Emmausblick 2/2014 - Evangelische Emmaus
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Emmausblick 2/2014 - Evangelische Emmaus
Gemeindebrief der Evangelischen Emmausgemeinde Eppstein Bremthal Ehlhalten Niederjosbach Sommer 2014 Schöne neue Welt? Wir unterstützen den Emmausblick! I N H A LT Rechtsanwaltskanzlei J. Wagemans Feldbergblick, Bremthal Bremthaler Möbel & Innenausbau GmbH ZAHNARZTPRAXIS Dr. med. dent. Clarissa Lenk Ihr Auto in guten Händen Geistliches Wort Darf ich vorstellen? Ökumene in Bewegung Die Karten werden neu gemischt Du gehörst dazu! Ein Abend, an den sich viele noch lange gerne erinnern werden Action Rangers Besuch im Hospiz Die neue JV Die Autorallye der Emmausgemeinde Autoputztag mit der Jugendvertretung Interview mit Hausmeister Niko Kowalski Die Kinder- und Jugendbücherei Bremthal schließt Stiftung: Kleiner Rückblick und Ausblick Haus-Aufgaben des Fördervereins Klein und fein „Les Basses françaises“ mit Bassorum vox Schritte im Leben – die nächsten Termine Aus den Kirchenbüchern Pinnwand Freie KFZ-Werkstatt Klaus-Dieter Menzel Fachbetrieb für historische Fahrzeuge Franz Burkhard nach Niederjosbach WEVO tech Sonntagsgottesdienst der Emmausgemeinde um 10.45 Uhr im Ev. Gemeindezentrum Emmaus Freiherr-vom-Stein-Str. 24 55 Hessenring B4 65817 Eppstein n-Str. Emmaus ei m-St r-vo Auto-Transporte Sand – Kies r Freihe thomas gartenbau DECKER Lebensmittel-Feinkost und Getränkemarkt Klaus Schulschenk 4 6 7 8 9 11 13 14 16 17 18 19 19 20 22 24 25 26 27 28 rstraße adene Wiesb nach Eppstein nach Wiesbaden www www.schmeckthal-gruppe.de Ihr Innungsfachbetrieb GÜNTER FISCHER Bauschreinerei - Glaserei nach Wildsachsen 4 Unterwegs in New York. Alle sind beschäftigt. Nicht mit dem Müll vor den Füßen, kaum mit dem Regen, den es gerade reichlich gibt, auch nicht mit dem Bettler, der sich strategisch günstig aufgebaut hat. Alle sind beschäftigt mit ihrem Smartphone. Überall und ständig. Ich komme mir vor, als sei ich im digitalen Streichelzoo. Alle Aufmerksamkeit dem Objekt, das so viel kann und – vielleicht ist es ja so – mir so viele Möglichkeiten eröffnet! Im dunklen U-Bahn-Schacht habe ich, mühelos herbeigestreichelt, den schönsten Strand der Karibik vor Augen, kann sogar, den Kopfhörer im Ohr, die Brandung hören. Aufkommender Langeweile kann ich mit einem kurzweiligen Spielchen den Garaus machen. Eine schnelle Recherche für den nächsten Termin oder die Verabredung zum Abendessen, das alles und mehr noch jederzeit. Sind das nicht paradiesische Zustände? Auch in Bremthals Babbelstubb (Jugendtreff der Emmausgemeinde) oder in der S-Bahn nach Frankfurt wird gestreichelt, was das Zeug hält. Da sitzt man nebeneinander, könnte sich miteinander unterhalten, tut es aber nicht, weil man – sicher höchst wichtige – Mitteilungen im Netz austauscht. Zeitgenossen als Parallelgestalten. Treffpunkt Netz oder die schöne neue Welt der virtuellen Wirklichkeit. Ich bin da und doch woanders. Mir ist unbehaglich zumute. Ich stelle mir vor, wie das ist, wenn ich „online bin“ und mit mehreren Partnern gleichzeitig kommuniziere. Einige davon sind vielleicht in einer Gruppe und verfolgen ihrerseits das Geschehen, andere sind es nicht und melden sich mit ihrem Thema. Mein Kopf ist das Mischpult. Virtuos 5 springe ich von einem Teilnehmer zum andern und von Thema zu Thema. Schnell muss es gehen, sonst verliert mein Gegenüber das Interesse oder ich den Zusammenhang. PingPong-Kommunikation. Da kommt’s mitunter mehr auf die Fingerfertigkeit an als auf den Gedanken. Bin ich jetzt einer von denen, die 1835 bei der Eröffnung der Eisenbahnstrecke NürnbergFürth fürchteten, mit dieser Errungenschaft des Fortschritts werde das Ende der Zivilisation eingeläutet, weil das als rasant empfundene Tempo des Zuges das Geschwindigkeitspotential des Menschen überschreite? Keine Sorge, auch ich fahre mit dem ICE ! Unbestritten verändert der technische Fortschritt – manche wollen das gar nicht so nennen – auch unsere Lebenswirklichkeit. Es kommt darauf an, wie wir unsere neuen Möglichkeiten einsetzen. Das war, als der Hammer erfunden wurde, auch nicht anders. Man konnte ihn als hilfreiches Werkzeug einsetzen oder ein Mordsding daraus machen und dem Nächstbesten damit den Kopf einschlagen. Wir müssten lernen mit der Geschwindigkeit und der zunehmenden Beschleunigung der Prozesse umzugehen. Wir müssten lernen, der geradezu suchthaften Versuchung zu widerstehen, jederzeit aus der analogen in die digitale Wirklichkeit zu wechseln. Wir müssten lernen, die Technik zu beherrschen, statt uns von ihr beherrschen zu lassen. Eine ganze Menge gäbe es noch zu lernen… Es wäre doch viel gewonnen, wenn es Konsens würde, im Gespräch mit andern dem Smartphone keine Beachtung zu schenken. Wenn wir es beim Essen zur Seite legten. Wenn wir dem greifbar konkreten Gegenüber – in der Er hört vom traurigen Schicksal des Kranken, Bibel ist das „der Nächste“ – mehr Aufmerk- geht zu ihm, sieht ihn an und fragt: „Willst du samkeit schenkten als der virtuellen community. gesund werden?“ Einerseits ist das eine völlig Oft aber ist das, was wir tun, schlichtweg un- sinnlos erscheinende Frage. Natürlich will er höflich und lässt jede Achtung dem andern ge- das. Was denn sonst? Andererseits bringt sie die Sache auf den Punkt und die Lösung zum genüber vermissen. Ich denke an das Paar, das Mann. Nicht da vorne hinter all den andern, ich vor einiger Zeit im Restaurant beobachten die nach ihrem Heil Ausschau halten, sondern konnte. Die beiden saßen sich mehr als eine hier bei Dir selbst und in unserer Begegnung Stunde lang gegenüber. Kein Gespräch. Ihre liegt die Lösung. Konkret und real. Jesus sagt: Augen wanderten durchs Lokal, seine unter den Tisch. Beim Vorübergehen konnte ich se- „Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!