Festschrift - BBS Thuine

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Festschrift - BBS Thuine
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Unser Ordensvater, der heilige Franzis
kus, sagt: „ Der Weg zu Gott kann nie
mals am Menschen vorbeiführen.
Das bedeutet für uns in der Arbeit mit
Schülerinnen und Schülern, dass der
Mensch im Vordergrund steht. Aufgabe
der Schule ist es, das harmonische Mit
einander zu fördern, die jungen Men
schen mit ihren Stärken und Schwächen stark und selbstbe
wusst zu machen und sie darauf einzustellen,
,
das
Unsere Gründerin, Mutter Anselma sagte: "Man kann nicht
leicht zu viel, aber sehr leicht zu wenig wissen..."
Mir scheint folgende Geschichte – nach Axel Kühner für uns
als Schule dazu zu passen.
Wenn das Leben ein Orchester ist, spielen viele verschiedene
Instrumente zu einer guten Musik zusammen. Die kleine Flöte
bringt ihre hellen Töne hervor. Der große Bass ertönt stark und
tief. Die Harfe singt, die Trompeten und Posaunen erschallen
dazu. Die Klarinetten und Oboen mischen sich ein. Die Trom
meln wirbeln dazu. Die Triangel klingt mit ihren zarten Tönen
und die Pauke ist wuchtig und laut. Instrumente werden gebla
sen, gezupft und geschlagen, und alles klingt und passt zu
sammen.
Viele Gaben und Kräfte, Stimmen und Wirkungen kommen in
einem Leben zusammen, wie in einem Orchester. Die Kleins
ten sind wichtig und die Größten sind nicht das Ganze.
Unter allen Instrumenten gibt es im Orchester ein besonderes:
die erste Geige. Sie gibt den Ton an, sie führt und trägt die Me
lodie.
Wer spielt im Leben die erste Geige?
In manchem Menschenleben spielt Jesus sozusagen die erste
Geige. Er hat einen besonderen Platz. Er gibt den Ton an,
nach ihm sollen sich alle anderen Kräfte richten. Doch am Diri
gentenpult steht der Mensch.
gibt die Einsätze, die Tempi
und die Pausen.
Aber Jesus möchte in meinem Leben nicht die erste Geige
spielen. Nein, Jesus möchte mit seiner Übersicht und Kraft der
Dirigent meines Lebens sein. So wird die Musik des Lebens
lebendig und gut. Und ich selbst bin dabei erlöst von dem
Druck, alles leiten und führen und richtig machen zu müssen.
Wenn Jesus der Dirigent ist, muss ich auch nicht immer die
erste Geige spielen, selbst als kleine Pikkoloflöte bin ich noch
wichtig und ganz dabei.
So ist es im Leben notwendig, aufrecht den rechten Weg zu
gehen und daran zu denken, dass jeder als Mensch mit seinen
Fähigkeiten und Talenten seinen Platz im Orchester des Le
bens hat, der durch niemanden ersetzt werden kann.
Es ist nicht wichtig was andere denken, sondern das Wissen
darum, dass jeder Mensch einmalig und wertvoll ist. Dann führt
der Weg zu Gott wie der heilige Franziskus sagt – nicht am
Menschen vorbei.
Im Namen unserer Schulgemeinschaft grüße ich Sie herzlich.
Thuine, im Oktober 2012
Ursprung unserer heutigen BBS
Thuine ist die Haushaltungsschule
mit Pensionat. Sie wurde im Jahr
1862 in Thuine eröffnet. Die Initiative
zur Errichtung dieser Schule ging
von Schwester M. Anselma Bopp
aus.
In einem Originalschreiben vom 06.
Mai 1862 – unterzeichnet vom „Vorstand des St.
Georgsstiftes“ wird dokumentiert, dass Schwester M Anselma
eine „Haushaltungsschule mit Pensionat“ gründete, um „
“. Ihr Anliegen war es,
„
Die Mädchen erwarben in einem einjährigen Lehrgang Kennt
nisse und Fertigkeiten, wie sie für die Führung eines Haushal
tes erforderlich sind.
