt, die es ermöglicht, Kunden den Wert des vollständigen Produktspektrums von Unigraphics Solutions vor Ort zu demonstrieren«, erklärt David Punter, Leiter European Marketing, Unigraphics Solutions. »Bei den Pre-Sales-Aktivitäten spielt die Beratung eine immer größere Konstrukteure und Designer, die früher ihre Software nur auf stationären Workstations bearbeiten konnten, können nun alle Vorteile einer mobilen Workstation nutzen, ob beim Kunden oder unterwegs. »CELSIUS Mobile« kombiniert hochwertige Grafik mit großer Sicherheit im Workstation-Umfeld und ist für eine Vielzahl von führenden Workstation Anwendungen zertifiziert. Neben den im WorkstationMarkt wichtigen Software-Zertifizierungen bietet die »CELSIUS Mobile« eine Reihe von Innovationen für Workstation-Anwender: • Sicherheit – Ein integrierter Chipkartenleser ermöglicht nicht nur eine sichere Authentifizierung des Benutzers, sondern dient auch der Verschlüsselung der Daten. Selbst wenn das System einmal in falsche Hände gerät, kann nichts von der Festplatte gelesen werden. • Optimierte Grafikfähigkeiten für grafikintensive WorkstationApplikationen – Das 15 ZollXGA Display sorgt für eine gute Grafikdarstellung und ist zusammen mit einem Grafik-Subsystem mit 8MB-AGP-Speicher darauf abgestimmt, OpenGLbasierte 3D-Anwendungen z.B. von Architekten, Ingenieuren oder Designern hochperformant Technische Daten auf einen Blick: • Intel® Pentium® II (AGP) Prozessor 400 MHz • Arbeitsspeicher (SDRAM) 128 MB bis max. 512 MB • High-performance 3D-Grafik (OpenGL-fähig) mit 8 MB Video SGRAM • 15 Zoll TFT XGA Display • 10 GB Festplatte, IDE, Ultra DMA 33, 1 x 2.5 Zoll • Lithium-Ionen-Akku, > 3 Std. Laufzeit (mit einem Akku) 1906 – de 22/99 zu nutzen. • Bis zu sechs Stunden Batterie-Laufzeit – Dies ermöglicht es fast einen Tag ohne Stromanschluss zu arbeiten. • Abnehmbare Tastatur – Mit bis zu 3 Meter Abstand vom System wird mehr Komfort und verbesserte Ergonomie bei langem Arbeiten ermöglicht. • Robustes und leichtes Magnesiumgehäuse – »CELSIUS Mobile« ist für ein Leben unterwegs konstruiert. Näher beim Kunden, flexibles Arbeiten: »Where no Workstation has gone before« Einer der bedeutenden Vorteile der mobilen Workstation ist, daß sie es dem Anwender erlaubt, außerhalb seines Büros und damit nahe beim Kunden zu arbeiten. So können beispielsweise Konstruktionspläne zum Kunden mitgenommen und direkt vor Ort geändert oder 3D-Präsentationen live vorgeführt werden und nicht wie früher nur als 2DAusdruck. Die Interaktion zwischen Hersteller und Kunden wird durch die »CELSIUS Mobile« stark verbessert, so daß sich beispielsweise die Firma Unigraphics Solutions, eines der führenden Softwarehäuser auf dem Workstation-Sektor, entschlossen hat, das neue System künftig konsequent bei Kundenkontakten einzusetzen. Rolle und dabei verschafft uns die »CELSIUS Mobile« ein einmaliges Umfeld für echte Interaktion mit Kunden und Interessenten. Von anspruchsvoller 3D-Modellierung bis zu datenbank-intensiven Anwendungen, von der Grafik bis zur Windows-Interoperabilität, ermöglicht uns die Celsius alles – und zwar nicht nur an unserem Schreibtisch, sondern auch direkt in den Büros unserer Kunden.« Celsius – eine weltweit führende WorkstationFamilie Das Workstation-Geschäft ist ein strategischer Bestandteil des Produktportfolios von Fujitsu Siemens Computers und alle Workstation-Produkte des neuen europäischen Computerunternehmens werden zukünftig den Markennamen »CELSIUS« tragen. »Wie bereits mit der CELSIUS 1, der ersten Intel-basierten Workstation eines führenden ITAnbieters, können wir mit der »CELSIUS Mobile« erneut unsere technische Führerschaft unter Beweis stellen« so Dr. Kosch, Direktor Workstation Marketing bei Fujitsu Siemens Computers. »Dem Workstation-Anwender eröffnen sich die Vorteile von Mobilität und Flexibilität gepaart mit hoher Leistung bei gleichzeitig optimaler Datensicherheit. Der ausschlag- DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION MOBILE COMPUTING gebende Punkt für die Celsius Mobile ist die Zertifizierung durch alle wichtigen Softwarehersteller (ISVs: Independent Software Vendors) im Workstationumfeld, die es nun erstmals für eine mobile Workstation gibt. Dies betrifft insbesondere die Bereiche mechanisches CAD, Architektur und Electronic Design Automation. Damit eröffnen sich richtungsweisende neue Möglichkeiten«. Ab sofort verfügbar CELSIUS Mobile ist mit dem Betriebssystem Windows NT 4.0 ausgestattet und ab sofort zum Preis ab 11 000,- DM (unverbindliche Preisempfehlung inklusive Mehrwertsteuer) über den Fachhandel erhältlich. (tvm) Zu Fujitsu Siemens Computers Fujitsu Siemens Computers, mit Sitz in Amsterdam/Niederlande, entstand zum 1. Oktober 1999 durch Fusion der Fujitsu Computers(Europe) Ltd. und des Geschäftsgebiets Computer Systems des Siemens-Bereichs Information and Communication Products. Die beiden Konzerne Fujitsu Limited, Tokyo, und Siemens AG, Berlin und München sind an dem europäischen Joint Venture zu je 50 Prozent beteiligt; sie haben darüber hinaus eine weltweite Zusammenarbeit im Computerbereich vereinbart. Fujitsu Siemens Computers wird den Endkunden- und den Geschäftskunden-Markt in 25 Ländern in Europa mit einem kompletten Angebot von IT-Systemen von Notebooks über PCs und Workstations, Intel- und Unix-Server bis zu Großrechnern und Speichersystemen bedienen, die in leistungsfähigen und modernen Werken in Europa für Europa gefertigt werden. Fujitsu Siemens Computers hat in Europa rund 9000 Beschäftigte und nimmt in seinem Homemarkt Europa heute Rang 2 unter den größten Anbietern ein. Erklärtes Ziel ist die Position No. 1 bis zum Jahr 2001. Fujitsu Siemens Computers wird als unabhängiges kunden- und vertriebsorientiertes Unternehmen geführt. In allen Schlüsselmärkten Europas betreuen selbständige Vertriebsgesellschaften die Kunden. Beide Partner bringen in das Joint Venture ihre Geschäftsverbindungen und Leistungspotentiale ein: Der Kundenstamm umfasst die meisten der 1000 größten Unternehmen Europas, mehr als 2000 der führenden Value Added Reseller, Distributoren und Systemintegratoren und über 100 000 Vertriebspartner und Retail Outlets. In der eigenen Vertriebsorganisation sind mehr als 2500 Salesprofis tätig. Ein Netzwerk von Service- und System-Integration-Partnern mit 35 000 Spezialisten in Konzernfirmen steht in Europa zur Betreuung der Produktpalette zur Verfügung. Die globale Kooperation von Fujitsu und Siemens ermöglicht dem neuen Unternehmen den Zugriff auf die weltweit führenden Computertechnologien und auf weitere 45 000 Mitarbeiter im Bereich Customer Service. Fujitsu Siemens Computers kann damit schon heute seinen Kunden in Europa volle Unterstützung bei der Umsetzung weltweiter IT-Strategien bieten. de 22/99 – 1907 HAUSGERÄTE • HANDEL INNOVATIONEN Innovationen der Hausgerätebranche 1999 lichst wenig Energieverbrauch in Einklang zu bringen. Dafür standen den Konstrukteuren bisher 3 ne echte BSH-Innovation, eine neuartige Generation von Kältegeräten, die völlig ungewöhnliche Wege geht. Denn wie bereits erwähnt, wird die technische Konzeption eines Gerätes von drei Faktoren bestimmt: Nutzinhalt, Isolationsstärke und Energieverbrauch. Verändert man einen Wert in dieser magischen Dreiecksbeziehung, dann verändert sich alles. Wie kann also das Interesse der Verbraucher nach mehr Kühlkomfort und größerem Nutzinhalt bei gleichzeitig niedrigeren Kosten erfüllt werden? Bosch Kühl-Gefrierkombination als Sologerät mit Brain Isoliertechnik Siemens Kühl-Gefrierkombination als Einbauversion mit Brain Isoliertechnik alternative Gerätekonzepte bei der Neuentwicklung von Kältegeräten zur Verfügung: • Verwendung dickerer Isolierschichten, • Einsatz von Energiespar-Kompressoren, • dicke Isolierung + EnergiesparKompressor. Unabhängig von der Erhöhung der Herstellkosten hat der Einsatz immer dickerer Isolierschichten eine Verkleinerung des Innenraumes zur Folge und damit natürliche Grenzen. Hier setzt ein neuer Denkansatz für Kältegeräte von BSH an: »BRAIN«, ein merkfähiger Name für ein durchdachtes Konzept. Konkret bedeutet es BSH-Refridgerator with Advanced Insulation. Und bezeichnet ei- Stahl-Kälte mit Vakuum dazwischen Brain – Kühlen mit Edelstahl und Vollvakuum Was sich bei Kältegeräten in Zukunft dramatisch ändern kann, zeigt dieser Artikel, der eine völlig neue und innovative Isoliertechnik beschreibt. »Wir wollen das wettbewerbsstärkste Unternehmen der Branche werden«. Unter diesem Motto stand die Eröffnungsrede von Dr. Herbert Wörner, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH auf der Domotechnica 1999 in Köln. Mit wertmäßig 35,2 % Marktanteil bei Großgeräten in Deutschland sicherlich eine realistische Zielsetzung. Mit den Hauptmarken Bosch und Siemens repräsentiert die Unternehmensgruppe die führende Rolle in der deutschen Weiße-Ware-Branche. Damit sich daran auch in Zukunft nichts ändert, setzt die Unternehmensgruppe auf kurze Gerätezyklen. So wurden 1998 und 1999 42% der BSHGeräte erneuert. Betrachtet man die gesamte Produktpalette, so findet man kaum ein Gerät, das älter als 2 Jahre ist. Um die Höhe der Innovation richtig einzuordnen, die die im Folgenden beschriebene Isoliertechnik darstellt, werfen wir einen kurzen Blick zurück auf den bisherigen Stand der Technik. So ist die heiße Phase der Diskussion über Treibhauseffekte verursacht durch FCKW- und FKWhaltige Kühlmittel im Kältekreislauf der Geräte heute vorbei. Auf breiter Front kann man erkennen, daß alle führenden Hersteller FCKW-freie Geräte anbieten. Damit konzentrieren sich die Aktivitäten auf Maßnahmen um Energie zu sparen, auf attraktive optische Anmutung sowie hohen Gebrauchsnutzen durch teilweise pfiffige Ideen bei der Innenausstattung der Geräte. Ausgelöst durch die Einführung der Energieeffizienzklassen begann der Run auf immer bessere Verbrauchswerte der Geräte Viel Platz bei wenig Energieverbrauch Dabei gilt es, die gleichzeitigen Wünsche nach hohem Nutzinhalt, kompakter Bauform und mög- 1908 – de 22/99 Der Gedanke ist ebenso einfach wie wirkungsvoll, man muß nur darauf kommen. Die Entwicklungsspezialisten von BSH haben schlichtweg zwei Gehäuse aus Edelstahl ineinander gepackt. Dazwischen befindet sich absolutes Vollvakuum. Und das wirkt kältetechnisch optimal. Die Isolationswirkung dieser Bauweise ist mehr als dreimal so gut wie bei herkömmlichem Polyurethan-Schaum. Und weil sie deutlich weniger an Platz beansprucht, ist auch ein echter Zuwachs an Nutzinhalt möglich. Hinzu kommt, daß Edelstahl wohl die beste und hygienischste Art ist, Lebensmittel auf- HAUSGERÄTE • HANDEL INNOVATIONEN In de 17/99 starteten wir eine Artikelreihe, die »echte« Innovationen 1999 der Hausgerätebranche beschreibt. Dabei zeigen wir spektakuläre Neuentwicklungen in den Bereichen kleiner Hausgeräte und Großgeräte, die als Maßstab für den Wettbewerb gelten und einen nutzbaren Mehrwert für den Verbraucher darstellen. Mit einer Vorteil-Nutzen-Argumentation dürfte es dem Handel hier nicht schwerfallen, zusätzliche Umsätze zu erzielen. Bisher erschienen: de 17/99: PerfectClean von Miele – Jetzt geht´s richtig ab. de 18/99: Dynamic Sense von Bauknecht – die Antwort auf die Ökosteuer. de 19/99: Vorbeugen ist besser als Plaque – Zahnpflege von Braun. de 20/99: Kühlschrank mit Internetanschluß – Screenfridge von Electrolux. de 21/99: Gefriertechnologie der Zukunft – Gefrierschrank und Palm III. zubewahren. Als Material hat es viele angenehme Eigenschaften. Es ist umweltfreundlich, leicht zu reinigen, schont unsere wertvollen Recourcen und kann zu 100 % recycelt werden. A extra für BSH Eine bessere Einstufung als in Energie-Effizienzklasse A war für Kältegeräte bisher nicht möglich und auch nicht nötig. Das wird sich schon bald ändern, denn ab Herbst 1999 tritt ein neues Energiegesetz in Kraft und im Jahr 2001 sind weitere Verschärfungen zu erwarten. Durch die neue Vollvakuumisolierung erreichen die BSH Geräte so niedrige Verbrauchswerte, daß sie damit schon heute die künftigen Anforderungen erfüllen. Und trotz eines um mehr als 20% reduzierten Energieverbrauches (248 kWh/a) vergrößert sich das Nutzvolumen (313 l Gesamt ) um ebenfalls mehr als 20%, bei minimalen Isolationsdicken und Sockelaggregat bei vorgegebener Einbaunische. Damit wird gleichzeitig eine Grundeinstellung von BSH deutlich: agieren statt reagieren. Innovationen zu einem Zeitpunkt anzubieten, lange bevor der Markt oder die Politiker sie fordern. Glänzende Frische Es ist schon ein ungewöhnlicher Anblick, wenn man bei einem Kältegerät der »BRAIN«Reihe die Tür öffnet. Der ganze Innenraum ist aus mattglänzendem Edelstahl. Statt dem bekann- 1910 – de 22/99 ten weißen Auftritt erwartet den Benutzer stahlstarkes Profi-Ambiente. Mit diesem innovativen Kältekonzept sieht BSH Verkaufschancen bei vielen Zielgruppen wie Hightech-Interessierten, den Umweltbewußten, den ambitionierten Semi-Profis und den Puristen mit gehobenem Einkommen und hohem Anspruch ans Design. Innenansicht der Siemens KühlGefrierkombination mit Brain Isoliertechnik zur Recyclingfähigkeit. Übrigens war den Testpersonen die Ersparnis an Stromkosten genauso wichtig wie der Gewinn an Nutzraum. Türablagen des Bosch Sologerätes aus gelochtem Edelstahl 80 %ige Akzeptanz Zertifikat für BRAIN Eine Akzeptanzstudie machte die großen Chancen von BRAIN deutlich. 80 % der Befragten fanden den Edelstahl-Innenraum »sehr gut« bis »gut«. Dabei leisteten die Eigenschaften des Materials exzellente Überzeugungsarbeit. Von der Hygiene und Pflege über die alterslose Robustheit bis In der ersten Phase der Markteinführung ist zunächst eine Kühl-Gefrierkombination zum Einbauen geplant. Alle Modelle werden mit einem Kunden-Zertifikat ausgestattet. Über einen genauen Zeitpunkt der Lieferfähigkeit und über Preise gibt es derzeit noch keine Angaben. k MARKETING BETRIEBSORGANISATION Angebote, die Umsatz bringen ROLF LEICHER Bevor der Kunde einen Auftrag erteilt, will er ein Angebot. Was dabei alles zu beachten ist, lesen Sie im folgenden Beitrag. Kunden wollen wissen, was auf sie finanziell zukommt, und verlangen ein schriftliches Angebot. Erwarten Sie einen größeren Auftrag? Geht es um einen gewerblichen Kunden? Dann machen Sie mehr aus dem Angebot. Unterteilen Sie es in zwei Bereiche. 1. Den Anschreibebrief an den Kunden und fältig, ob Sie den Namen des Empfängers auch richtig geschrieben haben. Nicht mehr üblich ist der Zusatz »z. Hd« oder »z. H«. Schreiben Sie einen bestimmten Empfänger an, dann genügt der Name. Erwähnen Sie auch den Vornamen des Empfängers im Adressfeld, möglichst ausgeschrieben. Ein Kundenname besteht nun einmal aus Vorund Zuname. 2. Den eigentlichen Angebotstext. In dem Anschreibebrief sind die Vorteile des Produktes für den Kunden deutlich herauszustellen. Er darf nicht den Eindruck haben, daß es ein Standardtext ist. Nennen Sie zwei bis drei wesentliche Vorteile. Unterstreichen Sie diese Vorteile. Oder nutzen Sie andere optische Hilfsmittel wie Fettdruck, Kursiv und Einrückungen. Das macht Ihr Angebot unverwechselbar Im Zeitalter von Fax, Telefon, Handy oder Email haben viele das Briefzeitalter schon beerdigt gesehen. Doch ganz im Gegenteil: Heute kommt einem Brief im Wirrwarr der vielen anderen Kommunikationsmöglichkeiten eine ganz besondere Bedeutung zu. Wer möchte, daß seine Angebote nicht in der alltäglichen Flut von Informationen untergehen, schreibt einen Brief. Nur wenn ausdrücklich ein Fax verlangt wird, dann lassen Sie sich darauf ein. Ein Angebot auf Briefpapier macht einen besseren Eindruck. Der Brief ist im Ganzen eine sehr persönliche Visitenkarte des Absenders, ganz egal ob er von einem Unternehmen, einem Verband, einer Behörde oder ganz privat abgesendet wird. Gestaltung des Adressfeldes Wenn Ihr Kunde das Angebot erhält, fällt sein erster Blick sicher auf das Adressfeld. Ein falsch geschriebener Name – das macht keinen guten Eindruck beim Empfänger. Prüfen Sie sorg- beachten Sie unser Angebot, das Sie hiermit erhalten. 2. Sie haben uns am ... besucht und mit unserem Herrn ... gesprochen. Prüfen Sie bitte unser Angebot. Wirken Sie mit der Anrede: Statt »Sehr geehrter Herr Wagner« mal anders, und zwar »Guten Tag, Herr Wagner«. 3. Sie interessieren sich für ... und wir bieten Ihnen nun folgendes an. Der erste Satz liest sich für den Kunden wie aus der Mottenkiste: Bezugnehmend auf Ihre Anfrage 4. Sie erhalten das von Ihnen gewünschte Angebot mit folgenden Unterlagen ... Fragen • Geben Ihre Referenzunterlagen über die Kaufentscheidungen der Referenzfirmen detailliert Auskunft? • Enthalten Ihre Referenzen anschauliche und leicht nachvollziehbare Beschreibungen? • Sind die Angaben vollständig und aktuell? • Kann der Empfänger unmittelbaren Nutzen aus ihnen ziehen? • Sind die Referenzunterlagen auch optisch entsprechend? • Haben Sie geklärt, welche Referenzfirmen von interessierten Kunden besucht werden könnten? • Kann der Kunde seine eigene Situation in der des Referenzgebers wiedererkennen? • Enthalten Ihre Referenzunterlagen auch Bilder (Fotos, Video etc.) der Kunden, die zeigen, wie sie Ihr Produkt einsetzen? • Haben Sie häufig Kontakt mit Ihren Referenzgebern, um sicherzugehen, daß sie auch wirklich noch zufrieden sind? vom ... erlauben wir uns, Ihnen folgendes Angebot zu unterbreiten. Oder: Wunschgemäß unterbreiten wir Ihnen nachfolgend .... Es kostet kein Geld und nur wenig Mühe den Text aufzufrischen. Nutzen Sie im Brief die Sie-Technik. Der 1. Satz bei Angebotsbriefen – einmal anders formuliert: 1. Sie haben mit unserem Herrn ... am ... über ... gesprochen. Bitte JA NEIN ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ 5. Sie sind an unseren Meßgeräten interessiert. Wir haben uns sehr gefreut und senden Ihnen unser Angebot zu. Den Preis richtig verkaufen Nennen Sie nicht nur den Endpreis. Nutzen Sie auch die Chance, den Preis zu relativieren durch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, Steuerersparnisse oder staatliche Fördermaßnahmen. Der Preis muß in der für den de 22/99 – 1911 MARKETING BETRIEBSORGANISATION Texten Sie also den letzten Satz anders: Statt a)Wir hoffen, daß unser Angebot zusagt. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. c) Wir freuen uns über Ihren Auftrag. Besser Wie gefällt Ihnen dieses Angebot? Haben Sie noch Fragen, rufen Sie uns an. Herr XY ruft Sie an, um Ihre Meinung zu unserem Angebot zu erfragen. Statt »Mit freundlichen Grüßen« dürfen Sie ruhig mal etwas anderes texten, z. B. 1. »Es grüßt Sie« 2. »Wir begrüßen Sie« 3. »Viele Grüße aus ...« 4. »Viel Erfolg bei der Angebotsprüfung« Kunden geeignetsten Form dargestellt werden. Ist nur ein Endpreis, eingerückt oder unterstrichen, genannt worden? Das ist nicht zielführend, da die Gesamthöhe nur noch Verhandlungsgegenstand ist. Sinnvollerweise werden, falls möglich, auch Einzelpreise aufgelistet. Dadurch wirkt die Gesamtkalkulation glaubwürdiger. Bei einer Maschine z. B. ist das sehr gut möglich. Achten Sie bei Einzelpreisen darauf, daß der Kunde, falls Sie von einem Unterlieferanten beziehen, nicht Ihre Aufschlagkalkulationen nachvollziehen kann. Natürlich spielen auch die Preisschwellen eine Rolle. 