“ Mehr hen warum. Er hatte sein Smartphone vor sich. nicht. Der Bettler, der durch die ratternden Waggons Was braucht’s da noch die Frau? Vielleicht sind wir aber auch im digitalen Strei- der New Yorker U-Bahn zieht, muss sich mächchelzoo gefangen. Wenn wir von der spiegeln- tig ins Zeug legen, damit er überhaupt Beachtung findet. Auf die Performance kommt es an. den Oberfläche unseres Smartphones nicht lassen können und sehnsüchtig die nächste Auch hier. Er sagt sein Sprüchlein auf, nein, es ist eine ganze Geschichte. Wie in Trance nes„message“ erwarten. Wie Narziss können wir teln einige an ihren Taschen. Andere sehen tatdavon nicht lassen. „Gehöre ich dazu?“ „Bin ich gefragt oder gar angesagt?“ „Bin ich wich- sächlich auf und dem Mann ins Gesicht, während sie ihm einen Dollarschein in die Hand tig?“ „Wo bleibt die Bestätigung?“ Hilfe! „Kein drücken. Der nimmt dankend das Geld und Schwein ruft mich an!“ Da fällt mir eine biblische „Smartphonege- genießt das Ansehen. So viel Aufmerksamkeit sollten wir uns auch schichte“ ein. Am Teich Bethesda in Jerusalem schenken und dafür öfter mal den digitalen lagerten vor allem Kranke. Johannes erwähnt Streichelzoo verlassen! noch „Blinde, Lahme und Ausgezehrte“ [Joh Ich grüße Sie herzlich und freue mich, wenn 5]. Sie alle blickten auf die ruhig daliegende ich Sie bald einmal ansehen darf! Wasserfläche und hofften, ein Engel erschiene und versetzte das Wasser in Bewegung. Wer es dann zuerst erreichte, der würde geheilt. Eine verzweifelte Hoffnung! Einer unter diesen Kranken liegt schon 38 Jahre lang, wartet und hofft, dass er den Ruf („call“) des Schicksals rechtzeitig hören möge. Da kommt Jesus. Und der ist kein New Yorker, der versunken im Meer des weltweiten Netzes nach Resonanz und Selbstbestätigung fischte. 6 G emeindeleben 7 Darf ich vorstellen? Den Anfang macht Georg Domick aus Niederjosbach. Er gehört zu den treuesten Gottesdienstbesuchern, die ich kenne, wurde 1922 in Ostpreussen geboren und kam nach dem Krieg hierher. Ich fragte ihn… Welche Person aus der Bibel ist Ihnen besonders wichtig? Wichtig ist alles. Sympathisch ist mir der Daniel. Der hat mir sehr gut gefallen. Aber meine Person ist der Herr Jesus. Mit allem, was drum und dran ist. Sie haben von Ihrer Großmutter erzählt. Sie ist wichtig für Sie und Ihren Glauben. Wir haben die Bilderbibel gehabt. Sie hat mir die Bibel vorgestellt. Ich habe entsprechend Fragen gestellt. Keine religiöse Ahnung. „Oma, die Fleischessünde. Darf man denn kein Fleisch essen?“. Und sie hat mir alles erklärt. Aber zurück zu Ihrer Person aus der Bibel – Jesus. Der war unsere Hauptperson. Den hat der himmlische Vater, weil wir sündige Menschen sind, eingesetzt. Er hat es angenommen ohne Widerspruch und hat unsere Sünden auf sich genommen durch sein Leiden am Kreuz. Da müssen wir Menschen dankbar sein und erkennen, was das für uns bedeutet. Und so sollen wir auch leben. Aber es gibt eben Menschen ... Wenn ein Mensch, wie heutzutage, gut lebt, hat der dafür keinen Sinn. Er meint, er könnte so leben, wie er will, könnte sich alles erlauben. Ein großes Missverständnis! Aber für Sie hat dieser Jesus eine große Bedeutung erlangt? Der Herr Jesus hat mir geholfen von Anfang an. Die nächste Erfahrung bei der Wehrmacht in Russland. Die Todesfälle. Die Ungläubigen und die Gläubigen. Auf einmal haben sie alle den lieben Gott gekannt. Ich habe Krankheiten gehabt. Keine Hilfsmöglichkeiten. „Wir haben keine Medikamente“, hieß es. Einmal war es ganz schlimm. Da ging gar nichts mehr. Ich dachte, ich müsste sterben. Die Ärztin hat mich in Eiswasser gesteckt. Eine Radikalkur. Nasenbluten... Ich kann nicht mehr, habe ich gedacht. Ich habe gebetet zu Jesus. Er möge helfen. Und dann gab’s die Unterhaltungen. Wer kann uns hier rausbringen. Wer kann uns retten? Glaubensgespräche waren das. Nur einer kann uns helfen, unser Herr und Heiland. Durch ihn sind wir befähigt, zum himmlischen Vater zu kommen. Ich danke Ihnen, Herr Domick. P fr . M oritz M it tag Fotos: Dorothea Lindenberg Foto: Moritz Mittag In dieser Reihe bitten wir unsere Gesprächspartner, eine Person aus der Bibel vorzustellen. Ökumene in Bewegung Katholische und evangelische Christen trafen sich zu einem Spaziergang durch die Ehlhaltener Flur. Es waren viele, und man konnte die Freude darüber in den Gesprächen unterwegs spüren. Eine lange Schlange zog sich durch die Nonnenwaldstraße und quer über die Wiese hoch zum Alten Weg. Verschnaufen, Aussicht und herrliches Wetter genießen, bereit sein für innere Einkehr, Sammlung, ein geistliches Wort, Gebet und Segen. Auch das ist Gottesdienst und eine schöne Möglichkeit, gestärkt in die neue Woche zu gehen – gemeinsam ökumenisch in Bewegung. Der nächste Ökumene-in-Bewegung-Termin: Sonntag, 12.10.2014, Treffpunkt um 15.30 Uhr an der Dattenbachhalle. I nge R eif 8 G EMEI ND ELEB EN G E ME I N D E L E B E N Die Karten werden neu gemischt Du gehörst dazu ! PFINGSTGOTTESDIENST Das ist keine einfache Angelegenheit, wenn die Karten im Leben neu gemischt werden, so Pfarrer Mittag. Es ist nicht harmlos, wenn unsere Gewohnheiten durcheinander kommen, wenn die Ordnung, in der wir unser Leben verstehen, aus den Angeln gehoben wird. Paulus hat damit seine Erfahrung gemacht und darüber in der Apostelgeschichte [Kap 9] geschrieben: Wie er in Damaskus stürzt, nicht mehr Herr über sich selbst ist, und wie er mit seinem Leben Schiffbruch erleidet. Er hat die Erfahrung mit der Erfahrung gemacht. Mitten hinein in dieses irdische Leben trifft der Geist Gottes und mischt die Karten neu. Das geschieht, du planst es