to - Cécile Blaser
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to - Cécile Blaser
Ein Teint wie Porzellan: Amanda Seyfried ist unverschämt schön. a uf den ersten Blick ist Amanda Seyfried, 25, ein bisschen langweilig. Auch sie hat als Kind gemodelt, steht mittlerweile auf allen «Hollywood’s Hottest Young Stars»-Listen und ist vernarrt in Tiere. Sie spendet gern für einen guten Zweck und liess sich ein Tattoo stechen, so quasi als kleine Sünde, um der Welt zu beweisen, dass auch sie ein bisschen wild ist. Immerhin: «Der Spiegel» nannte sie den «Freak aus Porzellan». Amanda wartet im Soho Hotel in London. Kerzengerade sitzt sie da in einem hautengen Bustierkleid aus schwarzem Leder. Ein makelloser Teint, riesige, leuchtend grüne Augen. Sie ist wirklich wunderschön. Die üppigen blonden Locken fallen ihr in tausend Kringeln auf die nackten Schultern und ins Décolleté. Man möchte ihr reflexartig ins Haar fassen. Das kommt natürlich nicht infrage: Diese Frau ist gerade dabei, ein Superstar zu werden. Sie dreht einen Film nach dem anderen, grosse Regisseure reissen sich um sie. Das Liebesdrama «Dear John», das am 6. Mai bei uns startet, wollten in den USA so viele Leute sehen, dass es am Eröffnungswochenende sogar «Avatar» vom ersten Platz der Kinocharts verdrängte. Die Puppe kann was! Eigentlich ist die Musik Amanda Seyfrieds grösste Leidenschaft. Jetzt wird sie aber gerade als Schauspielerin zum Superstar. Text: Cécile Blaser 16 Amanda wirkt irgendwie abwesend. Meist schweift ihr Blick ziellos im Raum herum. Sie verwechselt die Schweiz mit Schweden, was ihr unglaublich peinlich ist: «Dabei ist mein Ex doch halb Schweizer!» Der Indiemusiker Jesse Marchant aus Montréal, mit dem sie zwei Jahre lang liiert war. Bevor sie sich am Set von «Mamma Mia!» in ihren CoStar Dominic Cooper verknallte. Ohnehin ist das Abba-Musical «Mamma Mia!» ein Wendepunkt in Amandas Leben. Geboren als Tochter einer Ergotherapeutin und eines Apothekers in einem verschlafenen Industriestädtchen namens Allentown in Pennsylvania, soll sie zuerst Sängerin werden. «Meine Mutter fand meine Stimme so toll, dass sie mich in die Singstunde steckte.» Aber es kommt anders: In einer Modelkartei wird sie für die Soap «All My Children» entdeckt - und fliegt nach wenigen Episoden wieder raus. «Ich war 17 und hielt mich für einen kompletten Versager», erzählt Amanda. Schon einen Monat später wird sie für «Mean Girls» gecastet, eine Mädels-Komödie mit Lindsay Lohan und Rachel McAdams. Aber erst mit «Mamma Mia!» spielt, singt und tanzt sich Amanda 2008 in Hollywoods Topliga. Amandas Fashion-Moment: Classy in Schwarz-Weiss Redaktion: Rosita Holenstein Halskette, Fr. 330.– von Swarovski. Fotos: Emily Shur/Corbis Outline, Getty Images, PR «Musik ist meine grösste Leidenschaft, meine Inspiration. Nie könnte ich ohne sie leben!», solche Dinge sagt Amanda. Und: «Es ist toll, dass ich mit der Schauspielerei jetzt mein Geld verdiene. So kann ich meine Familie unterstützen, ich kann Freunden aushelfen, spenden ...» Die Pressefrau unterbricht, die Zeit ist um. Doch ich will noch was wissen: In «Dear John» geht es auch ganz altmodisch ums Briefeschreiben. Was wäre ihre Message an die Welt? «Stopp!» sagt die Pressefrau. Doch jetzt leuchten Amandas Augen, zum ersten Mal blickt sie mich wirklich an. Und überlegt. Lange. «Tragt Sorge zueinander», sagt sie. «Ich finde, die Menschen tragen zu wenig Sorge zueinander.» Erleichtert atmet sie auf. Und ist weg. Shorts, ca. Fr. 50.– von Topshop. Puderdose, Fr. 48.– von L’Occitane. Lederclutch von Ganni, Fr. 169.– bei Dings. Blazer von Ralph Lauren, Fr. 399.– bei Globus. Die grosse, alles überwindende Liebe Savannah (Amanda Seyfried) verliebt sich in den Soldaten John (Channing Tatum) – kurz bevor der in den Irak einrücken muss. Die beiden schreiben sich unzählige Briefe. Bis John eines Tages einen Abschiedsbrief erhält: Savannah hat sich mit einem anderen verlobt ... > «Dear John»: ab 6. Mai im Kino. Bluse von Sinéquanone, Fr. 99.– bei Manor. Fingerring, Fr. 29.90 von Mango. High Heels, Fr. 49.90 von Vögele Shoes. 17