Angewandte Halbleiterphysik I (Grundlagen)
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Angewandte Halbleiterphysik I (Grundlagen)
13.4. Speicher 1-Megabit-DRAM 100 mm Si-Scheibe mit 57 Chips Baustein eingebaut in Standart 18 Pin DIP Momentan aktuell: - 300 mm Si-Scheiben - 1 GBit Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 177 13.4.1. Dynamischer Speicher DRAM: dynamic random access memory Speicherzelle besteht aus Schreib-/ Lesespeicher und Ladekapazität. Die Adressierung erfolgt durch Wort- und Bitleitung in Array-Anordnung. Die Ladung muss allerdings periodisch aufgefrischt werden. Durch schrittweise Reduktion der Transistor und Kondensatorfläche konnte die Speicherdichte erheblich erhöht werden. Ab 1 MBit wird auch die 3. Dimension benutzt (Trench). Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 178 Speicherkapazität: C= εi ⋅A d ox Für eine minimale Oxiddicke sind nur noch die Dielektrizitätskonstante und die Kondensatorfläche veränderbar. → Flächenerhöhung durch Trench-Geometrie 13.4.2. Statischer Speicher (SRAM) 1 Bit-Speicher durch Flip-Flop-Schaltung CMOS: 6 Tr., HRL (high resistor load): 4 Tr., TFT: 4 Tr. Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 179 13.4.3. Einzelelektron-Speicher Durch die Ladung eines einzelnen Elektrons in einer Dot-Struktur kann 1 Bit gespeichert werden. Die Coulomb-Blockade verhindert einen weiteren Ladestrom. Flächenbedarf nur durch die Zuleitungen und den Auslese-transistor begrenzt 13.4.4. Festwertspeicher ROM: EPROM: EEPROM: read only memory erasable programmable ROM electrically erasable PROM Beim ROM ist die Speicherinformation schon über die Herstellungsmaske festgelegt, oder wird einmal durch einen hohen Spannungspuls eingebrannt. Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 180 Beim EPROM kann der Speicherinhalt durch UV-Einstrahlung wieder gelöscht werden. Beim EEPROM kann der Löschvorgang ebenfalls elektrisch erfolgen. Technologievarianten MNOS: (metal nitride oxide silicon) Ladungsspeicherung an der Grenzfläche FAMOS: (floating gate avalanche injection type MOS) Ladungsspeicherung im "floating gate" SAMOS: (stacked gate AMOS) kann auch elektrisch gelöscht werden Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 181 Funktionsprinzip eines nichtflüchtigen Speichers • Ladevorgang für VG > 0 (Schreibmodus) • Ladungsspeicherung bei VG = 0 (Speichermodus) • Entladevorgang für VG < 0 (Löschmodus) Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 182 Ladevorgang Ladung: Tunnelstrom: [ ( ) ( )] dt r r t Q( t ) = ∫ J1 E1 + J 2 E 2 0 ( r 2 r J = C1 E1 exp − E 0 E1 ) • Am Anfang des Ladevorgangs nimmt die Ladung linear mit der Zeit zu. • Falls die Ladungszunahme auch die Feldstärke zwischen Halbleiter und "floated gate" beeinflusst, nimmt der Strom rasch ab • Nach Beendigung des Ladevorgangs (VG = 0) ist die Schwellenspannung um den Betrag ∆VT = -(d2/ε2)Q verschoben Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 183 Lademechanismen (C) CHEI (A) DAHC (S) SCIHE channel hot electron injection drain avalanche hot-carrier substrate current induced hot-electron CISEI channel initiated secondary electron injection Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 184 13.4.5. Ladungsverschiebungselemente (CCD, CTD) CCD: CTD: charge coupled device charge transfer device • Mit drei Elektroden auf unterschiedlichem Potential kann eine Ladung in ein bestimmte Richtung transportiert werden. Anwendung als Schieberegister, bzw. in Verbindung mit Fotodioden zur Bildabtastung Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 185 13.5. Zukünftige Trends Trends bei höchst integrierten Chips: • • • • • Weitere Flächenreduktion pro Transistor bzw. Speicherzelle Größere Chipflächen Niedrigere Betriebsspannungen Höhere Taktfrequenzen 3D-Aufbau • Kleinere Strukturdimensionen (Gate-Länge, Schichtdicken, etc.) • Komplexe Verbindungstechnik (Mehrschichtsysteme) • Synchronisationsprobleme wegen hoher Frequenzen und großer Chipausdehnung • Verlustleistung nimmt drastisch zu 13.5.1. Reduktion der Ladungsträgeranzahl Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 186 13.5.2. Kurzkanal-FET Kanallänge: 60 nm = 182 Atomen, Oxiddicke: 1.2 nm = 4 ML Spannungsbereich bei ca. 1 V hohe Serienwiderstände im Bereich kOhm Messung Simulation Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 187 13.5.3. Verbindungstechnologie Durch hierarchischen Aufbau der Leitungsverbindungen von lokal zu global können wesentlich höhere Betriebsfrequenzen erzielt werden. Mikroprozessor mit 6 Metallisierungslagen (SGS Thomson) Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 188 13.5.4. Mehrlagen-Aufbau (3D-Chips) Mehrlagenverfahren erlaubt auch die Kombination unterschiedlicher Materialtechnologien, z.B. GaAs und Si. Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 189 14. Quanteneffekt-Bauelemente • Resonante Tunneldioden • Bauelemente mit ballistischen Ladungsträgertransport 14.1. Resonante Tunneldioden 14.1.1. Tunnelprinzip Quanteneffekte: - Ladungsträgerquantisierung im Potentialtopf - Tunneln durch Barriere ⎛ − h2 d2 ⎞ ⎟χ (z ) = E χ (z ) 1D Schrödingergleichung: Ĥ χ ( z ) = ⎜ + V ( z ) ⎟ ⎜ 2 m dz 2 ⎝ ⎠ Energieeigenwerte: En = Wellenfunktion in der Barriere: h 2π2n 2 2 mL 2w χ n (z) ~ e für V0 → ∞ −κn z Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier für V0 endlich 190 κn = mit Wellenzahl 2m h (V 0 − E n ) 2 Allgemeiner Wellenansatz: χ ( z ) = Ae ikz + Be − ikz χ ( z ) = Ce ikz Transmissionskoeffizient: T ( E ) = C A 2 für z < 0 für z > L B ≈ e−2κ(E )LB 14.1.2. Doppelbarrieren-Quantenfilm Transmissionskoeffizient: T (E z = E n ) = Jz = Tunnelstrom: mit Flächenladungsdichte N (E z ) = 4 TE TC ( TE + TC ) 2 e N ( E z ) T ( E z ) dE z 2 πh ∫ kTm πh 2 * ( ln 1 + e (E F − E z ) Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier kT ) 191 14.1.3. RT-Strukturen mit 3 Kontakten Realisierung einer Transistorfunktion durch Steuerung mit einer Gate-Elektrode im Quantenfilmbereich. Durch zusätzliches E-Feld wird die Quantisierungsenergie und damit die Resonanzbedingung beeinflusst. Vorlesung: Angewandte Halbleiterphysik, WS 2004/2005, J.P. Reithmaier 192