Wandertourismus in Rheinland-Pfalz
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Wandertourismus in Rheinland-Pfalz
Wandertourismus in Rheinland-Pfalz Ein Leitfaden für Betriebe und Orte Inhalt lin e Leitfäden on hiedenen itfäden zu versc Ausführliche Le r Sie online unte Themen finden en ad itf le e/ lp-info.d www.extranet.r Bei Weisenfels, Westerwald-Steig 3 Ausgangssituation im Wandertourismus 4 Qualitätsbewusstsein und ServiceQualität 6 Zielgruppen „Wanderer“ 8 Produktentwicklung „Wandern“ 12 Kommunikation und Vertrieb 14 Beispiel aus der Praxis 16 Online-Leitfaden 18 Zusammensetzung der Steuerungsgruppe, Impressum 19 Vorwort Erbeskopf, Saar-Hunsrück-Steig Sehr geehrte Damen und Herren, die Tourismusstrategie 2015 hat die Stärken des Reiselandes Rheinland-Pfalz und seiner Regionen treffend herausgearbeitet: Gute Marktchancen bestehen in den kommenden Jahren in den Themenfeldern Radfahren, Wandern, Wein und Gesundheit. Um die Marktchancen zu nutzen, ist es wichtig, die Betriebe und Orte mitzunehmen, sie zu informieren und ihnen Grundlagen für die Angebotsentwicklung anzubieten. Die vorliegende Umsetzungshilfe und die umfangreiche Onlinehilfe mit z.B. Checklisten für die Produktentwicklung unter www.extranet.rlp-info.de/leitfaden schaffen genau dies: Sie beschreiben den Markt für das Thema Wandern, analysieren die Zielgruppen und geben Tipps, sich mit besonderen Serviceleistungen vom Wettbewerb abzuheben. Die Tourismusstrategie 2015 ist erfolgreich, wenn alle Partner sich auf die gemeinsamen Ziele ausrichten. Diese Umsetzungshilfe kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Ich freue mich auf die gemeinsame Umsetzung und wünsche allen Leistungsträgern, Orten und Akteuren dabei viel Erfolg! Werner Klöckner Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH Vorsitzender des Tourismus- und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz e.V. 2 Eltzer Burgenpanorama, Traumpfad Mosel 3 Situation 1. Ausgangssituation im Wandertourismus Wandermarkt – Zukunftsmarkt Das Wandern gehört zu den beliebtesten Die Struktur der Wandergäste hat sich im Ver- Freizeitaktivitäten der Deutschen. Gewandert gleich zu früheren Jahren maßgeblich verän- wird zu jeder Zeit und in jeder Landschafts- dert. Denn nicht mehr das Motiv des schnel- form – von den Küstenregionen bis in die len Zurücklegens weiter Strecken, sondern ein Hochgebirge. Vor allem der Deutschlandtou- bewusstes Erleben von unberührter Natur rismus profitiert von den Wandertouristen, und schönen Landschaften steht beim mo- die den Großteil der deutschen Gäste ausma- dernen Wanderer im Vordergrund. Aus dieser chen. Wie viele Menschen wandern, zeigen Motivation heraus wandern immer häufiger aktuelle Studienergebnisse: Laut der Trend- auch jüngere Menschen. Dies bestätigen die scope Marktstudie „Wandern in Deutschland aktuellen Zahlen der Firma Trendscope zum 2009“ haben drei Viertel aller Deutschen in Durchschnittsalter der Wandertouristen, das ihrem Leben bereits mindestens eine Tages- mit 45 Jahren bei den Tageswanderern und wanderung und zwei Drittel mindestens eine mit 47,5 Jahren bei den Urlaubswanderern Wanderung im Urlaub unternommen.1 Der deutlich unter den Werten von vor zwölf Jah- Deutsche Wanderverband geht aufgrund der ren liegt, als die Wanderer im Durchschnitt Ergebnisse noch 51 Jahre alt waren.3 der Grundlagenuntersuchung Unsere Stärken: Blick auf die Marksburg, Rheinsteig linien des Wanderwege-Leitfadens Rheinland-Pfalz umgesetzt sind n Zur Beliebtheit des Wanderns haben auch Zahlen belegen: Wandern ist modern und gesellschaftliche Entwicklungen beigetragen. liegt im Trend. Das Image hat sich deutlich Die wachsenden Anforderungen im Freizeit- verbessert und die Ausrüsterbranche meldet und Berufsleben und der damit verbundene steigende Verkaufszahlen. Alltagsstress haben ein erhöhtes Bedürfnis nach Natur und Landschaftsgenuss zur Folge. land“ ausgezeichnet n Über 400 Betriebe sind mit dem Gütesiegel „ServiceQualität Deutschland“ in Rhein land-Pfalz ausgezeichnet n Günstige geographische Lage mit großem Einzugsgebiet aus den Ballungsräumen an Rhein und Main sowie dem angrenzenden Ausland und gute Erreichbarkeit Grimburg, Saar-Hunsrück-Steig Dazu eignet sich besonders die naturbezo- von den Wanderern gewünscht und nachge- gene Freizeitaktivität Wandern, da sich dabei fragt. Vor allem im Bereich der Qualität der die stressabbauenden und gesundheitlichen Wege-Infrastruktur sind die Erwartungen im Effekte sehr positiv auf den menschlichen Or- Vergleich zu früher deutlich gestiegen. ganismus auswirken. Im Zusammenhang mit Weinfelder Maar, Eifel der demographischen Entwicklung sind die Die Wanderer sind nicht nur wesentlich gesundheitsfördernden und gesundheitserhal- anspruchsvoller, kritischer und individua- tenden Aspekte des Wanderns hervorzuheben. listischer als frühere Wandergenerationen, sondern auch zahlungskräftiger. Wander- 4 Über 300 Betriebe sind mit dem Gütesiegel „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutsch- Gesellschaftliche Veränderungen deutschen Bevölkerung ab 16 Jahren aus.2 Diese wegen und