990,– DM oder 1000,– DM sind nur 10,– DM Unterschied, die aber viel größer wirken. Zeigen Sie ab nächstem Jahr auch Ihre Fortschrittlichkeit und rechnen Sie DM in Euro um, präsentieren Sie dann zwei Preise. Sind Sie dem Kunden unbekannt? Stellen Sie Ihr Unternehmen kurz vor. Drucken Sie Ihre Internet-Homepage aus und legen Sie diese dem Angebot bei. Die Grenze liegt bei einer A4 Seite. Auch Referenzen spielen für die Kaufentscheidung eine Rolle. Sie sind aussagefähige Beweismittel, mit denen Sie neue Kunden von der Leistungsfähigkeit Ihres Betriebes überzeugen können. Auch bei Stammkunden sind Referenzen günstig, vor allem wenn es sich um ein neues Produkt handelt. Ein Produkt, das oft eingesetzt wird, muß gut sein. So denkt der Kunde. Warten Sie nicht, bis der 1912 – de 22/99 Kunde Referenzen fordert, legen Sie ihm eine Liste bei, in der zufriedene Kunden stehen. Nennen Sie Objekte, wo Sie erfolgreich waren. Kein Angebot ohne Termine In den meisten Angeboten stehen am Ende Leerformeln wie »In Erwartung Ihrer geschätzten Rückäußerung ...« »Wir stehen Ihnen bei Rückfragen jederzeit zur Verfügung ...« Ihr Ziel heißt verkaufen. Beenden Sie kein Angebot, ohne dem Kunden einen Termin gesetzt zu haben. Beispiele: »Damit die Lieferzeit für Sie sichergestellt ist, antworten Sie bitte bis zum ...« »Da die Preise Ihre Gültigkeit im März verlieren, antworten Sie bitte bis ...« Es gibt genügend Möglichkeiten, dem Kunden einen glaubwürdigen Grund zu nennen, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Wir haben auch einmal vorgeschlagen: »Bitte erteilen Sie uns den Auftrag bis zum 20.04., weil sich unsere Preise ab diesem Datum erhöhen.« Ein Teil der Kunden wird diese Termine nach wie vor ignorieren. Ein kleiner Teil wird reagieren. Für Sie ein sicheres Zeichen von Interesse. Erreicht haben Sie die Reaktion mit keiner Minute Mehrarbeit. Sie haben noch einen weiteren Vorteil: Antwortet der Kunde nicht zu diesem Datum, haben Sie einen sehr guten Aufhänger für ein Gespräch oder Telefonat. »Herr Kunde, morgen werden die Preise erhöht, jetzt haben Sie noch die Chance ...« Also: Der alte, verkrustete Text mit nichtssagenden Floskeln wird Ihrem Erscheinungsbild nicht nutzen. Ein moderner Text ist lebendig, frei von überflüssigem Schwulst und somit empfängerorientiert. Professionell texten heißt, so zu schreiben, wie Sie am Telefon reden. Ihr Angebot wird dadurch nicht teurer, aber besser. Das Porto ist immer gleich, für gute Briefe zahlen Sie nicht mehr. Vielleicht macht ein attraktiver Text ein wenig mehr Mühe, nach einer gewissen Gewöhnung an bessere Texte wird das Ganze allerdings zur Routine und verursacht keinen zusätzlichen Aufwand. Der Schreibstil: umständlich und träge, angereichert mit komplizierten Wendungen und unnötigen Floskeln, macht jeden guten Briefeinfall zuschanden, verdirbt den flüssigen Ablauf, macht die Darstellung der Argumente unklar und verworren und den Aufbau unübersichtlich. Der Redestil: frisch und froh von der Leber weg hingeschrieben, als hätte man eine Unterhaltung wiederzugeben, bringt er in kurzen prägnanten Sätzen einen klaren Sachverhalt zum Ausdruck. Bevorzugen Sie die Wirklichkeitsform Der Konjunktiv ist wie ein Weichmacher, ohne Kraft und Druck, ohne Bestimmtheit und Nachdruck. Er läßt alles mehr oder weniger offen. Statt Möglichkeitsform besser Wirklichkeitsform »Wir würden uns freuen, wenn ...« »Wir freuen uns, wenn ...« »Unser Terminvorschlag wäre ...« »Unser Terminvorschlag ist ...« »Würden Sie uns bitte informieren, ob ...« »Informieren Sie uns bitte, ob ...« »Wären Sie einverstanden mit ...« »Sind Sie einverstanden mit ...« »Könnten Sie sich bis ... entscheiden?« »Können Sie sich bis ... entscheiden?« »Würde« klingt zwar höflich im Angebot, ist aber im Text veraltet. Die Wirklichkeitsform gibt an, was geschieht, nicht was möglicherweise geschehen könnte, was Sie tun, nicht was MARKETING BETRIEBSORGANISATION Sie tun können. Die Wirklichkeitsform spielt nicht mit Möglichkeiten, sondern trifft Feststellungen. Schreiben Sie einfacher! Empfängerorientierte Angebote sind durch eine klare, knappe und verständliche Sprache gekennzeichnet. Wählen Sie daher einfache Wörter. Sie sind kürzer, leichter zu schreiben und besser verständlich. Statt Einfacher 1) alsbald bald 2) mittels mit 3) sämtliche alle 4) lediglich nur 5) dergestalt so Anfangs kommt es Ihnen ungewohnt vor, die üblichen Floskeln durch moderne Wörter zu ersetzen. Sie gewöhnen sich aber schnell an Sie sich freuen? Geben Sie ihm einen Grund, sich für Sie zu entscheiden, dann ist die Chance für Sie größer. Natürlich freut es Sie, wenn Ihr Kunde »anbeißt«. Aber glauben Sie, daß Ihre Freude ansteckt? Im Gegenteil: je lauter sie erschallt, desto eher befällt den Kunden der Verdacht, Sie haben es nötig. Was hat der Briefempfänger davon, wenn sich der Absender freut? Wird ihn diese Tatsache motivieren? Drehen Sie den Spieß um – der Kunde soll sich freuen. Statt »Wir freuen uns, wenn Ihnen das Angebot zusagt«, muß es heißen »Sie werden sich über die neue Technik freuen.« Was bei der Unterschrift wichtig ist Ihre Unterschrift hat für jeden Kunden immer eine magnetische Gegenüberstellung schlechter und guter Formulierungen Nicht so: 1. Beigefügt senden wir Ihnen das gewünschte Merkblatt. 2. Anliegend erhalten Sie unsere Bestätigung. 3. Das Angebot erlischt ab 1. Januar. 4. Wir sind in der Lage, die Belieferung vorzeitig vornehmen zu können. 5. Wir bitten baldmöglichst um Ihre Rückantwort. 6. Wir würden uns freuen, wenn Sie dem zustimmen. die Umstellung. Korrigieren Sie auch die im Computer gespeicherten Sätze, häufig sind es der erste und die beiden letzten Sätze. Der Schlußsatz im Angebot 1. »Wir würden uns freuen, für Sie tätig sein zu dürfen.« 2. »In Erwartung Ihres geschätzten Auftrags verbleiben wir ...« 3. »Wir bitten um eine baldige Rückäußerung.« 4. »Wir hoffen, Ihnen hiermit gedient zu haben.« 5. »Gerne erwarten wir Ihren geschätzten Auftrag.« Passen solche Formulierungen in unsere Zeit? Bitten, hoffen, freuen, erwarten: weg mit diesen Floskeln! Denn was hat Ihr Kunde davon, daß 1914 – de 22/99 den Absender oder Empfänger wichtig ist, zum Beispiel: als Gedächtnisstütze, als Nachweis und als Hinweis zur Postbearbeitung. Die Anlagen können auch im Text erwähnt werden; das ist zwar nicht rationell, aber stilistisch manchmal empfehlenswert, zum Beispiel: – Die gewünschten Unterlagen liegen bei. – Mit diesem Brief erhalten Sie ... – Als Anlage erhalten Sie ... – Beachten Sie bitte das beigefügte Gutachten. Checkliste: Das attraktive Angebot ➜ Adressfeld und persönliche Anrede Sondern so: Hiermit erhalten Sie das gewünschte Merkblatt. Mit diesem Brief erhalten Sie unsere Bestätigung. Das Angebot gilt bis 31.12.99. ➜ Moderner erster Satz getextet? Wir können vorzeitig liefern. ➜ Abbildungen beigefügt? Wir bitten um schnelle Antwort. ➜ Referenzen genannt? Gefällt Ihnen der Vorschlag? ➜ Begleitbrief bei großen Angeboten gemacht? Wirkung, denn er schaut beim flüchtigen Überlesen sofort drauf. Eine handgeschriebene Unterschrift ist höchst selten gut zu entziffern. Da der Empfänger eines schriftlichen Angebotes den verständlichen Wunsch hat, zu wissen, wer das Angebot abgefaßt hat, muß die maschinenschriftliche Angabe Ihres Namens unter der Unterschrift stehen. Mit Füllfederhalter und Tinte wirkt Ihre Unterschrift besser. Sie werten sie auf. Mit Füller schreiben Sie auch anders, Sie haben etwas anderes zum Unterschreiben in der Hand. Schreiben Sie nicht so, daß Sie in den Text »Mit freundlichen Grüßen« hineinkommen. Viele Unterschriften sind so hoch, daß sie in den Text ragen. Wer groß unterschreibt, braucht mehr als drei Leerzeilen. Wann muß man Anlagen im Brief einzeln aufführen? Wenn es für ➜ Genaue Produktbeschreibung gemacht? ➜ Service-Leistungen erwähnt? des Produktes ➜ Laufzeit des Angebots nicht vergessen? ➜ Alternative im Angebot erwähnt? ➜ An persönliche Übergabe des Angebots gedacht? k MARKETING ERFA-ARBEIT Erfahrungsaustausch ist Marketing ROLAND MEIER Ideen sammeln, aktuelle Probleme und Lösun- Ansprechpartner Wer eine ERFA-Gruppe gründen oder sich einer bestehenden ERFA-Gruppe anschließen will, findet Infos unter Fax: 0 89 /1 26 07- 111 gen diskutieren, sich mit Kollegen aus der gleichen Branche außerhalb des Tagesgeschäftes austauschen – das ist ERFAArbeit. Um uns ein Bild zu machen, wie die ERFA-Arbeit vor Ort abläuft, haben wir die ERFA-Gruppe bei der Firma Elektro Meyer in Seevetal besucht. Was hat ein Betrieb von der Teilnahme an einer Erfahrungsaustauschgruppe? Die Unternehmensberatung Heckner führte dazu vor einigen Jahren eine Befragung unter ihren ERFA-Teilnehmern durch. Die Befragten gaben an, ERFAGruppen zu nutzen, um... • ... zu sehen, was andere Kollegen machen und daraus Ideen für das eigene Unternehmen zu ziehen, • ... sich von der Tagesarbeit zu lösen und neue Tips und Hinweise zu bekommen, wie sie ihr Unternehmen besser führen können, • ... zu erfahren, was in der Branche gerade läuft und damit dem Wettbewerb eine Nasenlänge voraus zu sein. den, um von ihnen Anregungen und Kritik zur Optimierung seines Betriebes zu erhalten. Alle Unternehmen bei dieser ERFATagung hatten eines gemeinsam: Sie sind RITTO-STAR.Partner. von ERFA-Gruppen ist ein Serviceangebot von RITTO an ihre STAR.-Partner, mit dem Ziel, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der angeschlossenen Unternehmen zu stärken. Geleitet wurde die Veranstaltung von Dipl. Betriebswirt Roland Meier, einem neutralen Referenten der Unternehmensberatung Heckner & Partner, der sowohl über das notwendige Knowhow der Branche als auch über betriebswirtschaftliches Management-Wissen verfügt. ERFA-Unternehmen sind erfolgreicher Das Institut für Handelsforschung in Köln hat in einer Untersuchung festgestellt, daß Betriebe, die an ERFA-Gruppen teilnehmen, grundsätzlich bessere Betriebsergebnisse erwirtschaften, als Betriebe, die sich in dieser Hinsicht nicht engagieren. Das ist ein schlagendes Argument, das für die ERFA-Arbeit spricht. Oder anders ausgedrückt: Geld wird heute nicht verdient, indem Sie mehr arbeiten, sondern indem Sie mehr denken. Wer organisiert ERFA-Gruppen? Thorsten Meyer, Junior Chef der Firma Elektro Meyer im niedersächsischen Seevetal hatte 20 Kolleginnen und Kollegen aus Elektroinstallationsbetrieben zu einer Tagung eingela- Die Teilnehmer der RITTO-STAR.-Partner-ERFA-Gruppe: Elektro Schulze, Dessau; Schweifel GmbH, Greven; M.u.T. Elektrotechnik GmbH, Abstatt; Elektro Sander, Berlin; Elektro Peter, Anklam; Todtenhausen Elektro GmbH, Wuppertal; EWEKÖ GmbH, Berlin; Zetro GmbH, Zeitz; Elektro Köller GmbH, Oelde; Elektro Müller, Halstenbek; Coldewey GmbH, Westerstede; Kohrt Elektro GmbH, Neukloster und ERFA Gastgeber Elektro Meyer, Seevetal Um einen offenen Erfahrungsaustausch zu betreiben, ist es notwendig, daß die Unternehmen einer ERFA-Gruppe nicht miteinander konkurrieren. Dieses Kriterium ist bei der RITTO-STAR.-ERFAGruppe gegeben: Die Betriebe kommen aus aus dem gesamten Bundesgebiet (siehe Bildunterschrift). In Seevetal mit dabei waren auch die STAR.-Ansprechpartner Ute Severin und Friedrich Allendorf von RITTO. Sie nutzten die ERFA-Veranstaltung, um praxisund hautnah die Wünsche und Probleme der STAR.-Partner kennenzulernen. Die Organisation Wie läuft eine ERFA-Gruppe ab? Alle Tagungen laufen in etwa nach dem gleichen bewährten Schema ab. So auch am 08. und 09. Oktober in Seevetal. Die Teilnehmer trafen sich zu Beginn der Tagung im Unternehmen des gastgebenden Betriebes. Nach einer kurzen Begrüßung stellte Herr Thorsten Meyer sein Unternehmen vor. Anschließend ging es zur Sache: Anhand von Fragebögen, die in Form einer Checkliste vorbereitet wurden, beurteilten die Kollegen die Firma Elek- de 22/99 – 1915 MARKETING ERFA-ARBEIT tro Meyer Punkt für Punkt: Optik Außenfront, Lagerorganisation, Büroorganisation, Werbung, Kalkulation, Rechnunggestaltung und vieles mehr. Gute Noten für den Gastgeber Nach Abschluß der Betriebsund Standortbeurteilung trafen sich die Teilnehmer im Tagungsraum eines nahegelegenen Hotels. Hier begann nun das eigentliche Fachprogramm. Im Mittelpunkt stand die Beurteilung der 20 Branchen-Kolleginnen und Kollegen der Firma Elektro Meyer. Die Teilnehmer faßten ihre positiven Eindrücke zusammen, gaben aber auch konkrete Verbesserungsvorschläge. Stromlieferanten, Verhandlungsstrategien mit der Hausbank zur Senkung des Kontokorrentzinssatzes oder Überprüfung der Versicherungsverträge durch einen Makler zur Reduzierung der Kosten in diesem Bereich. Einige Ideen konnten von den Teilnehmern sogar mit konkretem Zahlenmaterial belegt werden. So wird die Firma Todtenhausen Elektro GMBH dadurch, das zahlreiche Mitarbeiter die Krankenkasse gewechselt haben, künftig ca. DM 10.000,- pro Jahr einsparen können. Wichtige Informationen Anschließend bot Heckner & Partner ein breites Spektrum von praktischen Informationen, die für jeden Betriebs-Alltag von Bedeutung sind. So wurde z. B. bei dem Thema DATEV-BWA-AusDie Fachthemen wertungen besprochen, welche Auswertungsmöglichkeiten die Im weiteren Verlauf bot BranDATEV bietet, wie man diese liest chenfachberater Roland Meier und welche der Auswertungsvon der Unternehmensberatung möglichkeiten für Inhaber von Heckner den Teilnehmern Elektroinstallationsbetriedie Möglichkeit, mittels ben als sog. »Chef-Infos« Checklisten ihre Kosten von besonderer Bedeumit den Kosten der ERFAtung sind. Kollegen zu vergleichen. Weitere Themen waSo wurde ermittelt und unren: Unternehmensnachter den Betrieben verglifolge oder »Notfall, der chen, wie sich die einzelnen Chef fällt plötzlich aus«; Kostenbereiche, z. B. Perso»Was der Unternehmer nal-, Raum-, Werbe-, Fahrüber eheliches Güterzeugkosten u.s.w., im recht wissen muß« Vergleich zu den und »FunktioKollegen darnen und Leistunstellen. gen einer KreisAnhand diehandwerkerser Vergleiche und anhand von »Wenn es die ERFA-Arbeit der RITTO-STAR.-Part- schaft«. Alle Ergebnisweiteren Kenn- ner nicht gäbe, müßte man sie erfinden,« ERFAzahlen aus dem Gastgeber Thorsten Meyer aus Seevetal zeigt se der Tagung Betriebsversich beeindruckt von dem vergangenen Treffen in Seevetal wurgleich Elektro- der STAR.-Partner-ERFA-Gruppe. »Allein der kol- den in einem installateure legiale Erfahrungsaustausch während unseres Protokoll festgehalten, das jeder Landes-Ge- Treffens war unbezahlbar.« dem Teilnehwerbefördemer, ergänzt um weiterführenrungsstelle des Nordrhein-Westde Informationen, später zugefälischen Handwerks e.V. erkannschickt wurde. ten die Unternehmerinnen und Unternehmer schnell, ob ihre Betriebe besser oder schlechter abAuch das Vergnügen schnitten. kam nicht zu kurz! Tips zur Kosteneinsparung Aus der anschließenden Diskussion ergaben sich aus dem Kollegenkreis zahlreiche Praxistips zum Thema Kostensenkung: Ob Einrichtung einer hauseigenen Tankstelle, Wechsel des 1916 – de 22/99 Wer viel arbeitet, muß auch mal ausspannen. Unter diesem Motto hatte ERFA-Veranstalter RITTO für den Abend des ersten Tagungstages eine gemeinsame Barkassenfahrt mit Seemannsbuffet im Hamburger Hafen organisiert. Der anschließende Rund- »Schon seit vielen Jahren habe ich mir gewünscht, Betriebe von Kollegen besichtigen zu können und einen Erfahrungsaustausch mit ihnen zu haben«, so Elektromeister Manfred Todtenhausen aus Wuppertal. »Durch die große räumliche Trennung der Betriebe kommt kein Konkurrenzdenken auf, sondern eine freundschaftliche Zusammenarbeit. Viele Ideen konnten wir einbringen, viele Ideen von unseren Kollegen konnten wir übernehmen und in unserem Betrieb verwirklichen. Einige Kosten konnten wir direkt nach der Veranstaltung senken. Daß nebenbei auch Freundschaften entstehen, freut mich natürlich besonders. Ich werde auch in Zukunft an jeder ERFA-Tagung teilnehmen. Der Firma RITTO bin ich sehr dankbar, daß sie diese Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat.« gang durch die »Lichterwelt« Hamburgs gewährte den ERFATeilnehmern weitere bleibende Eindrücke. Die Teilnehmer bestimmen die Themen selbst Die Themen der nächsten RITTO-STAR.-ERFA-Gruppe, welche am 7. und 8. April 2000 in bei der Firma Elektro Peter, Anklam, stattfinden wird, wurden von den Teilnehmern selbst festgelegt: »Was bei einer Betriebsaufspaltung zu beachten ist«; »Wie eine Erbregelung geplant wird«; »Überblick über die wichtigsten öffentlichen, zinsverbilligten Fördermittel und was man tun muß, um sie zu erhalten«; »Vergleich der Roherträge unter den Kollegen« und eine vertiefende Diskussion zum Thema Kostensenkung. Darüberhinaus wird ein ERFAKollege über seine Erfahrungen mit einer Handwerkerkooperation berichten. WERKSTATT WERKZEUGE Neue Entwicklungen von Hilti Erlebnis Innovation TILMAN VON MEYEREN Während des Herbstpressegespräches der Hilti AG, Liechtenstein, wurde Bilanz gezogen, was die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens anbelangt. Außerdem gab es einige Neuentwicklungen zu bewundern, die Innovation tatsächlich zum Erlebnis machten. In den ersten acht Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat der Hilti Konzern ein Umsatzwachstum von vier Prozent auf 1799 Mio. Schweizer Franken erzielt. Damit liegt Hilti weit über dem für das Unternehmen relevanten Wachstum des weltweiten Bauvolumens von etwa einem Prozent. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 9 Prozent auf 158 Mio. Schweizer Franken, der Konzernreingewinn liegt mit 187 Mio. Schweizer Franken um 16 Prozent über dem Vorjahreswert von 160 Mio. Neben diesen erfreulichen Zahlen, die der Vorsitzende der Konzernleitung, Dr. Pius Baschera, den anwesenden Journalisten mitteilte, konnte Hilti aber auch mit einigen Innovationen aufwarten, die es in sich haben. denwunsch nach höherer Bohr- und Meisselleistung bei gleichzeitig verbessertem Bedienerkomfort: Die neuartige Schnellabschaltung »Active Torque Control« (ATC) bietet in der obersten Leistungsklasse erstmalig einen Zusatzschutz vor dem Nachdrehen beim Verhaken des Bohrers. Damit lassen sich sonst sehr anstrengende Bohrarbeiten selbst im Dauereinsatz ermüdungsärmer und somit auch produktiver durchführen. Gleichzeitig steht dem Kunden eine um 20 Prozent gesteigerte Bohr- und eine um 15 Prozent höhere Meisselleistung zur Verfügung. In einem Kombihammer der obersten Leistungsklasse steckt eine Höhere Bohrleistung bei verbessertem Arbeitskomfort Mit der Markteinführung des Kombihammers TE 76-ATC im Oktober 1999 erfüllt Hilti den Kun- Hilti TE 76-ATC: Neuer Kombihammer mit Zusatzschutz für Anwender 1918 – de 22/99 enorme Kraft, die vom Bediener ständig hohe Konzentration erfordert: Beim Verhaken des Bohrers reagiert zwar die mechanische Rutschkupplung, doch das problematische Nachdrehen der Maschine kann damit nicht völlig unterbunden werden. Selbst beim sofortigen Abschalten des Motors reicht die gespeicherte Bewegungsenergie noch aus, einen Kombihammer zweimal voll um die eigene Achse zu dre- Dr. Pius Bschera, Vorsitzender der Konzernleitung hen. Hilti hat diese Tatsache im direkten Kundenkontakt analysiert und mit dem ATC-System eine innovative Lösung entwickelt. Der Kombihammer TE 76-ATC erkennt frühzeitig, ob sein Bohrer zu verhaken beginnt. Tritt dieser Fall ein, stoppt der Kombihammer in weniger als einer Hundertstelsekunde. Damit bleibt das Nachdrehen im unkritischen Bereich. Während des Bohrens kontrollieren ein Mikroprozessor und Airbag-Sensoren aus dem Automobilbau, ob eine kritische Drehbeschleunigung am Gerät auftritt. Ist dies der Fall, etwa wenn der Bohrer auf ein Armierungseisen trifft, öffnet eine elektromagnetische Kupplung, und der Motor wird gleichzeitig abgeschaltet. Der Rotor mit seiner grossen Schwungmasse wird sofort vom Antriebsstrang getrennt, der Benutzer bleibt damit vor einem kritischen Nachdrehen des Kombihammers verschont. Der Anwender profitiert vom ATC-System, indem er unverkrampfter und entspannter arbeiten kann und weniger rasch ermüdet. Dieser Komfort führt in Kombination mit dem gesteigerten Gewichts-/Leistungsverhältnis des TE 76-ATC zu mehr Produktivität des Benutzers. Mit dem neuen Kombihammer TE 76-ATC erfüllt Hilti den Kundenwunsch nach gesteigerter Leistung, weiter verbesserter Qualität und erhöhtem Arbeitskomfort in der obersten Leistungsklasse. Höchste Zuverlässigkeit bei Schwerlastbefestigungen Im Bereich der Schwerlastbefestigungen stellen Kunden höchste Sicherheitsanforderungen. Der neue Egbert Appel, Mitglied der Konzernleitung WERKSTATT WERKZEUGE Hilti Hinterschnittanker HDA, in dessen Entwicklung die Ergebnisse weltweiter Kundenbefragungen eingeflossen sind, kommt diesem Bedürfnis entgegen und vereint die Vorteile eines Ankers hinsichtlich Flexibilität mit den Sicherheitsmerkmalen eines Kopfbolzens: Der HDA erzeugt seinen Hinterschnitt selbst, ermöglicht eine schnelle und einfache Handhabung und bietet höchste Haltewerte bei minimalem Arbeitsaufwand. Neben einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Leistung durch modernste Befestigungstechnologie steigert der rasche Setzvorgang die Produktivität, was wiederum wertvolle Zeit- und Geldersparnis mit sich bringt. Das Lastverschiebungsverhalten des HDA ist mit dem eines einbetonierten Kopfbolzens vergleichbar. Entsprechend wird der Anker auch identisch berechnet. Mit einer Versagenslast von 125 kN (12,5 t) bei einem Ankerdurchmesser von 16 mm erreicht der HDA einen internationalen Spitzenwert. Ebenso beeindruckend ist die Brandwiderstandsdauer von 180 Minuten. Im Gegensatz zum Kopfbolzen ist der Hinterschnittanker jedoch flexibel, er kann praktisch an jeder beliebigen Stelle gesetzt und im Bedarfsfall sogar vollständig entfernt werden. Ein wesentlicher Vorteil des Ankers liegt in der leichten Handhabung: Ein Bohrhammer und eine einfache Setzhilfe genügen, um den Dübel in kürzester Zeit drehschlagend zu setzen. Dabei schneiden die Spreizkappen ihren Hinterschnitt und sorgen so für eine optimale Verankerung im UnterHilti Hintergrund. Der Anker ist schnittanker sofort nach dem SetHDA: Optimazen belastbar. les Handling Dank der geringen und gesteigerSpreizdruckentte Produktiwicklung im Untervität grund eignet er sich besonders für Schwerlastbefestigungen unter schwierigen Bedingungen, etwa bei geringen Randund Achsabständen. Der Hinter- 1920 – de 22/99 schnittanker stellt die zuverlässigste Lösung bei dynamischen Beanspruchungen, wie z.B. Ermüdung, Erdbeben und Schock dar. Intelligente Lösung am Bau Seit April 1999 setzt der 202 Meter hohe Millennium-Tower einen eleganten Akzent in der Wiener Skyline. Österreichs höchster Wolkenkratzer wurde in einer neuen Stahl-Beton-Verbundtechnologie errichtet, an der Hilti Know-how in der Befestigungstechnik wesentlichen Anteil hat: Der innovative Einsatz von Hilti DX-Nägeln als strukturelle Verbindungselemente ermöglichte eine besonders effiziente Mischbauweise: Der Büroturm mit seinen 50 Stockwerken wuchs in der Rekordzeit von nur acht Monaten in die Höhe. 50 000 DX-Nägel, die in den Stützen des Hilti DX-Nageltechnologie erhöht Profitabilität beim Bau des Wiener Millennium-Tower Millennium-Tower eine statische Funktion übernehmen, machten aufwendige Schweißarbeiten überflüssig und sparten somit Zeit und Geld. Sie erwiesen sich aufgrund ihrer Eigenschaften im raffinierten System aus vorfabrizierten Stahlstützen und der Stahlbetonbauweise als ideales strukturelles Bindeglied zwischen den Baumaterialien. Normalerweise kommen diese Nägel mit besonderer Materialgüte und Zähigkeit für Direktbefestigungen zum Einsatz. Für den Millennium-Tower wurden sie in die vorgefertigten Stüt- zen aus Stahlrohr, Armierungseisen und Stahlkern gesetzt. Wie Igelstacheln ragen die DX-Nägel auf Höhe der Decken kranzförmig ins Innere der Stahlrohre. Im Materialverbund übertragen die Nägel die Deckenlasten in den eingegossenen Beton im Inneren der Stützen und weiter hinein in den Vollstahl im Kern. Dabei ist ein einziger DX-Nagel in der Lage, mindestens die Kraft von 20 kN (2 Tonnen) in die Stützen einzuleiten. k Ausbildung Berufsinformation Nun schon zum 5. Mal präsentierten sich in Aachen verschiedene Handwerksberufe in Verbindung mit der Ausstellung »Ausgewählte Gesellenstücke« unter dem Motto »Werkstatt Power«. Ein besucherstarker Anlaß ist wichtig Das Aachener Stadtfest wurde als idealer Zeitpunkt für diese Veranstaltung angesehen. So nutzten rund 8 000 Besucher die Möglichkeit, sich über Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten bei den »lebenden Werkstätten« zu informieren. Als besonders erfreulich konnte auch in diesem Jahr festgestellt werden, daß sich von Beginn an nicht nur Jugendliche, die sich für eine Ausbildung im Handwerk interessieren, sondern insbe- sondern auch Eltern und Lehrer allgemeinbildender Schulen informierten. Vielfalt kommt an Rahmenprogramm bieten Über folgende Handwerksberufe ließen sich Abgerundet wurde die Veranstaltung mit Mode- schauen der modeschaffenden Handwerke – der Damen- und Herrenschneider, Kürschner und Modisten sowie einer Frisurenschau der Auszubildenden des Friseurhandwerks. Die Fleischer-Innung Aachen-Stadt verkaufte Brühwürste, wobei der Erlös ausschließlich der Restaurierung des Aachener Doms zugute kommt. Die Vertreter der Innungen zeigten sich mit »Werkstatt Power« sehr zufrieden, die sicherlich auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden wird. des Innenlebens von Elektronikgeräten: Eine Aluminiumoxid-dotierte Silikonfolie ersetzt die herkömmliche Leiterplatte. Sie ist flexibel einsetzbar, frei von chemischen Flammhemmern und problemlos in der Kupferschmelze zu entsorgen. Alternativ kommt die sogenannte MID-Technologie bei der Herstellung von Schaltungsträgern aus Kunststoff zum Einsatz. Weitere Besonderheiten sind die Entwicklung neuer energiesparender Schaltungskonzepte, die den Stand-by-Stromverbrauch merklich reduzieren, ein neues Bildröhrenkonusglas, das eine Wiederverwendung großer Mengen von Bildröhrenaltglas in der Produktion zuläßt sowie ein neuer leichterer Lautsprecher mit deutlich verbessertem Wirkungsgrad. Partner des Handwerks auswählen Ergänzt wurden die lebenden Werkstätten von einem Informationsstand der Berufsberatung des Arbeitsamtes Aachen sowie des Staatlichen Amts für Arbeitsschutz, das über den Bereich Allergien informierte. Informationen einholen: Augenoptiker, Bäcker, Buchbinder, Elektroinstallateur, Fotograf, Fleischer, Friseur, Gas- und Wasserinstallateur/Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Konditor, Kraftfahrzeugmechaniker, Maler- und Lackierer, Metallbauer, Orthopädieschuhmacher, Raumausstatter/Sattler sowie Steinmetz- und Steinbildhauer. Forschung & Entwicklung Grüner Fernseher Auf der IFA wurden zwei Prototypen des »Grünen Fernsehers« vorgestellt. Nach vier Jahren Forschung ist es gelungen, ein TVGerät zu entwickeln, das sich konsequent an ökologischen Anforderungen ausrichtet. Das Projekt wurde vom bmb+f mit rund 10 Millionen DM gefördert. Entwicklung im Verbund Fünf deutsche TV-Hersteller (Grundig, Deutsche Thomson Brandt, Loewe Opta, Harman Audio Electronic Systems, Philips Components), verschiedene Forschungseinrichtungen und das Freiburger Öko-Institut realisierten für den »Grünen Fernseher« modell- 1922 – de 22/99 hafte umweltgerechte Lösungen, die Recycling, Material- und Energieeinsparung sowie Schadstoffminderung erlauben. Verbesserungen auf breiter Front Durch innovative Technologien und Materialien gibt es völlig neue Möglichkeiten für den Aufbau Wirtschaftlichkeit als wichtiger Aspekt Zentrales Anliegen der Entwickler war die wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihrer neuen Lösungen in ein Massenprodukt. Daneben spielten Aspekte wie produktintegrierter Umweltschutz, Lebensdauer und Erhöhung der Zuverlässigkeit eine große Rolle. Anhand der vom ÖkoInstitut entwickelten öko- logisch-ökonomischen Bilanzierungsmethodik läßt sich nachweisen, daß diese Prototypen bei einer vollständigen Betrachtung ihrer Lebensdauer deutliche ökologische Pluspunkte gegenüber herkömmlichen Fernsehgeräten sammeln. Darüber hinaus ergeben sich durch eine konsequent verfolgte Kreislaufwirtschaft und damit erzielbare spürbare Verringerungen beim Materi- al- und Energieverbrauch für die Unternehmen auch ökonomische Vorteile. Projekt mit Modellcharakter Da im Fernsehgerät praktisch alle in der Elektronik vorkommenden Aufgabenstellungen vereint sind, hat das Projekt »Grüner Fernseher« eine exemplarische Bedeutung für die gesamte Elektround Elektronikbranche – Recycling Das gemeinsame Rücknahme-System Batterien zieht Bilanz Im Zuge der neuen Batterieverordnung wurde im Mai letzten Jahres von führenden Batterieherstellern das Gemeinsame Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien) gegründet. Es ermöglicht deutschlandweit eine einheitliche Entsorgung von verbrauchten Gerätebatterien. Inzwischen sind etwa 97 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung an das Sammelsystem angeschlossen. Ebenso nutzen über 350 Hersteller und Importeure, das sind über 80 % des Marktes, die Serviceleistungen der Stiftung. Die von ihnen zu entrichtenden Entsorgungskostenbeiträge konnten pro verkaufte Alkaline Mignon Batterie zwischenzeitlich von 0,05 Mark auf 0,03 Mark gesenkt werden. Für die nahe Zukunft ist es vorrangiges Ziel des GRS Batterien, die Rücklaufmengen noch deutlich zu steigern. In diesem Zusammenhang soll der Service sowohl für die Hersteller und Importeure als auch für Handel und öffentlichrechtliche Entsorgungsträger weiter verbessert werden. 1924 – de 22/99 »Mach´ mit – Bring´verbrauchte Energie zurück!« Comedy-Star Dirk Bielefeldt (»Herr Holm«) macht es vor: So einfach ist es, entladene Batterien zurückzugeben. In 130 000 Filialen des Einzelhandels finden Verbraucher die grünen BATT-Boxen des Gemeinsamen Rücknahmesystems Batterien durch die beteiligten Hersteller und Zulieferer sogar weit über den nationalen Raum hinaus. Die Breitenwirkung des Projektes wird maßgeblich durch die Beteiligung des Zentralverbandes der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gefördert. Die Ergebnisse sind auf andere Produkte der Branche gut übertragbar. (bmb+f) Eine wesentliche Voraussetzung für die anschließende Verwertung der gesammelten Batterien ist das europaweite Verbot für alle quecksilberhaltigen Batterien, das ab dem 01. Januar 2000 verbindlich wird. Die Recyclingquoten können dadurch voraussichtlich schon in den nächsten fünf Jahren auf mehr als 70 Prozent der gesammelten Batterien gesteigert werden. Die Inbetriebnahme automatisierter Sortieranlagen in den nächsten zwölf Monaten ist ebenfalls ein wichtiger Schritt in Richtung Recycling. Gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen, wie der Gesellschaft für Materialkreislauf und Abfallbeseitigung (GMA) in Schortens, der Firma Redux in Dietzenbach sowie Daimler Chrysler Aerospace in Bremen, arbeitet GRS an unterschiedlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Denn der Einsatz einer optimierten Sortiertechnik im Hinblick auf die Verwertung sowie die Weiterentwicklung ökologisch und ökonomisch vertretbarer Verwertungsverfahren sind zusätzliche Aufgaben des Gemeinsamen Rücknahmesystems. k SDS 2 K 6x5/L K 6x5/L K6x5/L Ein neues Dübel-System für die Schnellmontage präsentiert Kurt Kunkel – Moderne Montagetechnik, Saarbrücken. montage. Der Clou: Kein mühsames Bohrgestochere, kein herumliegender Hammer. Statt dessen akkurate Dübel-Bohrungen in der Decke, exakt 42 mm tief. Und die Aufgabe des Hammers übernimmt der Bundbohrer, dem ein leichtes, aber stabiles Setzwerkzeug mitsamt Dübel aufgestülpt wird. Wenn sich der Bundbohrer geschützt im Hohlzylinder des Setzwerkzeugs dreht, treibt die Pneumatik des Bohrhammers den aufgesetzten Dübel paßge- nau in das Bohrloch. Der Bohrhammer als Schlaghammer! – Eine verblüffend unkomplizierte und zuverlässige Angelegenheit, die sich in kürzester Zeit zum innovativen Renner im Innenausbau entwickelt hat. Sie erleichtert nicht nur die Arbeit und vereinfacht nicht nur die Abläufe, sondern spart auch Kosten, die sich aus Zeitersparnis und deutlich SDS 2 »If I had a hammer, I hammered in the mornig«. Und er würde auch heute noch hämmern, der gute alte Trini Lopez, von früh bis spät, unbeirrt und immerfort. Ein Fall von Uneinsichtigkeit, sollte man meinen, denn der Hammer ist längst »out«. »In« ist heutzutage der handelsübliche Bohrhammer, ein raffiniert einfaches Setzwerkzeug, ein Kunkel-Dübel und ein HochleistungsBundbohrer – fertig ist das schlagkräftige DübelSystem für die Schnell- Neue Medien Digitalisierung von Bildern Sowohl Kodak als auch Foto Quelle bieten einen neuen Dienst an – »PhotoNet Online« (Bild 1) bzw. »fotoguide« (Bild 2). Damit können Fotoamateure ihre Bilder im Fotolabor digitalisieren und im Internet – durch Zugangskennung vor fremden Blicken geschützt – für die weitere Bearbeitung bereitstellen lassen. Die beiden neuen Dienstleistungen machen für Fotoamateure die Digitalisierung von Filmen zu einem ebenso selbstverständlichen Service des Fotolabors wie der gewohnte Entwicklungsund Bilderservice. Zusätzlich zur Entwicklung der Filme und der Bestellung der Papierbilder haben Fotoamateure nun die Möglichkeit, ihre Bilder als digitale Dateien im Internet bereitstellen zu lassen. Der Verbraucher genießt weiterhin die hohe Bildqualität des Films, kann jedoch seine Bilder gleich am eigenen PC weiter bearbeiten oder zur Kommunikation über das Internet nutzen. Einen er- K6x5/L hv 40 Schlagkräftig ohne Hammer Bild 1: Dieses Bild bietet sich, wenn man Kodaks neuen Service »PhotoNet Online« in Anspruch nimmt Bild 2: Entscheidet man sich für den neuen Service von Foto Quelle »fotoguide«, erhält man diese erste Bildschirmansicht sten Eindruck von PhotoNet Online kann sich der Anwender über die Homepage www.kodak. de verschaffen (hier bitte weiter verzweigen zu »PhotoNet Online«) bzw. beim Service von T-Online, Foto Quelle und guideguide unter www.fotoguide.com. Wählt der Kunde bei der Abgabe seiner belichteten Filme beim Fotohändler die zusätzliche Dienstleistung »Kodak PhotoNet Online« bzw. kreuzt er bei Foto Quelle die Option »fotoguide« an, dann wird der Film im Labor zusätzlich zur normalen Dienstleistung Brandschutzgeprüft niedrigerem Materialverbrauch ergeben. Es gilt: bohren, einschlagen, fertig. Keine Suche nach dem irgendwo abgelegten Hammer, keine zu tiefen Bohrlöcher, d.h., unkomplizierte Handhabung, weniger Kraftaufwand bei höherer Leistung. (Entwickeln des Films und Printen der Bilder) gescannt, d.h. die Bilder werden digitalisiert und auf einem leistungsstarken Server gespeichert. Im Preis inbegriffen ist die Speicherung der Bilder für 42 Tage und drei kostenlose Bilder-Downloads in der OriginalScan-Auflösung (Kodak). Bei Foto Quelle werden die Bilder für ein Jahr lang im Internet bereitgestellt. Bei beiden Anbietern kostet dieser Service rund 15 DM. Mit seinem Fotoauftrag bzw. seinen Bildern bekommt der Kunde individuelle Schlüsseldaten, mit denen er Zugang zu seinen Bildern über das Internet erhält. Möchte der Anwender, daß Freunde, Bekannte oder Verwandte ebenfalls seine Fotos (z.B. die der letzten Geburtstagsfeier) ansehen und nachbestellen können, dann gibt er einfach die Zugangsdaten weiter. Selbstverständlich ist auch das Versenden von Bildern per E-Mail möglich. (CD) de 22/99 – 1925 D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen DIN EN 50281-1-1 (VDE 0170/0171 Teil 15-1-1):1999-10 Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub Teil 1-1: Elektrische Betriebsmittel mit Schutz durch Gehäuse – Konstruktion und Prüfung Die neu erschienene Norm gilt für elektrische Betriebsmittel mit Schutz durch Gehäuse und Begrenzung der Oberflächentemperatur. Solche Betriebsmittel sind zur Verwendung in Bereichen geeignet, in denen brennbarer Staub in solchen Mengen vorhanden sein kann, daß er zu Gefahren durch Feuer oder Explosion führt. Während in dieser Norm die Anforderungen an Bau, Konstruktion und Prüfung solcher Betriebsmittel festgelegt sind, werden die Bedingungen für Auswahl, Errichtung und Instandhaltung dieser Betriebsmittel in der noch erscheinenden Norm DIN EN 50281-1-2 geregelt. Die Sicherstellung der geforderten Zündschutzart beruht auf der Begrenzung der maximalen Oberflächentemperatur des Gehäuses und der Einschränkung des Staubeintritts durch die Verwendung von staubdichten bzw. staubgeschützten Gehäusen. Weiter ist es möglich, die Energie der elektrischen Stromkreise soweit zu begrenzen, daß entstehende Funken oder Temperaturen nicht ausreichen, brennbaren Staub zu entzünden. Zwingende Voraussetzung zur Sicherstellung der Zündschutzart ist es, daß das Betriebsmittel innerhalb seiner Bemessungsgrenzen bestim(Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg) 1928 – de 22/99 mungsgemäß betrieben und entsprechend gewartet wird. Für die Anwendung der Betriebsmittel in den verschiedenen Explosionsschutzzonen werden sie in die Kategorien 1 bis 3 eingeteilt. Kategorie 1 Die Geräte dieser Kategorie sind zur Anwendung in Bereichen be- Kategorie 2 Die Geräte dieser Kategorie sind zur Anwendung in Bereichen bestimmt, in denen damit zu rechnen ist, daß eine explosionsfähige Atmosphäre gelegentlich auftritt. Die Explosionsschutzmaßnahmen an diesen Geräten gewährleisten selbst bei häufig auftretenden Störungen oder Fehlern die erforderliche Sicherheit. sein, zu denen die Norm detaillierte Anforderungen nennt: • Beständigkeit und elektrostatische Aufladungen von Gehäusen aus Kunststoff, • Anschlußteile und Anschlußräume, Anschlüsse für Schutzleiter und Potentialausgleichsleiter, Steckvorrichtungen und Steckverbinder, • Einführungen für Kabel, Leitungen und Rohrleitungen, • Strahlung erzeugende Betriebsmittel, • Drehende elektrische Maschinen, • Schaltgeräte und • Leuchten. DIN EN 60446 (VDE 0198):1999-10 stimmt, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre ständig, langzeitig oder häufig vorhanden ist. Bei diesen Geräten muß beim Versagen einer Schutzmaßnahme mindestens noch ein zweite, unabhängige Maßnahme wirksam sein bzw. auch beim Auftreten von zwei unabhängigen Fehlern die erforderliche Sicherheit gewährleistet sein. Damit wird selbst bei Gerätestörungen, die nur selten auftreten, das erforderliche Maß an Sicherheit gewährleistet. Kategorie 3 Die Geräte dieser Kategorie sind zur Anwendung in Bereichen bestimmt, in denen nicht damit zu rechnen ist, daß eine explosionsfähige Atmosphäre auftritt. Wenn sie dennoch auftritt dann nur selten und während eines kurzen Zeitraums. Die Geräte dieser Kategorie gewährleisten bei normalem Betrieb das erforderliche Maß an Sicherheit. Für den Konstrukteur und Hersteller werden besonders die folgenden Punkte von Bedeutung Grund- und Sicherheitsregeln für die MenschMaschine-Schnittstelle Kennzeichnung von Leitern durch Farben oder numerische Zeichen Die Norm, welche als Ersatz für das im DIN-Taschenbuch Band 2 für das Elektrotechniker-Handwerk abgedruckte Dokument DIN 40705 erschienen ist, legt Regeln für die Anwendung von bestimmten Farben oder numerischen Zeichen für die Kennzeichnung von Leitern in Leitungen, Kabeln, Geräten und Gebäudeinstallationen sowie von Sammelschienen fest. Damit soll eine Doppeldeutigkeit vermieden und die sichere Betriebsweise sichergestellt werden. Für die Kennzeichnung sind folgende Farben erlaubt: Schwarz, Braun, Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett, Grau, Weiß, Rosa und Türkis. Die Einzelfarben Grün und Gelb sind nur erlaubt, wenn eine Verwechslungsgefahr mit der Kombination Grün-Gelb (Kennzeichnung des Schutzleiters) ausgeschlossen ist. D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Andere Farbkombinationen mit den Farben Grün und Gelb sind nicht zulässig. 