Wandertourismus in Rheinland-Pfalz

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Wandertourismus in Rheinland-Pfalz
Wandertourismus in Rheinland-Pfalz
Ein Leitfaden für Betriebe und Orte
Inhalt
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Leitfäden on hiedenen
itfäden zu versc
Ausführliche Le
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Sie online unte
Themen finden
en
ad
itf
le
e/
lp-info.d
www.extranet.r
Bei Weisenfels, Westerwald-Steig
3
Ausgangssituation im Wandertourismus
4
Qualitätsbewusstsein und ServiceQualität
6
Zielgruppen „Wanderer“
8
Produktentwicklung „Wandern“
12
Kommunikation und Vertrieb
14
Beispiel aus der Praxis
16
Online-Leitfaden 18
Zusammensetzung der Steuerungsgruppe, Impressum 19
Vorwort Erbeskopf, Saar-Hunsrück-Steig
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Tourismusstrategie 2015 hat die Stärken des Reiselandes Rheinland-Pfalz und seiner
Regionen treffend herausgearbeitet: Gute Marktchancen bestehen in den kommenden
Jahren in den Themenfeldern Radfahren, Wandern, Wein und Gesundheit. Um die Marktchancen zu nutzen, ist es wichtig, die Betriebe und Orte mitzunehmen, sie zu informieren
und ihnen Grundlagen für die Angebotsentwicklung anzubieten.
Die vorliegende Umsetzungshilfe und die umfangreiche Onlinehilfe mit z.B. Checklisten
für die Produktentwicklung unter www.extranet.rlp-info.de/leitfaden schaffen genau
dies: Sie beschreiben den Markt für das Thema Wandern, analysieren die Zielgruppen und
geben Tipps, sich mit besonderen Serviceleistungen vom Wettbewerb abzuheben. Die Tourismusstrategie 2015 ist erfolgreich, wenn alle Partner sich auf die gemeinsamen Ziele ausrichten. Diese Umsetzungshilfe kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Ich freue mich auf die gemeinsame Umsetzung und wünsche allen Leistungsträgern, Orten und
Akteuren dabei viel Erfolg!
Werner Klöckner
Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
Vorsitzender des Tourismus- und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz e.V.
2
Eltzer Burgenpanorama, Traumpfad Mosel
3
Situation
1. Ausgangssituation im Wandertourismus
Wandermarkt – Zukunftsmarkt
Das Wandern gehört zu den beliebtesten
Die Struktur der Wandergäste hat sich im Ver-
Freizeitaktivitäten der Deutschen. Gewandert
gleich zu früheren Jahren maßgeblich verän-
wird zu jeder Zeit und in jeder Landschafts-
dert. Denn nicht mehr das Motiv des schnel-
form – von den Küstenregionen bis in die
len Zurücklegens weiter Strecken, sondern ein
Hochgebirge. Vor allem der Deutschlandtou-
bewusstes Erleben von unberührter Natur
rismus profitiert von den Wandertouristen,
und schönen Landschaften steht beim mo-
die den Großteil der deutschen Gäste ausma-
dernen Wanderer im Vordergrund. Aus dieser
chen. Wie viele Menschen wandern, zeigen
Motivation heraus wandern immer häufiger
aktuelle Studienergebnisse: Laut der Trend-
auch jüngere Menschen. Dies bestätigen die
scope Marktstudie „Wandern in Deutschland
aktuellen Zahlen der Firma Trendscope zum
2009“ haben drei Viertel aller Deutschen in
Durchschnittsalter der Wandertouristen, das
ihrem Leben bereits mindestens eine Tages-
mit 45 Jahren bei den Tageswanderern und
wanderung und zwei Drittel mindestens eine
mit 47,5 Jahren bei den Urlaubswanderern
Wanderung im Urlaub unternommen.1 Der
deutlich unter den Werten von vor zwölf Jah-
Deutsche Wanderverband geht aufgrund der
ren liegt, als die Wanderer im Durchschnitt
Ergebnisse
noch 51 Jahre alt waren.3
der
Grundlagenuntersuchung
Unsere Stärken:
Blick auf die Marksburg, Rheinsteig
linien des Wanderwege-Leitfadens
Rheinland-Pfalz umgesetzt sind
n
Zur Beliebtheit des Wanderns haben auch
Zahlen belegen: Wandern ist modern und
gesellschaftliche Entwicklungen beigetragen.
liegt im Trend. Das Image hat sich deutlich
Die wachsenden Anforderungen im Freizeit-
verbessert und die Ausrüsterbranche meldet
und Berufsleben und der damit verbundene
steigende Verkaufszahlen.
Alltagsstress haben ein erhöhtes Bedürfnis
nach Natur und Landschaftsgenuss zur Folge.
land“ ausgezeichnet
n Über 400 Betriebe sind mit dem Gütesiegel
„ServiceQualität Deutschland“ in Rhein land-Pfalz ausgezeichnet
n Günstige geographische Lage mit großem
Einzugsgebiet aus den Ballungsräumen an
Rhein und Main sowie dem angrenzenden
Ausland und gute Erreichbarkeit
Grimburg, Saar-Hunsrück-Steig
Dazu eignet sich besonders die naturbezo-
von den Wanderern gewünscht und nachge-
gene Freizeitaktivität Wandern, da sich dabei
fragt. Vor allem im Bereich der Qualität der
die stressabbauenden und gesundheitlichen
Wege-Infrastruktur sind die Erwartungen im
Effekte sehr positiv auf den menschlichen Or-
Vergleich zu früher deutlich gestiegen.
ganismus auswirken. Im Zusammenhang mit
Weinfelder Maar, Eifel
der demographischen Entwicklung sind die
Die Wanderer sind nicht nur wesentlich
gesundheitsfördernden und gesundheitserhal-
anspruchsvoller, kritischer und individua-
tenden Aspekte des Wanderns hervorzuheben.