Neben der hauswirtschaftlichen Ausbildung war es Ziel der
Schule
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Am 08. August 1901 erhielt die Schule die staatliche Aner
kennung und richtete in den nächsten Jahren verschiedene
neue Schulformen ein. Sie ist damit – nach der
Haushaltungsschule in Freckenhorst/Westfalen aus dem
Jahre 1820 – die älteste Bildungseinrichtung dieser Art in
Deutschland.
Leben in wachsenden Ringen. Festschrift „Agnesbrief“ zum Jubiläumsjahr 1992, S. 8
1904 besuchten bereits 65 Schülerinnen die Haushaltungs
schule. Dies machte einen Neubau erforderlich.
1904/05:
Bau
des sogenann
ten „Pensionats
St. Agnes“. Bis
1974 trug die
Schule den Na
men „St. Agnes"
–
Landfrauen
schule
bzw.
Fachschule
–
Ländliche Hauswirtschaft.
1908 gewährte die Königliche Regierung den Unterricht zu
erweitern und auch eine Fremdsprache (Englisch) zu ertei
len.
1952: Neubau des Schulgebäudes „St. Agnes vor den Mau
ern“
1964/65: Einrich
tung der Schul
form – Hauswirt
schaftsschule
Klasse l
1967/68: Einrich
tung der Klasse II
der zweijährigen
Berufsfachschule
– Hauswirtschaft
1979/80: Einrichtung der einjährigen Berufsfachschule
Hauswirtschaft für Realschulabsolventinnen / absolventen
1989/90: Einrichtung der einjährigen Berufsfachschule So
zialpflege für Realschulabsolventinnen / absolventen
1992: Jubiläumsfeier zum 130jährigen Bestehen der „Haus
haltungsschule"
1992/93: Einrichtung der zweijährigen Berufsfachschule –
Kinderpflege
1997/98: Einrichtung der zweijährigen Berufsfachschule So
zialassistentin/ assistent, Schwerpunkt Familienpflege
1989/90: Einrichtung der einjährigen Berufsfachschule
Hauwirtschaft ohne Eingangsvoraussetzungen
2000: Einrichtung der Fachoberschule Sozialwesen
se 11 und 12
Klas
2004/05: Einrichtung der Berufsfachschule Altenpflegehilfe
2006/07: Einrichtung der Berufsfachschule Sozialpflege und
der Berufsfachschule Sozialpädagogik
2007/2008: Neu
bau und Einwei
hung des neuen
Schulgebäudes
2008/09: Einrich
tung der zweijähri
gen
Berufsfach
schule Pflegeas
sistenz
2008/09: Einrich
tung der Berufseinstiegsschule Hauswirtschaft und Pflege
2009/10: Einrichtung der Fachoberschule Gesundheit und
Soziales, Schwerpunkt Gesundheit und Pflege
2010/11: Einrichtung der dreijährigen Fachschule Heilerzie
hungspflege
2012: Jubiläumsfeier zum
150 jährigen Bestehen der
BBS Thuine; z.Zt. besuchen
ca. 250 Schülerinnen und
Schüler die Schule
Franz von Assisi hat dieses behauptet. Ein Blick in die Ge
schichte der Menschen macht deutlich, dass er damit eine
Weisheit ausspricht, die sich immer wieder bewährt hat. Wis
sen ist zu wenig, Weisheit gibt den Durchblick.
Angst und Furcht ist zu viel da. Liebe gründet das Leben auf
Hoffnung und Zuversicht.
Albert Einstein ergänzt: „ Ich kann mir keinen echten Wissen
schaftler vorstellen, der nicht einen tiefen Glauben hätteL
Wissenschaft ohne Religion ist lahm; Religion ohne Wissen
schaft ist blind.“
Und schon Aristoteles wusste: „Wer lernen will, muss glauben“.