nicht. Es widerfährt dir, aber es trifft dich unabweislich. Die Sonne fällt ins Gemeindezentrum herein, als einige der Gottesdienstbesucher das vier Meter lange Pfingsttuch, das Abendmahlsgeschirr und den Strauß mit rosa Pfingstrosen zum Altar tragen und den Tisch decken. Das ist nur an Pfingsten so und hat Tradition. Heiß ist es. Man ist dankbar für jeden Luftzug, der durch die geöffneten Fenster hereinweht und die hauchdünnen Stofftücher, die von der Decke herab im Raum verteilt hängen, in Bewegung bringt. Es ist fast so, als könne man dem Geist in den darauf gedruckten Gebeten bei seinem Tun zuschauen. „Der Geist weht wo er will“ ist das Thema des Pfingstgottesdienstes, und mehr noch: „der Geist Gottes mischt die Karten neu“. Vielleicht will ich das aber gar nicht? Vielleicht will ich, dass alles so bleibt wie es ist oder war. Was sagen denn die Menschen, deren Partner gestorben ist? Oder die, die mit Krankheit leben müssen? Sind nicht gerade sie gestärkt aus der Erfahrung, die sie durchlitten haben, hervorgegangen? Werden nicht gerade sie zu den eigentlichen Helfern und Tröstern der Mitmenschen? Vielleicht braucht es jetzt die Zeit, die kurze Unterbrechung, um Luft holen zu können, bis Pfarrer Mittag einen Packen Karten hervorgeholt hat. Sie zeigen einen kleinen Ausschnitt aus dem Schreiterfenster. Wir haben das Bild vor uns. Es lässt viel freien Raum, viel weiße Lichtfläche. Energie, die uns anzieht? Einige Karten werden überreicht. Es ist fast wie ein Angesprochen-Werden. Die Karte und ich. Meine Erfahrungen und ich! Gott und ich? Ich habe etwas bekommen. Das ist mehr als eine Karte. Das ist fast wie ein Zuspruch, der mir 9 mit auf den Weg gegeben wird. Eine Wegzehrung, Nahrung. Ich habe sie mir nicht genommen – wie ich mir auch nicht das Abendmahl nehme, sondern habe sie bekommen – so wie ich auch den Segen bekomme. Die Karten werden neu gemischt. „Der Geist Gottes ruft heraus aus dem Gewesenen, Gewohnten und Festgefügten. Er setzt dich frei“, hören wir in der Predigt. Vielleicht so, wie wenn ich plötzlich weiss, dass ich einen ganz anderen Weg gehen will, weil er der richtige für mich ist, und ich diesen Weg dann bestimmt gehe? Oder wenn ich einem Menschen begegne, zu dem ich mich vom ersten Augenblick an hingezogen fühle, von dem ich verstanden werde und er mich versteht – bedingungslos, einfach so. Oder wenn die Liebe sich meldet. Das alles kann ich nicht machen, nicht alleine. „Gottes Geist weht, wo er will“. Und was können wir tun? „Es aushalten und erschreckt oder erfreut begrüßen, wenn der Geist Gottes dich trifft“, sagt Pfarrer Mittag. Der Schritt nach draußen, also nach dem Gottesdienst, ist wie ein Spagat zwischen dem was war und dem was ist. Ich schaue auf die Karte, die ich noch nicht weggesteckt habe und sehe, dass es andere auch tun. a nIta S IMon Bild: Dirk Roethele I m Mai kam eine Karte ins Haus. Bei den 9- bis 11-jährigen unserer Gemeinde war das so. „Du gehörst dazu!“ stand drauf. Und das Bild darauf sagte, Du bist ein Stein im Haus der Gemeinde. Mehr noch! Ohne dich fehlt etwas! Es handelte sich um eine Einladung zum Tauferinnerungsgottesdienst am Pfingstmontag. Absender war die Emmausgemeinde, vertreten durch das Kindergottesdienst-Team. Bis Pfingsten gingen die Rückmeldungen ein. Am Pfingstmontag sah der Gemeindesaal anders aus als sonst beim Gottesdienst. Die Stühle standen so, dass in der Mitte eine Fläche blieb in der Form eines Fisches. Auf dem Altar lag noch das blaue Tuch von Pfingsten. Es sah aus, als ergieße es sich in den Raum. Wo es den Boden berührte, lief es in einem blauen „Bach“ weiter bis zum Eingang. Wer kam, blieb erst einmal stehen und staunte. Die eingeladenen Kinder schrieben ihren 10 G emeindeleben Namen auf einen bunten Fisch, den sie danach „im Bach“ aussetzten. Am Ende tummelten sich dort viele bunte Fische und alle Plätze waren besetzt. Suvi Mauer begleitete den Gottesdienst am Flügel. Nach der Begrüßung erzählte Holger Höhl von Philippus und dem Kämmerer [Apg 8], bevor die Täuflinge von einst die mitgebrachten Erinnerungsstücke zeigten und alle sich vom Pfarrer an ihre Taufe erinnern ließen. Unter dem Sitz lag bei einigen ein Stein. Da stand was drauf. Kathrin Höhl sorgte dafür, dass ein Stein nach dem andern gehoben und ein Stück nach dem andern gelesen wurde: Das apostolische Glaubensbekenntnis! Zusammen wurde es gesprochen und dann gesungen. Wiederholung schadet nicht – im Gegenteil! Ü ber gott und die Welt und Ulrich Wrege nahmen die Fische aus dem Wasser. Jetzt wurde jedes Kind gerufen und gesegnet. Sie legten als Zeichen ihre Hände auf den Kopf eines jeden Kindes. Eine bewegende Berührung auch für den, dem es schwerfiele zu sagen warum. Fürbitten und Segen begleiteten alle zum Ausgang des Tauferinnerungsgottesdienstes, von dem die Gesegneten noch mehr mitnahmen als den hübschen bunten Fisch, der ihren Namen trägt und sie daran erinnert, dass sie dazugehören zu Iesus, dem Christus, der Gott – theos ist und Sohn – hyios und Retter – sotär. Möge das kürzeste Glaubensbekenntnis mit ihnen gehen. Es ist das griechische Wort für Fisch: Ichthys. P fr . M oritz M it tag Der spannendste Moment nahte. Kathrin und Holger Höhl, Michaela Reuthe, Dirk Roethele Ein Abend, an den sich viele noch lange gerne erinnern werden Eugen Drewermann interpretiert das Märchen „Frau Holle“ Es war wohl der Ruf seiner tiefenpsychologisch durchdachten, historisch-kritisch fundierten und durch ihre ausgefeilt starke Sprache bekannten Werke und seiner daraus abgeleiteten kompromisslosen persönlichen Entscheidungen, die das Interesse der Zuhörer im vollbesetzen Gemeindezentrum und auch das der auswärtigen Presse am Vortragsabend „Über Gott