listischer als frühere Wandergenerationen,
sondern auch zahlungskräftiger. Wander-
4
Über 300 Betriebe sind mit dem Gütesiegel
„Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutsch-
Gesellschaftliche Veränderungen
deutschen Bevölkerung ab 16 Jahren aus.2 Diese
wegen und Kurz- bzw. Rundtouren, die nach
speziellen Qualitätskriterien und den Richt-
„Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern“ 2010
von 40 Millionen aktiven Wanderern in der
n Vielzahl an prädikatisierten Fernwander-
n „Bilderbuchlandschaften“ durch die
Nerother Kopf, Eifelsteig
Kombination einer abwechslungsreichen
Naturlandschaft mit einem vielseitigen
kulturellen Angebot, sehenswerten Ortschaften und Weinregionen
n
Abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaften in Eifel, Hunsrück, Pfälzerwald und
Westerwald
n Sechs Weinregionen und
die höchste Weinproduktion in
Deutschland
Mit dem Wandel im Wandermarkt haben sich
touristen erzeugen im Deutschlandtouris-
Dazu hat unter anderem die hohe Medienprä-
auch die Ansprüche der Wandergäste verän-
mus ein Umsatzvolumen, das je nach Studie
n Rhein und Mosel als international bekannte
senz beigetragen, die sich neben zahlreichen
dert. Naturnahe und abwechslungsreiche
zwischen 7,5 und 13 Milliarden Euro jährlich
Flüsse sowie attraktive Flusslandschaften
Presse-, Online- und Fernsehberichten zum
Wege, kulturelle Sehenswürdigkeiten am
beträgt, wobei die Hauptausgaben auf die
Thema Wandern auch in einigen Publikationen
Wegesrand, Einkehrmöglichkeiten mit einem
Bereiche Gastronomie, Lebensmitteleinzel-
bekannter Persönlichkeiten, wie etwa Manuel
Angebot an regionalen Spezialitäten sowie
handel und Transport entfallen.1,2
Andrack oder Hape Kerkeling, widerspiegelt.
zuverlässige Wanderwegeleitsysteme werden
1
Quelle: TRENDSCOPE (2009): Trendscope
Marktstudie „Wandern in Deutschland
2009.“ Köln.
2
Quelle: DEUTSCHER WANDERVERBAND
(HRSG.) (2010): Zukunftsmarkt Wandern
– Erste Ergebnisse der Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt
Wandern. Kassel.
3
Quelle: BRÄMER, R.; GRUBER, M.; LANGE, I.
(2003): Profilstudie Wandern ´03.
Eine Querschnittsbilanz des neuen
Wandermarktes. Niederkassel.
n Größter Waldflächenbestand Deutschlands
im Verhältnis zur Landesfläche, naturnahe
Waldbewirtschaftung
5
Qualität
Qualitätsbewusstsein und Servicequalität
• www.wanderbares-deutschland.de
• www.deutscheswanderinstitut.de
• www.dehoga-bundesverband.de/
len. Ein betriebliches Qualitätsbewusstsein,
„ServiceQualität Deutschland“ erhalten Sie
welches das Augenmerk auf die kleinsten
auf folgenden Webseiten:
• www.deutschertourismusverband.de
unmittelbar auf das Wohlbefinden der Gä-
klassifizierung
Die deutschen Touristen verfügen als sogenannte „Reiseweltmeister“ über umfangreiche
Erfahrungswerte
und
Vergleichsmöglichkeiten, was
detaillierte
das
Preis-
Leistungs-Verhältnis touristischer Produkte
anbelangt. Zwar ist Deutschland bekannt
für eine qualitativ hochwertige Infrastruktur,
aber auch für nicht immer ganz preisgünstige Urlaube. Da die Touristen ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein besitzen, kann
Die Ansprüche der Wandertouristen betreffen,
wie beschrieben, nicht nur die Infrastruktur,
sondern ebenso die Servicequalität in den
Betrieben. Gäste fühlen sich nur dann willkommen, wenn ihnen freundlich gegenübergetreten wird. Mit einem einfachen Lächeln
oder der Frage nach dem Wohlbefinden kann
bereits eine hohe Zufriedenheit beim Gast erzielt
werden.
Diese
Servicemerkmale
dies jedoch durch eine überdurchschnittliche
Dienstleistungs- und Servicequalität ausgeglichen werden. Aus diesem Grunde wurden
6
Hohenfels, Saar-Hunsrück-Steig
sind wichtig, weshalb eine Verankerung des
Qualitätsbewusstseins auf Seiten der Betriebe stattfinden muss. Servicequalität ist
dabei jedoch nicht als Zustand, sondern als
triebe entwickelt.
Prozess zu verstehen, der in allen Bereichen
Informationen zu den genannten Quäli-
gen muss. Die Gäste sollen zuvorkommend
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband
Deutscher Tourismusverband e.V.
lich sein. Für Menschen mit körperlichen oder
Rheinland-Pfalz
geistigen Einschränkungen ist dies teilweise
Die Initiative „ServiceQualität Deutschland
jedoch nicht immer möglich. Insbesondere
in Rheinland-Pfalz“ zeigt Betrieben eine
Rollstuhlfahrer, Menschen mit anderen Behin-
Vielzahl von Möglichkeiten auf, die eigenen
derungen oder Personen mit Kinderwagen sind
Kompetenzen im Bereich Servicequalität
auf bestimmte Einrichtungen und Services an-
kostengünstig und ohne großen Aufwand
gewiesen, um das jeweilige touristische Ange-
zu optimieren. Durch die Einführung der
bot ohne fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu
Servicequalität und eine entsprechende
können.
Unternehmen. Das Qualitätssystem kann
der Wanderwegeinfrastruktur die Prädikate
5
ServiceQualität Deutschland in
und fördert den Vertrauensaufbau zum
gebracht worden. Während sich im Bereich
4
Leistungen sollten für alle Menschen zugäng-
nung eine Orientierungshilfe für die Gäste
sind einige Qualitätsinitiativen auf den Weg
chenden Webseiten:
fassen wird, ist die Barrierefreiheit. Touristische
tionen. Des Weiteren bietet die Auszeich-
zu nennen. Doch auch im Wandertourismus
tätsprädikaten finden Sie auf den entspre-
besuchs oder einer Weiterempfehlung.
möglichkeiten und die Nennung in Publika-
tätsinitiative „ServiceQualität Deutschland“
für Beherbergungs- und Gastronomiebe-
Pfalz Tourismus GmbH in Zukunft stärker be-
sich weitere Vorteile, wie z. B. Kooperations-
für Beherbergungsbetriebe sowie die Quali-
derbares Deutschland“ ein weiteres Zertifikat
und erhöht die Chance eines Wiederholungs-
Für ausgezeichnete Betriebe erschließen
klassifizierungen des DEHOGA4 und des DTV5
verband mit den „Qualitätsgastgebern Wan-
Ein weiteres Thema, mit dem sich die Rheinland-
vorteile für den Betrieb erreicht werden.