Glauben ist also nicht religiöse Zutat zum Eigentlichen, nicht
Garnierung für die, die es so mögen. Glauben ist wesentlich
zur Findung der Wahrheit.
So möchten wir in der Schulseelsorge den jungen Menschen
helfen, nicht als wissenschaftliche Nachschlagwerke in der
Welt rumzulaufen. Sie wol
len und sollen was vom
Leben haben und die alte
Weisheit erfahren: Wer
teilt wird reich, wer richtig
lebt, fördert das Leben.
Was wir nun in der Schul
seelsorge machen?
An unserer Schule ist es
uns wichtig, dass in regel
mäßigen Abstanden eine
Eucharistiefeier ist. Dieser Gottesdienst wird von einer Klasse
vorbereitet. So kommen die Schülerinnen und Schüler tiefer in
das jeweilige Thema hinein. Aber es ist auch für die Schulge
meinschaft von Bedeutung, dass sie in dieser Feier Kraft aus
der Gegenwart Gottes bekommt zur Gestaltung einer Gemein
schaft, in der neben dem Lernen eben auch ein gutes mensch
liches Miteinander erfahrbar wird.
Die Feste im Kirchenjahr bekommen in besonders gestalteten
Wortgottesdiensten eine jeweils aktuelle Sinndeutung.
Besondere Wirkung haben die Klassenmessen. Jede Klasse
für sich feiert in einer sehr persönlich gestalteten und sehr
schlichten Weise die Eucharistie und ist so enger mit dem Ge
heimnis verbunden.
Darüber hinaus bekommt jede Klasse einen Besinnungstag,
wo unter einem jeweils anderen Thema der Sinn des Lebens
und des Glaubens bedacht wird. Vor allem die Gemeinschaft
der jeweiligen Klasse hat hier ihren Raum, sich auf sich selbst
zu besinnen und mögliches Neuorientieren zu erproben.
„Grundbedingung für ein erfolgreiches Erziehen und Unterrich
ten ist die Freude“ behauptet Mutter Anselma, die Gründerin
der Ordensgemeinschaft. Miteinander zusammen sein ohne
den Lerndruck und in spielerischer Weise ist sehr wichtig für
das spätere Leben der jungen Menschen.
Da wir die Seelsorge ganzheitlich als Lern und Lebensort se
hen, versuchen wir auch im Miteinander des Kollegiums immer
wieder uns aus dem Glauben her zu orientieren.
Mutter Anselma, selbst Lehrerin, empfiehlt:
„Man kann nicht leicht zu viel, aber sehr leicht zu wenig wissen,
und der liebe Gott gab uns die Geisteskräfte, damit wir sie im
rechten Sinne nutzen“ betont sie und wieder höre ich Franzis
kus: „Und der Herr schenkte mir die Gnade, die Regel aufzu
schreibenL“
Und dann mahnte sie aus ihrer Erfahrung mit den Kindern her
aus:
„Die Schwester, die mit Kindern umzugehen hat, muss sich in
der Gewalt haben. Sie muss das, was sie bedrückt oder beun
ruhigt, zurückdrängen können. Die Kinder dürfen nicht davon
erfahren und noch weniger darunter leiden. Kinder müssen froh
sein und das können sie nicht, wenn wir sie zwingen, ihre
Stimmung von der unsrigen abhängig zu machen.“
Sie selbst handelte so. Das geht aus der Bemerkung einer
Mitschwester damals hervor:
„Wenn sie etwas von uns verlangte, sprach sie so überzeugt,
dass es beinahe unmöglich gewesen wäre, daran vorbei zu
horchen. Ganz wie von selbst sprang ihre Ansicht von einer
Sache auf uns über und blieb nicht selten lebenslang haften“
Schulseelsorge ist nicht Religionsunterricht für die Schüler,
sondern immer wieder der neue Versuch, aus dem Glauben an
Jesus Christus in der Spiritualität des Franziskus und der Mut
ter Anselma dem Leben, Lehren und Lernen der Schulgemein
schaft ansteckende Lebensfreude und hoffnungsstarke Sinn
findung zu ermöglichen.