Kurz- bzw. Rundtouren, die nach speziellen Qualitätskriterien und den Richt- „Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern“ 2010 von 40 Millionen aktiven Wanderern in der n Vielzahl an prädikatisierten Fernwander- n „Bilderbuchlandschaften“ durch die Nerother Kopf, Eifelsteig Kombination einer abwechslungsreichen Naturlandschaft mit einem vielseitigen kulturellen Angebot, sehenswerten Ortschaften und Weinregionen n Abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaften in Eifel, Hunsrück, Pfälzerwald und Westerwald n Sechs Weinregionen und die höchste Weinproduktion in Deutschland Mit dem Wandel im Wandermarkt haben sich touristen erzeugen im Deutschlandtouris- Dazu hat unter anderem die hohe Medienprä- auch die Ansprüche der Wandergäste verän- mus ein Umsatzvolumen, das je nach Studie n Rhein und Mosel als international bekannte senz beigetragen, die sich neben zahlreichen dert. Naturnahe und abwechslungsreiche zwischen 7,5 und 13 Milliarden Euro jährlich Flüsse sowie attraktive Flusslandschaften Presse-, Online- und Fernsehberichten zum Wege, kulturelle Sehenswürdigkeiten am beträgt, wobei die Hauptausgaben auf die Thema Wandern auch in einigen Publikationen Wegesrand, Einkehrmöglichkeiten mit einem Bereiche Gastronomie, Lebensmitteleinzel- bekannter Persönlichkeiten, wie etwa Manuel Angebot an regionalen Spezialitäten sowie handel und Transport entfallen.1,2 Andrack oder Hape Kerkeling, widerspiegelt. zuverlässige Wanderwegeleitsysteme werden 1 Quelle: TRENDSCOPE (2009): Trendscope Marktstudie „Wandern in Deutschland 2009.“ Köln. 2 Quelle: DEUTSCHER WANDERVERBAND (HRSG.) (2010): Zukunftsmarkt Wandern – Erste Ergebnisse der Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern. Kassel. 3 Quelle: BRÄMER, R.; GRUBER, M.; LANGE, I. (2003): Profilstudie Wandern ´03. Eine Querschnittsbilanz des neuen Wandermarktes. Niederkassel. n Größter Waldflächenbestand Deutschlands im Verhältnis zur Landesfläche, naturnahe Waldbewirtschaftung 5 Qualität Qualitätsbewusstsein und Servicequalität • www.wanderbares-deutschland.de • www.deutscheswanderinstitut.de • www.dehoga-bundesverband.de/ len. Ein betriebliches Qualitätsbewusstsein, „ServiceQualität Deutschland“ erhalten Sie welches das Augenmerk auf die kleinsten auf folgenden Webseiten: • www.deutschertourismusverband.de unmittelbar auf das Wohlbefinden der Gä- klassifizierung Die deutschen Touristen verfügen als sogenannte „Reiseweltmeister“ über umfangreiche Erfahrungswerte und Vergleichsmöglichkeiten, was detaillierte das Preis- Leistungs-Verhältnis touristischer Produkte anbelangt. Zwar ist Deutschland bekannt für eine qualitativ hochwertige Infrastruktur, aber auch für nicht immer ganz preisgünstige Urlaube. Da die Touristen ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein besitzen, kann Die Ansprüche der Wandertouristen betreffen, wie beschrieben, nicht nur die Infrastruktur, sondern ebenso die Servicequalität in den Betrieben. Gäste fühlen sich nur dann willkommen, wenn ihnen freundlich gegenübergetreten wird. Mit einem einfachen Lächeln oder der Frage nach dem Wohlbefinden kann bereits eine hohe Zufriedenheit beim Gast erzielt werden. Diese Servicemerkmale dies jedoch durch eine überdurchschnittliche Dienstleistungs- und Servicequalität ausgeglichen werden. Aus diesem Grunde wurden 6 Hohenfels, Saar-Hunsrück-Steig sind wichtig, weshalb eine Verankerung des Qualitätsbewusstseins auf Seiten der Betriebe stattfinden muss. Servicequalität ist dabei jedoch nicht als Zustand, sondern als triebe entwickelt. Prozess zu verstehen, der in allen Bereichen Informationen zu den genannten Quäli- gen muss. Die Gäste sollen zuvorkommend Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Deutscher Tourismusverband e.V. lich sein. Für Menschen mit körperlichen oder Rheinland-Pfalz geistigen Einschränkungen ist dies teilweise Die Initiative „ServiceQualität Deutschland jedoch nicht immer möglich. Insbesondere in Rheinland-Pfalz“ zeigt Betrieben eine Rollstuhlfahrer, Menschen mit anderen Behin- Vielzahl von Möglichkeiten auf, die eigenen derungen oder Personen mit Kinderwagen sind Kompetenzen im Bereich Servicequalität auf bestimmte Einrichtungen und Services an- kostengünstig und ohne großen Aufwand gewiesen, um das jeweilige touristische Ange- zu optimieren. Durch die Einführung der bot ohne fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu Servicequalität und eine entsprechende können. Unternehmen. Das Qualitätssystem kann der Wanderwegeinfrastruktur die Prädikate 5 ServiceQualität Deutschland in und fördert den Vertrauensaufbau zum gebracht worden. Während sich im Bereich 4 Leistungen sollten für alle Menschen zugäng- nung eine Orientierungshilfe für die Gäste sind einige Qualitätsinitiativen auf den Weg chenden Webseiten: fassen wird, ist die Barrierefreiheit. Touristische tionen. Des Weiteren bietet die Auszeich- zu nennen. Doch auch im Wandertourismus tätsprädikaten finden Sie auf den entspre- besuchs oder einer Weiterempfehlung. möglichkeiten und die Nennung in Publika- tätsinitiative „ServiceQualität Deutschland“ für Beherbergungs- und