In diesem Zusammenhang sind die Sterne-
etabliert haben, hat der Deutsche Wander-
ste aus, bleibt ihnen lange Zeit in Erinnerung
Gäste erfüllt und wichtige Wettbewerbs-
die eine Basis-Qualität sicherstellen sollen.
„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“
Qualitätsmerkmalen überrascht, wirkt sich
• www.servicequalitaet-deutschland.de
• www.servicequalitaet-rlp.de
Auszeichnung können die Erwartungen der
einige Qualitätsinitiativen ins Leben gerufen,
„Premiumweg Deutsches Wandersiegel“ und
Details richtet und mit außergewöhnlichen
der gesamten Dienstleistungskette erfolbehandelt werden und sich während des
gesamten Aufenthalts willkommen füh-
somit als äußerst wichtiges und effektives
Vermarktungsinstrument betrachtet werden. Auf Landesebene helfen einheitliche
Qualitätsstandards, die Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Betrieben zu
erleichtern und bedeutende Synergieeffekte für den gesamten Tourismus in Rheinland-Pfalz zu ermöglichen. Aktuell haben
Hatzenporter Laysteig, Mosel
bundesweit bereits über 2.500 Betriebe die
Stufe I der „ServiceQualität Deutschland“
umgesetzt. Weitere Informationen zur
7
Zielgruppen
bei eine ganz entscheidende Rolle. Die sportliche Betätigung und das Gefühl, etwas Gutes
für die eigene Gesundheit zu tun, sind weitere
Motive, die den Wandertouristen zu eigen sind.
Blick auf den Rhein
Dennoch ist nicht jeder Wandertourist gleich,
Koppenstein, Soonwaldsteig
Zielgruppen „Wanderer“
da die Motive zum einen unterschiedlich aus-
Unterkünfte wechseln, wenn sie beispiels-
geprägt sind und zum anderen zusätzliche
weise einzelne Etappen entlang eines Fern-
Motive oder Charakteristika zu den bereits
wanderweges erwandern und am Ende jeder
beschriebenen hinzukommen. Innerhalb der
Etappe eine andere Unterkunft beziehen.
Zielgruppe der Wandertouristen gibt es somit
Hierbei entstehen verschiedene Bedürfnisse:
weitere Differenzierungsmerkmale, die auf
Während die Urlaubswanderer mit wech-
verschiedenen Vorlieben und Leidenschaften
selnder Unterkunft Hilfe bei der Buchung der
der einzelnen Wanderer beruhen. Möchte
nächsten Übernachtungsmöglichkeit oder
ein Gastgeber Wandertouristen als Gäste
einen Gepäcktransport dorthin zu schätzen
gewinnen, sollte er sich auf die Bedürfnisse
wissen, ist beim Urlaubswanderer mit fester
einzelner wandertouristischer Zielgruppen
Unterkunft darauf zu achten, diesem eine
einstellen und die Produkte seines Betriebes
täglich wechselnde Speisekarte und verschie-
entsprechend gestalten. Je spezieller diese
dene Wanderrouten anzubieten. Bei Familien
Produkte auf die jeweilige Zielgruppe zuge-
stehen die Bedürfnisse der kleinen Gäste im
schnitten sind, desto größer sind die Wett-
Vordergrund, auf die von Gastgeberseite her
bewerbsvorteile.
einzugehen ist.
Das vielfältige Angebot an Tourismus-
eine aktuelle Untersuchung des Deutschen
destinationen macht es für jede einzel-
Wanderverbandes, in der Tagesausgaben von
ne Destination und deren Betriebe immer
durchschnittlich 16 Euro bei den Tageswande-
Weitere Unterscheidungskriterien können
schwieriger, sich von anderen Destinationen
rern und 57 Euro bei den Wanderurlaubern er-
aber auch darin begründet sein, warum sich
abzuheben und von den Touristen wahrge-
mittelt wurden. Darüber hinaus bleibt zu be-
die Wanderer auf einen Wanderurlaub bzw.
nommen zu werden. Eine Möglichkeit, dies
rücksichtigen, dass es Unterschiede zwischen
-ausflug begeben. Eher sportlich motivierte
zu erreichen, ist in einer differenzierteren Ziel-
den einzelnen wandertouristischen Zielgrup-
Wanderer sind nicht nur auf der Suche nach
gruppenansprache zu sehen. Auf Grundlage
pen gibt und die „Genießer“ beispielsweise
anspruchsvollen Wegen, sondern betätigen
von Marktforschungsdaten können einzelne
mehr Geld ausgeben als die „Sportlichen“. Ein
sich auch gerne anderweitig aktiv, beispiels-
Zielgruppen passgenau angesprochen wer-
Großteil dieser Ausgaben (zwischen 45 und
weise beim Schwimmen, Klettern, Radfahren
den. Je eindeutiger eine Zielgruppe gegenüber
70 %) wird dabei in Beherbergungs- und Gas-
etc. Die Genießer unter den Wanderern sehen
anderen abgegrenzt ist, desto passender kön-
tronomiebetrieben generiert.