und die Welt“ mit dem diesjährigen Fokus auf dem Begriff Gerechtigkeit geweckt hatten. Der bekannte Theologe, Tiefenpsychologe und Autor Eugen Drewermann war der Einladung der Emmausgemeinde gerne nachgekommen, um über die „Gerechtigkeit im Märchen am Beispiel der Frau Holle“ zu sprechen. Sein Vortrag – gehalten mit unverwechselbar sanfter Stimme und mit vielen erhellenden Querverweisen in die Wissenschaft, die Politik, das soziale Zusammenleben der Menschen und so vieles mehr – fesselte jeden im Raum von Anfang an. Das Ringen um Recht, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit beherrsche das Denken, das Leben und das Hoffen der Menschen seit jeher: Es findet sich wieder in den Papyri der alten Ägypter, hin über die Bücher der Religionen und Philosophien bis zum status- sowie kulturabhängigen, sich von der Antike bis zur Neuzeit wandelnden positiven Recht. Der Einzelne ist da immer wieder im (Gewissens-) Konflikt zwischen gefühltem Naturrecht und dem zuschlagenden Gesetz: Der Oasenmann (Ägypten ca. 2000 vor Christus) aus dem Waadi Natruun kämpft mit „schöner Rede“ um seinen Be- Bild: Holger Höhl sitz, der Lebensmüde (ebenso Ägypten ca. 1900 v. Chr.) steht im „Gespräch mit seiner Seele“ vor dem unvereinbaren Gegensatz von Erlösungssehnsucht und traditionellem Gesetz, Hiob hadert mit Gott über sein Schicksal, Agnes Bernauer muss wegen ihrer nicht standesgemäßen Heirat sterben. Heute werden Menschen Opfer von technologischer Kriegsführung, nur weil sie sich gerade am falschen Ort aufhalten. Was ist nun eigentlich Gerechtigkeit? Um Gerechtigkeit gehe es aber auch im Märchen, die Wahrheiten jenseits der Rationalität beherbergen, kodiert wie die Gene im Genom eines Lebewesens. In seiner tiefenpsychologischen Interpretation lässt Drewermann aus diesem uralten Kode einen ausladenden Baum von archetypischer Symbolik, von unerwarteten Abläufen und Zusammenhängen, von erhellenden Deutungen und tiefgehenden persönlichen Nach-Empfindungen erwachsen. Am Ende der neunzig Minuten dauernden druckreifen freien Rede fühlte sich der Hörer wie nach einem fesselnden Klavierkonzert: man weiß im ersten Augenblick nicht, was nun eindrucksvoller war – die unglaublich physischintellektuelle Leistung des Pianisten, der zwei Stunden lang auswendig und fehlerfrei brillierte oder doch der Nachhall der Bilder seiner Musik. Bei Drewermann war es die Macht seiner Worte, der Worte einer überzeugend authentischen Person. Es ist unmöglich, an dieser Stelle die ganze Fülle seiner Aussagen darzustellen. Trotzdem seien skizzenhaft einige seiner – vom Autor subjektiv ausge- 11 J ungengruppe Über Gott und die Welt Weit hinaus über die genugtuende Befriedigung für die kindliche Seele, die das Gute belohnt und das Böse bestraft sehen will, fänden sich kosmogonische Mythen in der „Frau Holle“. Der Lauf der Sonne wie der Gang der Jahreszeiten seien in diesem Märchen kodiert. Sommer, Herbst und Winter werden jeweils versinnbildlicht durch den überreifen Apfelbaum, den herbstlich anmutenden Backofen mit den duftenden Broten, das paradoxe Schneien vom Unterreich der Frau Holle hinauf zur Frau „Welt“, zur Mutter der Goldmarie, dem Sonnenmädchen, und der Pechmarie, dem Mondmädchen, dessen Pechflecken sich in der Zeichnung des Mondes, dem passiven Widerpart der Sonne, wiederfinden. Der Frühling offenbart sich dann im gereiften selbstbestimmten Entschluss der Goldmarie zur Rückkehr in die irdische Welt, in die sie gehört und zu der sie sich bekennt, trotz der von ihrer Mutter – der „Frau Welt“ – zu erwarteten Zumutungen. Frau Holle in ihrer Doppelgestalt als liebende Urmutter, aber auch als Erdgöttin mit tötendem Gebiss, belohnt den empathischen Einsatz der Goldmarie und bestraft das „Mitmachen ohne es sein zu müssen“ (orig. Zitat Drewermann) der Pechmarie, „ACTION RANGERS“ die ihre Stiefschwester nur oberflächlich und ohne innere Überzeugung nachmacht, um schnell zu Gold zu kommen. (Hier kam einer der pointierten Seitenhiebe des Referenten auf die heutige Gesellschaft der Marketing-, Geld-, Karriere- und Facebook-Generation und der von ihr getragenen Politik und Wirtschaft). Gut und Böse seien Stiefschwestern, Kinder der gleichen Mutter. Goldmarie hilft absichtslos aus innerer Überzeugung in einer von sich aus feindlich ungerechten Welt, ohne je nach Belohnung zu fragen. Pechmarie dagegen scheitert an ihrer zutiefst ohnmächtigen Imitation des Guten. Was will das Märchen schließlich nach Drewermann aussagen? Es steht auf dem Umschlag seines Buches „Frau Holle“, das Ingritt Neuhaus illustriert hat: »Wenn der Mensch es mühsam lernt, allen Dingen und Wesen in absichtsloser Güte zu begegnen, gelangt er zur Übereinstimmung mit der Schöpfung und damit zur ganzmenschlichen Reife. Auf Grund seines inneren Wertes (Gold) gewinnt er Geltung sogar in der grausamen und ungerechten Welt. Darin besteht das tiefste Glück des Menschen und die ausgleichende Gerechtigkeit für den Guten«. Besser kann man die Quintessenz aus der „Frau Holle“ nicht formulieren. D r . R oland B lomer Foto: Ulrich Häfner 12 Fotos: Stefan Hornke wählten – Schlüsseldeutungen des Märchens frei zitiert. 