Gastronomiebe- Pfalz Tourismus GmbH in Zukunft stärker be- sich weitere Vorteile, wie z. B. Kooperations- für Beherbergungsbetriebe sowie die Quali- derbares Deutschland“ ein weiteres Zertifikat und erhöht die Chance eines Wiederholungs- Für ausgezeichnete Betriebe erschließen klassifizierungen des DEHOGA4 und des DTV5 verband mit den „Qualitätsgastgebern Wan- Ein weiteres Thema, mit dem sich die Rheinland- vorteile für den Betrieb erreicht werden. In diesem Zusammenhang sind die Sterne- etabliert haben, hat der Deutsche Wander- ste aus, bleibt ihnen lange Zeit in Erinnerung Gäste erfüllt und wichtige Wettbewerbs- die eine Basis-Qualität sicherstellen sollen. „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ Qualitätsmerkmalen überrascht, wirkt sich • www.servicequalitaet-deutschland.de • www.servicequalitaet-rlp.de Auszeichnung können die Erwartungen der einige Qualitätsinitiativen ins Leben gerufen, „Premiumweg Deutsches Wandersiegel“ und Details richtet und mit außergewöhnlichen der gesamten Dienstleistungskette erfolbehandelt werden und sich während des gesamten Aufenthalts willkommen füh- somit als äußerst wichtiges und effektives Vermarktungsinstrument betrachtet werden. Auf Landesebene helfen einheitliche Qualitätsstandards, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Betrieben zu erleichtern und bedeutende Synergieeffekte für den gesamten Tourismus in Rheinland-Pfalz zu ermöglichen. Aktuell haben Hatzenporter Laysteig, Mosel bundesweit bereits über 2.500 Betriebe die Stufe I der „ServiceQualität Deutschland“ umgesetzt. Weitere Informationen zur 7 Zielgruppen bei eine ganz entscheidende Rolle. Die sportliche Betätigung und das Gefühl, etwas Gutes für die eigene Gesundheit zu tun, sind weitere Motive, die den Wandertouristen zu eigen sind. Blick auf den Rhein Dennoch ist nicht jeder Wandertourist gleich, Koppenstein, Soonwaldsteig Zielgruppen „Wanderer“ da die Motive zum einen unterschiedlich aus- Unterkünfte wechseln, wenn sie beispiels- geprägt sind und zum anderen zusätzliche weise einzelne Etappen entlang eines Fern- Motive oder Charakteristika zu den bereits wanderweges erwandern und am Ende jeder beschriebenen hinzukommen. Innerhalb der Etappe eine andere Unterkunft beziehen. Zielgruppe der Wandertouristen gibt es somit Hierbei entstehen verschiedene Bedürfnisse: weitere Differenzierungsmerkmale, die auf Während die Urlaubswanderer mit wech- verschiedenen Vorlieben und Leidenschaften selnder Unterkunft Hilfe bei der Buchung der der einzelnen Wanderer beruhen. Möchte nächsten Übernachtungsmöglichkeit oder ein Gastgeber Wandertouristen als Gäste einen Gepäcktransport dorthin zu schätzen gewinnen, sollte er sich auf die Bedürfnisse wissen, ist beim Urlaubswanderer mit fester einzelner wandertouristischer Zielgruppen Unterkunft darauf zu achten, diesem eine einstellen und die Produkte seines Betriebes täglich wechselnde Speisekarte und verschie- entsprechend gestalten. Je spezieller diese dene Wanderrouten anzubieten. Bei Familien Produkte auf die jeweilige Zielgruppe zuge- stehen die Bedürfnisse der kleinen Gäste im schnitten sind, desto größer sind die Wett- Vordergrund, auf die von Gastgeberseite her bewerbsvorteile. einzugehen ist. Das vielfältige Angebot an Tourismus- eine aktuelle Untersuchung des Deutschen destinationen macht es für jede einzel- Wanderverbandes, in der Tagesausgaben von ne Destination und deren Betriebe immer durchschnittlich 16 Euro bei den Tageswande- Weitere Unterscheidungskriterien können schwieriger, sich von anderen Destinationen rern und 57 Euro bei den Wanderurlaubern er- aber auch darin begründet sein, warum sich abzuheben und von den Touristen wahrge- mittelt wurden. Darüber hinaus bleibt zu be- die Wanderer auf einen Wanderurlaub bzw. nommen zu werden. Eine Möglichkeit, dies rücksichtigen, dass es Unterschiede zwischen -ausflug begeben. Eher sportlich motivierte zu erreichen, ist in einer differenzierteren Ziel- den einzelnen wandertouristischen Zielgrup- Wanderer sind nicht nur auf der Suche nach gruppenansprache zu sehen. Auf Grundlage pen gibt und die „Genießer“ beispielsweise anspruchsvollen Wegen, sondern betätigen von Marktforschungsdaten können einzelne mehr Geld ausgeben als die „Sportlichen“. Ein sich auch gerne anderweitig aktiv, beispiels- Zielgruppen passgenau angesprochen wer- Großteil dieser Ausgaben (zwischen 45 und weise beim Schwimmen, Klettern, Radfahren den. Je eindeutiger eine Zielgruppe gegenüber 70 %) wird dabei in Beherbergungs- und Gas- etc. Die Genießer unter den Wanderern sehen anderen abgegrenzt ist, desto passender kön- tronomiebetrieben generiert. ihre Wanderung dagegen eher unter dem 7 6 nen entsprechende Marketingmaßnahmen gestaltet werden. Wandertouristen können Besonderheiten der Wandertouristen nach erbrachter Leistung mit Wellnessange- als sehr interessante Zielgruppe beschrieben Im Vergleich zum allgemeinen Touristen weist werden, da es sich bei ihnen, entgegen ihrem der Wandertourist einige spezifische Beson- Image als Touristen, die nur wenig Geld aus- derheiten auf, die im Rahmen einer konkreten Doch wie sehen die einzelnen