ihre Wanderung dagegen eher unter dem
7
6
nen entsprechende Marketingmaßnahmen
gestaltet werden. Wandertouristen können
Besonderheiten der Wandertouristen
nach erbrachter Leistung mit Wellnessange-
als sehr interessante Zielgruppe beschrieben
Im Vergleich zum allgemeinen Touristen weist
werden, da es sich bei ihnen, entgegen ihrem
der Wandertourist einige spezifische Beson-
Image als Touristen, die nur wenig Geld aus-
derheiten auf, die im Rahmen einer konkreten
Doch wie sehen die einzelnen Zielgruppen
geben, um meist gutsituierte, gesundheitsbe-
Zielgruppenansprache von großer Bedeutung
aus? Welche Interessen und Verhaltenswei-
An den Wanderurlaub bzw. -ausflug werden
wusste Touristen handelt, die über eine große
sind. Beispielsweise sind die Naturverbunden-
sen sind für sie charakteristisch? Grundle-
von den diversen Zielgruppen folglich unter-
Ausgabebereitschaft verfügen. Dies belegen
heit und der Wunsch nach Naturerleben bei
gend kann zum Beispiel zwischen Personen,
schiedliche Erwartungen gestellt. Passen sich
aktuelle Marktforschungszahlen, nach de-
Wandertouristen sehr stark ausgeprägt. Der
die in ihrem Urlaub wandern und Personen,
die Gastgeber diesen Erwartungen an, haben
nen Tageswanderer durchschnittlich etwa
Genuss einer schönen Landschaft, in der es
die lediglich eine Tageswanderung unterneh-
sie große Chancen, mit ihren Wanderprodukten
21 Euro und Wanderurlauber 50 Euro pro Tag
möglich ist, den Gedanken freien Lauf zu las-
men, unterschieden werden. Urlaubswande-
erfolgreich zu sein. Die folgende Übersicht gibt
ausgeben . Auf vergleichbare Werte kommt
sen und vom Alltag abzuschalten, spielt hier-
rer können wiederum danach untergliedert
einen Einblick in die jeweiligen Charakteristika
werden, ob sie ihre Wanderungen von einer
sowie Bedürfnisstrukturen der einzelnen wan-
festen Unterkunft aus unternehmen oder ihre
dertouristischen Zielgruppen.
6
6 8
Genuss- und Erholungsaspekt. Sie möchten
Quelle: TRENDSCOPE (2009): Trendscope Marktstudie „Wandern in Deutschland 2009.“ Köln.
Quelle: Deutscher Wanderverband (Hrsg.) (2010): Zukunftsmarkt Wandern – Erste Ergebnisse der Grundlagenunter suchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern. Kassel.
7 Hohe Ley bei Limbach, Westerwald
boten oder einem außergewöhnlichen regionalen Menü verwöhnt werden.
9
Zielgruppen
Wandertouristen lassen sich in drei Zielgruppen untergliedern:
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
Zielgruppen Wanderer
&AMILIEN
3PORTLICHE
Sie…
n
…besitzen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis
n
… sind zwischen 26 und 45 Jahren
n
Sie…
n
n
…unternehmen ausschließlich Tageswanderungen
innerhalb eines Gebietes
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
4AGESWANDERER
…wandern aus sportlichen und gesundn …weisen eine hohe Destinationstreue auf
heitlichen Gründen
n …legen sehr großen Wert auf regionale Speisen und Getränke
n …suchen die Nähe zur Natur
n …gehen neben dem Wandern auch gerne anderen
Aktivitäten, wie Schwimmen, Radfahren
6IELWANDERER
&AMILIEN und Wellness Aktivitäten nach
abseits befahrener Straßen
n
4AGESWANDERER
…nehmen gerne Einkehrmöglichkeiten in
Anspruch
n
…sind interessiert an Kultur sowie Land
und Leuten
&AMILIEN
'ENIE†ER
'ENIE†ER
'ENIE†ER
Familien
Charakteristika Familien
Charakteristika Genießer
• Familien mit Kindern
• vorwiegend Paare
(Kinder unter 14 Jahren) mittleren und
höheren
3PORTLICHE
'ENIE†ER
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
•
reisen
fast
ausschließ Alters
sowie
Kleingrup5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
lich mit dem Pkw an
pen von Freunden /
• unternehmen überwie Bekannten, hoher Rent gend kürzere Rundwan neranteil und Besser6IELWANDERER verdiener derungen
'ENIE†ER
6IELWANDERER
'ENIE†ER
6IELWANDERER
'ENIE†ER
• erwarten eine durch• unternehmen meist
gängige Beschilderung
mehrere Urlaube pro
mit Entfernungsan Jahr
gaben
• legen vorwiegend
•
suchen
insbesondere
Strecken kürzerer und
4AGESWANDERER
4AGESWANDERER
4AGESWANDERER
Erholung in der Natur
mittlerer Länge zurück
• besuchen kulturelle
• wünschen sich aus Sehenswürdigkeiten
sichtsreiche und gut be3PORTLICHE
schilderte Wanderwege
&AMILIEN • übernachten zum 'ENIE†ER
3PORTLICHE
'ENIE†ER
3PORTLICHE
&AMILIEN
'ENIE†ER
&AMILIEN
Großteil in Ferienwoh• interessieren sich sehr
nungen und/oder für Natur, Kultur sowie
Ferienhäusern
Land und Leute
• legen großen Wert auf
Komfort und Genuss
Wanderer, die kürzere Strecken erwandern, legen im Schnitt nicht mehr als 15 km zurück.