1. Kennzeichnung des Neutral- oder Mittelleiters Enthält ein Stromkreis einen durch Farbe gekennzeichneten Neutraloder Mittelleiter, muß hierfür die blaue Farbe (Hellblau) verwendet werden. Wird kein Neutraloder Mittelleiter benötigt, z. B. in symmetrischen Drehstromkreisen, kann diese Farbe für jeden anderen Zweck, jedoch nicht als Schutzleiter, verwendet werden. Bei blanken Leitern ist es ausreichend, wenn sie zur Kennzeichnung mit hellblauen Streifen versehen werden. 2. Schutzleiter Schutzleitern müssen mit der Zweifarben-Kombination Grün-Gelb, die für keinen anderen Zweck angewendet werden darf, gekennzeichnet sein. Wenn der Schutzleiter durch seine Form, wie z. B. bei konzentrischen Leitern, leicht erkennbar ist, sollten mindestens die Anschlußenden deutlich gekennzeichnet sein. Bei der Verwendung von fremden leitfähigen Teilen als Schutzleiter kann auf eine Kennzeichnung verzichtet werden. 3. PEN-Leiter PEN-Leiter müssen wie Schutzleiter in ihrem ganzen Verlauf Grün-Gelb und zusätzlich an ihren Anschlußenden mit einer hellblauen Markierung gekennzeichnet sein. Bei Kabeln und Leitungen des öffentlichen Verteilungsnetzes sowie bei damit vergleichbaren Anlagen, wie in der Industrie, darf die zusätzliche hellblaue Kennzeichnung der Leiterenden entfallen. 4. Kennzeichnung durch numerische Zeichen Numerische Zeichen werden zur Kennzeich- nung von einzelnen Leitern oder von Leitern in Gruppen angewendet. Leiter mit der Farbkombination Grün-Gelb dürfen nicht numeriert werden. Alleinstehende Zeichen mit 6 und 9 müssen unterstrichen sein, um Verwechslungen auszuschließen. DIN VDE 0100-444 (VDE 0100 Teil 444):1999-10 Elektrische Anlagen von Gebäuden Teil 4: Schutzmaßnahmen – Kapitel 44: Schutz bei Überspannungen Hauptabschnitt 444: Schutz gegen elektromagnetische Störungen (EMI) in Anlagen von Gebäuden Ziel dieser neu erschienenen Norm ist es, die Schutzziele der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) bei der Planung und Errichtung von elektrischen Anlagen zu erfüllen. Sie informiert Planer und Errichter über entsprechende Anlagenkonzepte, die elektromagnetische Störungen vermeiden oder soweit reduzieren, daß sie sich nicht mehr störend auswirken. Zur Realisierung der Schutzziele müssen die Anforderungen hinsichtlich des Blitzschutzes sowie des Schutzes gegen zu hohe Erwärmung und gegen den elektrischen Schlag mit den Forderungen der EMV in Einklang gebracht und durch die Zusammenarbeit aller beteiligten Gewerke sichergestellt werden. Elektromagnetische Störungen können, besonders bei Stromkreisen der Informationstechnik oder bei Betriebsmitteln mit elektronischen Bauteilen, zu erheblichen Störungen und Betriebsausfällen führen. Zu deren Vermeidung müssen von Anfang an Planer und Errichter von elektrischen Anlagen durch eine richtige Aus- wahl der Betriebsmittel, zweckmäßige Verlegung der Systeme und ähnlichem beitragen. Elektromagnetische Störungen (EMI) können beispielsweise durch Blitzströme, Schalthandlungen, Kurzschlußströme usw. verursacht werden. Grundsätzlich können die Auswirkungen verringert werden durch möglichst kleine Kopplungsschleifen, in die Überspannungen induziert werden können: • Indem alle fremden leitfähigen Teile, wie Metallkonstruktionen des Gebäudes und Rohranlagen für nichtelektrische Versorgungsanlagen, z. B. Wasser, Gas, Heizung oder Lüftung, in einen umfassenden Potentialausgleich einbezogen werden. Durch Einbeziehung der Blitzschutzanlage bis hin zu einer kompletten Gebäudeschirmung kann damit die Störbeeinflussung erheblich verringert werden. • Durch die Verlegung von unterschiedlichen Kabel- und Leitungsanlagen auf gemeinsamen Wegen (gleiche Kabelund Leitungstrassen) unter Berücksichtigung einer ausreichenden räumlichen Trennung durch Abstand oder Schirmung zwischen Leitungen und Kabeln von Energie-, informationstechnischen und Blitzschutzanlagen. Weiter müssen folgende Punkte zur Reduzierung der elektrischen und elektromagnetischen Einflüsse Berücksichtigung finden: • Anordnung von störempfindlichen Betriebsmitteln außerhalb des Einflußbereichs von möglichen Störquellen (Trafostationen, Betriebsmittel großer Leistung, Umrichter) durch ausreichenden Abstand. • Einbau von Filtern und/ oder Überspannungsableitern. • Ausreichende Schirmung der Betriebsmittel, Leitungen usw. von informationstechnischen Anlagen und deren Einbeziehung in den Potentialausgleich. • Anwendung des TN-SSystems anstelle von TNC-Systemen in störanfälligen Anlagen. • Verwendung von Lichtwellenleitern für Signalverbindungen, besonders in vorhandenen Anlagen, in denen ein umfassender Potentialausgleich nicht sichergestellt werden kann. DIN V VDE V 0800-2548 (VDE V 0800 Teil 2-548):1999-10 Elektrische Anlagen von Gebäuden Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel Teil 548: Erdung und Potentialausgleich für Anlagen der Informationstechnik Die neu erschienene Vornorm ersetzt bzw. ergänzt die Abschnitte 7.2 und C.2 von DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540):1991-11 und von DIN VDE 0800-2 (VDE 0800 Teil 2):1985-07. Behandelt werden die Anforderungen für die Erdung und den Potentialausgleich für Anlagen und Betriebsmittel der Informationstechnik. Indem mit diesen Maßnahmen die Schutzziele der elektromagnetischen Verträglichkeit unterstützt werden, besteht ein enger Zusammenhang mit der vorstehend erläuterten Norm DIN VDE 0100-444 (VDE 0100 Teil 444): 1999-10. Anlagen und Betriebsmittel der Informationstechnik können Fehlfunktionen infolge von Strömen und Spannungen, die in die Betriebsmittel oder in die Leitungen miteinander verbundener Betriebsmittel induziert werden, unterliegen. Zu den Anlagen und Betriebsmitteln der Informationstechnik gehören im de 22/99 – 1929 D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Sinne dieser Norm alle elektrischen und elektronischen Bürogeräte, die Betriebsmittel der Telekommunikationstechnik sowie der Datenkommunikation und -verarbeitung, der zugehörigen Stromversorgungen für solche Anlagen, Brandund Einbruchmeldeanlagen, Gebäudeautomatisierung und ähnliches. Unter anderem werden folgende Punkte in der vorliegenden Norm detailliert erläutert: 1. Verträglichkeit von Anlagen der Informationstechnik mit PEN-Leitern in Gebäuden Um Störungen durch mögliche Aufteilungen der Neutralleiterströme auf Schirmungen der informationstechnischen Anlagen oder auf sonstige fremde leitfähige Teile zu verhindern, ist die Anwendung des TN-S-Systems anzustreben, wie es in DIN VDE 0100 Teil 540 gefordert ist. Bei vorhandenen Anlagen können negative Einflüsse durch vorhandene Neutralleiterströme in TN-CSystemen durch den Einsatz von örtlichen Trenntransformatoren, einer Signalübertragung über Lichtwellenleiter und ähnlichem verringert werden. 2. Erdung und Potentialausgleich für Anlagen der Informationstechnik Damit alle Anlagen der Informationstechnik auf kürzestem Wege mit dem Potentialausgleich bzw. der Erdung eines Gebäudes verbunden werden können, ist der Einbau eines Erdungsammelleiters (als verlängerte Potentialausgleichsschiene) sinnvoll. Daran werden folgende Leiter angeschlossen: • alle leitfähigen Schirme und Umhüllungen der Kabel, Leitungen und Betriebsmittel der Telekommunikations- und Informationstechnik, • die Erdungen der Stromversorgungen für die 1930 – de 22/99 vorstehenden Anlagen, • die Erdungen der Überspannungsableiter, • Antennen- und Blitzschutzanlagen usw. Günstig ist es, wenn die Erdungssammelleiter als eine oder mehrere Ringleitungen verlegt werden und zum Potentialausgleich ebenfalls die gesamte Gebäudekonstruktion wie Stahlkonstruktionen und/oder die Bewehrungen von Betonbauten zur Gebäudeschirmung einbezogen werden. Die Wirksamkeit des Potentialausgleichs mittels eines Erdungssammelleiters hängt von seiner Impedanz zwischen den einzelnen Anschlußpunkten ab. In der Regel wird dafür ein Querschnitt von 50 mm2 Cu als ausreichend angesehen werden können. Mindestens ist aber ein Querschnitt in Höhe des erforderlichen Hauptpotentialausgleichs zu wählen, der sich nach dem Querschnitt des Hauptschutzleiters bemißt und mindestens 6 mm2 Cu bis maximal 25 mm2 Cu betragen muß. 3. Vorkehrungen für elektromagnetische Verträglichkeit In diesem informativen Abschnitt der Norm werden folgende Verfahren beim Anschluß der Geräte an die Schutzleiter und Potentialausgleichsanlage behandelt: • Verfahren 1 – Sternförmig angeschlossene Schutzleiter, • Verfahren 2 – Anwendung einer örtlichen horizontalen Potentialausgleichsanlage und • Verfahren 3 – Anwendung einer horizontale und vertikalen Potentialausgleichanlage. Das Verfahren 1 bietet die geringste Schutzwirkung, ist jedoch besonders in bestehenden Gebäuden kostengünstig zu realisieren. Mit den Verfahren 2 und 3 lassen sich je nach Ausführung und Maschenweite des Systems (Beeinflussung der Impedanz) erheblich höhere Schutzwirkungen gegen EMV-Einflüsse erreichen. Sie sind allerdings nur bei entsprechender Planung und wesentlich höheren Errichtungskosten bei neu erstellten Gebäuden oder bei entsprechenden Baumaßnahmen umzusetzen. Neue Bezeichnungen für die Regelwerke der gewerblichen Berufsgenossenschaften Die gewerblichen Berufsgenossenschaften werden ihr Vorschriftenund Regelwerk neu ordnen. Ziel ist unter anderem, die Zahl der Vorschriften zu verringern und damit ihre Transparenz zu erhöhen. Die Folge dieser Neuordnung ist eine völlig neue Numerierung und Gliederung des vorhandenen Vorschriften- und Regelwerkes. Zukünftig werden folgende Bezeichnungen unterschieden: BGV = BG-Vorschriften (UVV) BGR = BG-Regeln BGI = BG-Informationen BGG = BG-Grundsätze 1. BG-Vorschriften (BGV): Die neue Bezeichnung der Unfallverhütungsvorschriften (bisher VBG) orientiert sich an der fachlichen Gliederung der Vorschriften, die sich in verschiedene Blöcke unterteilen läßt: A = Allgemeine Vorschriften und Arbeitsschutzorganisation B = Einwirkungen C = Betriebsart/Tätigkeiten D = Arbeitsplatz/Arbeitsverfahren Jede der vorhandenen Vorschriften wird einem dieser Blöcke A, B, C, D oder dem sogenannten Altbestand zugeordnet. Innerhalb eines jeden Blockes werden die Vorschriften numeriert. So ergibt der Buchstabe zusammen mit der jeweiligen Ziffer die Bezeichnung der Vorschrift, z. B. »BGV A 2«. Diese Vorschrift »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel«, bisher VBG 4, hat die Nummer 2 im Block »A«. 2. Der »Maschinenaltbestand« Diese Vorschriften behalten vorerst ihre alte Abkürzung »VBG« sowie ihre alte Nummer, um deutlich zu machen, daß sie nur noch so lange in Kraft bleiben, wie die Maschinen in Betrieb und durch die Technischen Aufsichtsbeamten zu beurteilen sind. 3. BG-Regeln, -Informationen und -Grundsätze Die vorstehend genannten Regelungen ersetzen die bisherigen ZH1-Regeln der Berufsgenossenschaften. BG-Regeln (BGR) sind berufsgenossenschaftliche Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Sie haben nicht die gleiche Rechtsqualitdt wie die BG-Vorschriften und dienen einerseits dazu, bestimmte staatliche Arbeitsschutzvorschriften oder BGVorschriften zu konkretisieren oder zu erläutern; andererseits können sie im einzelnen auch Schutzzielangaben enthalten. BG-Informationen (BGI) geben Hinweise und Empfehlungen, mit denen die praktische Anwendung von Regelungen zu einem Sachgebiet oder Sachverhalt erleichtert wird. BG-Grundsätze (BGG) sind Maßstäbe in Verfahrensfragen, z. B. hinsichtlich der Durchführung von Prüfungen an Anlagen, Maschinen und Geräten. k NEUE PRODUKTE GEBÄUDETECHNIK ❑ Funkfernsteuerung oder neun Tasten und können bis zu 24 Befehle speichern. Durch seinen modulartigen Aufbau läßt sich das Funksystem Foto: Hager Mit dem neuen Funksystem von Hager, Blieskastel, lassen sich unter anderem Beleuchtung, Heizungen, Klimaanlage, Garagentore, Rolläden und Jalousien problemlos aus der Ferne steuern. Die Funksignale durchdringen Wände und Decken, so daß beispielsweise Lampen über Stockwerke hinweg anund ausgeschaltet werden können. Innerhalb von Gebäuden beträgt die Reichweite des Funksystems bis zu 50 m, im Freien liegt sie bei über 100 m. Die kompakten Handsender des Systems verfügen über zwei, vier auch nachträglich problemlos installieren und den Bedingungen vor Ort anpassen. Fax (068 42) 9 4556 66 ❑ Bewegungsmelder mit Fernbedienung Foto: B.E.G. Eine integrierte Fernbedienung zeichnet die neue BewegungsmelderSerie »Luxomat RC-plus« von B.E.G. aus. Zusätzlich zur herkömmlichen Art der Einstellung von Reichweite, Dämmerungswert und Zeit über Drehregler bzw. Potentiometer reicht hier ein Tastendruck auf den entsprechenden Lux- oder Zeitwert aus, um z.B. den Dämmerungswert oder die Zeit einzustellen. Es besteht auch die Möglichkeit, den gerade gültigen Lichtwert einzulesen und als Dämmerungswert abzuspeichern, der dann täglich zur Verfügung steht. Praktische Zusatzfunktionen, die über die Fernbedienung abgerufen werden können, erweitern die Einsatzmög- Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 1932 – de 22/99 NEUE PRODUKTE lichkeiten des Bewegungsmelders. Insgesamt 17 Funktionen und Programme stehen dem Anwender zur Verfügung. Um eine sichere und lückenlose Erfassung im Überwachungsbereich zu realisieren, hat der Bewegungsmelder eine Kugelkopf-Optik mit vier Er- fassungsebenen. Für die verschiedenen Einsatzgebiete und Anwendungen gibt es den Luxomat mit drei Erfassungsbereichen von 130°, 230° und 270°. Den Vertrieb der Bewegungsmelder-Serie übernahm Esy-Lux, Ahrensburg. Fax (0 41 02) 4 89-3 33 ❑ Hard- und Software für LonWorks Foto: Wago Bisher erforderte der Einsatz von LonWorks den Kauf teurer Software-Tools und umfassende Programmier- kenntnisse. Die Software »TopLon« von Wago, Minden, umgeht diese Nachteile, denn sie läßt sich so einfach bedienen, wie eine Standard-WindowsAnwendung. Die über- sichtliche Bedienoberfläche ist ganz auf die Bedürfnisse der Gebäudeautomation abgestimmt. So heißt das Treppenlicht z.B. auch »Treppenlicht« und nicht »Endgerät 1001 100«; ein Mausklick auf »Schaltzeit« und man kann die gwünschte Leuchtdauer eingeben. Ebenso flexibel arbeitet die Hardware. Als Basis dient das seit Jahren bewährte Wago-I/O-System. Der »TopLon«-Feldbusknoten besteht aus einzelnen Modulen. Ein- und Ausgänge, digital oder analog, können fast beliebig gemischt werden. Sogar spätere Erweiterungen lassen sich ohne Eingriffe in die bestehende Verdrahtung realisieren. Fax (0571)887-305 BELEUCHTUNG Für gerichtetes Licht sorgen die »TL-D Reflex«-Lampen der Firma Philips. Durch eine Reflexschicht auf der Innenseite des Entladungsrohres läßt sich das Licht dorthin lenken, wo es tatsächlich gebraucht wird. In Ausstrahlrichtung erzielt man so eine um etwa 75% höhere Leuchtdichte. Gegenüber einer Beleuchtungslösung mit Standardleuchtstofflampen ermöglichen die »TL-D Reflex« die Einsparung der Hälfte der sonst benötigten Lampen. Die Einsatzmöglichkeiten sind ausgesprochen vielfältig. Die Reflex-Lampen eignen sich zur Beleuchtung von Foto: Philips Licht ❑ Reflex-Lampen de 22/99 – 1933 NEUE PRODUKTE Industriearbeitsplätzen ebenso wie von Werbeflächen und -tafeln oder Hinweisschildern. »TL-D Reflex« gibt es in den Leistungsstufen 18 W, 36 W und 58 W. Fax (0 40) 28 99-27 86 ELEKTROINSTALLATION Schupa, Schalksmühle, überarbeitete sein gesamtes Baustromverteiler-Programm. Zu den Neuerungen gehört die Absicherung aller Steckdosenabgänge im Drehstrombereich bis einschließlich 32 A über 3-polige Leitungsschutzschalter. Die Schalter für den Wechselstrombereich haben die C-Charakteristik, im Drehstrombereich wird D-Charakteristik eingesetzt. Neu im Programm hat Schupa Baustromverteiler, die speziell für den Einsatz von Betriebsmitteln mit Frequenzumformern zugeschnitten sind. ❑ Sammelhalterung Foto: Dätwyler Dätwyler, Hattersheim, erweiterte seine »Pyrosys«-Produktfamilie von Befestigungs- und Verbindungskomponenten um die neue Sammelhal- Diese Antriebe zur stufenlosen Drehzahlregelung von Krananlagen, Pumpen oder Betonver- Foto: Schupa ❑ Baustromverteiler dichtern verfügen zur Absicherung über einen allstromsensitiven Fehlerstromschutzschalter. Fax (0 23 55) 8 01-8 01 terung »Shud 30«. Die sogenannte »Hermannschelle« stellt eine kostengünstige Alternative für die in der Praxis nur schwer zu installierenden Kabelleiter und -rinnen dar. Die Halterung, die sich für die Verlegung an Wand und Decke gleichermaßen eignet, erreicht den Funktionserhalt nach DIN 4102-12 für Sicherheitskabelanlagen mit allen Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 1934 – de 22/99 NEUE PRODUKTE Pyrofil-Kabeltypen. Die Außenmaße betragen 125 mm x 95 mm x 80 mm. Das maximal zulässige Tragegewicht liegt bei 6 kg/m. Im Brandfall bleibt die Halterung mindestens 90 min intakt und gewährleistet, daß verlegte Kabel über diesen Zeitraum nicht ausfallen. Fax (0 61 90) 89 91 90 pb elektro, Groß-Umstadt, erweiterte sein Angebot um das »Skiffy«Programm. Dabei handelt es sich um Abdeckungen für Schrauben und Muttern, Schraubrosetten, Unterlegscheiben, Klemmringe, Schutzkappen, Lamellen- und Dichtstopfen (alles aus Kunststoff) sowie Frontplattenknöpfe, Griffmuttern, Treibstifte und ❑ Schutzadapter Foto: Phoenix Contact Das Überspannungsschutzgerät »Datatrab DLAN-A/RJ45-BS« von Phoenix Contact, Blomberg, eignet sich für Netzwerkschnittstellen der Datenübertragungssysteme Ethernet und Foto: pb elektro ❑ Bauelemente Gehäusefüße. Abgerundet wird das Programm durch Kabeldurchführungen und Ventilationsabdeckungen. Fax (0 60 78) 7 44 47 FDDI. Die Schaltung des multifunktionalen Ableiters schützt dabei alle acht Signalwege, die über den RJ-45-Connector angeschlossen werden. Der Adapter erfüllt die Anforderungen gemäß Kat. 5/EN 50173. So lassen sich auch Übertragungsraten bis 100 Mbit/s ohne unzulässig hohe Einfügungsdämpfung bei gleichzeitig guter Übersprechdämpfung sicher übertragen. Fax (0 52 35) 34 18 25 ❑ Fehlerstromschutzschalter stellen auch im Fall von atmosphärischen Störungen, Schalthandlungen oder Filtermaßnahmen den Betrieb der