Zielgruppen geben, um meist gutsituierte, gesundheitsbe- Zielgruppenansprache von großer Bedeutung aus? Welche Interessen und Verhaltenswei- An den Wanderurlaub bzw. -ausflug werden wusste Touristen handelt, die über eine große sind. Beispielsweise sind die Naturverbunden- sen sind für sie charakteristisch? Grundle- von den diversen Zielgruppen folglich unter- Ausgabebereitschaft verfügen. Dies belegen heit und der Wunsch nach Naturerleben bei gend kann zum Beispiel zwischen Personen, schiedliche Erwartungen gestellt. Passen sich aktuelle Marktforschungszahlen, nach de- Wandertouristen sehr stark ausgeprägt. Der die in ihrem Urlaub wandern und Personen, die Gastgeber diesen Erwartungen an, haben nen Tageswanderer durchschnittlich etwa Genuss einer schönen Landschaft, in der es die lediglich eine Tageswanderung unterneh- sie große Chancen, mit ihren Wanderprodukten 21 Euro und Wanderurlauber 50 Euro pro Tag möglich ist, den Gedanken freien Lauf zu las- men, unterschieden werden. Urlaubswande- erfolgreich zu sein. Die folgende Übersicht gibt ausgeben . Auf vergleichbare Werte kommt sen und vom Alltag abzuschalten, spielt hier- rer können wiederum danach untergliedert einen Einblick in die jeweiligen Charakteristika werden, ob sie ihre Wanderungen von einer sowie Bedürfnisstrukturen der einzelnen wan- festen Unterkunft aus unternehmen oder ihre dertouristischen Zielgruppen. 6 6 8 Genuss- und Erholungsaspekt. Sie möchten Quelle: TRENDSCOPE (2009): Trendscope Marktstudie „Wandern in Deutschland 2009.“ Köln. Quelle: Deutscher Wanderverband (Hrsg.) (2010): Zukunftsmarkt Wandern – Erste Ergebnisse der Grundlagenunter suchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern. Kassel. 7 Hohe Ley bei Limbach, Westerwald boten oder einem außergewöhnlichen regionalen Menü verwöhnt werden. 9 Zielgruppen Wandertouristen lassen sich in drei Zielgruppen untergliedern: 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT Zielgruppen Wanderer &AMILIEN 3PORTLICHE Sie… n …besitzen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis n … sind zwischen 26 und 45 Jahren n Sie… n n …unternehmen ausschließlich Tageswanderungen innerhalb eines Gebietes 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT 4AGESWANDERER …wandern aus sportlichen und gesundn …weisen eine hohe Destinationstreue auf heitlichen Gründen n …legen sehr großen Wert auf regionale Speisen und Getränke n …suchen die Nähe zur Natur n …gehen neben dem Wandern auch gerne anderen Aktivitäten, wie Schwimmen, Radfahren 6IELWANDERER &AMILIEN und Wellness Aktivitäten nach abseits befahrener Straßen n 4AGESWANDERER …nehmen gerne Einkehrmöglichkeiten in Anspruch n …sind interessiert an Kultur sowie Land und Leuten &AMILIEN 'ENIEER 'ENIEER 'ENIEER Familien Charakteristika Familien Charakteristika Genießer • Familien mit Kindern • vorwiegend Paare (Kinder unter 14 Jahren) mittleren und höheren 3PORTLICHE 'ENIEER 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT • reisen fast ausschließ Alters sowie Kleingrup5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT lich mit dem Pkw an pen von Freunden / • unternehmen überwie Bekannten, hoher Rent gend kürzere Rundwan neranteil und Besser6IELWANDERER verdiener derungen 'ENIEER 6IELWANDERER 'ENIEER 6IELWANDERER 'ENIEER • erwarten eine durch• unternehmen meist gängige Beschilderung mehrere Urlaube pro mit Entfernungsan Jahr gaben • legen vorwiegend • suchen insbesondere Strecken kürzerer und 4AGESWANDERER 4AGESWANDERER 4AGESWANDERER Erholung in der Natur mittlerer Länge zurück • besuchen kulturelle • wünschen sich aus Sehenswürdigkeiten sichtsreiche und gut be3PORTLICHE schilderte Wanderwege &AMILIEN • übernachten zum 'ENIEER 3PORTLICHE 'ENIEER 3PORTLICHE &AMILIEN 'ENIEER &AMILIEN Großteil in Ferienwoh• interessieren sich sehr nungen und/oder für Natur, Kultur sowie Ferienhäusern Land und Leute • legen großen Wert auf Komfort und Genuss Wanderer, die kürzere Strecken erwandern, legen im Schnitt nicht mehr als 15 km zurück. …besitzen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis n …unternehmen ausschließlich Tageswanderungen n etwa ein Fünftel ist jünger als 26 Jahre Mittel- oder Hochgebirge &AMILIEN …sind in jeder Landschaftsform unterwegs, ob Flachland, 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT …unternehmen überwiegend Wanderurlaube in Mittel- 'ENIEER 'ENIEER 3PORTLICHE &AMILIEN n …haben einen'ENIEER großen Informationsbedarf 3PORTLICHE Sportliche Charakteristika Sportliche • vorwiegend Paare mittleren Alters sowie Kleingruppen von Freunden und Be kannten • legen Strecken mittlerer Länge zurück • unternehmen tenden ziell mehrere kürzere Urlaube im Jahr • sind sehr sportlich motiviert • wandern gerne auf anspruchsvollen Wegen 'ENIEER &AMILIEN n …haben die größte Wandererfahrung 3PORTLICHE n …reisen häufig mit der Bahn an n …legen längere Strecken zurück als Urlauber mit fester Unterkunft n 3PORTLICHE 3PORTLICHE 3PORTLICHE n ohne Übernachtung … sind zwischen 26 bis 45 Jahren (zwei Fünftel ) und …suchen sich ihre Unterkünfte meist vor Ort 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT Geniesser 3PORTLICHE 'ENIEER und Hochgebirgen 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT &AMILIEN &AMILIEN &AMILIEN Sie… zwischen 46 bis 65 Jahren (ein Viertel) alt, n der Planung ihrer Wanderungen …wünschen sich naturbelassene Wanderwege …sind tendenziell jüngere Personen, die mit Freunden und 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT n n &AMILIEN Bekannten oder dem Partner unterwegs sind bzw. zwischen 46 und 65 Jahren (jeweils über 30 % ) …schätzen eine gewisse Flexibilität bei Allgemeine Charakteristika 6IELWANDERERSie… 'ENIEER Wandergäste typisch: n Tageswanderer Allgemeine Charakteristika 'ENIEER einteilen. Folgende Charakteristika sind für alle …wollen sich vom Alltag erholen'ENIEER Urlaubswanderer mit wechselnder Unterkunft Allgemeine Charakteristika Die Wandergäste lassen sich in drei Zielgruppen n 4AGESWANDERER 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT Urlaubswanderer mit fester Unterkunft 'ENIEER 6IELWANDERER 6IELWANDERER Geniesser Charakteristika Genießer • besitzen ein ausge glichenes 4AGESWANDERER 4AGESWANDERER Geschlechter verhältnis • legen Tagesetappen auf Fernwanderwegen mit Länge zurück 'ENIEER &AMILIEN mittlerer &AMILIEN • wandern gerne auf aussichtsreichen und gut beschilderten Wegen • belohnen sich gerne mit einem guten Essen • haben eine mittlere Destinationstreue und kommen nur sporadisch wieder 'ENIEER Vielwanderer Charakteristika Vielwanderer • Männer sind stärker vertreten als Frauen (Verhältnis 3:2) • legen wenig Wert auf Komfort 3PORTLICHE 3PORTLICHE • legen Tagesetappen auf Fernwanderwegen zurück und sind mit einer durchschnittlichen Dauer von über 6 Std. unterwegs • sind sehr sportlich motiviert • wandern gerne auf gut markierten und anspruchs vollen Wegen • lieben Flexibilität bei der Urlaubsgestaltung • sind nicht sehr destinationstreu • suchen Abwechslung und Abenteuer 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITFESTER5NTERKUNFT &AMILIEN &AMILIEN 'ENIEER 3PORTLICHE 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT 'ENIEER 'ENIEER 'ENIEER Familien 6IELWANDERER 3PORTLICHE 3PORTLICHE Geniesser Charakteristika Familien Charakteristika Genießer • Familien mit Kindern • vorwiegend Paare und • unternehmen vorwie Kleingruppen von Freun4AGESWANDERER gend Rundwanderungen den und Bekannten 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT 5RLAUBSWANDERERMITWECHSELNDER5NTERKUNFT • wandern eher kürzere mittleren und höheren Strecken Alters • reisen fast ausschließ• unternehmen sowohl 'ENIEER &AMILIEN lich mit dem Pkw an Rundals auch Strecken- 6IELWANDERER 'ENIEER 6IELWANDERER 'ENIEER • suchen weniger wanderungen anspruchsvolle Wege • wandern häufig und mit einer durch legen Strecken kürzerer gängigen Beschilderung und mittlerer Länge • lieben die Flexibilität zurück 4AGESWANDERER 4AGESWANDERER und besuchen • suchen aussichtsreiche Sehenswürdigkeiten Wege mit vielen Rast• wünschen sich teil und Einkehrmöglich weise Angebote für keiten 3PORTLICHE 'ENIEER 3PORTLICHE &AMILIEN 'ENIEER &AMILIEN Kinder entlang der Wegstrecke Sportliche Charakteristika Sportliche • vorwiegend jüngere Paare und Kleingrup pen von Freunden und Bekannten jüngeren und mittleren Alters 3PORTLICHE • unternehmen vor allem Rundwanderungen • sind sehr individuell und gehen gerne querfeldein • wandern häufig und legen weite Strecken zurück • lieben insbesondere abwechslungsreiche schmale Pfade • sind sehr sportlich motiviert • möchten sich vom Alltag erholen und Stress abbauen Quelle: Trendscope (2009): Trendscope Marktstudie „Wandern in Deutschland 2009“. Köln. Wanderer, die Strecken mittlerer Länge erwandern, legen im Schnitt zwischen 15 und 20 km zurück. Wanderer, die weite Strecken erwandern, legen im Schnitt mehr als 20 km zurück. 10 11 Produkt Produktentwicklung „Wandern“ In Zeiten einer ausgeprägten touristischen Die Gestaltung dieser Produkte kann auf Angebotsvielfalt ist die Ansprache konkreter zwei Produktebenen stattfinden. Produkte Zielgruppen ein entscheidender Erfolgsfak- der ersten Ebene betreffen ausschließlich tor für touristische Betriebe in einer Touris- einen einzelnen Betrieb. Hierbei kann es musdestination. Daher wird es für Anbieter sich sowohl um die Gestaltung eines spe- touristischer Dienstleistungen immer wich- ziellen Produktes als auch um die Kombi- tiger, sich auf geeignete Zielgruppen auszu- nation mehrerer Einzelprodukte handeln. richten. Anhand der für diese Zielgruppen Touristische Produkte sind jedoch meist Be- charakteristischen Eigenschaften und Be- standteil einer Dienstleistungskette, an der dürfnisse sollten interessante touristische mehrere Betriebe beteiligt sind. Besteht ein Produkte entwickelt werden. Produkt beispielsweise aus zwei Übernachtungen mit Frühstück, einem externen Wanderführer und einer Weinprobe beim Winzer, so müssen die entsprechenden Betriebe zusammenarbeiten, um dieses touristische Gesamtprodukt anbieten zu können. Bei sol- Manderscheider Burgen, Eifelsteig chen Produkten der zweiten Ebene ist eine gute Abstimmung der beteiligten Betriebe untereinander zwingend erforderlich. Teufelsfelsen, Soonwaldsteig 