13 Nach zwei Jahren ist endlich ein Konsens gefunden und so heißt sie nun, die Gruppe der Jungen zwischen 6 und 10, die sich monatlich samstags vormittags trifft. Gemeinsam wird dann gespielt, gebastelt, Fahrrad gefahren oder unser mehr oder minder geheimer Platz im Wald ausgebaut. Neben Tipis und dem obligatorischen „Waffenlager“ gibt es bereits eine Kochstelle, eine große überdachte Sitzrunde und eine Vielzahl von Vogelhäuschen, die wir vor Weihnachten gebaut haben. Am letzten Wochenende gab es dann ein besonderes Highlight – wir fuhren zelten. Und das, wie es sich für echte Action Ranger gehört, natürlich mit dem Fahrrad. Das Gepäck fuhr mit dem Auto voraus, wir mit dem Fahrrad nach Heftrich hinterher. Nachdem dort die Zelte aufgebaut waren und wir Feuerholz gesammelt hatten, gab es ein zünftiges Abendessen vom Grill, ein großes Lagerfeuer und Fackeln, in deren Schein wir uns Gruselgeschichten und Witze erzählten. Nicht immer war ganz deutlich, um welches der beiden es sich gerade handelte. Was als Nächstes ansteht, wird noch nicht verraten – nur soviel: am 19.7. ist der nächste Termin, und wer Interesse hat, möge sich doch im Vorfeld bei uns melden: Herbert Schmitt, Tel. 32707. S tefan H ornke 14 15 Besuch im Hospiz Auf der Straße springen Kinder umher, Fahrräder stehen an den Gartenzäunen, Bälle fliegen durch die Luft. Mütter gehen mit bepackten Einkaufskörben durch das Wohnviertel. Hier lässt sich das Leben bei seinem Treiben zuschauen. Dieser Ort könnte überall sein. Wir befinden uns aber in der Mitte von Flörsheim am Main, am Rande eines Neubaugebietes. Als ich in das Haus eintrete, befinde ich mich wie auf einem Durchgang von der Welt draußen zu einer anderen Welt. Auf diesem Durchgang empfangen mich Bilder von der Natur, Bilder von unendlicher Weite und Tiefe. Bilder von Glauben, Leben und Tod. Der Raum weitet sich. Es ist ein Raum ohne Grenzen, ohne Wände. Er zieht mich dem Licht entgegen. Ein Licht, das vom Dach, über den zweiten und ersten Stock, über begehbare Lichtschächte ins Erdgeschoss fällt. Ein Licht vom Himmel, egal auf welcher Etage ich stehe, erreicht mich. Der Blick zieht uns auf ein Gebäude mit gelbund orangefarbenem Anstrich, mit großen Fenstern und Balkonen, davor stehen viele Grünpflanzen in Kübeln. Das Haus ist eingebettet in das Wohngebiet und ist doch anders als die anderen Häuser. Ganz anders! Von außen „Unser Hospiz nimmt Menschen auf, die an einer nicht heilbaren Krankheit im fortgeschritteist nicht zu erkennen, dass wir vor dem Hospiz nen Stadium leiden. Menschen, die aufgrund „Lebensbrücke“ stehen. ihrer Erkrankung eine umfangreiche, pflegerische und palliative Umsorgung benötigen. Zu uns kommen Menschen, die noch einige Wochen oder Monate zu leben haben“. Ich werde in meinen Gedanken unterbrochen und bin dankbar, dass es weiter geht: Die Leiterin des Hospizes sagt mir später bei der Führung durch das Haus, dass dies ein Haus der Freude am Leben sein solle, ein Ort für die Begegnung von Menschen, gleich welcher Herkunft, welchen Glaubens oder welcher Weltanschauung. „Auf einem wichtigen Abschnitt des Lebens verstehen wir uns als Station der Gastfreundschaft. Schwer kranken Menschen, ihren Angehörigen und Freunden bieten wir palliative Fürsorge“. Zwölf Einzelzimmer und zwei Angehörigenzimmer mit eigenem Bad und Balkon gibt es. Jedes Zimmer hat den Namen einer Stadt aus dem Main-Taunus-Kreis. Das heißt aber nicht, dass das Eppstein-Zimmer für Eppstein reserviert wäre. 12.000 € kostet das Namensrecht der genannten Stadt. Wir betreten das Eschborn-Zimmer. Wie im gesamten Haus ist auch hier die Liebe zum Detail zu sehen. Die Wolldecke auf dem Bett hat die gleiche Farbe wie der Rollsessel in der Ecke. „Sie sollen es so schön und angenehm „Nirgendwo sonst ist das Kommen und Gehen so kurz, so intensiv und so voller Dankbarkeit, wie möglich haben. Sie dürfen alles tun, was sie wollen: ein Wohlfühlbad mit Farbprojekti- wie in den wenigen Wochen vor dem Tod“! on und Hydromassage zur Entspannung nehmen, sich die eigene Leibspeise wünschen und Am Ausgang liegt ein Flyer: mit der Bezugsperson im gleichen Zimmer Du zählst, weil Du bist. Und Du zählst bis schlafen“. An der Zimmerdecke funkeln kleine zum letzten Moment Deines Lebens. Sterne, Tag und Nacht, solange bis sie erlö- (D IRcely S aunDeRS ) schen und für andere wieder zu funkeln beginnen. In den Straßen ist es still geworden, auch in mir. Wie ist das nur auszuhalten? Im „Raum der Stille“ begegnet mir die junge Frau wieder, die a nIta S IMon so zielstrebig in das Haus gerannt war, während ich mit dem ersten Schritt über die Türschwelle gezögert hatte. Sie wird ihre Mutter bei ihren letzten Schritten begleiten. Geldsorgen braucht sie sich nicht zu machen. Die „Lebensbrücke“ finanziert sich nicht über die Erkrankten. Der überwiegende Teil wird von den Krankenkassen übernommen. Daneben schreibt der Gesetzgeber einen Eigenanteil vor, den das Hospiz zu tragen hat. Das sind etwa 100.000 € im Jahr, die durch Spenden getragen werden müssen. Auf 12 Betten kommen 13,5 Pflegekräfte und 60 ehrenamtliche Helfer, die die Kranken und Sterbenden besuchen. www.hospizverein-lebensbruecke.de 16 Jugend J ugend 17 Die Autorallye der Emmausgemeinde M Fotos: Moritz ittag werden, zum Beispiel, wann der erste Grand Prix stattfand. Foto: Moritz Mittag Die neue JV Im Gottesdienst am 6. Juli haben wir Thorben Finke, Ramona Geis, Luise Gerny, Klarissa Jonescheit, Patrick Schenck, Ulrike Weisel und Victor Weitzmann aus ihrem Amt in der Jugendvertretung verabschiedet. Wir danken allen herzlich für ihre zum Teil jahrelange Mitarbeit! Gleichzeitig stellte sich die neue Jugendvertretung vor, in der nur noch zwei „alte Hasen“ – Nick Ladwig (ganz rechts) und Yannik Schaper (ganz links) – zu finden sind. Alle andern kommen neu (v.l.n.r.): Lavinia Schwärzer, Daniel Wintermeyer, Caroline Süptitz, Paula Schenck, Martin Schelle und Nina Rossbach. Julie Welp fehlt. Der neuen JV „ein gutes Händchen“ und Freude am gemeinsamen Tun! P fr . M oritz M it tag Am 17. Mai 2014 wurde von der Jugendvertretung zu einer Autorallye eingeladen. Ab 11 Uhr konnten die Teilnehmer starten. Es fanden sich acht fahrbegeisterte Teams jeden Alters ein, die eine schöne, schnelle und an