(Pater Heinz Günther Hilgefort)
!
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Der Respekt vor der eigenen Person, vor anderen und ihrer
Arbeit ist Basis des unterrichtlichen Geschehens und des all
täglichen Miteinanders. Dazu gehören wertschätzende Um
gangsformen ebenso wie Verständnis und Respekt füreinan
der, die Grundlage des Unterrichtsgeschehens sein sollen.
Wichtig sind uns die fundierte fachliche Ausbildung und die
Vertiefung der allgemeinen Bildung. Dies kann gerade in unse
rer kleinen Schulgemeinschaft gelebt werden. (230 Schüler, 25
Lehrer) [Schülerfoto]
Das Motto unseres Leitbildes lautet: „Dem Leben Perspektiven
geben“
Mit folgenden Aktionen wollen wir außerhalb des regulären
Unterrichts unseren Schülern Perspektiven geben:
Methodentage, in denen Handlungskompetenzen für ein
selbstständiges Arbeiten und Studieren vermittelt wer
den
jährliche Projektwoche zu unterschiedlichen Themen mit
anschließendem Tag der offenen Tür
Förderung der individuellen Fähigkeiten der Schüler,
z.B. Singstunde, Spielen eines Instruments, Projektchor.
Drogenprävention mit der „Aktion Rauchfreie Schule“
Lesepatenprojekt mit der Grundschule Thuine
Mitgestaltung des Sommerfestes des Kindergartens St.
Georg Thuine
„Babywatching“ (Baby Beobachtung zur Förderung von
Feinfühligkeit und Empathie)
Gestaltung einer Winterlandschaft mit Bewohners des
Altenheims St. Franziskus Freren
Kreative Gestaltung des Sonnengesangs in Kooperation
mit der Kunstschule „Spuk“ in Freren
Besichtigung Hof Vaal (Schapen) Ökologischer Gar
tenbaubetrieb der Werkstatt für behinderte Menschen,
Christophoruswerk Lingen
Zusammenarbeit mit dem Gefängnisseelsorger und Be
such der JVA Lingen, Abt. Groß Hesepe
Spenden sammeln für verschiedene Hilfsprojekte (z.B.
Haiti, Japan, Lingener Tafel)
Hospitation in der Pestalozzi Schule Lingen (Förder
schule)
Teilnahme am europäische Protest Tag zur Gleichstel
lung von Menschen mit Behinderungen (5. Mai Aktions
tag)
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„Wollen wir nicht als Kollegium anlässlich unseres Schuljubilä
ums gemeinsam nach Assisi fahren? Pater Heinz Günther
Hilgefort würde mit uns nach
Spuren des Heiligen Franz su
chen.“ Dieser Vorschlag von un
serer Schulleitung Sr. Margitta
stieß zunächst auf viele Frage
zeichen unter uns Lehrern: Wol
len wir eine Woche unserer
Herbstferien dafür „opfern“ – je
der weiß, wie „heilig“ einem Leh
rer die Ferien mit seiner Familie sind? Möchten wir wirklich ei
ne Woche mit unserem Kollegium verbringen? Wird die Fahrt
aus: Testament des Hl. Franziskus, zit. nach: Hardick/ Grau (Hg.), Die Schriften des
heiligen Franziskus von Assisi, Werl 1984, 142
viel zu fromm mit vielen Gottesdiensten? Was ist mit denen,
die nicht mitkönnen? Bedenken gab es so manche.
Umso gespannter machten wir, eine
Gruppe von 8 Kolleginnen, uns am
Freitag, 14.10.11 um 7.30 Uhr ab
Thuine auf den Weg zum Flughafen
Amsterdam
verabschiedet von zu
rückbleibenden Kolleginnen und vor
bereitet durch mehrere Treffen mit
Pater Heinz Günther, der das ganze
Kollegium in Leben und Wirken des Heiligen Franz einführte.