12 wechselnder Unterkunft kreieren, so stel- Bereich auf der Vorstellungsebene. Über Erwartungen und Bedürfnisse von len der Gepäcktransport zur nächsten Un- sie werden Träume, wie z. B. ein abenteuer- Wandertouristen terkunft sowie ein Buchungsservice für die reicher Wanderurlaub, verkauft. Sie werden Unbedingt zu berücksichtigen sind bei der nächste Unterkunft produktspezifische Zu- als Erlebniswerte bezeichnet und beinhal- Entwicklung und Gestaltung eines erfolg- satzleistungen dar. Diese verschaffen dem ten unter anderem die für den Tourismus reichen Produktes Betrieb einen zielgruppenspezifischen Wett- bedeutsamen Image-Faktoren. die Erwartungen und Bedürfnisse der Wan- bewerbsvorteil gegenüber anderen Mit- dertouristen bzw. derjenigen wandertouri- bewerbern, welche diese Leistungen nicht Bei der Produktentwicklung ist somit darauf stischen Zielgruppe, die angesprochen wer- anbieten. Solche Zusatzleistungen können zu achten, dass ein neues Produkt in der Lage den soll. Doch welche Leistungen machen ein für den Kunden wahrnehmbar oder vorstell- ist, bei der entsprechenden Zielgruppe Inte- wandertouristisches Produkt erfolgreich? bar sein. Bei den wahrnehmbaren Zusatz- resse zu wecken und Emotionen auszulösen. leistungen geht es um Leistungen, die man Erfüllt das Produkt diese Bedingungen, muss Während die Kernleistungen, wie z. B. eine sehen (z. B. täglich frische Wäsche), hören (z. B. der Erlebniswert bei der späteren Kommu- Übernachtung mit Frühstück, bei den einzel- freundlicher Umgangston), fühlen (z. B. be- nikation im Rahmen einer entsprechenden nen Betrieben oftmals sehr ähnlich sind und sondere Ausstattung), schmecken (z. B. ver- Bild-Text-Welt umgesetzt werden. Vertrau- wenig Gestaltungsspielraum bieten, werden schiedene Gaumenfreuden) oder riechen (z. B. ensbildende Maßnahmen, wie etablierte zielgruppenspezifische Zusatzleistungen als besondere Düfte) kann. Vorstellbare Zusatz- Qualitätssiegel und positive Erfahrungsbe- Differenzierungskriterium immer bedeu- leistungen können demgegenüber nicht richte von Kunden, die ebenfalls in die Kom- tender. Möchte ein Betrieb beispielsweise mit den Sinnen wahrgenommen werden, munikation eingebunden werden sollten, spezielle Produkte für Urlaubswanderer mit sondern bewegen sich im seelisch-geistigen können dies unterstützen. wandertouristischen 13 Kommunikation Kommunikation und Vertrieb Die Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Wanderproduktes reicht alleine nicht aus, um damit erfolgreich zu sein. Vielmehr ist eine gut durchdachte Kommunikationsund Vertriebsstrategie von entscheidender Bedeutung. Als Grundvoraussetzung sollte Rheinbrohler Ley, Rheinsteig sich jeder Gastgeber Gedanken darüber machen, wofür sein Betrieb stehen und wie dieser dargestellt werden soll. Ist er sich dessen bewusst, gilt es, daraus eine Unternehmensidentität (Corporate Identity) zu entwickeln und diese ganzheitlich zu leben. Dazu gehört auch ein einheitliches Erscheinungsbild des Betriebes (Corporate Design), welches sich in der Gestaltung der Kommunikationsmittel (Logo, Geschäftspapier, Internetauftritt, Kleidung, bestenfalls auch Architektur) wiederfindet. Kommunikation und Vetrieb von Wanderprodukten Doch wie wird ein Wanderprodukt richtig kommuniziert und vertrieben? Zunächst ist es wichtig, dass es von der beabsichtigten Zielgruppe wahrgenommen wird. Aus diesem Grunde müssen die gewählten Kommunikationsmittel entsprechende Signale aussenden, welche die Aufmerksamkeit der Zielgruppe wecken und eine Reaktion, im Idealfall eine direkte Buchung, auslösen. Dazu gehört ebenso, dass Emotionen, die transportieren. Außerordentlich bedeutsam ben werden soll. Die Möglichkeiten sind viel- trieb erfolgt der Absatz der Produkte über dritte ist zudem die direkte Ansprache der ausge- fältig und reichen von Broschüren, der eigenen Unternehmen, wie z. B. Reiseveranstalter, Tou- wählten Zielgruppe. Ein individuell auf sie Internetseite über Öffentlichkeitsarbeit, Mes- rist-Informationen oder Hotelkooperationen. zugeschnittenes Bildmaterial vermittelt das sen bis hin zu Anzeigen und Online-Werbung. Trotz relativ hoher Kosten durch zu zahlende Gefühl, willkommen zu sein. Der Dialog mit Kunden via Facebook, Twitter Provisionen ist es leichter und erfolgsverspre- und Co. kann bei der Produktverbesserung und chender, neue Kunden zu gewinnen, indem Gute emotionale Bilder lenken die Aufmerk- Weiterempfehlung unterstützend sein. Dabei verschiedene Vertriebswege und bereits beste- samkeit des Betrachters zudem auf den muss gut überlegt werden, auf welchem Weg hende Kundenbeziehungen genutzt werden. dazugehörigen Text. Dieser sollte außerdem die entsprechende Zielgruppe am besten an- inhaltlich mit dem Bild korrespondieren und gesprochen werden kann. In jedem Falle ist Online-Vertrieb von besonderer halten, was das Bild verspricht. Vor allem bei es aber sinnvoll, alle Maßnahmen jährlich zu Bedeutung der zielgruppenspezifischen Ansprache müs- planen, vor dem Hintergrund eines ganzheit- Da potenzielle Kunden über das Internet sen entsprechende Zusatzangebote und Allein- lichen Marketingmixes