Anlagen sicher. Fax (021 02) 4 04-94 21 Foto: Schneider Electric Schneider Electric, Ratingen, baut seine »multi 9«-Fehlerstromschutzschalter-Serie der Marke Merlin Gerin weiter aus. Das Programm umfaßt jetzt auch Schalter für die Bemessungsströme 80 A, 100 A und 125 A. Eine Neuheit bilden die Schalter mit besonderer »Härtung« gegen Überspannungsspitzen. Diese »FIsi«-Schalter (»si« für superimmunisiert) de 22/99 – 1935 NEUE PRODUKTE AUTOMATISIERUNGSTECHNIK ❑ Bedien- und Anzeigetableaus mente aus eigener Fertigung sowie Geräte und Instrumente anderer Hersteller zum Einsatz. ❑ Softstarter vorkonfektionierter Parametersatz geladen, der die für die gewünschten Anwendungen optimale Einstellung enthält. Optional steht auch eine Bedieneinheit mit mehrsprachiger Klartextanzeige und Kopierfunktion zur Verfügung. Hohe Überlastfähigkeit, einstellbare Strombegrenzung, umfangreiche Geräte- bzw. Motorschutzfunktionen gewährleisten einen sicheren und zuverlässigen Betrieb auch bei größeren Anlaufmomenten. Die neuen Softstarter eignen sich für Anschlußleistungen von 7,5...900 kW bei 400 V. Fax (02 28) 6 02-24 33 Foto: Mauell Die Mauell Weida GmbH, Velbert, präsentiert ein umfassendes Angebot übersichtlicher Bedien- und Anzeigetableaus. Sie sind modular aufgebaut und mit einem umlaufenden Alu-Rahmen ausgestattet. Sie lassen sich für vielfältige Einbau- und Befestigungsvarianten verwenden, z.B. für den Einsatz in Bedienpulten, Schranktüren oder 19Zoll-Rahmen. Abschließbare Sichtfenster schützen vor unberechtigtem Zugriff. Als Einbaugeräte kommen verschiedene Bedien- und Anzeigeele- Eine Tableauschwenkvorrichtung erleichtert die Montage und Verdrahtung. Fax (0 20 53) 1 36 53 Foto: Moeller Die neue Softstarterbaureihe »DM4« von Moeller, Bonn, zeichnet sich durch einen »Appli- kations-Wahlschalter« aus, der eine einfache und sichere Bedienung ermöglicht. Mit der Applikationswahl wird ein Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 1936 – de 22/99 NEUE PRODUKTE ❑ Feldbussystem für die Fördertechnik Foto: Wieland Electric Wieland Electric, Bamberg, stellt sein neues, offenes Felbussystem »podis« vor, das auf CAN basiert. Durch die dezentrale Verlagerung der Steu- erfunktionen direkt ins Feld minimiert sich die Schaltschrankverdrahtung – die Anlagenverfügbarkeit erhöht sich auf über 98 %. »podis« verteilt die Energie nach dem Bus- Prinzip, versorgt so die Motoren über die Energiebusleitung und schaltet auch vor Ort. Die Motorstarter werden über den Bus mit Steuerinformationen versorgt und können nach dem Prinzip der verteilten Intelligenz eigenständig Programme ausführen. Sie dienen zum Schalten von Drehstromasynchronmotoren (bis 1,1 kW) mit elektromechanischer Bremse. Typische Anwendungsfelder für »podis« bilden Förderanlagen, Transport- oder Montagestraßen. Fax (09 51) 93 24-1 98 MESSTECHNIK Mit den Leitungssortierern von Beha, Glottertal, lassen sich auch Kabel ohne Codierung oder Farbkennzeichnung von nur einem Mann anschließen. Das Standardset »5775« bietet die Möglichkeit zur Sortierung von zehn Adern pro Arbeitsgang. Das Gerät zeigt Kurz- und Leitungsschlüsse sowie Unterbrechungen an. Der Leitungssortierer »Unitest Teltest 9016« überprüft zwölf Adern, bei optiona- ler Erweiterung mit mehreren Gebern sogar bis zu 160 Adern. Im Gegensatz zum Standardgerät ist hier keine Referenzader erforderlich. Fax (0 76 84) 8 00 94 10 Foto: Beha ❑ Leitungssortierer WERKSTATT ❑ Kabellängenmeßgerät Mit dem neuen HandKabellängenmeßgerät von Katimex Cielker, Jünkerath, können Kabel im Durchmesser von 4 mm bis 35 mm schnell und einfach gemessen werden. Mit wenigen Handgriffen montiert man das Meßgerät mit Hilfe einer Universalbefestigung an Ladentheken, Werkbänken oder Kabelregalen. Der Anbau am Katimex-Abspuler für Einwegtrommeln oder am Ringabwickler ist ebenfalls möglich. Das Meßgerät gibt es in zwei Ausführungen: für Kabeldurchmesser 4 mm bis 20 mm und 10 mm bis 35 mm. Fax (0 65 97) 92 77-40 de 22/99 – 1937 FACHLITERATUR BETRIEBSORGANISATION Betriebsmodell für kooperative Unternehmen Sepp Rottmayr: Selbständigkeit in der Partnerschaft, Betriebsmodell für kooperative Unternehmen, 537 Seiten, 78 Abbildungen und Graphiken, 121 Seiten Anhang, broschiert, DM 45,ISBN-Nr. 3-98041 00-3X, Bayerischer Raiffeisen- und Volksbankenverlag, München. Dieses Buch versteht sich als Leitfaden und Praxishandbuch für kooperative Unternehmen, deren Mitglieder selbständig, im Unternehmen tätig und Mitunternehmer sind. Es wendet sich an Existenzgründer und Gründerinnen und an alle, die sich für die kooperative Form erwerbswirtschaftlicher Unternehmen interessieren. Die aus den Prämissen der Selbständigkeit und Partnerschaft entwickelte genossenschaftliche Unternehmensform SiP (Selbständigkeit in der Partnerschaft), ist für alle Sektoren der Wirtschaft möglich, für die Land-, Forst-, Fischereiwirtschaft und sonstige Ressourcengewinnung, für das Handwerk, für das warenproduzierende Gewerbe und für den Dienstleistungssektor wie Handel, Verkehr, Banken, Consulting-, Kultur-, Schul-, Gesundheitswesen usw. Allerdings, die Unternehmensgröße ist beschränkt. Das Maximum ist bei 250 Unternehmensmitgliedern erreicht. Die dargestellte Unternehmensform SiP begreift das Unternehmen nicht als Selbstverwirklichung des Unternehmers oder der Unternehmergruppe, sondern als soziale Institution der im Unternehmen Tätigen. Sie sieht ferner in der Selbständigkeit und der Partnerschaft die besten Voraussetzungen für das 1938 – de 22/99 wesentliche Ziel des Unternehmens, die Persönlichkeitsentfaltung der Unternehmensmitglieder. Diesem Ziel dienen insbesondere dem kooperativen Unternehmen eigene Potentiale: Die Erwirtschaftung der benötigten Überschüsse (Mittelbeschaffung), die kooperative Berufsausübung im Unternehmen in Mitunternehmerschaft und Selbständigkeit (Teilhabe) und die weitgehende Übereinstimmung der Unternehmensprodukte mit den Wertvorstellungen der Unternehmensmitglieder (Produktidentität). Die sich nur scheinbar ausschließenden Kriterien Selbständigkeit und Partnerschaft bedürfen des dritten Kriteriums, ohne das kein Unternehmen lebensfähig wäre, das der Funktionsfähigkeit bzw. Wettbewerbsfähigkeit. Dieses Kriterium verbietet ein Verfahren, wonach jedes interne Problem, wenn es auftritt, jeweils neu durch umfangreiche und konfliktträchtige Diskussionen gelöst werden muß. Die Problemlösungen müssen daher als Satzung vorliegen. Sie tritt an die Stelle von Gesetzen, Tarifvereinbarun- gen und der Weisungsbindung gegenüber der Unternehmerschaft. Naturgemäß nimmt die Diskussion der Problemlösungen, der Satzung, einen breiten Raum im vorliegenden Buch ein. Eines der zentralen Problemfelder ist die gerechte Verteilung der Erlöse und Kosten des Unternehmens unter den Partnern. Diese Beträge werden nicht pauschal nach Köpfen verteilt, sondern nach »Leistung« und »Arbeit« und in der jeweils zuständigen Verteilungsgruppe. Die »Leistung« wird dabei durch eine gegenseitige Leistungsbewertung gefunden. Die Leistungsbewertung stellt einen wichtigen Teil des Buches dar und ist nicht nur für kooperative Unternehmen relevant. Die »Arbeit« ergibt sich aus der Leistung und der eingesetzten Zeit. Die Verteilungsgruppe folgt aus der Strukturierung des SiP-Unternehmens mittels Organisationseinheiten und Organen. Die Verteilung wird ausführlich dargestellt, formelmäßig entwickelt und mit Beispielrechnungen belegt und veranschaulicht. Die SiP-Unternehmensform gleicht einer bio-sozialen Netzstruktur. Die Partner können sich in Unternehmensprojekten jeweils neu verknüpfen und nutzen damit die Chancen dieser Struktur. Sie stellt aber auch eine neue produktivgenossenschaftliche Form dar. Die Unternehmensinhaber sind nicht mehr wie in herkömmlichen Produktivgenossenschaften in ihrem Unternehmen angestellt und daher gegenüber dem Vorstand weisungsgebunden, sondern sie sind selbständig. Auch dies verlangt eine klare Verantwortungs- und Kompetenzverteilung per Betriebsverfassung. Der Vorstand ist entlastet, denn die Verantwortung für das Wirtschaftsergebnis geht auf den Partner selbst über. Dadurch wird die Vorstandsmacht problemlos und nicht mehr zu einem Hindernis für das kooperative Unternehmen. Es sind ferner die Konstruktionsfehler vermieden, die bei vielen herkömmlichen Produktivgenossenschaften zu Entartungen (Transformationen, Oppenheimer) geführt haben. Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Nach der Einführung im Teil »A« wird im Teil »B« das Betriebsmodell mit dem zugrunde liegenden Leitbild und zehn Gestaltungsgrundsätzen entwickelt und im umfangreichsten Teil »C« als Betriebsverfassung (Satzung) detailliert ausgearbeitet. Der letzte Teil »D« behandelt die Planung und Gründung eines kooperativen Unternehmens, von der Auftragsbeschaffung über die Finanzierung bis zur Diskussion der häufigsten Konflikte. Auch die Umwandlung von bestehenden herkömmlichen Unternehmen wird behandelt. In 22 Anhängen findet sich alles, was zur Organisation eines kooperativen Unternehmens nötig ist: Mustersatzung, Erläuterung der verwendeten und eingeführten Begriffe, Leistungsbewertung, Regeln für demokratische Problemlösungen in Gruppen, Partnerbuchführung und Vertragsmuster für Partneranwärter. k FACHLITERATUR INTERNET Die Grundlagen von Java 2 Laura Lemay/Rogers Cadenhead, Java 2, 747 Seiten inkl. CD-ROM, gebunden, Reihe ...in 21 Tagen, DM 89,95, ISBN 38272-5578-3, Markt & Technik Buch- und Software Verlag, Haar b. München. Das vorliegende Buch ist die völlig neu bearbeitete Version eines internationalen Bestsellers mit dem Sie in 21 Tagen lernen können, in Java 2 zu programmieren. Zielgruppe sind in erster Linie Anfänger, die mit Hilfe der 21 abgeschlossenen Lektionen zum Experten werden wollen. Die Kapitel bauen aufeinander auf, angefangen beim Grundwissen bis hin zu komplexen Programmiertechniken. Auf der beiligenden CD-ROM finden Sie Suns Java Development Kit Version 2 für Windows 95/ Windows NT und Solaris sowie alle Beispiele aus diesem Buch. SOFTWARE/BILDBEARBEITUNG Jetzt lerne ich GIMP Joshua Pruitt/Ramona Pruitt, Jetzt lerne ich GIMP, 414 Seiten inkl. CD-ROM, kartoniert, DM 49,95, ISBN 3-82725614-3, Markt & Technik Buch- und Software Verlag, Haar b. München. GIMP (GNU Image Manipulation Program) ist eine leistungsstarke freie Software zur Bildbearbeitung unter Linux und Unix, die den Vergleich mit teuren kommerziellen Programmen nicht zu scheuen braucht. Gimp bietet dem Anwender einen großen Funktionsumfang und unterstützt eine Vielzahl von Dateiformaten. Das Programm eignet sich hervorragend zur professionellen Fotoretusche und entspricht speziellen Anforderungen von Web-Grafikern. Das vorliegende Buch hilft bei der Installation und Konfiguration und enthüllt Schritt für Schritt seine Geheimnisse. Die einzelnen Kapitel sind thematisch gegliedert und auf schnell sichtbare Ergebnisse ausgelegt. Auf der Buch-CD finden Sie die Vollversion des Grafikprogramms, außerdem Übungsdateien, anhand derer Sie die Workshops im Buch nachvollziehen können. de 22/99 – 1939 SOFTWARE WSCAD für Windows Version 4.1 ist die Weiterentwicklung der ElektroCAD-Software WSCAD für Windows Version 4.0. Funktionalität und Bedienkomfort wurden erneut gesteigert. WSCAD für Windows 4.1 ist die passende Software für eine durchgängige, zeitsparende Planung von elektrotechnischen Anlagen jeder Größenordnung. Als neue Funktion kam beispielsweise der Kabelmanager hinzu. Er verwaltet die im Schaltplan vorhanden Kabel, schreibt Änderungen in den Plan zurück und paßt bereits gewählte DINFarbcodes bzw. benutzerdefinierte Farbzuweisungen automatisch an. Unter Berücksichtigung vieler Details entstand der Schaltschrankmanager, welcher den Anwender bei der Konstruktion des Schaltschrank-Layout unterstützt. Eine neue, intuitive Bedienung mit Tablett und Vollbildschirm-Modus verbessern die Bedienbarkeit. Bei Stücklisten, Klemmen und Schützen stehen vielseitige Browser-Funktionen zur Verfügung. In jeder Browser-Funktion kann man einzelne oder mehrere Objekte in ihrer Eigenschaft ändern. So erhält der Nutzer Zugang zur nachträglichen Umorganisation der verwendeten Materialien im Schaltplan. Alle in den Plänen vorhandenen Materialien Ausgabe von promis-Dokumenten im Datenformat PDF Mit der aktuellen Version des Programms »promis« liefert TCS Technische Computer Systeme Süssen optional einen PDF-Prozessor aus. Dieser ermöglicht die Ausgabe der promisDokumente, wie Stromlaufpläne, Klemmenpläne, Stücklisten, Kabellisten etc. im plattformunabhängigen Datenformat PDF. Die erzeugten Daten können z. B. mit dem Standardwerkzeug Adobe Acrobat Reader gelesen werden. Damit ist damit das Anspringen einzelner Seiten sowie das Blättern über Seiten hinweg möglich, außerdem das Zoomen, das Drucken einzelner Seiten und das Drucken kompletter Dokumentationen. Durch die Kombination 1940 – de 22/99 einer PDF-Datei mit einem Link auf eine HTML-Seite kann die Datei direkt im Internet-Browser geöffnet werden. Dadurch ist es sehr einfach möglich, promis-Dokumente in Intranet- bzw. Internet-Lösungen zu integrieren. Auch für die externe Fertigung sowie die Online-Dokumentation direkt an der Maschine oder Anlage eignet sich dieses Format sehr gut, denn einerseits gewährleistet die Speicherung im promis-unabhängigen Format einen hohen Know-how-Schutz (systeminterne Katalogund Projektdaten müssen nicht mit übergeben werden), und anderseits benötigt der Betrachter keine promis-Kenntnisse. Foto: WSCAD WSCAD in Version 4.1 erschienen Schaltschrankaufbau muß nicht kompliziert sein werden automatisch ausgewertet und je nach Ausgabeart in Listen oder Dateien (z.B. Excel, Access, dBase oder frei definierbare ASCII-Schnittstellen) übergeben. Das Programm ist lauffähig ab Windows 95 / 98 / NT 4.0, 32 MByte RAM, CPU ab 200 MHz, 50 MByte freier Festplattenspeicher. k »Schaltplangenerator« für Eplan Das CAE-Programm »Eplan« von Wiechers & Partner bietet in der aktuellen Version 5.20 jetzt eine automatische Schaltplangenerierung. Damit kann man Standarddaten projektspezifisch zusammankonfigurieren, woraus dann von der Software automatisch eine voll- ständige Elektrodokumentation generiert wird. Als Quelldaten dienen z.B. Excel-Tabellen. Der Schatplangenerator erzeugt auch alle zusätzlichen Auswertungen, wie Klemmen- oder Kabelpläne bzw. Stücklisten. k Betriebssoftware und Internet Die Handwerkerlösung »PC Handwerk 2000« von Sage KHK verbindet die Betriebssoftware mit dem Internet. Das Umschalten zwischen Betriebssoftware und Internet-Diensten entfällt damit. Zum Erstellen einer eigenen Homepage – auch ohne große Programmierkenntnisse – enthält die Software den sogenennten »Homepage-Designer«. Er hilft dem Handwerker mit Vorlagen und Schablonen beim Gestalten der Homepage. Nicht nur die Präsenta- tion des eigenen Handwerksbetriebs ist möglich. Man kann auch die angebotenen Artikel für den Endkunden ins Internet stellen. Mit Hilfe der Software besteht die Möglichkeit, Bestellungen von interessierten Kunden per E-Mal entgegenzunehmen. So läßt sich auf einfache Weise ein eigener, kleiner Internet-Shop aufbauen. Noch weiter gehende Möglichkeiten im Bereich E-Commerce bietet die KHK-Software »HWP-Win 2000«. k INTERNET-PRAXIS Förderung – Existenzgründung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Aus- und Fortbildung Ging der letzte Beitrag darauf ein, wo der Interessierte Informationen über Förderprogrammen von Bund und Ländern erhalten kann, so konzentrieren sich die folgenden Ausführungen auf Programmbeispiele mit den Schwerpunkten Existenzgründung, Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Bildungsmaßnahmen. Existenzgründung und -festigung »Wo sich frischer Unternehmergeist mit einer guten Geschäftsidee und Fachwissen mit kaufmännischem Geschick verbinden, kommen Existenzgründer von Anfang an besser ins Geschäft: Mit einer Starthilfe des Landes Baden-Württemberg«, formuliert die Landeskreditbank-Förderbank bei der Vorstellung eines ihrer Programme zur Unterstützung von Existenzgründern. Wie dies im einzelnen aussieht, zeigen drei Beispiele: • Baden-Württemberg – Unter der Überschrift »Förderung von Existenzgründungen und -festigungen« detailliert die Landeskreditbank – Förderbank (www.l-bank.de/ foerderbank): Unterstützt werden »Existenzgründer im Bereich der gewerblichen Wirtschaft«, z.B. bei einer Neugründung, Betriebsübernahme oder einer »tätigen Beteiligung«. Förderung finden u.a. »de«-Serie: Rund um das Internet In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Umgang mit diesem zukunftsträchtigen Medium notwendig ist. In dieser Ausgabe dreht sich alles um das Thema Förderung und Existenzgründung und wie man sich OnlineInformationen dazu beschaffen kann. »Investitionskosten einschließlich Warenerstausstattung« (bei Festigung Warenaufstockung) oder »Betriebsmittelbedarf«. Dies geschieht durch »zinsverbilligte Darlehen« (Mindesthöhe 10 000 DM). Hilfreich: Eine Liste der benötigten Unterlagen (etwa Geschäftsplan mit Beschreibung und Begründung des Vorhabens) ist vorhanden. • Bayern – Unter »Wirtschaftsstandort Bayern« (www.bayern.de/Wirtschaft) gibt es eine umfassende Einführung zur landesspezifischen Existenzgründungsoffensive. Hierbei werden einerseits Einzelthemen wie »Information, Beratung, Schulung: Erste Schritte in die Selbständigkeit« oder »staatliche« Finanzierungshilfen« behandelt. Des weiteren gibt es über das bayerische Innovationsnetz (www.innovations-netzbayern.de) Zugriff auf spezielle Informationen. Besonderer Vorteil des Netzes: Links zu vorhandenen Internetauftritten sind eingebunden. Der Besucher kann zwischen einem Zugang über die zuständigen Institutionen (Staatsregierung bzw. Kammern) und einem über Themen wählen. Bei letzterem heißt eine Rubrik »Existenzgründung« mit Details zu Schwerpunkten wie »Betriebsbörse« oder »Steuertips«. Klickt der Besucher »staatliche Finanzierungshilfen« an, so werden ihm weitere Verweise angezeigt. Das Angebot der Landesgewerbeanstalt Bayern (www. lga.de/deutsch/ib) konzentriert sich insbesondere auf »Zukunftssicherung durch Innovation«, etwa mit dem »Programm zur Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen«. Und die Landesanstalt für Aufbaufinanzierung (www. lfa-bank.de, Wahl: Exi- de 22/99 – 1941 INTERNET-PRAXIS stenzgründung) schließlich unterrichtet über das zentrale Programm (Bayerisches Mittelstandskreditprogramm), mit dem »kleine und mittlere gewerbliche Unternehmen der Industrie, des Handwerks« unterstützt werden. Bayern vergibt, so eine Formulierung, in diesem Vorhaben »mittlerweile bald jedes zweite Darlehen an Exi- stenzgründer«. Merkblätter und Antragsformulare zum Download sind vorhanden. • Nordrhein-Westfalen – Die Bezirksregierungen sind auch »für eine sachgerechte Verteilung und Verwendung staatlicher Fördermittel« zuständig. Ein Programmpaket trägt den Namen »Impulse für die Wirtschaft – Gründung und Wachstum« (www.bezreg-arnsberg. nrw.de/seiten/wifo.htm, Wahl: Wirtschaftsförderung). Es richtet sich mit seinen Projekten vorrangig an kleine und mittlere Unternehmen im Bereich der gewerblichen Wirtschaft. Zu den Vorhaben gehört »Existenzförderung« und »Existenzfestigung«. Gefördert werden in beiden Programmen insbesondere »kleine und mittlere Unternehmen im Bereich der gewerblichen Wirtschaft« (wobei bei letzterem Vorhaben der Zusatz gilt: »innerhalb der ersten 8 Jahre nach der Gründung einer selbständigen Existenz«). Förderbar sind etwa »Betriebsausstattung (Maschinen, Geräte, Büroeinrichtung, Nutzfahrzeuge etc.)