Sr. Margitta, Sr. Theresa Mechtild, Sr. Ermentrud und Pater
Heinz Günther waren mit Autos schon vorausgefahren.
Schon der Flug mit dem herrlichen Blick
über die schneebedeckten Alpen hat uns
Alltag und Schulstress enthoben. Vom
Bahnhof von Foligno ging es in das abend
lich erleuchtete Assisi. Schon dieser An
blick zeigt uns, dass dieses kleine um
brische Städtchen eine ganz besondere
Atmosphäre hat.
Sechs Tage lagen vor uns mit einer klaren
Struktur: Einmal am Tag würden wir uns zum Gottesdienst an
einer der wichtigen franziskanischen Stätten treffen, um einzu
tauchen in das Leben jenes Heiligen, von dessen Wirken unse
re tägliche Arbeit in der Schule berei
chert sein soll. Den Auftakt machte der
Gottesdienst in der Krypta der prächti
gen, Franziskus geweihten Kirche (
die so gar nicht zum be
scheidenen Leben von Franziskus passt
und dennoch die Begeisterung der Men
schen für ihn in Stein meißelte. Hier am
Grab des Franziskus hat uns Pater
Heinz Günther eingeladen, sich – aus
gehend von der Frage, warum die Ge
stalt des Franziskus noch so viele Jahre nach seinem Tod im
mer wieder Menschen in den Bann nimmt – auf die Spuren von
Franziskus zu machen. Die nach dem Erdbeben renovierten
Fresken des Lebens von Franziskus erzählten uns anschlie
ßend, unterstützt durch fachkundige Erklärungen von Pater
Heinz Günther, wie Menschen des 13./14.
Jhs. „ihren“ Franziskus sahen – Fresken,
die die wichtigsten Stationen seines Le
bens festhalten. Auf diese Spuren sind wir
später bei unseren Rundgängen durch
Assisi immer wieder gestoßen: Sein El
ternhaus, der Taufbrunnen von ( !
, die Basilika (
)
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mit der #
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und natürlich
auch (
*
, jene Kapelle, die
Franziskus nach seinem Traum wieder
aufbaute, und deren bekanntes Kreuz heute in der Basilika
(
+
mit dem nebenanliegenden Klarissenkloster ver
ehrt wird. Natürlich kam auch die Kultur nicht zu kurz: So konn
ten wir in #
modernes Leben ebenso wie Spuren der
etruskischen Kultur entdecken.
Drei Orte aber waren es, die fernab vom touristischen Trubel in
Assisi, uns besonders in den Bann gezogen haben, weil an
ihnen besonders gut Franziskus erspürt werden konnte.
Zum einen die einige Kilometer außerhalb von Assisi am Berg
(
liegende Einsiedelei ,
+
, in die Fran
ziskus sich häufig zurückzog.
Aber auch die Stille von im Rieti
Tal, wo Franziskus die erste Krippenfeier in
der vom Papst genehmigten Weise feierte,
beeindruckte. Mitten im Jahr der weihnacht
lichen Botschaft der Menschwerdung Got
tes nachzuspüren, das kleine Kind in der
Krippe liegen zu sehen, und anschließend
gewärmt von der Sonne dem Grillenzirpen
zuzuhören und von oben über die sanften,
herbstlichen Hügel Umbriens mit seinen Kartoffelfeuern herab
zusehenL
dass Franziskus im Sonnengesang Schwester
Sonne, Bruder Feuer und die Schöpfung preist, war hier unmit
telbar verständlich.
Ganz anders die Atmosphäre in der Einsiedelei
'
, wo
Franziskus als Höhepunkt seines asketischen und mystischen
Weges die Wundmale Christi empfing: Je höher wir auf den
Berg hinauffuhren, umso dichter wurde der Nebel – die „Dun
kelheiten“ des Lebens hätten nicht anschaulicher werden kön
nen.