aufeinander zu bud- schnell und unkompliziert an Informationen stellungsmerkmale deutlich im Text hervorge- getieren und abzustimmen, um die bestmög- gelangen und oftmals direkt online buchen hoben werden. Die Texte und Arrangements lichen Synergien zu schöpfen. können, hat sich insbesondere der Online- sind zudem übersichtlich zu strukturieren und hinsichtlich der Informationsmenge relativ Beim Vertrieb kann zwischen Eigen- und den Glied in der Vertriebskette entwickelt. Im kurz zu halten, wobei die Formulierungen aus- Fremdvertrieb unterschieden werden. Beim Bereich der Online-Buchung können Betriebe sagekräftig sein müssen. Prägnante und emo- Eigenvertrieb verkauft der Betrieb seine Pro- ihre Produkte z. B. über sog. „Internet Booking tionale Überschriften unterstützen dies. dukte selber, wobei er sich den Mitteln des Engines“ (IBE) auf der eigenen Internetseite Nun stellt sich die Frage, über welche Medien klassischen Direktmarketings wie z. B. eines oder über die Reservierungssysteme verschie- ein Wanderprodukt kommuniziert und vertrie- Kundenmailings bedienen kann. In diesem dener Vertriebspartner, zur Buchung anbieten. Zusammenhang kommt der Erfassung der Die Anzahl an Vertriebsplattformen, zu denen Kundendaten eine besondere Bedeutung auch das landesweite „deskline“ gehört, ist na- zu, da die Betriebe die Kunden zielgerichtet hezu unüberschaubar groß. Der Trend hin zum ansprechen und nachhaltig an sich binden Online-Vertrieb wird durch die interaktive Kom- können. Hierzu ist immer das Einverständnis munikation im Internet, dem Social Web, noch der Kunden notwendig. Obwohl die Margen verstärkt. Betriebe, die sich dem Online-Vertrieb beim Eigenvertrieb am höchsten sind, muss der verschließen, werden es zukünftig schwer ha- Betrieb bei der Neukundenakquise hohe Mar- ben, das eigene Produkt zu platzieren. mit dem Produkt geweckt werden sollen, beim Kunden ankommen. Dabei spielen Bilder eine entscheidende Rolle, denn einem Bild gelingt es in der Regel viel schneller, Aufmerksamkeit zu erregen und Emotionen sowie Reiselust zu wecken als langen Texten. Große professionelle Bilder können den Reiz der Landschaft und des Betriebes am besten 14 Vertrieb zu einem nicht mehr wegzudenken- ketingkosten in Kauf nehmen. Beim FremdverWegweiser in Rheinland-Pfalz-Qualität 15 Beispiel Beispiel aus der Praxis Best-Practice-Beispiel aus Südtirol reisen, können von einem Wanderbus abge- gesetappe erwartet die Vielwanderer zudem Für eine weitere Zeitersparnis sorgt eine Ver- holt und bei der Abreise wieder zum Bahnhof ein vielfältiges Vital-Frühstücksbuffet, damit knüpfung zum Routenplaner google maps. zurück gebracht werden. Doch nicht nur der sie die kommende Etappe gestärkt beginnen. Mit dessen Hilfe können sich die Touristen die Route zum Hotel berechnen und anzeigen Transfer zum Bahnhof, sondern auch vom und zum Wanderweg kann der Wanderbus über- Bei der Nutzung der eigenen Internetseite nehmen. Die Tagesetappen sind so konzipiert, als Kommunikations- und Vertriebsplattform dass sie die Bedürfnisse der Vielwanderer kann die Internetseite des Hotels Taubers Un- berücksichtigen. Dazu gehören auch längere terwirt**** ebenfalls als sehr gelungen ange- und anspruchsvollere Streckenabschnitte, die sehen werden. Neben einem ansprechenden auf sportliche Wanderer ausgerichtet sind Design und dem Einsatz großer emotionaler und ein Gefühl von Abenteuer vermitteln. Das Bilder wird den Wandertouristen bereits auf Das Aktiv- und Vitalhotel Taubers Unter- Gepäck der sportlichen Vielwanderer wird der Startseite signalisiert, dass sie willkom- wirt**** im südtiroler Feldthurns hat sich derweil mittels Gepäcktransfer vom Hotel zur men sind. Dies geschieht durch die Regi- ebenfalls in besonderer Weise auf Wandertou- nächsten Unterkunft gebracht. Für Informati- sterkarte „Wandern & Bike“ sowie ein ent- risten eingestellt. Es gehört zu den Hotelkoo- onen und Tourentipps stehen den Wanderern sprechendes Bildmaterial, welches auf die perationen der Europa Wanderhotels und der erfahrene Wanderführer zur Verfügung. Ein einzelnen Zielgruppen abgestimmt ist. Vitalpina Hotelgruppe Südtirol und hat sich umfangreiches Kartenmaterial sowie sämt- damit verpflichtet, ein dementsprechend pro- liche Bestandteile einer guten Wanderausrü- Weitere wichtige Informationen, wie Preis- fessionelles Wanderangebot zu schaffen. Da- stung sind ebenfalls im Hotel zu erhalten. listen, Zimmerausstattungen und spezielle lassen. Angebote erhalten potenzielle Gäste eben- bei hat sich das Hotel unter anderem auf Urlaubswanderer mit wechselnder Unterkunft Am Ende eines abenteuerreichen Tages kön- falls direkt über die Startseite. Zudem besteht und Vielwanderer eingestellt. In Kooperation nen sich die Vielwanderer mit einem kulina- auf der Startseite die Möglichkeit, Anfragen mit fünf weiteren Hotels bietet das Hotel eine rischen Gaumenschmaus und erlesenen Wei- zu stellen und Buchungen direkt online vor- Pauschale an, bei der die Ötztaler Alpen in nen belohnen, in der Wasser- und Saunawelt zunehmen. mehreren Tagesetappen erwandert werden entspannen oder sich bei