…besitzen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis
n
…unternehmen ausschließlich Tageswanderungen
n
etwa ein Fünftel ist jünger als 26 Jahre
Mittel- oder Hochgebirge
&AMILIEN
…sind in jeder Landschaftsform unterwegs, ob Flachland,
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
…unternehmen überwiegend Wanderurlaube in Mittel-
'ENIE†ER
'ENIE†ER
3PORTLICHE
&AMILIEN
n
…haben einen'ENIE†ER
großen
Informationsbedarf
3PORTLICHE
Sportliche
Charakteristika Sportliche
• vorwiegend Paare
mittleren Alters
sowie Kleingruppen von
Freunden und Be kannten • legen Strecken mittlerer
Länge zurück
• unternehmen tenden ziell mehrere kürzere
Urlaube im Jahr
• sind sehr sportlich
motiviert
• wandern gerne auf anspruchsvollen Wegen
'ENIE†ER
&AMILIEN
n
…haben die größte Wandererfahrung
3PORTLICHE
n
…reisen häufig mit der Bahn an
n
…legen längere Strecken zurück als Urlauber mit fester Unterkunft
n
3PORTLICHE
3PORTLICHE
3PORTLICHE
n
ohne Übernachtung
… sind zwischen 26 bis 45 Jahren (zwei Fünftel ) und …suchen sich ihre Unterkünfte meist vor Ort
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
Geniesser
3PORTLICHE
'ENIE†ER
und Hochgebirgen
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
&AMILIEN
&AMILIEN
&AMILIEN
Sie…
zwischen 46 bis 65 Jahren (ein Viertel) alt,
n
der Planung ihrer Wanderungen
…wünschen sich naturbelassene Wanderwege
…sind tendenziell jüngere Personen, die mit Freunden und
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
n
n
&AMILIEN
Bekannten oder dem Partner unterwegs sind bzw. zwischen 46 und 65 Jahren (jeweils über 30 % )
…schätzen eine gewisse Flexibilität bei
Allgemeine Charakteristika
6IELWANDERERSie…
'ENIE†ER
Wandergäste typisch:
n
Tageswanderer
Allgemeine Charakteristika
'ENIE†ER
einteilen. Folgende Charakteristika sind für alle
…wollen sich vom Alltag erholen'ENIE†ER
Urlaubswanderer mit wechselnder Unterkunft
Allgemeine Charakteristika
Die Wandergäste lassen sich in drei Zielgruppen
n
4AGESWANDERER
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
Urlaubswanderer
mit fester Unterkunft
'ENIE†ER
6IELWANDERER
6IELWANDERER
Geniesser
Charakteristika Genießer
• besitzen ein ausge glichenes
4AGESWANDERER
4AGESWANDERER Geschlechter verhältnis
• legen Tagesetappen auf
Fernwanderwegen mit Länge zurück
'ENIE†ER
&AMILIEN mittlerer
&AMILIEN
• wandern gerne auf aussichtsreichen und
gut beschilderten Wegen
• belohnen sich gerne
mit einem guten Essen
• haben eine mittlere
Destinationstreue und
kommen nur sporadisch
wieder
'ENIE†ER
Vielwanderer
Charakteristika Vielwanderer
• Männer sind stärker
vertreten als Frauen (Verhältnis 3:2)
• legen wenig Wert auf
Komfort
3PORTLICHE 3PORTLICHE
• legen Tagesetappen
auf
Fernwanderwegen zurück
und sind mit
einer durchschnittlichen
Dauer von über 6 Std.
unterwegs
• sind sehr sportlich
motiviert
• wandern gerne auf gut
markierten und anspruchs vollen Wegen
• lieben Flexibilität bei der
Urlaubsgestaltung
• sind nicht sehr
destinationstreu
• suchen Abwechslung
und Abenteuer
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT
&AMILIEN
&AMILIEN
'ENIE†ER
3PORTLICHE
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
'ENIE†ER
'ENIE†ER
'ENIE†ER
Familien
6IELWANDERER
3PORTLICHE
3PORTLICHE
Geniesser
Charakteristika Familien
Charakteristika Genießer
• Familien mit Kindern
• vorwiegend Paare und
• unternehmen vorwie Kleingruppen von Freun4AGESWANDERER
gend
Rundwanderungen
den und Bekannten
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT
• wandern eher kürzere
mittleren und höheren
Strecken
Alters • reisen fast ausschließ• unternehmen sowohl
'ENIE†ER
&AMILIEN
lich
mit
dem
Pkw
an
Rundals
auch
Strecken- 6IELWANDERER
'ENIE†ER
6IELWANDERER
'ENIE†ER
• suchen weniger
wanderungen
anspruchsvolle Wege
• wandern häufig und
mit einer durch legen Strecken kürzerer
gängigen Beschilderung
und mittlerer Länge
•
lieben
die
Flexibilität
zurück
4AGESWANDERER
4AGESWANDERER
und besuchen
• suchen aussichtsreiche
Sehenswürdigkeiten
Wege mit vielen Rast• wünschen sich teil und Einkehrmöglich weise
Angebote
für
keiten
3PORTLICHE
'ENIE†ER
3PORTLICHE
&AMILIEN
'ENIE†ER
&AMILIEN
Kinder entlang der
Wegstrecke
Sportliche
Charakteristika Sportliche
• vorwiegend jüngere
Paare und Kleingrup pen von Freunden und
Bekannten jüngeren
und mittleren Alters
3PORTLICHE
• unternehmen vor
allem
Rundwanderungen
• sind sehr individuell
und gehen gerne
querfeldein
• wandern häufig und
legen weite
Strecken zurück
• lieben insbesondere
abwechslungsreiche
schmale Pfade
• sind sehr sportlich
motiviert
• möchten sich vom
Alltag erholen und
Stress abbauen
Quelle: Trendscope (2009): Trendscope Marktstudie „Wandern in Deutschland 2009“. Köln.
Wanderer, die Strecken mittlerer Länge erwandern, legen im Schnitt zwischen 15 und 20 km zurück.
Wanderer, die weite Strecken erwandern, legen im Schnitt mehr als 20 km zurück.
10
11
Produkt
Produktentwicklung „Wandern“
In Zeiten einer ausgeprägten touristischen
Die Gestaltung dieser Produkte kann auf
Angebotsvielfalt ist die Ansprache konkreter
zwei Produktebenen stattfinden. Produkte
Zielgruppen ein entscheidender Erfolgsfak-
der ersten Ebene betreffen ausschließlich
tor für touristische Betriebe in einer Touris-
einen einzelnen Betrieb. Hierbei kann es
musdestination. Daher wird es für Anbieter
sich sowohl um die Gestaltung eines spe-
touristischer Dienstleistungen immer wich-
ziellen Produktes als auch um die Kombi-
tiger, sich auf geeignete Zielgruppen auszu-
nation mehrerer Einzelprodukte handeln.
richten. Anhand der für diese Zielgruppen
Touristische Produkte sind jedoch meist Be-
charakteristischen Eigenschaften und Be-
standteil einer Dienstleistungskette, an der
dürfnisse sollten interessante touristische
mehrere Betriebe beteiligt sind. Besteht ein
Produkte entwickelt werden.
Produkt beispielsweise aus zwei Übernachtungen mit Frühstück, einem externen Wanderführer und einer Weinprobe beim Winzer,
so müssen die entsprechenden Betriebe
zusammenarbeiten, um dieses touristische
Gesamtprodukt anbieten zu können. Bei sol-
Manderscheider Burgen, Eifelsteig
chen Produkten der zweiten Ebene ist eine
gute Abstimmung der beteiligten Betriebe
untereinander zwingend erforderlich.