«, »Beschaffung bzw. Aufstockung des Warenlagers« oder »Markterschließung«. Dies geschieht über zinsgünstige Darlehen mit Laufzeiten bis zu 20 Jahren. Und es gilt bei der Existenzgründung, daß eine wirtschaftliche »Vollexistenz« gegründet wird, sowie deutsch/wirtschaft/ foerderfibel) hat im Abschnitt »Arbeitsmarktpolitische Hilfen« vierzehn Vorhaben aufgelistet. Eines heißt »Finanzierung von Stammkräften und deren Sachkosten«. Bei der Reintegration bestimmter Personengruppen (etwa »Rehabilitanden«, aber auch »Frauen«) werden »Stammkräfte, die den Wiedereinstieg der Personengruppen in den Erwerbsprozeß vorbereiten und begleiten«, gefördert. Zuschüsse gibt es z. B. zu den Personalkosten (»bis zu 40 000 DM pro Jahr und Stammkraft«) und ebenso zu Sachkosten (»bis zu 10 000 DM pro Stammkraft auf Nachweis«). • Berlin – Auch in der Berliner Förderfibel ’99 (www.berlin.de, Wahl: Politik und Verwaltung, Senat, Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe, Förderprogramme/ Förderfibel) wird in der Rubrik »Arbeitsmarktpolitische Hilfen und Beschäftigungsförderung« auf insgesamt 24 ver- »der Anteil am Gesellschaftskapital sollte 10 % nicht unterschreiten«. Ansprechpartner mit ihren Adressen in den großen Städten werden genannt. schiedene Programme hingewiesen. Die Spannbreite reicht von »Einstellungszuschuß bei Neugründungen nach §§ 225 bis 228 Sozialgesetzbuch, Drittes Buch« über »Modellvorhaben <Integration von Sozialhilfeempfangenden ins Erwerbsleben>« bis zu »Lohnkostenzuschüsse an kleine und mittlere Betriebe bei Betriebserweiterung«. Bei erstgenanntem gibt es für Arbeitgeber, die »vor nicht mehr als zwei Jahren eine selbständige Tätigkeit aufgenommen ha- Schaffung von Arbeitsplätzen Der Schaffung neuer Arbeitsplätze gilt ein besonderes Augenmerk der Förderung. Beispielhaft sei auf zwei von ihnen hingewiesen auf: • Sachsen – Die Förderfibel ’99 (www.sachsen.de/ 1942 – de 22/99 INTERNET-PRAXIS ben«, bei einer unbefristeten Beschäftigung eines Arbeitnehmers für maximal zwölf Monate 50 Prozent des tariflichen Arbeitsentgeltes. Im zweiten Fall heißt es »Bei Vollzeitarbeitsplätzen bis zu 30 000 DM für innerbetriebliche Einarbeitung und Qualifizierung«. Im dritten sind dies »Lohnkostenzuschüsse für die Wiedereingliederung von Arbeitslosen« – für drei Jahre maximal 45 000 DM. Entsprechende Programme werden natürlich auch von den andern Bundesländern durchgeführt. Informationen findet der Interessierte u.a. bei den im ersten Artikel zur Förderung genannten Stellen. Aus- und Fortbildung Gute Aus- und kontinuierliche Fortbildung trägt dazu bei, daß der Elektromeister und seine Mitarbeiter auch bei sich immer schneller wandelnden Märkten und Aufgabenfel- dern ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren. Zuschüsse werden u.a. gegeben in: • Mecklenburg-Vorpommern – Das im letzten Beitrag genannte Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern (www. lfi-mv.de) informiert über das seitens des Landes und der Europäischen Union initiierte Vorhaben »Ausbildungsplatzförderung«. Wenn Betriebe beispielsweise »im Ausbildungsjahr 1999/2000 erstmalig ausbilden«, oder ein Ausbildungsverhältnis mit »weiblichen Auszubildenden in frauenuntypischen Berufen« durchführen bzw. für die »sogenannten <Neuen Berufe> (z.B. Mediengestalter Bild u. Ton, Fachinformatiker, Informatikkaufmann)« ausbilden, dann gibt es einen einmaligen Zuschuß. Er liegt bei den »frauenuntypischen Berufen« bei 8000 DM. Ansprechpartner mit Telefonnummern sind genannt. • Schleswig-Holstein – Die Beratungsgesellschaft für Beschäftigung (bsh. de 22/99 – 1943 INTERNET-PRAXIS tisch.de) ist für die »die Umsetzung des Europäischen Sozialfonds und der arbeitsmarktlichen Programme« zuständig. Unter »Förderprogramme« gibt es eine Übersicht. Eines hat den Titel »Ausbil- dung statt Sozialhilfe« mit dem Ziel, »jungen Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern eine Ausbildung zu ermöglichen, um ihre Eingliederungschancen auf dem ersten Arbeitsmarkt dauerhaft zu erhöhen.« Anträge können »ausbildungsberechtigte, erwerbswirtschaftlich tätige juristische Personen des öffentlichen oder privaten Rechts und Selbständige« stellen. Der Zuschuß wird für die »gesamte Dauer der Ausbildung« gewährt und beträgt fünfzig Prozent des jährlichen Bruttoausbildungsentgelts, »maximal jedoch 4800 DM pro Jahr«. Hilfreich: Alle Details sind in sogenannten Förderbriefen zusammengefaßt, die sich der Interessierte als pdf-Dateien auf seinen Rechner herunterladen kann. • Thüringen – In der Sparte »Qualifizierung und berufliche Bildung – Berufliche Aus- und Weiterbildung« gibt es im thüringischen Förderbuch ’99 (www. thueringen.de/ foerderbuch/index.html) die »Auf- stiegsförderung (MeisterBafög)«. Nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz werden u.a. »Fortbildungskurse zum Handwerksmeister« unterstützt. Hierbei gibt es »Zuschüsse und Darlehen zur Finanzierung des Le- 1944 – de 22/99 bensunterhaltes in Abhängigkeit vom Einkommen, Vermögen und Familienstand«. Folgt eine Betriebsgründung und werden Arbeitsplätze geschaffen, so kann »auf Antrag bis zur Hälfte des für Prüfungs- und Lehrgangsgebühren gewährten Rest-Darlehns erlassen« werden. Resümee Geht es im Einzelfall um spezielle Förderungen, so findet der Interessierte bei den genannten Institutionen Auskunft. Immer sehr hilfreich sind Checklisten, downloadbare Antragsformulare oder von kompetenter Seite (etwa einer Bank) vorbereitete Unterlagen wie ein »Begleitschreiben der Hausbank«. Auf diese Weise können schon vor dem ersten Gang zur Antragsstelle wesentli- che Unterlagen zusammengestellt bzw. gezielt Fragen vorbereitet werden. Dies spart Zeit und Geld. Per Internet holt sich der Handwerker die entsprechenden Unterlagen auf seinen Schreibtisch. Dr. Dieter Maass TERMINE Termine Elektroinstallation 02.12. – 03.12.1999 Altdorf Schaltberechtigung bei Mittelspannungsanlagen – DIN VDE 0105 – VBG4 TAW 06.12. – 07.12.1999 Wuppertal Dokumente der Elektrotechnik und grafische Symbole für Schaltpläne TAW ab 10.12.1999 Schaltbefähigung für das Betreiben elektrischer Anlagen EBZ VBG4/VDE0100 – Kombi-Praktikum TAW Dresden 13.12. – 16.12.1999 Altdorf 18.01.2000 EIB-Systemgrundlagen BZL 24.01. – 28.01.2000 Lauterbach Lauterbach EIB-Kompaktkurs BZL 16.02. – 18.02.2000 Essen Meßpraktikum zu Schutzmaßnahmen i. Starkstromanlagen u. b. elektr. Geräten Haus der Technik 22.02.2000 Essen Schutz gg. Störlichtbögen b. Starkstromanl. über 1 kV gemäß VDE 0101 Haus der Technik 28.02.2000 Essen Schaltberechtigung für Elektrofachkräfte Haus der Technik 29.02. – 01.03.2000 Essen EMV-orientierter Blitzschutz in Industrie und Verwaltung Haus der Technik 21.02.2000 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Beeinflußung und Gegenmaßnahmen Moeller Kolleg Kommunikationstechnik für eine Personenzulassung Kl. A. n. PersZulV. EBZ Integriertes Telekommunikationsnetz ISDN einschl. ISDN-Meßtechnik BZL St. Augustin Kommunikationstechnik ab 10.12.1999 Dresden 22.02. – 24.02.2000 Lauterbach Internet 08.12.1999 Dresden Internet für Einsteiger EBZ 15.12.1999 Dresden Firmenpräsentation im Internet EBZ Essen Fachtagung Leerlaufverluste von Büro- u. Heimelektronikgeräten Haus der Technik Energietechnik 02.12.1999 Steuerungstechnik 17.01. – 19.01.2000 St. Augustin Einstieg in die Steuerungstechnik 28.02. – 29.02.2000 St.Augustin/ Erfurt Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) Einstieg in die Hard- und Software Die Veranstalter • Haus der Technik e.V., Hollestr. 1, 45127 Essen, Tel. (02 01) 18 03 1, Fax (02 01) 18 03 26 9, e-mail: [email protected] • Technische Akademie Wuppertal, Hubertusallee 18, 42117 Wuppertal, Tel. (02 02) 74 95 0, Fax (02 02) 74 95 20 2, e-mail: [email protected] • Moeller Kolleg GmbH, Husarenstr. 45, 53757 St. 1946 – 22/99 Moeller Kolleg Moeller Kolleg Augustin, Tel. (0 22 41) 9 03 0, Fax (0 22 41) 9 031 00/-2 00, e-mail: [email protected] • Elektro-Bildungszentrum e.V., Scharfenberger Str. 66, 01139 Dresden, Tel. (03 51) 85 06 3 00, Fax (03 51) 85 06 3 55 • Bildungszentrum für Elektrotechnik im ZVEH e.V., Vogelsbergstr. 25, 36341 Lauterbach, Tel. (0 66 41) 26 40, Fax: (0 66 41) 61 88 0) VORSCHAU de 23/99 erscheint am 03.Dezember 1999 unter anderem mit folgenden Themen: PERSONEN- UND SACHSCHUTZ Im Schwerpunkt dieser Ausgabe von »de« lesen Sie unter anderem einen Beitrag zum Thema Brandabschottung von Leerrohren. Außerdem finden Sie hier den zweiten Teil des Artikels zu den Abschaltcharakteristiken von Fehlerstrom-Schutzeinrichtun- gen. In der Rubrik Beleuchtung setzen wir den Beitrag »Beleuchtungstechnik für den Praktiker« mit dem zweiten Teil zu den Grundlagen fort. der elektromeister + deutsches elektrohandwerk IMPRESSUM Anschrift für Verlag, Redaktion München, Anzeigenabteilung Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG Postfach 19 07 37, 80607 München Paketanschrift: Lazarettstraße 4, 80636 München Telefon (0 89) 1 26 07-2 40 (Redaktion) Chefredaktion Ing. Gerhard Lehwald Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß (verantwortlich) Redaktion München Ing. Gerhard Lehwald (Ltd. Ressortredakteur): Elektroinstallation, Arbeits- und Unfallschutz, Praxisprobleme, Tel. (0 89) 1 2607-2 48, e-mail: [email protected], Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker (Redakteurin): Aus- und Weiterbildung, Kommunikationstechnik, Frauen im Handwerk, gig, Tel. (0 89) 12607-242, e-mail: [email protected], Tilman von Meyeren (Redakteur): Werkzeuge, Informationstechnik, Fuhrpark, Betriebswirtschaft, Hausgeräte, Handel, Umbruch und Schlußredaktion, Tel. (0 89) 1 26 07-2 44, e-mail: [email protected] oder [email protected], Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Energietechnik, Steuern und Regeln, Beleuchtung, Wärmetechnik, Messen und Prüfen, Tel. (0 89) 12607-256, e-mail: [email protected] oder [email protected], Brigitta Heilmer-Schneider: ZVEH-REPORT sowie Mitteilungsblätter aller angeschlossenen Landesinnungsverbände; Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, e-mail: [email protected], Brigitte Nik-Nafs: Internet, Tel. (0 89) 1 26 07-2 46, e-mail: [email protected] Christa Roßmann: Sekretariat, Tel. (089) 12607-240, e-mail: [email protected] Telefax Redaktion: (089) 12607-111 Redaktion Berlin Anschrift: Redaktion »de«, Voltastr. 5, 13355 Berlin Tel. (0 30) 46 78 29-0 (Stefanie Käsler, Redaktionsassistenz), Telefax (0 30) 46 78 29-22, e-mail: [email protected], Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß: Verbände, Elektroinstallation, Elektrische Maschinen u.a., Telefon (0 30) 46 78 29-13, e-mail: [email protected], Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Telefon (0 30) 46 78 29-14 Anzeigenleitung Heidrun Dangl, verantwortlich, Telefon (0 89) 1 26 07-210, Telefax (0 89) 1 26 07-310, e-mail: [email protected] Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Telefon (0 89) 1 26 07-2 63, e-mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Christine Keller, Telefon (0 89) 1 26 07-2 99, e-mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari Tel.: 00 39/ 01 85/ 32 38 60, Fax: 00 39/ 01 85/32 31 04 Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 24 vom 1.1.1999 Vertriebsleitung Anja Ebach, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Telefon (0 62 21) 4 89-3 82 Die neue Intelligenz des Spülens Erscheinungsweise 24 Ausgaben pro Jahr (inklusive 2 Doppelnummern im Januar und August) Abonnementsverwaltung Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Telefon (0 62 21) 4 89-3 97; -3 85; -3 76 Telefax (0 62 21) 4 89-4 43 e-mail: h&[email protected] Hüthig & Pflaum Fax-Service/Mailbox/Internet Information per Fax: (01 90)51 25 53, per Mailbox: (01 90) 51 25 54, per Internet: http://www.online-de.de Bezugspreis Einzelheft DM 11,– öS 80, sFr 11,– ab Verlag zuzüglich Porto. Jahresabonnement Inland DM 198,-; Mitgliederbezugspreis DM 180,40; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/Meisterschüler (nur gegen Nachweis) DM 124,30; Preise jeweils inkl. MWSt und DM 35,20,– Versandspesen. Ausland DM 213,40, öS 1.557, sFr 190,– Preise inkl. DM 50,60 öS 369,– sFr 46,– Versandspesen. Mehrfachbezug auf Anfrage. Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedbeitrags. Der Abonnent kann seine Bestellung innerhalb von 10 Tagen schriftlich durch Mitteilung an den Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels). Das Abonnement verlängert sich zu den jeweils gültigen Bedingungen um ein Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ende des Kalenderjahrs schriftlich gekündigt wird. Die Abonnementsgelder werden jährlich im voraus in Rechnung gestellt, wobei bei Teilnahme am Lastschriftabbuchungsverfahren über die Postbanken und Bankinstitute eine halbjährliche Abbuchung möglich ist. Zahlungen an Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, München/Heidelberg. Postbank: München 1033 30-801 (BLZ 700 100 80) Bankkonto: Deutsche Bank Heidelberg 01/ 94 100 (BLZ 672 700 03) Layout und Herstellung Design factory Krön KG, Puchheim Druck Sellier Druck GmbH, Angerstr.54, 85354Freising Telefon (0 81 61) 1 87-0, Telefax (0 81 61) 1 87-39 Verlag Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, München/Heidelberg Geschäftsführer Hans-Jürgen Fuhrmann, München Dr. Hans Windsheimer, Heidelberg Veröffentlichungen Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ––––– 22 • 99 ––––– Berufsperspektiven: Gebäudeenergieberater im Handwerk Fachkraft für die wärmetechnische Sanierung von Altbauten und die energietechnische Erstausstattung von Gebäuden Der rationelle Energieeinsatz gewinnt zunehmend an Bedeutung, zumal über 75 % des Gebäudebestands in Deutschland den Ansprüchen eines modernen baulichen Wärmeschutzes nicht genügen. Maßnahmen, die dazu dienen, Energie einzusparen und wirtschaftlich zu verwenden, sind sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen dringend geboten, denn die Reduzierung des Energieverbrauchs mindert den Ausstoß von Kohlendioxid. Der »Gebäudeenergieberater im Handwerk« ist mit seiner gewerkeübergreifenden Kompetenz nicht nur eine qualifizierte Fachkraft für die wärmetechnische Sanierung privat oder gewerblich genutzter Altbauten, sondern auch für die energietechnische Erstausstattung von Gebäuden. Angesprochen, diese Zusatzqualifikation zu erwerben, sind in erster Linie Betriebsinhaber/-innen und leitende Angestellte des Bau- und Ausbaugewerbes, des Elektro- sowie Installationsgewerbes1). Struktur der Vorbereitungslehrgänge Die Vorbereitungslehrgänge vermitteln die grundlegenden fachspezifischen Kenntnisse, um die Kunden in Fragen des baulichen Wärmeschutzes und der umweltverträglichen und energiesparenden Anlagetechniken kompetent und umfassend zu beraten sowie Modernisierungskonzepte entwickeln zu können. Der bundeseinheitliche Rahmenlehrplan zur Vorbereitung auf diese Fortbildungsprüfung, den die Zentralverbände des Deutschen Baugewerbes, von Sanitär Heizung Klima und der Deutschen Elektrohandwerke erarbeiteten, sieht für die Qualifizierung 200 Unterrichtsstunden von jeweils 60 Minuten 1) Im Text wird der leichteren Lesbarkeit wegen zur Kennzeichnung einer Berufsposition nur die männliche Form eingesetzt, beispielsweise »Gebäudeenergieberater«. Sie impliziert stets auch die weibliche Form, hier »Gebäudeenergieberaterin«. 2) Neben der bundeseinheitlichen Fortbildungsmaßnahme »Gebäudeenergieberater im Handwerk« entwickelten einzelne Handwerkskammern und Fachverbände gewerkespezifische Lehrgänge zur Energieberatung im Handwerk, die sich von der vorgestellten Konzeption unterscheiden können. vor. Die Lehrgänge werden in Vollzeit- und/oder Teilzeitform durchgeführt. Lehrgangs- und Prüfungsinhalte sind weitgehend identisch2). In der breiten Palette der Fortbildungsmaßnahmen im Handwerk ist der Gebäudeenergieberater erst in den letzten Jahren entwickelt worden. Die ersten Abschlußprüfungen wurden 1997 in drei, 1998 in vier Bundesländern abgenommen (in Klammern die Teilnehmerzahlen des letzten Prüfungsjahrgangs): in Baden-Württemberg (58), Sachsen (22), Nordrhein-Westfalen (13) und Saarland (10). Damit hat sich die Zahl der Prüflinge gegenüber dem Vorjahr (54 Bewerber) fast verdoppelt. Von den insgesamt 103 Teilnehmern, darunter eine Frau, bestanden nach der »Statistik der beruflichen Fortbildungsprüfungen 1998« des Deutschen Handwerkskammertages 101 Kandidaten. Das sind 98,1 %. Prüfungsziele und Zulassungsvoraussetzungen Berufsperspektiven: Gebäudeenergieberater §1 der von den Vollverim Handwerk sammlungen der Handwerkskammern erlassenen »BesonDie Lehrlingsfrage deren Rechtsvorschriften« für unter www.online-de.de diese Fortbildungsprüfung formuliert die Ziele der Prüfung GRUNDLAGEN so: Durch sie ist festzustellen, Induktivität (II) »ob der Prüfungsteilnehmer die notwendigen Kenntnisse, SOLL & HABEN Fertigkeiten und Erfahrungen Lohn- und Gehaltsbesitzt, um eine qualifizierte abrechnung (II) Gebäudeenergieberatung durchzuführen. Dabei soll der LUST AUF PC Prüfungsteilnehmer das BauNeue und alte Betriebswerk – Baukonstruktion und systeme (I) technische Anlagen – unter bauphysikalischen, bautechPRAXIS IM VISIER nischen, baurechtlichen, ökoKühl- und logischen und wirtschaftlichen Gefriergeräte (II) Aspekten untersuchen, beurteilen und hierzu Konzepte SICHER IST SICHER entwickeln und darstellen, die Potenzen (III) die Energiebilanz eines Bauwerkes nachhaltig verbessern«. Zur Prüfung wird zugelassen, wer die Meisterprüfung in einem einschlägigen Handwerksberuf erfolgreich abgelegt hat (§2 Abs. 1), alternativ gleichwertige individuelle Kennt- 229g 230g 231g 233g 235g 237g 239g de 22/99 229g ❮ gelernt ist gelernt Die Lehrlingsfrage der Woche unter www.online-de.de Die Frage: In der Nachkalkulationsabteilung der Firma Elektro Meier sollte ermittelt werden, wie viele elektronische Bauteile in einer Stunde sortiert werden können. Oberkalkulator Müller rauft sich die Haare: Vor einer Viertelstunde hat er errechnet, daß 1,5 Arbeiterinnen 1,5 Bauteile in 1,5 Minuten richtig einsortieren können. Diese Zahlen können doch nur ein Zwischenergebnis darstellen. Müllers Denkapparat ist scheinbar wie gelähmt, er kommt und kommt nicht weiter. Können Sie ihm helfen und ihm sagen, wie viele Bauteile eine Arbeiterin in einer Stunde schafft? Die Lösung: Die Lösung des Problems ist nicht schwer. Es kommt hier sehr darauf an, daß man vor dem eigentlichen Rechnen gut überlegt. Die Rechengänge sind dann kinderleicht: 1,5 Arbeiterinnen sortieren in 1,5 Minuten 1,5 Bauteile 3 Arbeiterinnen sortieren in 1,5 Minuten 3 Bauteile 1 Arbeiterin sortiert also in 1,5 Minuten 1 Bauteil 1 Arbeiterin sortiert in 1 Stunde (Lösung mit Hilfe des Dreisatzes): 60 min ⋅ 1 Bauteil 1,5 Minuten x = 40 Bauteile x= Der Preis: And the winner is ... Schlagbohrmaschine SB 13 EKS von Elu • kompakt und leicht • 2-Gang-Getriebe • elektronische Drehzahlregulierung • hohe Standzeit • gutes Gewichts-Leistungs-Verhältnis • praktischer Transportkoffer Name: Heiko Müller Alter: 22 Jahre Geburtsort: Pforzheim Hobbys: Judo, Vogelspinnen, Autos Schulabschluß: Mittlere Reife (Realschule) Lehre als: Industriekaufmann Lehre bei: Adler GmbH, Höfen/Enz Spaß in der Lehre: Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Neue EDV-Techniken kennen und nutzen lernen. Zukünftige berufliche Pläne: Weiterbilden (Abitur???), Automobilbereich Mein heißer Tip an alle Azubis: Auch die schlimmste Lehre geht vorbei (meine war nicht so schlimm). nisse, Fertigkeiten und Erfahrungen nachweisen kann (§2 Abs. 2). Das kann beispielsweise für Ingenieure oder Techniker zutreffen. Als einschlägige Handwerksberufe gelten u. a. Elektrotechniker. Fachpraktische und fachtheoretische Prüfungsinhalte im Überblick Zu unterscheiden ist zwischen dem fachpraktischen und dem fachtheoretischen Prüfungsteil. Im Mittelpunkt des fachpraktischen Teils steht eine Modernisierungsplanung anhand eines Fallbeispiels. Im einzelnen betrifft die Planung: – Bestandsaufnahme und Dokumentation des Objekts, – Berechnungen zur bauphysikalischen und energetischen Beurteilung des Gebäudebestands, – Entwicklung, Berechnung und Darstellung eines Konzepts zur Verbesserung der Energiebilanz des Bauwerkes, – Kosten-/Nutzenrechnung der Modernisierungsmaßnahme, – Aufstellen eines Entsorgungskonzepts, – baurechtliche Bewertung der Maßnahme. de 22/99 230g 3) Die Wärmeschutzverordnung des Bundes regelt den energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden, ihre Umsetzung die entsprechende Verordnung des jeweiligen Bundeslandes. 