einer Massage rege- können. Vielwanderer, die mit der Bahn an- nerieren. Vor dem Aufbruch zur nächsten Ta- Das Hotel Taubers Unterwirt**** nutzt zudem die Möglichkeiten im Bereich Social Media und verfügt über eine eigene Facebook-Fanseite sowie einen eigenen Unterwirt-Blog. Beides ist per Klick von der eigenen Internetseite zu erreichen. Dadurch besteht die Möglichkeit, sich mit Bestandskunden und potenziellen Gästen auszutauschen sowie neue Gäste zu akquirieren. Über einen Link zum Bewertungsportal Holiday-Check haben potenzielle Gäste zudem die Möglichkeit, sich Bewertungen von ehemaligen Gästen des Hotels anzusehen.Das Hotel Taubers Unterwirt**** kooperiert darüber hinaus mit anderen Betrieben und hat sich beispielsweise den Europa-Wanderhotels oder den Vitalpina Hotels Südtirol angeschlossen. Diese Kooperationen werden ebenfalls auf der Internetseite kommuniziert. Durch eine Verlinkung Zitat Herrn Tauber, Hotel Taubers Unterwirt**** „Die ausgearbeiteten Wandertouren – Luxuswandern von Hotel zu Hotel – ob auf den Spuren von Ötzi oder von den Sarntaler Alpen zu den Dolomiten, sind für uns ein Wanderpremium-Produkt! Der Wandergast sucht neben dem klassischen Wanderurlaub mit geführten Touren oder speziellen Wanderangebotswochen immer öfters auch besondere persönliche Grenzgänge. Mit diesen Pauschalwochen bieten wir dem anspruchsvollen Wandergast eine besondere Alternative zu den bekannten Weitwanderwegen oder Alpenüberquerungen und punkten besonders durch unsere Qualität, den hohen Hotelkomfort und den ganzheitlichen Service.“ gelangen die Wandertouristen direkt auf deren Internetseiten. 16 www. unterwirt.com 17 Online Online-Leitfaden Mitglieder der Steuerungsgruppe zur Erstellung des Umsetzungsleitfadens Einen Betrieb des Gastgewerbes konsequent themen- und zielgruppenorientiert Dr. Britta Stolberg-Schloemer Dehoga Rheinland-Pfalz Aktion „Fit für die Zukunft“ und damit noch besser an den Bedürfnissen der Gäste auszurichten, ist ein wichtiger Schritt um in Zukunft am Markt bestehen Charlotte Josefus Wikinger Reisen GmbH zu können. Die vorliegende Broschüre gibt dazu nur einen ersten Überblick. Im Internet haben wir ergänzend dazu ein ausführliches Online-Modul für Sie ausgearbeitet. Jürgen Grünwald Hotel Zur Post, Waldbreitbach Checklisten geben einen direkten Überblick Stephan Kohler Eifel Tourismus GmbH Hier haben Sie die Möglichkeit, sich zu den Themen mit ihren jeweiligen Zielgruppen zu Eine Expertengruppe aus den verschie- informieren und erhalten auch konkrete Vor- densten touristischen Bereichen hat die schläge, wie Sie Ihren Betrieb themen- und Tipps zielgruppengerecht positionieren können. Texte und detaillierte Checklisten helfen zusammengestellt. Jörn Winkhaus Hunsrück Touristik GmbH Übersichtliche Uli Lenz Verbandsgemeindeverwaltung Loreley Ihnen bei der Umsetzung. Beispiele aus der Praxis machen es greifbar. Peter Grobbel Landhaus Wittgenstein, Bad Berleburg In der Online-Anwendung wählen Sie zu- Dieter Klein Kleins Wanderreisen GmbH nächst Ihre Betriebsart wie z.B. Hotel oder Ferienwohnung sowie Ihre Region aus. Alle Dr. Achim Schloemer Tourismus- und Heilbäderverband Rheinland-Pfalz e.V. Inhalte werden Ihnen dann in darauf abgestimmter Form präsentiert. Sie werden an Anja Wendling Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH die Schwerpunktthemen der Tourismusstrategie 2015 herangeführt und können sich anschließend bis auf die Zielgruppen- Dirk Weidemann Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ebene genau informieren, wie Sie am besten Angebote für die jeweiligen Gäste erstellen und vertreiben. Karin Hünerfauth-Brixius Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH Es stehen Ihnen ausführliche Checklisten Nathalie Hartenstein Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH Startseite des Online-Leitfadens zur Verfügung, die Sie ausdrucken oder di- Frank Mies Shapefruit AG rekt online bearbeiten können. Ebenso steht Ihnen die Möglichkeit offen die Ergebnisse Dr. Dennis Hürten trendscope GbR abzuspeichern um sich diese später noch einmal aufzurufen. Hambacher Schloss, Pfalz Starten Sie noch heute: www.extranet.rlp-info.de/leitfaden Impressum Herausgeber: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Löhrstr. 103-105, 56068 Koblenz, Tel. 0261-915 20-0, Fax: 0261-915 20-40 • [email protected] Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ist die erste Tourismusorganisation in Deutschland, die mit dem Zertifikat “ServiceQualität Deutschland Stufe II” ausgezeichnet wurde. Gestaltung: Bereich Grundlagen: Kommunikation 18 Marcel Görtz trendscope GbR shapefruit AG, Telegrafenstr. 13, 53474 Bad Neuenahr, Tel. 02641-80050 · www.shapefruit.de Texte: trendscope, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, shapefruit AG Fotos: Dominik Ketz / Archiv Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH · Shutterstock Bildarchiv Stand: Oktober 2010 19 Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH Löhrstraße 103-105 56068 Koblenz Tel.: 0261 / 915 20 - 0 Fax: 0261 / 915 20 - 40 [email protected] www.wanderwunder.info www.extranet.rlp-info.de