Teufelsfelsen, Soonwaldsteig
12
wechselnder Unterkunft kreieren, so stel-
Bereich auf der Vorstellungsebene. Über
Erwartungen und Bedürfnisse von
len der Gepäcktransport zur nächsten Un-
sie werden Träume, wie z. B. ein abenteuer-
Wandertouristen
terkunft sowie ein Buchungsservice für die
reicher Wanderurlaub, verkauft. Sie werden
Unbedingt zu berücksichtigen sind bei der
nächste Unterkunft produktspezifische Zu-
als Erlebniswerte bezeichnet und beinhal-
Entwicklung und Gestaltung eines erfolg-
satzleistungen dar. Diese verschaffen dem
ten unter anderem die für den Tourismus
reichen
Produktes
Betrieb einen zielgruppenspezifischen Wett-
bedeutsamen Image-Faktoren.
die Erwartungen und Bedürfnisse der Wan-
bewerbsvorteil gegenüber anderen Mit-
dertouristen bzw. derjenigen wandertouri-
bewerbern, welche diese Leistungen nicht
Bei der Produktentwicklung ist somit darauf
stischen Zielgruppe, die angesprochen wer-
anbieten. Solche Zusatzleistungen können
zu achten, dass ein neues Produkt in der Lage
den soll. Doch welche Leistungen machen ein
für den Kunden wahrnehmbar oder vorstell-
ist, bei der entsprechenden Zielgruppe Inte-
wandertouristisches Produkt erfolgreich?
bar sein. Bei den wahrnehmbaren Zusatz-
resse zu wecken und Emotionen auszulösen.
leistungen geht es um Leistungen, die man
Erfüllt das Produkt diese Bedingungen, muss
Während die Kernleistungen, wie z. B. eine
sehen (z. B. täglich frische Wäsche), hören (z. B.
der Erlebniswert bei der späteren Kommu-
Übernachtung mit Frühstück, bei den einzel-
freundlicher Umgangston), fühlen (z. B. be-
nikation im Rahmen einer entsprechenden
nen Betrieben oftmals sehr ähnlich sind und
sondere Ausstattung), schmecken (z. B. ver-
Bild-Text-Welt umgesetzt werden. Vertrau-
wenig Gestaltungsspielraum bieten, werden
schiedene Gaumenfreuden) oder riechen (z. B.
ensbildende Maßnahmen, wie etablierte
zielgruppenspezifische Zusatzleistungen als
besondere Düfte) kann. Vorstellbare Zusatz-
Qualitätssiegel und positive Erfahrungsbe-
Differenzierungskriterium immer bedeu-
leistungen können demgegenüber nicht
richte von Kunden, die ebenfalls in die Kom-
tender. Möchte ein Betrieb beispielsweise
mit den Sinnen wahrgenommen werden,
munikation eingebunden werden sollten,
spezielle Produkte für Urlaubswanderer mit
sondern bewegen sich im seelisch-geistigen
können dies unterstützen.
wandertouristischen
13
Kommunikation
Kommunikation und
Vertrieb
Die Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Wanderproduktes reicht alleine nicht
aus, um damit erfolgreich zu sein. Vielmehr
ist eine gut durchdachte Kommunikationsund Vertriebsstrategie von entscheidender
Bedeutung. Als Grundvoraussetzung sollte
Rheinbrohler Ley, Rheinsteig
sich jeder Gastgeber Gedanken darüber machen, wofür sein Betrieb stehen und wie dieser dargestellt werden soll. Ist er sich dessen
bewusst, gilt es, daraus eine Unternehmensidentität (Corporate Identity) zu entwickeln
und diese ganzheitlich zu leben. Dazu gehört
auch ein einheitliches Erscheinungsbild des
Betriebes (Corporate Design), welches sich
in der Gestaltung der Kommunikationsmittel (Logo, Geschäftspapier, Internetauftritt,
Kleidung, bestenfalls auch Architektur) wiederfindet.
Kommunikation und Vetrieb von
Wanderprodukten
Doch wie wird ein Wanderprodukt richtig
kommuniziert und vertrieben? Zunächst ist
es wichtig, dass es von der beabsichtigten
Zielgruppe wahrgenommen wird. Aus diesem Grunde müssen die gewählten Kommunikationsmittel entsprechende Signale
aussenden, welche die Aufmerksamkeit der
Zielgruppe wecken und eine Reaktion, im
Idealfall eine direkte Buchung, auslösen.
Dazu gehört ebenso, dass Emotionen, die
transportieren. Außerordentlich bedeutsam
ben werden soll. Die Möglichkeiten sind viel-
trieb erfolgt der Absatz der Produkte über dritte
ist zudem die direkte Ansprache der ausge-
fältig und reichen von Broschüren, der eigenen
Unternehmen, wie z. B. Reiseveranstalter, Tou-
wählten Zielgruppe. Ein individuell auf sie
Internetseite über Öffentlichkeitsarbeit, Mes-
rist-Informationen oder Hotelkooperationen.
zugeschnittenes Bildmaterial vermittelt das
sen bis hin zu Anzeigen und Online-Werbung.
Trotz relativ hoher Kosten durch zu zahlende
Gefühl, willkommen zu sein.
Der Dialog mit Kunden via Facebook, Twitter
Provisionen ist es leichter und erfolgsverspre-
und Co. kann bei der Produktverbesserung und
chender, neue Kunden zu gewinnen, indem
Gute emotionale Bilder lenken die Aufmerk-
Weiterempfehlung unterstützend sein. Dabei
verschiedene Vertriebswege und bereits beste-
samkeit des Betrachters zudem auf den
muss gut überlegt werden, auf welchem Weg
hende Kundenbeziehungen genutzt werden.