manchen Stellen sehr knifflige Rallye erleben sollten. Bei der Benennung der Teams wurde an Kreativität nicht gespart. Es kamen sehr spezielle und schöne Namen heraus: „Frauenpower“, „Laubfrosch“ oder „the pilgrim zombies“. Dann ging es zu den verschiedenen Stationen. Die Aufgaben, die hier zu lösen waren, haben so manchen Teilnehmern Kopfzerbrechen bereitet. Eine Aufgabe lautete, die Smarties zu schätzen, die in einer Dose waren. Anschließend musste diese Anzahl in Metern mit dem Auto zurückgelegt werden. Oder es sollten Quizfragen rund ums Autofahren beantwortet Nach ca. 80 km trafen alle Teilnehmer nach und nach am Ziel Emmauszentrum (von wo auch gestartet wurde) ein. Die einen hatten es eilig und erledigten die Aufgaben in zwei Stunden, doch so mancher genoss die Fahrt in vollen Zügen. Die im Gemeindezentrum zurückgebliebenen Jugendlichen hatten in der Zwischenzeit schon angefangen zu grillen und eine Tafel für alle zu decken. Nun wurde der Event mit Würstchen und vegetarischen Leckereien vom Grill, Salaten, aber auch mit guten Gesprächen beendet. Zum Schluss gab es natürlich eine Siegerehrung mit Medaillen für die Gewinner. Da dieses Ereignis sehr großen Anklang - sowohl in der Jugendvertretung als auch in der Gemeinde – fand, möchten wir diese Rallye im nächsten Jahr wieder anbieten. P aula S chenck , M itglied der JV 18 G emeindeleben G emeindeleben 19 Interview mit Hausmeister Niko Kowalski Autoputztag mit der Jugendvertretung Ist es für Sie etwas Besonderes in der Kirche zu arbeiten? Nikolai Kowalski ist seit August 2012 Hausmeister in der Emmausgemeinde. Ja, auf jeden Fall. Es ist ein schöneres Arbeiten und hat eine spezielle Atmosphäre. Hier ist es etwas besonderes, wenn ich weiterhelfen kann und die einen oder anderen Stühle öfter aufstelle. S imone P awlitzk y Nico, was sind Ihre Aufgaben? Fotos: Selina Geis Am 5. April morgens um 9.00 Uhr ging’s los: Der erste Autoputztag des Emmaus, organisiert von der Jugendvertretung, die von einigen hilfsbereiten Jugendlichen aus der Babbelstubb unterstützt wurde. Wie der Name schon sagt, ging es an diesem Tag darum, Autos von innen zu putzen. Das Geld, das dabei zusammenkam, sollte ans Emmaus gestiftet werden. Man konnte sein Auto im Gemeindebüro anmelden und musste es dann einfach nur am Samstagmorgen zur vereinbarten Zeit den Autoputzern auf dem Emmaus-Parkplatz überlassen. Während man dann lecker verpflegt wurde mit Couscoussalat, Häppchen, Plätzchen und seinen Kaffee dabei trank, machten sich die Jugendlichen ans Werk: An vier Stationen Ich stelle die Stühle für den Gottesdienst auf, kümmere mich um kleinere Reparaturen, die hier und da anfallen. Dann kehre ich den Weg und bin zuständig für den Winterdienst. Der Winterdienst war der ursprüngliche Grund für meine Einstellung. Vorher hat es Pfarrer Mittag oder ein Gemeindemitglied gemacht. Seitdem ich es mache, ist die Gemeinde gegen Unfall versichert. Woher kommen Sie? Sind Sie aus der Region? wurden die Autos von innen gereinigt: Fenster wurden geputzt, Spiegel wieder reflektionsfähig gemacht, Fußräume ausgesaugt und Armaturen poliert, so dass die Autoinnenräume danach in neuem Glanz erstrahlten. Die meisten Menschen verstehen unter Autoputzen Arbeit, aber wir „Putzer“ hatten eine Menge Spaß, und im Team hat alles gut funktioniert. Auch die „Kunden“ waren zufrieden, und am Ende des Tages waren über 800 € zusammengekommen. N ina R ossbach , M itglied der JV Geboren bin ich in Hamburg. Als ich drei Jahre war, zog unsere Familie hierher. Aufgewachsen bin ich in Niedernhausen, zwischenzeitlich habe ich auch in Eppstein gewohnt. Was haben Sie gelernt? Sind Sie schon lange Hausmeister? Also, ich habe Werkzeugmacher bei Braun gelernt und bin staatlich geprüfter Techniker. Seit 18 Jahren bin ich mittlerweile als Hausmeister selbständig und betreue hauptsächlich Wohnungs- und Eigentumsgemeinschaften in der Region, beispielsweise hier in Bremthal oder auch in Hofheim. Die Kinder- und Jugendbücherei Bremthal schließt Nach mehr als 16 Jahren schließt die Kinderund Jugendbücherei Bremthal zu den Sommerferien. Das Büchereiteam hat in diesen Jahren ehrenamtlich nette große und kleine Menschen begleitet und mit Büchern und CDs versorgt. Dabei fanden viele gute Begegnungen statt. Zum letzten Mal öffnet die Bücherei am Montag, 21. Juli, von 16 – 17 Uhr. Dann haben die Leser die Möglichkeit, Bücher für 1 Euro pro Buch zu erwerben. Den Erlös erhalten die Büchereien in Niederjosbach und Ehlhalten. Das Büchereiteam bedankt sich bei allen Lesern und wünscht weiterhin viel Spaß und Freude am Lesen. C hrista S ehrt 20 S T I F TU N G E V. E MMAUSG E ME I N D E E PP S TE I N Stiftung: Rückblick und Ausblick MUSIC BRUNCH Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen fand am Pfingstsamstag der mittlerweile traditionelle Music Brunch statt. Und was soll man sagen? Besucherrekord! Über 200 Menschen kamen an diesem schönen Vormittag, um Helt Oncale und Yannick Monot zu sehen und zu hören. Der Besuch hat sich gelohnt, da waren sich alle einig, egal ob Jung oder Alt, ob „Erstbesucher“ oder „Stammgast“. Die leichte, aber virtuos vorgetragene Mischung aus New Orleans Jazz, Blues und Cajun sorgten für eine ausgelassene und entspannte Stimmung. Hierzu hat auch Stephen Ferron beigetragen, der als Überraschungsgast mit von der Partie war und die beiden Protagonisten mit gekonntem Bassspiel unterstützte. SOMMERFEST AM GRILL Aber auch viele gute Gespräche wurden geführt, Beziehungen gepflegt und vertieft. „Beziehungen stiften“ ist einer der Grundgedanken der Veranstaltungen der Stiftung. Sie versteht sich nicht nur als Instrument der Finanzierung, sondern hat sich mittlerweile als wichtige Begegnungs- und Kommunikationsplattform in unserer Gemeinde entwickelt. Natürlich war auch diesmal für genügend Verpflegung gesorgt. Ein reichhaltiges Buffet – wieder von vielen Helferinnen (und bestimmt auch Helfern) lecker gezaubert – und kühle Getränke waren bereitgestellt. Die Jugendvertretung übernahm auch in diesem Jahr wieder den Service. Alles in allem also wieder eine wunderbar gelungene Veranstaltung! Und es ist eine gute Gelegenheit, an dieser Stelle all jenen zu danken, die hierzu beigetragen haben! Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr! Sie haben den Brunch verpasst? Kein Problem – am 22.08. wollen wir zum vierten Mal den Grill anheizen. Eingeladen sind alle, die Spaß daran haben, einen Abend mit netten Menschen in fröhlicher Atmosphäre zu genießen. Also merken Sie sich den Termin schon einmal vor! Sollte uns das Wetter nicht gewogen sein, kommen Sie natürlich trotzdem. Wir werden vorsorgen. GEMEINDEPÄDAGOGENSTELLE Ich hoffe, Sie haben jetzt nicht den Eindruck, dass die Stiftung nur feiert. Sie wissen bestimmt, dass wir uns auch inhaltlich einiges vorgenommen haben. Die zentrale Zielsetzung der Stiftung für dieses Jahr ist die Finanzierung einer Gemeindepädagogenstelle, um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu professionalisieren. Zunächst wird eine Teilzeitstelle geschaffen, die im weiteren Verlauf schrittweise ausgebaut werden soll. Der Kirchenvorstand hat das Projekt bereits bewilligt, so dass hoffentlich noch im Spätsommer die Stelle für eine/n geeignete/n GemeindepädagogIn ausgeschrieben werden kann. AKTUELLER STAND Mittlerweile zählt die Stiftung übrigens 205 Stifterinnen und Stifter, die bis jetzt ein Stiftungskapital von ca. 532.000 € zusammengetragen haben. So konnten in diesem Jahr 13.500 € zur Finanzierung gemeindlicher Auf- Foto: Ulrich Häfner Das Stiftungsbäumchen (rechts) stellt die Größe der Stiftung dar: die Blätter stehen für die anzahl der Stifter und Stifterinnen, die Früchte für die unterstützten projekte und die farbigen Erdschichten (11 sind es schon!) für jeweils 50.000 Euro Stiftungsvermögen. 21 gaben ausgeschüttet werden. Unterstützt wurde der ökumenische Kinderchor, das Generationen übergreifende Projekt „Brücken bauen“, die Jugendarbeit sowie Kirchenmusik und diakonische Aufgaben in der Gemeinde. Damit konnte die Stiftung ein weiteres Mal ihrer übergeordneten Zielsetzung gerecht werden. Vielleicht erinnern Sie sich? Wir wollen eine lebendige, offene, vielfältige, dem Dienst am Nächsten verpflichtete Gemeinde dauerhaft sicherstellen. Gemäß unserem Motto: Stiften für die Zukunft der Emmausgemeinde! Dafür werde ich nicht müde zu werben. Aber auch nicht, Ihnen für Ihr beeindruckendes Engagement zu danken. J ÖRg R It teR -V oRSItzenDeR S tIftungSRat - 22 F örderverein 23 Haus-Aufgaben des Fördervereins Alles fließt – Aufgaben sind angestoßen und haben ihre Konstanz in der Veränderung. So ist beispielsweise über die Gartenpflege im Rahmen des Busch- und Bettages schon oft geschrieben worden. Neu ist, dass anstelle der Pizza als Nachspeise – also die Speise nach der Arbeit – jetzt Suppe angeboten wird. Mit der Änderung dieses kulinarischen Höhepunktes konnte auch erreicht werden, dass viele der Helfer nach vollbrachtem Werk blieben und sich während des Essens interessante Gespräche entwickelten – eine ganz wichtige, gemeinschaftsfördernde Tatsache. Am 03.07.2014 erfolgte die offizielle Einweisung am Defibrillator im Rahmen der Vorstandssitzung des Fördervereins. Nun ist alles amtlich und mit Stempel und Unterschrift bestätigt, wir dürfen – aber hoffentlich müssen wir nicht – das Gerät im Notfall benutzen. Für unser drittes „Traditionelles Putzfestival“ am Samstag, 27. September 2014, brauchen wir noch viele fleißige Hände, die bei Livemusik unser Haus gründlich reinigen werden. (Apropos: Es gibt eine Nachspeise). Wie gesagt, … alles fließt! D r . F riedhelm F ischer Am Samstag, 26.07.2014, werden wir mit einer Mitarbeiterin der Kulturothek, einer Agentur für Stadtgeschichte, einen zweistündigen Architekturspaziergang durch Frankfurt unternehmen. Anschließend ist ein Mittagessen in der „Weinstube im Römer“ vorgesehen. Für das nächste Jahr ist eine schöne Fahrt nach Frankreich in Planung. Zu gegebenem Zeitpunkt werden wir darüber berichten. Förderverein Ev. Gemeindezentrum Emmaus Bremthal e.V. Fotos: Ute Udluft Die neue Gruppe der Heimwerker – THWE (Technisches Hilfswerk Emmaus) – muss sich noch um Herrn Pottmann und Herrn Decker scharen. Gesucht werden Frauen und Männer, die Hammer, Schraubenzieher, Pinsel – also kleine Werkzeuge – nicht fürchten und bei Reparaturen in unserem Haus helfen können. Wer sich also handwerklich betätigen möchte, kann sich bei Herrn Pottmann (Tel: 349702, E-Mail: [email protected]) melden. 24 Konzert Konzert Klein und fein „Les Basses françaises“ mit Bassorum vox Sonnenschein, nicht nur am Himmel draußen, begleitete uns am Sonntag, den 15. Juni von 17.00 bis 18.30 Uhr im Emmaus. Etwa 40 Menschen waren gekommen, um ein paar Strahlen einzufangen und sie vielleicht auch mitzunehmen in die Arbeitswoche. 