Am Ende der Reise stand für alle Be
teiligten fest: Die Fahrt war eine wun
derbare Chance durch die gelungene
Mischung aus spirituellen Erfahrun
gen, kirchen und kunstgeschichtlichen
Informationen, aber auch durch man
ches Gespräch, das bei einem Glas
Wein oder italienischen Köstlichkeiten über den 15Minuten
Takt der Pause hinweg unter Kollegen und Schulleitung mög
lich war.
Danke an Pater Heinz Günther und Sr. Margitta für die Organi
sation!
(Marion Fromme)
%
%
&
Ernährung und Hauswirtschaft haben gerade in unserer mo
dernen Welt ihren Platz. Um einem steigenden Bedürfnis nach
umfassender und ganzheitlicher Versorgung und Betreuung
gerecht zu werden, brauchen wir auch zukünftig fachlich wie
menschlich hoch qualifiziertes Personal.
Die Berufsfachschule Ernährung und Hauswirtschaft vermittelt
grundlegende hauswirtschaftliche und hauswirtschaftsnahe
Kenntnisse, die sowohl in beruflichen Zusammenhängen als
auch für den späteren eigenen Haushalt von Bedeutung sind.
Daneben ermöglicht sie die Erweiterung des schulischen Ab
schlusses, den Sekundarabschluss I Realschulabschluss und
damit den Besuch weiterführender Bildungsgänge.
' (
%
#
Gesundheit, Pflege und Erziehung
sind zentrale gesellschaftliche The
men dies nicht zuletzt vor dem Hin
tergrund des demografischen Wan
dels und veränderter Familienstruk
turen. Im Mittelpunkt dieser Bildungsgänge steht daher der
Mensch als individuelles Geschöpf, dem in allen Lebenspha
sen und Lebenslagen eine ganzheitliche Erziehung, Pflege
oder Betreuung zuteil werden soll. Im Unterricht des Lernberei
ches Gesundheit und Pflege lernen die Schüler/innen Maß
nahmen und Techniken der Grundpflege des alten, kranken
oder behinderten Menschen kennen. Als Pflegeassistent/in
können die Schüler/innen dieses Bildungsganges in entspre
chenden Einrichtungen arbeiten. Sozialpädagogisch Handeln
heißt, sich dem Kind, dem Menschen zuzuwenden, seine Be
dürfnisse wahrzunehmen und ihn durch die Vermittlung von
Werten zu einem verantwortungsbewussten Menschen zu er
ziehen. Beide Bildungsgänge ermöglichen die Erweiterung des
schulischen Abschlusses, den Sekundarabschluss I – Real
schulabschluss und damit den Besuch weiterführender Bil
dungsgänge.
"
#
(
%
#
Beide Schwerpunkte vermitteln fachspezifische Grundlagen für
ein anschließendes Studium an Fachhochschulen. Daneben
findet eine Kompetenzerweiterung in den fachbezogenen und
allgemeinbildenden Unterrichtsfächern statt. Die breite Kennt
nis unterschiedlicher Lernformen auch im Team und im Pro
jekt bildet eine solide Basis für das zukünftige wissenschaftli
che Arbeiten. Gleichzeitig werden die Grundlagen für eine
Ausbildung in den spezifischen Ausbildungsberufen vermittelt.