4) Einzelheiten zu den Prüfungsausschüssen, der Vorbereitung und Durchführung der Prüfung, der Bewertung, Feststellung und Beurkundung des Prüfungsergebnisses sind in der von der jeweiligen HWK verabschiedeten »Prüfungsordnung für die Durchführung von Fortbildungsprüfungen« festgelegt. Das Konzept und das Ergebnis der Planung hat der Kandidat dem Prüfungsausschuß in einem Fachgespräch vorzutragen, das Teil der fachpraktischen Prüfung ist. Der fachtheoretische Prüfungsteil kennt die drei folgenden Fächer, unter anderem mit diesen Themenschwerpunkten: – Bauwerk und Baukonstruktion (Baustofftechnik, Baukonstruktion, Umweltschutz/Baustoffrecycling), – technische Anlagen (Energie- und Umwelttechnik, moderne Anlagentechnik: Heizung und Lüftung), – Bauphysik (Wärme- Feuchte-, Schall- und Brandschutz, Nachweis- und Rechenverfahren der Wärmeschutzverordnung für das Erstellen einer Energiebilanz).3) Die fachtheoretische Prüfung, die schriftlich durchgeführt wird, kann in einzelnen Fächern durch eine mündliche Prüfung ergänzt werden. Bestehen der Prüfung und Berechtigungen Die Gesamtprüfung muß binnen drei Jahren vor der zuständigen Kommission der HWK abgelegt sein. Sie ist bestanden, wenn sowohl im fachpraktischen als auch im fachtheoretischen Teil mindestens ausreichende Leistungen erzielt wurden4). Über den erfolgreichen Abschluß stellt die HWK ein Zertifikat und eine Urkunde aus. Der Abschluß berechtigt dazu, den bundesweit anerkannten Titel »Gebäudeenergieberater im Handwerk« zu führen. Dr. Hans Winter ❮ Fortsetzung aus »de« 21/99 Dieser Teil der Folge »Induktivität« zeigt nochmals, wie Induktivitäten allgemein definiert sind und wie die Formeln grundsätzlich entstehen. Als Beispiel wird ein magnetischer Eisenkreis mit Luftspalt und Wicklung gezeigt, für den auch konkrete Berechnungen durchgeführt werden. Abschließend wird dann noch auf die Zylinderspule eingegangen. Berechnung der Induktivität Im ersten Teil der Folge »Induktivität« haben wir gezeigt, daß die Induktivität L oder der Induktivitätsbeiwert, wie sie auch bezeichnet wird, definiert ist als Proportionalitätskonstante zwischen verkettetem magnetischem Fluß Ψ einerseits und elektrischem Strom I andererseits. Als Formel geschrieben heißt das: Ψ = L⋅ I Ψ L= I oder den verschiedenen Medien. Wir wissen weiterhin, daß die Kontinuitätsgleichung des magnetischen Flusses gilt, nämlich: ΦE = Φ L Daraus folgt bei gleichbleibendem Querschnitt: BE = BL = B Der Zusammenhang zwischen magnetischem Feld H und magnetischer Flußdichte B ist uns auch bekannt. Er lautet: µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ HE = µ 0 ⋅ H L Setzen wir zunächst eine konstante Permeabilität µ voraus, so müssen wir für eine beliebige elektromagnetische Anordnung mit Hilfe des Durchflutungsgesetzes zunächst das magnetische Feld und dann den verketteten magnetischen Fluß Ψ berechnen. Dieser ist immer proportional zum Strom I, somit können wir durch Division gemäß obiger Formel die Induktivität L berechnen. Durch dieses Vorgehen kann man die Formeln für bestimmte Induktivitäten herleiten, und uns ist jetzt klar, wie sie entstehen. Natürlich wird man in der Praxis gleich die fertigen Formeln verwenden, die man aus einschlägigen Büchern entnehmen kann. Dennoch ist es gut zu wissen, woher diese Formeln kommen. Wir wollen als nächstes diese Prozedur nochmals durchführen und zwar an einem unverzweigten magnetischen Kreis mit Eisenkern, der auch noch über einen Luftspalt verfügt. Bild 1 zeigt die Anordnung. Das Durchflutungsgesetz lautet: Durch Kürzen erhält man: HE ⋅ lE + H L ⋅ lL = N ⋅ I Ψ=N⋅ In der Formel sind HE bzw. HL die magnetischen Feldstärken in Eisen bzw. Luft, lE bzw. lL kennzeichnen die mittleren Feldlinienlängen in gelernt ist gelernt Induktivität (II) µ r,E ⋅ H E = H L Diesen mathematischen Ausdruck setzen wir nun in das Durchflutungsgesetz ein und erhalten: HE ⋅ lE + µ r,E ⋅ H E ⋅ lL = N ⋅ I Jetzt können wir nach HE auflösen: HE = N⋅I lE + µ r,E ⋅ lL Um den verketteten magnetischen Fluß Ψ zu erhalten, müssen wir noch den folgenden Zusammenhang berücksichtigen: Ψ = N ⋅ Φ = N ⋅ B ⋅ A = N ⋅ HE ⋅ µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ A Setzt man nun HE in diese Formel ein, ergibt das: N⋅I ⋅ µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ A lE + µ r,E ⋅ lL Diese Formel können wir noch einer »kosmetischen Behandlung« unterziehen und erhalten schließlich: Ψ = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ N2 ⋅ A ⋅I lE + µ r,E ⋅ lL Wenn wir abschließend noch die Definitionsgleichung für die Induktivität heranziehen, dann ergibt sich: N2 ⋅ A L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ lE + µ r,E ⋅ lL 1 Unverzweigter Magnetkreis mit Luftspalt und Wicklung Wir sehen als typisches Merkmal die quadratische Abhängigkeit der Induktivität von der Windungszahl. Weiterhin ist zu erkennen, daß die In- de 22/99 231g ❮ gelernt ist gelernt duktivität mit größer werdendem Luftspalt lL (wird auch oft mit δ bezeichnet) sinkt. Folgende Daten sind von einem unverzweigten Magnetkreis mit Luftspalt gemäß Bild 1 gegeben: lE = 40 cm, lL = 3 mm, N = 400, A = 2 cm2, µr,E = 2000 Frage: Wie groß ist die Induktivität a) mit und b) ohne Luftspalt? zu a) 2 N ⋅A lE + µ r,E ⋅ lL 2 L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ Lange dünne Zylinderspule 4002 ⋅ 2 ⋅ (0,01 m ) T⋅m ⋅ 2000 ⋅ A 0,4 m + 2000 ⋅ 0,003 m L = 12,57 mH 2 L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 zu b) N2 ⋅ A lE L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 T⋅m ⋅ 2000 ⋅ A L = µ0 ⋅ µr ⋅ A ⋅ 4002 ⋅ 2 ⋅ (0,01 m ) 2 0,4 m L = 201 mH N2 l l ist dabei die axiale Länge der Spule, d.h. des bewickelten Spulenkörpers. Der Kern der Spule kann sowohl Luft als auch Eisen oder ein anderes Magnetmaterial sein. Einfluß von Luftspalt und Permeabilität • Die Zahlenwerte im Beispiel belegen, daß ein Luftspalt die Induktivität deutlich verkleinert. • Wie stark verändert sich nun die Induktivität L, wenn bei der Anordnung mit Luftspalt ein Eisen mit einer relativen Permeabilität von µr,E = 4000 verwendet wird, d.h., nun den doppelten Wert im Vergleich zum Beispiel hat? Verdoppelt sich die Induktivität dann auch? Wir werden gleich sehen! L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ genauer wird, je länger die Spule ist und je kleiner der Querschnitt ist. Wir wollen uns hier nicht mit der Herleitung dieser Formel aufhalten, da hier einige Annahmen über den Feldverlauf getroffen werden müssen, was für uns hinsichtlich der Anwendung nicht so wichtig ist. Das Ergebnis lautet: N2 ⋅ A lE + µ r,E ⋅ lL 4002 ⋅ 2 ⋅ (0,01 m ) T⋅m ⋅ 4000 ⋅ A 0,4 m + 4000 ⋅ 0,003 m L = 12,97 mH Eine Luftspule habe folgende Daten: l = 10 cm, A = 5 cm2, µr = 1, N = 250 Wie groß ist ihre Induktivität L? N2 l 2 ⋅ T m 2502 L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 ⋅ 1 ⋅ 5 ⋅ (0,01 m ) ⋅ A 0,1 m L = 392,7 µH L = µ0 ⋅ µr ⋅ A ⋅ 2 de 22/99 232g Nun betrachten wir die Induktivität einer langen, dünnen Zylinderspule, wie sie in Bild 2 abgebildet ist. Die Tatsache, daß die Spule lang und dünn sein muß und nicht beliebige Werte annehmen kann, deutet schon darauf hin, daß es sich um eine Näherungsformel handelt, die umso 1 N2 L = µ 0 ⋅ µ r,E ⋅ A ⋅ l 2 T⋅m 5002 ⋅ 1500 ⋅ 3 ⋅ (0,01 m ) ⋅ A 0,45 m Induktivität einer langen, dünnen Zylinderspule Eine Toroidspule (Ringspule) hat eine mittlere Länge von l = 45 cm und eine Querschnittsfläche von A = 3 cm2. Wie groß ist die Induktivität, wenn als Magnetmaterial Eisen mit µr,E = 1500 verwendet wird und die Wicklung N = 500 Windungen aufweist? L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 Mit diesem Ergebnis ist die Antwort klar: Wenn ein Luftspalt vorhanden ist, dann verhält sich die Induktivität L nicht mehr proportional zur relativen Permeabilität µr,E. In unserem Beispiel verdoppelt sich die Permeabilität, wohingegen die Induktivität nur von 12,57 mH auf 12,97 mH ansteigt – das sind lediglich 3,2 %. Wer mathematisch begabt ist, kann diesen Sachverhalt schon an der Formel erkennen. In der nächsten Folge befassen wir uns noch mit anderen geometrischen Spulenformen und zeigen einen Zusammenhang zwischen magnetisch gespeicherter Energie W einerseits und Induktivität L sowie Spulenstrom I andererseits. (wird fortgesetzt) H.Bi. L = 314,2 mH L = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 ❮ Durchführung der Abrechnung Die Lohn- oder Gehaltsabrechnung wird in folgenden Einzelschritten vorgenommen: 1. Ermittlung des Bruttoentgelts 2. Vornahme der Nettolohnberechnung 3. Erstellung von geforderten Auswertungen 4. Verbuchung der relevanten Daten. Ermittlung des Bruttoentgelts Die Erfassung des Bruttoentgelts kann aufwendig sein, wenn es sich um gewerbliche Mitarbeiter handelt, die zu den unterschiedlichsten Zeiten an den unterschiedlichsten Aufträgen gearbeitet haben. Die Zeiterfassung erfolgt dann zumeist über entsprechende Stunden- oder Wochenmeldungen, die dann mitarbeiterbezogen für die Bruttolohnermittlung gesammelt werden müssen. Für Gehaltsempfänger ist das Monatsgehalt überwiegend eine konstante Größe. Andere Zeiterfassungssysteme (z.B. Stempelkarten, EDV-mäßige Erfassung der Anwesenheitszeiten o.ä.) haben häufig eine Schnittstelle zur Bruttolohnerfassung im Rahmen einer EDV-gesteuerten Abrechnung. Da die meisten Betriebe eine EDV-gestützte Abrechnung einsetzen (im Hause, beim Steuerberater oder im Rechenzentrum), wird im Rahmen dieses Beitrages auch ausschließlich diese Form der Abrechnung angesprochen. Die heute angebotenen EDV-Lohnabrechnungsprogramme sind äußerst leistungsfähig und überwiegend preisgünstig. Beim Kauf eines EDV-Lohnabrechnungsprogramms ist unbedingt darauf zu achten, daß es Schnittstellen zur Auftragsbearbeitung, Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung gibt, damit die Lohndaten nicht mehrfach zur weiteren Verarbeitung eingegeben werden müssen (Datenintegration). Vornahme der Nettolohnberechnung Nachdem die Bruttolohnerfassung abgeschlossen sind und alle variablen Entgeltsanteile mitarbeiterbezogen ermittelt wurden, erfolgt nun die Berechnung der gesetzlichen und sonstigen Abzüge (siehe »gig« 20/99) sowie des auszuzahlenden Nettoentgelts. Dieser Bearbeitungsvorgang ist manuell äußerst aufwendig; im Rahmen einer EDV-mäßigen Bearbeitung ist die Berechnung in wenigen Minuten vorgenommen. Erstellung von geforderten Auswertungen Jeder Mitarbeiter hat Anspruch auf eine Lohnoder Gehaltsabrechnung, aus der sich die Zusammensetzung seiner Vergütung ergibt. Dieses erfolgt meistens in der Form, daß die Abrechnung auf eine sog. Lohntasche gedruckt wird, die dem Mitarbeiter verschlossen ausgehändigt wird. Weiterhin werden im Rahmen der Abrechnung folgende Auswertungen vorgenommen: Fortsetzung aus »de« 20/99 1. Lohnsteueranmeldung für den entsprechenden Zeitraum für das zuständige Betriebsstättenfinanzamt auf amtlichen Vordruck (§ 41a EStG). Der Arbeitgeber hat die Lohnsteuer, die er im Laufe eines Kalendermonats einbehalten hat, bis zum 10. des Folgemonats an das Betriebsstättenfinanzamt abzuführen. Falls im Vorjahr nur eine Lohnsteuer von insgesamt nicht mehr als 1600 DM abzuführen war, genügt für das Folgejahr eine einmalige jährliche Lohnsteueranmeldung, die bis zum 10.1. des nächstfolgenden Jahres einzureichen ist. Lag die abzuführende Lohnsteuer für das Vorjahr nicht über 6000 DM, genügen vierteljährliche Lohnsteueranmeldungen zum 10.4., 10.7. und 10.10. des jeweiligen Jahres sowie zum 10.1. des nächstfolgenden Jahres. Für die Abgabe der Lohnsteueranmeldung kann vom Betriebsstättenfinanzamt in der Regel keine Fristverlängerung eingeräumt werden. Ist der letzte Tag der Frist ein Samstag, Sonntag oder ein gesetzlicher Feiertag, so verlängert sich die Frist auf den nächsten Werktag. gelernt ist gelernt Lohn- und Gehaltsabrechnung (II) 2. Beitragsnachweisungen für die einzelnen Krankenkassen (§ 28f SGB IV): Die Arbeitgeber weisen die Gesamtsozialversicherungsbeiträge den Krankenkassen je Entgeltabrechnungszeitraum nach (Beitragsnachweis). Der Beitragsnachweis enthält die abzuführenden Beiträge getrennt nach Beitragsgruppen. Er soll spätestens am Tage der Fälligkeit der Beiträge bei der zuständigen Krankenkasse vorliegen. Die Vordrucke hierfür sind bei der Krankenkasse unentgeltlich erhältlich, falls die Nachweisung nicht per EDV-Ausdruck erfolgt. Reicht der Arbeitgeber den Beitragsnachweis nicht rechtzeitig ein, so kann die Krankenkasse (Einzugsstelle) das Arbeitsentgelt für die Beitragsberechnung schätzen, bis der Nachweis ordnungsgemäß eingereicht wird. 3. Lohnkonto Der Arbeitgeber hat für jeden Arbeitnehmer und jedes Kalenderjahr ein Lohnkonto zu führen (§ 41 EStG). Einzelheiten zum Inhalt des Lohnkontos regeln § 4 LStDV und R 130-132 LStR. Alle Lohnkonten sind beim Ausscheiden von Arbeitnehmern, jedoch spätestens am Ende jedes Kalenderjahres aufzurechnen. Die Aufbewahrungsfrist beträgt 6 Kalenderjahre nach Ablauf des Jahres der letzten Eintragung. 4. Betriebsnotwendige Auswertungen z.B. Kostenstellenlisten u.a. Heute schon gelacht, Chef? Fritz Müller hat Angst vor seiner Jagdprüfung und bittet daher den Prüfer, keine schwierige Frage zu stellen. In der Prüfung folgt die Frage: »Was ist der Unterschied zwischen dem Hirsch und dem Adler?« Müller überlegt kurz und sagt: »Der Hirsch hat am Montag zu und der Adler am Mittwoch.« de 22/99 233g ❮ gelernt ist gelernt Abrechnungsbeispiel Die Verbuchung der anfallenden Lohndaten soll an dem folgenden Beispiel dargestellt werden: Monteur H. Müller ist ledig. Er arbeitet in einem Betrieb in Niedersachsen. Auf seiner Lohnsteuerkarte ist die Steuerklasse I eingetragen. Er ist Mitglied der ev.-luth. Kirche. M. erhält einen Stundenlohn von 22 DM und eine monatliche Leistungszulage von 100 DM. In dem abzurechnenden Monat hat er lt. Stundenaufzeichnungen insgesamt 190 Stunden gearbeitet. Die Sollstunden betragen in diesem Monat 166 Stunden. Der Betrieb zahlt zusätzlich 52 DM für vermögenswirksame Leistungen, die für M. an eine Bausparkasse überwiesen werden. M. ist Mitglied der Innungskrankenkasse, die z.Zt. einen Beitragssatz von 12,6 % berechnet. Zuerst muß der Bruttolohn dieses Abrechnungsmonats ermittelt werden: 190 Stunden 24 Stunden Zuschlag 25% Leistungszulage VWL AG-Anteil 22,00 5,50 Gesamtbrutto: 4180,-132,-100,-52,-4464,-- Nun müssen die Abzüge ermittelt werden. Für unseren Mitarbeiter ergeben sich folgende Werte: Summe auf Konto 4100 Löhne und Gehälter gebucht werden. Wer detailliertere Aussagen zu den einzelnen Lohnbezügen haben möchte, kann natürlich weitere Aufwandskonten innerhalb der Kontengruppe 41 einrichten. Wir beschränken uns aus Gründen der Übersicht auf das eine Konto: S 4464,-Nun werden die Abzüge gebucht. Zunächst die Steuern, die einbehalten wurden. Da diese Beträge aus der Sicht des Betriebes Verbindlichkeiten darstellen, die an das zuständige Betriebsstättenfinanzamt abzuführen sind, müssen sie bis zur Bezahlung auch auf ein Verbindlichkeitenkonto ausgewiesen werden. Hierzu verwenden wir das Konto 1620 Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer (hier buchen wir auch die Kirchensteuer und den Solidaritätszuschlag). S 841,66 46,29 75,74 963,69 Krankenvers. 6,30 % Pflegevers. 0,85 % Rentenvers. 9,75 % Arbeitslosenvers. 3,25 % 281,23 37,94 435,24 145,08 899,49 Gesamtabzüge: 1620 Verbindl. aus Lohnsteuer Der Betrieb hat weitere gesetzliche Abzüge einbehalten, die Sozialversicherungsabzüge des Arbeitnehmers. Diese Sozialversicherungsbeiträge sind an die zuständige Krankenkasse zu überweisen; sie stellen somit bis zur Bezahlung für den Betrieb Verbindlichkeiten dar. Die Verbuchung erfolgt auf dem Konto 1640 Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungsbeiträgen. 