15 von ihnen haben sich auf jeden Fall berühren lassen von Adrienne und Marco Morgan-Hammond in ihrem Konzert „Jazz meets gospel“, denn sie haben sich bereits angemeldet für den Gospelworkshop vom 7. bis 9. November 2014. Tiefe, harmonische Klänge, warme Töne, facettenreiche Melodien, virtuoses Spiel. All dies beschreibt das Kammerkonzert im Gemeindezentrum mit dem Ensemble Bassorum vox, das sich auf „Alte Musik“, genauer gesagt auf französische Barockmusik spezialisiert hat. Adrienne und ihr Mann Marco verzauberten uns an diesem Sonntag mit einer bunten Mischung alter und neuer Kompositionen auf höchstem Niveau, die fernab von Gewöhnlichem lagen. Zur Beschreibung fehlen mir die Worte. Ab dem zweiten Lied hatte Adrienne in ihrer wunderbaren positiven Art die Konzertbesucher in ihren Bann gezogen. Es wurde mitgeklatscht und mitgesungen und mitgelacht. Als besondere Überraschung brachte die Künstlerin Gerda mit. Adrienne tritt mit Gerda Kampschrör, Sopranstimme vom Feinsten, schon sehr lange gemeinsam auf. Gerda ist Lehrerin in der Rosenbergschule in Hofheim, in welcher Adrienne jährlich einen Workshop für Schüler im Rahmen des Musikunterrichts anbietet. Im Duett und in Begleitung von Marco, der dem Flügel im Emmaus zarteste Töne entlockte, begegneten sich beide Stimmen im Raum. – Manch einer weinte. Viele blieben im Anschluss noch auf ein Glas Sekt, man kam ins Gespräch. Ich möchte schließen mit den Worten von Marco Morgan-Hammond: „Es ist immer eine ganz besondere Freude, in der Emmausgemeinde aufzutreten. Ich finde hier eine Stimmung vor, die sich leicht und frei anfühlt und das Singen beschwingt!“ Adrienne und ihr Mann besuchen uns seit 12 Jahren. Ich hoffe, sie bleiben uns noch lange erhalten. Die eingegangenen Spenden kommen der Kirchengemeinde zugute. S abine H auck Sollten Sie Lust bekommen haben auf ein Mitsingen im November, können Sie sich heute schon anmelden bei Marion Rothbart – [email protected] Mit dem Tod Ludwigs XIV. begann für Frankreich auch auf musikalischer Ebene ein neues Zeitalter. Dabei gewann die Viola da Gamba als Soloinstrument Dominanz. Viola steht für Geige, da gamba zeigt die Spielhaltung an. Sie wird – genau wie Violinen – zwischen den Beinen gehalten oder mit dem Korpus auf den Schoß gestellt. Im weiteren geschichtlichen Verlauf wurde die Viola da gamba dann vom Violoncello, kurz Cello, ersetzt. Genau mit diesen historischen Streichinstrumenten und weiteren Barockgitarren interpretiert das Ensemble Bassorum vox Werke französischer Barockkomponisten. Unter der Leitung von Seung-Yeon Lee, der bereits im letzten Jahr in einem Konzert in der Gemeinde für große Begeisterung gesorgt hatte, verwöhnten Sophie Se-Hee Lee (Viola da Gamba) Yoshio Takayanagi (Theorbe, Barockgitarre) und Toshinori Ozaki (Theorbe, Barockgitarre) erneut das Publikum. Es verwundert nicht, dass sie mehrfach ausgezeichnet wurden und bereits die dritte CD mit dem Titel „Partite e Sonate“ veröffentlicht haben. Der lang anhaltende Applaus im Gemeindezentrum sprach für sich. S imone P awlitzk y Fotos: Dorothea Lindenberg 25 26 27 Schritte im Leben Aus den Kirchenbüchern Die nächsten Termine Taufen Donnerstag, 11. September 2014 Mit dem Fährboot zur „Pfalz im Rhein“ (Kaub), 15.00 Uhr Abfahrt ab GZ Emmaus (mit Bus) 30.03.2014 06.04.2014 13.04.2014 04.05.2014 01.06.2014 15.06.2014 Cheyenne Cathy Schlegel aus Bremthal Selina April Schlegel aus Bremthal Tim Lukas Sebald aus Niederjosbach Hedy-Sofie Löschenkohl aus Bremthal Sarah Podraza aus Niederjosbach Jonathan Henri Wolf aus Ehlhalten Zhanar Barbara Tappertzhofen aus Ehlhalten Lena Kilb aus Idstein Finn Kilb aus Idstein Linus Wagemann aus Bremthal Bestattungen 11.04.2014 Dorothea Lieselotte Di Cristofano, geb. Walzer aus Vockenhausen, 69 J. Das Emmausblick-RedaktionsTeam: Samstag, 8. November 2014 Besuch im Hessischen Landtag, anschließend Orgelkonzert in der Marktkirche 9.15 Uhr Abfahrt ab GZ Emmaus (mit PKW) Freitag, 12. Dezember 2014 Gemütlicher Abend mit Quiche und Wein, 19.00 Uhr im GZ Emmaus Impressum: Verantwortlich i. S. d. P.: Kirchenvorstand der Ev. Emmausgemeinde Eppstein Redaktion: Dorothea Lindenberg, Pfr. Moritz Mittag, Simone Pawlitzky, Martina Schenck, Anita Simon, Ute Udluft Layout: Dorothea Lindenberg Titelbild: Moritz Mittag Auflage: 3.200, Erscheinen: 4 x jährlich Unterzeichnete Artikel geben die Ansicht des Verfassers wieder, die nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen muss. v.l.n.r.: Martina Schenck, Simone Pawlitzky, Anita Simon, Dorothea Lindenberg, Ute Udluft. Nicht im Bild, weil hinter der Kamera: Moritz Mittag 28 KiGo Emmaus-Clan Kleinkindbetreuung Für 9 - bis 13-jährige Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat (außer in den Ferien) 14. September 28. September 12. Oktober 9. November 23. November jeden 3. Sonntag im Monat 20. Juli 21. September 19. Oktober 16. November Um 10.45 Uhr zeitgleich zum Gottesdienst 10.45 Uhr - GZ Emmaus BRÜCKENTREFF: Mittwoch, 17.09 um 15.30 Uhr Mittwoch, 22.10. um 15.30 Uhr Mittwoch, 19.11. um 15.30 Uhr BRÜCKENTAFEL: Montag, 01.09. um 13.00 Uhr Montag, 06.10. um 13.00 Uhr Montag, 03.11. um 13.00 Uhr CHorproBEN iN EmmaUS Dienstags, 20.30–22.00 Uhr 14-tägig nach den Sommerferien ENGaGiErtE ELtErN Gospelworkshop 7. – 9. November 2014 Konzert mit Schritte im Leben: Termine auf Seite 26 Treffen am Mittwoch, 10. September, um 19.30 Uhr im Ev. Gemeindezentrum Emmaus Spiel und Spaß am Pizzaofen am Samstag, 13. September, um 16 Uhr. Valentin Blomer Sonntag, 28. September 2014, 19.30 Uhr Förderverein Ev. Gemeindezentrum Emmaus Bremthal e.V. 1. Vorsitzender Dr. Friedhelm Fischer, Tel. 8081 Freiherr-vom-Stein-Str. 24, 65817 Bremthal Frankfurter Volksbank eG IBAN: DE12 5019 0000 4101 9202 97 BIC: FFVBDEFFXXX Evangelische Emmausgemeinde Eppstein Freiherr-vom-Stein-Straße 24, 65817 Eppstein-Bremthal Tel. 06198/33770, Fax 06198/32862 e-mail: [email protected], www.emmaus-bremthal.de Frankfurter Volksbank eG IBAN: DE03 5019 0000 4101 9263 76, BIC FFVBDEFFXXX stiFtunG ev. emmausgemeinde eppstein ansprechpartner: rolf Peter Gottron tel. 06198 - 579773 ingrid häfner tel. 06198 - 500 610 dr. susanne schürner-ritter tel. 06198 - 573953 [email protected] taunussparkasse iBan: de29 5125 0000 0053 0015 80 BiC-/sWiFt-Code: heladeF1tsK