&
Schüler/innen mit Realschulabschluss und einer zweijährige
Berufsausbildung oder dem Besuch einer einschlägigen Be
rufsfachschule können durch den Besuch der dreijährigen
Fachschule den Berufsabschluss „Staatlich anerkannte/r Hei
lerziehungspfleger/in“ und die Fachhochschulreife erwerben.3
Heilerziehungspfleger/innen sind sozialpädagogisch und pfle
gerisch ausgebildete Fachkräfte, die Kinder, Jugendliche, Er
wachsene und Senioren mit körperlichen, psychischen und
geistigen Behinderungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe
begleiten, betreuen, pflegen, unterstützen und fördern. Im
Rahmen des schulischen Unterrichtes lernen sie – begleitet
durch 1200 Zeitstunden praktische Ausbildung in Einrichtungen
der Behindertenhilfe Behinderungen, ihre Ursachen und Aus
wirkungen richtig einzuschätzen, vorhandene Fähigkeiten und
Kräfte des Menschen zu erkennen und zu aktivieren und not
wendige unterstützende Hilfe zu geben.
Homepage der BBS Thuine
Dabei wird sich das Tätigkeitsfeld des/der Heilerziehungspfle
ger/innen in den nächste Jahren weiter wandeln. Die klassi
schen Aufgaben „heilen, erziehen und pflegen“ in Institutionen
der Behindertenhilfe gehen zurück. Heute werden Heilerzie
hungspfleger dazu ausgebildet, „Assistenten“ in der Lebens
welt von Menschen mit Behinderung zu sein, z.B. als Assistenz
im Bereich Wohnen zur Unterstützung des beeinträchtigten
Menschen in der eigenen Wohnung oder im Bereich Bildung
als Schulbegleiter in einer Regelschule.
Unser „jüngstes“ Bildungsangebot, das wir erst seit 2010 an
bieten, zieht auch Schüler aus der weiteren Umgebung ins
emsländische Thuine und wird für unsere BBS Thuine eine
wichtige Schulform für die nächsten Jahre sein.
%
)
Schüler/innen ohne Hauptschulabschluss können durch den
Besuch der *
+* , den Hauptschulab
schluss erreichen.
Fachrichtung:
Hauswirtschaft und Pflege
Alle Schulformen und Bildungsgänge basieren auf der Verordnung über berufsbildende
Schulen (BbS VO) u. den Ergänzenden Bestimmungen zur Verordnung (EB BbS VO)
zuletzt geändert im Juni 2009).
Schüler/innen mit Hauptschulabschluss können durch den Be
such einer %
*
+*" , den
Sekundarabschluss I (Realschulabschluss) erreichen
Fachrichtungen:
%
&
.. ( .
/
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.
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(Berufsausbildung)
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(Berufsaus
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die Fachhochschulreife erreichen.
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Schüler/innen mit Realschulabschluss und einer zweij. Berufs
ausbildung oder dem Besuch einer einschlägigen BFS können
durch den Besuch der dreijährigen "
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0 &
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und die Fachhochschulreife erwerben.
Fachrichtung:
&
(
)
* +
2
Beinering, Ulrich
Deeters, Alex
Degen Wielage, Elisabeth
Denning, Constanze
Döpke, Elisabeth
Duisen, Sr. M. Antonia
Fromme, Marion
Heese, Ingrid
Heile, Elisabeth
Helle Deters, Christine
Hemken, Astrid
Hempen, Jutta
Higginson, Kendra
Korth, Inge
Kramer, Petra
Kramer, Ursula
Kuper, Laurenz
Laake, Robert
Langer, Simone
Matschulat, Ingo
Neehoff, Daniela (z.Zt. Elternzeit)
Nieske, Anne
Sasse, Angelina
Schnieders, Sr. M. Margitta
Schulte Weß, Karl
Seifert, Merle
Többen, Sr. M. Theresa Mechthild
2
Pater Heinz Günther Hilgefort
#
2
Egbers, Brigitte
Wiersbin, Sr. M. Philippa
2
Damjacob, Sr. M. Aegidia
Kollmer Heitkamp, Sr. M. Ermentrud
3
2
Ahaus, Marita
Popp, Natalie
Jäckering, Maria
Kemper, Ursula
Meier, Tatjana
Ostendorf, Christel (zeitweise ehrenamtlich)
%
,
,
)
* +
Schülerzahlen BBS Thuine 1992 - 2012/2013
300
FS Heilerziehungspflege
Berufseinstiegsklasse
250
BFS Pflegeassistenz Klasse 1 + 2
BFS Altenpflegehilfe
200
FOS - Gesundheit u. Soziales Kla 11 + 12
BFS- Familienpflege (Persönliche Assistenz) Kla 1 + 2
BFS Sozialpädagogik Klasse 1+2
150
BFS -Kinderpflege - Klasse 1+2
BFSR - Sozialpflege
100
BFS - Sozialpflege Kla 1 +2
Ernährung u. Hausw. Kla 2
50
Einj. BFS - Hauswirtschaft u. Pflege F. RS
Einj. BFS - Hauswirtschaft u. Pflege
Einj. BFS - Hauswirtschaft
0
%
In der Form des griechischen Buchstabens "Tau" hat Franz
von Assisi "sein" Kreuz gestaltet ein Zeichen des Glaubens,
aber auch des Segens für uns Menschen als Teil der göttlichen
Schöpfung.