1640 Verbindl. aus Sozialvers. AN-Anteil 1863,18 Die Differenz zwischen dem Gesamtbrutto und den Gesamtabzügen ergibt den Nettobetrag: Gesamtbrutto – Gesamtabzüge 4464,00 1863,18 = Nettobetrag 2600,82 Der Nettobetrag wird verringert um evtl. weitere persönliche Abzüge, z.B. VWL. Das Ergebnis ist dann der Auszahlungsbetrag. Nettobetrag – VWL-Sparbetrag 2600,82 52,00 = Auszahlungsbetrag 2548,82 H 963,69 S Lohnsteuer Kl. I Solidaritätszuschlag 5,5 % Kirchensteuer 9 % H 4100 Löhne u. Gehälter H 899,49 Nun muß der persönliche Abzug der vermögenswirksamen Leistung gebucht werden. Auch hier liegt eine Verbindlichkeit des Betriebes bis zur Bezahlung vor. Wir verwenden das Konto 1650 Verbindlichkeiten aus VWL. S 1650 Verbindl. aus VWL H 52,00 Der verbleibende Auszahlungsbetrag wird üblicherweise auf ein Bankkonto des Mitarbeiters überwiesen. Die erforderliche Buchung lautet: S 1110 Bank H 2548,82 Damit ist der Teil der Buchung erfolgt, der die Abrechnung des Mitarbeiters betrifft. Da der Betrieb im Rahmen der Sozialversicherungsbeiträge die andere Hälfte (AG-Anteil) zu tragen hat, muß nun noch diese Buchung erfolgen. Für den Betrieb stellen diese Beiträge einerseits Aufwand dar, andererseits müssen auch diese Beiträge an die zuständige Krankenkasse entrichtet werden. Die Buchung lautet: Verbuchung der Abrechnung S de 22/99 234g Für die Verbuchung des Abrechnungsbeispiels wird wieder der Kontenplan aus »gig« 1-2/99 und 4/99 verwendet. Zunächst buchen wir den Bruttolohn. Dieser stellt für den Betrieb einen Aufwand dar. Vereinfacht kann der gesamte Bruttobetrag in einer 4130 Gesetzl. Sozialaufwand H 899,49 S 1640 Verbindl. aus Sozialvers. H 899,49 (Schluß der Folge) H.Mü. ❮ Das BIOS Zunächst wird beim Einschalten des Computers das BIOS (Basic Input Output System) abgearbeitet. Es ist in einem ROM-Speicher (read only memory) auf der Hauptplatine des Computers zu finden und enthält den geräteabhängigen Teil der Steuerlogik. Da die Computer sehr unterschiedlich aufgebaut sein können, hat man mit dem BIOS die Möglichkeit, die Hardware des Computers an die Erfordernisse anzupassen. Damit ist der Vorteil gegeben, ein Betriebssystem auf unterschiedlichen Computern laufen zu lassen, ohne das Betriebssystem umzuschreiben. Durch Drücken einer Taste oder einer Tastenkombination kurz nach dem Einschalten des Computers wird das Setupmenü des BIOS aktiviert. In der Regel stehen folgende Einstellungen zur Verfügung: • Die Standard-Einstellungen ermöglichen die Konfiguration der Systemuhr (Datum und Uhrzeit), der Bauart der vorhandenen Diskettenund Festplattenlaufwerke, des Modus der Grafikkarte und der Fehlerbehandlung. • Die BIOS-Einstellungen betreffen die Viruskontrolle, den Prozessor-Cache, die Bootlaufwerke, die Floppy-Zugriffskontrolle, den IDE-Blockmodus und die Sicherheitsabfragen • Die Chipsatz-Einstellungen befassen sich mit der Speicherkonfiguration, dem Modus des IDE- 1 Besteht die Möglichkeit, auf einem Computer mehrere Betriebssysteme zu installieren? a) Nein, es kann nur ein Betriebssystem installiert werden. b) Ja, unter bestimmten Voraussetzungen und mit geeigneten Programmen können auch mehrere Betriebssysteme installiert werden. c) Die Zahl der möglichen Betriebssysteme ist unbegrenzt. Richtig ist b). Unter bestimmten Voraussetzungen können mehrere Betriebssysteme auf einen Computer geladen werden. Beim Einschalten eines neuen Computers, auf dem noch kein Betriebssystem geladen ist, merkt man sehr schnell, daß nichts funktioniert und der Computer in diesem Zustand praktisch unbrauchbar ist. Grundsätzlich steuert das Betriebssystem alle Abläufe beim Betrieb eines Computers. Es enthält alle dafür nötigen Programme und Dateien. Neben dem BIOS ist der Betriebssystemkernel (= Betriebssystemkern) der wichtigste Teil des Betriebssystems. Er muß sich immer im Hauptspeicher des Computers befinden. Darüber hinaus umfaßt ein modernes Betriebssystem eine Reihe weiterer Zusatz- und Hilfsprogramme, die für den Betrieb wichtig sind. gelernt ist gelernt Neue und alte Betriebssysteme (I) Kontrollers und den seriellen und parallelen Schnittstellen. • Die PCI-Einstellungen erlauben die Festlegung der IRQs der PCI- und ISA-Slots und der DMAKanäle. • Die Stromsparfunktionen erlauben die Reduzierung des Stromverbrauchs, sofern auf dem Computer keine Aktivitäten zu verzeichnen sind. So kann z.B. die CPU in einen stromsparenden Modus überführt und der Monitor abgeschaltet werden. Aufbau der Betriebssysteme Grundsätzlich besteht ein Betriebssystem aus zwei Komponenten. Die erste davon dient zur direkten Steuerung der Hardware des Computers und beinhaltet alle für den Ablauf des Systems wichtigen Programmabläufe. Die erste Komponente wird auch zuerst geladen und ist für den Anwender in der Regel nicht sichtbar. Sie übernimmt folgende Aufgaben: • Die Ablaufplanung steuert den Programmablauf, d.h. die Reihenfolge der abzuarbeitenden Aufträge des Computerbenutzers. »de« zum Ausbildungspreis! »de« bietet auch dieses Jahr wieder einen günstigen »Ausbildungspreis«. Auszubildende, Meisterschüler und Umschüler können »de« 1999 für 124,30 DM statt 198,00 DM (inkl. MWSt. und 35,20 DM Versandspesen) bestellen. Der Vorzugspreis gilt während der gesamten Ausbildung und wird bei Vorlage einer Ausbildungsbestätigung gewährt. Bestellungen und weitere Infos bei: Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 69121 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 4 89-3 85 Fax: (0 62 21) 4 89-4 43 Ein Arbeitsplatzbildschirm von Windows 98 de 22/99 235g ❮ 2 Wo ist das Betriebssystem in der Regel gespeichert, so daß es beim Ausschalten des Computers nicht verloren geht? a) auf der Festplatte oder b) auf mehreren Disketten oder c) im RAM-Speicher Richtig ist a). Das Betriebssystem ist in der Regel auf der Festplatte C gespeichert und kann von dort gebootet werden. gelernt ist gelernt • Der Dateizugriff stellt dem Anwender Speicherplatz zum Laden und Speichern von Dateien auf Massenspeichermedien, wie Festplatten, Diskettenlaufwerken und CD-ROM-Laufwerken, zur Verfügung. • Die Betriebsmittelzuteilung vergibt für den Programmablauf benötigte Speicherplätze, Datenkanäle, Rechenzeit usw. • Die Interrupt-Behandlung bietet die Möglichkeit, laufende Programme zu unterbrechen und später wieder fortzusetzen (Interrupt = Unterbrechung). Damit kann auf Ereignisse reagiert werden. Die zweite Komponente wird am Schluß geladen und baut auf der ersten auf. Sie umfaßt alle Zusatz- und Hilfsprogramme, die zum komfortablen Arbeiten am Computer nötig sind. Es lassen sich Systemeinstellungen vornehmen und verschiedene Operationen durchführen. Manche Betriebssysteme enthalten auch Testprogramme und Programmiertools. Nach dem erfolgreichen und vollständigen Laden eines Betriebssystems ist der Computer betriebsbereit. Es lassen sich Programme laden und abarbeiten. Anforderungen an Betriebssysteme de 22/99 236g Von der Ausarbeitung eines Konzepts bis zur Auslieferung eines fertigen Betriebssystems vergehen oft Jahre. Das ist der Grund dafür, daß nicht ständig neue Produkte zur Verfügung stehen. Vielmehr ist die Zahl der Betriebssysteme überschaubar und der Fortschritt dokumentiert sich hauptsächlich durch Updates. Die Akzeptanz eines neuen Betriebssystems hängt von dessen Qualität, der einfachen Bedienbarkeit und den Nutzungsmöglichkeiten ab. Ist ein Betriebssystem einmal erfolgreich eingeführt, so ist bei Updates die Kompatibilität zu den Vorgängerversionen, die allgemeine Verbreitung und die Zahl der Programme von Bedeutung. Beim Umstieg auf ein völlig neues Betriebssystem müßte der Anwender in der Regel umlernen, um die geänderte Bedienungsweise nachzuvollziehen. Diese zeitaufwendige Arbeit wird von den Anwendern nicht gerne durchgeführt und die Akzeptanz für neue Konzepte ist daher gering, obwohl neue Systeme vielleicht viele komfortable Möglichkeiten bieten. Ein gutes Betriebssystem soll immer in einer Version lieferbar sein, die dem letzten Stand der Entwicklung entspricht – bei möglichst günstigem Preis. Moderne Betriebssysteme sollten folgenden Anforderungen gerecht werden: • Problemloser Zugriff auf neue Hardware Mit Hilfe von speziellen Treibern sollte sich neue Hardware ohne Schwierigkeiten in das System einbinden lassen, da gerade auf dem Hardwaresektor die Entwicklung sehr schnell voranschreitet. Das Betriebssystem sollte keine Einschränkungen aufweisen, wie z.B. festgelegte Grafikauflösungen. Ein Beispiel ist die Partitionierung von Festplatten. Erst Windows 95b und Windows 98 gestatten Partitionen über 2 GByte, was bei modernen Festplatten mit hoher Speicherkapazität unbedingt wichtig ist. • Die Hardwareunabhängigkeit sollte selbstverständlich sein. Das Betriebssystem muß auf den Hardwareplattformen der verschiedensten Hersteller einwandfrei laufen. • Die Sicherheit gegen unerlaubten Zugriff oder fremde Manipulation muß durch ein Sicherheitssystem gewährleistet sein. Wichtig sind der Schutz gegen unerlaubten Zugriff durch Paßwörter, der Schutz vor Systemabstürzen und der Schutz vor Computerviren. • Die hohe Arbeitsgeschwindigkeit wird verlangt, damit sich die Geschwindigkeitsvorteile moderner Hardware voll nutzen lassen und effektives und zeitsparendes Arbeiten möglich ist. • Die Multitaskingfähigkeit erlaubt den Ablauf von mehreren Prozessen im Computer gleichzeitig, z.B. das Ausdrucken von Dateien im Hintergrund. • Die Netzwerkfähigkeit sollte im Betriebssystem integriert sein. Bereits vorhandene Netzwerkprotokolle, wie z.B. TCP/IP und NetBIOS, sollten unterstützt werden. • Die Multiuserfähigkeit steht im Zusammenhang mit der Netzwerkfähigkeit und gestattet es, daß mehrere Anwender gleichzeitig im Netz über Computer oder Terminals arbeiten. • Das offene Betriebssystem hat eine POSIXSchnittstelle (Portable Operating System Interface) und ermöglicht die Binär- oder Sourcecodekompatibilität von verschiedenen Betriebssystemen untereinander. • Multiprocessing-Betriebssysteme können mit mehreren Prozessoren arbeiten bzw. erlauben das Clustern von Prozessoren im Netzwerk. Die Erfüllung dieses umfangreichen Forderungskatalogs führt zu einem modernen Betriebssystem, das den heutigen Anforderungen gerecht wird. Ein einheitliches System sollte allen Anwendungsbereichen vom Spielefreak bis hin zum vernetzten Großbetrieb gerecht werden. Nachdem in dieser Folge der grundsätzliche Aufbau und die Anforderungen an ein Betriebssystem erläutert wurden, wird im 2. Teil auf die einzelnen Betriebssysteme eingegangen. R.E. ❮ Fortsetzung aus »de« 21/99 Im ersten Teil der Folge »Kühl- und Gefriergeräte« wurde der Aufbau eines Kühlschrankes mit verschiedenen Klimazonen und deren Einsatzbereiche behandelt. Außerdem enthielt er Angaben zu den eingesetzten Kältemitteln. Der zweite Teil behandelt Gefriergeräte, den Kältekreis von Kühl- und Gefriergeräten sowie die Funktion des elektrischen Kreises anhand des Beispiels einer elektrischen Schaltung. Gefriergeräte sind – wie Gefrierfächer von Kühlschränken – mit einem Vier-Sterne-Symbol (3 Sterne plus 1 Stern, man beachte nochmals Bild 2 aus Teil 1) gekennzeichnet. Dieses Symbol sagt aus, daß im Innenraum im »Normalbetrieb« eine Temperatur von mindestens – 18°C erreicht werden kann. Mit Betätigung eines Schalters (Superfrosttaste, Hyperfrosttaste usw.) wird jedoch der Der Kältemittelkreis Kühlen bedeutet bekanntlich »Wärme entziehen«. Dem Kühlraum eines Kühlschrankes oder dem Tiefkühlraum eines Gefrierschrankes wird über die metallische Oberfläche des Verdampfers die Wärme entzogen. Das Aufbauschema des Kältemittelkreises (Kompressionssystem) zeigt Bild 1. Die Druckangaben gelten bei Einsatz des Kältemittels R600a. Die Funktion des Kreises ist etwa folgende: Während des Betriebs entzieht der Verdichter dem Verdampfer laufend gasförmiges Kältemittel. Aufgrund der dadurch eintretenden Druckabsenkung strömt flüssiges Kältemittel über die Drosselstelle in den Verdampfer nach und verdampft dort, indem es dem Kühlraum über die Verdampferoberfläche Wärme entzieht. Das dampfförmige Kältemittel wird vom Verdichter in den Kondensator gedrückt, aus dem es nicht so schnell entwei- gelernt ist gelernt Kühl- und Gefriergeräte (II) 2 1 Thermostatkontakt des elektrischen Kreises überbrückt. Der Verdichtermotor läuft dann im Dauerbetrieb, so daß eine noch niedrigere Temperatur erreicht wird. Bei diesem Betrieb muß folgendes Mindestgefriervermögen gewährleistet werden: Ein Vier-Stern-Gerät muß in der Lage sein, innerhalb von 24 Stunden pro 100 Liter Inhalt mindestens 5 kg Lebensmittel von + 25°C auf -18°C abzukühlen. In der Regel besitzen Gefriergeräte ein noch größeres Gefriervermögen. Der Betrieb wird durch drei farbige Anzeigeleuchten begleitet. Grün zeigt an, daß die Betriebsspannung vorhanden ist, Orange kennzeichnet den Gefrierbetrieb und Rot warnt, wenn die Innenraumtemperatur den Wert –15°C (zu wärmeren Werten hin) überschreitet. Gefriergeräte sind als Gefrierschränke oder Gefriertruhen erhältlich. Gefrierschränke (von vorn beschickbar) bieten aufgrund ihres Aufbaus nicht nur • eine übersichtliche Lagerung des Gefrierguts, sondern • benötigen darüber hinaus wenig Standfläche und • sind außerdem in Einbauküchen integrierbar. Gefriertruhen (von oben beschickbar) erlauben dagegen • eine höhere Packungsdichte des Gefrierguts und • haben einen etwas geringeren Energieverbrauch als Gefrierschränke. chen kann wie es hineintransportiert wird, da am Kondensatorausgang die Drosselstelle wirksam ist. Dadurch gerät das Kältemittel unter erhöhten Druck, erhitzt sich (über Außen-Raumtemperatur), gibt dadurch seine Wärme an die Umgebung ab und verflüssigt sich dabei wieder. Das jetzt flüssige Kältemittel strömt über die Drosselstelle wieder in den Verdampfer. Die elektrische Schaltung Bild 2 zeigt das Beispiel einer elektrischen Schaltung für einen Kühlschrank. Deren Aufgabe ist die Steuerung des Antriebsmotors für den Verdichter in Abhängigkeit von der Kühlraumtemperatur. Bei dem Motor handelt es sich um einen Wechselstrommotor (Kurzschlußläufer) mit einer de 22/99 237g ❮ gelernt ist gelernt Hauptwicklung (HaW) und einer aus dünnem Draht hergestellten, teilweise bifilar gewickelten Hilfswicklung (HiW; Anlaufwicklung). Der Motor entwickelt mit der Hilfswicklung ein nur sehr schwaches Anlaufmoment. Die Kühlraumtemperatur wird mit Hilfe des Thermostaten S1 in unmittelbarer Nähe des Kühlraumverdampfers erfaßt. Sobald es am Fühlerort zu warm geworden ist, schließt der Kontakt von S1 und legt damit HaW an Spannung. Mit dieser Wicklung allein läuft der Motor nicht an. HaW nimmt aber einen sehr hohen Strom auf (ca. 8- ... 12facher Nennstrom). Damit wird das Startrelais K (Stromrelais bzw. Überstromrelais) ausreichend magne- 1 Der PTC ist im unbelasteten Zustand – also wenn der Kontakt des Thermostaten längere Zeit geöffnet war – abgekühlt und deshalb niederohmig. Schließt der Thermostatkontakt, dann fließt deshalb ein ausreichend hoher Strom über die Anlaßwicklung HiW. Das entspricht dem geschlossenen Zustand des Kontaktes K. Der Motor kann starten. Aufgrund von Eigenerwärmung durch den Strom wird der PTC anschließend hochohmig (er vergrößert dabei seinen Widerstand um etwa das 1000fache!) und reduziert dadurch den Strom durch HiW. Dies entspricht dem Öffnen des Kontaktes vom Relais K. Der Motor läuft mit Hilfe der Wicklung HaW weiter. de 22/99 238g Anstelle des Startrelais K verwenden einige Hersteller eine Parallelschaltung aus einem PTC und einem Kondensator (Bild 2), die anstelle des Schaltkontaktes von K mit der HiW in Reihe geschaltet werden. Da auch die Relaisspule entfällt, ist der untere Anschluß von HaW dann direkt mit dem zweiten Netzleiter verbunden. Die Funktion dieser Schaltung während des Startvorgangs ist zu beschreiben. Hinweis: Der Kondensator spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle und soll bei der Beschreibung nicht berücksichtigt werden. tisiert, schließt ebenfalls seinen Kontakt und schaltet zusätzlich HiW an Spannung. Mit Hilfe von HaW und HiW läuft der Motor an. Wenn er seine Betriebsdrehzahl erreicht hat, ist der Strom in der HaW annähernd auf Nennstrom abgesunken, K wird dann nicht mehr ausreichend magnetisiert und öffnet wieder. Der Motor läuft nun mit HaW allein weiter, bis aufgrund niedriger Kühlraumtemperatur der Thermostatkontakt wieder öffnet. Der Thermostat muß auf den jeweiligen Kühlschrank abgestimmt sein. Unter anderem ist die in Frage kommende Type von der Art des Tiefkühlfaches abhängig. Kühlschrankthermostate arbeiten mit z.T. sehr großer Schalthysterese. Bei einem Kühlschrank mit Drei-Stern-Tiefkühlfach schließt der Kontakt etwa bei +4°C und öffnet erst wieder bei etwa –24°C (am Verdampfer). Ältere Kühlgeräte – insbesondere solche mit Drei-SternTiefkühlfach – haben eine Abtauheizung, die den 2 Die Temperatur im Kühlraum eines Kühlschranks ist sehr niedrig und läßt sich durch die Stelleinrichtung am Thermostaten nicht mehr beeinflussen. Die Kundendienst-Fachkraft folgert: Der Thermostat ist defekt. Der Kunde hält dagegen: Das kann nicht sein, denn der Verdichter stand zwischenzeitlich immer wieder still, wurde also offensichtlich durch den Thermostaten getaktet. Hat der Kunde richtig beobachtet? Der Kunde hat richtig beobachtet. Aber auch die Kundendienst-Fachkraft hat vermutlich recht. Der Thermostat ist offenbar defekt. Wenn jedoch der Thermostatkontakt nicht mehr taktet, kann der Lauf des Verdichters hin und wieder durch den Motorschutzschalter F1 unterbrochen werden. Die Motorwärme, die der Schalter mit erfaßt, führt zum Ansprechen. Da die Betriebsphasen hierbei jedoch deutlich länger sind, stellt sich eine deutlich niedrigere mittlere Temperatur im Kühlraum ein. 3 Kühlraumverdampfer regelmäßig in den Stillstandsphasen des Verdichtermotors beheizt. Durch Änderung wichtiger Konstruktionsmerkmale (u.a. »eingeschäumte« Verdampferplatte – man beachte Teil 1 des Beitrags) und durch eine zusätzliche Wärmedämmung zwischen Tiefkühlfach und Kühlraum erfolgt das Abtauen des Kühlraumverdampfers heute selbsttätig, also ohne zusätzliche Beheizung. Dadurch konnte der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Kühl- und Gefriergeräte müssen heute von den Herstellern mit einem speziellen Energielabel (Bild 3) gekennzeichnet sein, auf dem das jeweilige Gerät einer der Energieeffizienzklassen A – G zugeordnet ist. Geräte mit »durchschnittlichem Energieverbrauch« (Norm-Energieverbrauch gleich 100 %) gehören der Energieeffizienzklasse D an. Die Energieklasse A entspricht einem Energieverbrauch von 55 % und die Klasse G über 125 %. Die meisten heute produzierten Geräte sind den Klassen B oder C zuzuordnen. (Schluß der Folge) E.F. ❮ Fortsetzung aus »de« 20/99 Kurze Wiederholung −1 1 = (a + b ) a+b 113 ⋅ 11–5 = 11–2 = am ⋅ an = am + n 1 112 am = am–n an 2712 = 2712–10 = 272 2710 a0 = 1 170 = 1 0 , 004 ⋅ 50000 0 , 035 ⋅ 6000 0 , 0048 ⋅ 750000 0 , 0048 ⋅ 750000 = 4 ,8 ⋅ 10 −3 ⋅ 7,5 ⋅ 10 5 Erklärung: 0 , 035 ⋅ 6000 = 21 ⋅ 101 = 2 ,1 ⋅ 10 2 zu a) an =1 an a0 = 1 b) Berechnen Sie folgende Terme unter Verwendung von Zehnerpotenzen: 0 , 004 ⋅ 50000 = 4 ⋅ 10 −3 ⋅ 5 ⋅ 10 4 1 = a− n an 23x 25x 0 , 004 ⋅ 50000 = 20 ⋅ 101 = 200 = 2 ⋅ 10 2 5⋅5⋅5 = 5 n Faktoren 7d 4 d6 10 x ⋅ 102x = 10 x +2x = 103x 3 2 2 ⋅ 2 y ⋅ 2 ⋅ 2 4y 0 , 035 ⋅ 6000 = 3,5 ⋅ 10 −2 ⋅ 6 ⋅ 10 3 a a ⋅ a2 ⋅ a44 ⋅ ....4 ⋅ a = an 1⋅44 3 10 x ⋅ 102x 2 2 ⋅ 2 y ⋅ 2 ⋅ 2 4y = 2 3 ⋅ 25y = 23+5y Beispiel 0 , 0048 ⋅ 750000 = 36 ⋅ 10 2 = 3,6 ⋅ 10 3 Rechenregel a) Berechnen Sie die folgenden Potenzen: 7d 4 7 = 7 ⋅ d 4 − 6 = 7 ⋅ d −2 = 2 d6 d 23x 1 = 23x −5x = 2 −2x = 2x 25x 2 Wir haben in den beiden bisherigen Folgen über Potenzen kennengelernt, was man grundsätzlich unter Potenzen versteht. Zur Wiederholung: zu b) ❮ 1 = 2 −3 23 1 = a− n an Erklärung: 0 a 1 = = a0 − n = a –n an an (a ⋅ b ) n = an ⋅ b n n an a = n b b Eine weitere Regel, die wir noch nicht besprochen haben, lautet: (a ) m n = am⋅n gelernt ist gelernt Potenzen (III) nützlich. Wir wollen die Kraft zwischen zwei parallelen, stromdurchflossenen Leitern berechnen. Die Formel haben wir im »gig« 3/99 gezeigt. 3 Wir betrachten jetzt die folgenden (7 ⋅ 5) = 73 ⋅ 53 Zahlenwerte: 4 I1 = I2 = 95·10-3 A 4 9 9 l = 1m = 4 11 11 r = µ ⋅l F= 0 ⋅ I1 ⋅ I2 2⋅π⋅r 3 T⋅m 52 = 52⋅3 = 56 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 ⋅1 m A F = ⋅ 95 ⋅ 10 −3 A 4 −2 2 2⋅4 8 π 2 ⋅ ⋅ 2 ⋅ 10 m (a + b ) = (a + b ) = (a + b ) T⋅m 10 −7 5 7 3 7 3⋅5 7 15 A ⋅ 95 ⋅ 10 −3 A 2 F= −2 = = 10 4 4 4 F = 10 −5 T ⋅ m ⋅ A ⋅ 952 ⋅ 10 −6 ( ) [ ( ] ( ) 2 ) F = 952 ⋅ 10 −11 N Sehr große und sehr kleine Zahlen F = 9025 ⋅ 10 −11 N Für die Praxis sehr wichtig ist die Darstellung von sehr großen und sehr kleinen Zahlen mit Hilfe von Zehnerpotenzen. Dazu folgende Beispiele: F = 9,025 ⋅ 103 ⋅ 10 −11 N 0 , 00007 = 7 ⋅ 10 −5 1550000 = 15,5 ⋅ 10 5 In der Technik kommen öfter mal sehr kleine oder sehr große Zahlenwerte vor. Hier ist die Verwendung von Zahlenwerten mit Zehnerpotenzen sehr gebräuchlich und auch Bezug zur Elektrotechnik F = 9,025 ⋅ 10 −8 N 2·10-2 m (Schluß der Folge) H.Bi. de 22/99 239g