dazugehörigen Text. Dieser sollte außerdem
die entsprechende Zielgruppe am besten an-
inhaltlich mit dem Bild korrespondieren und
gesprochen werden kann. In jedem Falle ist
Online-Vertrieb von besonderer
halten, was das Bild verspricht. Vor allem bei
es aber sinnvoll, alle Maßnahmen jährlich zu
Bedeutung
der zielgruppenspezifischen Ansprache müs-
planen, vor dem Hintergrund eines ganzheit-
Da potenzielle Kunden über das Internet
sen entsprechende Zusatzangebote und Allein-
lichen Marketingmixes aufeinander zu bud-
schnell und unkompliziert an Informationen
stellungsmerkmale deutlich im Text hervorge-
getieren und abzustimmen, um die bestmög-
gelangen und oftmals direkt online buchen
hoben werden. Die Texte und Arrangements
lichen Synergien zu schöpfen.
können, hat sich insbesondere der Online-
sind zudem übersichtlich zu strukturieren und
hinsichtlich der Informationsmenge relativ
Beim Vertrieb kann zwischen Eigen- und
den Glied in der Vertriebskette entwickelt. Im
kurz zu halten, wobei die Formulierungen aus-
Fremdvertrieb unterschieden werden. Beim
Bereich der Online-Buchung können Betriebe
sagekräftig sein müssen. Prägnante und emo-
Eigenvertrieb verkauft der Betrieb seine Pro-
ihre Produkte z. B. über sog. „Internet Booking
tionale Überschriften unterstützen dies.
dukte selber, wobei er sich den Mitteln des
Engines“ (IBE) auf der eigenen Internetseite
Nun stellt sich die Frage, über welche Medien
klassischen Direktmarketings wie z. B. eines
oder über die Reservierungssysteme verschie-
ein Wanderprodukt kommuniziert und vertrie-
Kundenmailings bedienen kann. In diesem
dener Vertriebspartner, zur Buchung anbieten.
Zusammenhang kommt der Erfassung der
Die Anzahl an Vertriebsplattformen, zu denen
Kundendaten eine besondere Bedeutung
auch das landesweite „deskline“ gehört, ist na-
zu, da die Betriebe die Kunden zielgerichtet
hezu unüberschaubar groß. Der Trend hin zum
ansprechen und nachhaltig an sich binden
Online-Vertrieb wird durch die interaktive Kom-
können. Hierzu ist immer das Einverständnis
munikation im Internet, dem Social Web, noch
der Kunden notwendig. Obwohl die Margen
verstärkt. Betriebe, die sich dem Online-Vertrieb
beim Eigenvertrieb am höchsten sind, muss der
verschließen, werden es zukünftig schwer ha-
Betrieb bei der Neukundenakquise hohe Mar-
ben, das eigene Produkt zu platzieren.
mit dem Produkt geweckt werden sollen,
beim Kunden ankommen. Dabei spielen Bilder eine entscheidende Rolle, denn einem
Bild gelingt es in der Regel viel schneller,
Aufmerksamkeit zu erregen und Emotionen
sowie Reiselust zu wecken als langen Texten.
Große professionelle Bilder können den Reiz
der Landschaft und des Betriebes am besten
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Vertrieb zu einem nicht mehr wegzudenken-
ketingkosten in Kauf nehmen. Beim FremdverWegweiser in Rheinland-Pfalz-Qualität
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Beispiel
Beispiel aus der Praxis
Best-Practice-Beispiel aus Südtirol
reisen, können von einem Wanderbus abge-
gesetappe erwartet die Vielwanderer zudem
Für eine weitere Zeitersparnis sorgt eine Ver-
holt und bei der Abreise wieder zum Bahnhof
ein vielfältiges Vital-Frühstücksbuffet, damit
knüpfung zum Routenplaner google maps.
zurück gebracht werden. Doch nicht nur der
sie die kommende Etappe gestärkt beginnen.
Mit dessen Hilfe können sich die Touristen
die Route zum Hotel berechnen und anzeigen
Transfer zum Bahnhof, sondern auch vom und
zum Wanderweg kann der Wanderbus über-
Bei der Nutzung der eigenen Internetseite
nehmen. Die Tagesetappen sind so konzipiert,
als Kommunikations- und Vertriebsplattform
dass sie die Bedürfnisse der Vielwanderer
kann die Internetseite des Hotels Taubers Un-
berücksichtigen. Dazu gehören auch längere
terwirt**** ebenfalls als sehr gelungen ange-
und anspruchsvollere Streckenabschnitte, die
sehen werden. Neben einem ansprechenden
auf sportliche Wanderer ausgerichtet sind
Design und dem Einsatz großer emotionaler
und ein Gefühl von Abenteuer vermitteln. Das
Bilder wird den Wandertouristen bereits auf
Das Aktiv- und Vitalhotel Taubers Unter-
Gepäck der sportlichen Vielwanderer wird
der Startseite signalisiert, dass sie willkom-
wirt**** im südtiroler Feldthurns hat sich
derweil mittels Gepäcktransfer vom Hotel zur
men sind. Dies geschieht durch die Regi-
ebenfalls in besonderer Weise auf Wandertou-
nächsten Unterkunft gebracht. Für Informati-
sterkarte „Wandern & Bike“ sowie ein ent-
risten eingestellt. Es gehört zu den Hotelkoo-
onen und Tourentipps stehen den Wanderern
sprechendes Bildmaterial, welches auf die
perationen der Europa Wanderhotels und der
erfahrene Wanderführer zur Verfügung. Ein
einzelnen Zielgruppen abgestimmt ist.
Vitalpina Hotelgruppe Südtirol und hat sich
umfangreiches Kartenmaterial sowie sämt-
damit verpflichtet, ein dementsprechend pro-
liche Bestandteile einer guten Wanderausrü-
Weitere wichtige Informationen, wie Preis-
fessionelles Wanderangebot zu schaffen. Da-
stung sind ebenfalls im Hotel zu erhalten.
listen, Zimmerausstattungen und spezielle
lassen.
Angebote erhalten potenzielle Gäste eben-
bei hat sich das Hotel unter anderem auf Urlaubswanderer mit wechselnder Unterkunft
Am Ende eines abenteuerreichen Tages kön-
falls direkt über die Startseite. Zudem besteht
und Vielwanderer eingestellt. In Kooperation
nen sich die Vielwanderer mit einem kulina-
auf der Startseite die Möglichkeit, Anfragen
mit fünf weiteren Hotels bietet das Hotel eine
rischen Gaumenschmaus und erlesenen Wei-
zu stellen und Buchungen direkt online vor-
Pauschale an, bei der die Ötztaler Alpen in
nen belohnen, in der Wasser- und Saunawelt
zunehmen.
mehreren Tagesetappen erwandert werden
entspannen oder sich bei einer Massage rege-
können. Vielwanderer, die mit der Bahn an-
nerieren. Vor dem Aufbruch zur nächsten Ta-
Das Hotel Taubers Unterwirt**** nutzt zudem
die Möglichkeiten im Bereich Social Media
und verfügt über eine eigene Facebook-Fanseite sowie einen eigenen Unterwirt-Blog.