Die
und Bewegung aus.
strahlt Offenheit, Dynamik
Farblich knüpft das Logo an den Sonnengesang des Hl. Fran
ziskus an:
steht für Bruder Sonne;
für Schwester Wasser/Quelle und
für Bruder Feuer.
Die drei einfachen Pinselstriche signalisieren: Hier geht es
nicht um Abgeschlossenes, Endgültiges, Vollkommenes. Dy
namisch öffnet sich das Zentrum, aus dem heraus der Name
der Schule entspringt.
%
&
Seine Jugend (1181-1204)
geboren 1181/82 in Assisi,
Italien
gestorben 04. Oktober
1226 in der PortiunculaKapelle nahe Assisi
Durch Nutzung des Geldes
seiner Eltern war er oft der
Mittelpunkt
jugendlicher Feiern.
Sein Vater zwang ihn zur
Schule zu gehen, da er
Kaufmann
werden
sollte, jedoch wollte er
Ritter werden.
Sein späteres Leben (11811226)
Als der Krieg verloren war,
kam er ins Gefängnis. Sein
Vater kaufte ihn kurz
darauf frei.
Als er in Freiheit war,
wurde er von Gott
aufgerufen, sich statt in
den
Dienst
eines
weltlichen Ritters in den
Dienst Gottes zu stellen.
Franz tauschte in Rom
seine Kleider gegen die
Kleider
eines
Straßenbettlers.
1205 entschied er sich nach
seiner Rückkehr für ein
Leben in Einsamkeit. Er
zog in die Carceri.
Ohne das Wissen seines
Vaters verschenkte er Geld
und Stoffe entsprechend
den Geboten Jesu.
Franziskus entkleidet sich
vor dem Bischof und sagt
sich von seinem Vater los.
(Ursula Kramer)
$
1209/10 schlossen sich ihm
die ersten Brüder an
„Minoriten“
1211: erstes
Zusammentreffen
zwischen Franziskus und
Clara
1212 flüchtete Clara aus
ihrem
Elternhaus und schloss sich
dem Orden von Franziskus
an; kurz darauf gründete
Clara zusammen mit
Franziskus die Schwesterngemeinschaft der
„Clarissen“.
1221 gründete sich ein dritter
franziskanischer Orden
„Tertiarier“
1222 zog Franziskus sich
zurück in die Einsamkeit
eines kleinen
Klosters von Laverna; dort
erhielt er die Stigmata.
1226 starb Franziskus am 3.
Oktober.
Die Zeit nach seinem Tod (ab
1226)
Am 16. Juni 1228 wurde
Franziskus von Papst Gregor
IX. heilig-gesprochen.
Die „Minderen Brüder“
ließen sich nieder in Italien,
Frankreich, Spanien,
Portugal, Deutschland und
England.
1939 wurde Franz
Schutzpatron der Tiere und
des Friedens.
Bis heute setzen sich die
Franziskaner für das Wohl
der Menschen in der Welt
ein.