Beides ist per Klick von der eigenen Internetseite zu erreichen. Dadurch besteht die
Möglichkeit, sich mit Bestandskunden und
potenziellen Gästen auszutauschen sowie
neue Gäste zu akquirieren. Über einen Link
zum Bewertungsportal Holiday-Check haben potenzielle Gäste zudem die Möglichkeit,
sich Bewertungen von ehemaligen Gästen
des Hotels anzusehen.Das Hotel Taubers Unterwirt**** kooperiert darüber hinaus mit anderen Betrieben und hat sich beispielsweise
den Europa-Wanderhotels oder den Vitalpina
Hotels Südtirol angeschlossen. Diese Kooperationen werden ebenfalls auf der Internetseite kommuniziert. Durch eine Verlinkung
Zitat Herrn Tauber, Hotel Taubers Unterwirt****
„Die ausgearbeiteten Wandertouren – Luxuswandern von Hotel zu Hotel – ob auf
den Spuren von Ötzi oder von den Sarntaler Alpen zu den Dolomiten, sind für
uns ein Wanderpremium-Produkt! Der
Wandergast sucht neben dem klassischen
Wanderurlaub mit geführten Touren oder
speziellen Wanderangebotswochen immer
öfters auch besondere persönliche Grenzgänge. Mit diesen Pauschalwochen bieten
wir dem anspruchsvollen Wandergast eine
besondere Alternative zu den bekannten
Weitwanderwegen oder Alpenüberquerungen und punkten besonders durch unsere Qualität, den hohen Hotelkomfort
und den ganzheitlichen Service.“
gelangen die Wandertouristen direkt auf deren Internetseiten.
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www. unterwirt.com
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Online
Online-Leitfaden
Mitglieder der Steuerungsgruppe zur
Erstellung des Umsetzungsleitfadens
Einen Betrieb des Gastgewerbes konsequent themen- und zielgruppenorientiert
Dr. Britta Stolberg-Schloemer
Dehoga Rheinland-Pfalz
Aktion „Fit für die Zukunft“
und damit noch besser an den Bedürfnissen
der Gäste auszurichten, ist ein wichtiger
Schritt um in Zukunft am Markt bestehen
Charlotte Josefus
Wikinger Reisen GmbH
zu können. Die vorliegende Broschüre gibt
dazu nur einen ersten Überblick. Im Internet haben wir ergänzend dazu ein ausführliches Online-Modul für Sie ausgearbeitet.
Jürgen Grünwald
Hotel Zur Post, Waldbreitbach
Checklisten geben einen direkten Überblick
Stephan Kohler
Eifel Tourismus GmbH
Hier haben Sie die Möglichkeit, sich zu den
Themen mit ihren jeweiligen Zielgruppen zu
Eine Expertengruppe aus den verschie-
informieren und erhalten auch konkrete Vor-
densten touristischen Bereichen hat die
schläge, wie Sie Ihren Betrieb themen- und
Tipps
zielgruppengerecht positionieren können.
Texte und detaillierte Checklisten helfen
zusammengestellt.
Jörn Winkhaus
Hunsrück Touristik GmbH
Übersichtliche
Uli Lenz
Verbandsgemeindeverwaltung Loreley
Ihnen bei der Umsetzung. Beispiele aus der
Praxis machen es greifbar.
Peter Grobbel
Landhaus Wittgenstein, Bad Berleburg
In der Online-Anwendung wählen Sie zu-
Dieter Klein
Kleins Wanderreisen GmbH
nächst Ihre Betriebsart wie z.B. Hotel oder
Ferienwohnung sowie Ihre Region aus. Alle
Dr. Achim Schloemer
Tourismus- und Heilbäderverband
Rheinland-Pfalz e.V.
Inhalte werden Ihnen dann in darauf abgestimmter Form präsentiert. Sie werden an
Anja Wendling
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
die Schwerpunktthemen der Tourismusstrategie 2015 herangeführt und können
sich anschließend bis auf die Zielgruppen-
Dirk Weidemann
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
ebene genau informieren, wie Sie am besten Angebote für die jeweiligen Gäste erstellen und vertreiben.
Karin Hünerfauth-Brixius
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
Es stehen Ihnen ausführliche Checklisten
Nathalie Hartenstein
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
Startseite des Online-Leitfadens
zur Verfügung, die Sie ausdrucken oder di-
Frank Mies
Shapefruit AG
rekt online bearbeiten können. Ebenso steht
Ihnen die Möglichkeit offen die Ergebnisse
Dr. Dennis Hürten
trendscope GbR
abzuspeichern um sich diese später noch
einmal aufzurufen.
Hambacher Schloss, Pfalz
Starten Sie noch heute:
www.extranet.rlp-info.de/leitfaden
Impressum
Herausgeber: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Löhrstr. 103-105, 56068 Koblenz, Tel. 0261-915 20-0, Fax: 0261-915 20-40 • [email protected]
Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ist die erste Tourismusorganisation in Deutschland, die mit dem Zertifikat “ServiceQualität Deutschland Stufe II” ausgezeichnet wurde.
Gestaltung:
Bereich Grundlagen: Kommunikation
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Marcel Görtz
trendscope GbR
shapefruit AG, Telegrafenstr. 13, 53474 Bad Neuenahr, Tel. 02641-80050 · www.shapefruit.de
Texte:
trendscope, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, shapefruit AG
Fotos:
Dominik Ketz / Archiv Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH · Shutterstock Bildarchiv
Stand:
Oktober 2010
19
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
Löhrstraße 103-105
56068 Koblenz
Tel.: 0261 / 915 20 - 0
Fax: 0261 / 915 20 - 40
[email protected]
www.wanderwunder.info
www.extranet.rlp-info.de